Zum Inhalt der Seite

Unschuld

Die Ohren zu verlieren ist gar nicht einfach
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Soubis Sorgen

Schnell hatte Ritsuka Yuikos Haus verlassen und war weiter durch die Straßen gelaufen. Denn trotz seiner kleinen Ausrede, hatte er nicht vor als zu schnell nach Hause zu gehen. Schließlich konnte er nicht wissen, ob seine Mutter nun wieder dort war. Zudem wurde er aus seiner Reaktion vom morgen noch immer nicht schlau. *Vielleicht hat das etwas mit den Tipps zu tun, die mir Yuiko gegeben hat?*, fragte er sich und versuchte sie alle noch einmal durch zu gehen. *Vielleicht auch daran, dass ich neben ihm aufgewacht bin? Das war ja erst das zweite Mal. Und das erste Mal, seit dem ich alt genug bin, um meine Ohren zu verlieren. Immerhin hatte ich ja auch plötzlich Panik*
 

Schon wieder war der Junge ohne zu überlegen durch die Stadt gewandert. Doch dieses Mal wusste er im ersten Moment nicht, wo er sich jetzt genau befand. Die Straßen wirkten schäbiger. Die Häuser schmutziger und die Menschen irgendwie kälter. Ritsuka hatte es geschafft, sich ohne dass es ihm Bewusst geworden war, in eine der Außenbezirke zu verlaufen. *Na toll! Was nun?* Suchend schaute der Junge sich um. Hier standen auch keine richtigen Straßenschilder…
 

Als sein Handy klingelte fuhr er erschrocken zusammen. Das rote Blinken auf der Vorderseite des Telefons verriet ihm, dass es Soubi war, der anrief.

„Ja?“, schnell hatte er abgehoben.

„Ritsuka wo bist du?“, erklang die besorgte Stimme des Mannes.

„Ich… Ich weiß es nicht genau“

„Gut. Ich komme dich abholen. Wie heißt die Straße?“, erklang Soubis stimme erneut.

Als der Junge es gesagt hatte, wurde ihm das versprechen abgenommen, sich ja nicht vom Fleck zu bewegen. Als er es sagte, wurde schnell aufgelegt. *Er schien sehr beunruhigt zu sein…*
 

Es dauerte auch gar nicht als zu lange, bis der Mann kam. Gerade mal zwanzig Minuten waren vergangen. Nun kam ein leicht gehetzt wirkender Soubi auf Ritsuka zu und blieb kurz vor ihm stehen.

„Kommst du?“, fragte er den Junge ruhig. Nichts war von der Sorge übrig geblieben, die noch vor kurzem in seiner Stimme war. Doch Wut verdunkelte jetzt seine Augen.

Erschrocken trat Ritsuka deswegen einen Schritt zurück. Sofort schien Soubi sich wieder zu beruhigen. Er hatte sich große Sorgen gemacht, als er zu seinem Liebling nach Hause ging und dieser nicht dort war. *Ich habe mir die schlimmsten Sachen ausgemalt…*. Doch nun, als er feststellen musste, dass es Ritsuka gut ging, versuchte er sich wieder zu beruhigen.

„Entschuldige“, flüsterte der Mann. Das letzte was er wollte, war seinen Jungen zu erschrecken. Doch er hatte es wohl getan.
 

„Macht nichts. Ich bin froh, dass du da bist“, sagte nun der Ohrenträger. Es stimmte. Er war sogar sehr froh darüber. Denn ihm war diese Gegend keineswegs geheuer. Nun trat er wieder näher an den Mann heran und versuchte ein leichtes Lächeln zustande zu bringen.
 

„Gut. Dann komm jetzt mit. Ich bring dich jetzt erst mal nach Hause“, sagte Soubi mit einem kleinen Lächeln. Die Sorge war längst vergessen.

„Ja“, murmelte Ritsuka nur und begann neben dem Älteren her zu trotten.
 

Eine weile lief das ungleiche Paar nun neben einander ohne etwas zu sagen, oder sich auch nur anzuschauen. Jeder der beiden hing seinen eigenen Gedanken nach.

Ritsuka fragte sich ein weiteres Mal, was ihn heute Morgen bewegt hatte und was wohl heute Abend geschehen würde.

Auch Soubis Gedanken gingen eine ähnliche Richtung. *Warum er wohl heute Morgen so überstürzt in das Badezimmer verschwunden war? Ob er es mir erklärt? Vielleicht weiß er es selber nicht?*
 

Der Rückweg dauerte um einiges länger, da der Mann sich sehr beeilt hatte und ihn die Sorge um seinen Liebling beflügelte. Doch nun, da es keinen ersichtlichen Grund dafür gab zu hetzen, schlenderten die beiden schon fast durch die Straßen der Stadt.
 

„Ich war bei Yuiko“, durchbrach Ritsuka schließlich die stille. Er konnte sich nicht genau erklären, warum er es nun erzählte, aber er hatte das Gefühl, es währe wichtig.

„Ich habe mir sorgen gemacht“, erwiderte Soubi nur. „Du sagtest mir, ich soll verschwinden. Ich habe die ganze Zeit auf den Anruf gewartet. Dabei warst du bei Yuiko“
 

Die Stimme des Mannes war voller Vorwürfe. Er hatte den gesamten Morgen damit zugebracht sein Handy anzustarren. Kio hatte ihn schon für verrückt erklären wollen, als er es nach einer Weile nicht mehr aushielt und damit begonnen hatte, in der Wohnung auf und ab zu Tigern. So hatte sich Soubi noch nie verhalten und dass es seinem Freund suspekt war, konnte man daher verstehen.
 

„Es tut mir leid“, flüsterte Ritsuka leise. Schuldgefühle machten sich nun in ihm breit. Seit einer Ewigkeit hatte sich keiner mehr Sorgen um ihn gemacht. Am allerwenigsten seine Mutter. Soubi hatte es bis vor kurzem auch noch nicht getan. Oder, er hatte es zumindest nicht gesagt… Nun wollte der Junge sich jedoch auch nicht rechtfertigen. Er verstand es selbst nicht. Wie könnte er es dann dem Mann erklären, der das alles ausgelöst hat?
 

„Es verwirrt mich“, sagte der Ohrenträger nur.

„Was?“, kam sofort die Frage von Soubi.

„Alles“, lautete die Antwort.

Nun musste der Mann doch lächeln. Denn Ritsuka machte es sich auch noch zusätzlich schwer mit seinen dauernden Fragen an sich und alle anderen. Er wollte nicht nur wissen, wie, sondern auch warum. So machte er die Welt nicht einfacher und fand womöglich nie die Antworten auf die bedeutend wichtigeren Fragen.
 

„Du denkst zu oft über alles nach. Du Fragst zu oft. Erlebe es doch einfach“, riet der Ältere. Wissensdurst war ja schön und gut, solange es nicht alles andere in den Hintergrund drängt.
 

Als die beiden vor Ritsukas zu Hause standen, blickte sich der Junge erstaunt um. Wegen des Gesprächs und seinen Überlegungen hatte er gar nicht auf seine Umgebung geachtet. So musste er nun feststellen, dass er sein Ziel erreicht hatte.

„Zu Hause. Ich hatte doch gesagt, ich bringe dich her“, lächelte Soubi. Er hatte bemerkt, wie abwesend sein Liebling gewesen war. Nun musste dieser auch lächeln. Es kam sehr selten vor, dass der Mann sein Wort brach. Wenn dies mal geschah, dann aus einem guten Grund.
 

„Ja. Zu Hause…“, murmelte Ritsuka leise. Obwohl dieser Ort seit dem Tod seines Bruders kein wirkliches zu Hause war. Seit damals war das Haus kalt und leer. Die Worte von Soubi erinnerten den Jungen noch einmal daran.
 

Der Mann betrachtete ihn. *Er wirkt so voller Zweifel und Fragen*

„Wolltest du überhaupt hier her?“, fragte der Blonde nun.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-06-19T21:52:21+00:00 19.06.2008 23:52
4 Kap.=4 Kommi:
Ich stimme yuki_san ganz zu sie sind wirklich ein süßes paar^^
Von:  Floreane
2008-01-02T14:26:56+00:00 02.01.2008 15:26
Das ist wirklich süß, dass sich Soubi so Sorgen um Ritsuka macht. Bin schon gespannt, wie es weiter geht.
Von:  W-B-A_Ero_Reno
2008-01-02T11:58:51+00:00 02.01.2008 12:58
hey =)
das kapitel war echt süß *g*
die zwei passen echt gut zusammen und soubi besorgt wirkt echt sexy^^
freu mich schon aufs nächste kapitel!
lg yuki


Zurück