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Hatsuyuki

Erster Schnee
von

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Flucht

Eine schallende Backpfeife ließ Tayuya mit einem Schlag das Bewusstsein erlangen. Spitz schrie sie auf und kniff im nächsten Augenblick schmerzhaft die Augen zusammen. Das helle Licht, welches den kahlen Raum erhellte, brannte in ihren Augen. Als sie sich an das Licht gewöhnt hatte, ließ ihr das was sie sah das Blut in den Adern gefrieren. Fünf Männer standen im Kreis um sie herum und fixierten sie mit ihren kalten Augen. Jeder Muskel spannte sich schmerzhaft an und das kleine Mädchen zitterte am ganzen Körper. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihrem Magen breit. Angstvoll sah sie von einem stechenden Augenpaar ins andere. Einer der Männer schnippte. Tayuya wurde von zwei Männern grob gepackt und ihr die Kleider vom Leib rissen. Mit einem metallenen Geräusch fiel ihre Flöte, die sie zwischen ihre Kleider gesteckt hatte, auf dem Boden. Das Mädchen schrie und versuchte sich aus dem harten Griff der Männer zu befreien. Als sie schließlich nackt war zogen sie die Männer gewaltsam auf die Beine und hielten sie an den Armen fest. „Wirklich süß! Gute Wahre!“, meinte ein ihr unbekannter Mann und trat an sie heran. Er kniete sich vor das zitternde Mädchen und ließ seine rauen Hände über ihren ganzen Körper gleiten um sie zu untersuchen. „Ihre Haut hat keinerlei Narben. Gerade zu perfekt! Für sie können wir viel Geld verlangen!“ Tayuya japste gequält und wandte sich so gut sie konnte gegen diese Prozedur. Doch die Männer hielten sie erbarmungslos fest. „Fass mich nicht an!“, fauchte sie. Der Mann lachte kalt und ergriff ihr Kinn und zwang das Mädchen so ihn in sein dreckig grinsendes Gesicht zu sehen. „Und Feuer hat die Kleine auch noch!“ Von ihrer gezischten Drohung vollkommen unbeeindruckt ließ er seine Hände runter zu ihren Beinen wandern und zogen sie ruckartig auseinander. Gellend schrie das kleine Mädchen auf als sie die Finger des Mannes in sich spürte. Erbarmungslos tastete er sie ab. „Sie ist noch absolut unbeschädigt! Jemand wird sehr viel Spaß mit ihr haben!“. Dann ließ er von ihr ab und hob ihre Flöte von Boden auf. „Du bist also eine Erbin des Onpu-Klans, ja?“ Mit feuchten Augen sah sie ihrem Peiniger ins Gesicht, in dem sich ein gehässiges Grinsen breit machte. „Wascht sie, gebt ihr neue Kleidung und sperrt sie dann ein bis wir einen geeigneten Kunden gefunden haben!“
 

Die beiden Männer zerrten Tayuya, nackt wie sie war, aus dem Raum durch einen schummrigen kahlen Gang. Als sie an eine größere Tür kamen, stieß einer der Männer sie mit dem Fuß auf und zerrte sie hinein. Es war ein gekacheltes Gemeinschaftsbadezimmer. Er schubste sie in eine Duschkabine und wenige Sekunden später ergoss sich ein Strahl eiskalten Wassers über sie. Tayuya schrie. Ihr Brustkorb zog sich vor Kälte zusammen und ihr Herz schien zu zerspringen. Der andere Mann kam schließlich mit einem großen Handtuch und einem weißen Kimono zurück. Das Wasser wurde abgestellt und Tayuya erneut grob gepackt und aus der Dusche gezerrt. Sie wurde abgerubbelt und in den Kimono gehüllt. Dann schleiften sie das kleine Mädchen erneut durch die sterilen weißen Gänge. Schließlich blieben sie vor einer Tür stehen. Die Männer schlossen diese auf und stießen sie in den dunklen Raum. Tayuya merkte wie sie auf einer weichen Matratze aufschlug. Hinter sich konnte sie das klicken des Schlüssels vernehmen und hörte wie sich die Männer entfernten. Sie war allein. Langsam öffnete Tayuya ihre Augen und sah sich um. Der Raum war vollkommen dunkel und wurde nur von einem winzigen Fenster beleuchtet, das sich weit oben an einer Wand befand, und war bis auf die Matratze vollkommen leer. Tayuya blieb so liegen wie sie aufgeschlagen war. Immer noch atmete sie stoßweise. Ihr kleiner Körper wurde von Krämpfen geschüttelt und sie zitterte. Die heißen Tränen, die über ihr Gesicht liefen, vermischten sich mit den kalten Wassertropfen aus ihren Haaren und fielen auf das weiße Lacken unter ihr. Tayuya war erfüllt von unendlichem seelischem Schmerz. Ihr Vater hasste sie und hatte sie diesen furchtbaren Männern überlassen. Immer noch fühlte sie die Hände der Männer auf ihrer Haut. Obwohl sie nicht um deren Bedeutung wusste, stieg der Ekel in ihr hoch. Und wäre ihr Magen nicht vollkommen leer gewesen, hätte sie sich vermutlich übergeben. Was würde nun mir ihr geschehen? Die Männer würden ihr sehr weh tun, dass war ihr klar. Mit einem Gefühl der Endgültigkeit schloss sie ihr Augen. Aus ganzem Herzen wünschte sie sich auf der Stelle zu sterben. Immer noch liefen ihr pausenlos Tränen über das Gesicht bis sie vor Erschöpfung in einen tiefen Schlaf fiel.
 

~~~
 

Regungslos lehnte Orochimaru an einer Laterne. Die Augen hatte er geschlossen. Er lauschte den Geräuschen der Nacht, die durch die verlassene Strasse zu ihm rüberwehten. Kabuto erschien hinter ihm und kniete nieder. „Ich habe ein Gasthaus gefunden das euch zusagen wird!“ Orochimaru grinste zufrieden. „Gut!“ „Ich habe eine Neuigkeit, die euch interessieren könnte.“, setzte Kabuto an, als sich der Sannin in Bewegung setzte: „Ich habe vorhin drei Männer belauscht die meinten sie hätten eine Erbin des Onpu-Klans, die sie an ein Bordell verkaufen wollten.“ „Du bist unglaublich, Kabuto!“, das Grinsen auf Orochimarus Gesicht wurde breiter: „Wie machst du das nur immer wieder?“ Der Dreizehnjähriger fuhr weiter fort: „Ich habe sie gesehen. Sie ist keine 10 Jahre alt.“ „Das ist wirklich interessant!“, meinte Orochimaru belustigt: „Finde heraus wo sie sich befindet!“ „Aber natürlich!“, meinte Kabuto leicht lächelnd: „Ich wusste es würde euch interessieren!“ Dann löste er sich mit Hilfe des Shushin-no-Jutsu in Luft auf. „Komm mit, Kimimaru!“, befahl der Sannin in die Dunkelheit der Nacht. Ein kleiner Schatten löste sich von einer Häuserwand und folgte Orochimaru.
 

***
 

Schlagartig erwachte Tayuya als sie das klicken des Schlüssels hörte. Reflexartig fuhr sie hoch, lehnte sich gegen die Wand und hob die Arme vor ihre Brust, bereit sich zu verteidigen. Innerlich atmete sie auf als ein schwarzhaariges Mädchen, um die 15 Jahre, den Raum betrat. Es kam zu ihr herüber und kniete sich neben sie. Sanft strich sie dem kleinen Mädchen übers Haar. In ihren dunklen Augen spiegelte sich Bedauern und Mitgefühl. „Oh mein Gott, du bist noch so jung!“ Sie schenkte der Achtjährigen ein aufmunterndes, wenn auch trauriges Lächeln. Sie zog ein kleines Päckchen aus ihrem Kimono hervor. „Das ist was zu essen. Du musst hungrig sein!“ Sie reichte es Tayuya. Zögerlich öffnete sie es. Es enthielt herrlich duftende Reisbällchen. Gierig begann das Mädchen zu essen. Als Tayuya fast fertig war, und ihr größter Hunger gestillt, musterte sie das Mädchen voller Neugier. „Wie heißt du?“ „Mein Name ist Maya.“, antwortete sie freundlich: „Hast du vielleicht Lust mich auf den Markt zum begleiten?“ Ein kurzes Zögern. „Keine Angst!“, beruhigte Maya sie: „Ich habe die Erlaubnis. Ich pass schon auf dich auf!“ Tayuya nickte. Nichts täte sie lieber als diesem schrecklichen Ort zu entkommen. Maya streckte die Hand aus. „Dann komm!“
 

Sie folgte Maya durch die langen Gänge. Viele Frauen kamen ihnen entgegen, alle trugen sie prächtige Gewänder. Sie musterten das Mädchen und in ihren Augen lag etwas dass Tayuya nicht zu deuten wusste. Doch sie war froh dass sie keinem der unheimlichen Männer begegnete. Nur an der riesigen Einganstür beäugte sie ein furcht einflößender Wächter misstrauisch. Sie traten heraus und die belebten Straßen der kleinen Stadt.
 

Maya redete mit einem Händler und kaufte allerlei Sachen. Tayuya ließ währen dessen ihren Blick über das bunte Treiben des Marktes streifen. Da stach ihr etwas ins Auge. Im Korb einer Frau, die dicht bei ihr stand, lagen einige Haarnadeln. In ihrem Kopf flogen plötzlich die Gedanken. Sie musste von diesem schrecklichen Ort entkommen, so viel war ihr klar. Doch konnte sie jetzt nicht einfach so weglaufen, weil es bestimmt Konsequenzen für Maya haben würde, und das wollte Tayuya auf keinen Fall. Nein, sie musste viel raffinierter vorgehen. Blitzschnell griff sie zu und ließ eine in den Ärmel ihres Kimonos gleiten. Ein Siegslächeln legte sich auf ihre Lippen. Als Diebin hatte sie bereits einige Übung. In ihrem Dorf hatte sie sich so öfters etwas zu essen besorgt. Da bemerkte sie ein Augenpaar, welches auf ihr ruhte.
 

Ihre Augen trafen sich. Kabuto schob belustigt seine Brille zu Recht. Er hatte sie tatsächlich gefunden! Unerschrocken streckte ihm das kleine Mädchen die Zunge raus. Dann wendete sich das schwarzhaarige Mädchen, das neben ihr stand, zu ihr um und sagte etwas, und gemeinsam gingen sie in die entgegen gesetzter Richtung davon. Er trat an den Stand heran, and dem die Mädchen gerade eingekauft hatten, und sprach den Händler an. „Endschuldigen sie bitte, kennen sie diese Mädchen?“ Der Händler schaute auf. „Ja. Die eine ist Maya. Sie ist Kurtisane im "Hachimitsu“ Das rothaarige Mädchen habe ich jedoch noch nie zuvor gesehen.“ Er seufzte tief. „Es ist eine Schande! All diese jungen Mädchen die an dieses Bordell verkauft wurden… Einfach schrecklich!“ //Habe ich dich also doch gefunden!//, dachte Kabuto, während er erneut seine Brille zu Recht rückte und in die Richtung schaute in der die Mädchen verschwunden waren. Er hatte zwar gewusst dass er sie finden, aber nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde. (Pff, Angeber! -.-)
 

~~~
 

Maya brachte sie zurück in das kleine Zimmer. „Ich muss jetzt leider wieder gehen!“, entschuldigte sie sich und strich Tayuya ein letztes Mal übers feuerrote Haar: „Es tut mir Leid!“ Dann verließ sie den Raum, verschloss es wieder und ließ das kleine Mädchen allein zurück. Tayuya setzte sich wieder auf die Matratze und brütete noch einmal über ihren Plan. Sie hatte jetzt eine Haarklammer mit der sie das Schloss aufbrechen konnte. Nun musste sie nur noch warten.
 

***
 

Die Nacht brach erneut herein und allmählich verebbten die Geräusche, welche von draußen in ihr Ohr drangen. Tayuya, die bis dahin auf ihrer Matratze verharrt hatte, erhob sich und schlich zu Tür. Sie zog die Nadel aus ihrem Ärmel und stocherte in Schlüsselloch herum. Schließlich sprang die Tür, mit einem quietschenden Geräusch, auf. Kurz horchte sie. Ihr Herz schlug hart gegen ihre Brust, doch es schien sie niemand bemerkt zu haben. Lautlos schlich sie durch die Gänge. Da zog ein fernes Geräusch Tayuyas aufmerksam auf sich und für einen Augenblick ließ sie ihre kindliche Neugier ihren Fluchtplan vollkommen vergessen. Sie schlug eine andere Richtung ein. Stetig kam sie der Geräuschquelle näher. Schon bald hatte dessen Ausgangsort ausgemacht: Eine offene Tür. Sie spähte vorsichtig in das Zimmer hinein. Und was sie sah ließ sie die Augen weit aufreißen und die Hände vor den Mund schlagen, um einen Schrei zu unterdrücken. Ein Mann wälzte sich mit einer Frau auf einem Bett, welche laut stöhnte. Da Tayuya diese Szene überhaupt nicht zu deuten wusste, erkannte sie es als Einzigstes als das sie es identifizieren konnte: Schmerz. Sie hatte also Recht gehabt! Und plötzlich hatte das kleine Mädchen nur noch einen Gedanken: Flucht. Geschockt wich sie zurück bis sie gegen einen Widerstand stieß. Erschrocken fuhr sie herum. Sie sah in goldene Schlangenaugen, welche sie belustigt musterten und ihr entwich ein spitzer Schrei.
 

Ein Grinsen legte sich auf Orochimarus Lippen. „Ist sie das, Kabuto?“ „Ja!“, antwortete der weißhaarige Arzt, welcher hinter ihm stand. Tayuya fiel vor Schreck nach hinten und versuchte rückwärts kriechend zu entkommen. Da hörte sie plötzlich ein weiters Paar Füße hinter sich, die auf sie zukamen. „Was ist denn hier los? Was machst du hier?“ Das Mädchen wirbelte herum. Der Mann griff in ihre langen Haare und zog sie halb hoch. Schmerzerfüllt keuchte sie auf. „Ich schaffe dich sofort wieder zurück!“, donnerte die kalte Stimme des Mannes an ihr Ohr. Dann wandte er sich an Orochimaru: „Es tut mir sehr Leid dass sie das mit ansehen mussten, ehrenwerter Herr! Normalerweise passiert so was nicht!“ Tayuya konnte aus den Augenwinkeln sehen wie sich plötzlich ein dreckiges Grinsen auf sein Gesicht legte. „Aber vielleicht hättet ihr ja auch gefallen an diesem Mädchen?“ Er wirbelte sie schmerzhaft hin und her, worauf Tayuya mehrmals kurz aufschrie, und präsentierte sie wie ein Stück Vieh. „Sie ist das Jüngste was wir haben. Gerade frisch rein gekommen. Ich bin mir sicher dass ihr viel Spaß mit ihr haben werdet! Sie ist noch vollkommen unberührt. Ihre Haut ist makellos. Außerdem hat sie echt Feuer!“ Das Grinsen des Mannes wurde noch um einiges breiter. „Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass sie in den richtigen Momenten stöhnt!“ Mit vor Panik geweiteten Augen sah Tayuya von einem zum anderen. Da nickte Orochimaru kaum merklich. Doch der Mann bemerkte es. „Dann folgt mir bitte!“ Der Mann zog das kleine Mädchen erbarmungslos durch die Gänge, gefolgt von Orochimaru und Kabuto. Tayuya wimmerte und versuchte verzweifelt sich aus dem Griff des Mannes zu winden. Wieder liefen Tränen über ihr Gesicht, vor Schmerzen und Angst, und ihr Körper wurde von Krämpfen geschüttelt. Schließlich machten sie vor einer Tür halt. „So hier wären wir!“, meinte der Mann, stieß die Tür auf und warf Tayuya hinein: „Ich wünsche euch viel Spaß!“ Mit diesen Worten schloss er die Tür hinter ihnen.
 

*** Kapitel Ende ***
 

Ich weiß, Ich weiß. Das Kapi ist recht hart. Trotzdem hatte ich beim schreiben echt gute Laune! Warum auch immer…
 

Vielen Dank an Isis1991. Sie hat nach Fehlern gesucht und mir geholfen. Ich liebe dich! (^0^)
 

Ich weiß, ein Cut an dieser Stelle ist echt fies, aber ich wollte es halt spannender gestalten. Keine Ahnung ob mir das gelungen ist. Ihr dürft gespannt sein! See you!^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-01-29T16:31:51+00:00 29.01.2008 17:31
Oh mein Gott *Haare ausreiß*
schreib schnell weiter, bitte *kann es kaum aushalten, will wissen wie sie freikomt*
Diesen Vater würd ich töten... einiges kommt mir sehr bekannt vor...
Schreib bitte schnell weiter bin gespannt wie sie ausgeht^^
Von: abgemeldet
2008-01-14T18:38:52+00:00 14.01.2008 19:38
Hi Mäuschen! ^^
Das ist escht fies, so mittendrin aufzuhören! -__-
Du MUSST unbedingt SCHNELL weiterschreiben.^__^
Ich hoffe, das Tayuya sich irgendwann an ihrem Vater rächt! So ein Mistkerl!!! >>.<<
Das Kappi hat mir echt gefallen.
daisuki
Flammy

Von: abgemeldet
2008-01-13T12:40:40+00:00 13.01.2008 13:40
Das Kapi is echt gelungen.
Du beschreibst ihre Gefühle richtig gut.
Freu mich schon, wenns weiter geht.
Mfg Jo
Von:  AerithMon-Kishu
2008-01-12T23:57:25+00:00 13.01.2008 00:57
Erste! (das musste jetzt sein)

Ich habe das Kapi ja schon vorhin zu lesen gekriegt und fande es echt erschreckend. Mir gefiel es sehr. (und es gefällt mir auch jetzt noch XDDD)

Ich habe grad ein Lied von den Ärzten angehört und genau in dem Moment, in dem ich den Titel des Kapis gelesen habe, singen sie:
"Beim ersten Schnee..."
Ich habe geschrien...


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