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Neumondnacht

von

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Eine kalte Dusche oder Überschwemmung im Badezimmer

Also, die Charaktere aus Inu Yasha gehören mir nicht, ebenso wenig wie der Text aus dem Lied "Stark" von Ich und Ich, den ich als Einleitung benutzt habe. Nur die Geschichte ist von mir und ich verdiene hiermit natürlich auch kein Geld. Viel Spaß beim Lesen!
 

„Und du glaubst, ich bin stark und ich kenn den Weg.

Du bildest dir ein, ich weiß, wie alles geht.

Du denkst ich hab alles im Griff und kontrollier was geschieht.

Aber ich steh nur oben und sing mein Lied.“
 

Diese Zeilen gingen Inu Yasha durch den Kopf. Es war ein Lied, das er zuletzt in Kagomes Zeit gehört hatte. Das Lied gefiel ihm, er fand sich darin wieder, wenn er sich mal schwach, ohne Sinn und ohne Ziel fühlte. So wie jetzt.

Kagome war schon mehrere Tage fort, sie hatte gesagt, sie müsste sich auf eine Klausur vorbereiten. Inu Yasha hatte sie gefragt, was das war, eine Klausur. Eine Klassenarbeit in der Schule, hatte sie geantwortet. Es schien wichtig für sie zu sein. So hatte er sie gehen lassen, allerdings nicht ohne zu murren, sie solle sich beeilen.

Inu Yasha lehnte sich zurück, er saß auf einem Ast hoch auf einem Baum, halb verborgen durch das dichtgewachsene Laub. Es begann bereits dunkel zu werden und die Sonne berührte schon fast den Horizont. ‚Wann Kagome wohl zurück kommt?‘

Er sah die ganze Zeit vor sich, ihr schwarzes Haar glänzte in der Sonne, so schwarz wie seines, wenn er bei Neumond zum Menschen wurde. Ihre braunen Augen so tief und dunkel, so unergründlich, aber… da war etwas in ihren Augen, wenn sie ihn ansah… Es war etwas in ihrer Stimme, wenn sie seinen Namen rief…
 

Inu Yasha schüttelte sich, um das Kribbeln im Bauch und die Hitze loszuwerden, die durch seinen Körper fuhr, wenn er an sie dachte. Er wäre dabei fast vom Baum gefallen.
 

In zwei Tagen war Neumond. Er hoffte inständig, dass sie bis dahin zurück war, andererseits hoffte er aber auch, dass sie noch etwas länger fort blieb, denn wenn er ein Mensch war, konnte er sie nicht beschützen. Er war hin und her gerissen und wusste selbst nicht so recht, was er wollte. Die anderen ließen ihn schon seit Tagen in Ruhe, er war nicht gerade umgänglich, wenn Kagome nicht bei ihm war. Er vermisste sie, auch wenn er das niemals zugegeben hätte. Es war, als würde ein Teil von ihm fehlen. Er schloss seufzend die Augen. Er konnte einfach nicht aufhören, an sie zu denken.
 

Kagome saß tief gebeugt über ihren Büchern und über Blättern mit Notizen. Immer wieder versuchte sie dieselben Zeilen zu lesen, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Immer wieder tauchte Inu Yashas Gesicht vor ihr auf und sie konnte sich dennoch nicht eingestehen, wie sehr sie den sturen Halbdämon vermisste. Um seinen Anblick aus ihren Gedanken zu vertreiben, sah sie auf und blickte zum Fenster hinaus. Die Sonne ging gerade unter. ‚Was er jetzt wohl macht?‘, fragte sie sich stumm. Seufzend wandte sie sich wieder ihren Büchern zu.
 

In der Epoche der kriegerischen Staaten war die Sonne inzwischen untergegangen und Dunkelheit brach herein. Inu Yasha richtete sich auf und sprang vom Baum herunter. Lautlos landete er mit seinen nackten Füßen auf dem Boden. Das Gras unter seinen Füßen wurde bereits feucht vom Tau der Nacht. Eine innere Unruhe erfasste ihn und er konnte einfach nicht mehr nur herumsitzen. Schnell und ohne ein Geräusch zu verursachen huschte er durch den Wald, ohne zunächst zu wissen, wohin ihn seine Füße tragen würden. Schließlich tauchte vor ihm der Brunnen auf und er bremste abrupt und setzte sich ins Gras. Seine Ruhelosigkeit war noch stärker geworden. Kagome zog ihn wie magisch an, aber gleichzeitig wusste er, dass sie für die Schule lernen wollte und er sie dabei nur stören würde, wenn er sie jetzt besuchte. Aber ohne sie hier bleiben?
 

An Kagomes Zimmertür klopfte es. Einmal. Zweimal. Als keine Antwort kam, öffnete sich die Tür dennoch. Sota, Kagomes kleiner Bruder, schaute durch den offenen Spalt. Seine Schwester saß am Schreibtisch und lag mit dem Gesicht auf einem aufgeschlagenen Buch. Sie war offensichtlich beim Lernen eingeschlafen. Kopfschüttelnd schloss Sota die Tür wieder. Dann kehrte er zu seiner Mutter zurück, die ihn gebeten hatte, nach seiner Schwester zu sehen.

„Wie geht es ihr denn?“, fragte sie ihn, als in die Küche trat.

„Sie ist über ihren Büchern eingeschlafen.“, sagte Sota.

„Danke fürs Nachschauen, Sota. Ich werde ihr etwas vom Abendessen aufheben.“, gab Frau Higurashi zurück und deckte den Tisch. Sota zog Buyo, den Kater zu sich und streichelte dessen runden Bauch.
 

Inu Yasha schaute schnell nach links und rechts, ob er beobachtet wurde. Als er niemanden sah, flitzte er zum Brunnenrand und sprang mit einem Hopser hinein. Als er durch die Zeit flog, fragte er sich, ob das eine gute Idee war.

Doch schon war er in Kagomes Epoche angekommen. Er brauchte keine Leiter, er machte nur einen Satz und war aus dem Brunnen draußen. Er verließ den Schrein und schlich zum Haus der Higurashis. Mit einigen Sprüngen war er auf dem Dach und an Kagomes Fenster. Neugierig spähte er hinein.
 

Kagome saß am Schreibtisch, ihr Kopf war auf ein aufgeschlagenes Buch gesunken. Die Haare fielen zerzaust über ihre Schultern und ihre Augen waren geschlossen.

Leise schob Inu Yasha das Fenster auf und huschte ins Zimmer. Dann schlug er die Bettdecke zurück, hob Kagome sanft von ihrem Schreibtischstuhl und legte sie in ihr Bett. Er deckte sie zu, zufrieden, dass sie nicht aufgewacht war. Wie friedlich und vor allem wie wunderschön sie aussah, wenn sie schlief.

Sie schmiegte sich in ihr Kissen und murmelte „Inu Yasha…“
 

Inu Yasha zuckte beim Klang ihrer Stimme zusammen, doch Kagome murmelte nur im Schlaf und wachte nicht auf. Erleichtert ließ er sich neben dem Bett zu Boden sinken. Alle Unruhe und Rastlosigkeit war aus ihm verschwunden. Nur diese merkwürdige Wärme in seiner Brust und das Kribbeln in der Magengegend waren geblieben. Er atmete tief ein und lehnte sich an den Rand des Bettes. Er fühlte sich angenehm erschöpft und müde. Seine Arme und Beine wurden schwer. Es fand es zunehmend schwieriger, die Augen offen zuhalten. Irgendwann fiel sein Kopf zur Seite und sank auf die Bettdecke von Kagome. Inu Yasha war tief und fest eingeschlafen.
 

Kagome erwachte am späten Abend, sie fühlte sich ausgeruht und zufrieden. Es war bereits stockdunkel im Zimmer. Als sie aufstehen wollte, um zur Toilette zu gehen, bemerkte sie, dass sie nicht alleine war. Außerdem fiel ihr ein, dass sie ja gar nicht selbst ins Bett gegangen war, sondern am Schreibtisch über ihren Büchern eingeschlafen war.

„Inu Yasha…“, wisperte sie kaum hörbar. Er antwortete ihr nicht, offenbar war er an ihr Bett gelehnt eingeschlafen. Sie versuchte aufzustehen, ohne ihn zu wecken. Leise und ohne das Licht anzuschalten ging sie zur Toilette, im Bad zog sie sich auch einen Schlafanzug an. Sie hatte ja noch immer die Kleidung vom Tag angehabt.
 

Inu Yasha schlief noch immer, als sie ins Zimmer zurückschlich. Der Sichelmond und das Licht der Sterne erhellten das Zimmer und Inu Yasha sah so wunderschön aus, so friedlich, wie er an ihrem Bett lehnte und schlief. Gerne hätte sie ihn ins Bett gehoben, doch er war zu schwer. Kagome wollte aber auch nicht, dass er den Rest der Nacht auf den Boden verbrachte. Sie kroch in ihr Bett, dann flüsterte sie: „Inu Yasha, komm ins Bett.“ Sie tastete im Dunkeln nach seiner Hand.

Inu Yasha blinzelte. ‚Hatte Kagome ihn gerufen?‘ Jemand nahm seine Hand.

„Inu Yasha, komm. Auf dem Boden ist es kalt und unbequem.“, wisperte Kagome und zog ihn an der Hand.

Wie in Trance und noch immer nicht wirklich wach, kroch er unter die Decken. Kagome schmiegte sich seufzend in seine Arme und Minuten später war sie schon eingeschlafen.

‚Wie warm sie ist‘, dachte Inu Yasha, überrascht über die Hitze, die Kagomes Körper ausstrahlte. Aber es war nichts gegen die Hitze, die in seinem Inneren zu brodeln begann. Er wurde nun allmählich wach. Ihr Geruch war überall und kitzelte ihn in der Nase.

Er hatte plötzlich das starke Bedürfnis, Kagomes Hals abzulecken und konnte sich nur schwer davon abhalten. Er wollte aus dem Bett klettern, aber als er Anstalten machte, wegzurutschen, ergriff Kagome seine Hand. „Bleib bei mir.“, flüsterte sie und schmiegte sich an ihn.

Inu Yasha steckte in der Zwickmühle. Inzwischen wurde es ihm abwechselnd heiß und kalt und er begann zu schwitzen. Sicher war er auch feuerrot im Gesicht, aber da es im Zimmer dunkel war, konnte man es zum Glück nicht sehen. Inu Yasha holte tief Luft und sprang aus dem Bett. „Kagome, ich will duschen!“, sagte er. Und stumm fügte er hinzu: ‚Eiskalt!‘

Kagome, die noch viel zu sehr im Halbschlaf war, murmelte nur: „Dann geh doch. Handtücher sind im Badezimmerschrank.“ Wäre sie richtig wach gewesen, hätte sie sich gewundert, dass Inu Yasha duschen wollte. Sonst misstraute er dem „künstlichen Wasserfall“. Kagome hätte, wenn sie wacher gewesen wäre, auch eher daran gedacht, dass es schon ziemlich spät war und ihre Mutter, ihr Opa und ihr Bruder mit großer Wahrscheinlichkeit schon schliefen.
 

Inu Yasha ging ins Bad, er legte sich zwei Handtücher aus dem Schrank bereit, zog sich aus und ging unter die Dusche. Natürlich hatte er die Badzimmertür nicht abgeschlossen, in der freien Natur im japanischen Mittelalter konnte er das ja auch nicht. Doch schließlich kannte er Duschen auch nur aus Kagomes Zeit, in seiner Zeit gab es nur heiße Quellen – wenn man Glück hatte. Das Wasser aus Flüssen, Bächen und Brunnen war meist eiskalt. Er stellte die Dusche an, Kagomes kleiner Bruder hatte ihm mal gezeigt, wie das funktioniert. Er stellte den Regler so kalt wie möglich ein und biss die Zähne zusammen. Lange hielt er das aber nicht durch und drehte das Wasser wieder wärmer. Inu Yasha schaute auf die vielen verschiedenen Shampooflaschen. ‚Welche soll ich denn benutzen?‘, fragte er sich stumm. Er besah sich die verschiedenen Etiketten, konnte damit aber nichts anfangen und wählte dann irgendeines und begann sich die langen weißen Haare einzuschäumen.
 

Plötzlich ging die Badzimmertür auf.

Inu Yasha blieb erstarrt in der Duschkabine stehen. Wasser und Seife tropften ihm ins Gesicht und in die Augen, es brannte wie Feuer. Krampfhaft versuchte er ein hündisches Winseln zu unterdrücken und nicht laut loszuschreien.

Sota stand mit hochgezogenen Augenbrauchen in der Tür. „Inu Yasha? Du bist hier? Und warum duschst du mitten in der Nacht?“, fragte Kagomes kleiner Bruder verschlafen und rieb sich die Augen.

Inu Yasha, dem der Schmerz in den Augen zu viel wurde, brüllte ihn wütend an, dass ihn das gar nichts anginge und dass er gefälligst verschwinden solle. Sota war ziemlich verblüfft und auch ein bisschen traurig, dass Inu Yasha so unfreundlich zu ihm war.
 

Inu Yasha versuchte währenddessen wütend, sich das Shampoo aus den Augen und aus den Haaren zu waschen. Gerade als Sota das Badezimmer verlassen wollte, kam Kagome aus dem dunklen Flur. Sie war durch den Krach aufgeweckt worden und entsprechend gelaunt. „Was fällt dir ein Inu Yasha? Warum brüllst du meinen kleinen Bruder mitten in der Nacht an? Und warum duschst du eigentlich mitten in der Nacht?“, meckerte sie Inu Yasha an.

Inu Yasha, noch immer voller Schaum und klatschnass, stürmte aus der Dusche, um ihr zu sagen, dass sie vor wenigen Minuten selbst noch gesagt hatte, dass er duschen gehen könne. „Du dumme Ziege! Du hast doch gerade eben noch zu mir gesagt…“ Er unterbrach sich, als ihm etwas Entscheidendes einfiel. Er vergaß urplötzlich seine Wut und was er alles zu ihr hatte sagen wollen. Hektisch suchte er nach dem Handtuch, was auf dem Boden lag.
 

Kagome stand mit offenen Mund und glühenden Wangen an der Tür des Badezimmers. Sota neben ihr betrachtete fasziniert das feuerrote Gesicht seiner Schwester.

Inzwischen hatte Inu Yasha das Handtuch gefunden und um seinen tropfnassen Körper geschlungen. Das war auch besser so, denn Kagomes Mutter und ihr Großvater kamen im selben Moment um die Ecke.

„Kinder! Was ist den los, dass ihr mitten in der Nacht so einen Lärm macht?“, rief Kagomes Mutter besorgt. Dann sah sie das Chaos im Badezimmer.
 

Inu Yasha schwieg und wickelte das Handtuch noch fester um sich. Kagome, noch immer ganz rot vor Verlegenheit, brachte auch kein Wort hervor.

Kagomes Mutter unterdrückte ein Grinsen, bei dem Anblick, der sich ihr bot. Inu Yasha im Handtuch, klatschnass, tropfend und noch voller Schaum. Zu seinen Füßen hatte sich bereits eine Wasserpfütze gebildet. Er sah verärgert, aber auch ziemlich verlegen aus. Seine Hundeohren zuckten nervös. Auch ihre Tochter schwankte zwischen Wut und Scham.

Natürlich war Frau Higurashi auch ein bisschen sauer, aus dem Schlaf gerissen worden zu sein, aber sie wollte es ihrer Tochter und Inu Yasha nicht noch schwerer machen. Für die beiden war die Geschichte schon peinlich genug. So nahm sie ihren kleinen Sohn an die Hand und sagte: „Komm, Sota! Ich bring dich wieder ins Bett.“
 

„Mama, ich bin kein Baby mehr! Und ich wollte eigentlich nur aufs Klo.“, protestierte Sota und versuchte sich aus dem Griff seiner Mutter zu befreien, doch Frau Higurashi hielt ihn fest und achtete nicht auf ihn. Stattdessen wandte sie sich Kagome und Inu Yasha zu und sagte mit strengem Ton: „Kagome, du hilfst Inu Yasha jetzt den Schaum aus seinen Haaren zu waschen, dann macht ihr beiden bitte das Bad sauber.“ Wenige Schritte später drehte sie sich noch einmal um: „Ach ja, und streitet euch bitte nicht mehr. Opa, Sota und ich würden jetzt gerne schlafen.“ Dann waren sie, Kagomes Großvater und Sota verschwunden und Stille kehrte ein.
 

Inu Yasha und Kagome hatten sich nicht bewegt, sie standen noch genau an derselben Stelle. Böse starrten sie einander an. Kagome wollte auf ihn zugehen und machte den Mund auf, um ihn zu beschimpfen, doch Inu Yasha begann wild zu gestikulieren, um sie davon abzuhalten, wieder laut zu werden. Dabei vergaß er das Handtuch, was er die ganze Zeit krampfhaft festgehalten hatte. Es rutschte etwas tiefer und panisch erinnerte er sich daran und hielt es wieder fest.
 

Kagome stand inzwischen direkt vor ihm. „Du hast gehört, was Mama gesagt hat, also ab unter die Dusche mit dir, damit ich dir das Shampoo ausspülen kann.“, wisperte sie kaum hörbar. Für Inu Yashas Hundeohren war es laut genug. Er wurde rot und flüsterte zurück: „Ich kann das alleine. Lass mich in Ruhe!“ Kagome wandte sich sauer ab. „Wie du willst.“ Sie war kaum aus dem Bad, da fluchte Inu Yasha, weil ihm die Duschbrause auf den Kopf gefallen war. „Blöder künstlicher Wasserfall!“, zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen.
 

„Brauchst du vielleicht doch meine Hilfe?“, kam es zuckersüß von der Tür. Kagome wartete nicht auf seine Antwort. Sie ging zurück ins Bad, achtete aber peinlich genau darauf, Inu Yasha nicht anzuschauen. Mit zum Boden gerichtetem Blick hielt sie ihm das Handtuch hin. Erst als er es umgebunden hatte, blickte sie auf. „Und was jetzt?“, fragte Inu Yasha ein wenig verunsichert. Kagome deutete auf die Badewanne. „Ich dusche dir die Haare über der Badewanne ab. Du brauchst nur deinen Kopf über die Wanne zu halten.“ Sie nahm die Brause in die Hand und drehte das Wasser an.

Inu Yasha beäugte sie misstrauisch, dann hockte er sich auf den Boden und hielt seinen Kopf samt den langen Haaren über die Badewanne. Kagome hielt die Brause über ihn. „Autsch, viel zu heiß!“, zischte Inu Yasha und bremste sich im letzten Moment, nicht laut loszuschreien. Er zog seinen Kopf ruckartig zurück und das Wasser spritzte wild durchs Badezimmer, welches schon zuvor sehr nass gewesen war.
 

Auch Kagome war nass geworden. Sie versuchte nicht loszuschreien, dachte an ihre Mutter, ihren Bruder und ihren Opa und sagte: „Entschuldigung. Probier jetzt mal, ob es besser ist.“ Äußerst misstrauisch streckte Inu Yasha seine Hand aus und testete die Temperatur des von Kagome neu eingestellten Wasserstrahls. Da es ihm passend erschien, hockte er sich wieder vor die Wanne und Kagome begann damit, den Schaum aus seinen Haaren zu waschen.
 

Es gefiel ihr mit der Zeit immer besser, durch seine Haare zu streichen, und an seinen Ohren zu zupfen, so dass sie gar nicht merkte, wie die Zeit verging. Inu Yasha merkte es aber schon, ungeduldig zog er irgendwann an ihrem Schlafanzug. „Bist du nicht bald fertig?“

Kagome nickte und drehte das Wasser ab. Inu Yasha war aufgestanden. Kagome wollte ihm ein zweites Handtuch für die Haare reichen, doch sie benutzte es schnell, um sich selbst vor einem Wasserschwall zu schützen, denn Inu Yasha schüttelte sich ausgiebig, wie Hunde das nun mal tun. Als er damit fertig war und sein Haar bereits zu trocknen begann, blickte er in das wütende Gesicht einer sehr nassen Kagome.
 

Er sah sich um, auch das Bad war sehr nass. „Oh.“, machte er und versuchte Kagome mit einem Lächeln zu beschwichtigen, die wie ein begossener Pudel aussah.

„Lass uns einfach sauber machen, okay?“, knurrte sie und reichte ihm Lappen und Tücher, die ihre Mutter noch hingelegt hatte, bevor sie zu Bett gegangen war. Es dauerte eine ganze Weile, bis das Badezimmer wieder sauber und trocken war.

Als sie schließlich fertig waren, wischte sich Kagome den Schweiß von der Stirn. „Puh, das war anstrengend.“, seufzte sie. Sie wollte aufstehen, als sie bemerkte, dass Inu Yasha sie mit offenem Mund anstarrte.
 

„Was ist denn?“, fragte sie gereizt. Er reagierte nicht und starrte sie weiter an. Kagome sah an sich herunter und erkannte, warum und wohin er starrte. Ihr Schlafanzugoberteil war so durchnässt, dass es durchsichtig geworden war. Kagome stand auf und ballte die Fäuste. Ganz leise flüsterte sie: „Mach Platz!“ Inu Yasha fand sich augenblicklich auf dem Badezimmerboden wieder und noch bevor er sich wieder aufrappeln konnte, war Kagome schon in ihr Zimmer zurückgekehrt.
 

Kagome hatte ihre Zimmertür zunächst geschlossen, um sich einen trockenen Schlafanzug anzuziehen. Anschließend holte sie Inu Yasha aber herein, ihre Wut hatte sich scheinbar gelegt. Kagome legte sich sogleich ins Bett und Inu Yasha machte es sich auf dem Boden vor dem Bett bequem. Der Rest der Nacht verlief friedlich und ohne Zwischenfälle.
 

Als im mittelalterlichen Japan die Sonne aufging, wachte Shippo auf. Miroku und Sango saßen bereits mit Kaede am Feuer und frühstückten. „Ist Kagome noch immer nicht zurück?“, fragte der kleine Fuchsdämon verschlafen. Kaede rührte in einem Topf, der über dem Feuer hing. „Sie wollte erst in ein paar Tagen zurückkommen. Sie hat doch diesen Test in der Schule.“, brummte die alte Miko. Shippo sah sich in der Hütte um. „Wo ist eigentlich, Inu Yasha?“, fragte er dann.

Miroku machte bereits den Mund auf, um zu sprechen, da sagte Kaede: „Er schmollt sicher. Bestimmt hockt er auf irgendeinem Baum und wartet darauf, dass Kagome zurückkommt.“
 

„Nein, tut er nicht.“, erwiderte Miroku. „Er ist zu Kagome gegangen.“

Sango nickte bestätigend. „Ja, ich hab ihn auch gesehen. Gestern nach Einbruch der Dunkelheit hat er sich zum Brunnen geschlichen, der in Kagomes Zeit führt.“

„Hoffentlich lässt er Kagome in Ruhe lernen. Sonst streiten sie sich wieder und dann kommt Kagome vielleicht gar nicht wieder.“, brummte Shippo.

Kaede dagegen grinste. „So, er hat es also mal wieder nicht ausgehalten, auf ihre Rückkehr zu warten.“ Zu Shippo gewandt sagte sie: „Mach dir keine Sorgen, die beiden werden sich schon vertragen. Selbst wenn Kagome und Inu Yasha Streit haben, wird Kagome doch ihre anderen Freunde in dieser Zeit nicht vergessen.“
 

Miroku und Sango nickten zustimmend. „Ja, Kagome-sama ist ein sehr freundliches Mädchen.“, sagte Miroku und machte ein verträumtes Gesicht. Sango starrte ihn entgeistert an. „Warum grabschst du mich an, wenn du von Kagome redest?“, knurrte sie böse. Bevor Miroku sich etwas dazu einfallen lassen konnte, hatte Sango ihm schon eine Ohrfeige gegeben und wütend die Hütte verlassen. Kiara, die bis dahin am warmen Feuer gelegen hatte, sprang auf und folgte Sango nach draußen.
 

Kaede und Shippo schüttelten die Köpfe, angesichts Mirokus dreisten Verhaltens. Der sprang auf, um Sango nachzulaufen.

„Hey, Sango! Warte!“, rief er und stürmte aus der Hütte.

„Wie blöd kann man sein?“, brummte Shippo und Kaede nickte zustimmend und versuchte erst gar nicht ihr Grinsen zu unterdrücken.
 

So, ich hoffe, es hat Euch gefallen! Das zweite Kapitel lad ich dann in den nächsten Tagen hoch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  EngelKagome
2009-02-02T14:27:53+00:00 02.02.2009 15:27
super süßes kap.. inu wahr ja der oberhammer einfach mitten in der Nacht kalt zu duschen...
hat mir sehr gut gefahlen...weiter so
Von:  Kagome0302
2008-05-22T09:35:08+00:00 22.05.2008 11:35
Wat denn, wat denn? Noch kein Kommi zu dem Kap?
Mir hat es sehr gut gefallen. So wie es aussieht schein InuYasha sehr verliebt zu sein *lol*
Aber kaum ist er da, sorgt er schon für Wirbel. Mitten in der Nacht zu duschen, also so was. Und dann auch noch eiskalt *brrrrrrrrrrrrrrrr*
Da scheint sich in seiner Hose ordentlich was geregt zu haben^^
Aber kaum sind beide etwas munterer, zoffen sie sich auch schon wieder. Tse, die sollten mal lieb zueinander sein, dann klappte es auch mit dem anderen Geschlecht. Wenn du verstehst was ich meine^^

aber mal sehen wie es weiter gehen wird.
Sandra


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