Zum Inhalt der Seite

Graf Draculas Tochter

Unsterblich aber einsam
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 3

3.

Am nächsten Morgen weckt Frau Szilla ihre Tochter, diese öffnet mit einem Seufzer die Augen. "Ich habe gerade so schön geträumt."

"Was hast du denn geträumt?"

"Ich weiß es nicht mehr. Ich weiß nur noch das der Traum wunderschön war." Estelle lächelt und wirft ihre Decke zurück. "Wa! Ist das kalt." Sie sieht ihre Decke wieder über sich und beugt sich zum Fenster um die Vorhänge zurück zu ziehen. Die Morgensonne bescheint weiße Dächer und in den Gassen und Hinterhöfen toben die Kinder durch den Schnee. Die Kutsche des Grafen fährt in Richtung Kirche. "Ileana ist aber früh wach."

"Wieso?"

Estelle macht einen Satz aus dem Bett. "Na die Kutsche vom Grafen ist grad Richtung Kirche gefahren. Und der Graf ist um die Uhrzeit nie in der Stadt."

Ileana steigt vor dem Pfarrhaus aus., dann geht sie zum Kutscher vor. "Ich werde heute Nacht zu meinem Onkel in die Kneipe gehen. Sie brauchen mich also nicht extra abholen."

"Wie sie wünschen, Gräfin!"

Auf ihr Klopfen öffnet eine rundliche gemütlich aussehende Frau. "Sie wünschen?"

"Mein Name ist Gräfin Black, Ich würde gerne den Pfarrer Sprechen."

"Sie sind es. Kommen sie rein. Darius sprach schon davon das sie mal vorbei schauen wollten. Ich bin seine Haushälterin. Mein Name ist Maria"

Maria führt Ileana in die kleine Bibliothek. "Schauen sie sich ruhig schon mal um. Ich werde Darius bescheid sagen und wenn es ihnen recht ist, etwas Tee servieren."

Ileana lächelt "Ja das wäre nett."

Nachdem Maria gegangen ist sieht sie sich um. Vor dem Kamin steht ein gemütlicher Sessel und ein kleiner Tisch. An den restlichen Wänden stehen Bücherregale, natürlich außer vor dem Fenster und der Tür. Ileana beginnt sich die Bücher anzusehnen. Pfarrer Darius hat eine bunt gemischte Sammlung. Von Religiösen Büchern zu Büchern über Gartenarbeit.

Plötzlich fällt Ileanas Blick auf ein Buch, das oben auf den Anderen liegt. Sie nimmt es vorsichtig herunter. Es ist eigentlich gar kein Buch sondern nur eine Sammlung loser Pergamente, die mit einer Schnurr zusammen gebunden sind. Ileana fährt liebevoll darüber, und ihre Gedanken schweifen in die ferne.

Die Sonne war gerade am aufgehen, ihre Strahlen verfingen sich im offenen Haar der Frau, die auf dem höchsten Turm des Schlosses stand. Sie trug einen langen weiten Rock und eine Bluse, so wie sie Zigeunerfrauen trugen. Sie wandte sich mit einem Seufzen ab und trat durch die Tür hinter ihr. Dort lag ihr Zimmer. Sie setzte sich an den Eichentisch nahm Feder und Tinte und begann zu schreiben. Langsam, da sie das schreiben nicht gewöhnt war. Nach einer Weile betrat ein Diener das Zimmer. "Fürstin, ihr Vater läst fragen ob sie nicht auf dem Ball heute Abend ein neues Kleid tragen wollen."

Sie blickte auf und strich sich ihr braunes Haar aus dem Gesicht. "Ich werde es mir noch überlegen."

Mit einer Verbeugung zieht sich der Diener zurück. "Wie sie wünschen Fürstin!"

Seufzend wendet sich die Fürstin wieder dem schreiben zu. "Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen das ich jetzt eine Fürstin bin. Obwohl ich habe ja viel Zeit dazu."

"Guten Morgen, Gräfin Black. Wie ich sehe haben sie das interessanteste Stück aus meiner Sammlung gefunden."

Ileana legt die Blätter wieder sorgfältig zurück. "Guten Morgen Herr Pfarrer, entschuldigen sie das ich sie so früh störe."

"Nein sie stören nicht. Und nennen sie mich bitte Darius." Er reicht ihr die Hand. Sie lächelt und erfasst seine Hand. "Dann nennen sie mich bitte Ileana."

Darius geht zu einem anderen Regal und reicht ihr ein kleines Heft. "Das ist die Abschrift von dem Pergament. Ich dachte mir bevor das Pergament zerfällt schreibe ich es ab."

Ileana nimmt es vorsichtig entgegen und schlägt es auf. Darius Schrift ist schön und leicht geschwungen.

"Es ist ein Tagebuch von einer Gräfin. Ich würde es ungefähr auf 15 Jahrhundert schätzen. Wie sie sehen können ist es in Latein geschrieben."

Ileana beachtet ihn gar nicht, sie fährt mit den Finger die Zeilen entlang. "Geschrieben von Gräfin Dracula. Es ist das erste ihrer Tagebücher."

"Sie kenne es?"

Ileana tritt zum Fenster und betrachtet den zugeschneiten Kräutergarten. Dann sagt sie leicht wehmütig. "Ja. Die Tagebücher sind ein Familien Erbstück. Sie erzählen die Geschichte einer Zigeunerfrau, die eines Tage von ihrer wahren Herkunft als Gräfin erfährt."

"So etwas ähnliches habe ich mir gedacht. Es ist interessant ihre Gefühle zu verfolgen. Wie aus dem kleinen schüchternen Mädchen, wenn ich es mal so ausdrücken darf, allmählich eine richtige Gräfin wird. Nur leider bricht an einer entscheidenden Stelle ab. Nämlich als sie diese andere Gräfin kennen lernt. Diese Andere scheint mir recht interessant zu sein."

Sie haben sich inzwischen beide gesetzt, Maria hatte noch einen zweiten Stuhl gebracht.

Darius schlägt das Heft hinten auf und liest daraus vor.

"...ich traf heute eine Frau die mich irgendwie faszinierte. Sie ist all das was ich nicht bin. Eine Gräfin mit jeder Faser ihres Körpers. Sie trug so seltsame Kleidung, ein langes blaues Schleppkleid mit Pelzbesatz und tiefen Ausschnitt vorne und hinten. Ich glaub nicht, dass ich jemals meine Weiblichkeit so zur schau stellen könnte wie sie. Dann trug sie noch so einen seltsamen spitzen Hut. Mit einem langen dünnen Tusch an seiner Spitze. Sie führte noch einen kleine Jungen mit sich. Ich habe kaum ein Wort mit ihr gewechselt. Leider!

Was ich über sie heraus bekam war, das sie eine Gräfin aus Burgund ist. Außerdem weiß ich noch von ihr, das sie den kleinen Jungen, irgendwo in Russland aufgenommen hat. Sie fasziniert mich irgendwie.

Es klopft, ich glaube das sie es ist."

"An der Stelle hört das Tagebuch leider auf. Ich weiß leider nichts weiter über diese Frau, nur das es Wahrscheinlich die selbe Gräfin ist die 2 Jahre Später hier diese Kirche hat gründen lassen. Denn Grund wieso hat man nie erfahren. Sie sagte nur sie müsse Gott um Vergebung bitten."

Ileana lächelt ihn an. "Ich glaube ich weiß auch warum. Im nächsten Tagebuch erwähnt sie ihre nächste Begegnung mit ihr.

Ileana steht fliesend auf und tritt wieder ans Fenster. Sie lehnt sich ans Fensterbrett und betrachtet Pfarrer Darius. Sein braunes Haar begann sich schon zu lichten, aber seine braunen Augen blitzten Jugendlich. "Wäre es möglich einmal die Bücher einzusehen?"

"Sie wissen schon, dass dies eine Aufgabe für ein ganzes Leben und vielleicht auch länger ist!"

Darius lächelte wissend. "Ich habe schon mit den Nachforschungen über die Gräfin Dracula begonnen. So fand ich heraus, das der Junge im Schloss blieb. Sie irrtümlicherweise als Gräfin bezeichnet wird. Ich glaube den Titel ihres Vaters kann man am ehesten mit Fürst bezeichnen."

Ileanas Augen weiteten sich. ,Er weiß etwas! Seine Augen verraten es.

Estelle verläst das Lokal mit einem großem Korb und geht Richtung Markt. Sie lächelt, als sie an ihren Traum denkt. Sie winkt ihrer wartenden Freundin zu. "Hallo Jeanne, wie geht es dir?"

Jeanne lächelt zaghaft. "Es geht so! Und wie geht es dir, du siehst richtig glücklich aus. Hat Josephe etwa seine Aufmerksamkeit dir geschenkt und nicht einem anderen Mädchen."

Estelle schüttelt den Kopf und lächelt verschwörerisch. "Nein, der interessiert sich nicht für mich, da er glaubt mich schon sicher zu haben."

Jeanne stupst ihre Freundin an. "Kenn ich ihn?"

Estelle zuckt die Schultern "Vielleicht?" und rennt los.

Sie bleibt vor dem Bäcker stehen und wartet auf Jeanne, die keuchend angelaufen kommt, "Na komm..." Sie schnappt nach Luft. "... sag mir wer es ist!"

Estelle öffnet die Tür. "Vielleicht später."

"Ach komm."

Ileana betritt am Abend genervt das Lokal. Der Pfarrer wusste schon zu zuviel und so hatte sie ihm den Rest auch erzählt. Jetzt sehnte sie sich nach einem Bett und Estelle. Aber sie wusste dass an diesem Abend keine Möglichkeit bestand unbemerkt mit Estelle zu verschwinden.

Estelle sieht wie Ileana das Lokal betritt, deutet auf einen bestimmten Tisch und verschwindet in der Küche. Ileana setzt sich und wartet bis Estelle wieder aus der Küche kommt. Sie lächeln einander flüchtig an. "Was willst du trinken?" Estelle nimmt war das Ileana genervt und gestresst aussieht.

"Ein Glas Rotwein oder bring gleich eine ganze Flasche vom Besten den ihr habt."

Estelle lächelt sie an. "Möchtest du nicht lieber etwas anderes?"

Ileana lächelt zurück. "Eigentlich schon! Aber bring mir eine Flasche Wein und was kannst du mir zum Essen empfehlen?"

Estelle reicht ihr die Speisekarte, dabei berühren sich wie zufällig ihre Hände. "Eigentlich alles."

"Estelle kommst du bitte in die Küche."

"Ja Mutter."

Ileana sieht Estelle lächelnd hinterher, atmet tief durch, betrachtet dann die Speisekarte. ,Ich muss es ihr sagen! Es geht nicht mehr so weiter.'

Als sich die Tür öffnet, blickt sie auf und erschrickt.

Das eine war der junge Mann, den sie am Sonntag am Fluss gesehen hatte, der andere scheint sein Vater zu sein, zumindest war die Ähnlichkeit frappierend, nur das der jüngere Kohlrabenschwarze Haare hatte, während sein Vater blonde hatte, die schon grau wurden. Beide trugen einen Cowboyhut und Cowboystiefel.

,Wieso fiel mir das nicht schon am Sonntag auf.'

Sie steht auf und geht in Richtung Toilette dabei beobachtet sie den älteren Neuankömmling genau. Er schaut auf und erschrickt, als er sie erblickt. Ileana lächelt kalt. ,Gut das ich weiß, dass er in der Stadt ist.'

Als sie wiederkommt, hat Estelle ihr schon den Wein hingestellt. Sie schwenkt ihr Glas langsam und betrachtet den roten Wein. Ihr fiel bei der Farbe nur Blut ein. Sie kostet eine kleinen Schluck.

Der Wein war trocken, genau wie sie ihn gerne hatte. Sie lächelt, der Tag hat doch noch etwas positives. Sie schwenkt den Wein und beobachtet Estelle, die zwischen den Tischen hin und her lief.

Der Tag war angenehm warm gewesen, obwohl es erst Frühling war. Selbst gegen Abend saß sie noch ohne Jacke auf der Terrasse. Im Stall hörte sie die Pferde, sonst war es ruhig. Ihr Ehemann war mit ein paar Freunden im Salon und die Dienerschaft war im Nebengebäude untergebracht.

Ein Gedanke ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, diese Frau, die sie heute im Laden traf. Sie hatte ihr wie zufällig an der Seite entlang gestrichen.

Sie seufzte, als sie an das Gefühl dachte welches sie dabei empfand, es war so schön gewesen, ganz anders als wenn ihr Mann sie berührte.

Ileana lächelte, als sie das schöne schwarzhaarige Wessen auf der Terrasse beobachtete. Sie ging leise zu der jungen Frau, kein Laut verriet sie. Als sie den wohligen Seufzer hörte, umarmte sie sie vorsichtig. Die junge Frau wendete ihren Kopf erschrocken, lächelte aber als sie Ileana erkannte. Sie hob ihren Kopf und öffnete ihren Mund für einen Kuss. Ileana beugte sich über sie.

Estelle stellt Ileana und sich einen Teller mit Suppe und etwas Baguette hin. Dann setzt sie sich mit einem Seufzer.

Die schon halbleere Flasche beiseite schiebend meint Ileana. "Viel Arbeit heute?"

Estelle nickt. "Ja, eines unserer Mädchen ist krank geworden und heute ist viel los."

Ileana trinkt den Rest in ihrem Glas auf einen Zug leer und fing dann an die Suppe zu essen.

Als sie aufgegessen hatte, hatte sie auch den Wein ausgetrunken. "Estelle, bringst du mir bitte noch eine Flasche."

Estelle sieht sie überrascht an. "Wenn du unbedingt willst. Aber denkst du nicht, das es zu viel trinkst."

Ileana schüttelte den Kopf und sieht Estelle traurig an. Diese legt ihre Hand auf Ileanas und drückt sie kurz. "Ich hol dir noch eine."

"Danke."

Der ältere Mann steht auf, sein Sohn versucht ihn zurück zu halten, doch er geht geradewegs auf Ileana zu. Ohne umschweife beginnt er zu sprechen. "Your little girlfriend will die. You kill my wife, wich Ilove like my live, so I'll kill your love."

Ileana sieht ihn verständnislos an. "Was wollen sie von mir. Ich beherrsche die englische Sprache nicht. Würden sie bitte auf Französisch wiederholen, was sie gerade sagten."

Er haut mit der Hand auf den Tisch. "You know what I mean! I've travelled from Amerika to Europe. In Europe I need 15 years to find you. And now you'll suffer, like I."

Sein Sohn war inzwischen aufgestanden und legte seinem Vater eine Hand auf die Schulter. "Las gut sein, Pops. Sie kann nicht die Frau von damals sein. Sie ist erst Anfang zwanzig und es ist nunmehr 25 Jahre her, dass Mutter starb."

Er lächelte Ileana an. "Verzeihen sie bitte, aber Vater hat sie mit jemanden verwechselt, außerdem ist er betrunken. Ich werde sehen dass er sie nicht mehr belästigt."

Ileana lächelt würdevoll zurück. "Tun sie das." Damit dreht sie sich zu Frau Szilla, welche ihr gerade eine Flasche Wein hinstellt. " Ich hätte gerne etwas von dem Lamm."

Diese nickt und räumt die leeren Teller zusammen, dabei sagt sie leise. "Soll ich die Zwei entfernen lassen."

Ileana schüttelt den Kopf. "Ist schon gut. Ich denke sie werden mich nicht mehr belästigen."

Nachdem Frau Szilla wieder in die Küche gegangen ist. Schaut Ileana noch mal zu Herren aus Amerika. ,Das gefällt mir gar nicht. Ich sollte auf Estelle aufpassen. Nicht das ihr wirklich noch etwas passiert.' Sie gießt sich ein Glas ein und trinkt es auf einen Zug aus.

Estelle beobachtet Ileana, ihr gefällt es gar nicht, dass sie nun schon eine zweite Flasche innerhalb kürzester Zeit trinkt. Sie weiß zwar nicht was Ileana verträgt, doch sie hat Angst das Ileana die Kontrolle über sich verlieren könnte, wenn sie zu viel trinkt.

Sie geht zu den Tisch mit den zwei Amerikanern. Der Sohn zahlt, während der Alte Estelle abschätzend ansieht. "You'll die. I'll kill, because you are the girlfriend of Draculas Daughter."

"Daddy we go."

Estelle sieht ihnen verständnislos hinterher. Sie wusste nicht was der Alte gesagt hatte, doch sein Tonfall hatte ihr nicht gefallen. Sie sieht zu Ileana und erschrickt, diese ist noch bleicher als sonst und starrt den Herren fassungslos hinterher.

Da es ruhiger geworden ist und nur noch wenige Gäste da sind, gibt sie der Kellnerin ein Zeichen und geht zu Ileana rüber, diese kippte gerade noch ein Glas Wein herunter. Sie sieht Estelle traurig an. "Was ist los Ileana? Du hast verstanden was er gesagt hat?"

Ileana nickt und stellt das leere Glas auf den Tisch. "Es ist wegen mir!"

"Was ist wegen dir?" Estelle setzt sich neben Ileana und legt ihre Hand auf ihre. Sie spürt wie Ileana zittert, nicht stark sondern nur ganz leicht.

"You'll die, if I don't kill him. He hates me, since his wife die." Sie sagt dies absolut Ausdruckslos.

Estelle schüttelt verständnislos den Kopf. "Was sagtest du gerade?"

Ileana dreht ihr Gesicht zu Estelle. "Vergiss es. Ich werde die Sache in Ordnung bringen."

Estelle schweigt. Sie sieht Ileana an, das sie ihr nicht sagen würde, was los war. Sie stellte nur entsetzt fest, das Ileana schon wieder die Flasche fast leer getrunken hatte.

Ihre Mutter rief sie in die Küche, als sie gerade in die Küche gehen wollte, hielt Ileana sie an der Hand fest. ,Oh Gott.'

Ileana lässt sie aber sofort wieder los. "Bringst du mir ein Glas Whisky mit? Bitte!"

Estelle nickt immer noch geschockt, sie hatte befürchtet, dass Ileana sie nun vor allen Menschen küssen würde, oder sonst was mit ihr anstellen würde. Als sie sich vom Tisch entfernt hört sie Ileana murmeln. "Erst das Tagebuch, nun Joe und was kommt als nächstes? Der Tod meines Vaters oder meines Onkels?"

Sie murmelt noch etwas, aber dies so leise, dass Estelle es nicht mehr versteht.

Miloslaw läuft im Kreis umher. Er fährt sich immer wieder durch sein schwarzes Haar. "Jetzt reg dich ab! Sie ist halt einfach so."

Miloslaw dreht seinen Kopf schlagartig in Richtung des jungen Mannes, welcher in einem der prunkvollen Sessel fläzt. "Du hast leicht reden Alexei! Du musst ihr nicht klar machen, dass sie sich nicht wie die Hausherrin aufzuspielen hat, wenn Er nicht da ist."

Der Braunhaarige steht gemütlich auf und richtet sein Rüschenhemd. "Ich habe es auch schon probiert. Vergiss es einfach, es hört doch sowie so keiner auf sie." Er tritt zu dem Schwarzhaarigen und legt ihm eine Hand auf die Schultern. "Komm wir besorgen uns jetzt was zu trinken. Er kommt in einer Woche wieder und solange werden wir sie schon überleben."

Miloslaw will gerade etwas erwidern, als eine blonde Frau in den Raum gestürmt kommt. Ihre Haare zu einer irrwitzigen Frisur hochgesteckt und das schwarze Kleid, welches so tief ausgeschnitten ist, dass beinahe ihr Busen herausrutscht, zusammengerafft. "Wieso bekomme ich nichts zu essen. Ich hatte doch extra angeordnet, das man mir etwas bringen möge!" kreischte sie mit Schriller Stimme. "Und überhaupt, wo sind die Diener?"

Alexei schlendert unauffällig an ihr vorbei. "Du bleibst hier. Ich finde es eine Zumutung, wie du mich behandelst. Ich erbitte mir etwas mehr Respekt. Immer hin bin ich hier die Fürstin!"

Miloslaw holt tief Luft. "Es reicht. Sie haben hier nichts zu sagen, nur weil sie zufällig die Gunst von Fürst haben, brauchen sie sich hier nicht wie die Herrin im Hause aufspielen. Die Einzige, die hier neben ihm etwas zu sagen hat, ist seine Tochter."

"Das brauche ich mir nicht bieten zu lassen. Ich werde ihm wenn er zurück kommt erzählen, wie ihr mich hier alle behandelt!"

Alexei steht schon in der Tür. "Kommst du Miloslaw. Ich habe Durst."

Dieser verbeugt sich leicht vor der Dame. "Wir besprechen das ganze später einmal. Wenn sie etwas zu essen wollen, ich denke das der Koch noch da ist. Gehen sie einfach in die Küche." Damit folgt er Alexei.

Die blonde Frau wirft ihren Kopf hoch und rauscht in Richtung Küche davon. "Zustände sind das hier. Mutter hatte recht, ich hätte zu Hause bleiben und den Baron heiraten sollen."

Als Miloslaw Alexei einholt, meint er. "Sie wird nicht lange bleiben. Ich weiß nicht was der Fürst an ihr findet, aber ich denke er wirft sie bald raus."

Ileana kippt ihren fünften Whisky runter. Dann betrachtet sie ihre Hände. "Was habe ich eigentlich in meinen Leben erreicht. Jede Nacht das Selbe, ein hübsches Mädchen im Bett, manchmal ein Trunk und jede Woche eine andere Stadt. Immer auf der Flucht vor dem Leben und doch will ich Leben. Leben!"

Sie sieht Estelle traurig an. "Weißt du, bevor ich dir begegnet bin habe ich dir mir keine Gedanken über meine Lebensweise gemacht. Ich lebte einfach, kein Gefühl lies ich aufkommen."

Sie schweigt und wartet bis Frau Szilla, den Teller wegräumt und wieder in die Küche geht. "Du hast zum erstenmal seit langen etwas in mir geweckt. Ich habe dich am Abend gesehen, als ich hier ankam. Ich glaube in diesem Moment zerbrach etwas in mir." Sie schenkte sich noch mal nach.

"Ileana, bitte. Hör auf. Wir sind hier nicht alleine."

Ileana verzieht leicht ihren Mundwinkel und nickt. "Du hast recht."

Estelle sieht Ileana besorgt an. "Was ist heute passiert?"

Ileana atmet tief durch. "Estelle. Verzeih, aber ich kann es dir nicht erzählen." Nach einen Moment des Schweigens meint sie. "Ich will dich nicht mit meinen Problemen belasten." Damit trinkt sie noch ein Glas.

Estelle schüttelt den Kopf. "Es bringt doch auch nichts wenn du sie in Alkohol ertränkst."

"Ich weiß!"

"Estelle, kommst du bitte in die Küche!" Estelle wirft Ileana einen besorgten Blick zu, bevor sie zu ihrer Mutter in die Küche geht.

Frau Szilla schrubbt gerade eine Pfanne. "Meinst, du nicht das sie zuviel trinkt."

Estelle zuckt mit den Schultern. "Ja, aber ich kann ihr schlecht verbieten zu trinken."

"Nein, das wohl nicht, aber du kannst sie immer hin bitten aufzuhören?"

Estelle senkt den Kopf. "Ich habe es schon probiert. Aber sie hört nicht auf mich."

Ihre Mutter nickt. "Pass aber bitte etwas auf sie auf."

Estelle geht wieder zu Ileana und setzte sich neben sie. "Ileana, bitte hör auf zu trinken."

Ileana blickt sie an, in ihren Augen glitzern Tränen. "Ich will einfach nur vergessen. Vergessen was Schmerzen sind, vergessen was Angst ist. Manchmal möchte ich Tod sein." Sie trinkt noch einen Schluck. Dann flüstert sie leise. "Vergessen woher ich stamme. Ich möchte frei Leben, befreit von all den Flüchen die auf mir Lasten."

Estelle schüttelt traurig den Kopf, sie würde Ileana so gerne in den Arm nehme, ihr sagen das sie für sie da ist. Aber sie kann es nicht vor all den Leuten machen.

Sie blickt auf als sich ihr Vater zu ihnen setzt. "Estelle bringst du bitte noch eine Flasche und mir ein Glas!"

Estelle springt auf und geht in die Küche. "Will er sie etwa ganz betrunken machen?"

Frau Szilla blickt fragend auf. "Was ist los?"

"Vater wünscht, dass ich noch eine Flasche bringe. Ich glaube er will sie besoffen machen um so etwas über sie zu erfahren."

Herr Szilla sieht seine Rechnung schon aufgehen. Bis jetzt hat er mit Ileana nur belangloses geredet, aber nun schien sie soweit zu sein. "Was wissen sie über Vampire?"

Ileana schwankt leicht auf ihrem Stuhl. Aber in ihrem Kopf gehen die Alarmglocken los. Sie kann aber nicht verhindern, dass sie anfängt zu reden.

Herr Szilla grinst triumphierend, als Ileana zu sprechen beginnt. Doch dann blickt er verwirrt. Ileana redet wie ein Wasserfall auf ihn ein, aber nicht auf Französisch, sondern in einer ihm fremden Sprache. Öfters fällt das Wort Dracula, es scheint ein Name zu sein. Er sagt ihm aber nichts.

Estelle liegt weinend auf dem Bett. Sie hat sich zurück gezogen, als ihr Vater mit Ileana zu sprechen begann. "Wenn sie etwas über uns erzählt bin ich geliefert."

Nach ungefähr zwei Stunden hört sie wie jemand an die Tür klopft. "Ja." Ihre Mutter steckt vorsichtig den Kopf herein. "Ist es dir recht wenn wir Ileana zu dir ins Zimmer legen. Alle anderen sind belegt und ich möchte sie in diesem Zustand nicht nach Hause schicken."

Estelle nickt. ,Sie hat also nichts erzählt.'

Ihr Vater bringt die stark schwankende Ileana ins Zimmer und setzt sie aufs Bett. Diese fällt sogleich zurück. Frau Szilla und Estelle ziehen ihr das Kleid aus und decken sie zu. "Gute Nacht, Mutter."

"Gute Nacht Estelle." Nach dem ihre Mutter gegangen ist, legt sich Estelle neben Ileana und kuschelt sich an sie. "Was machst du für Sachen!"

Am Nächsten morgen erwacht Ileana mit fürchterlichen Kopfweh. Sie blickt sich verwundert um, als sie feststellt, das sie sich nicht in ihrem Bett befindet. Sie stellt zu ihrem entsetzen fest, das sie sich nackt im Bett mit Estelle befindet. Nicht das sie es nicht schön findet, sie kann sich nur nicht daran erinnern was sie Nacht getan hatte. Estelle regt sich neben ihr. "Guten Morgen." Estelle sieht sie verschlafen an. "Morgen." Und mümmelt sich tiefer in ihre Decken. Auch Ileana legt sich wieder zurück. ,Was habe ich mir dabei eigentlich gedacht. Das war gestern eindeutig zu viel Alkohol. Ich hoffe nur, das ich nicht zu viel verraten habe. Es würde mir gerade noch fehlen.'

Es klopft an die Tür. "Estelle, das Frühstück ist fertig." Frau Szilla blickt ins Zimmer. "Danach müssen die Zimmer der Gäste wieder hergerichtet werden." Als Frau Szilla bemerkt, dass Ileana wach ist, schenkt sie ihr ein freundliches Lächeln. "Ich hoffe es macht ihnen nichts aus, dass wir sie zu Estelle ins Bett gesteckt haben. Aber im Moment sind alle andere Zimmer belegt."

Ileana vermeidet es den Kopf zu schütteln, ihr tut er höllisch weh. "Ist schon so in Ordnung. Ich hätte gestern einfach nicht so viel trinken sollen."

"Wollen sie etwas zum Frühstück?"

Ileana richtet sich vorsichtig auf. "Nein, danke Frau Szilla. Ich werde mir eine Kutsche nehmen und ins Schloss zurück kehren."

"Sie dürfen auch gerne hier bleiben."

"Danke für das Angebot. Aber ich muss zurück."

Frau Szilla nickt und verlässt das Zimmer. Ileana sieht Estelle fragend an. "Was ist passiert?" Sie fühlt die beruhigende Hand von Estelle auf ihrer Schulter. "Nichts. Mein Vater brachte dich betrunken hier rauf und Mutter und ich zogen dich aus. Danach bist du sofort eingeschlafen."

Ileana lässt sich wieder in die Kissen fallen und stöhnt auf. "Gott sei Dank. Ich will dich nicht in Verlegenheit bringen."

Estelle legt ihren Kopf auf Ileanas Oberkörper. "Wieso hast du getrunken? Ich hatte solche Angst das du etwas verrätst. Du weißt ja was mein Vater denkt."

Im Zimmer ist es totenstill, draußen schneit es. "Estelle, ich kann es dir nicht sagen. Tut mir leid." Sie fährt Estelle sanft durchs Haar.

"Hat es etwas mit mir zu tun?" Estelle klingt verzweifelt. Sie macht sich Sorgen um Ileana, denn diese schien sich verändert zu haben. Von der selbstbeherrschten Frau, wie sie sie am ersten Abend eingeschätzt hatte, war nicht mehr viel übrig.

Ileana schließt die Augen. "Nicht direkt. Es kam gestern einfach zu viel zusammen. Ich werde es dir eines Tages erzählen." Sie versucht gegen die Kopfschmerzen an zu kämpfen.

"Estelle, kommst du endlich!"

"Ich muss wohl aufstehen. Sehen wir uns heute Abend?"

"Wohl eher nicht."

Die Mietkutsche fährt in den Schlosshof, einer der Dienerinnen rennt hinaus und hilft der Gräfin aus der Kutsche. "Lady, ihr Onkel wünscht sie heute Abend zu sprechen." Ileana registriert es mit einem vorsichtigen Nicken und begibt sich in ihr Zimmer.

Sam läuft unruhig hin und her. "Ich sage dir, sie ist es! Du weißt doch was ich über sie erzählt habe."

Sein Sohn, beobachtet das Lokal gegenüber. "Vater sie kann es nicht sein. Du jagst einer Frau hinterher, die wahrscheinlich schon Tod ist. Oder wie erklärst du es dir, das keiner etwas über sie weiß."

Sam dreht sich zu seinem Sohn. "Und doch ist sie es und sie hat sich seit damals kein bisschen verändert. Du weißt nicht wie sie ist. Deine Mutter fiel auf ihre Lügen herein und musste deshalb sterben. Ich werde sie leiden lassen."

"Hast du deshalb dem Mädchen aus dem Lokal gedroht, es zu töten?"

Der Vater starrt auf seinen Revolver, welcher auf dem Bett liegt. "Ja. Ich will diese Frau leiden sehen!"

Ileana klappt ihr Medaillon auf, sie betrachtet lächelnd das Bild ihrer Mutter. "Mutter, ich bräuchte dich jetzt. Du hast mir erzählt wie sehr du Vater liebst, so sehr, das du alles in Kauf genommen hast um dich mit ihm zu treffen. Ich hatte dich nie Verstanden doch jetzt tu ich es. Ich würde beinahe alles tun um mit Estelle zusammen zu sein. Doch das Schicksal scheint mir nicht wohl gesonnen. So wie dir und Vater damals." Auf dem zweiten Bild lächelt ihr ihr Vater entgegen. Sie klappt es vorsichtig zusammen und tritt ans Fenster. Das Sonnenlicht, welches durch die grauen Schneewolken bricht, verfängt sich im Medaillon und in ihrem braunen Haar.

Sie beobachtet fasziniert wie sich die Sonnenstrahlen auf dem zugefroren Teich im Hof brechen. Fast ihr ganzes Leben lang hatte sie jedes Gefühl von sich gewissen, hatte weder Angst noch Schmerz und auch keine Liebe zugelassen. Jetzt sind die sorgsam errichteten Mauern auf einmal zusammen gebrochen, nur weil Estelle in ihrem Leben aufgetaucht ist. Jetzt spürt sie Liebe und sie hat Angst, Angst, das dem geliebten Wesen etwas passieren könnte und Angst vor der Zukunft. Und sie empfindet auf einmal Verantwortung für jemanden. Selbst als sie noch nicht bei ihrem Vater wohnte, hatte sie für die ihr anvertrauten nie solche Verantwortung empfunden. Sie hatte alles getan, was von ihr erwartet wurde. Aber wirkliche Verantwortung und Liebe hatte sie nie empfunden. Nur Leere, in ihrem Leben.

Ihrem Vater und ihrer Mutter gegenüber, hatte sie natürlich Liebe und Respekt empfunden, aber da war etwas, das sie keinem vom beiden jemals richtig verziehen hatte. Tief in ihrem Herzen, hatte sie nicht nur dem Mann ihrer Mutter dafür die Schuld gegeben, sondern auch ihrer Mutter und ihrem richtigen Vater. Jetzt wurde es ihr auf einmal bewusst, und sie konnte Beiden plötzlich verzeihen. Nicht sie waren an dem Fluch Schuld, der auf ihr lastet, sondern der Mann ihrer Mutter.

Ein weiterer Strahl durchbricht die Wolkendecke und fällt direkt auf die Schlosskapelle. Sie wird seit Jahren, kaum mehr benutzt, nur die Dienerschaft geht manchmal dorthin um zu beten.

Ileana steht vom Fensterbrett auf und begibt sich in die Kapelle. Sie kniet vor dem Altar, auf den staubigen Boden, nieder. Sie war nicht sonderlich religiös, aber sie hat das Gefühl beten zu müssen.

Am Abend, als die Sonne sich neigt, geht sie ins Arbeitszimmer ihres Onkels. "Du wünschtest mich zu sprechen?"

Ihr Onkel bedeutet ihr sich zu setzten. "Ich habe erfahren, was gestern Abend passiert ist. Du weißt doch, das du vorsichtig sein musst."

Sie senkt ihren Kopf. "Ja , Onkel. Ich habe ihm zwar alles erzählt, aber in der Sprache meiner Mutter."

"Und was hättest du getan, wenn du keine andere Sprache so fließend beherrschen würdest. Du hast nicht nur dich in Gefahr gebracht, sondern auch deinen Vater und mich. Und alle andern die uns folgen. Du trägst ihnen, als seine Tochter, eine gewisse Verantwortung gegen über."

Sie springt auf und schreit ihn an. "Onkel ich bin kein kleines Kind mehr. Und ich habe dieses Leben nie gewollt. Kann ich denn nicht auch ein bisschen Spaß in meinen Leben haben. Du weißt genau, das ich sie nicht für immer an mich binden kann. Obwohl ich mir das so sehr Wünsche."

Er schüttelt den Kopf. "Dich scheint die Liebe ja schlimm erwischt zu haben. Aber das war nicht der einzige Grund, wieso du dich betrunken hast!"

Ihre Stimme klang wieder etwas ruhiger. "Nein, war es nicht. Pfarrer Darius hat eines der Tagebücher gefunden, frag mich nicht wie es hier her gelangt ist. Aber er hat es und er weiß alles."

Er dreht wütend den Kopf zu ihr. "War noch etwas, was ich wissen sollte?"

Reumütig setzt sie sich hin. "Ja. Sam ist in der Stadt."

Seine Augen blicken fragend auf sie. "Wer ist bitte Sam?"

"Der Texaner!"

Gandolf schweigt einen Moment, steht auf und geht zum Kamin. "Ich glaube du hast ein Problem! Aber zieh mich nicht da hinein, das ist ganz allein deine Sache."

Ileana spürt auf einmal eine fürchterlich Wut. Sie fängt an in an zu Schreien. "Ja, es ist meine Sache. Aber wer hat es erst so weit kommen lassen, du und Vater. Ihr hättet Mutter nicht hinterher steigen sollen. Dann wäre all dies nie passiert." Tränen laufen ihre Wangen herab, sie steht auf und rennt aus dem Zimmer.

Gandolf lässt sich auf seinen Stuhl fallen. "Sie hat sich verändert. Allmählich scheint sie zu begreifen, ich hatte manchmal das Gefühl, sie würde nicht begreifen wollen. Sie ist schlau, daran bestand nie ein Zweifel, aber sie versuchte immer das Eine zu verdrängen, wollte nicht verstehen was es für sie bedeutet. Es ist für uns alle schwer. Bruder, ich denke du warst schon immer der klügere von uns."

Er betrachtet das Gemälde über dem Kamin. Der Mann auf dem Gemälde ist Mitte Dreißig, schlank gebaut, seine braunen Augen ähneln denen von Ileana. Gandolf sieht seinem Bruder nicht sehr ähnlich. Gandolf ist kräftiger gebaut, er trägt einen braunen Vollbart, aber die Augen waren die gleichen. Er mochte jetzt Mitte Vierzig sein.

Ileana lässt sich auf die Couch in der Bibliothek fallen, sie vergräbt ihr Gesicht in eines der dunkelroten Kissen und weint hemmungslos. "Sie bedeutet mir einfach alles. Aber ich darf nicht mit ihr zusammen sein. Meine Herkunft verbietet es mir."

Eine Dienerin kommt herein, mit einem Kelch. Sie reicht ihn Ileana. "Lady, ihr Onkel schickt mich." Ileana springt auf und schlägt der verduzten Dienerin den Kelch aus der Hand. "Er soll mich in Ruhe lassen, alle sollen mich in Ruhe lassen." Die Dienerin verlässt fluchtartig den Raum. Ileana starrt auf den roten Fleck, der in den blauen Teppich einsickert. Sie verbirgt ihr Gesicht in ihren Händen. "Ich will endlich frei sein. Frei von diesem Fluch, frei von vom Fluch, den der Mann meiner Mutter aussprach."

Ihr kommt das Bild, von damals, wieder in den Sinn. Der Mann ihrer Mutter, lag bewegungslos zu ihren Füssen. Er, ein Führer der Zigeuner, lag regungslos zu ihren Füssen.

Ileana schüttelte den Kopf um diese Bild aus dem Kopf zu bekommen. "Es ist vorbei. Er ist Tod und mit seinem Fluch werde ich schon irgendwie fertig." Sie wischt sich die letzten Tränen aus dem Gesicht und geht entschlossen auf eines der Bücherregale zu.

Estelle greift sich an die Halskette. "Ileana, mein Schatz. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder."

Sie kniet sich auf ihr Bett und betrachtet die verschneite Stadt. "Bruder. Ich frage mich was du gerade machst. Liegt bei euch auch schon Schnee? Hast du ein Mädchen kennen gelernt? Ich würde dir gerne schreiben und alles erzählen was mir wiederfahren ist. Aber du weißt ja, das ich nicht schreiben kann. Ileana würde dir denke ich gefallen." Ihr Blick bleibt an einer einsamen Gestalt auf der Straße hängen. ,Schon wieder dieser Amerikaner. Ich habe das Gefühl das er mich schon den ganzen Tag beobachtet hat. Was will er von mir?'
 

Fortsetzung folgt



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hikari
2003-09-01T10:58:45+00:00 01.09.2003 12:58
Rechtschreibfehler und so gibts gratis dazu. *g*
Rechtschreibung war noch nie meine Stärke, obwohl es inzwischen besser ist.

Hikari
Von:  Umi
2003-08-31T01:59:30+00:00 31.08.2003 03:59
Abgesehen von ein paar wenigen Rechtschreib- oder Ausdrucksfehlern ist das wirklich ein total schöne Story. Ich kann mir die beiden richtig gut bildlich vorstellen und die ganze Atmosphäre stimmt einfach.

Bitte schreib weiter!
Von:  Hikari
2003-07-28T06:33:29+00:00 28.07.2003 08:33
Vielleicht finde ich ja endlich Zeit weiter zu schreiben. Etwas habe ich schon vom neuen Kapitel und auch von "Felicitas". Jetzt ist ja die Animagic rum und es steht nur noch die Connichi an. Werde jetzt hoffentlich zwischen meinen Näharbeiten wieder etwas Zeit zum schreiben finden.

Verdammter Laptopp *grummel* fährt einfach nicht mehr hoch. Habe die Geschichten zum Glück alle noch auf PC. Leider sind mir aber in zwei anderen Geschichten einige Sätze verloren gegangen, und ich weiß nicht mehr genau was es war. *grummel* *g* Was solls. Bekomm ich schon wieder hin.

Heute Nachmittag pack ich meine Sachen von der Ani aus und seh zu das ich danach weiterschreibe. Solange die Geschichten jemand liest. ^^

Hikari *die heute müde in die Arbeit musste* ^^
Von:  Gurgi
2003-07-24T21:22:31+00:00 24.07.2003 23:22
Hi!

Erst mal klasse Geschichte. Mag *Vampirgeschichten* sowieso und da liegt es ja irgendwie auf der Hand, dass mir die FF gut gefällt. Ich finde, du fängst die Atmosphäre sehr gut ein, manchmal ist es düster, dann glaubt man wieder, dass Ileana sich doch noch einen großen Teil ihres *Mensch seins* bewahrt hat...tja, ich lass mich überraschen. Aber...in meinem Hirn arbeitet es grad wie sonst was...die beiden FF's...gleiche Namen...könnte es sein?!^^.
Ach, ich lass mich echt überraschen, hoffe das du weiterschreibst!

Liebe Grüße seen
Von: abgemeldet
2003-07-17T21:20:45+00:00 17.07.2003 23:20
Kommentar: Sehr spannend.
Von: abgemeldet
2002-12-20T20:04:05+00:00 20.12.2002 21:04
Lang nichts mehr von dir gehört.
Wie gehts dir denn eigentlich so?
Jetzt habe ich tatsächlich gedacht wieder einer deiner genialen FF zu lesen, stellte aber dann fest, dass ich den Teil ja schonlange habe.
Tja,sowas nennt man Pech.
Freu mich wenn du weiterschreibst


Zurück