Zum Inhalt der Seite

Graf Draculas Tochter

Unsterblich aber einsam
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

29.10.2002 Dies Geschichte habe ich jetzt auch schon länger angefangen.

Obwohl der Prolog entstand erst letzte Woche. Ich werde bei Gelegenheit die Kapitel die Ich schon habe hochladen.
 

Alle Charakter sind frei erfunden und gehören mir. Na ja bis auf Graf Dracula. Ich glaub den hat jemand anders erfunden. *g*

Aber meiner ist anders. ^^ *tropfen*
 

Prolog:

Sie hatte das Gefühl als würde sie schweben. Ihre Augen waren geschlossen, so ließ sie sich treiben. Hier gab es weder Schmerz noch Leid. Endlich war sie allein, sie genoss die Ruhe und Geborgenheit.

Plötzlich durchbrachen Stimmen ihre Ruhe, sie schienen weit entfernt und unwirklich.

"Wenn die Blutung nicht aufhört wird sie sterben!"

"Bringt das Kind zu seiner Tante."

Dann war es wieder still. Sie trieb weiter in der Dunkelheit, jedes Zeitgefühl völlig verloren. Leise Schritte drangen an ihr Ohr. Sie spürte wie jemand ihren Oberkörper anhob und ihr etwas auf die Lippen tropfte. Sie schluckte unwillkürlich. Es schmeckte metallisch, mit jedem Tropfen, der ihre Kehle hinunterrann, spürte sie eine starke Kraft. Sie fing an gieriger zu schlucken. Ihre Sinne wurden mit jedem Schluck schärfer. Sie spürte das weiche Gras unter sich, die kalte Nachtluft, die nach ihr Griff, das getrocknete Blut zwischen ihren Beinen und die starken Arme, die sie festhielten. Sie hörte das Knistern des kleinen Lagerfeuers, welches die wilden Tiere abhalten sollte. "Sachte, trink nicht so hastig. Es ist genug da."

,Diese Stimme ich kenne sie!' Sie schlug die Augen auf und blickte in zwei warme braune Augen. Sie richtete sich ganz auf. Er reichte ihr den Weinschlauch und sie trank gierig. Er legte währenddessen noch etwas Holz nach.

Sie leckte sich den letzten Tropfen von den Lippen. Sie wollte mehr, sie wusste nicht was er ihr zu trinken gegeben hatte, doch sie hatte das Gefühl, dass es ihr Kraft, Macht und Leben verlieh.

Er spürte ihre Gier und reichte ihr einen zweiten Weinschlauch. Er wusste, dass sie solange weitertrinken musste, bis sie nicht mehr wollte. Er kannte diese Gier, auch er hatte sie beim ersten mal verspürt. Während sie trank, betrachtete er sie sich genauer, ihre braunen Haare hatte sie wie ihre Mutter zu zwei Zöpfen geflochten, sie trug wie bei den Zigeunerinnen üblich ein Kopftuch, ihr Rock war Blutverschmiert. Die Gesichtszüge waren trotzt ihrer Jugend schon verhärtet, aber in ihnen lag auch die Anmut ihrer Mutter.

Sie reichte ihm den halbvollen Weinschlauch zurück. "Danke." Dann setzte sie sich ans Feuer, zum erstenmal in ihrem Leben hatte sie das Gefühl mit sich im einklang zu sein. Sie blickte ihn an, er hatte sich seit dem letzten mal als sie ihn gesehen hatte nicht verändert. Im Feuer knackte ein Holz, die Wärme kroch langsam in ihrem Körper, obwohl sie nicht fror, war es doch angenehm.

Er löste ein Kette mit einem goldenen Medaillon, von seinem Hals und reichte es ihr. "Ich wollte es einst deiner Mutter schenken. Nun sollst du es erhalten."

Die Flamen spiegelten sich in ihm, als sie es entgegen nahm. Sie öffnete es vorsichtig und keuchte überrascht auf. Ganz vorsichtig schloss sie es wieder. "Wer bist du?"

"Das ist jetzt nicht so wichtig, du wirst es erfahren, wenn es soweit ist und jetzt schlaf."

Auf einmal fühlte sie sich schläfrig und rollte sich neben dem Feuer zusammen.

Er betrachtete sie lächelnd. "Sie ähnelt so sehr ihrer Mutter." Er nahm sein schwarzes Cape und legte es über sie, dann dreht er sich um und verließ den Schein des Feuers.
 

Fortsetzung folgt

Kapitel 1

So habe mich entschlossen meine Vorhandenen Kapitel hoch zu laden.

Nochmals alles meine! *g*
 

Die Geschichte spielt so um 1890. Für Geschichtliche Richtigkeit übernehme ich keine Garantie. Hab grad keine Ahnung was zu jener Zeit war. Transilvanien (Siebenbürgen) gehörte zu jener Zeit zu Ungarn.
 

Entschuldigt bitte die fehlenden Absätze. Hab das Ganze in Word so formatiert, das sie bei Übernahme in Txt. Dateien verloren gegangen sind. Werde es aber ändern.
 

Ich hoffe euch gefällt die Story.
 


 

1.

Der Bahnhof ist in das diffuse Licht von Gaslampen getaucht. Der letzte Zug an diesem Tag fährt gerade in den Bahnhof ein. Er hält dampfend und quietschend an einem fast leeren Bahnsteig.

Der Schaffner hilft einer jungen Dame aus dem Zug. Sie trägt einen weiten weich fallenden schwarzen Mantel. "Ich hoffe, die Reise war angenehm. Miss."

Sie nimmt den großen Koffer, den er ihr reicht, entgegen. "Ja, danke."

Dann verläst sie das Bahnhofgebäude, mit zügigen eleganten Schritten. Der Schaffner schaut ihr bewundernd hinterher.

Der Himmel ist klar, sie schaut kurz hinauf zu den Sternen, vor dem Vollmond fliegt ein Schatten vorbei, bevor sie zu der wartenden Kutsche geht. Der Kutscher hält ihr die Tür auf und reicht ihr dann den Koffer in die Kutsche.

Sie fahren die Hauptstraße entlang, die um diese Zeit so gut wie ausgestorben ist, es ist ja auch schon weit nach Mitternacht. Als die junge Frau aus dem Fester der Kutsche schaut, sieht sie gerade zwei junge Damen in das nächste Haus verschwinden. Die eine dreht sich noch mal kurz um und sieht der Kutsche hinterher. Die junge Frau in der Kutsche stöhnt überrascht auf.

Estelle dreht sich um. Ihre schwarzen Haare fallen ihr leicht ins Gesicht. Sie schaut der Kutsche hinterher. "Komisch, der Graf hat doch sonst kaum Besuch von Außerhalb, seine Freund wohnen doch alle in der Stadt, oder zumindest in der Nähe."

Ihre Freundin zieht sie hinter sich her. "Ist doch egal, dein Vater wird wütend sein, wenn wir nicht pünktlich kommen. Es ist sowie so verwunderlich, dass wir um diese Uhrzeit noch draußen sein dürfen."

Als die Kutsche nach einer Stunde Fahrt endlich hält, steigt Ileana aus, obwohl sie müde ist behält sie ihre Eleganz bei. Ein Diener nimmt ihr Gepäck und führt sie schweigsam ins Schloss. Ileana schaut sich nicht um, sie möchte sich nur noch ausruhen.

Der Diener öffnet ihr die Tür zu einem Zimmer. "Der Graf wird am Abend mit ihnen Speisen. Ruhen sie sich so lange aus. Ein Erfrischungsgetränk steht bereit."

"Danke." Sie nimmt ihm das Gepäck wieder ab und betritt dann den Raum. Sie wirft ihren Koffer auf das Bett, das dabei bedrohlich knarrt und hängt ihren Mantel innen an die Tür. Unter ihrem Mantel trägt sie ein schwarzes Kleid, sittsam hochgeschlossen. Der weite Rock schwingt bei jedem ihrer Schritte mit, als sie zum Fenster geht und die roten Samtvorhänge schließt. Auf dem Tisch steht eine Weinkaraffe und ein Weinglas. Ileana gießt sich ein Glas ein und setzt sich auf dem Sessel in der Ecke. Sie schwenkt die blutrote Flüssigkeit umher, bevor sie einen Schluck trinkt. "Mh, er weiß wirklich wie man seine Gäste verwöhnt."

Als die Sonne langsam untergeht, räkelt sich Ileana im Bett. Nachdem sie zwei Wochen lang nur im Zug geschlafen hat, hatte sie endlich mal wieder so richtig gut schlafen können.

"Na gut geschlafen. Meine Liebe." Der Graf schaut bewundernd auf Ileana, die nur ein dünnes, schwarzes Spitzennachthemdchen trägt, das sich gut auf ihrer blassen Haut abhebt und ihren geschmeidigen Körper sanft umschmeichelt.

"Guten Abend. Onkel Gandolf. Könntest du es vielleicht unterlassen, ohne zu klopfen in mein Zimmer zu kommen!" Sie steht auf, nimmt ein Kleid aus ihren Koffer und verschwindet ins Ankleidezimmer.

Gandolf setzt sich in den Sessel und gießt sich ein Glas ein. Ein Diener hatte im Laufe des Tages eine neue Karaffe hingestellt, sowie zwei Gläser.

Als Ileana aus dem Nebenzimmer tritt, reicht er ihr das zweite Glas. "Was wünscht dein Vater von mir?" fragt er leicht genervt.

Einen Schluck nehmend meint Ileana. "Du bist Vater immer noch sauer wegen der Sache?"

"Eigentlich nicht mehr. Obwohl es mich noch immer etwas ärgert."

"Du bist doch auch daran Schuld gewesen und du bist doch nur sauer, weil Vater mehr Spaß hatte."

Der Graf lacht. "Du hast wie immer recht meine Liebe. Also, was will er von mir?"

"Na ja. Eigentlich bin ich mal wieder auf Reisen, du weißt doch mich hält es nicht lange an einem Ort."

"Ja, ich weiß!"

"Aber Vater bat mich einen guten Photographen aufzutreiben. Er will sein Schloss photographieren lassen."

"Ja, mein Bruder und seine Ideen. Er hatte schon verrückte Ideen, als er deine Mutter noch gelebt hat."

Er steht auf. "Ach was soll's. Ich helfe euch. Komm, wir fahren in die Stadt. Dort mache ich dich mit einigen Leuten bekannt."

Ileana grinst, sie trinkt ihr Glas auf einen Zug leer. Dann richtet sie ihr Kleid. "Ok. Ich wollte sowie so mal das Nachtleben dieser Stadt kennen lernen."

"Du bist also immer noch so ein kleiner Nachtschwärmer?"

Estelle durchwühlt ihren Kleiderschrank. Ihre Freundin sitzt auf dem Bett. "Estelle, wieso nimmst du nicht einfach irgendein Kleid? Wir gehen doch nur runter ins Lokal deiner Mutter und nicht auf einen Ball."

In einem Haufen Kleider sitzend, dreht sich Estelle um. "Ich weiß auch nicht warum, aber ich will heute Abend etwas ganz besonderes tragen. Ich fühle, dass heute abend etwas passieren wird" Sie wühlt noch etwas in den Kleidern umher. Dann zieht sie auf einmal ein dunkelblaues Leinen Kleid hervor und meint triumphierend "Ah, hier ist es!"

Ileana streift nach dem Gespräch mit Onkel Gandolfs Freunden durch die Nacht. Sie hat es in der Kneipe nicht mehr ausgehalten. Obwohl das Spezialgetränk, das der Wirt ihr serviert hat, echt gut war.

Da entdeckt sie ein kleines Lokal, aus dem Fenster strahlt warmes Licht und fröhliche Musik dringt auf die Straße.

Ileana zieht ihren Mantel enger um sich und geht auf das Lokal zu.

Sie öffnet die Tür und sieht sich um. Dabei bleibt ihr Blick an zwei Mädchen hängen. ,Das sind doch die zwei Mädchen, die ich gestern Nacht gesehen habe!'

Sie geht auf einen freien Tisch zu, nimmt den Mantel ab und setzt sich.

In dem Moment schaut Estelle auf. Als ihr Blick an Ileana hängen bleibt, weiten sich ihre Augen. Sie sieht eine blasse Frau, deren schwarzes Kleid sie noch blässer erscheinen lässt. Im tiefen Ausschnitt blitzt ein goldenes Medaillon hervor. Ihre dunkelbraunen Haare fallen ihr weich knapp über die Schultern, vorne sind sie etwas kürzer. Ihre Lippen sind blutrot und die Augen, die unter den dichten Wimpern hervorblicken, sind braun, sie sehen Estelle nun mit einem weichen warmen Ausdruck an.

Ileana betrachtet das schwarzhaarige Mädchen. Die blauen Augen schauen sie leicht überrascht an. Das schwarze seidige Haar hüllt ein schmales Gesicht ein. Das dunkelblaue Kleid lasen ihre Augen noch schöner erscheinen.

"Miss, was wünschen sie zu trinken."

Ileana wendet mit einem Seufzer ihren Blick von Estelle ab. "Haben sie Blutorangensaft?"

"Ja, wir können Frischen pressen."

"Dann bitte mit Eis."

"Wie die Dame wünschen!"

Estelle stupst ihre Freundin an. "Sag mal, weißt du wer sie ist?"

"Nein, keine Ahnung. Sie scheint hier fremd zu sein."

"Estelle. Kommst du bitte in die Küche!"

"Ja, Mama. Ich komm schon." Ruft sie ihrer Mutter in die Küche zu.

Etwas leiser meint sie zu ihrer Freundin. "Was die schon wieder will?" Dann verschwindet sie in die Küche.

Ileana sieht ihr hinterher. ,Also, Estelle heißt sie. Ein schöner Name. Sie ist wirklich ein Stern am dunklen Nachthimmel' Dann blättert sie etwas in der Karte herum, kann sich aber nicht entschließen, ob sie etwas Essen soll oder nicht.

Estelle verlässt mit dem Glas Blutorangensaft die Küche. ,Typisch Mutter. Muss mich immer einspannen.'

Als sie das Glas vor Ileana abstellt, nimmt sie deren seltsamen Geruch war. Nicht das der Geruch schlecht ist, nein er riecht sogar verdammt gut. Aber Estelle hat bis jetzt noch nichts Vergleichbares gerochen. Etwas wie Heu an einen sonnigen Sommertag und doch ganz anders.

Ileana schaut auf und Estelle ist auf einmal in dem Blick von ihr gefangen. Ein weicher sanfter Blick, der irgendwie Geborgenheit verspricht.

Jetzt grinst Ileana etwas, dabei blitzen ihre weißen Zähne zwischen den blutroten Lippen hervor. Estelle nimmt am Rande wahr, dass Ileanas Eckzähne etwas spitzer und länger, als gewöhnliche sind.

Estelle reißt sich mit Gewalt von dem Anblick los. "Hier ihr gewünschter Orangensaft."

"Danke."

Ohne die Höflichkeit zu verletzen zieht sich Estelle eilig auf ihren Platz zurück. ,Irgendwie macht mich ihre Nähe ganz kribbelig.'

Ileana starrt auf ihren Saft. Dann angelt sie mit dem Strohhalm einen Eiswürfel aus dem Glas und steckt ihn in den Mund. Dabei beobachtet sie Estelle. Jedes mal wenn diese herüber schaut, lächelt sie sie an. Estelle schaut dann immer verschämt weg.

Ileana angelt sich noch einen Eiswürfel.

Estelle schaut immer wieder zu der fremden Frau. Irgendwie kann sie ihre Augen nicht von ihr lassen. ,Diese Lippen, sie müssen sich garantiert sehr sinnlich auf meiner Haut anfühlen.' Estelle schaut verschämt auf die Tischplatte. ,Was denke ich überhaupt?' Dann blickt sie wieder zu ihr rüber und ist von dem Blick der Fremden völlig gefangen. Die Augen der Frau scheinen sie magisch anzuziehen.

Da geht plötzlich die Tür des Lokals auf. Ein etwas älterer Herr betritt das Lokal. "Estelle, komm bitte her!"

Estelle schrickt zusammen und springt dann auf. "Was gibt es Vater?"

Sie nimmt ihn den Mantel ab. "Der Graf hat Besuch! Mich würde interessieren, wer es ist! Noch einen von seiner Sorte können wir hier nicht gebrauchen!"

Estelle macht einen leichten Knicks und meint mit einem Kopfnicken zu Ileana hin. "Wir haben einen Gast Vater. Also, lass bitte deinen wilden Vermutungen über den Grafen!"

Ihr Vater will sie gerade anfahren, dass sie mit ihren Vater nicht so zu reden hat. Aber er besinnt sich, dass dies vor einem Fremden vielleicht nicht so gut käme. "Ich möchte dich nachher sprechen!"

Estelle verschwindet mit einem Knicks nach hinten. "Ja, Vater."

Er dreht sich um und betrachtet Ileana. ,Mmh, sie könnte von seiner Art sein.' Dann verschwindet er auch nach hinten.

Ileana schaut ihm hinter her. ,Das muss der Typ sein vor dem Onkel Gandolf mich gewarnt hat.' Sie streckt ihre Hand aus und nimmt noch einmal die Speisekarte in die Hand. Nach kurzem Überlegen legt sie sie wieder hin. Aus den Augenwinkeln sieht sie, dass sich Estelle wieder auf ihren Platz setzt. Ileana schaut noch einmal zu ihr rüber und prägt sich ihr schönes Gesicht genau ein.

Plötzlich öffnet sich noch einmal die Tür und der Kutscher vom Grafen betritt den Raum. "Ah, Miss Ileana. Hier sind sie! Der Graf lässt ihnen ausrichten, dass sie mit ihm nach Hause fahren sollen."

Ileana steht seufzend auf, legt etwas Geld auf den Tisch und zieht sich ihren Mantel über. "Was schon so früh? Normalerweise ist mein Onkel doch immer bis in die frühen Morgenstunden wach."

Der Kutscher zuckt die Schultern. "Ich weiß auch nicht, weshalb der gnädige Herr schon so früh zum Schloss zurückfahren will."

Er bietet Ileana den Arm an. Diese ergreift ihn und verlässt mit dem Kutscher den Raum, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Estelle schaut ihr nach. ,Also ist ihr Name Ileana.'

Ihr Vater setzt sich neben sie. Er begrüßt die Freundin von Estelle, die die ganze Zeit in einem Buch gelesen hat. Dann wendet er sich an seine Tochter. "Wo ist denn die Fremde hin?"

"Sie ist gegangen. Der Kutscher vom Grafen hat sie abgeholt. Sie scheint die Nichte vom Grafen zu sein und ihr Name ist Ileana."

"Also, ist sie eine von seiner Sorte! Mir passt es gar nicht, wenn sie in unser Lokal kommt."

Die Mutter setzt sich neben ihren Mann. "Ich hätte nichts dagegen, mehr solcher Gäste wie sie zu haben. Sie hat das Doppelte dagelassen, von dem was sie bezahlen sollte."

Estelle schaut zu ihrer Freundin rüber. "Ich glaub wir sollten allmählich ins Bett gehen."

Diese nickt. "Das denke ich auch."

Ileana sitzt im Sessel und dreht ein Glas in ihrer Hand. Sie starrt auf den geschossenen Vorhang. Draußen beginnt es allmählich zu dämmern.

Graf Gandolf hatte noch eine Party in seinem Schloss gefeiert und da hatte sie natürlich anwesend sein müssen. Jetzt schweifen ihre Gedanken zu Estelle ab. Sie würde das Mädchen gerne näher kennen lernen. Aber bei dem Vater sollte sie lieber etwas vorsichtig sein. Sie trinkt langsam das blutrote Getränk. Dabei laufen ihr Tränen über ihre Wangen. "Warum! Warum, kann ich keine normale Frau sein und ein normales Leben führen? Warum muss dieser Fluch auf mir liegen?"

Sie stellt das Glas heftig auf den Tisch, dabei schwappt etwas von seinem blutroten Inhalt auf den Tisch und hinterlässt rote Flecken auf der Tischdecke. Dann legt sie sich auf das Bett und weint sich in den Schlaf.

Ein Schatten löst sich oben von der Vorhang Stange und schwebt nach unten. Eine kleine Fledermaus, die sich nun an das Himmelbett hängt.

Estelle sitzt am Abend wieder an ihren normalen Platz. Einerseits hofft sie das Ileana wieder kommt, andererseits wäre es für Ileana besser, wenn sie diesem Hause fernbliebe. Sie spielt gedankenverloren mit einem Strohalm. Ihre Mutter hat sie schon aus der Küche verbannt, da sie den ganzen Tag mit ihren Gedanken wo anders war.

Jedes mal, wenn die Tür sich öffnet, blickt sie auf.

Als sie sich wieder einmal öffnet und sie den Blick hebt meint ihr Vater. "Erwartest du jemanden?"

Estelle schaut verschämt auf den Tisch. "Ich frage mich ob die Nichte des Grafen noch einmal kommt."

Der Vater fährt sie an. "Wieso willst du das sie kommt? Diese Brut sollte man ausrotten!"

"Ich meine ja nur. Wenn sie noch mal käme könnte man sie vielleicht etwas beobachte. Vielleicht bekämmen wir dann auch raus wieso sie hier ist."

Ihr Vater schaut sie stolz an. "Allmählich beginnst du wie ich zu denken. Aber ich glaube nicht das sie kommt! Der Graf hat sie garantiert vor uns gewarnt!"

Er macht eine kleine Pause und sieht zur Tür, als sich diese öffnet. "Wenn sie aber doch noch kommen sollte, fang mit ihr ein Gespräch an. Aber sei vorsichtig! Eine von ihrer Sorte ist gefährlich!"

Estelle atmet erleichtert auf. ,Zum Glück hat er nicht bemerkt, das sie mir einfach nicht mehr aus dem Kopf geht.' "Ja Vater. Ich bin vorsichtig. Ich werde alles anwenden, was du mich in dieser Hinsicht gelernt hast."

"Dann ist es ja gut." Er steht auf und verlässt das Lokal. Dabei stößt er beinahe mit Ileana zusammen, die gerade das Lokal betreten will. Er wirft ihr einen schiefen Blick zu.

Ileana schaut sich um und sieht das kein Tisch mehr frei ist. Dann streift ihr Blick Estelle, die kurz den Kopf senkt und dann Ileana zu sich winkt.

Ileana legt ihren Mantel auf einen Stuhl und setzt sich dann Estelle gegenüber. "Danke, mein Name ist Ileana."

Estelle winkt dem Kellner. "Meiner ist Estelle Szilla."

Ileana bestellt sich einen Blutorangensaft.

Sie schauen sich beide schweigsam an. Keine der Beiden weiß, was sie mit der Anderen reden soll. Ileana mustert Estelle. Ihre geschwungenen Wimpern, die sanfte blauen Augen einrahmen, die schmalen, roten Lippen und die kleinen Grübchen in den Mundwinkeln. Dann wandert ihr Blick etwas nach unten, in ihrem braven Ausschnitt hängt ein goldenes Kettchen.

Estelle senkt den Kopf. Sie will Ileana nicht ansehen, denn jedes mal, wenn sie ihr in die Augen schaut, hat sie Gedanken, die ihr schmutzig vorkommen. Dabei fällt ihr Blick in den tiefen Ausschnitt von Ileana. Sie wird rot und wendet ihren Kopf ab.

Ileana lächelt in ihr Glas. Dann hebt sie den Kopf. "Ich weiß die Frage ist indiskret, aber haben sie einen Freund?"

Estelle wird noch röter. "Ja, sogar einen Verlobten. Und sie?"

Ileana grinst sie an. "Ich im Moment nicht. Aber es gibt da ein paar Jungs in meinem Heimatdorf, ich denk die würden mich gerne als Freundin haben."

Estelle schaut ihr jetzt in die Augen. ,Diese Augen!' "Na ja. Ich mag meinen Verlobten zwar. Aber es ist eine arrangierte Verlobung. Mein Vater findet ihn in Ordnung. Außerdem ist er sein Lehrling und er meint er könne keinen besseren finden."

Ileana legt ihre Hand auf die von Estelle. Bei der Berührung zuckt diese zusammen. Ihr ist die Berührung nicht unangenehm, nein sie ist sogar sehr angenehm. "Dann hoffe ich das er sie so akzeptiert, wie sie sind!"

Den Kopf senkend meint Estelle. "Überzeugen sie sich selbst. Er sitzt da drüben."

Ileana dreht sich um. Am hintersten Ende vom Raum sitzt ein junger Mann. Um ihn herum ein paar hübsche Mädchen mit denen er fleißig flirtet.

Ileana dreht sich wieder zu Estelle und schaut ihr tief in die Augen. "Der weiß wohl nicht was ihm entgeht. Du bist wirklich ein verdammt hübsches Mädchen." Damit steht sie auf, wirft sich ihren Mantel über, legt etwas Geld auf dem Tisch und verlässt das Lokal.

Estelle ist baff. Sie kann kein Wort sagen. Sie reibt sich geistesabwesend die Hand, auf die Ileana ihre Hand gelegt hat. ,Was ist das für ein Gefühl. Ich würde mich ihr am liebsten ganz hingeben. Oh Gott was denke ich da. Sie ist eine von der Sorte wie ihr Onkel. Es ist also gefährlich mit ihr zusammen zu sein.'

Estelle's Mutter tritt an den Tisch. "Sie ist also wieder gegangen? Ich hoffe du hast sie nicht beleidigt!"

"Nein Mutter."

"Dann ist es ja gut." Sie nimmt das Geld, schiebt das halbvolle Glas auf die Seite und setzt sich. "Ich glaube nicht, dass sie eine von der Sorte ist, wie dein Vater meint. Der sieht doch überall Gespenster."

Estelle lacht. "Nein. Er sieht keine Gespenster sondern Vampire."

Auch die Mutter lacht. "Da hast du recht! Diese Ileana scheint meiner Meinung nach ein nettes Mädchen zu sein. Ok, ich habe noch nicht mit ihr geredet, aber sie macht einen netten Eindruck."

,Mama, wenn du wüsstest was für einen Eindruck sie auf mich macht!'

Ileana spaziert ein bisschen durch die Gegend, nach dem sie das Lokal verlassen hat. Nach einer Weile setzt sie sich auf eine Parkbank.

,Estelle ist niedlich, aber ich kann ihr das nicht sagen. Sie würde mich sonst nicht mehr in ihre Nähe lassen... Außerdem ist da noch ihr Vater, Onkel Gandolf hat mich vor ihm gewarnt.'

"Verdammt, warum mache ich mir Gedanken. Warum mache ich es nicht so wie immer?"

Am nächsten Abend sitzt Estelle wieder auf ihrem Platz. Sie wartet darauf das Ileana wieder auftaucht. Aber diese kommt den ganzen Abend nicht. Als sich Estelle in ihr Zimmer zurück zieht, ist sie etwas verstimmt. ,Will sie mich etwa nicht mehr sehen? Oder empfinde nur ich dieses Gefühl?'

Ein schwarzhaariges Mädchen klopft leise gegen die Tür. "Herein."

Sie öffnet die Tür ein wenig und schlüpft hinein. Sie sieht Ileana auf dem Bett liegen, nur mit einem dünnen Spitzennachthemd bekleidet. "Ihr Onkel schickt mich, ich soll sie unterhalten, nachdem sie es vorziehen diese Nacht im Schloss zu bleiben."

Ileana winkt sie heran. Die junge Frau setzt sich neben sie auf die Bettkante. Auch sie trägt nur ein dünnes Nachthemd. Ihre Augen sind leicht mandelförmig. "Mein Name ist Sakura." Dann beginnt sie Ileanas Gesicht zu streicheln. "Sie haben geweint, Miss?"
 

Ileana richtet sich auf. "Ja, das habe ich." Dann nimmt sie Sakuras Gesicht in ihre Hände und küsst sie. Sakura bietet Ileana ihren Hals dar. "Sie können alles mit mir machen Miss!"

Ileana beugt sich über den Hals und küsst ihn leicht.

Herr Szilla wartet ungeduldig am unteren Ende der Treppe. "Estelle beeil dich. Bald geht die Sonne unter und wir wollen doch noch rechtzeitig kommen."

Er hasste diese Einladung. Aber was sollte er machen, als Photograph musste er sich doch irgendwie sein Geld verdienen. Und die Leute auf den Festen des Grafen zahlten gut für Fotos.

Estelle kommt langsam die Treppe herunter. Ihr Ballkleid ist blau. Der weite Rock schwingt leicht mit, als sie so die Treppe herunter schwebt.

"Wieso muss ich denn mit Vater?"

"Du sollst dich mit der Nichte des Grafen unterhalten. Ich möchte mehr über sie wissen."

Vor der Tür draußen wartet ihr Verlobter schon mit der Kutsche.

Ileana steht verlassen auf der Treppe. Der Ausschnitt von ihres schwarzen Ballkleides ist wie immer gewagt tief. Sie schaut sich um, in dem großen Ballsaal sind lauter etwas angegraute Herren mit ihren Frauen verteilt. Alles Freunde vom Grafen. Dies sollte ihre Begrüßungsfeier werden. Aber bis jetzt hat sie sich noch nicht dafür begeistern können.

Sie denkt an die Feiern im Schloss ihres Vaters zurück, damals als ihre Mutter noch lebte.

Auf einmal sieht sie wie Estelle den Ballsaal betritt. So schnell wie es der Schick zuläst, geht sie die Treppe hinunter auf sie zu.

"Willkommen im Schloss." Sie nickt dem Vater und dem Verlobten zu und lächelt Estelle an.

"Wir freuen uns sehr, dass wir kommen durften." Der Vater lächelt honigsüß, als er dies sagt. "Bitte entschuldigen sie uns, wir müssen noch unsere Ausrüstung aufbauen. Es würde mich freuen, wenn sie meiner Tochter das Fest über etwas Gesellschaft leisten könnten. Sie kennt hier niemanden. Darf ich hoffen, das sie sich nachher von mir photographieren lassen."

Ileana lächelt ihn an. "Natürlich werde ich mich photographieren lassen, es wird mir eine Ehre sein." Sie verbeugt sich leicht vor ihm. "Ich wünsche ihnen noch einen schönen Abend."

Dann gibt sie Estelle mit einem Blick zu verstehen, dass sie ihr folgen soll.

Herr Szilla sieht ihr verduzt nach. ,Sie will sich photographieren lassen?! Seltsam!'

Auf einen gewissen Abstand bedacht folgt Estelle Ileana mit klopfenden Herzen. Wenn sie zu nah an sie heran käme, würde sie allen Anstand vergessen, das wusste sie sicher! Ihr Herz schlug jetzt schon wie wild, allein schon vom Anblick der schlanken Gestalt vor ihr.

Ileana führt sie auf einen einsamen Balkon. Dort setzt sie sich auf eine Bank und bedeutet Estelle, dass sie sich neben sie setzen soll. Diese setzt sich ganz ans andere Ende Bank. Ihre Hände schicklich auf ihren Schoß gelegt.

So sitzen sie eine Weile da und starren sich an. Ileanas Herz schlägt wie wild, sie möchte dieses zarte Geschöpf, sich gegenüber, so gerne berühren. Deren blauen Augen, die durch das Kleid noch besser zur Geltung kommen, machen sie verrückt. Aber sie will den Zauber, den sie spürt nicht zerstören, deshalb bewegt sie sich nicht.

Auch Estelles Herz schlägt wie wild. ,Bemerkt sie nicht die knisternde Luft zwischen uns. Ich will das sie mich berührt und zwar überall. Mir ist es egal ob sie ein Vampir ist, wie Vater meint oder nicht und dass ich vielleicht in Gefahr bin, wenn ich alleine mit ihr bin. Mir ist es auch egal, dass ich sie eigentlich ausspionieren sollte.'

Sie rutscht zaghaft näher an Ileana heran, die immer heftiger atmet. Dann verliert Ileana ihre Selbstbeherrschung. Sie beugt sich vor und berührt mit ihren Lippen sanft die Wangen von Estelle. "Weißt du? Du bist das hübscheste Mädchen, das ich jemals getroffen habe."

Estelle schlingt ihre Arme um Ileana. "Was hast du mit mir gemacht? Hast du mich verzaubert? Mein ganzes Denken kreist sich nur noch um dich. Ich möchte, dass du mich an Stellen berührst, an denen ich es sonst für unanständig halten würde."

Ileana legt ihre Hand auf Estelles Brust und knetet sie durch das Kleid hindurch. "Dann lass es uns tun. Hier sind wir ganz alleine. Ich habe dafür gesorgt das uns hier keiner stört."

Estelle stöhnt bei der Berührung auf.

"Aber mein Vater wird sich Sorgen machen, wenn ich so lange weg bin."

Ileana legt ihr einen Finger auf die Lippen. "Schhhhh, mein Onkel kümmert sich darum. Wir können hier so lange bleiben wie wir wollen."

Dann beginnt sie den Verschluss von Estelles Kleid zu öffnen. Dabei küsst sie ihren Hals.

Estelle lehnt ihren Kopf zurück. Die Stelle, an der Ileana sie mit ihren Lippen berührt, brennt heiß. Estelle will mehr, doch in ihr kommt auch Angst auf. Angst etwas falsches, verbotenes zu tun. Sie spürt wie ihr Oberteil langsam über ihre Schultern rutscht, spürt die warmen weichen Lippen von Ileana, die langsam immer tiefer wandern und brennende Stellen auf ihrem Körper hinterlassen. Als Ileana ihren Brustansatz küsst überkommt Estelle ein starkes Gefühl von Panik.

Sie stößt Ileana von sich weg und überkreuzt ihre Arme vor ihrem Körper.

Ileana ist überrascht, als sie sich plötzlich auf dem Boden wieder findet. Sie schaut Estelle verblüfft an.

"Entschuldigung, aber ich kann es nicht! Ich habe Panik bekommen."

Ileana steht auf, berührt mit ihrer kühlen sanften Hand die Wange von Estelle und wischt eine Träne von ihr. "Ist schon gut. Ich weiß das alles ist neu für dich. Ich hätte nicht so schnell rangehen sollen. Aber als ich dich zum ersten mal gesehen habe, habe ich mich in dich verliebt."

Estelle senkt den Kopf. "Ich weiß nicht ob ich dich Liebe! Ich weiß überhaupt nicht was ich für dich empfinde! Ich weiß nur das du im Moment mein ganzes Denken ausfüllst! Seit dem Zeitpunkt, als du zum erstenmal unser Lokal betreten hast!" Sie schreit es fast. In ihr herrscht immer noch das Gefühl von Panik. Panik vor dem Gefühl in ihrem Inneren. Panik vor der Frau ,die vor ihr steht. Trotzdem lässt sie es zu, dass Ileana ihr das Oberteil wieder zurechtrückt und es verschließt. Dann setzt sich Ileana auf die Brüstung des Balkons.

Nach einer Weile wagt es Estelle wieder aufzusehen. Sie sieht in Ileanas Augen, die sie traurig anblicken. In ihnen ist auch eine Spur von Sehnsucht zu sehen. Eine Sehnsucht, die nicht nur von Estelles Abweisung herrührt. Nein diese Sehnsucht scheint tiefer zu gehen, scheint ihr ganzes Wesen auszufühlen. Estelle fragt sich wieso sie diese Sehnsucht vorher nicht bemerkt hat.

Ileana wendet ihren Blick ab und betrachtet den Vollmond. "Hast du Geschwister?"

"Ja, einen Bruder." Antwortet sie überrascht. "Er ist älter als ich. Im Moment ist er verreist. Vater hat ihn nach Transsilvanien geschickt."

Estelle sieht nicht den erstaunten Ausdruck, der sich kurz auf Ileanas Gesicht zeigt. "Ich habe keine Geschwister. Zumindest keine richtigen. Verstehst du dich mit deinen Eltern gut?"

Estelle weiß nicht was sie davon halten soll, dass sie Ileana über ihre Familie ausfragt. Aber sie antwortet, denn sie soll ja für ihren Vater heraus finden was Ileana hier will. "Mit Mutter verstehe ich mich recht gut. Mein Vater ist halt der Herr im Haus. Man hat einfach zu machen was er sagt. Wie ist es bei dir?" Estelle fühlt sich schlecht. Sie möchte Ileana nicht aushorchen.

"Meine Mutter starb vor Jahren. Vater hat oft seltsame Ideen, die mir aber meist gefallen. Nur seine jetzige Frau, mit der komm ich nicht klar. Ihr Denken ist so konservativ. Während Vater offen für alles neue ist. Das ist auch der Grund warum ich hier bin. Ich soll mit seinem Bruder eine von seinen wahnwitzige Ideen besprechen." Dann steht sie auf und reicht Estelle ihre Hand um ihr aufzuhelfen. "Ich glaube wir sollten wieder hinein gehen!"

Estelle hebt zögernd die Hand. Sobald sie die kühle Hand ergriffen hat, überkommt sie wieder ein starkes Gefühl der Lust. Dieses mal noch stärker als vorher.

Ileana spürt das Verlangen in ihr nach Estelle wieder wachsen. Sie kämpft innerlich dagegen an. Beinahe hätte sie ihm nachgegeben und dieses mal hätte sie weiter gemacht, auch wenn Estelle sie wieder zurückgewissen hätte. Aber da betritt auf einmal Estelles Verlobter den Balkon. "Ach hier seit ihr. Estelle dein Vater sucht dich."

"Wir wollten gerade gehen. Josèphe"

Ileana zieht Estelle hoch und führt sie dann an Josèphe vorbei. "Ja es wird Zeit. Dein Vater wollte doch unbedingt ein Bild von mir machen." Als sie die Balkontür durchschritten, haben lässt Ileana die Hand von Estelle los. "Geht schon mal vor. Ich mache mich noch etwas frisch." Damit verschwindet sie den Gang entlang.

Estelle sieht ihr nach. In ihren Herzen tobt ein Sturm. Am liebsten würde sie ihr nachlaufen und sich in ihre Arme schmeißen. Doch dann dreht sie sich um und ergreift die Hand ihres Verlobten.

Ileana bleibt hinter der nächsten Ecke stehen und läst sich die Wand herab gleiten. "Wenn sie wüsste! Was habe ich da nur angerichtet. Schon als ich ihren Nachname hörte, hätte es mir klar sein müssen. Ich darf sie nicht lieben, nicht um ihretwillen. Und wenn mein Verlangen nach ihr mich innerlich verzehrt. Ich darf ihr nicht näher kommen."

Sie steht wieder auf, richtet sich das Haar und geht mit ausdruckslosem Gesicht wieder in die große Halle zurück. Dort reicht ihr ein Diener ein Glas. Sie trinkt es auf einen Zug aus. Setzt ein Lächeln auf und geht in Richtung von Herr Szilla.

Der hantiert gerade an seiner Kamera herum. "Sie wollten doch ein Foto von mir machen."

"Aber natürlich Madame. Setzen sie sich doch bitte auf den Sessel."

Ileana tut wie ihr geheißen. "Sie haben eine nette Tochter."

"Danke. Ich tue alles um sie von schlechten Einflüssen fernzuhalten." ,Ich hoffe sie verstehet es und lässt meine Tochter in Ruhe.'

"Das dürfte manchmal gar nicht so einfach sein, besonders in so einer großen Stadt."

"Ja, da haben sie recht. So und jetzt bitte Stillhalten."

Ein kurzer Blitz. "So fertig. Wollen sie noch eines?"

"Wieso nicht? Wenn sie erlauben, würde ich ihre Tochter noch gerne auf das Bild nehmen."

Herr Szilla winkt seine Tochter heran, die gerade mit Josèphe tanzt.

Estelle setzt sich sittlich auf den Sessel, während sich Ileana hinter den Sessel stellt.

Nach dem Foto beugt sich Ileana vor. Ihr Atem streift den Nacken von Estelle, die es darauf hin am ganzen Körper kribbelt. "Ich würde dir und deinen Verlobten gerne den Garten zeigen. Sobald sich dein Verlobter von seiner Tanzpartnerin löst."

,Wieso er auch? Ich möchte noch mal mit dir allein sein.' "In Ordnung ich werde ihn holen."

Herr Szilla bastelt wieder an seiner Kamera herum. ,Wenigstens kommt diesmal Josèphe mit. So wie er mir es erzählt hat, waren die beiden eine Weile alleine. Wer weiß was da alles hätte passieren können!'

Josèphe hat sich nicht von seiner Tanzpartnerin loseisen können. Sakura hängt wie eine Klette an seinem Arm und himmelt ihn an. So betreten sie zu viert den Garten.

Estelle versucht so nah wie möglich an Ileana zu gehen. Was Josèphe aber nicht bemerkt, da er nur Augen für Sakura hat.

Am Brunnen angekommen meint Ileana zu Josèphe. "Wie wäre es, wenn sie sich mal um ihre Verlobte kümmern."

Estelle hat sich inzwischen auf den Brunnenrand gesetzt. Und betrachtet die Lichtspiegelungen im Wasser. ,Was bezweckt sie damit? Ich denke sie will mich und nun verbaut sie sich die Chance.'

Josèphe küsst Sakura auf den Mund. "Das kann ich auch noch später tun. Man ist schließlich nur einmal Jung. Außerdem weiß sie das ich sie liebe. Stimmt es Estelle?"

Estelle braust auf, ihre Gefühle quälen sie den schon ganzen Tag, und nun auch noch das.

"Ich weiß nicht ob du mich liebst. Du zeigst es mir ja nie. Mich scheint sowie so keiner zu lieben. Vater will das ich spioniere. Mutter lässt mich den ganzen Tag in der Küche schuften. Und du! Du sagst mir nicht was du wirklich für mich empfindest. Wenn du mich wirklich liebst, dann beweise es mir!" Sie rafft ihr Kleid und rennt weinend weg.

Ileana schaut ihr nach. Das letzte Kommentar könnte auch für sie bestimmt sein. "Josèphe lauf ihr nach!"

Der schüttelt den Kopf und spielt mit den Haaren von Sakura. "Die beruhigt sich schon wieder."

Ileana schüttelt den Kopf und geht in die Richtung davon, in der Estelle verschwunden ist. Dabei lauscht sie aufmerksam. ,Wenn du mich wirklich liebst, dann beweise es mir!' Die Worte hallen in ihrem Kopf nach. "Ja, ich liebe dich wirklich und deshalb will ich nicht, dass du dich mit mir abgibst."

Sie findet Estelle auf einer Wiese liegend, die vom Haus aus nicht zu sehen ist, da Bäume dazwischen stehen. Sie kniet sich neben sie nieder und legt Estelles Kopf auf ihren Schoß. Dann küsst sie ihr die Tränen aus dem Gesicht.

Sie streicht ihre Haare zurück und betrachtet den schlanken Hals. Mit einem Finger fährt sie die Halsschlagader nach. "Du hast einen hübschen Hals!"

Estelle blickt ihr in die Augen. "Du musst ein Vampir sein. Wer sonst würde sich für meinen Hals interessieren? Also beiß mich schon. Ich möchte für immer bei dir sein."

Ileana beugt sich langsam über den Hals von Estelle.

Ein leichter Wind kommt auf, rauscht in den Bäumen und zerzaust Ileanas Haar. Estelle schaut erwartungsvoll nach oben. Sie möchte endlich frei sein. Frei von den Zwängen der Stadt.

Josèphe legt Sakura seine Jacke um die Schultern und geht mit ihr ins Schloss zurück. Dort wird er gleich von Herr Szilla gefragt, wo Estelle sei.

"Die ist sauer davongelaufen, weshalb weiß ich nicht!"

"Ich kann es mir denken, wenn ich so sehe wie du mit dem Mädchen flirtest. Und wo ist die Nichte des Grafen? Jetzt sag mir nicht, dass du meine Tochter mit ihr allein gelassen hast!" Fährt er Josèphe an.

Der zuckt nur mit den Schultern. "Ich glaube sie ist ihr nachgegangen."

"Was? Du bist doch ein Dummkopf. Weißt du denn nicht, was die Nichte des Grafen ist. Sie ist doch von seinem Schlag!"

"Von welchen Schlag soll meine Nichte sein? Herr Szilla."

Herr Szilla wirbelt schlagartig herum. "Oh. Graf Black. Ich habe sie gar nicht kommen hören. Meine Tochter ist irgendwo draußen im Garten und ich mache mir Sorgen um sie."

Der Graf nickt wissend. "Ah, sie hat sich wohl mit ihrem Verlobten gestritten. Wenn sie wollen lasse ich ihnen zwei Diener mit Fackeln kommen. Sie können ihnen dann bei der Suche helfen."

"Danke Graf Black. Das wäre sehr zuvorkommend."

Als sich der Graf entfernt hat. Meint er zu Josèphe. "Ich hasse es, in der Schuld des Grafen zu stehe."

Mit den zwei Diener begeben sie sich in den Schlosspark um Estelle zu suchen. Herr Szilla weißt Josèphe an mit dem einen Diener links zu gehen, während er mit dem Anderen nach rechts geht.

Ileana lauscht plötzlich. "Dein Vater und Josèphe suchen dich." Estelle rührt sich nicht von der Stelle, sondern betrachtet nur das Gesicht, das sich über sie gebeugt hat. "Sollen sie mich halt suchen. Ich will ab dieser Nacht nur dir gehören. Also beiß mich! Mach mich zu einer von deiner Sorte."

Ileana beugt sich wieder über Estelles Hals und nähert sich ihm quälend langsam. Sie zieht ihre Lippen etwas zurück, so dass das Mondlicht sich in ihren spitzen Eckzähnen spiegelt.

Estelle erwartet ruhig den Biss. Ihr Herz schlägt wie wild, denn sie atmet den angenehmen Duft von Ileana ein und spürt ihren Atem auf ihrem Hals. Nun spürt sie wie Ileana sie sanft auf den Hals küsst.

Dann richtet sich Ileana schlagartig wieder auf und schaut Estelle traurig in die Augen. "Selbst wenn ich es wollte, ich kann dich nicht zu einem Vampir machen. Ich liebe dich. Aber wir sollten uns nicht mehr sehen. Ich würde dir nur Unglück bringen."

Estelle richtet sich auf. "Wieso? Wieso soll ich mich von dir fernhalten? Ich liebe dich doch auch."

"Das weiß ich." Sie küsst Estelle flüchtig auf den Mund und rennt dann tiefer in den Park hinein.

Estelle schaut ihr traurig hinterher. Dann hört sie die Rufe ihres Vaters. Seufzend dreht sie sich um. "Vater ich bin hier drüben!"

Herr Szilla kommt sofort angerannt und umarmt seine Tochter. "Ein Glück! Dir ist nichts passiert. Dir ist doch nichts passiert?" Er hält seine Tochter ein Stück von sich weg. Estelle schüttelt den Kopf. "Ich bin in Ordnung."

"Gut dann lass uns nach Hause gehen. Ich pack meine Sachen ein und wir gehen." Er legt sanft einen Arm um seine Tochter und führt sie zum Schloss.

Estelle dreht sich noch einmal kurz um. ,Ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Denn ich denke nicht das du es so einfach vergessen kannst.' Sie fast sich an die Stelle des Halses an dem Ileana sie geküsst hat. ,Ich liebe dich, mein Vampir.'
 

Fortsetzung folgt

Kapitel 2

2.

Ileana kommt kurz vorm Morgengrauen ins Schloss zurück. Ihr Haar ist zersaust und an ihrem Kleid hängen Gras und Blätter. Ihr Onkel fängt sie ab, bevor sie ihr Zimmer betreten kann. "Was war los?" Ileana schaut ihn aus ihrem tränenverschmierten Gesicht an. "Ach nichts. Ich habe mich nur in die Tochter dieses selbsternannten Vampirjägers verliebt. Das ist alles."

Der Graf braust auf. "Und das nennst du Nichts! Du weißt wie viel Ärger das bringen kann?"

"Ich weiß, ich habe ihr auch gesagt, dass wir uns nicht mehr sehen dürfen." Sagt sie zerknirscht.

"Was? Sie liebt dich ebenfalls!"

"Ja." Damit geht sie an ihrem Onkel vorbei in ihr Zimmer.

Am nächsten Abend sitzt Estelle wieder im Lokal, sie schaut aus dem Fenster und sieht wie sich die Sonne blutrot dem Horizont nähert. ,Vielleicht kommt sie ja diese Nacht wieder. Oh, wie ich es hoffe. Ich will sie doch so gerne sehen.'

Herr Szilla betritt das Lokal, er richtet sich das Haar und schmeißst ein paar Fotos auf den Tisch. "Schau dir die Fotos mal an."

Estelle nimmt und blättert sie durch. "Die sind wie immer gut. Auch die von Ileana sind nicht schlecht geworden."

"Ja und das verstehe ich nicht. Eigentlich dürfte sie gar nicht drauf sein. Sie ist doch schließlich ein Vampir." Er starrt immer noch auf die Fotos. "Sag mal, was hast du den gestern über sie heraus gefunden? Du bist so schnell in deinem Zimmer verschwunden."

Estelle schaut sich noch einmal das Foto mit ihr und Ileana an. "Ich weiß von ihr, dass ihre Mutter gestorben ist, dass sie keine Geschwister hat und das sie ihr Vater hierher geschickt hat. Mehr hat sie mir nicht gesagt." ,Tut mir leid Ileana.'

"Das nützt mir nicht viel." Er überlegt einen Moment. "Der Graf dürfte wie jeden Abend in der Stadt sein. Also fahr zum Schloss und bring die Fotos hin. Sie dürfte wirklich kein Vampir sein. Sonst würde sie nicht auf den Fotos sein." Er ist so in Gedanken verloren, das er nicht bemerkt wie seine Tochter errötet.

"In Ordnung, ich werde es machen. Glaubst du wirklich, das mir keine Gefahr droht?"

"Steck Knoblauch in deinen Umhang!"

"Weshalb soll sie sich Knoblauch in ihren Umhang stecken?"

Herr Szilla und Estelle drehen sich abrupt um. Hinter ihnen steht Ileana. Den Mantel über ihren Arm gelegt.

"Ich wollte eigentlich fragen, wie weit die Fotos sind."

Estelle reicht ihr die Fotos, in der Hoffnung ihre Hand berühren zu können. Doch Ileana nimmt sie so, dass sie sie nicht berühren kann. Estelle ist enttäuscht.

"Die Fotos sind Klasse. Ich werde beide nehmen. Können sie auch eines für Estelle nachmachen lassen? Ich würde es bezahlen."

Herr Szilla verneigt sich. "Kein Thema."

Ileana zahlt die Fotos und steckt sie dann vorsichtig in ihren Mantel. "Herr Szilla. Dürfte ich ihnen ihre Tochter kurz einmal entführen? Ich würde gerne noch etwas mit ihr besprechen"

Estelles Herz beginnt noch schneller zu schlagen, als es eh schon tut. ,Bitte sag ja Vater.'

Herr Szilla schaut kurz zu seiner Tochter. "Ja, kein Problem."

Estelle knickst vor ihrem Vater. "Danke, Vater." Und rennt dann an ihm vorbei in die Küche.

Als sie wieder kommt, küsst sie ihren Vater auf die Wange und flüstert im ins Ohr. "Ich habe etwas Knoblauch in den Mantel gesteckt."

Dann verlässt sie mit Ileana das Lokal. Ileana läuft schweigend die Straße hinunter, den Kragen ihres Mantels hochgeschlagen. Estelle wagt es nicht sie anzusprechen. ,Was will sie von mir? Ich hoffe sie sagt nicht, dass wir uns nicht wieder sehen dürfen. Denn das würde ich nicht überleben.'

Im Park angekommen setzt sich Ileana auf eine Bank und bedeutet Estelle sich neben sie zu setzen. Estelle setzt sich ein Stück von Ileana weg. Sie weiß ja nicht was Ileana von ihr will. Doch Ileana hebt die Hand und erfasst die von Estelle. Estelle wird auf einmal heiß. Ileana zieht sie an sich heran und küsst sie leidenschaftlich. Dann nimmt sie Estelle in den Arm. "Eigentlich dürften wir uns gar nicht sehen. Wir gehören beide verschiedenen Welten an."

Estelles Herz macht einen Sprung.

"Doch ich kann ohne dich nicht mehr leben und ich bin bereit meine Welt für eine Weile zu verlassen um mit dir zusammen zu sein. Nur leider kann ich das nicht auf ewig. Ich bin dazu verflucht ein Geschöpft der Nacht zu sein."

Estelle bedeutet ihr zu schweigen. "Mir ist egal was du bist! Das ist mir letzte Nacht in deinen Armen klar geworden. Mir ist wichtig wer du bist." Damit legt sie ihre Hand auf Ileanas Herz. Selbst durch den Mantel hindurch, kann sie spüren wie es rast.

Ileana umschließt ihre Hand und führt sie zu ihren Lippen. "Komm mit. Heute Nacht werde ich dir gehören." Sie zieht sie hoch und führt sie hinter die nächste Statue. Dort legt sie ihre andere Hand in eine Höhlung. Im Sockel gleitet ein Stein beiseite. Estelle fragt sich wohin sie geführt wird, als sie durch die Öffnung schlüpft.

Sie steigen im Dunkeln ein paar Treppenstufen herunter. Ileana hat ihre Hand um Estelles Hüfte gelegt damit diese nicht stolpert. Dann biegen sie um eine Ecke und finden sich in einem hell erleuchteten Raum wieder, auf dessen Boden weiche Kissen liegen. "Mein Onkel hat mir diesen Ort verraten. Hier sind wir für eine Weile ungestört."

Sie nimmt Estelle den Umhang ab. "Ah, du hast Knoblauch im Mantel."

Estelle senkt beschämt den Kopf. "Entschuldigung. Mein Vater hält dich für einen Vampir."

Ileana lacht und nimmt auch ihren Mantel ab. "Also, mich hat Knoblauch noch nie abgeschreckt. Aber komm meinen Onkel damit nur nicht zu nahe. Er hasst Knoblauch."

Dann zieht sie Estelle an sich heran und küsst sie. Während sie die Verschlüsse von ihrem Kleid löst. Sie betrachtet Estelles wohlgeformten Körper, als das Kleid an ihr herab rutscht. Ihr Herz beginnt zu rasen und eine unbändige Lust kommt in ihr auf, diesen vollkommen Körper zu besitzen. Sie zieht ihr noch die Unterwäsche aus. Packt sie sanft und drückt sie in die Kissen. Dann löst auch sie ihr Kleid. Sie hatte wohlweislich nichts darunter angezogen.

Estelle ist von der Leidenschaft überrascht, mit der Ileana sie anblickt. Auch in ihr beginnt das Blut noch heiser zu wallen und als sie sieht wie Ileana sich nackt über sie beugt, ist es um sie geschehen. Sie kann an nichts mehr denken, als diesen Körper voller Leidenschaft an sich zu spüren.

Herr Szilla sortiert die restlichen Bilder. Er muss sie am nächsten Tag ins Schloss bringen, die Gäste des Grafen warteten darauf.

Frau Szilla kommt mit einem Handtuch in der Hand zu ihrem Mann. "Wo ist den Estelle? Ich habe sie heute abend noch nicht gesehen."

"Die ist mit Ileana weg. Die wollte irgendwas mit ihr bereden."

"Und du hast sie gehen lassen! Du behauptest doch sie sei ein Vampir! Was ich sowie so für einen Unsinn halte."

"Ich bin mir bei ihr nicht mehr sicher. Sie war auf den Fotos drauf. Du weißt doch, eigentlich sieht man Vampire auf Fotos nicht."

"Ja, genauso wenig wie sie sich in Spiegeln spiegeln. Aber du lässt doch deine Tochter sonst nicht so einfach gehen."

"Sie soll sie für mich ausspionieren. Wenn sie schon kein Vampir ist, hat sie sicher mit welchen zu tun."

Frau Szilla braust auf. "Also, ich akzeptiere ja das du Vampire jagst, aber erst schickst du unseren Sohn nach Transsilvanien und jetzt soll deine Tochter auch noch spionieren. Jetzt hör endlich auf irgendwelchen Hirngespinsten nachzulaufen. Weder der Graf noch seine Nichte sind Vampire oder haben etwas mit Vampiren zu tun."

Plötzlich öffnet sich die Tür mit einem Knall. Alle drehen sich um.

Der Graf stürmt herein, auf seinen Armen die Freundin von Estelle. "Schicken sie sofort nach einem Arzt und nach der Polizei. Die Kleine hier ist überfallen worden."

Frau Szilla ist sofort beim Grafen und nimmt ihm das bewusstlose Mädchen ab und legt es auf den nächsten freien Tisch. Sie tastet nach dem Puls. "Gott sei dank, sie lebt noch!"

Herr Szilla schickt inzwischen Leute los. Er traut dem Grafen zwar nicht. Aber er möchte nicht das Jeanne noch mehr zustößt.

"Was ist den passiert? Graf Black"

Der Graf streift sich seine Haare zurück. "Ich weiß es nicht genau. Ich bin in die Stadt gefahren, als ich auf einmal gesehen habe wie ein Mann das Mädchen angegriffen hat. Ich habe natürlich sofort gehalten und bin dem Mädchen zu Hilfe geeilt. Aber der Mann ist sofort geflüchtet. Dem Mädchen scheint nicht viel passiert zu sein. Ich denke sie ist nur aus Schreck Ohnmächtig geworden."

Estelle liegt ausgebreitet in den Kissen. Ileana kniet über ihr. Sie küsst Estelle auf das Grübchen am Hals. Dann lauscht sie plötzlich. Estelle hebt ihre Hand und berührt das Gesicht von Ileana. "Was ist Liebling?"

Ileana küsst Estelle auf die Lippen und rollt sich dann von den Kissen. "Es tut mir leid. Aber wir müssen zurück."

"Weshalb? Weshalb können wir nicht hier bleiben?" Sie packt die Hand von Ileana und zieht sie zurück in die weichen Kissen. Ileana kämpft gegen ihre Lust an. Sie würde sich am liebsten einfach umdrehen und ihre ganze Aufmerksamkeit wieder Estelle widmen. Aber sie kann nicht. "Nein Estelle. Wir müssen zu dir heim. So leid es mir tut."

Estelle sieht die Tränen in Ileanas Augen und spürt wie hart sie um ihre Selbstbeherrschung kämpft. "In Ordnung. Gehen wir. Aber wir werden wieder hierher kommen. Versprichst du es mir?" Sie klingt verzweifelt, denn sie hat keine Ahnung warum Ileana ihre Lust, die so offensichtlich ist, unterdrückt.

Ileana nähert sich Estelles Gesicht. "Ja ich verspreche es dir. Dann werden wir das beenden was wir heute begonnen haben." Dann küsst sie Estelle.

Im Lokal ist inzwischen ein Arzt und die Polizei eingetroffen. Jeanne ist wieder aus ihrer Ohnmacht erwacht und hat die Geschichte des Grafen bestätigt.

Nach dem sich der Trubel etwas gelegt hat, bemerkt Frau Szilla das ihre Tochter noch immer nicht zurück gekehrt ist. Gerade als sie jemanden losschicken will um sie zu suchen, kommen sie und Ileana durch die Tür.

Estelle stürzt gleich zu ihrer Freundin. ,Ileana muss gespürt haben was passiert ist. Deshalb hat sie darauf bestanden das wir zurück kehren. Aber woher wusste sie es?

Ileana und ihr Onkel verschwinden leise aus dem Lokal.

"Du warst mit dem Mädchen unterwegs."

"Ja. Ich bin sowie so nicht lange hier, also werde ich die Gelegenheit nutzen. Außerdem liebe ich sie."

"Pass bitte auf. Du weißt wer ihr Vater ist."

"Ja, Onkel das weiß ich! Aber ich bin nicht so wie du. Ich kann zwar die Verwandtschaft mit dir nicht leugnen, aber ich habe immerhin auch das Blut meiner Mutter in den Adern."

Gandolf lacht. "Da hast du recht. Du bist schließlich Erwachsen und weißt was du tust!" Er streicht ihr durchs Haar, bevor er ihr in die Kutsche hilft. "Soll ich Sakura, den Rest der Nacht zu dir schicken?"

Sie schüttelt den Kopf. "Nein, danke. Ich werde mich in die Bibliothek zurück ziehen und lesen."

"Wie du willst! Du scheinst sie wirklich zu lieben. So wie ich dich in Erinnerung habe, war doch kein Mädchen vor dir sicher." Bevor Ileana etwas darauf erwidern kann, hat sich der Graf auf den Kutschbock geschwungen und ist los gefahren.

Am nächsten Morgen steht Estelle vor dem Schlosstor. Ein Diener führt sie herein.

"Ich soll die Bilder abgeben."

Der Diener nimmt die Bilder. "Ich werde sie den Gästen des Grafen zeigen. Wenn sie warten wollen."

"Das wäre nett. Ist die Gräfin Black schon wach?"

"Ich glaube sie ist in der Bibliothek. Ich werde sie zu ihr führen."

"Danke!"

Estelle betritt die Bibliothek. "Ileana." Keine Antwort. Estelle streicht ein bisschen zwischen den Bücherregalen umher und findet Ileana auf einem Sessel. Sie ist eingeschlafen. Der Sessel steht mit der Lehne zum Fenster, aus dem das Licht in den Raum scheint. Ihr Gesicht sieht so sanft und lieblich aus.

Estelle setzt sich auf die Armlehne, nimmt Ileana das Buch aus der Hand und legt es beiseite. Dann schmiegt sie sich an Ileana heran, die sie im Schlaf auf ihren Schoss zieht. Nach kurzen ist auch Estelle eingeschlafen.

Nach einer Weile schleicht Sakura in die Bibliothek und zieht die Vorhänge zu. Dann rüttelt sie Ileana wach. "Madame, es ist schon Tag."

"Danke." Ileana versucht sich zu strecken und bemerkt das Estelle auf ihrem Schoß sitzt. Sie streicht ihr sanft durchs Haar. "Lass bitte etwas für Estelle zum Essen herrichten."

Sakura macht einen Knicks, "Ja Madame!" und verschwindet leise.

Ileana lächelt und zieht Estelle näher an sich ran. "Ich habe dir doch gesagt, das wir in zwei verschiedenen Welten Leben. Zwei Welten, die leider nicht vereinbar sind! Aber ich liebe dich!" Estelle murmelt leise im Schlaf. "Ich dich auch."

Ein Diener kommt mit einem Tablett herein. Er zieht einen kleinen Tisch heran, auf den er dann das Tablett stellt. Er nimmt einen Kelch vom Tablett und reicht ihn Ileana. Diese nimmt ihn wortlos entgegen und trinkt langsam. Dann reicht sie den Kelch zurück.

Als der Diener sich zurück gezogen hat, küsst sie Estelle sacht auf den Mund. Diese schlägt die Augen auf. "Mmh, du duftest gut." Der angenehme Duft, der Ileana umgibt, hat sich verstärkt. Estelle öffnet ihren Mund etwas und gewährt Ileana einen Kuss. Als sich ihre Lippen berühren nimmt Estelle einen seltsamen Geschmack wahr. Etwas wie Blut. Sie leckt Ileana über die Lippen. "Sag mal, was hast du gegessen du schmeckst nach Blut."

Ileana stupst sie auf die Nase. "Das geht sich eigentlich nichts an."

"Da hast du auch wieder recht."

"Auf den Tisch steht etwas zu Essen für dich. Ich geh mich schnell umziehen."

"Wieso? Bleib doch hier und iss etwas mit." Als sie das Tablett sieht, merkt sie was für Hunger sie hat.

"In Ordnung ich bleibe. Ich will sowieso lieber bei dir bleiben. Aber ich werde nicht mit Essen, denn ich habe keinen Hunger."

Estelle steht seufzend auf, auf dem Schoß von Ileana war es so angenehm und zieht sich einen Sessel heran.

Beim Essen betrachtet sie Ileana, die sich in die schwarzen Polster des Sessels zurückgelehnt hat. In dem Sessel wirkt Ileana noch blasser, aber ihre schmalen Lippen wirken röter und sinnlicher als sonst. Die warmen Augen sehen sie sehnsüchtig an. ,Ich möchte wissen was sie denkt! Ich weiß nicht über sie und doch fühle ich mich so stark zu hier hingezogen.'

Ileana betrachtet Estelle sehnsüchtig. ,Ich bin ihr schon zu nahe gekommen. Egal was mein Onkel meint. Ich kann nicht mehr zurück.'

Sie steht auf, umrundet Estelles Sessel, beugt sie sich über sie, streicht ihr das Haar zurück und küsst sie auf den Hals. Estelle durchläuft ein heißer Schauer. Sie dreht ihren Kopf und läst sich von Ileana küssen.

Nach dem Kuss verläst Ileana ohne ein Wort die Bibliothek. Estelle sieht ihr traurig hinter her. "Was ist jetzt wieder? Wieso ist sie gegangen?" Sie lehnt sich seufzend zurück. "Ich werde nicht schlau aus ihr. In einen Moment begehrt sie mich und im nächsten Moment ist sie wieder so abweisend."

Ein Diener betritt den Raum. "Ich bringe ihnen das Geld für die Bilder. Es liegt auch eine Liste bei, wer noch Bilder möchte."

Estelle nimmt den Beutel entgegen. "Danke."

Nach einer Weile, betritt. Ileana wieder den Raum. Das Herz von Estelle beginnt schneller zu schlagen. Ileana trägt ein gewagt kurzes und enges blutrotes Kleid, das kaum über ihren Hintern reicht. Um ihre Schultern liegt ein schwarzer Umhang. Sie geht langsam auf Estelle zu. "Jetzt ist zwar nicht der richtige Zeitpunkt. Aber für einen Kuss ist noch Zeit."

Mit klopfenden Herzen sieht sie Ileana auf sich zukommen. "Zeit, bevor was?" Ileana umarmt Estelle. "Bevor wir in die Stadt gehen. Ich möchte neue Kleider besorgen." "Aber..." weiter kommt sie nicht, denn Ileana küsst sie stürmisch. Ihre Hände wandern langsam den Rücken von Estelle entlang. Sie drückt sich ganz fest an Estelle. Estelle erregt es, sie drückt sich noch näher an Ileana, wenn das überhaupt noch geht.

Als sie sich endlich von einander lösen, nimmt Ileana ihren Umhang ab und wickelt ihn sich um ihre Taille zu einem langen Rock. "Aber was?"

"Aber es ist doch Tag. Wenn du wirklich ein Vampir bist? Kannst du doch nicht raus!"

Ileana lacht, dabei blitzen ihre spitzen Eckzähne hervor. "Draußen ist es bewölkt!"

Lachend betreten die zwei das Lokal. Estelle verschwindet gleich nach hinten um ihren Vater das Geld zu bringen. Dann kommt sie wieder mit ihm heraus.

"Ah, Guten Tag, Gräfin Black. Es ist erstaunlich sie so früh hier zu sehen."

Ileana macht einen Knicks. "Guten Tag, Herr Szilla. Ich möchte noch etwas einkaufen gehen. Deshalb bin ich so früh in der Stadt."

"Ihren Onkel, den Grafen sieht man aber nie so früh."

Ileana grinst und Herr Szilla erschrickt, als er ihre Eckzähne sieht. ,Wie ein Vampir!'

"Der ist ein richtiger Nachtschwärmer, das scheint in der Familie zu liegen. Ach ja wie geht es eigentlich dem Mädchen?"

"Der geht es recht gut. Sie hat immer noch einen Schock. Aber sonst ist ihr nichts passiert. Können sie ihren Onkel, bitte den Dank von Jeannes Eltern ausrichten."

"Das werde ich machen. Estelle kommst du?"
 

Den Rest des Nachmittags gehen die zwei Einkaufen. Vollbepackt kommen sie am Abend wieder ins Lokal. Dort sitzt auch ein Polizist, der sich mit Herr Szilla unterhält, der winkt die Zwei heran. "Wir haben uns gerade über den Verrückten unterhalten, der hier sein Unwesen treibt. Er hat gestern Nacht noch ein anderes Mädchen angegriffen. Sie ist schwer verletzt worden. Also, passt auf, wenn ihr raus geht. Am besten ihr geht nicht mehr alleine auf die Strasse. Sondern nur noch in männlicher Begleitung."

Etwas später sitzen Beide auf dem Bett in Estelles Zimmer und Ileana rückt immer näher an Estelle heran. Estelle rückt etwas weg. "Bitte nicht hier. Wenn meine Eltern das mitbekommen bin ich tot."

Ileana lächelt und legt ihren Arm um Estelle. "Keine Angst. Ich will dich nur nahe bei mir spüren. Außerdem habe ich verdammt gute Ohren. Wenn also jemand hier raufkommt höre ich es."

Estelle legt sich auf Ileana Schoß, schließt die Augen und atmet den angenehmen Duft von Ileana ein. "Ich weiß immer noch nicht was dich eigentlich in diese Stadt geführt hat."

"Es ist doch unwichtig. Hauptsache ich bin hier."

"Ja, das stimmt, du bist hier und hast mir den Kopf verdreht." Sie schmiegt sich noch näher an Ileana heran. "Aber das macht nichts, du bist genau die Person, die ich schon lange ersehnt habe. Obwohl ich nie gedacht habe, das dies eine Frau sein wird."

Ileana beugt sich herunter. "Du solltest besser aufstehen. Ich glaub deine Mutter kommt nach oben." Dann küsst sie Estelle auf die Stirn.

Kurz nach dem sich Estelle aufgerichtet hat, klopft es an der Tür. "Estelle ich bin es. Das Abendessen ist fertig." Sie öffnet die Tür. "Ich wollte noch fragen, ob sie mitessen wollen Miss Black."

"Es tut mir leid, aber ich kann nicht, mein Onkel erwartet mich zum Essen. Ich sollte allmählich aufbrechen. Aber ich danke ihnen für das Angebot."

"Schade das du schon gehen musst. Sehen wir uns morgen nach der Kirche. Ich glaube du hast die Stadt noch nicht gesehen. Außer den Juwelierläden, Schneidern und Schustern." Estelle grinst.

"Möchten sie dann vielleicht morgen mit uns Mittagessen. Wir könnten sie dann vor der Kirche treffen. Das heißt, wenn sie überhaupt in die Kirche gehen. Ihr werter Onkel ist ja nie in der Kirche zu sehen."

"Ich nehme das Angebot gerne an. Ich denke der Kutscher wird mich morgenfrüh mitnehmen."

Estelle begleitet Ileana noch zur Tür. "Wir sehen uns morgen. Pass bitte auf dich auch. Du weißt doch dieser Verrückte läuft hier rum."

Ileana legt ihren Zeigefinger auf den Mund von Estelle. "Keine Angst. Ich pass schon auf. Außerdem sollte der Kerl sich eher vor mir in acht nehmen. Nein im Ernst! Ich treffe mich mit meinem Onkel in der Stadt." Sie reicht Estelle ein kleines Päcken. "Öffne es, sobald du alleine bist."

Ileana betritt die verrauchte Kneipe. Ein paar der Männer drehen sich verwundert um. Einer pfeift ihr hinterher. "He Süße hast du dich nicht verlaufen?" Sein Tischnachbar stupst ihn an. "Sei still, das ist die Nichte des Grafen."

Der Wirt führt sie nach hinten in ein Nebenzimmer, indem der Graf und ein paar seiner Freunde sitzen. "Ich bring ihnen gleich einen Becher."

"Danke."

"Hallo Ileana. Schön das du dich hier auch mal wieder blicken lässt." Der Graf zieht seiner Nichte einen Stuhl raus. "Ich sehe du hast eingekauft."

Ileana gibt ihrem Onkel eine Kuss auf die Wange, bevor sie sich setzt. "Ja. Und der Schneider hat gesagt, dass meine Kleider nächste Woche fertig sind."

"Das ist toll."

"Hier das habe ich für dich besorgt." Sie reicht ihrem Onkel ein kleines Päckchen.

Er öffnet es vorsichtig. "Danke Ileana." In der Schachtel liegt ein goldener Ring, in den Fledermäuse eingraviert sind.

Der Wirt bringt einen Becher von seinem Spezialgetränk. Ileana nimmt es entgegen und trinkt ihn auf einen Zug aus. "Danke, das Getränk schmeckt gut."

Einer der Freunde des Grafen meint. "Das kannst aber auch nur du und dein Onkel sagen! Also, ich finde das Zeug grauenhaft." Die Anderen lachen, auch der Graf und Ileana.

Der Wirt nimmt den Becher wieder. "Weiß man eigentlich wie es den armen Mädchen geht, die von diesem Irren angegriffen wurden."

"Jeanne geht es anscheinend besser. Wie es dem anderen Mädchen geht weiß ich leider nicht."

"Ich kann es euch sagen." Der Polizist, der auch schon im Lokal von Frau Szilla war, betritt den Raum. "Sie hat schwere Schnittverletzungen an Beinen und Armen. Aber wie es aussieht wird sie durchkommen. Die interessante Frage ist, was bezweckt dieser Kerl?"

"Das ist eine gute Frage. Vor allem wer ist zu so was in der Lage?"

Estelle konnte sich endlich unbemerkt in ihr Zimmer verziehen. Sie hatte nach dem Abendessen noch ihrer Mutter in der Küche helfen müssen. Nun sitzt sie in ihrem Nachthemd vor dem Fenster und starrt in die Nacht hinaus. Der Mond taucht die Stadt in sein silbernes Licht. Estelle ist der Anblick vertraut, doch scheint er ihr an diesem Abend fremd, seit sie Ileana kennen gelernt hat, scheint ihr Leben unwirklich geworden zu sein. Sie lebt nur noch richtig, wenn Ileana in ihrer nähe ist.

"Ach Bruder, wieso bist du nicht da? Du bist der einzige mit dem ich reden kann. Du würdest wenigstes meine Gefühle verstehen."

Sie nimmt das kleine Päckchen vom Tisch, das ihr Ileana geben hat. Als sie es öffnet, keucht sie überrascht auf. In einem kleinen Säcken liegt eine golden Kette. Sie zieht sie heraus, der Anhänger ist eine filigrane golden Rose, in ihrer Mitte ein blutroter Edelstein. Nachdem sie sie angelegt hat, schmiegt sich der Anhänger genau in das Grübchen unter dem Hals.

Estelle hebt verträumt die Hand und berührt die Rose. "Danke, Ileana. Wenn ich sie trage wirst du mir immer nahe sein."

Ein schwarzer Schatten löst sich vom gegenüberliegenden Gebäude und huscht durch die Strasse davon.

Sakura schleicht sich in den frühen Morgenstunden zu Ileana ins Zimmer. "Gräfin, sind sie fertig?" Dann sieht sie, das Ileana angezogen auf dem Bett liegt und schläft. Das frühe Sonnenlicht reflektiert golden in ihrem dunkel braunen Haar und läst Ileanas blasses Gesicht weich erscheinen. Sakura schleicht zu ihr herüber und rüttelt sie wach. "Gräfin, sie müssen aufstehen! Der Kutscher wartet."

Ileana blinzelt in das Licht, dann fast sie sich an den Kopf. Sie sieht übernächtigt aus und ihre Haare hängen ihr wild ins Gesicht. "Danke. Sag ihm ich komme gleich."

Als sich Sakura aus dem Zimmer entfernt hat, lässt sich Ileana erst mal wieder in die Kissen sinken. "Ich hätte nicht soviel von dem Zeug trinken sollen! Jetzt brummt mir der Schädel. Der Wirt hat wahrscheinlich zuviel Alkohol hinein gekippt."

Nach fünf Minuten betritt sie im Sonntagsgewand den Hof. Ihr goldenes Medaillon hebt sich gut vom Stoff des schwarzen Kleides ab.

Vor der Kirche wartet Estelle ungeduldig auf die Kutsche des Grafen. Sie versucht dabei nicht immer nach der Kette unter ihrem Kleid zu greifen.

Ihr Vater steht neben ihr und schaut genau wie sie den Weg hinunter. "Ich wette sie kommt nicht!"

"Wieso nicht Vater? Sie sagte das sie kommen wird und ich glaube ihr auch." Fährt sie ihn an.

"Ist schon gut Tochter. Ich meine ja nur, ihr Onkel erscheint hier doch auch nie."

Josephe gesellt sich zu den Beiden. "Ich glaube die Kutsche des Grafen kommt. Vielleicht ist ja auch diese Sakura dabei."

Frau Szilla öffnet die Kutschentür und hilft Ileana aus der Kutsche. "Es freut mich das sie kommen konnten. Ihr Onkel ist nicht mit gekommen?"

Ileana lächelt. "Nein, leider nicht. Er scheint, seit er hier hergezogen ist, nicht in die Kirche gegangen zu sein. Das hat er mir zumindest gestern Abend noch erzählt."

"Das stimmt. Aber er stiftet uns immer Geld für Reparaturen und Neuanschaffungen." Der Pfarrer ist zu der Gruppe getreten. "Es ehrt mich aber, dass seine Nichte das Hausgottes zu einem meiner Gottesdienstes besucht."

"Es ehrt mich, im Hausgottes willkommen zu sein."

Dann geht Ileana zu Herr Szilla und Estelle rüber.

Estelle bleibt beinahe der Atem stehen, als Ileana aus der Kutsche steigt. Das weiche Sonnelicht eines Spätherbstmorgens bescheint ein bleiches und doch warmherziges Gesicht. Die braunen Augen blicken sie warm an, in ihnen funkelt leichte Belustigung. Estelle muss sich zusammenreisen um diesen schönen Geschöpf nicht um den Hals zu fallen.

Ihr Herz beginnt schneller zu schlagen und das Blut pocht in ihren Schläfen. Sie hat Angst, das ihr Vater ihr pochendes Herz hören könnte.

"Guten Tag Herr Szilla, Estelle." Sie verneigt sich leicht vor den beiden.

"Guten Tag, Gräfin Black. Es freut mich das sie kommen konnten."

Dann gehen sie alle gemeinsam in die Kirche. Herr Szilla beobachtet Ileana ganz genau. Er glaubt zwar nicht mehr daran das sie ein Vampir ist, denn er hat gesehen das sie auf den Fotos ist und er hat eben gesehen das sie am helllichten Tag durch die Gegend spaziert und doch hat er Zweifel, denn er hat ihre spitzen Eckzähne gesehen.

Als er sieht wie sie ohne zu zögern ihre Finger ins Weihwasser taucht, schwinden seine Zweifel fast gänzlich.

Ileana kniet sich neben Estelle, ihre Hände betend. Estelle muss sich zusammennehmen, ihr Herz schlägt wie wild und sie versucht ihre ganze Aufmerksamkeit nach vorne zu richten. Während des ganzen Gottesdienstes lauscht Ileana dem Pfarrer aufmerksam, nichts lässt ahnen von dem Kampf, den sie in ihren Inneren austrägt, denn sie ist sich die Nähe von Estelle sehr wohl bewusst.

Nach der Kirche tritt Ileana noch mal zum Pfarrer. "Ihr Predigt war eindrucksvoll. Ich werde ihre Kirche wieder besuchen, wenn sie es erlauben."

"Sie sind immer willkommen. Es würde mich freuen wenn sie mich einmal in meinen bescheiden Heim besuchen würden. Ich habe eine Bibliothek, sie ist zwar klein, enthält dafür aber ein paar seltene Bücher. Wenn sie Bücher genauso lieben wie ihr Onkel, haben sie garantiert ihre Freude daran. "

"Es wäre mir eine Freude. Ich liebe Bücher."

Sie verabschiedet sich von ihm und begibt sich zur Kutsche. Herr Szilla hilft ihr in die Kutsche.

Vor dem Essen ziehen sich Ileana und Estelle in Estelles Zimmer zurück, um sich etwas frisch zu machen. Ileana setzt sich aufs Bett und zieht Estelle auf ihren Schoß. Diese lehnt ihren Kopf an Ileanas Schulter und schließt ihre Augen.

Ileana spielt mit einer Strähne aus Estelles Haar. "An was denkst du?"

"Das es schön ist bei dir sei zu dürfen und das Vater jetzt keinen Grund mehr hat mich über dich auszuquetschen."

Ileana lächelt. "Weshalb will dein Vater etwas über mich wissen?" ,Eigentlich weiß ich es sehr genau.'

Die Augen öffnend meint Estelle. "Er hält den Grafen für einen Vampir und da du seine Nichte bist, dich auch." Sie sieht Estelle entschuldigend an. "Aber ich halte nicht viel von seinen Ansichten."

Ileana beugt sich über die erregte Estelle. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Eines Tages werde ich dir erzählen, was ich wirklich bin." Bevor Estelle etwas darauf erwidern kann, küsst Ileana sie.

Estelle kann keinen Gedanken an das verschwende, was Ileana ihr gesagt hat, sie ist gefangen von dem Duft der sie umgibt und der Leidenschaft in ihrem Kuss. Nach einer Ewigkeit wie es scheint lösen sie sich von einander.

"Wir sollten lieber runtergehen. Was gibt es eigentlich zu Essen?" Sie richtet ihr Haar.

Estelle versucht ihr Kleid wieder zu glätten. "Als Hauptgang gibt es Lamm mit Knoblauch. Ich glaube mein Vater will wohl jeden Zweifel beseitigen."

Ileana lacht. "Ich mag Knoblauch. Aber bekomme ihn nur selten zu Essen, da weder mein Vater noch mein Onkel ihn mögen."
 

Das Essen verläuft ruhig. Ileana unterhält sich mit Frau Szilla über verschiedene Gerichte.

"Lamm mit Salbei ist auch sehr gut."

"Das kann sehr gut sein, nur vertrage ich leider keinen Salbei. Ich weiß auch nicht wieso, aber immer wenn ich Salbei esse bekomme ich eine fürchterlichen Juckreiz im Mund."

"Und wie sieht es mit Knoblauch aus?"

"Wieso Herr Szilla? Ich liebe Knoblauch. Das muss ich von meiner Mutter haben, denn Vater mag keinen."

"Ach ich dachte nur!"

Nach dem Essen spazieren Estelle und Ileana durch die Stadt. Nach eine Weile setzen sie sich auf eine Bank mit Blick auf den Fluss.

Sie sitzen schweigsam nebeneinander. Estelle hat die Augen geschlossen, ihre Hand liegt unauffällig auf der von Ileana.

Ileana scheint auf den Fluss zu sehen, aber sie betrachtet aus den Augenwinkeln Estelle. Die sinnlich geschwungenen Lippen und das süße Stupsnäschen, all dies erregt sie. ,Wie gerne würde ich ewig mit ihr zusammen bleiben, aber es darf nicht sein. Nicht bei dem Fluch, der auf mir lastet."

Sie zieht ihre Hand unter der von Estelle heraus und legt sie oben auf, dann beginnt sie sie leicht zu streicheln. Estelle öffnet die Augen und starrt sie an.

,Wie niedlich sie doch ist.' Denkt sich Ileana, als Estelles Blick ihren trifft.

Estelle entscheidet sich nichts zu sagen, lächelt Ileana an und schließt die Augen wieder. ,Einerseits will ich das sie nicht aufhört mich zu streicheln, andererseits will ich das sie aufhört, wir sind schließlich in der Öffentlichkeit."

Sie lauscht dem Rauschen des Flusses, spürt das warme Sonnenlicht in ihrem Gesicht. An den Stellen an denen Ileana ihre Hand berührt breitet sich ein warmes Gefühl aus, das sich langsam in ihrem ganzen Körper ausbreitet.

Ileana blickt auf den Fluss und streichelt Estelle geistesabwesend weiter die Hand. ,Ich bringe das Mädchen noch in Schwierigkeiten. Wenn ich ein Junge wäre, könnte ich wenigstens zu ihren Eltern gehen, aber so!'

"Ileana?"

"Ja."

"Ich fühle mich beobachtet."

Ileana schaut sich um. Am Ufer schlendert ein Pärchen entlang. Zwei Bänke weiter, sitzt noch ein Pärchen. Irgendetwas an ihnen, lässt Ileana ein zweites mal hinsehen.

In der anderen Richtung sitzt eine Bank weiter ein junger Mann, der in ihre Richtung starrt.

"Schau mal nach rechts. Da sitzt einer, der scheint dich zu beobachten und danach sieh mal nach links. Kennen wir die zwei nicht?" Ileana grinst.

Estelle wendet ihren Kopf und betrachtet den jungen Mann.

Dieser schaut weg, sobald er merkt, dass die zwei Mädchen zu ihm rüber sehen.

Dann sieht Estelle nach links und stutzt, denn dort sitzen Josephe und Sakura.

"Wie wär's wenn wir zu ihnen rübergehen."

Sie stehen auf und schlendern langsam zu den Zwei rüber.

"He Josephe, du flirtest ja schon wieder mit Sakura. Solltest du dich nicht um dein Verlobte kümmern." Josephe schreckt auf und bekommt erst mal kein Wort heraus.

Sakura stammelt nur. "Madam, es tut mir leid!"

Doch Ileana hört sie anscheinend nicht, denn sie redet schon weiter. "Wenn du dich nicht mehr für deine Verlobte interessiert, kann ich mich ja um sie kümmern!" Damit nimmt sie Estelles Hand und geht mit ihr weiter.

Estelle grinst, ihr wäre zwar lieber, wenn sie den Rest des Tages allein mit Ileana wäre, aber sie mag es wenn Josephe etwas in seine Schranken gewiesen wird.

Ileana beugt sich zu ihr rüber und flüstert ihr ins Ohr. "Ich wette der kommt uns gleich hinterher gelaufen."

Estelle kichert. "Der hat wahrscheinlich Angst, das wir sein kleines Techtelmechtel meinen Vater erzählen."

"Estelle, Ileana wartet. Es tut mir leid."

Sie gehen noch ein kleines Stück weiter bevor sie sich umdrehen. Sakura sitzt noch auf der Bank, während Josephe vor ihnen steht.

"Ich lade euch zwei zu einem Tee ein!"

Ileana schaut kurz auf ihn und dann auf Sakura. "Und was ist mit Sakura?"

Josephe macht einen noch zerknirschteren Eindruck, wenn das überhaupt möglich ist. "Wenn ihr nichts dagegen habt, kommt sie mit. Ich kann sie doch nicht alleine hier sitzen lassen."

Ileana sagt kein Wort, sie winkt nur Sakura heran und dreht sich dann um.

Josephe legt seinen einen Arm um Estelle und denn anderen um Sakura so gehen sie weiter.

Abends schleicht Ileana sich leise auf ihr Zimmer, wird aber vor ihren Zimmer von ihrem Onkel abgefangen. "Wo warst du die ganze Zeit?"

Ileana kann ihm nicht antworten, da er einen Satz zurück macht und lautstark zu schimpfen beginnt. "DU stinkst nach Knoblauch! Abmarsch in dein Zimmer! Dort bleibst du bis der Gestank verflogen ist!"

Ileana öffnet die Tür zu ihrem Zimmer. "Ich werde auf dem Zimmer bleiben, aber ich bin kein kleines Kind mehr Onkel. Gute Nacht!" damit lässt sie die Tür zu fallen. Ihr Onkel bleibt verdattert zurück Er schüttelt den Kopf, bevor er weiter geht. "Eigentlich hat sie ja recht, sie ist wirklich kein kleines Kind mehr. Das war sie eigentlich noch nie, seit sie bei ihrem Vater lebt versucht sie stark zu sein und mit dem Fluch zu leben. Mein Bruder und ich sind selber Schuld das er uns traf. Aber sie...!"

Ileana nimmt wütend ihr Buch vom Nachttisch und lässt sich in den Sessel fallen. Die Karaffe mit dem blutroten Getränk auf dem Tisch beachtet sie gar nicht. Sie versucht in dem Buch zu lesen, kann sich aber irgendwie nicht darauf konzentrieren. So legt sie es auf dem Tisch, lehnt sich zurück und schließt die Augen. ,Ich weiß nicht was ich tun soll. Jetzt abzureisen wäre vielleicht das Beste, dann würde ich das Leben von Estelle und von meinen Onkel nicht mehr durcheinander bringen. Aber ich würde Estelle das Herz brechen. Wie sie mich ansieht, wenn sie sich unbeobachtet glaubt..."

Es klopft zaghaft an der Tür. "Herein." Sakura kommt zaghaft ins Zimmer geschlichen. Ileana seht auf und winkt sie zu sich.

Sakura öffnet die Verschlüsse an Ileanas Kleid. "Es tut mir leid wegen heute Nachmittag."

Ileana hebt ihre Arme hoch, damit Sakura ihr das Kleid leichter ausziehen kann. "Es ist schon in Ordnung, wenn du mit Josèphe zusammen bist, habe ich solange freie Bahn bei Estelle."

Sakura öffnet inzwischen die Frisur von Ileana. "Nein es ist nicht in Ordnung. Ich bin die Gespielin von den Gästen des Grafen. Wie vor mir schon meine Mutter und davor ihre Mutter. Ich darf nicht lieben."

Ileana setzt sich nackt aufs Bett und sieht zu wie sich Sakura entkleidet. "Doch auch du darfst lieben und ich befehle dir sogar dich mit Josèphe zu treffen. Du sollst ihn für mich ablenken. Obwohl ich sowie so nicht glaube, dass ihn interessiert was seine Verlobte treibt."

Sakura sieht sie dankbar an und legt dabei ihr letztes Kleidungsstück ab. "Danke Mam."

Ileana streckt ihre Hand aus und zieht Sakura zu sich ins Bett. "Aber heute Nacht wirst du meine Wünsche erfüllen." Damit küsst sie Sakura und drückt sie in die Kissen des Bettes. Ihre Hand wandert dabei zwischen die Beine von Sakura.

Am nächsten Morgen wacht Ileana mit den ersten Strahlen der Sonne auf. Sie weckt, die neben ihr liegende, Sakura mit einem sachten Kuss. "Aufwachen, die Sonne scheint schon."

Doch diese grummelt nur und verzieht sich tiefer in die Kissen. Da küsst ihr Ileana auf den Hals und wandert mit den Küssen immer tiefer. Sakura beginnt zu stöhnen und spannt den Körper an. "Nicht schon wieder, ich bin noch fertig von gestern Abend."

Ileana legt sich auf sie und beginnt an ihrem Ohrläppchen zu knappern. "Auch wenn ich dir erlaube dich mit Josèphe zu treffen, so bist du immer noch hier um meine Wünsche zu erfüllen."

Sakura entspannt sich unter ihr. Eigentlich hatte sie gar nichts anderes erwartet, denn Ileana war, auch wenn sie etwas freundlicher zu ihr war, als die anderen Gäste des Grafen, doch durch und durch eine Gräfin und sie nur ihre Gespielin.

Doch dann setzt sich Ileana plötzlich auf. Sie betrachtet den schlanken makellosen Körper von Sakura. Dann wendet sie sich ab und steht auf. Sie nimmt ihr Kleid und geht damit ins Ankleidezimmer. Davor dreht sie sich aber noch mal zu Sakura um. "Du darfst gehen. Mach dir einen angenehmen Tag."

Mittags lässt sich Ileana vom Kutscher in die Stadt fahren. Während er vor dem Lokal wartet, betritt Ileana den Gästeraum. Dort trifft sie nur Frau Szilla, die gerade Kerzen auf die Tische stellt.

"Gräfin Black, was führt sie hier her?" Sie verbeugt sich.

"Guten Tag, Frau Szilla. Ich wollte ihre Tochter zu einem Ausflug aufs Land einladen. Sie könnte mir etwas von der Gegend hier zeigen."

Frau Szilla überlegt einen Moment. "In Ordnung. Mein Mann und Josèphe sind im Nachbardorf. Eigentlich bräuchte ich Estelle ja hier in der Küche, aber es wird auch ohne sie gehen. Warten sie einen Moment, ich hole sie."

"Danke, Frau Szilla."

Während Frau Szilla nach hinten geht um ihre Tochter zu holen, zieht sich Ileana einen Stuhl unter dem Tisch hervor und setzt sich.

Estelle bindet sich gerade ihre Schürze um, als ihre Mutter ins Zimmer kommt. "Estelle zieh dir schnell etwas anders an. Unten wartet die Gräfin Black, sie möchte das du ihr die Gegend etwas zeigst."

Estelle schaut verwunderten und zieht ihre Schürze wieder aus. Dann tritt sie an ihren Schrank und sucht sich ein passendes Kleid aus. Ihre Mutter hilft ihr beim Umziehen. "Sei ja freundlich zu ihr. Immerhin ist sie doch eine Gräfin."

"Jetzt hör aber auf Mutter! Sie mag zwar die Tochter eines Grafen sein, aber sie ist doch auch nur ein Mensch. Gestern beim Mittagessen hast du doch auch keinen solchen Aufstand gemacht." Sagt sie leicht genervt.

Ihre Mutter schließt das letzte Häkchen an Estelles Kleid. "Da hast du auch wieder recht. Sei aber trotzdem freundlich."

"Das bin ich doch immer Mutter." Damit küsst sie ihre Mutter auf die Wange.

Beim runtergehen meint Frau Szilla. "Wenn sich die Gräfin Black noch etwas gedulden kann, bereite ich euch noch ein Picknick vor."

Eingedeckt mit einem Riesenberg Proviant, steigen die beiden in die Kutsche. Als sie die Stadtgrenze erreicht haben, zieht Ileana die Vorhänge zu und legt ihre Rolle als vornehme Gräfin ab. Was nur bedeutet, das sie nicht mehr so still und sittlich mit den Händen auf dem Schoss dasitzt. Sie zieht Estelle zu sich heran und küsst sie. Dabei lässt sie sich nicht von dem Geholper der Kutsche stören.

"Wohin fahren wir überhaupt?"

"Keine Ahnung, der Kutscher hat die Anweisung etwas über Land zu fahren und Mittags irgendwo einzukehren. Ihn stört es nicht was wir hier hinten treiben."

"Du bist ganz schön unanständig. Meine Mutter sagte mir du willst dir das Land ansehen, aber du hast nur das Eine im Kopf."

Ileana macht sich an den Häkchen von Estelles Kleid zu schaffen. "Und stört es dich?"

Statt Ileana zu antworten, grinst Estelle und macht sich an den Verschlüssen von Ileanas Kleid zu schaffen.

Als die beiden nackt nebeneinander sitzen beginnt Estelle zu zittern. "Macht dir die Kälte nichts aus Ileana?"

Diese schüttelt den Kopf, fast aber unter die Bank und zieht zwei Decken hervor. Die eine legt sie auf den Kutschenboden, die Andere legt sie über Estelle, nachdem sich diese auf einen Wink von ihr auf den Boden gelegt hat. Dann schlüpft sie zu Estelle unter die Decke. "Ich habe aber nicht vergessen wie kalt es draußen ist und dir dürfte schon warm werden."

Sie grinst anzüglich und beginnt sanft die Brüste von Estelle zu berühren. Estelle durchläuft ein heißer Schauer, sie öffnet leicht den Mund und stöhnt wonnig. Ileana fast dies als Einladung auf und verschließt mit ihren Mund den von Estelle.

Der Kutscher fährt in Schritttempo die Straße entlang und versucht nicht auf die Geräusche zu achten, die aus der Kutsche dringen. Er biegt von der Hauptstraße in eine kleine Nebenstraße, die durch die Felder führt. Dabei fällt ihm auf, das eine der Nachfolgenden Kutschen auch abbiegt.

,Das ist aber seltsam. Hier fährt doch normalerweise kein Mensch entlang. Sonst wird dieser Weg doch nur für die Landwirtschaft benutzt.'

Der Kutscher biegt am nächsten Feldweg wieder an und beobachtet dabei die andere Kutsche, diese biegt einen gewissen Abstand haltend auch ab. Dies wird dem Kutscher langsam unheimlich, so bleibt er ein kleines Stück hinter der nächsten Kurve stehen. Er ist nun durch ein kleines Wäldchen gefahren und so sieht die nachfolgende Kutsche nicht, dass er angehalten hat. Er beobachtet wie die andere Kutsche hinter der Kurve auftaucht und sofort sein Pferde zügelt, als deren Kutscher sieht das die Kutsche vom Grafen angehalten hat und ein Stück zurück setzt.

Ileana merkt, als erstes das die Kutsche angehalten hat, sie hört grummelnd auf Estelles Hals zu küssen und richtet sich auf.

"Was ist los?" Sie hört wie der Kutscher vom Kutschenbock springt.

"Ich glaube eines der Pferde lahmt."

"Na toll." Ileana setzt sich auf die Bank und angelt nach ihrem Kleid. "Es tut mir leid Estelle. Aber wir werden anscheinend schon wieder unterbrochen." Sie berührt die Wange von Estelle, diese sieht sie traurig an. Dann zieht sich Ileana ihr Kleid an und öffnet die Kutsche.

Der Kutscher untersucht gerade die Hufe der Pferde, als Ileana neben ihn tritt. "Was ist denn nun los?"

Der Kutscher zeigt auf den Huf des Pferdes und als Ileana sich zu ihm runterbeugt, sagt er leise. "Ich glaube wir werden verfolgt, hinter den Bäumen hält ein Kutsche."

Ileana tut, als wolle sie sich den Huf genauer betrachten und sieht unauffällig zu den Bäumen rüber. "Ich würde sagen wir fahren einfach weiter, jetzt sind wir ja gewarnt und können etwas aufpassen."

"Wie sie wollen!" Der Kutscher tut so, als wolle er einen Stein uns dem Huf entfernen, dann sagt er laut. "Das Problem ist behoben. Wir können weiterfahren Gräfin."

Er hilft ihr in die Kutsche, bevor er sich auf den Kutschbock schwingt und weiterfährt.

Ileana hilft Estelle auf den Sitz, diese lehnt sich an sie, in die Decke gehüllt. "Was ist den los?"

Ileana streicht übers Haar. "Wir werden verfolgt." Sie sagt es ganz emotionslos, so als wäre es nicht bedeutend.

"Was!" Estelle schrickt auf, aber Ileana zieht sie in ihre Arme zurück. "Schon gut Kleine. Wir sind in Sicherheit. Ich werde dich im Notfall beschützen."

Estelle schmiegt sich an sie. "Ich fühle mich bei dir sicher. Mit dir würde ich überall hingehen. Ich weiß nicht wieso, aber ich vertraue dir voll und ganz."

Ileana starrt die Gegenüberliegende Kutschenwand an. Ihre Gedanken entgleiten.

Ileana saß auf einen Stein, sie war damals sechs Jahre, ihre Füße baumelten im Wasser. Sie beobachtete wie die Sonne langsam unterging. Der Himmel färbte sich allmählich rot, zuerst war es nur ein Hauch, der die Wolken rosa erscheinen ließ, dann vertiefte sich die Farbe allmählich und auf einmal war der Himmel blutrot. Ileana wurde plötzlich schwindlig und sie rutschte vom Stein. Sie sah wie das Wasser des Flusses immer näher kam, alles schien sich in Zeitlupe abzuspielen. Doch dann fingen starke Männerarme sie auf.

Ileana blickte auf und sah einen stattlich gebauten Mann. Seinen braunen Augen sahen sie zärtlich an.

Er setzte das Mädchen ab. "Alles in Ordnung, Kleine?" Seine Stimme war warm und sanft.

Die Sonne war inzwischen ganz untergegangen und da der fremde Mann schon vorher im Schatten der Bäume stand, konnte ihn sich Ileana nicht näher betrachten. "Ja bin ich!"

Der Fremde lächelte sie an, sie sah es nicht, aber sie spürte es.

"Wer sind sie?"

Er lächelte noch immer und zog sich weiter in den Schatten der Bäume zurück. "Es spielt keine Rolle wer ich bin. Vertrau mir einfach. Und grüß deine Mutter von mir." Dann war er ganz verschwunden.

Ileana schaute verwirrt auf die Stelle an der er gestanden hatte, sie konnte jedes einzelne Blatt am Busch erkennen vor dem er gestanden hatte. Aber er war weg. ,Vertraue mir!' hatte er gesagt. Aus irgendeinen Grund tat sie dies, obwohl ihr Vater ihr immer wieder sagte sie solle keinen Fremden trauen.

Sie zuckte mit dem Schultern und ging in Richtung Lager.

"An was denkst du."

"Ach ist unwichtig."

Estelle schmiegt sich näher an Ileana heran. "Ich möchte gerne mehr über dich wissen."

Ileana starrt auf den Vorhang vor dem Fenster. "Da gibt es so viel. So viel schönes, aber auch eine Menge nicht so schönes. Aber es ist zuviel um es dir alles zu erzählen. Außerdem erscheint es mir alles so Bedeutungslos wenn du bei mir bist. Ich gebe zu ich hatte schon mehr Mädchen. Aber bei dir ist es mir ernst. Du bedeutest mir mehr." Ileana wendet ihren Kopf zu Estelle und sieht sie traurig und sehnsuchtsvoll an.

Estelle hebt ihre Hand und streicht Ileana über die Wange. "Wenn ich dich sehe weiß ich das es das richtige ist was ich tue, aber Nachts kann ich nicht schlafen. Ich habe Angst vor meinen Gefühlen. Am liebsten würde ich dich dann nicht mehr treffen, aber andererseits sehne ich mich danach dich wieder zu sehen. Weißt du was ich meine?"

Nach einem Moment des Schweigen, in dem man nur das Geräusch der Pferde und der Kutsche hört meint Ileana. "Ja, ich weiß was du meinst."

Sie legt ihre Hand auf die Rosenkette, von Estelle. "Ich wollte dich nie in Schwierigkeiten bringen. Ich habe mir auch nie Träumen lassen, das ich hier in einem Vorort von Paris die Liebe meines Lebens zu finden." Sie nähert sich mit ihren Gesicht dem von Estelle. "Aber ich muss sich schon bald wieder verlassen! Es ist besser so für dich."

Estelle spürt wie ihr Herz einen Moment das Schlagen aufhört und spürt dann Ileanas weiche Lippen auf den ihren. Der Kuss verspricht so viel. Dann wendet sich Ileana wieder ab. "Zieh dich bitte wieder an. Ich kann sonst für nichts mehr garantieren."

"Aber genau das will ich ja." Estelle versteht die Welt nicht mehr. Ileana ist auf einmal abweisend. Da Ileana kein Wort mehr sagt, löst sich Estelle von ihr und zieht sich ihr Kleid wieder an, dann lehnt sie sich wieder an Ileana. Diese legt zwar den Arm wieder um sie, aber Estelle spürt weiterhin eine abweisende Haltung.

"Was ist los Ileana? Habe ich dich etwa unabsichtlich verletzt? Oder was ist?"

Ileana zieht den Vorhang etwas zurück und starrt die Bäume an. "Es hat nichts mit dir zu tun. Ich versuche einfach meinem Schicksal zu entkommen. Ich mag zwar Stark erscheinen, aber im Grunde meines Herzens habe ich Angst. Angst davor was mein Leben noch bringen mag. Angst wieder jemanden zu verlieren, den ich gern hatte." Sie dreht sich zu Estelle um. Über ihre Wangen laufen Tränen. "Ich will jeden Moment genießen den ich bei dir bin, denn ich habe Angst davor das du, sobald ich mich umdrehe, aus meinen Leben verschwindest. Aber irgendwie scheint sich alles gegen uns verschworen zu haben."

Estelle erwidert nichts sondern legt stumm ihren Kopf an Ileanas Schultern. ,Was hat sie wohl mitgemacht, das sie so geworden ist.'

Die Kutsche fährt durch Felder, auf denen im Sommer das Getreide stand, nun sind nur noch Stoppeln zu sehen. Die Bäume und Büsche sind längst schon Kahl. Eigentlich fehlt nur noch der Schnee.

Die zweite Kutsche fährt ihnen immer noch hinter her.

Mittags machen sie rast auf einer Wiese. Ileana legt die Decken aus. "Ein Picknick um diese Jahreszeit?"

Ileana lacht. "Wieso nicht? Wir können heute tun und lassen was wir wollen."

Sie winkt den Kutscher zu her, der gerade den Korb mit Köstlichkeiten, die Frau Szilla ihnen mitgeben hat, aus der Kutsche holt. "Setzt dich doch zu uns. Ich glaube es ist genug für alle da"

So sitzen sie da und essen, als Estelle zu zittern beginnt legt Ileana ihr die Zweite Decke um die Schultern.

Während des Essens beobachtet Estelle Ileana, diese ist nun wieder fröhlich, zumindest was man bei ihr als fröhlich bezeichnen kann.

Gegen Abend hält die Kutsche wieder vor dem Restaurant, als Estelle aussteigt beginnt es zu schneien, einzelne Flocken, die langsam in der Abenddämmerung herab schweben.

Ileana reicht Estelle den Korb aus der Kutsche und betrachtet den Himmel. "Zu Hause wird wahrscheinlich schon alles weiß sein." Sagt sie leicht wehmütig. "Gute Nacht Estelle."

"Gute Nacht Ileana." Sie sieht der Kutsche noch hinter her, bis sie nicht mehr zu sehen ist, bevor sei mit einem Seufzer das Lokal betritt.

Eine Ecke weiter setzt sich die andere Kutsche in Bewegung, in entgegengesetzte Richtung.

Ileana begibt sich in das Arbeitszimmer ihres Onkels, wo dieser mit einem Kelch an seinem Schreibtisch sitzt. "Na einen schönen Tag gehabt, meine Liebe."

Ileana legt ihren Mantel auf einen Sessel und setzt sich.

"Es war in Ordnung. Es hat uns nur eine Kutsche verfolgt. Sag mal kann ich Bitte Briefpapier haben."

Ihr Onkel greift in eine Schublade und reicht ihr ein paar Bögen Papier raus. "Ich werde die Nacht im Schloss bleiben, es ist selten das wir zwei uns unterhalten können. Erzähl doch mal was gibt es zu Hause neues?"

Ileana lehnt sich zurück und nimmt den Kelch von Gandolf entgegen. Nachdem sie einen Schluck getrunken hat reicht sie ihn zurück. Dann fängt sie zu erzählen an. "Wir haben Zuwachs bekommen. Ein junger Mann kam Anfang des Jahres ins Dorf. Er ist recht gebildet und er hat das was Alexej fehlt, er kann Menschen Befehle erteilen. Vater hat ihn offiziell zu seinem Nachfolger bestimmt. Du kannst dir ja vorstellen, wie schlecht gelaunt Alexej darauf hin war. Er hatte immer gedacht er könne der Nachfolger meines Vaters werden."

Sie macht eine Pause, steht auf und geht zum Kamin hinüber, indem ein kleines Feuer brennt. "Er hat sich inzwischen wieder gefangen. Nachdem ihm Miloslaw versprochen hat, sobald er die Nachfolge von Vater angetreten hat, wird Alexej sein Berater. Die Zwei sind inzwischen gute Freunde."

"Es freut mich das mein Bruder endlich einen passenden Nachfolger gefunden hat. Wir werden schließlich auch nicht Jünger."

Ileana setzt sich vor den Kamin, die Augen geschlossen. "Aber wir werden auch nicht älter." Sagt sie in einem leicht bitteren Tonfall.

Ihr Onkel schaut sie nachdenklich an. "Was ist los mit dir? Du bist so anders als sonst. Sonst zeigst du doch keine Gefühle. Und jetzt rennst du diesem Mädchen regelrecht hinter her. Bist den ganzen Tag irgendwo unterwegs, und zwar nicht Nachts, wie sonst immer, sondern am helllichten Tag. Den Trank rührst du seit gestern auch kaum noch an. Hat dich die Liebe etwa so schlimm erwischt?"

Ileana legt den rechten Arm auf ihre Stirn und öffnet die Augen. "Ich glaube schon.!"

Dann steht sie mit einer fliesenden Bewegung auf, nimmt ihren Mantel auf und küsst ihren Onkel leicht auf die Stirn. "Gute Nacht Onkel. Fahr ruhig noch in die Stadt. Ich muss über meine Gefühle nachdenken."

"Gute Nacht meine Liebe."

Ileana will gerade die Tür öffnen, als sie ihr Onkel noch mal anspricht. Sie dreht sich um und sieht wie ihr Onkel ihr die Bögen Briefpapier entgegenhält. Wortlos nimmt sie es entgegen und begibt sich dann auf ihr Zimmer.

Dort wartet Sakura in ihrem Bett, besser gesagt sie döst.

Ileana lächelt, zieht sich leise aus und legt sich dann neben sie. Sakura wird davon wach. "Mam, entschuldigen sie bitte das ich eingeschlafen bin."

"Ist schon in Ordnung. Ich will heute Nacht nichts von dir. Zumindest im Moment nicht. Bleib einfach neben mir liegen."

"Ja Mam." Damit kuschelt sie sich an Ileana ran, diese legt die Arme um sie. "Sag mal Sakura, wärst du gerne unsterblich."

"Ich weiß nicht Mam, Ich stelle es mir als Interessant vor, alles erleben zu können. Aber andererseits wo bleibt der Reiz zu Leben."

Ileana lächelt. "Ich glaube, du warst zuviel mit Onkel Gandolf zusammen, aber du hast recht. Wenn man ewig lebt, wo bleibt dann der Reiz des Lebens. Das Gefühl jeder Tag an dem man lebt sei etwas besonderes, da das Leben begrenzt ist."

Sakura schläft in ihren Armen ein, aber Ileana kann nicht einschlafen ihr geht einfach zuviel durch den Kopf.
 

Fortsetzung folgt

Kapitel 3

3.

Am nächsten Morgen weckt Frau Szilla ihre Tochter, diese öffnet mit einem Seufzer die Augen. "Ich habe gerade so schön geträumt."

"Was hast du denn geträumt?"

"Ich weiß es nicht mehr. Ich weiß nur noch das der Traum wunderschön war." Estelle lächelt und wirft ihre Decke zurück. "Wa! Ist das kalt." Sie sieht ihre Decke wieder über sich und beugt sich zum Fenster um die Vorhänge zurück zu ziehen. Die Morgensonne bescheint weiße Dächer und in den Gassen und Hinterhöfen toben die Kinder durch den Schnee. Die Kutsche des Grafen fährt in Richtung Kirche. "Ileana ist aber früh wach."

"Wieso?"

Estelle macht einen Satz aus dem Bett. "Na die Kutsche vom Grafen ist grad Richtung Kirche gefahren. Und der Graf ist um die Uhrzeit nie in der Stadt."

Ileana steigt vor dem Pfarrhaus aus., dann geht sie zum Kutscher vor. "Ich werde heute Nacht zu meinem Onkel in die Kneipe gehen. Sie brauchen mich also nicht extra abholen."

"Wie sie wünschen, Gräfin!"

Auf ihr Klopfen öffnet eine rundliche gemütlich aussehende Frau. "Sie wünschen?"

"Mein Name ist Gräfin Black, Ich würde gerne den Pfarrer Sprechen."

"Sie sind es. Kommen sie rein. Darius sprach schon davon das sie mal vorbei schauen wollten. Ich bin seine Haushälterin. Mein Name ist Maria"

Maria führt Ileana in die kleine Bibliothek. "Schauen sie sich ruhig schon mal um. Ich werde Darius bescheid sagen und wenn es ihnen recht ist, etwas Tee servieren."

Ileana lächelt "Ja das wäre nett."

Nachdem Maria gegangen ist sieht sie sich um. Vor dem Kamin steht ein gemütlicher Sessel und ein kleiner Tisch. An den restlichen Wänden stehen Bücherregale, natürlich außer vor dem Fenster und der Tür. Ileana beginnt sich die Bücher anzusehnen. Pfarrer Darius hat eine bunt gemischte Sammlung. Von Religiösen Büchern zu Büchern über Gartenarbeit.

Plötzlich fällt Ileanas Blick auf ein Buch, das oben auf den Anderen liegt. Sie nimmt es vorsichtig herunter. Es ist eigentlich gar kein Buch sondern nur eine Sammlung loser Pergamente, die mit einer Schnurr zusammen gebunden sind. Ileana fährt liebevoll darüber, und ihre Gedanken schweifen in die ferne.

Die Sonne war gerade am aufgehen, ihre Strahlen verfingen sich im offenen Haar der Frau, die auf dem höchsten Turm des Schlosses stand. Sie trug einen langen weiten Rock und eine Bluse, so wie sie Zigeunerfrauen trugen. Sie wandte sich mit einem Seufzen ab und trat durch die Tür hinter ihr. Dort lag ihr Zimmer. Sie setzte sich an den Eichentisch nahm Feder und Tinte und begann zu schreiben. Langsam, da sie das schreiben nicht gewöhnt war. Nach einer Weile betrat ein Diener das Zimmer. "Fürstin, ihr Vater läst fragen ob sie nicht auf dem Ball heute Abend ein neues Kleid tragen wollen."

Sie blickte auf und strich sich ihr braunes Haar aus dem Gesicht. "Ich werde es mir noch überlegen."

Mit einer Verbeugung zieht sich der Diener zurück. "Wie sie wünschen Fürstin!"

Seufzend wendet sich die Fürstin wieder dem schreiben zu. "Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen das ich jetzt eine Fürstin bin. Obwohl ich habe ja viel Zeit dazu."

"Guten Morgen, Gräfin Black. Wie ich sehe haben sie das interessanteste Stück aus meiner Sammlung gefunden."

Ileana legt die Blätter wieder sorgfältig zurück. "Guten Morgen Herr Pfarrer, entschuldigen sie das ich sie so früh störe."

"Nein sie stören nicht. Und nennen sie mich bitte Darius." Er reicht ihr die Hand. Sie lächelt und erfasst seine Hand. "Dann nennen sie mich bitte Ileana."

Darius geht zu einem anderen Regal und reicht ihr ein kleines Heft. "Das ist die Abschrift von dem Pergament. Ich dachte mir bevor das Pergament zerfällt schreibe ich es ab."

Ileana nimmt es vorsichtig entgegen und schlägt es auf. Darius Schrift ist schön und leicht geschwungen.

"Es ist ein Tagebuch von einer Gräfin. Ich würde es ungefähr auf 15 Jahrhundert schätzen. Wie sie sehen können ist es in Latein geschrieben."

Ileana beachtet ihn gar nicht, sie fährt mit den Finger die Zeilen entlang. "Geschrieben von Gräfin Dracula. Es ist das erste ihrer Tagebücher."

"Sie kenne es?"

Ileana tritt zum Fenster und betrachtet den zugeschneiten Kräutergarten. Dann sagt sie leicht wehmütig. "Ja. Die Tagebücher sind ein Familien Erbstück. Sie erzählen die Geschichte einer Zigeunerfrau, die eines Tage von ihrer wahren Herkunft als Gräfin erfährt."

"So etwas ähnliches habe ich mir gedacht. Es ist interessant ihre Gefühle zu verfolgen. Wie aus dem kleinen schüchternen Mädchen, wenn ich es mal so ausdrücken darf, allmählich eine richtige Gräfin wird. Nur leider bricht an einer entscheidenden Stelle ab. Nämlich als sie diese andere Gräfin kennen lernt. Diese Andere scheint mir recht interessant zu sein."

Sie haben sich inzwischen beide gesetzt, Maria hatte noch einen zweiten Stuhl gebracht.

Darius schlägt das Heft hinten auf und liest daraus vor.

"...ich traf heute eine Frau die mich irgendwie faszinierte. Sie ist all das was ich nicht bin. Eine Gräfin mit jeder Faser ihres Körpers. Sie trug so seltsame Kleidung, ein langes blaues Schleppkleid mit Pelzbesatz und tiefen Ausschnitt vorne und hinten. Ich glaub nicht, dass ich jemals meine Weiblichkeit so zur schau stellen könnte wie sie. Dann trug sie noch so einen seltsamen spitzen Hut. Mit einem langen dünnen Tusch an seiner Spitze. Sie führte noch einen kleine Jungen mit sich. Ich habe kaum ein Wort mit ihr gewechselt. Leider!

Was ich über sie heraus bekam war, das sie eine Gräfin aus Burgund ist. Außerdem weiß ich noch von ihr, das sie den kleinen Jungen, irgendwo in Russland aufgenommen hat. Sie fasziniert mich irgendwie.

Es klopft, ich glaube das sie es ist."

"An der Stelle hört das Tagebuch leider auf. Ich weiß leider nichts weiter über diese Frau, nur das es Wahrscheinlich die selbe Gräfin ist die 2 Jahre Später hier diese Kirche hat gründen lassen. Denn Grund wieso hat man nie erfahren. Sie sagte nur sie müsse Gott um Vergebung bitten."

Ileana lächelt ihn an. "Ich glaube ich weiß auch warum. Im nächsten Tagebuch erwähnt sie ihre nächste Begegnung mit ihr.

Ileana steht fliesend auf und tritt wieder ans Fenster. Sie lehnt sich ans Fensterbrett und betrachtet Pfarrer Darius. Sein braunes Haar begann sich schon zu lichten, aber seine braunen Augen blitzten Jugendlich. "Wäre es möglich einmal die Bücher einzusehen?"

"Sie wissen schon, dass dies eine Aufgabe für ein ganzes Leben und vielleicht auch länger ist!"

Darius lächelte wissend. "Ich habe schon mit den Nachforschungen über die Gräfin Dracula begonnen. So fand ich heraus, das der Junge im Schloss blieb. Sie irrtümlicherweise als Gräfin bezeichnet wird. Ich glaube den Titel ihres Vaters kann man am ehesten mit Fürst bezeichnen."

Ileanas Augen weiteten sich. ,Er weiß etwas! Seine Augen verraten es.

Estelle verläst das Lokal mit einem großem Korb und geht Richtung Markt. Sie lächelt, als sie an ihren Traum denkt. Sie winkt ihrer wartenden Freundin zu. "Hallo Jeanne, wie geht es dir?"

Jeanne lächelt zaghaft. "Es geht so! Und wie geht es dir, du siehst richtig glücklich aus. Hat Josephe etwa seine Aufmerksamkeit dir geschenkt und nicht einem anderen Mädchen."

Estelle schüttelt den Kopf und lächelt verschwörerisch. "Nein, der interessiert sich nicht für mich, da er glaubt mich schon sicher zu haben."

Jeanne stupst ihre Freundin an. "Kenn ich ihn?"

Estelle zuckt die Schultern "Vielleicht?" und rennt los.

Sie bleibt vor dem Bäcker stehen und wartet auf Jeanne, die keuchend angelaufen kommt, "Na komm..." Sie schnappt nach Luft. "... sag mir wer es ist!"

Estelle öffnet die Tür. "Vielleicht später."

"Ach komm."

Ileana betritt am Abend genervt das Lokal. Der Pfarrer wusste schon zu zuviel und so hatte sie ihm den Rest auch erzählt. Jetzt sehnte sie sich nach einem Bett und Estelle. Aber sie wusste dass an diesem Abend keine Möglichkeit bestand unbemerkt mit Estelle zu verschwinden.

Estelle sieht wie Ileana das Lokal betritt, deutet auf einen bestimmten Tisch und verschwindet in der Küche. Ileana setzt sich und wartet bis Estelle wieder aus der Küche kommt. Sie lächeln einander flüchtig an. "Was willst du trinken?" Estelle nimmt war das Ileana genervt und gestresst aussieht.

"Ein Glas Rotwein oder bring gleich eine ganze Flasche vom Besten den ihr habt."

Estelle lächelt sie an. "Möchtest du nicht lieber etwas anderes?"

Ileana lächelt zurück. "Eigentlich schon! Aber bring mir eine Flasche Wein und was kannst du mir zum Essen empfehlen?"

Estelle reicht ihr die Speisekarte, dabei berühren sich wie zufällig ihre Hände. "Eigentlich alles."

"Estelle kommst du bitte in die Küche."

"Ja Mutter."

Ileana sieht Estelle lächelnd hinterher, atmet tief durch, betrachtet dann die Speisekarte. ,Ich muss es ihr sagen! Es geht nicht mehr so weiter.'

Als sich die Tür öffnet, blickt sie auf und erschrickt.

Das eine war der junge Mann, den sie am Sonntag am Fluss gesehen hatte, der andere scheint sein Vater zu sein, zumindest war die Ähnlichkeit frappierend, nur das der jüngere Kohlrabenschwarze Haare hatte, während sein Vater blonde hatte, die schon grau wurden. Beide trugen einen Cowboyhut und Cowboystiefel.

,Wieso fiel mir das nicht schon am Sonntag auf.'

Sie steht auf und geht in Richtung Toilette dabei beobachtet sie den älteren Neuankömmling genau. Er schaut auf und erschrickt, als er sie erblickt. Ileana lächelt kalt. ,Gut das ich weiß, dass er in der Stadt ist.'

Als sie wiederkommt, hat Estelle ihr schon den Wein hingestellt. Sie schwenkt ihr Glas langsam und betrachtet den roten Wein. Ihr fiel bei der Farbe nur Blut ein. Sie kostet eine kleinen Schluck.

Der Wein war trocken, genau wie sie ihn gerne hatte. Sie lächelt, der Tag hat doch noch etwas positives. Sie schwenkt den Wein und beobachtet Estelle, die zwischen den Tischen hin und her lief.

Der Tag war angenehm warm gewesen, obwohl es erst Frühling war. Selbst gegen Abend saß sie noch ohne Jacke auf der Terrasse. Im Stall hörte sie die Pferde, sonst war es ruhig. Ihr Ehemann war mit ein paar Freunden im Salon und die Dienerschaft war im Nebengebäude untergebracht.

Ein Gedanke ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, diese Frau, die sie heute im Laden traf. Sie hatte ihr wie zufällig an der Seite entlang gestrichen.

Sie seufzte, als sie an das Gefühl dachte welches sie dabei empfand, es war so schön gewesen, ganz anders als wenn ihr Mann sie berührte.

Ileana lächelte, als sie das schöne schwarzhaarige Wessen auf der Terrasse beobachtete. Sie ging leise zu der jungen Frau, kein Laut verriet sie. Als sie den wohligen Seufzer hörte, umarmte sie sie vorsichtig. Die junge Frau wendete ihren Kopf erschrocken, lächelte aber als sie Ileana erkannte. Sie hob ihren Kopf und öffnete ihren Mund für einen Kuss. Ileana beugte sich über sie.

Estelle stellt Ileana und sich einen Teller mit Suppe und etwas Baguette hin. Dann setzt sie sich mit einem Seufzer.

Die schon halbleere Flasche beiseite schiebend meint Ileana. "Viel Arbeit heute?"

Estelle nickt. "Ja, eines unserer Mädchen ist krank geworden und heute ist viel los."

Ileana trinkt den Rest in ihrem Glas auf einen Zug leer und fing dann an die Suppe zu essen.

Als sie aufgegessen hatte, hatte sie auch den Wein ausgetrunken. "Estelle, bringst du mir bitte noch eine Flasche."

Estelle sieht sie überrascht an. "Wenn du unbedingt willst. Aber denkst du nicht, das es zu viel trinkst."

Ileana schüttelte den Kopf und sieht Estelle traurig an. Diese legt ihre Hand auf Ileanas und drückt sie kurz. "Ich hol dir noch eine."

"Danke."

Der ältere Mann steht auf, sein Sohn versucht ihn zurück zu halten, doch er geht geradewegs auf Ileana zu. Ohne umschweife beginnt er zu sprechen. "Your little girlfriend will die. You kill my wife, wich Ilove like my live, so I'll kill your love."

Ileana sieht ihn verständnislos an. "Was wollen sie von mir. Ich beherrsche die englische Sprache nicht. Würden sie bitte auf Französisch wiederholen, was sie gerade sagten."

Er haut mit der Hand auf den Tisch. "You know what I mean! I've travelled from Amerika to Europe. In Europe I need 15 years to find you. And now you'll suffer, like I."

Sein Sohn war inzwischen aufgestanden und legte seinem Vater eine Hand auf die Schulter. "Las gut sein, Pops. Sie kann nicht die Frau von damals sein. Sie ist erst Anfang zwanzig und es ist nunmehr 25 Jahre her, dass Mutter starb."

Er lächelte Ileana an. "Verzeihen sie bitte, aber Vater hat sie mit jemanden verwechselt, außerdem ist er betrunken. Ich werde sehen dass er sie nicht mehr belästigt."

Ileana lächelt würdevoll zurück. "Tun sie das." Damit dreht sie sich zu Frau Szilla, welche ihr gerade eine Flasche Wein hinstellt. " Ich hätte gerne etwas von dem Lamm."

Diese nickt und räumt die leeren Teller zusammen, dabei sagt sie leise. "Soll ich die Zwei entfernen lassen."

Ileana schüttelt den Kopf. "Ist schon gut. Ich denke sie werden mich nicht mehr belästigen."

Nachdem Frau Szilla wieder in die Küche gegangen ist. Schaut Ileana noch mal zu Herren aus Amerika. ,Das gefällt mir gar nicht. Ich sollte auf Estelle aufpassen. Nicht das ihr wirklich noch etwas passiert.' Sie gießt sich ein Glas ein und trinkt es auf einen Zug aus.

Estelle beobachtet Ileana, ihr gefällt es gar nicht, dass sie nun schon eine zweite Flasche innerhalb kürzester Zeit trinkt. Sie weiß zwar nicht was Ileana verträgt, doch sie hat Angst das Ileana die Kontrolle über sich verlieren könnte, wenn sie zu viel trinkt.

Sie geht zu den Tisch mit den zwei Amerikanern. Der Sohn zahlt, während der Alte Estelle abschätzend ansieht. "You'll die. I'll kill, because you are the girlfriend of Draculas Daughter."

"Daddy we go."

Estelle sieht ihnen verständnislos hinterher. Sie wusste nicht was der Alte gesagt hatte, doch sein Tonfall hatte ihr nicht gefallen. Sie sieht zu Ileana und erschrickt, diese ist noch bleicher als sonst und starrt den Herren fassungslos hinterher.

Da es ruhiger geworden ist und nur noch wenige Gäste da sind, gibt sie der Kellnerin ein Zeichen und geht zu Ileana rüber, diese kippte gerade noch ein Glas Wein herunter. Sie sieht Estelle traurig an. "Was ist los Ileana? Du hast verstanden was er gesagt hat?"

Ileana nickt und stellt das leere Glas auf den Tisch. "Es ist wegen mir!"

"Was ist wegen dir?" Estelle setzt sich neben Ileana und legt ihre Hand auf ihre. Sie spürt wie Ileana zittert, nicht stark sondern nur ganz leicht.

"You'll die, if I don't kill him. He hates me, since his wife die." Sie sagt dies absolut Ausdruckslos.

Estelle schüttelt verständnislos den Kopf. "Was sagtest du gerade?"

Ileana dreht ihr Gesicht zu Estelle. "Vergiss es. Ich werde die Sache in Ordnung bringen."

Estelle schweigt. Sie sieht Ileana an, das sie ihr nicht sagen würde, was los war. Sie stellte nur entsetzt fest, das Ileana schon wieder die Flasche fast leer getrunken hatte.

Ihre Mutter rief sie in die Küche, als sie gerade in die Küche gehen wollte, hielt Ileana sie an der Hand fest. ,Oh Gott.'

Ileana lässt sie aber sofort wieder los. "Bringst du mir ein Glas Whisky mit? Bitte!"

Estelle nickt immer noch geschockt, sie hatte befürchtet, dass Ileana sie nun vor allen Menschen küssen würde, oder sonst was mit ihr anstellen würde. Als sie sich vom Tisch entfernt hört sie Ileana murmeln. "Erst das Tagebuch, nun Joe und was kommt als nächstes? Der Tod meines Vaters oder meines Onkels?"

Sie murmelt noch etwas, aber dies so leise, dass Estelle es nicht mehr versteht.

Miloslaw läuft im Kreis umher. Er fährt sich immer wieder durch sein schwarzes Haar. "Jetzt reg dich ab! Sie ist halt einfach so."

Miloslaw dreht seinen Kopf schlagartig in Richtung des jungen Mannes, welcher in einem der prunkvollen Sessel fläzt. "Du hast leicht reden Alexei! Du musst ihr nicht klar machen, dass sie sich nicht wie die Hausherrin aufzuspielen hat, wenn Er nicht da ist."

Der Braunhaarige steht gemütlich auf und richtet sein Rüschenhemd. "Ich habe es auch schon probiert. Vergiss es einfach, es hört doch sowie so keiner auf sie." Er tritt zu dem Schwarzhaarigen und legt ihm eine Hand auf die Schultern. "Komm wir besorgen uns jetzt was zu trinken. Er kommt in einer Woche wieder und solange werden wir sie schon überleben."

Miloslaw will gerade etwas erwidern, als eine blonde Frau in den Raum gestürmt kommt. Ihre Haare zu einer irrwitzigen Frisur hochgesteckt und das schwarze Kleid, welches so tief ausgeschnitten ist, dass beinahe ihr Busen herausrutscht, zusammengerafft. "Wieso bekomme ich nichts zu essen. Ich hatte doch extra angeordnet, das man mir etwas bringen möge!" kreischte sie mit Schriller Stimme. "Und überhaupt, wo sind die Diener?"

Alexei schlendert unauffällig an ihr vorbei. "Du bleibst hier. Ich finde es eine Zumutung, wie du mich behandelst. Ich erbitte mir etwas mehr Respekt. Immer hin bin ich hier die Fürstin!"

Miloslaw holt tief Luft. "Es reicht. Sie haben hier nichts zu sagen, nur weil sie zufällig die Gunst von Fürst haben, brauchen sie sich hier nicht wie die Herrin im Hause aufspielen. Die Einzige, die hier neben ihm etwas zu sagen hat, ist seine Tochter."

"Das brauche ich mir nicht bieten zu lassen. Ich werde ihm wenn er zurück kommt erzählen, wie ihr mich hier alle behandelt!"

Alexei steht schon in der Tür. "Kommst du Miloslaw. Ich habe Durst."

Dieser verbeugt sich leicht vor der Dame. "Wir besprechen das ganze später einmal. Wenn sie etwas zu essen wollen, ich denke das der Koch noch da ist. Gehen sie einfach in die Küche." Damit folgt er Alexei.

Die blonde Frau wirft ihren Kopf hoch und rauscht in Richtung Küche davon. "Zustände sind das hier. Mutter hatte recht, ich hätte zu Hause bleiben und den Baron heiraten sollen."

Als Miloslaw Alexei einholt, meint er. "Sie wird nicht lange bleiben. Ich weiß nicht was der Fürst an ihr findet, aber ich denke er wirft sie bald raus."

Ileana kippt ihren fünften Whisky runter. Dann betrachtet sie ihre Hände. "Was habe ich eigentlich in meinen Leben erreicht. Jede Nacht das Selbe, ein hübsches Mädchen im Bett, manchmal ein Trunk und jede Woche eine andere Stadt. Immer auf der Flucht vor dem Leben und doch will ich Leben. Leben!"

Sie sieht Estelle traurig an. "Weißt du, bevor ich dir begegnet bin habe ich dir mir keine Gedanken über meine Lebensweise gemacht. Ich lebte einfach, kein Gefühl lies ich aufkommen."

Sie schweigt und wartet bis Frau Szilla, den Teller wegräumt und wieder in die Küche geht. "Du hast zum erstenmal seit langen etwas in mir geweckt. Ich habe dich am Abend gesehen, als ich hier ankam. Ich glaube in diesem Moment zerbrach etwas in mir." Sie schenkte sich noch mal nach.

"Ileana, bitte. Hör auf. Wir sind hier nicht alleine."

Ileana verzieht leicht ihren Mundwinkel und nickt. "Du hast recht."

Estelle sieht Ileana besorgt an. "Was ist heute passiert?"

Ileana atmet tief durch. "Estelle. Verzeih, aber ich kann es dir nicht erzählen." Nach einen Moment des Schweigens meint sie. "Ich will dich nicht mit meinen Problemen belasten." Damit trinkt sie noch ein Glas.

Estelle schüttelt den Kopf. "Es bringt doch auch nichts wenn du sie in Alkohol ertränkst."

"Ich weiß!"

"Estelle, kommst du bitte in die Küche!" Estelle wirft Ileana einen besorgten Blick zu, bevor sie zu ihrer Mutter in die Küche geht.

Frau Szilla schrubbt gerade eine Pfanne. "Meinst, du nicht das sie zuviel trinkt."

Estelle zuckt mit den Schultern. "Ja, aber ich kann ihr schlecht verbieten zu trinken."

"Nein, das wohl nicht, aber du kannst sie immer hin bitten aufzuhören?"

Estelle senkt den Kopf. "Ich habe es schon probiert. Aber sie hört nicht auf mich."

Ihre Mutter nickt. "Pass aber bitte etwas auf sie auf."

Estelle geht wieder zu Ileana und setzte sich neben sie. "Ileana, bitte hör auf zu trinken."

Ileana blickt sie an, in ihren Augen glitzern Tränen. "Ich will einfach nur vergessen. Vergessen was Schmerzen sind, vergessen was Angst ist. Manchmal möchte ich Tod sein." Sie trinkt noch einen Schluck. Dann flüstert sie leise. "Vergessen woher ich stamme. Ich möchte frei Leben, befreit von all den Flüchen die auf mir Lasten."

Estelle schüttelt traurig den Kopf, sie würde Ileana so gerne in den Arm nehme, ihr sagen das sie für sie da ist. Aber sie kann es nicht vor all den Leuten machen.

Sie blickt auf als sich ihr Vater zu ihnen setzt. "Estelle bringst du bitte noch eine Flasche und mir ein Glas!"

Estelle springt auf und geht in die Küche. "Will er sie etwa ganz betrunken machen?"

Frau Szilla blickt fragend auf. "Was ist los?"

"Vater wünscht, dass ich noch eine Flasche bringe. Ich glaube er will sie besoffen machen um so etwas über sie zu erfahren."

Herr Szilla sieht seine Rechnung schon aufgehen. Bis jetzt hat er mit Ileana nur belangloses geredet, aber nun schien sie soweit zu sein. "Was wissen sie über Vampire?"

Ileana schwankt leicht auf ihrem Stuhl. Aber in ihrem Kopf gehen die Alarmglocken los. Sie kann aber nicht verhindern, dass sie anfängt zu reden.

Herr Szilla grinst triumphierend, als Ileana zu sprechen beginnt. Doch dann blickt er verwirrt. Ileana redet wie ein Wasserfall auf ihn ein, aber nicht auf Französisch, sondern in einer ihm fremden Sprache. Öfters fällt das Wort Dracula, es scheint ein Name zu sein. Er sagt ihm aber nichts.

Estelle liegt weinend auf dem Bett. Sie hat sich zurück gezogen, als ihr Vater mit Ileana zu sprechen begann. "Wenn sie etwas über uns erzählt bin ich geliefert."

Nach ungefähr zwei Stunden hört sie wie jemand an die Tür klopft. "Ja." Ihre Mutter steckt vorsichtig den Kopf herein. "Ist es dir recht wenn wir Ileana zu dir ins Zimmer legen. Alle anderen sind belegt und ich möchte sie in diesem Zustand nicht nach Hause schicken."

Estelle nickt. ,Sie hat also nichts erzählt.'

Ihr Vater bringt die stark schwankende Ileana ins Zimmer und setzt sie aufs Bett. Diese fällt sogleich zurück. Frau Szilla und Estelle ziehen ihr das Kleid aus und decken sie zu. "Gute Nacht, Mutter."

"Gute Nacht Estelle." Nach dem ihre Mutter gegangen ist, legt sich Estelle neben Ileana und kuschelt sich an sie. "Was machst du für Sachen!"

Am Nächsten morgen erwacht Ileana mit fürchterlichen Kopfweh. Sie blickt sich verwundert um, als sie feststellt, das sie sich nicht in ihrem Bett befindet. Sie stellt zu ihrem entsetzen fest, das sie sich nackt im Bett mit Estelle befindet. Nicht das sie es nicht schön findet, sie kann sich nur nicht daran erinnern was sie Nacht getan hatte. Estelle regt sich neben ihr. "Guten Morgen." Estelle sieht sie verschlafen an. "Morgen." Und mümmelt sich tiefer in ihre Decken. Auch Ileana legt sich wieder zurück. ,Was habe ich mir dabei eigentlich gedacht. Das war gestern eindeutig zu viel Alkohol. Ich hoffe nur, das ich nicht zu viel verraten habe. Es würde mir gerade noch fehlen.'

Es klopft an die Tür. "Estelle, das Frühstück ist fertig." Frau Szilla blickt ins Zimmer. "Danach müssen die Zimmer der Gäste wieder hergerichtet werden." Als Frau Szilla bemerkt, dass Ileana wach ist, schenkt sie ihr ein freundliches Lächeln. "Ich hoffe es macht ihnen nichts aus, dass wir sie zu Estelle ins Bett gesteckt haben. Aber im Moment sind alle andere Zimmer belegt."

Ileana vermeidet es den Kopf zu schütteln, ihr tut er höllisch weh. "Ist schon so in Ordnung. Ich hätte gestern einfach nicht so viel trinken sollen."

"Wollen sie etwas zum Frühstück?"

Ileana richtet sich vorsichtig auf. "Nein, danke Frau Szilla. Ich werde mir eine Kutsche nehmen und ins Schloss zurück kehren."

"Sie dürfen auch gerne hier bleiben."

"Danke für das Angebot. Aber ich muss zurück."

Frau Szilla nickt und verlässt das Zimmer. Ileana sieht Estelle fragend an. "Was ist passiert?" Sie fühlt die beruhigende Hand von Estelle auf ihrer Schulter. "Nichts. Mein Vater brachte dich betrunken hier rauf und Mutter und ich zogen dich aus. Danach bist du sofort eingeschlafen."

Ileana lässt sich wieder in die Kissen fallen und stöhnt auf. "Gott sei Dank. Ich will dich nicht in Verlegenheit bringen."

Estelle legt ihren Kopf auf Ileanas Oberkörper. "Wieso hast du getrunken? Ich hatte solche Angst das du etwas verrätst. Du weißt ja was mein Vater denkt."

Im Zimmer ist es totenstill, draußen schneit es. "Estelle, ich kann es dir nicht sagen. Tut mir leid." Sie fährt Estelle sanft durchs Haar.

"Hat es etwas mit mir zu tun?" Estelle klingt verzweifelt. Sie macht sich Sorgen um Ileana, denn diese schien sich verändert zu haben. Von der selbstbeherrschten Frau, wie sie sie am ersten Abend eingeschätzt hatte, war nicht mehr viel übrig.

Ileana schließt die Augen. "Nicht direkt. Es kam gestern einfach zu viel zusammen. Ich werde es dir eines Tages erzählen." Sie versucht gegen die Kopfschmerzen an zu kämpfen.

"Estelle, kommst du endlich!"

"Ich muss wohl aufstehen. Sehen wir uns heute Abend?"

"Wohl eher nicht."

Die Mietkutsche fährt in den Schlosshof, einer der Dienerinnen rennt hinaus und hilft der Gräfin aus der Kutsche. "Lady, ihr Onkel wünscht sie heute Abend zu sprechen." Ileana registriert es mit einem vorsichtigen Nicken und begibt sich in ihr Zimmer.

Sam läuft unruhig hin und her. "Ich sage dir, sie ist es! Du weißt doch was ich über sie erzählt habe."

Sein Sohn, beobachtet das Lokal gegenüber. "Vater sie kann es nicht sein. Du jagst einer Frau hinterher, die wahrscheinlich schon Tod ist. Oder wie erklärst du es dir, das keiner etwas über sie weiß."

Sam dreht sich zu seinem Sohn. "Und doch ist sie es und sie hat sich seit damals kein bisschen verändert. Du weißt nicht wie sie ist. Deine Mutter fiel auf ihre Lügen herein und musste deshalb sterben. Ich werde sie leiden lassen."

"Hast du deshalb dem Mädchen aus dem Lokal gedroht, es zu töten?"

Der Vater starrt auf seinen Revolver, welcher auf dem Bett liegt. "Ja. Ich will diese Frau leiden sehen!"

Ileana klappt ihr Medaillon auf, sie betrachtet lächelnd das Bild ihrer Mutter. "Mutter, ich bräuchte dich jetzt. Du hast mir erzählt wie sehr du Vater liebst, so sehr, das du alles in Kauf genommen hast um dich mit ihm zu treffen. Ich hatte dich nie Verstanden doch jetzt tu ich es. Ich würde beinahe alles tun um mit Estelle zusammen zu sein. Doch das Schicksal scheint mir nicht wohl gesonnen. So wie dir und Vater damals." Auf dem zweiten Bild lächelt ihr ihr Vater entgegen. Sie klappt es vorsichtig zusammen und tritt ans Fenster. Das Sonnenlicht, welches durch die grauen Schneewolken bricht, verfängt sich im Medaillon und in ihrem braunen Haar.

Sie beobachtet fasziniert wie sich die Sonnenstrahlen auf dem zugefroren Teich im Hof brechen. Fast ihr ganzes Leben lang hatte sie jedes Gefühl von sich gewissen, hatte weder Angst noch Schmerz und auch keine Liebe zugelassen. Jetzt sind die sorgsam errichteten Mauern auf einmal zusammen gebrochen, nur weil Estelle in ihrem Leben aufgetaucht ist. Jetzt spürt sie Liebe und sie hat Angst, Angst, das dem geliebten Wesen etwas passieren könnte und Angst vor der Zukunft. Und sie empfindet auf einmal Verantwortung für jemanden. Selbst als sie noch nicht bei ihrem Vater wohnte, hatte sie für die ihr anvertrauten nie solche Verantwortung empfunden. Sie hatte alles getan, was von ihr erwartet wurde. Aber wirkliche Verantwortung und Liebe hatte sie nie empfunden. Nur Leere, in ihrem Leben.

Ihrem Vater und ihrer Mutter gegenüber, hatte sie natürlich Liebe und Respekt empfunden, aber da war etwas, das sie keinem vom beiden jemals richtig verziehen hatte. Tief in ihrem Herzen, hatte sie nicht nur dem Mann ihrer Mutter dafür die Schuld gegeben, sondern auch ihrer Mutter und ihrem richtigen Vater. Jetzt wurde es ihr auf einmal bewusst, und sie konnte Beiden plötzlich verzeihen. Nicht sie waren an dem Fluch Schuld, der auf ihr lastet, sondern der Mann ihrer Mutter.

Ein weiterer Strahl durchbricht die Wolkendecke und fällt direkt auf die Schlosskapelle. Sie wird seit Jahren, kaum mehr benutzt, nur die Dienerschaft geht manchmal dorthin um zu beten.

Ileana steht vom Fensterbrett auf und begibt sich in die Kapelle. Sie kniet vor dem Altar, auf den staubigen Boden, nieder. Sie war nicht sonderlich religiös, aber sie hat das Gefühl beten zu müssen.

Am Abend, als die Sonne sich neigt, geht sie ins Arbeitszimmer ihres Onkels. "Du wünschtest mich zu sprechen?"

Ihr Onkel bedeutet ihr sich zu setzten. "Ich habe erfahren, was gestern Abend passiert ist. Du weißt doch, das du vorsichtig sein musst."

Sie senkt ihren Kopf. "Ja , Onkel. Ich habe ihm zwar alles erzählt, aber in der Sprache meiner Mutter."

"Und was hättest du getan, wenn du keine andere Sprache so fließend beherrschen würdest. Du hast nicht nur dich in Gefahr gebracht, sondern auch deinen Vater und mich. Und alle andern die uns folgen. Du trägst ihnen, als seine Tochter, eine gewisse Verantwortung gegen über."

Sie springt auf und schreit ihn an. "Onkel ich bin kein kleines Kind mehr. Und ich habe dieses Leben nie gewollt. Kann ich denn nicht auch ein bisschen Spaß in meinen Leben haben. Du weißt genau, das ich sie nicht für immer an mich binden kann. Obwohl ich mir das so sehr Wünsche."

Er schüttelt den Kopf. "Dich scheint die Liebe ja schlimm erwischt zu haben. Aber das war nicht der einzige Grund, wieso du dich betrunken hast!"

Ihre Stimme klang wieder etwas ruhiger. "Nein, war es nicht. Pfarrer Darius hat eines der Tagebücher gefunden, frag mich nicht wie es hier her gelangt ist. Aber er hat es und er weiß alles."

Er dreht wütend den Kopf zu ihr. "War noch etwas, was ich wissen sollte?"

Reumütig setzt sie sich hin. "Ja. Sam ist in der Stadt."

Seine Augen blicken fragend auf sie. "Wer ist bitte Sam?"

"Der Texaner!"

Gandolf schweigt einen Moment, steht auf und geht zum Kamin. "Ich glaube du hast ein Problem! Aber zieh mich nicht da hinein, das ist ganz allein deine Sache."

Ileana spürt auf einmal eine fürchterlich Wut. Sie fängt an in an zu Schreien. "Ja, es ist meine Sache. Aber wer hat es erst so weit kommen lassen, du und Vater. Ihr hättet Mutter nicht hinterher steigen sollen. Dann wäre all dies nie passiert." Tränen laufen ihre Wangen herab, sie steht auf und rennt aus dem Zimmer.

Gandolf lässt sich auf seinen Stuhl fallen. "Sie hat sich verändert. Allmählich scheint sie zu begreifen, ich hatte manchmal das Gefühl, sie würde nicht begreifen wollen. Sie ist schlau, daran bestand nie ein Zweifel, aber sie versuchte immer das Eine zu verdrängen, wollte nicht verstehen was es für sie bedeutet. Es ist für uns alle schwer. Bruder, ich denke du warst schon immer der klügere von uns."

Er betrachtet das Gemälde über dem Kamin. Der Mann auf dem Gemälde ist Mitte Dreißig, schlank gebaut, seine braunen Augen ähneln denen von Ileana. Gandolf sieht seinem Bruder nicht sehr ähnlich. Gandolf ist kräftiger gebaut, er trägt einen braunen Vollbart, aber die Augen waren die gleichen. Er mochte jetzt Mitte Vierzig sein.

Ileana lässt sich auf die Couch in der Bibliothek fallen, sie vergräbt ihr Gesicht in eines der dunkelroten Kissen und weint hemmungslos. "Sie bedeutet mir einfach alles. Aber ich darf nicht mit ihr zusammen sein. Meine Herkunft verbietet es mir."

Eine Dienerin kommt herein, mit einem Kelch. Sie reicht ihn Ileana. "Lady, ihr Onkel schickt mich." Ileana springt auf und schlägt der verduzten Dienerin den Kelch aus der Hand. "Er soll mich in Ruhe lassen, alle sollen mich in Ruhe lassen." Die Dienerin verlässt fluchtartig den Raum. Ileana starrt auf den roten Fleck, der in den blauen Teppich einsickert. Sie verbirgt ihr Gesicht in ihren Händen. "Ich will endlich frei sein. Frei von diesem Fluch, frei von vom Fluch, den der Mann meiner Mutter aussprach."

Ihr kommt das Bild, von damals, wieder in den Sinn. Der Mann ihrer Mutter, lag bewegungslos zu ihren Füssen. Er, ein Führer der Zigeuner, lag regungslos zu ihren Füssen.

Ileana schüttelte den Kopf um diese Bild aus dem Kopf zu bekommen. "Es ist vorbei. Er ist Tod und mit seinem Fluch werde ich schon irgendwie fertig." Sie wischt sich die letzten Tränen aus dem Gesicht und geht entschlossen auf eines der Bücherregale zu.

Estelle greift sich an die Halskette. "Ileana, mein Schatz. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder."

Sie kniet sich auf ihr Bett und betrachtet die verschneite Stadt. "Bruder. Ich frage mich was du gerade machst. Liegt bei euch auch schon Schnee? Hast du ein Mädchen kennen gelernt? Ich würde dir gerne schreiben und alles erzählen was mir wiederfahren ist. Aber du weißt ja, das ich nicht schreiben kann. Ileana würde dir denke ich gefallen." Ihr Blick bleibt an einer einsamen Gestalt auf der Straße hängen. ,Schon wieder dieser Amerikaner. Ich habe das Gefühl das er mich schon den ganzen Tag beobachtet hat. Was will er von mir?'
 

Fortsetzung folgt



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-04-28T15:25:53+00:00 28.04.2006 17:25
Wow..du hast den perfekten Schreibstil!
Von:  Hikari
2003-09-01T10:58:45+00:00 01.09.2003 12:58
Rechtschreibfehler und so gibts gratis dazu. *g*
Rechtschreibung war noch nie meine Stärke, obwohl es inzwischen besser ist.

Hikari
Von:  Umi
2003-08-31T01:59:30+00:00 31.08.2003 03:59
Abgesehen von ein paar wenigen Rechtschreib- oder Ausdrucksfehlern ist das wirklich ein total schöne Story. Ich kann mir die beiden richtig gut bildlich vorstellen und die ganze Atmosphäre stimmt einfach.

Bitte schreib weiter!
Von:  Hikari
2003-07-28T06:33:29+00:00 28.07.2003 08:33
Vielleicht finde ich ja endlich Zeit weiter zu schreiben. Etwas habe ich schon vom neuen Kapitel und auch von "Felicitas". Jetzt ist ja die Animagic rum und es steht nur noch die Connichi an. Werde jetzt hoffentlich zwischen meinen Näharbeiten wieder etwas Zeit zum schreiben finden.

Verdammter Laptopp *grummel* fährt einfach nicht mehr hoch. Habe die Geschichten zum Glück alle noch auf PC. Leider sind mir aber in zwei anderen Geschichten einige Sätze verloren gegangen, und ich weiß nicht mehr genau was es war. *grummel* *g* Was solls. Bekomm ich schon wieder hin.

Heute Nachmittag pack ich meine Sachen von der Ani aus und seh zu das ich danach weiterschreibe. Solange die Geschichten jemand liest. ^^

Hikari *die heute müde in die Arbeit musste* ^^
Von:  Gurgi
2003-07-24T21:22:31+00:00 24.07.2003 23:22
Hi!

Erst mal klasse Geschichte. Mag *Vampirgeschichten* sowieso und da liegt es ja irgendwie auf der Hand, dass mir die FF gut gefällt. Ich finde, du fängst die Atmosphäre sehr gut ein, manchmal ist es düster, dann glaubt man wieder, dass Ileana sich doch noch einen großen Teil ihres *Mensch seins* bewahrt hat...tja, ich lass mich überraschen. Aber...in meinem Hirn arbeitet es grad wie sonst was...die beiden FF's...gleiche Namen...könnte es sein?!^^.
Ach, ich lass mich echt überraschen, hoffe das du weiterschreibst!

Liebe Grüße seen
Von: abgemeldet
2003-07-17T21:20:45+00:00 17.07.2003 23:20
Kommentar: Sehr spannend.
Von: abgemeldet
2002-12-20T20:04:05+00:00 20.12.2002 21:04
Lang nichts mehr von dir gehört.
Wie gehts dir denn eigentlich so?
Jetzt habe ich tatsächlich gedacht wieder einer deiner genialen FF zu lesen, stellte aber dann fest, dass ich den Teil ja schonlange habe.
Tja,sowas nennt man Pech.
Freu mich wenn du weiterschreibst
Von: abgemeldet
2002-11-17T01:29:35+00:00 17.11.2002 02:29
'schreib bitte schnell weiter


Zurück