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You find a light in me

Miyavi x Kai; Aoi x Kai, Saga x Ruki
von

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Kapitel 14
 

Anstatt zu schlafen, wie er es eigentlich hätte tun sollen, denn er hatte immer noch einiges an Schlaf nachzuholen, aber hey! das konnte man auch noch morgen im Tourbus tun, hatte Aoi den Zimmerservice gerufen und dann Reita und Uruha in sein Zimmer eingeladen. Allen Anschein nach würde Kai ja nicht wiederkommen, sondern die Nacht bei Ruki verbringen. Und was Kai konnte, konnte Aoi auch. Okay, er bezweifelte, dass Kai eine Zimmerparty mit ihrem angeschlagenen Sänger schmiss, aber das war ihm egal. Er wollte jetzt einfach Gesellschaft haben.
 

Und die bekam er. In eher ausgelassener Stimmung. Zwar hatten sie sich vorgenommen nicht so abzustürzen wie in der Nacht davor, aber gegen ein bisschen Sake war ja nichts einzuwenden. Man durfte es eben nicht übertreiben. Zumindest Aoi nicht, denn dann wäre ein weiterer Streit mit Kai vorprogrammiert und den wollte er unter keinen Umständen riskieren. Sie hatten sowieso schon genug Probleme, da war jedes weitere tödlich für ihre Beziehung.
 

Nachdem aus Ruki ja nichts rauszubekommen war, grübelte Aoi immer noch darüber nach, was bei Shou denn nun passiert war. Oder nicht passiert war, denn er hoffte wirklich, dass es keine Vorfälle gegeben hatte, über die er sich Sorgen machen müsste. Kai war schließlich nicht allein mit Miyavi gewesen, also war es auszuschließen, dass etwas zwischen ihnen gelaufen war. Zumal Kai ihm mehrfach versichert hatte, dass die Sache mit seinem besten Freund ein für alle mal beendet war. Und eigentlich glaubte Aoi ihm, denn nach all dem Zoff der letzten Wochen war Kai immer noch bei ihm und kämpfte für ihre Beziehung. Aoi musste nur lernen, Kai wieder zu vertrauen und dieses unangenehme Gefühl aus seinem Bauch zu verbannen, das ihm sagte, dass die Angelegenheit mit Miyavi noch nicht zu Ende war. Vielleicht war er aber auch nur paranoid.
 

Uruha dagegen war nach wie vor Feuer und Flamme für das Bespitzeln von Kai.

„So findest du am schnellsten raus, ob da noch was ist“, versuchte er Aoi, der das ganze nicht mehr wirklich für eine gute Idee hielt, davon zu überzeugen, dass er die Hilfe von Special Detective Uruha brauchte.
 

„Ja schon. Aber was, wenn die beiden doch nur befreundet sind, wir aber was Falsches interpretieren und fälschlich Kai zur Rede stellen? Dann redet er nie wieder ein Wort mit mir“, gab Aoi zu bedenken und sog sein Lippenpiercing in den Mund, um daran rumzuspielen. Dass Kai fast mit Miyavi im Bett gelandet war, war schlimm, aber wenn Aoi seinem Freund nun überhaupt nicht mehr vertraute, war das ebenso belastend für ihre Beziehung.
 

Reita beobachetete zunächst nur stumm die Diskussion der beiden Gitarristen. Bis eben hatte er gar nicht davon gewusst, dass etwas zwischen Aoi und Kai nicht stimmte und Kai sogar des Fremdgehens verdächtigt wurde. Eigentlich wollte er sich da auch lieber raushalten, aber er befürchtete, dass Uruha ihn nun auf seine Seite ziehen wollte.
 

„Vielleicht sollten wir doch nochmal Ruki fragen“, schlug Uruha schulterzuckend vor, „Reita, du hast doch nen ganz guten Draht zu ihm. Willst du ihn nicht mal fragen? Ich schätze Aoi und ich sollten uns erstmal fern von ihm halten.“

Reita zuckte unmerklich zusammen. Und schon wurde er da mit reingezogen. Er sah skeptisch von Uruha zu Aoi und wieder zurück.
 

„Ich weiß nicht… Ich will mich da eigentlich nicht reinmischen. Und Ruki hat schon genug Probleme!“

„Saga ist doch kein Problem!“

Uruha verdrehte theatralisch die Augen und seufzte auf.

„So können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen! Wir verkuppeln Ruki mit Saga, denn mal ehrlich, Ruki braucht einfach einen Mann!, und gleichzeitig erfahren wir, was bei der Party geschah. Reita, du redest gleich morgen früh während der Busfahrt mit Ruki!“

„Aber ich hab doch gesagt, ich will mich da nicht reinmischen! Ruki kann selbst entscheiden, mit wem er zusammen ist. Ich verkuppel niemanden. Wie alt sind wir denn?“

„Reita! Ich verlange schon ein bisschen mehr Teamgeist und Engagement. Wir sind eine Band und müssen füreinander da sein! Du redest morgen mit Ruki oder ich stell die ganzen Fotos von dir ohne Nasenbinde und Make-up in meinen Blog!“, drohte der blonde Gitarrist ohne mit der Wimper zu zucken. Man musste sich nur zu helfen wissen.
 

„Das ist Erpressung!“, rief Reita wütend und sprang auf. Er funkelte Uruha an, wandte sich dann an Aoi. „Sag doch auch mal was! Das ist doch bescheuert!“

„Ich…äähm…naja ehrlich gesagt wüsste ich schon gerne, was bei der Party passiert ist. Das mit Ruki…naja…das ist wohl wirklich eher seine Sache“, gab Aoi kleinlaut zu und sah den Bassisten entschuldigend an.

„Ihr habt sie doch nicht mehr alle!“, war alles, was dieser daraufhin sagte, ehe er sich die Flasche mit dem Sake schnappte und mehrere Schlucke daraus nahm.
 

„Fein, dann wäre das ja geklärt“, stahlte Uruha und rieb sich freudig die Hände. Er liebte es einfach Pläne zu schmieden. Touralltag konnte unglaublich langweilig sein, doch jetzt hatte er endlich eine Aufgabe, die ihn auch forderte. Zufrieden hob er sein Glas und nippte daran, kippte dann den Rest in einem Zug runter.
 

*
 

Miyavi hatte gerade das Licht in seinem Hotelzimmer ausgemacht und sich in seinen Futon auf dem Boden gekuschelt, als es an der Tür klopfte. Wenn das wieder sein Manager war oder irgendwelche Fangirls, die seine Zimmernummer rausbekommen hatten…! Er wickelte sich aus seinen Decken, verhedderte sich allerdings unbemerkt mit den Füßen darin und hätte sich deswegen fast auf die Fresse gelegt. Nur im letzten Moment konnte er sich noch an einem kleinen Tischchen festhalten. Fluchend tapste er durch die Dunkelheit, drückte auf den Lichtschalter und spähte dann durch den Türspion.

Es war Kai!
 

Er öffnete die Tür und sofort war sein Ärger verflogen, denn kaum dass Kai ihn sah, lächelte dieser und in Miyavi geriet mal wieder alles durcheinander.

„Hi“, nuschelte er liebestrunken und bedeutete dem Drummer doch einzutreten.

„Ich hab ehrlich gesagt nicht mehr mit dir gerechnet“, fügte er dann hinzu und blieb vor Kai stehen, der sich auf sein Bett gesetzt hatte.

„Soll ich wieder gehen?“

„Nein! So habe ich das nicht gemeint. Ich hab nur irgendwie angenommen, dass du die Nacht bei Aoi verbringst“, erklärte Miyavi ein wenig verlegen und ließ sich neben Kai auf die viel zu weiche Matratze plumpsen.
 

„Du schläfst auf dem Boden?“, wechselte Kai das Thema und deutete auf den Futon, in dem Miyavi eben noch gelegen hatte.

„Ja. Hotelbetten sind mir einfach zu weich und mein Rücken tut mir schon von der einen Nacht auf Shous Bett weh.“

„Ist’s schlimm? Soll ich dich ein bisschen massieren?“

„Wenn du magst, klar.“
 

Kai grinste, während er nach dem Saum von Miyavis Pyjamaoberteil griff und dem Sänger dieses über den Kopf zog. Kurz huschten seine Augen über seinen nackten Oberkörper, dann legte er eine Hand an Miyavis Wange und zog ihn zu einem Kuss heran. Miyavi war zunächst ein wenig überrascht und schloss gerade erst die Augen und begann es zu genießen, als Kai sich schon wieder von ihm löste und ihn bäuchlings auf das Bett drückte.
 

„Dann wollen wir mal!“, lachte er, krempelte die Ärmel hoch und begann Miyavi durchzukneten, der vor Schmerz erstmal die Augen zusammenkniff, denn Kai hatte direkt eine seiner Verspannungen erwischt. Es tat zwar weh, gleichzeitig tat es aber auch unglaublich gut und er konnte gar nicht anders, als unter Kais geschickten Händen immer wieder aufzuseufzen. So eine Behandlung könnte er sich stundenlang gefallen lassen und von Kai massiert zu werden, war auch viel toller, als sich von einer professionellen Masseuse durchkneten zu lassen. Er mochte das Gefühl von Kais rauen Händen. Es ließ seine Haut und seinen Körper unglaublich kribbeln. Wenn er das doch nur immer haben könnte!
 

„Kai?“, begann er schließlich zaghaft. Er hatte seinen Kopf zur Seite gedreht, hielt allerdings die Augen geschlossen. Eigentlich tat er das, um die Massage besser genießen zu können, aber es schützte ihn auch davor, etwas in Kais Gesicht lesen zu können, dass er vielleicht nicht wissen wollte.
 

„Die letzte Nacht – was bedeutet sie dir?“, stellte er schließlich die Frage, die ihm auf dem Herzen lag. Im Kopf war er selbst den ganzen Tag mögliche Erklärungen für Kais gestriges Verhalten durchgegangen, aber letztendlich konnte ihm nur der Drummer selbst Gewissheit geben. Zwar fürchtete sich Miyavi vor der Antwort, das Ganze wäre nur passiert, weil Kai getrunken hatte, doch Kai war schließlich jetzt hier. Vielleicht standen seine Chancen doch nicht so schlecht.
 

Er bekam zunächst keine Antwort, Kai massierte ihn ohne Unterbrechung weiter, bis er sich schließlich räusperte und zu sprechen begann.

„Natürlich bedeutet sie mir was und ich denke, das weißt du auch, denn du bist ja nicht irgendjemand, Miyavi. Ich stecke momentan in einer, um es mal salopp auszusprechen, beschissenen Situation, in der ich selbst nicht so richtig weiß, wer ich bin und was ich will. Ich verlange auch gar nicht, dass du das akzeptierst und auf mich wartest. Ich würde es verstehen, wenn du nichts mit jemanden zu tun haben willst, der zweigleisig fährt.“
 

Miyavi ließ sich Kais Worte durch den Kopf gehen, aber eigentlich musste er nicht lange darüber nachdenken. Natürlich tat es ihm irgendwo weh, dass Kai sich nicht eindeutig für ihn und gegen Aoi entscheiden konnte, und ihm war auch bewusst, dass er sich vielleicht keinen Gefallen tat, wenn er sich auf die klitzekleine Chance versteifte, die Kai ihm einräumte, aber er wünschte es sich so sehr, dass es mit ihnen klappte und nahm deswegen auch diese Phase der Unschlüssigkeit in Kauf.
 

„Ich hab jetzt schon so lange auf dich gewartet, auf ein paar Wochen mehr oder weniger kommt es auch nicht an“, sagte er schließlich und hoffte inständig, dass er seine Entscheidung nicht irgendwann bereuen müsste. Aber was sollte er auch tun? Mit Kai abschließen? Das war leichter gesagt, als getan. Dafür müsste er ihn komplett aus seinem Leben verbannen. Das ging gar nicht und das wollte er auch nicht. Kai würde so oder so immer einen besonderen Platz in seinem Leben haben.
 

„Danke!“, flüsterte der Drummer daraufhin leise und stellte seine Massagekünste wieder ein. Miyavi spürte, wie er sich zu ihm runterbeugte, allerdings berührte sein Oberkörper seinen Rücken nicht. Dafür spürte er Kais heißen Atem an seinem Hals und dann seine Lippen.
 

„Ist denn auf deinem Futon auch noch ein Plätzchen für mich frei?“

Miyavi nickte mechanisch. Für Kai würde er überall Platz machen und wenn er selbst dafür auf dem nackten Boden schlafen müsste!

„Dann lass uns schlafen gehen. Ich bin müde.“

Er krabbelte von Miyavi, reichte ihm sein Schlafanzugoberteil und kuschelte sich dann zusammen mit ihm auf den zugegebernermaßen für zwei Männer doch recht kleinen Futon.
 

„Ist das okay für dich, wenn wir nur schlafen, ohne was zu machen? Einfach nur kuscheln und zusammen einschlafen?“, fragte Kai ein wenig schüchtern als sie in der Dunkelheit nebeneinander lagen.

„Ja, mehr als okay! Du weißt doch, dass ich kuscheln über alles liebe!“, erwiderte Miyavi, klaute sich aber noch einen kleinen Kuss von Kai, ehe er ihn in den Arm nahm und kurz darauf einschlief.
 

*
 

Als am nächsten Morgen um 6 Kais Handywecker klingelte, wollte Miyavi nicht wahr haben, dass die Nacht schon vorbei war. Sie waren doch gerade erst eingeschlafen und überhaupt hatte er keine Lust aufzustehen. Vor allem mit Kai an sich gekuschelt, stand Aufstehen defintiv außer Frage. Lieber würde er die Tour verschieben oder absagen. War ihm egal. Er verstärkte seinen Griff um Kais Körper, als er merkte, dass der Drummer sich aufsetzen wollte. Er durfte jetzt nicht gehen! Er wollte mindestens noch eine Stunde kuscheln!
 

„Mi-chan, ich muss aufstehen. Ich muss die anderen wecken und du solltest dich auch bald fertig machen“, sagte der Drummer leise und wuschelte durch Miyavis Haare. Miyavi allerdings schloss protestierend die Augen und umklammerte Kai regelrecht.

„Neiiin!“, presste er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Er würde nicht aufstehen!

„Doch, Miyavi, ich muss aufstehen. Wenn Aoi und Ruki vor mir wach sind und Aoi merkt, dass ich nicht bei Ruki geschlafen habe, ist wieder die Hölle los!“
 

Miyavi seufzte, lockerte aber seinen Griff. Kai hatte wie immer Recht, sie mussten jetzt aufstehen und Kai zurück zu Aoi, seinem Freund. Es gefiel ihm zwar nicht besonders, aber er hatte Kai versprochen ihm Zeit zu geben und sein Versprechen würde er halten – wenn es ihm auch schwer fiel.
 

„Okay“, lenkte er schließlich ein und entließ Kai aus seiner eisernen Umarmung, „hüpfst du noch schnell mit mir unter die Dusche? Bitte!“

Er sah Kai mit einem so eindringlich bettelnden Blick an, dass der Drummer weich wurde und nickte. Miyavi nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her in das kleine Badezimmer. Sie zogen sich gegenseitig aus und stiegen dann unter das heiße Wasser. Miyavi konnte gar nicht anders, als Kai zu sich zu ziehen und ihn zu küssen. Allerdings blieb es wirklich bei ein paar Küssen. Für anderes war keine Zeit. Das mussten sie ein ander Mal nachholen. Die Tour hatte ja gerade erst angefangen und es würde noch andere Gelegenheiten geben.
 

Lächelnd sah er Kai hinterher, wie der Drummer, eingehüllt in einem flauschigen Bademantel des Hotels, schließlich sein Zimmer verließ und ihm zum Abschied noch einen Luftkuss zuwarf. Nachdem er die Tür hinter ihm geschlossen hatte, schloss er die Augen, atmete tief ein und ließ sich dann auf den Boden sinken. Kai schaffte es tatsächlich, dass er weiche Knie bekam.
 

*
 

Kai machte sich als erstes auf den Weg um Ruki zu wecken und sich zu erkundigen, wie das Gespräch mit Saga gelaufen war. Anschließend wollte er Reita und Uruha, die sich ein Zimmer teilten, aus dem Schlaf reißen, doch auf sein Klopfen antwortete niemand und als er die Ersatzkarte für das Schloss zückte, musste er feststellen, dass die beiden scheinbar nicht die Nacht in ihrem Zimmer verbracht hatten. Seine Vermutung wurde bestätigt, als er schließlich die Tür zu Aois und seinem Zimmer öffnete.
 

Grinsend holte er sein Handy hervor und macht ein Foto von dem Bild, das sich ihm bot. Seine drei Bandkollegen lagen zusammen auf dem Doppelbett, Uruha hatte es sich in der Mitte gemütlich gemacht, während an seinen Seiten jeweils Reita und Aoi lagen und selig schliefen. Ein bisschen erinnerte Kai das Bild an eine Mutter mit ihren beiden Kindern, aber diese Assoziation behielt er dann doch lieber für sich.
 

Er zog sich selbst schnell an, ehe er zum Fenster ging und die Vorhänge mit einem Ruck zur Seite zog. Sofort flutete helles Morgenlicht durch das Zimmer und die drei Schnapsleichen begannen sich träge zu bewegen und diverse Flüche gen Fenster zu schicken, weil das Licht sie unangenehm blendete.
 

„Einen wunderschönen guten Morgen“, strahlte Kai seine Freunde überfreundlich an und klatschte dann in die Hände.

„Ihr wisst ja, wer saufen kann, kann auch arbeiten. Also hopp hopp, ab unter die Dusche und packt eure Sachen. In einer Stunde fahren wir weiter. Wer bis dahin nicht fertig ist, muss 2000 Yen Strafe zahlen“, erinnerte er die drei an ihr bereits vor Ewigkeiten gefälltes Abkommen. Demnach musste jeder, der sich um 5 oder mehr Minuten zu Bandproben, Interviews oder sonstigen Terminen verspätete, 2000 Yen in die Kaffeekasse der Band einzahlen. Bei Verspätungen, die die 30 Minuten Grenze überschritten, drohte ein noch höheres ’Bußgeld’. Eigentlich war es nichtmal eine Kaffeekasse, sondern diente dem guten Zweck. Da ständig jemand zu spät kam, quoll das Sparschwein regelmäßig über, weswegen sein Inhalt mehrmals jährlich wohltätigen Organisationen überwiesen wurde.
 

An diesem Tag kam doch tatsächlich Ruki 10 Minuten zu spät, obwohl Kai ihn als ersten geweckt hatte. Auch Uruha war einige Minuten zu spät, Aoi und Reita hatten es geradeso pünktlich geschafft und grinsten die beiden Zuspätkommer schadenfreudig an. Ruki nahm es mit Würde, er war’s ja schon gewohnt, aber Uruha war für die nächsten 15 Minuten beleidigt und weigerte sich mit einem der anderen zu reden. Eigentlich hatte er vorgehabt den ganzen Morgen zu schweigen, doch dann sah er Ruki allein auf einem Zweisitzer aus dem Fenster starren.
 

„Reita!“, winkte er den Bassisten leise heran, der sich im hinteren Teil ihres Tourbusses befand und in der kleinen Küchennische mit der Kaffeemaschine kämpfte. Nachdem die Zeit nicht mehr gereicht hatte, um zu Frühstücken und Rast machen würden sie in frühstens zwei Stunden, hatte er einen Kaffee dringend nötig. Dummerweise wusste er nicht wirklich, wie man welchen kochte. Wieso, verdammt nochmal, hatten sie hier auch keinen Vollautomaten? Beim nächsten Bandtreffen musste er den Kauf eines solchen Teils unbedingt vorschlagen!
 

Müde trottete er zum Gitarristen und ließ sich neben ihn fallen.

„Was ist denn?“, brummte er, ahnte aber nichts Gutes, als er sah wie Uruhas Augen regelrecht glühten.

„Schau mal da!“, erwiderte der Blonde und deutete auf den einsam wirkenden Ruki, „weißt du noch, was wir gestern abgemacht haben? Du gehst jetzt zu Ruki und quetschst ihn ein bisschen aus.“

Reita brummte erneut. Von ’abmachen’ konnte wohl keine Rede sein. Er wurde heimtückisch erpresst! Aber okay, ein wenig mit Ruki plaudern würde schon nicht so schlimm werden. Er musste es nur richtig anpacken.

„Aber nur, wenn du in der Zwischenzeit Kaffee kochst“, stellte er seine Bedinung. Uruha nickte.

„Klar doch. Aber gib dir Mühe!“
 

Reita atmete tief durch, nahm all seinen Mut zusammen – bei Ruki konnte man ohnehin nie wissen, wie er drauf war, aber morgens stieg die Wahrscheinlichkeit, dass er schlecht gelaunt war – und setzte sich auf den freien Platz neben den kleinen Sänger.

„Hi, alles in Ordnung bei dir? Geht’s dir wieder etwas besser?“

Ruki drehte sich langsam zu ihm, allerdings konnte Reita nicht viel von seinem Gesicht erkennen, da er wieder mal eine seiner überdimensionalen Sonnebrillen trug. Zwar wurde er regelmäßig damit aufgezogen wie eine Biene auszusehen, aber daran störte er sich nicht.
 

„Mir geht’s wieder ganz gut. War wohl ein wenig stressig die letzten Tage. Aber Kai hat mir versprochen, mich bei der Promoarbeit ein wenig zu entlasten.“

„Das ist schön zu hören!“, lächelte der Bassist und überlegte fieberhaft, wie er das Thema auf die Party und Saga bringen konnte, ohne dass er gleich mit der Tür ins Haus fiel.

„Wenn dir Saga mal wieder auf die Pelle rückt, sag Bescheid! Dem Kerl muss man mal etwas Anstand einprügeln!“, sagte er schließlich. Er hatte eigentlich überhaupt nichts gegen den anderen Bassisten, doch ihm war nichts besseres eingefallen, um das Thema auf ihn zu lenken.
 

„Danke, aber das ist nicht nötig. Saga und ich haben uns ausgesprochen. Jetzt ist wieder alles in Ordnung zwischen uns.“

„Dann seid ihr jetzt zusammen?“ Noch im gleichen Atemzug wollte sich Reita am liebsten für diese Frage ohrefeigen. Seine Zunge war mal wieder schneller als sein Kopf gewesen. War eigentlich nichts neues, entwickelte sich in den meisten Situationen jedoch nicht zu Reitas Vorteil.

„Fängst du jetzt auch noch mit dem Scheiß an?“, fauchte ihn Ruki auch sogleich wütend an und Reita war richtig froh, dass der Sänger eine Sonnenbrille trug und er deswegen vor seinem Deathglare verschont blieb.

„Ich hab nix mit Saga und da wird auch nichts laufen. Und jetzt geh mir aus den Augen!“
 

„Sorry!“, nuschelte Reita entschuldigend und rutschte vom Sitz, schlich mit hängenden Ohren zu Uruha zurück, der natürlich mitbekommen hatte, dass Reita angeschrien worden war.

„Hast du’s wieder mal verbockt?“, fragte der Gitarrist wissend und zog eine Augenbraue nach oben. Nur gut, dass er Reitas Kaffee auch noch nicht gekocht hatte. Dann waren sie ja quitt.

„Ja, hab ich“, gab Reita zu und ließ sich erschöpft auf einen Sitz fallen. Der Tag hatte gerade erst angefangen, aber er fühlte sich schon total ausgelaugt und zu allem Überfluss war jetzt auch noch Ruki sauer auf ihn.
 

tbc.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-10-06T12:38:29+00:00 06.10.2008 14:38
Mou~, du hast mir nicht Bescheid gesagt !!! >///<
Das Kapi war toll und eins muss ich sagen: ich liebe Uruha!! Ich hoffe er kommt noch öfter vor, weil er eben einfach nur toll is *___*
Und Rei is auch knuffig ^__^
Was Kai angeht, der war ja wenigstens ehrlich zu Miya, das ist mal ein Pluspunkt für ihn...
Bitte bald weiter ^^
Von:  -shiyuu
2008-09-18T17:13:13+00:00 18.09.2008 19:13
so... das wird für heute mein letzter kommi bei einer von deinen ffs xD
hab aber noch genug vor mir *LOL*

also das kapi war toll ^^
finds wunderbar, dass kai bei miyavi geschlafen hat, und dass die beiden mal einfach nur gekuschelt haben und so.
dass aoi so verdammt neugierig sit, ist doof :/ der bekommt bestimmt noch raus, dass kai ihn wirklich betrogen hat, oder? naja... vllt sagt kai es ihm ja auch selbst, glaubsc aba net .___.

bin gespannt wies weiter geht
<3
Von:  Snaked_Lows
2008-09-17T19:17:17+00:00 17.09.2008 21:17
Uhhh schön es geht weiter *__________*
*feuer und flamme bin*
Und das neue Kapitel war wirklich super toll!!!! Das ist immer noch so spannend >________________<
Kaum zum Aushalten!!!!!!!!!!!!!!!!!
Bitte ganz schnell weiter machen!!
Von:  Armaterasu
2008-09-17T13:56:19+00:00 17.09.2008 15:56
Also, schönes kapitel... ruki geht es etwas besser... und kai fährt tatsache zweigleisig... und hat ruki bestimmt nicht gesagt, dass er bei miyavi pennt, weil ruki doch eben auch nicht will, dass er zweigleisig fährt und allgemein in die ganz sache nicht reingezogen werden will... oder?! reitr tut mir ein bissl leid... wie er von uruha erpresst wurde, aber irgendwo fand ich es auch lustig ^^

freue mich auf das nächste kapitel^^

LG
amy
Von:  cookie-monster-kyo
2008-09-17T13:50:05+00:00 17.09.2008 15:50
ich find den satz mit der sonnebrille so geil XD
ach ja.. uru und "wir sind ein team, aber wehe du machst es nich so wie ich will" XD
schönes kapi^^ und endlich gehts ruki auch etwas besser <.<
Von:  Demona
2008-09-17T11:13:07+00:00 17.09.2008 13:13
Ha, endlich geht es weiter ^^
„Wir sind eine Band und müssen füreinander da sein! Du redest morgen mit Ruki oder ich stell die ganzen Fotos von dir ohne Nasenbinde und Make-up in meinen Blog!“
Ähm ja ;-) Wir müssen füreinander da sein <-> tu was ich sage, oder es passiert was! Der liebliche Uruha XD und dann gleich so schwere Geschütze aufzufahren.

Aber hätte Kai nicht mit Ruki absprechen sollen, dass er offiziell die Nacht bei ihm verbracht hat...? *nägel kau* Das kommt doch bestimmt nochmal zur Sprache...


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