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Der Engelssohn

Entscheidung
von

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Von wütenden Dämonen und weinenden Engeln

Kapitel 6: Von wütenden Dämonen und weinenden Engeln

Dienstag
 

Rückblick:

„Was? Hundertfünfzig Euro? So viel hatten wir doch gar nicht…“, regte sich der Grünäugige auf, allerdings wurde er von Damian unterbrochen: „ Mach mal halblang, sieh dir mal an was Nick alles in den Wagen geschmissen hat, dann verstehst du sicher warum es so viel Kostet…“

Und das tat Mike dann auch. Zuerst wurde sein Gesicht ausdruckslos, dann gelb um schließlich ins rot über zu gehen.
 

Dann drehte sich der Älteste zu Nick um und starrte ihn erst mal kurz an, woraufhin dieser versuchte so klein wie möglich zu werden, oder gar unsichtbar zu sein. Doch die Bemühungen des jungen Dämons schienen keine Früchte zu tragen, so das er in seiner vollen Größe und vollkommener Sichtbarkeit schon fast Mitleid erregend aussah.

„Das, mein liebes Brüderchen, wird dir zwei Monate reichen“, hauchte Mike leise und ruhig schon fast in Nicks Ohr und drehte sich dann um und bezahlte das geforderte Geld. Nick unterdessen begann damit die Einkäufe in Taschen und Tüten zu verpacken und war voller Erleichterung darüber, dass er weder Kopf nach andere wichtige Gliedmaßen verloren hatte.
 

Vor dem Geschäft kam dann allerdings die Frage auf, wer den was den gesamten Weg zu ihrer Wohnung zurück tragen sollte. Das war natürlich auch wieder ein Streitthema der drei Jungdämonen, weswegen Mike sich genötigt fühlte ein Machtwort zu sprechen, denn keiner von ihnen war auf irgendeine Weise schwach, oder nicht fähig ein wenig zu schleppen.

„Nick, du trägst die beiden Taschen mit den Süßigkeiten. Damian, du trägst die Taschen mit den Hygieneartikel und ich trage die Taschen mit den Getränken und dem restlichen Zeug“, sagte Mike. Das nun wieder er die schwersten Sachen tragen musste, war für ihn von Anfang an klar gewesen. So war es schon immer, und so sollte es wohl auch immer bleiben. In dieser Hinsicht brauchte sich Mike also nichts vor machen.
 

Der Weg zurück in die kleine Wohnung erschien jedoch jedem von ihnen plötzlich viel länger, was wohl daran lag, das Mike alle zweihundert Meter die Taschen kurz absetzen musste, da sonst seine Hände zu sehr weh getan hätten. Schon nach kurzer Zeit hatten die Träger der billigen Plastiktasche in seine Handflächen geschnitten, während Nick des Öfteren meckerte, dass seine Taschen viel zu schwer waren. Trotzdem war es dann der Jüngste der zuerst die Wohnung erreichte und seine Taschen einfach nur in die Küche stellte und dann zu Mike ging und versuchte ihm eine der Taschen ab zu nehmen.

Das Resultat darauf war jedoch nur noch mehr Gemecker und eine zerrissene Tasche, so das Nick sich beeilte die Getränkeflaschen schnell wieder ein zu sammeln und in die Küche zu bringen.
 

In der Wohnung angekommen stellte der Jüngste die Flaschen in eine Ecke und meinte: „Buh… Bin ich fertig“

„Du bist fertig? Dabei hattest du das leichteste zu schleppen!“, regte sich Mike auf. Ihm taten die Hände entsetzlich weh und seine Nerven waren seit der großen Geldsumme die sie ausgegeben hatten, ziemlich blank.

„Ja, das hatte ich wirklich, danke! Aber ich habe dann noch versucht dir zu Helfen! Ich konnte ja nicht wissen das die dumme Tasche kaputt gehen würde!“, meckerte Nick zurück.

Damian stand zwischen den Beiden und verdrehte einfach die Augen über die Laune seiner Brüder.

„Wisst ihr was? Ihr geht jetzt erst mal schön eine pause machen und ich werde die Küche einräumen. Das ist doch ein guter Vorschlag oder?“, meinte er versöhnlich.

Immerhin konnten sie jetzt keinen Ausgedehnten Familienstreit gebrauchen, und so lustig es auch im Schloss ihres Reiches sein mochte, hier war es definitiv am falschen Ort.
 

„Gut“, meinte Mike nur und rauschte aus der Küche. Nick dagegen legte nur den Kopf schief und fragte: „Ehrlich? Und du willst keine Hilfe? Gut, dann gehe ich eben auch!“

Und schon war der junge Wirbelwind aus der Küche verschwunden.

Leise vor sich her summend begann Damian schließlich damit die Einkäufe in die Regale und in den Kühlschrank zu räumen. Immerhin sollte ja nichts schlecht werden, weil es zu lange draußen gelegen hatte.

Auch überlegte sich der Dämon bei dieser Gelegenheit, was er wohl am Abend kochen sollte. Immerhin war er dran, und auch die Vermutung das sowohl Nicks als auch Mikes Kochkünste tödlich waren, bestärkte Damian zu dieser doch ehr leichten Aufgabe.
 

*+* Bei Finn *+*
 

Die Schulglocke hatte gerade zum Schulschluss geläutet und Finn packte seine Tasche neu. Seine Schulutensilien hatte er erst in der letzten Pause suchen müssen, da man ihm diese in der ersten Pause des Tages weggenommen und im Schulhaus zerstreut hatte.

Die letzten Klassenkameraden von Finn verließen gerade das Gebäude und er saß noch an seinem Tisch und versuchte irgendwie sein zerrissenes Mathematikbuch zu flicken. Doch so lange wie er versuchte, schaffte er es nicht und nach einer halben Stunde gab er es dann auch schließlich auf.

Finn hatte jedoch Glück, da sein Vater erst gegen acht Uhr abends wieder in die Wohnung kommen würde. So hatte der Junge genug Zeit um noch einige Sachen zu erledigen. Doch eigentlich war ihm gar nicht danach. Immer noch tat ihm alles weh und auch die Magenschmerzen von den gestrigen Schlägen hatten wieder zu genommen und so beschloss Finn, sich erst einmal auf einer Bank am Fluss eine kleine Pause zu genehmigen. Vielleicht würde er dann sogar etwas Essen. Das gestrige Abendessen hatte er ja nicht in sich behalten können und so war er nun recht Hungrig.
 

Am Fluss angekommen suchte Finn sich eine Bank, die etwas abseits vom Parkplatz stand. Immerhin war es für ihn von Vorteil, wenn ihn keiner sah, und so ging er zu seiner Lieblingsbank, die halb hinter einem Dornenbusch stand.

Langsam setzte der Junge sich schließlich, immer darauf bedacht sich nicht noch mehr schmerzen zu zufügen. Und schließlich saß er mit einem mehr oder weniger zufriedenen Seufzen dort und starrte auf das trübe Wasser des Flusses.

Finn war so in Gedanken versunken, das er Kai nicht bemerkte, der dicht hinter ihm auftauchte und seine Schultasche an sich riss.

„Na du hässlicher Bastard? Sieh mal was ich da habe!“, rief Kai aus zwei Meter Entfernung, da er schnell ein paar Schritte zurück gewichen war.

Finn schreckte hoch. Sein erster Gedanke war: *Ach nur der*, aber als der Junge seine Tasche in den Händen seines „Feindes“ sah, erschrak er. Es hatte ewig gedauert seine Sachen wieder zusammen zu suchen, und nun hatte Kai schon wieder seine Tasche? Das bedeutete für Finn sehr großen Ärger, doch er fragte sich, nicht zum ersten Mal, wie er seine Sachen wieder zurückbekommen konnte. In einer Rangelei wäre er Kai unterlegen und so musste Finn warten was der Andere nun mit seiner Tasche vorhat.

Doch mit erschrecken stellte der Engelssohn fest, das Kai nicht alleine gekommen war und nun tauchten auch dessen Freunde hinter ihm auf und auch der Neue, Dan, war dabei.

„Na, will die kleine Hure ihre Tasche zurück?“, höhnte Kai lachend und warf den Ranzen zu einem seiner Freunde. „Aber erst mal sehen was da so alles drin ist“, grinste dieser Fies und suchte in aller Ruhe in der Tasche herum. Doch darin befanden sich nur seine Schulsachen und seine belegten Brote.

„Nichts interessantes“, kam von dem etwas Dickeren und er warf die Tasche zu Dan, der sie nicht richtig auffing und so kullerte der Ranzen den kleinen Abhang runter in den Fluss.

*Oh scheiße!*, dachte Finn. DAS würde ganz bestimmt ärger geben.
 

Und plötzlich machten sich Kai und Gesindel aus dem Staub. Nur Dan blieb zurück, der erschrocken und leicht traurig auf den, nun im Wasser treibenden, Rucksack blickte.

„Es… tut mir leid. Das wollte ich nicht…“, murmelte er nur und verschwand dann auch.

Zurück blieb ein zutiefst verzweifelter Finn, der seiner Tasche hinter her sah. Schwimmen kam für ihn nicht in Frage, vor allem wegen der Wunden die sich durch das schmutzige Wasser entzünden könnten. Ein nicht minder gewichtiger Grund war jedoch auch, das Finn gar nicht schwimmen konnte.
 

Traurig, fast schon Panisch ließ er sich also wieder auf die Bank sinken und verfluchte die Tatsache das er geboren worden war.

Langsam und sacht begann die Erste Träne zu fließen, bis daraus fast ein Regen wurde. Salzwasserperlen rannen über sein Gesicht und tropften dann auf seine schwarze Hose, da sich der Junge nach vorne gebeugt hatte.

Noch dazu kam ein leises Schluchzen, welches den schmalen, fast zierlichen Körper schüttelte. Nicht nur jede Faser seines Körpers tat ihm weh, sondern auch jeder noch so kleine Teil seiner Seele, egal wie gefroren sie auch sein mochte.

*Nicht das noch, bitte nicht auch das*, waren seine einzigen Gedanken, während ihm die Bilder des gestrigen Abends durch den Kopf schossen. Was würde er nicht dafür geben, all die Dinge vergessen zu können, die ihn jede Nach quälten.

Selbst ein kurzer Moment des Glückes glich schon ein Wunder für ihn.
 

Finn saß auf der Bank, weinte leise, fast stumme Tränen und wünschte sich nichts sehnlicher als die wohltuende immerwährende schwärze, die andere als Tot bezeichneten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  ushios
2010-12-14T12:24:35+00:00 14.12.2010 13:24
wie ich bereits schon einmal schrieb finde ich die Story toll, finde es nur schade das sie bis jetzt nicht weiter ging hoffe doch sehr das sie nicht wie leider viele andere gute Geschichten abgebrochen wird UND DU SIE NOCH WEITER SCHREIBST DARÜBER WÜRDE ICH MICH SEHR FREUEN
Von:  Serafin-san
2010-09-29T11:02:14+00:00 29.09.2010 13:02
Ich find deine Geschichte super und hoffe auch das sie bald weiter geht.
Viel erfolg beim schreiben ;D
Von:  ushios
2009-06-07T21:20:44+00:00 07.06.2009 23:20
tolle story hoffe es geht mal weiter und das finn nicht mehr all zu lang alleine ist und die drei ihn finden und ihm zeigen das es auch schön sein kann zu leben


Von:  Pappkartonhexe
2008-12-31T18:18:15+00:00 31.12.2008 19:18
kai ist aber fies zu dem armen kerlchen ich hoffe mal dass die dämonen endlcih mal auf finn treffen dass es ihm mal besser geht ansonsten schönes kapi

hoffe mal dass es bald weiter geht
Von: abgemeldet
2008-12-18T19:25:15+00:00 18.12.2008 20:25
Mein Gott! Der arme Junge!
Ich hoffe die drei finden ihn bald und können ihn dann beschützen.
Hoffe du lässt ihn nicht mehr so lange leiden. *schnüff*
Mach bitte schnell weiter!

LG
Von: abgemeldet
2008-12-18T17:38:34+00:00 18.12.2008 18:38
Finn tut mir so leid *traurig schau*
Hoffentlich kommt bald Nick und hilft ihm.
Den kleinen mag ich richtig gern^^

Freu mich aufs nächste Kappi

Lg Lokihasser


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