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Valentine - überarbeitet

Kaiba im Wald
von

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Kapitel 2.4 – L’Arrivée du Roi Blance, 1 – Avant l’échange de coups a la joute oratoire

Kapitel 2 – Moyen Âge
 

Kapitel 2.4 – L’Arrivée du Roi Blance
 

Kapitel 2.4.1 – Avant l’échange de coups a la joute oratoire
 

Hallo und herzlich willkommen zum nächsten Kapitel, liebe nicht vorhandene Leser! Jetzt kommt es zum ersten Aufeiandertreffen der beiden ... Kontahenten, Mögenden, Liebenden, Anhänger unterschiedlicher Lebensauffassungen, whatever. Kaibas Heilbehandlung beginnt ... so eine Kur ist echt toll. Der Titel ist übrigens ein Wort-Spiel und heißt soviel wie "Vor dem (körperlichen) Schlagabtausch des (verbalen) Schlagabtauschs", passend wären für die beiden Kapis wohl auch Vor-Schlag und Nach-Schlag geworden.
 

In diesem Sinne: An die Worte, fertig, LOS!
 

yu
 

Ich weis nicht, wie spät es war, aber irgendwann wurde ich durch ein lautes Knattern geweckt. Panik überfiel mich. Womöglich hatte sich doch ein Einbrecher hierher verirrt. Oder wer auch immer. Irgendjemand war in mein Haus eingedrungen und ich ihm schutzlos ausgeliefert. In meinem Haus! Ich öffnete die Augen etwas, um zu sehen, wer es wagte und entdeckte eine schemenhafte Gestalt vor meinen Füßen. Sie kroch auf dem Boden und kramte in meinen Sachen. Das verursachte den Lärm. Ich konnte nicht viel erkennen, aber ihr Erscheinungsbild beruhigte mich. Das wenige Licht, das durch den Mond herein kam, färbte ihre Haut hellbraun und der Statur nach zu urteilen war es ein Junge, nicht viel älter als ich. Sein weißes Haar reflektierte das Licht und schimmerte silbern. Weiß. An irgendetwas erinnerte mich das. Weiß … . Das Bild von Yami tauchte auf. Ein Bekannter von ihm sei es, hatte er gesagt … und im Stillen hinzugefügt: „Er ist sehr eigensinnig.“ Weiß... Die Schlagzeile fiel mir wieder ein. Weiß. Weiß! Jetzt wusste ich es. Doch noch bevor ich etwas sagen konnte, stellte sich die Person vor mich und fing laut an zu lachen:

„Hahaha, hahahahaha, haha, hahaha, hahahahaha, hahahahahahahah!“

„Pass auf, dass du nicht an deinem Lachen erstickst.“, knurrte ich trocken, doch du hörtest nicht auf. Es erinnerte mich an Wheeler und die schrecklich-primitiven Bösewichte in den grottenschlechten Westernfilmen, die er gerne imitierte. Nach einer Weile war mir dein Lachen so zuwider, dass ich etwas lauter hinzufügte:

„Würdest du mir bitte erklären, was hier so lustig ist?“

Du unterbrachst dich und sahst mich an. Dein Blick wollte mich fesseln, doch stattdessen wirkte er nur lächerlich unsicher. Nachdem du mich genug angeguckt hattest, kramtest du in deinen Taschen.

„Wird’s bald?“, fragte ich genervt. Ich war müde und dein in meinen Augen unprofessionelles Auftreten machte mich wütend.

„Äh …äh..“ räuspertest du dich, nachdem du einen Zettel aus deiner Hosentasche herausgeholt und entfaltet hattest.

„Ha-ha – Ich habe dir dein Handy gestohlen!“, riefst du gekünstelt. Es klang, als hättest du diesen Satz vorher lange einstudiert, damit er möglichst stark wirkt. Aber das tat er nicht. Du bist kein guter Schauspieler, du kannst niemand anderes als du selbst sein, und das bewundere ich an dir. Aber in diesem Moment habe ich mich über dein Verhalten sehr geärgert und bemerkte trocken:

„Wenn das der Witz sein sollte, über den du die ganze Zeit lachst, sollte ich dich vielleicht über einen Irrtum in Kenntnis setzen: Du hast mein Handy erst gestohlen, wenn du dieses Haus verlassen hast, was wohl in naher Zukunft nicht geschehen wird. Bei deinem Dilettantismus kommst du wahrscheinlich nicht mal bis zur Haustüre!

„W-Was?“, stottertest du, blicktest suchend auf deinen Zettel und warfst ihn schließlich weg, „I-Ich .. Ich bin kein Dilettant, Seto, ich bin der Weiße König und ich habe bis jetzt alles bekommen, was ich wollte!“

„Das wundert mich sehr. Veranstaltest du immer so einen Lärm, wenn Leuten ihre Kleinigkeiten klaust?“, fragte ich trocken. Ich dachte, dich mit dieser Taktik mürbe gemacht zu haben, meistens geben die Leute nach ein paar Minuten auf, wenn ich sie mit dieser Abfälligkeit behandele – aber du erwiesest dich als zäh, als stark. Und entgegnetest mir:

„Der klägliche Versuch vom Thema abzulenken klappt bei deinen Firmenfuzzis, aber nicht bei mir. DEIN Handy befindet sich in MEINER Gewalt und ich werde gleich damit verschwunden sein!“, doch auch ich gab nicht so schnell auf und fragte ironisch:

„Und worauf wartest du noch? Darauf, dass ich anfange zu schreien?

„Nein, Seto!“, antwortest du gelassen, „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du rumbrüllen würdest, ich dachte eher an eine Welle aus Beleidigungen und ein paar Sätze à la ‚Gib mir mein Handy wieder, da sind alle meiner Geschäftskontakte drin!’ oder so!“

„Sind sie aber nicht.“, erklärte ich bestimmend.

„Was? Habe ich das falsche Handy erwischt…? Nein – du hast nur eines, dieses eine stahlblaue mit dem Weißen Drachen mit eiskaltem Blick auf der Rückseite…“, überlegtest du.

„Schon mal daran gedacht, dass man die SIM-Karten austauschen kann?“, sagte ich.

„Bin ich ein Handyfachverkäufer?“

„Nein, aber ein ziemlicher Anfänger und um dir gleich die nächste Frage zu beantworten – NEIN, ich habe die richtige SIM-Karte nicht und NEIN, ich werde dir auch nicht sagen, wo sie ist, sonst weckst du am Ende noch die ganze Stadt auf!“

„Ich habe 384 Einbrüche ohne. …“

„Hör auf mit deinem Gerede, es wird langweilig. Sag mir lieber, warum du mein Handy haben willst. Wenn man der Presse ausnahmsweise mal glauben kann, stiehlst du alles: von wertvollen Münzen über bekannte Gemälde bis zu wertlosem Plunder. Du bist also entweder ein kleiner Krimineller mit Sammeltick, der mal ganz groß werden will, oder einfach nur verrückt!“

„Eine dritte Möglichkeit passt wohl nicht in deinen Kopf, Seto?! Wie wäre es mit einem großen Nicht-Kriminellen ohne Sammeltick?“

„Mit anderen Worten: ein Verrückter!“

„NEIN!“

„Ein Krimineller, der sich nicht für einen Kriminellen hält und nur nebenbei klaut, was ihm in die Hände fällt – das ist für mich ein Verrückter!“

„Hör zu, Seto, auch wenn es vielleicht nicht in deine kleine, gefühlskalte, logische Welt passt: ich weis ganz genau, was ich stehle und ich füge Leuten keinen Schaden zu!“

„Doch – du gehst ihnen auf die Nerven!“, das war, denke ich heute, eine der dümmsten Sätze, die ich in meinem Leben gesagt habe. Soviel Leere in einem Satz, und was das schlimmste war: ich hatte ihn nicht einmal ernst gemeint, es war einfach nur ein Konter, mehr nicht, doch für dich war er mehr:

„Ich gehe niemandem auf die Nerven, ich helfe ihnen!“

„Und wie?“

„Indem ich stehle!“

„Und warum hilfst du diesen Menschen, wenn du sie beklaust?“

„Das kann ich dir nicht sagen!“

„Gut, dann kannst du ja gehen, aber lass mein Handy da, ich will es nicht so einem Dilettanten wie dir überlassen!“, sagte ich trocken. Das war zuviel.

„SAG MAL – HAST DU SIE NOCH ALLE? IST DIR EIGENTLICH BEWUSST, WIE SEHR DU ANDERE VERLETZT?“, brülltest du mich an. Ich glaube, es weniger die Tatsache, dass ich DICH des Hauses verweisen wollte, sondern viel mehr die, dass ich dich RAUSSCHMEIßEN wollte. Dein Gedanke löste irgendetwas in mir aus, aber ich wollte nicht darüber nachdenken, sodass ich versuchte, das Gespräch zu beenden:

„Für ethische Diskussionen ist es etwas spät, also verschwinde!“

„Ach, jetzt fällt dir nichts mehr ein? Das ist mal wieder typisch Seto – austeilen kanner, aber im Einstecken eine Niete!“

„Wartest du jetzt etwa darauf, dass ich mich von dir provozieren lasse? Ich sage es dir noch einmal: Verschwinde aus meinem Haus!“

„Dein Haus? DEIN HAUS? Nein, das ist nicht dein Haus!“

„Natürlich ist es mein Haus, ich lebe hier!“

„Aber nur, weil es dich nicht loswerden kann! Wenn diese Villa eine Katze wäre, dann hätte sie dich schon längst wieder ausgekotzt wie einen Haarballen!“, sagtest du, doch ich lies mich davon nicht beirren. Wenn man angegriffen wird und der Gegner auch nur einen Treffer landet, dann sollte man sich möglichst elegant verbarrikadieren, bis sich einem die Möglichkeit zum Gegenschlag bietet:

„Wie ich schon sagte: es ist mein Haus!“

„Dein Haus? Nein, dein Haus wäre aus Glas, wenn schon nicht aus Eis. Es wäre ein geometrisch perfektes Haus und auch wenn es schien, als berührte es den Himmel, und überrage alles, wäre es doch nur ein kalter Kristall, der alles Leben auslöscht! Dieses Haus dagegen ist frei, es ist warm, selbst in tiefster Dunkelheit würde auf diese Villa immer noch die Sonne scheinen!“

„Lass das poetische Gequatsche, das taugt ja nicht mal für die BILD! Und selbst darin findet man wahrscheinlich mehr Inhalt als in deinen Phrasen!“

„W-Was?“

„Denn Fakt ist eines: dieses Haus gehört mir und es interessiert mich nicht, wie du das findest. Also?“

„Also was? Ich haue nicht ab, jetzt erst recht nicht!“

„Das glaube ich nicht!“

„Ich aber schon! Oder denkst du wirklich, dass ich mich einfach von so einem Typen wie dir rausschmeißen lasse?“

„Natürlich wirst du das, ich bin der Besitzer dieses Hauses!“

„Irrtum, lieber Seto…“

„Hör auf mich SETO zu nennen!“

„Lieber Seto, das Haus gehört Yugis Großvater!“

„Wer auch immer dir das erzählt hat, es ist egal!“

„Nein ist es nicht!“

„Es ist spät, ich habe langsam keine Lust mehr, mich über dich aufzuregen!“

„Das interessiert mich einen feuchten Kehricht! Meinst du, nur weil du hier drin wohnst, hast du das Sagen? Bestimmst du immer über alles, was man dir anvertraut hat?“

Langsam wurde ich wütend, dieses ganze Gerede traf mich tief und genau deswegen ging es mir auf die Nerven. Mit aller Kraft versuchte ich meinen vermeintlichen Feind, der sich als mein Freund entpuppen sollte, abzuwehren:

„Jetzt hör endlich auf!“, doch du warst noch nicht fertig. Ganz im Gegenteil, du begannst dich gerade in Rage zu reden. Ich kenne das von mir, man steigert sich in etwas hinein und wird unsachlich, weil es nur noch darum geht, den Gegner zu vernichten. Auch wenn man vorher einen Kompromiss plante, gerät schlussendlich alles außer Kontrolle.

„Du fühlst dich doch nur so stark, weil du etwas besitzt, aber wehe man nimmt dem kleinen Seto sein Spielzeug weg, dann wird er winzig wie eine Kakerlake!“

„Hör auf!“

„Nein, du hast mir nichts zu sagen, nicht du! Du hast schon so vielen Leuten soviel gesagt, jetzt bin ich dran! Wird auch mal Zeit, dass sich einer wehrt!“

„Halt die Klappe!“

„Nicht ausfallend werden, Seto, sonst verlierst du noch deine Macht – oh, entschuldige – das hast du ja schon! Ich wette, du warst als Kind ein kleines armes Würstchen, mit dem niemand spielen wollte, und das seine Traurigkeit nur durch den Neid der anderen bekämpfen konnte!“

„Hör auf, du lächerliche Witzfigur! Maße dir nicht an, mich zu kennen!“

„Ich will dich gar nicht kennen, Seto! Aber wenn jemand auf seiner Stirn die Aufschrift ‚Ich bin ein unfähiges Arschloch’ trägt, dann mache ich mir Gedanken!“
 

Das war zuviel für mich. Ich sprang auf, um dir eine Faustschlag zu verpassen. Für meine Kindheit. Für deine Beleidigung. Für das etwas, was sich in mir regte. Ich holte aus und schlug zu - doch ich verfehlte dich. Ich versuchte es noch einmal, doch auch diesmal scheiterte ich. Du warst einfach zu trainiert. Ich schlug und trat immer wieder auf dich ein, doch ich traf immer nur die Leere. Mist. Ich dachte, ich sei dir mit meiner Größe überlegen, doch ich hatte mich geirrt. Immer und immer wieder versuchte ich dich zu treffen, ich war wie von Sinnen, es klappte nicht. Paradox war, dass du meine Angriffe zwar abwehrtest, aber nie selbst zuschlugst. Aber das realisierte ich erst später. In diesem Moment war es nur wichtig, dich irgendwie zum Schweigen zu bringen. Du hattest dich in einen Bereich meines Ichs vorgewagt, den ich vor langer Zeit verschlossen hatte und ich konnte diese Tür nur schließen, indem ich dich schlug, zum Schweigen brachte. Aber ich traf einfach nicht. Kein einziges Mal. Meine Kondition war schlecht, bald würde ich kein Kraft mehr haben und aufgeben müssen. Doch plötzlich gingst du ein paar Schritte zurück, sodass ich auf den Boden fiel.

„Was machst du da? Komm her!“, schrie ich, doch du standst ganz ruhig da, sahst mir in die Augen und sagtest:

„Es ist meine Schuld, entschuldige bitte. Ich wollte nicht, dass es soweit kommt. Also: wenn es dir dann besser geht, dann schlag mich.“

Du standst ganz ruhig da, so groß vor mir. Ich war für einen Moment sprachlos. Verblüfft sah ich dich an. Ich konnte nicht denken, ich war erschöpft und erfüllt von Gefühlen, die ich nicht fassen konnte. Diesen einen Moment hättest du ausnutzen und fliehen können, aber du tatest es nicht. Und dann stürzte ich mich wie ein wildes Tier auf dich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Varlet
2009-04-05T19:26:28+00:00 05.04.2009 21:26
Also mir gefällt es, wie du die Begegnung der Beiden beschrieben hast und wie dargestellt. Auch Setos Handlungen und Worten waren authentisch und nach vollziehbar.
Vor allem der ganze Schlgabtausch der Beiden hat mir so gut gefallen und auch, wie es noch Bezug zu den anderen Charas genommen hat bzw. das diese erwähnt wurden und so. Aber mire tut Seto nun an der Stelle Leid, ich hoffe ja, dass es ihm bald besser geht, während des Urlaubes und dass er nicht so schlimm mit dem Dieb umspringt, falls das überhaupt geht.
Beide sind vom Chara her wirklich ebenbürtig und es wird spannend, wie du die zwei zusammen führst und wie sich die zwei noch entwickeln werden.


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