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Ich liebe dich...

... du mich auch?
von

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erstens

Kapitel 1
 

Ein Schrei gellte durch das Haus, warf ein Echo von einer Wand zur anderen und verlor sich nur langsam in der erdrückenden Stille.

Er hasste es so sehr, allein zu sein. Es musste etwas geschehen, sonst würde er wahnsinnig werden… oder an einer Alkoholvergiftung sterben. Total besoffen lag er auf seinem Bett und war kurz davor, seine gesamte Einrichtung zu zerlegen. Der Spiegel im Bad hatte schon dran glauben müssen. Das war auch der Grund dafür, dass er jetzt einen Verband um Hand und Arm trug.

Er zitterte, ihm war schlecht und er war unglaublich wütend. Wütend auf sich selbst, auf Farin, auf Rod… Auf sich selbst, weil er hier lag, im Selbstmitleid versank und soff, auf Farin und Rod, weil sie im Urlaub waren (jeder für sich) und sich nicht mal meldeten. Als hätte jemand seine Gedanken gelesen, klingelte in dem Moment sein Handy. Wütend fischte er es vom Nachttisch und starrte auf den/das (?) Display. Farin? Oder Rod? Sollte er abheben? Nach einigem Hin und Her entschloss er sich dafür.

„Ja?“, grummelte er.

„Hey, Dirk! Na, allet kla?“ Farin. Er klang fröhlich, viel zu fröhlich für Belas Geschmack.

„Nein!“

„Oh! Watt is denn?“

„Mh, lass mich überlegen… Meine beiden besten Freunde sin im Urlaub, amüsieren sich wahrscheinlich königlich un halten es nich ma für nötig, sich bei mir zu melden!!“ Unbeabsichtigt war er immer lauter geworden.

„Dirk, hast du was getrunken?“

„Un wenn schon! Als ob dich das interessieren würde!!“

„Jetzt bist du unfair. Natürlich interessiert es mich. Ich versteh aber irgendwie schon, dass du wütend bist.“

„Ach?“, schnaubte der Kleinere sauer und sprang auf. Aufgebracht rannte er durch sein Haus, auf der Suche nach etwas um sich abzulenken.

„Ja, aber weißte, ich konnt mich nich melden, ich hatte nirgends die Möglichkeit zu telefonieren!“

„Ach, un wie kommt´s, dass du jetzt anrufst?“

„Bin wieder in der Gegend, soll heißen, fast daheim. Soll ich zu dir kommen?“

Ärgerlich schlug Bela nach der erstbesten Lampe, die im Wohnzimmer stand. Sie landete mit einem Krachen auf dem Boden und zerbarst in tausend Teile.

„Dirk, zerlegst du deine Einrichtung??“ Der Blonde klang warnend und selbst da er ihn nicht sah, wusste Bela genau, dass er einen mahnenden Blick aufgesetzt hatte.

„Un wenn schon?! Is doch meine Sache!!“

„Hör auf mit dem Scheiß, ja? Pass uff, ich bin gleich bei dir. Zerleg nicht die ganze Wohnung!!“

„Un wenn ich dich nicht sehen will?“, fragte der Kleinere laut, aber Farin hatte schon aufgelegt. Wütend warf er das Handy auf den Tisch und legte sich auf die Couch, ständig bemüht, nicht aufzuspringen und doch noch alles zu zerlegen.

Ein leichtes Grinsen huschte über seine Lippen. Selbst jetzt, da er eigentlich tierisch sauer war, wollte er doch auf das hören, was Farin ihm gesagt hatte. Der Blonde wusste wahrscheinlich nicht mal, welche ‚Macht’ er auf ihn ausüben konnte.

Nach einer Weile hörte Bela, wie jemand seine Tür öffnete und eintrat. Farin hatte eigentlich noch nie geklingelt. Der Schwarzhaarige hatte die Augen fest geschlossen und lauschte den Schritten des Gitarristen, hörte, wie sie immer näher kamen. Schweigend setzte sich der Blonde neben ihn auf die Couch und Bela spürte seine Blicke auf sich ruhen. Sie warteten ab, schwiegen beide. Bela wollte einmal nicht nachgeben, wollte diesmal den Blonden dazu zwingen, zu erst zu sprechen.

Irgendwann seufzte Farin dann und fing tatsächlich ein Gespräch an: „Na ja… Wie’s aussieht, hast du deine Einrichtung weitestgehend in Ruhe gelassen. Oder sind die anderen Zimmer total verwüstet?“ „Nein, sind sie nicht.“, lautete die kühle Antwort. Bela wollte dem Jüngeren zeigen, dass er ihn nicht brauchte und auch gar nicht wollte, dass er hier war. Dabei war er eigentlich unendlich dankbar, dass der Blonde bei ihm war. Diesen Teil seiner Gefühle verdrängte er allerdings zurzeit recht gut.

Zärtlich strich Farin dem Kleineren durch die schulterlangen schwarzen Haare und lächelte ihn glücklich an. Er wusste, wenn er nur genug Geduld haben würde, würde Bela ihn von ganz allein ansehen und wahrscheinlich auch mit ihm sprechen.

Langsam ließ er den Blick durch den Raum schweifen, bemerkte die zerbrochene Lampe auf dem Boden. Er seufzte leise und blickte auf Bela, ließ den Blick auch über den Kleineren schweifen. Ihm fiel der Verband auf, den Bela um die linke Hand trug und der augenscheinlich ganz neu war. Vorsichtig zog er Belas Hand zu sich, ignorierte einfach den schwachen Widerstand, den der Drummer ihm entgegen brachte und zog dessen Hemdärmel nach oben. Der Verband ging noch ein Stück weiter, verbarg das Handgelenk und einen Teil des Unterarms.

„Bela? Was hast du getan?“ „Spiegel…“, murmelte Bela leise, sah ihn aber immer noch nicht an. Farin schüttelte nur den Kopf und strich mit zwei Fingern über den Verband. Der Schwarzhaarige reagierte nicht, blieb einfach still liegen und ließ Farin machen. Der Blonde lächelte und strich über Belas Arm, über die Schulter hin zum Hals, kraulte ihn sanft hinter den Ohren. Damit schaffte er es dann auch, dem Drummer ein leises Seufzen zu entlocken, was Farin wieder bestätigte, dass seine Vermutung stimmte: Bela hatte getrunken. Wahrscheinlich sogar sehr viel getrunken. Denn, je mehr Alkohol der Kleinere getrunken hatte, umso schneller reagierte er auf seine Streicheleinheiten.

Vorsichtig beugte er sich über Bela und küsste ihn ganz sanft auf die Lippen. Wieder bekam er ein Seufzen geschenkt und Bela öffnete die Augen, um ihn dankbar anzulächeln und eine Hand in seinen Nacken zu legen. Zufrieden kraulte er seinen blonden Freund und konnte alle Wut einfach vergessen.

Das war auch einer der Gründe, warum er Farin so liebte: Der Blonde schien einfach immer zu wissen, wie er sich fühlte und was ihm gut tat.

„Na? Nicht mehr sauer auf mich?“, fragte Farin leise und Bela schnaubte nur. „Doch!“ „Dann lass mich das ändern…“

Der Blonde begann, Belas Hals mit sanften Küssen zu liebkosen und zeitgleich mit einer Hand durch seine Haare zu streichen. Es dauerte nicht lange und Bela begann, zufrieden zu schnurren. Farin grinste und wanderte mit den Lippen weiter nach oben, liebkoste Belas Wange und seine Stirn. Er hatte den Älteren schon so oft so liebkost, aber der schien noch nie auf die Idee gekommen zu sein, dass dahinter mehr als Freundschaft steckte… Vielleicht erinnerte er sich auch einfach nie daran, da er in solchen Momenten eigentlich immer ziemlich betrunken war. Oder er wollte sich auch nicht überlegen, ob mehr dahinter steckte. Vielleicht hatte Bela, genau wie er, Angst vor den möglichen Konsequenzen einer Beziehung. Farin glaubte allerdings nicht wirklich an die letzte Überlegung. Er glaubte nicht, dass Bela vor so etwas Angst hatte.

„Mann, Farin! Hör auf, wie soll ich dir da sauer sein?“ „Na, du sollst mir doch nicht böse sein!“, antwortete Farin lachend und Bela sah ihm endlich wieder in die Augen. „Is ja gut…“, murmelte Bela und streckte sich. Er lächelte den Blonden an, zog ihn zu sich herunter und hauchte ihm ein „Danke schön…“ ins Ohr.

Der Gitarrist grinste und erwiderte die Umarmung zufrieden. Er musste zugeben, er hatte Bela vermisst. Sehr sogar. So sehr er auch immer seinen Urlaub genoss, und es auch genoss, mal alleine zu sein und abschalten zu können, so sehr freute er sich auch jedes Mal, Bela und Rod wieder zusehen.

„Willst du nicht schlafen gehen?“, fragte Farin leise, ohne die Umarmung zu brechen oder Bela anzusehen. Der Schwarzhaarige seufzte leise und nickte kaum merklich. „Ich mein, du kannst mir auch erzählen, warum du so wütend warst…“, bot Farin an, der das Nicken des Drummers nicht bemerkt hatte. Bela schüttelte daraufhin den Kopf, diesmal aber deutlicher. Farin löste dir Umarmung und sah ihn an. Der Kleinere lächelte und setzte sich auf. „Nein, ich geh lieber schlafen… Ich red morgen mit dir, heute bin ich sicher nicht sehr fair…“, bemerkte er mit einem schiefen Grinsen und stand auf. Fragend sah er seinen blonden Freund an. „Und du? Fährst du noch heim oder willst du hier bleiben? Mir isses egal…“ „Wenn du schon so fragst, bleib ich hier. Is schließlich schon spät…“ Farin erwiderte das Grinsen und stand ebenfalls auf. Er ging mit ihm Richtung Schlafzimmer, neben dem auch direkt das Gästezimmer lag. Bevor jeder in einem der Zimmer verschwand, drückte Farin Bela noch einmal an sich und flüsterte ihm ins Ohr: „Ich hab dich vermisst, Kleiner…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SchroedingersKatze
2008-08-29T20:11:06+00:00 29.08.2008 22:11
pff du hast doch schon en kommi von mir!! jetzt beschwer dich mo net XD nee bin zu faul se ganz zu lesen.. mach ich ma wenn cih bei dir bion,ok??? aber ich liebe (fast) alle deine ff's, das weißte ja^^ sry^^

lieb dir 50%-Krippel(jaja unsre insider XD)
Von:  SchroedingersKatze
2008-06-21T10:00:54+00:00 21.06.2008 12:00
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaalso ich sage es heißt das display XD krieg!!!!
Von:  Chaostrauma
2008-06-06T15:11:49+00:00 06.06.2008 17:11
Aw! XD Bela dieser kleine sture Trotzkopf xD! Toll!

Uh, ich mag das Kapitel total. Von den Gefühlen her, wie sie umschwenken und die Gedanken dann zwischen drinn. Super. Gefällt mir richtig gut! *_*

(Kleiner Tipp: Manchmal wäre Synonyme ganz gut. Also dass in einem Satz nicht zweimal das gleiche Wort vorkommt (z.B Blick glaub ich wars).) Aber ansonsten Top! ^^
Von:  Jimmey
2008-05-28T13:48:19+00:00 28.05.2008 15:48
*meld*
Dürfte ich etwas sagen?
...
Ok,danke.
DAS IST SO TOLL!!!
und... so wirklich...ich kann mir das echt super vorstellen!
schnell weiter, dieseFF fängt sschon mal richtig geiul an

lieb dir, ne?
<3
Von:  weniger_suess
2008-05-26T18:44:08+00:00 26.05.2008 20:44
*guck* das ist so awwwwww *dahinschmelz* Es ist das erste Kapitel und ich liebe die Fanfic schon. Auf so ne Stelle in ner Geschichte hab ich schon ewig gewartet, so perfekt in der Mitte zwischen Freundschaft und Liebe. So ich les das jetzt nochmal.
lg
weniger süß
Von: abgemeldet
2008-05-26T18:34:40+00:00 26.05.2008 20:34
Das fängt ja interessant an, ich will wissen was weiter passiert.

Das ist meine Lieblingsstelle:^^
"Er hatte den Älteren schon so oft so liebkost, aber der schien noch nie auf die Idee gekommen zu sein, dass dahinter mehr als Freundschaft steckte…"

Bin seeeehr gespannt.
LG :)
Von:  aerith_rikku
2008-05-26T18:12:50+00:00 26.05.2008 20:12
awwww..der anfang....der ist..einfach nur toll *sprachlos ist*Ü ich liebe so etwas..X)
bela das kleine aggro tierchen *gg*
also ich freu mich schon total auf die nächsten kapitel =))

du bist gemein..warum hast du mir nicht gesagt dass du ne ärzte fanfik planst...und dann auch noch so ne tolle *__*

lg
hab dich lieb ^^


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