zweitens
Hey!
erst mal wollte ich mich für die lieben Kommentare zum ersten Kapitel bedanken, das hat mich wirklich sehr gefreut!!
Hier also nun das zweite Kapitel... Es ist seltsam (finde ich) und deshalb würde ich gerne eure erhliche Meinung haben: Kann man so etwas als zweites Kapitel durchgehen lassen, oder gibt es quasi zu wenig "Story"? Lest es einfach mal, vielleicht versteht ihr, was ich meine. Ich würde mich wiederum über das eine oder andere Kommentar freuen ^^
okee... noch was zum ersten Kapitel: Heißt es der Diyplay oder das Display? ich hatte vergessen, das Fragezeichen wegzunehmen und mich für eines zu entscheiden...
Hier aber jetzt (wirklich) das Kapitel:
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Als Farin am nächsten Morgen aufwachte, hielt er die Augen geschlossen. Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen, während er mit den Händen das Bett unter sich ertastete. Er war wieder daheim. Na ja, nicht ganz. Er war bei Bela, aber das war ja quasi wie zu Hause sein. Er grinste bei dem Gedanken, wie sehr er sich schon an die Wohnung des Drummers gewöhnt hatte. Und trotzdem: er war jedes Mal wieder sehr gerne hier. Zufrieden stand er auf, zog sich an und ging leise in Richtung Küche. Er war sich sicher, dass Bela noch lange schlafen würde, schließlich war er gestern doch sehr betrunken und es war auch spät gewesen. Also hatte er jede Menge Zeit. Während er sich einen Kaffee machte, überlegte er, was er mit dem Tag anfangen sollte.
Mit einer dampfenden Tasse Kaffee setzte er sich an den Küchentisch und sah sich in der Küche seines Freundes um. Es hatte sich nichts verändert. Zufrieden betrachtete er die bekannten Schränke und Ablagen, sowie die ganzen Geräte, bei denen er sich sicher war, dass Bela sie sowieso nicht alle benutzte. Er mochte die Küche und generell das ganze Haus des Drummers. Es war groß, einladend und hell. Würde er Belas Haus nicht kennen, hätte er darauf getippt, dass es dort sicher ziemlich dunkel und irgendwie gruselig sein musste. Insgeheim war er froh, dass es nicht so war. Oder zumindest fast. Ein Zimmer war genauso eingerichtet, wie man es nach dem ersten Eindruck von Bela erwarten würde, düster, geheimnisvoll und irgendwie gruselig.
Lächelnd trank er seinen Kaffee aus und entschloss er sich dazu, erst mal zu sich nach Hause zu fahren, um dort seine Sachen abzulegen und vielleicht einmal über die Post zu sehen.
Leise verließ er also das Haus des Schwarzhaarigen und machte sich auf den Weg zu dem seinen. Auf dem Weg dorthin dachte er über den gestrigen Abend nach. Er hatte Bela wieder einmal geküsst, und wieder hatte der Kleinere nicht einmal eine Sekunde lang so ausgesehen, als würde es ihn wundern, was Farin tat. Der Blonde schüttelte den Kopf, bog in seine Einfahrt ein und machte den Motor aus. Während er seinen Koffer aus dem Kofferraum hob und in Richtung seiner Haustür ging, konnte er nicht anders, als das kalte Wetter in Deutschland zu verfluchen.
>Ich sollte nur noch so in Urlaub fahren, dass ich immer im Sommer zurückkomme… Nicht im Winter… <, dachte er säuerlich und schloss seine Haustür auf. Er sah sich um. Bis auf eine Staubschicht, die jetzt auf allen Möbeln lag und einem Berg von Post direkt hinter seiner Tür, hatte sich nichts geändert. Natürlich nicht. Er musste grinsen, als er diese Feststellung machte. Was hatte er auch erwartet? Manchmal verstand er seine Gedankengänge selbst nicht so ganz.
Während er seine Sachen ausräumte, saubere Kleidung in seinen Schrank legte und die Schmutzwäsche zumindest zu einem gewissen Teil in die Waschmaschine steckte, plante er seinen Tag weiter. Er wollte als nächstes erst einmal auf die Uhr sehen, um besser entscheiden zu können, wie viel Zeit ihm noch blieb, bis Bela wahrscheinlich aufstand. Zu dem Zeitpunkt wollte er nämlich wieder bei den Älteren sein, damit es nicht so aussah, als wäre er einfach gegangen, ohne sich zu verabschieden oder auch nur einen kleine Nachricht zu schreiben. Außerdem hatte er sonst nichts zu tun und freute sich natürlich auch darauf, den Tag mit Bela verbringen zu können, auch wenn dieser heute sicher nichts von seinem Urlaub hören wollte. Er grinste. Es würde ein schweigsamer Nachmittag werden, dass war ihm klar, aber dennoch freute er sich darauf. Bela hatte seine eigene Art zu schweigen. Seine Miene sprach, zumindest für Farin, Bände. Der Blonde hatte gelernt, den anderen stumm zu verstehen. Es hatte ihm schon oft geholfen, besonders dann, wenn der Kleinere betrunken oder beleidigt war. Oder beides. Genauso wie gestern auch. Auch ohne große Worte oder Gesten war Farin klar gewesen, dass es besser war, zu schweigen. Manchmal redete man besser mit Bela, manchmal war schweigen die beste Methode um an ihn heranzukommen. Oder Zuneigung. Das war quasi eine Art Geheimwaffe, mit der man praktisch immer an Bela herankam. Oder, mit der zumindest er immer an ihn herankam.
Er lächelte, ließ die Waschmaschine laufen und ging noch einmal in seinen Flur. Er hob seine Post auf, legte sie auf den Küchentisch und sah auf die Uhr. 12:34 Uhr. Um die Zeit würde Bela bestimmt noch schlafen. Er tippte eher so auf etwa 14:30 bis 15:00 Uhr, dann würde der Schwarzhaarige wahrscheinlich aufstehen. Und mit den Jahren hatte Farin gelernt, diese Zeit sehr genau einzuschätzen. Wieder grinste er. Wenn man sich das alles so überlegte, schien es fast so, als wüsste er alles über Bela. Doch in Wirklichkeit wusste er nur viele Kleinigkeiten über den Drummer. Es gab noch so viel, was er von ihm lernen wollte, was er an ihm entdecken wollte, was er förmlich erforschen wollte. Und gleichzeitig doch nicht. Er wollte dennoch immer das sichere Wissen haben, dass es nicht alles über Bela wusste. Dass es immer etwas gab, womit der Kleinere ihn überraschen konnte, dass es immer etwas gab, was er neu an ihm entdecken konnte.
Er seufzte, strich sich durch die Haare und starrte an einen undefinierten Punkt an seiner Küchenwand. Es war falsch, dass er so dachte. Es klang so, als seinen er und Bela ein Paar, nicht „nur“ beste Freunde, und das war nun mal schlichtweg falsch. Und es würde wahrscheinlich auch nie so sein. Er traute sich nämlich einfach nicht, dem Schlagzeuger seine wahren Gefühle zu offenbaren, zu groß war die Angst, abgewiesen zu werden und damit ihre Freundschaft und die Band zu zerstören.
Seufzend schüttelte er den Kopf und drehte sich um. Er wollte duschen gehen, dann wieder zu Bela fahren und dort darauf warten, bis dieser wach werden würde. Und dann würde sich schon etwas ergeben, dass er tun könnte.
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Während er darauf wartete, dass Bela aufstand, hatte der Blonde es sich auf dessen Couch mit einer Tasse Tee und einem guten Buch gemütlich gemacht. So verging die Zeit viel schneller als es ohne Buch der Fall gewesen wäre, und als Bela schließlich zerzaust und augenscheinlich ziemlich fertig vor Farin stand, hatte der das Gefühl, sich gerade erst hingesetzt zu haben.
„Hey!“ Leise schloss Farin das Buch und sah den Kleineren lächelnd an. Der lächelte schwach zurück und ließ sich neben den Blonden auf die Couch fallen. Er schloss die Augen, seufzte leise und lehnte sich an Farin. „Na? Fertig?“, grinste Farin. Bela murrte etwas Unverständliches und Farin lachte leise, zog den Kleineren näher zu sich. „Kopfweh?“, fragte er nach, Bela nickte schwach. „Willst du ne Aspirintablette oder so?“ „Nein. Halt einfach die Klappe…“, kam es murrend zurück, und Farin lachte wieder leise. Ja, er hatte solche Gespräche definitiv vermisst…
Zufrieden hielt er Bela im Arm und schwieg. Es war genau, wie er sich das vorgestellt hatte: ein angenehmes Schweigen, dass keinen der beide störte und jedem ermöglichte, seinen Gedanken nachzugehen. Auch wenn Farin glaubte, dass Bela wohl weniger nachdachte. Er hörte lächelnd die gleichmäßigen, tiefen Atemzüge des Kleineren und genoss einfach seine Anwesenheit. Auch wenn es in Interviews wohl manchmal den Eindruck machte, als müsse er immer reden, was er auch gerne tat, so gern schwieg er auch manchmal. Schließlich müsste er sonst während seiner Urlaube permanent Selbstgespräche führen…
Er grinste schwach, lehnte den Kopf gegen die Lehne der Couch und schloss die Augen.
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„Bela??“ Die Stimme des Gitarristen schallte durch das Wohnzimmer des Kleineren und ließ diesen erschrocken zusammenfahren. Verwirrt blinzelnd hob er den Kopf und sah in das grinsende Gesicht seines Bandkollegen. „Genug gepennt! Ich hab Essen gemacht!“, verkündete der Gitarrist fröhlich, Bela seufzte nur leise. „Was ist?“ „Nichts…“ Der Schwarzhaarige grinste. Farins gute Laune war ansteckend, und jetzt, wo er richtig ausgeschlafen war und keine Kopfschmerzen mehr hatte, bemerkte er, dass er durchaus etwas essen könnte. Der Blonde sah ihn jetzt fragend an, Bela lachte leise. „Ist was?“, fragte Farin nach, Bela schüttelte den Kopf und stand auf. „Nein. Ich freu mich nur, ich hab nämlich Hunger!“ Der Blonde lachte. Ja, das war Bela so, wie er ihn kannte und liebte, wenn er keinen Kater mehr hatte. Grinsend folgte er Bela in die Küche, wo dieser schon in die Töpfen schaute. Scheinbar zufrieden half er Farin, den Tisch zu decken und das Essen zu verteilen.
„Guten Appetit, Meisterkoch!“, ließ Bela fröhlich hören, Farin streckte ihm nur die Zunge raus und begann zu essen.
Sie aßen eine Weile schweigend, jeder den eigenen Gedanken nachhängend, bis Bela schließlich die Stille unterbrach: „Sag mal, wann kommt eigentlich Rod zurück?“
„Hm, ein paar Tage vor deinem Geburtstag, glaub ich. Warum?“
„Nur so…“
„Hast du eigentlich was an deinem Geburtstag vor?“, fragte der Blonde neugierig. Bela schüttelte den Kopf.
„Keine Lust zu feiern? Bist du krank, Felse?“, fragte Farin mit gespieltem Entsetzten, Bela schüttelte nur grinsend den Kopf. Farin schien nachzudenken, dann grinste er. „Was ist?“, fragte Bela skeptisch und zog die Augenbrauen hoch. Der Gitarrist lachte, schüttelte den Kopf und sah dem anderen glücklich in die Augen. „Ich hatte gerade ne Idee…“ Bela stöhnte und verdrehte die Augen. „Wird sie mir gefallen?“ „Hmm… ja!“ „Dann ist ja gut…“, lachte Bela und aß weiter.
>Ja, es wird dir gefallen… <, dachte Farin zufrieden.
Einige Stunden später verabschiedete er sich von Bela. Zufrieden machte er sich auf den Weg nach Hause, mit der festen Absicht, morgen als erstes Rod anzurufen…