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Let's begin from 'I love you'

Ruki x Shou; Miyavi x Kai
von

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Kapitel 11
 

Ruki starrte seinen Bonsai an. Seit geschlagenen 10 Minuten saß er nun schon an seinem Küchentisch und betrachtete sich den kleinen Baum in der Hoffnung, er würde den Eindruck erwecken beschäftigt zu sein. Eigentlich hatte er vorgehabt den Bonsai umzutopfen, aber er wusste nicht so recht, wie man das machte. Da er ihm von seinen Eltern geschenkt worden war, als er seine neue Wohnung bezogen hatte, wollte er auch nicht, dass das kleine Ding einging. Andere Pflanzen hatte er nicht. Aber da das Umtopfen nunmal gemacht werden musste, eignete sich nichts besser dazu, als dies am Tag des PSC Sommerfestes zu machen.
 

Nun saß er hier an seinem Küchentisch mit der rot-weiß karierten, wasserabweisenden Tischdecke, den Bonsai vor seiner Nase, eine etwas größere Schale daneben, sowie zwei kleinen Schaufeln und einem Eimer voll mit einer Erdmischung, die er in einem Fachgeschäft erstanden hatte. Mittlerweile fragte er sich, wieso er den Baum nicht gleich dort hatte umtopfen lassen, weil er nunmal ungeschickt in solchen Dingen war, aber ja richtig!, er hatte ja eine Beschäftigung für den heutigen Tag gebraucht.
 

„Ruki? Wir müssen jetzt langsam mal los“, ertönte Kais Stimme von gegenüber. Ruki schaute kurz auf, zog eine Schnute und schüttelte den Kopf. Er war hier ja noch nicht fertig, er hatte ja bisher nichtmal angefangen, und würde sicher noch ein bisschen Zeit brauchen… den ganzen Tag bis in die späte Nacht! War schließlich nicht so einfach einen Bonsai umzutopfen. Zumindest für Ruki.
 

Kai, und in dessen Schlepptau Miyavi, waren vor einer guten Viertelstunde vorbei gekommen, um Ruki abzuholen und gemeinsam mit ihm zum Label zu fahren, um sich mit den anderen zu treffen. Seit ihrem kleinen Urlaub, der zum Glück keine Komplikationen nach sich gezogen hatte, waren sie ein paar mal im Studio gewesen, hatten zwei weitere Songs aufgenommen und feilten an einigen der bereits fertigen herum. Heute waren sie nur bis mittags im Studio gewesen, da nachmittags die Feier stattfinden sollte. Dass Kai bei ihm auftauchte, war nicht verabredet gewesen, aber er hätte es sich eigentlich denken können, dass Kai ahnte, was er im Schilde führte. Natürlich hatte er nie vorgehabt zu kommen, aber dass Kai, und zu allem Überfluss auch noch Miyavi, nun vor ihm saßen, brachte ihn in eine brenzlige Lage. Wenn nötig, würden die beiden ihn wahrscheinlich sogar zum Label tragen. Wieso nur hatte er ihnen auch aufgemacht?
 

„Ich muss meinen Bonsai noch umtopfen!“, erwiderte er stur und warf Miyavi einen bösen Blick zu, als der begann zu grinsen. Er wusste überhaupt nicht, was an dieser Situation so komisch sein sollte. Außerdem war es nur ein doofes Fest. Wieso musste er da hingehen? Tat schließlich niemandem weh, wenn er nicht kam.

„Der Bonsai topft sich aber nicht selbst um, nur weil du ihn anstarrst, Ruki-chan“, kicherte Miyavi, nahm eine der kleinen Schippen und begann in der Erde rumzustochern.
 

„Hör auf damit, du machst ihn doch kaputt!“

Ruki war aufgesprungen und hatte Miyavi das Schäufelchen wieder abgenommen. Am liebsten hätte er es ihm über den Kopf gezogen, aber da konnte er sich gerade noch beherrschen.

„Ich sag’s ja nur ungern, aber Miyavi hat Recht mit dem Anstarren. Außerdem kannst du den Baum noch morgen umtopfen“, schaltete sich Kai in den drohenden Konflikt ein, nahm Ruki die Schippe ab und legte sie zurück auf den Tisch.
 

„Aber wenn ich den Bonsai nicht umtopfe, geht er doch ein!“, jammerte Ruki, obwohl ihm klar war, dass Kai wusste, wieso er nicht zu dem Fest wollte.

„Vor morgen geht der bestimmt nicht ein. Na komm schon. So schlimm wird’s schon nicht werden“, versuchte ihn der Drummer zu beruhigen, aber was wusste Kai schon? Er war ja nicht dabei gewesen, wie Ruki sich mit dieser Zicke von Alice Nine Sänger gestritten hatte. Er wollte ihn einfach nicht sehen und so tun, als würde er seine und die anderen Bands mögen. Wollte er auch nicht.
 

„Wieso verstehst du denn nicht, dass ich da nicht hin will?“

Bettelnd sah Ruki Kai an, doch der Bandleader kannte keine Gnade und schüttelte nur den Kopf.

„Du tust ja gerade so, als würden wir zu deiner Hinrichtung fahren“, erwiderte er seufzend, „so schlimm wird es schon nicht werden. Du musst ja nicht mit Shou sprechen, wenn du nicht willst, aber vielleicht würde dir genau das mal gut tun.“
 

Ruki schnaubte. Mit Shou reden? Niemals! Der sollte bloß nicht denken, dass Ruki angekrochen kam und ihn um Verzeihung bat. Das hatte er an jenem Morgen getan, aber wiederholen würde er das sicher nicht. Wenn sich jemand zu entschuldigen hatte, dann ja wohl Shou! Nicht dass Ruki seine Entschuldigung großartig interessieren würde. Mit Shou war er durch. Ein und für alle mal.
 

„Niemals!“, fauchte er giftig und zog die Nase kraus.

„Ach Ruki, ab jetzt! Wir fahren. Mit dir!“, sagte Miyavi, der langsam ungeduldig geworden war, stand auf und fuhr Ruki durch die ungestylten Haare, woraufhin dieser ihn wegschubste.

„Darf ich mich vorher wenigstens noch umziehen?“

Momentan trug er eine alte, zerrissene Jeans und ein fleckiges Holzfällerhemd. Passende Kleidung für seine kleine unvollrichtete Gartenarbeit, aber auf einer Party konnte er sich so sicher nicht blicken lassen! Von seinen Haaren mal ganz zu schweigen.
 

Da Kai nickte, marschierte er schnurstracks in sein Schlafzimmer. Kurz überlegte er, sich einfach einzuschließen, aber das war dann doch zuviel des Guten und würde einen bösen Kai sicher nicht davon abhalten, seine Tür einzutreten. Vor seinem geöffneten Schrank blieb er stehen und überlegte erstmal angestrengt, was er anziehen sollte. Schließlich fiel ihm ein bestimmtes Kleidungsstück ins Auge, welches er lächelnd aus dem Fach zog.
 

Wenige Augenblicke später war er fertig angezogen, machte noch einen kurzen Abstecher ins Bad, um etwas Eyeliner aufzutragen und seine Haare zu machen. Er wählte seine allergrößte Sonnenbrille, setzte sie auf die Nase und betrachtete sich kurz im Spiegel.

„Perfekt!“, murmelte er zu sich selbst und grinste seine Reflektion an. So würde der Tag vielleicht doch noch erträglich werden.
 

„Bin fertig“, trällerte er fast schon wieder gut gelaunt, als er ins Wohnzimmer trat, wo Kai und Miyavi auf ihn warteten. Kai fielen bei seinem Anblick fast die Augen aus, während Miyavi zu lachen begann und zur Strafe den Ellbogen seines Liebsten in die Seite gerammt bekam.
 

„Willst du das wirklich anziehen?“, fragte der Drummer stirnrunzelnd. Ruki nickte heftig. Wenn sein Outfit schon auf Kai so eine Wirkung hatte, würde sie bei jemand anderes bestimmt noch stärker ausfallen.

„Na meinetwegen, dann lass uns fahren. Ich hab ja mit niemandem Streit“, meinte Kai schulterzuckend und machte sich auf den Weg zur Tür, wo er und die anderen beiden in ihre Schuhe schlüpften.
 

*
 

Auf dem Weg zum Label stellte Ruki fest, dass sich mindestens einer unglaublich auf das Fest freute. Miyavi saß auf der Rückbank – Ruki hasste es hinten zu sitzen – und sang gut gelaunt, laut und ziemlich schief den Song aus dem Radio mit, hampelte dabei so viel rum, wie es seine, durch den Gurt beeinträchtigte, Bewegungsfreiheit gerade zuließ. Kai verzog keine Mine, war das Spielchen wahrscheinlich schon gewohnt, aber Ruki warf hin und wieder ein paar verstörte Blicke nach hinten. Miyavi grinste ihn jedesmal nur breit an. Irgendwie war er schon komisch…
 

Kaum dass sie vor dem Label parkten und ausstiegen, war Miyavi auch schon verschwunden.

„Seine live Band kommt heute. Die hat er schon länger nicht mehr gesehen“, erklärte Kai, ohne dass Ruki nachfragen musste. Er rückte sich die Brille zurecht, fuhr sich durch die Haare und betrat dann neben Kai das Label.

Diesmal gab es keine ausgewöhnlichen Aktivitäten, denn nachdem sie im letzten Jahr bowlen waren und irgendjemand im Vollrausch eine Kugel hatte fallen lassen und sich den Fuß gebrochen hatte, wollte die Company diesmal eine Feier, die ohne Krankenhausbesuch endete. Stattdessen hatte man den Hinterhof schön hergerichtet, Tische und Bänke aufgebaut, sowie ein Buffet und einen großen Grill. Dass Grille auch ein gewisses Gefahrenpotential bargen, hatte wohl niemand bedacht.
 

Ruki und Kai schienen so ziemlich die letzten zu sein, die kamen, denn es wuselten schon allerlei Menschen herum. Nicht nur alle Bands waren zugegen, sondern auch sämtliche Mitarbeiter der Labels, sowie die Staffs, die sie immer auf Tour begleiteten. Das waren doch so viele Menschen, dass Ruki Shou vielleicht gar nicht so richtig begegnen würde. Man konnte sich zumindest aus dem Weg gehen…obwohl es auch schade wäre, wenn Shou nicht doch mal einen Blick auf ihn bzw. sein Beinkleid werfen würde.
 

Kai und er holten sich erstmal was zu trinken, ehe sie sich auf die Suche nach dem Rest ihrer Band machten. Uruha war schnell auszumachen, stand er doch mit strahlendem Gesicht, weißer Schürze und Kochmütze, sowie mit einer großen Grillgabel in der Hand bewaffnet hinter dem Grill und servierte den Hungrigen Steaks, Würstchen und andere Leckereien. Scheinbar schien er seine Sache sogar gut zu machen, denn angebrannt war nichts und es roch sogar so lecker, dass Ruki auch Hunger bekam.
 

„Ruki, da bist du ja! Ich dachte schon du kommst nicht mehr!“

Plötzlich stand Reita vor ihm und knuddelte ihn kurz durch, was Ruki perplex über sich ergehen ließ und nicht erwiderte, denn seit wann taten sie das? Das konnte man am Ende eines Konzertes machen, aber hier?! Sie waren doch keine 15jährigen Schulmädchen!

„Ja, Reita, ich freue mich auch dich zu sehen“, spöttelte er und machte sich aus der Umarmung los. „Lass uns was zu essen holen, ich hab Hunger!“
 

Er packte den Bassisten am Arm und schleifte ihn rüber zu Uruha, doch bevor sie dort ankamen, rannte jemand von der Seite in sie rein.

„Sorry, ich hab euch nicht…“, begann ein abwesend wirkender Shou, doch als er sah, mit wem er sprach, verfinsterte sich sein Blick und seine Stimme wurde härter, „…gesehen.“

„Macht nix!“, winkte Reita ab, während Ruki seine Hände kurz zu Fäusten ballte. Soviel zum Thema nicht über den Weg laufen. Trotzdem hatte er nur ein triumphierendes Lächeln dafür übrig, während Shou auf seine Hose starrte, sein Blick sich immer mehr verdunkelte und er die Lippen zusammenkniff, ehe er hoch erhobenen Kopfes abrauschte.
 

„Du hättest die Hose nicht anziehen sollen, Ruki“, murmelte Reita, dem die Situation sichtlich unangenehm war. Ruki dagegen genoss seinen Triumph. Shou sollte bloß nicht denken, dass er ihm nachweinte oder so. Tat er nämlich nicht. Er war ein freier Mann und hatte seine goldene Hose wieder, die er zur Feier des Tages angezogen hatte. Er machte vielleicht nicht so eine gute Figur darin, wie in einer engen Jeans, aber um Shou zu provozieren langte sie allemal.
 

„Ich weiß nicht, was du meinst, Reita“, meinte Ruki daraufhin schelmisch, ließ den verdutzten Bassisten stehen und ging zu Uruha, wo er sich einen Teller voll mit Würstchen schaufeln ließ. Am Buffet füllte er seinen Teller weiter auf und scannte dann die Tische ab, um nach einem ruhigen Plätzchen zu suchen. Er wollte ja nicht gerade neben Leuten wie denen von SuG sitzen. Kai, der Verräter, hatte mittlerweile neben Saga und Nao Platz genommen. Das war also keine Option, aber da hinten war bei Aoi und ihrem Manager noch ein Plätzchen frei.
 

Er begrüßte die beiden, sowie die anderen Anwesenden, die er nur flüchtig kannte, da es sich dabei um Leute handelte, die Papierkram und ähnliches erledigten, und setzte sich neben Aoi.

„Ich dachte schon du kommst nicht mehr“, neckte dieser ihn sogleich und Ruki funkelte ihn böse an, was durch seine Sonnenbrille natürlich nicht zu sehen war. Hatte sich also schon rumgesprochen, was mit Shou gelaufen war. Er selbst hatte es Aoi ja nicht erzählt. Musste also einer der anderen gewesen sein. Manchmal fragte sich Ruki in Anbetracht des ganzen Getratsches doch, ob gewisse Musiker nicht nicht nur weiblich aussahen, sondern auch diverse andere weibliche Eigenschaften im Blut hatten. Wer sonst steckte seine Nase in die Angelegenheiten andere Menschen wenn nicht Frauen?
 

„Natürlich musste ich kommen. So ein tolles Fest kann ich mir doch nicht entgehen lassen“, erwiderte er ironisch und begann damit sich den Mund voller Essen vollzustopfen.

„Willst du das wirklich alles essen? Du weißt doch, dass du nicht mehr in die Höhe wächst, sondern nur noch in die Breite“, schmunzelte Aoi dann allerdings und Ruki blieb der Bissen regelrecht im Hals stecken. Er verschluckte sich und hustete. Aoi klopfte ihm auf den Rücken, bis er sich wieder beruhigt hatte. Am liebsten wollte er sein Messer nehmen und in Aois Hals stechen, aber gerade vor Manager-san konnte er das schlecht tun. Zum Glück war der wenigstens mit jemand anderes in eine Unterhaltung verwickelt, so dass er das kleine Gespräch zwischen Ruki und Aoi nicht mitbekam.
 

„Ja, das will ich alles essen. Ich werde schon nicht fett!“

„Ich meine ja nur, denn jetzt wo wir keine Konzerte spielen und du keinen Sex mehr hast, wirst du die Kalorien sicher nur schwer los.“

Ruki knallte das Messer auf den Tisch und drehte sich langsam, ganz langsam, zu Aoi, doch bevor er die Gelegenheit bekam, irgendetwas zu sagen, nahm er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr und als er seinen Blick auf die andere Seite des Tisches richtete, saßen dort plötzlich Hiroto und…Shou! Wollte ihn denn heute jeder ärgern?
 

„Ist irgendwas?“, fragte Shou süßlich lächelnd und schlug seine langen Beine übereinander. Vor ihm stand ein großes, mit Sojamilch gefülltes Glas und allein bei dem Anblick musste Ruki sich schon schütteln. Er hatte nie verstanden, wie jemand freiwillig dieses Zeug trinken konnte. Und Shou liebte es abgöttisch. Erst am Morgen hatte Ruki die Reste der Sojamilch, die er ursprünglich für Shou gekauft hatte, im Klo entsorgt.
 

„Nee, ist alles in Ordnung. Das heißt, bis gerade war alles in Ordnung, aber jetzt sitzen so Leute am Tisch, wo man Angst haben muss, dass sie einem ungerechtfertigerweise eine Szene machen, weil ihr Drama-Gen zu ausgeprägt ist“, antwortete Ruki kühl und nahm seine Sonnenbrille ab, um Shou einen eisigen Blick zuzuwerfen. Der blonde Sänger starrte ihn für einen Moment mit leicht geöffnetem Mund an, dann verengten sich seine Augen wieder zu kleinen Schlitzen, wie damals, als er und Ruki sich wegen der Hose gestritten hatten.
 

„Ich glaub, mich hat grad was geblendet. Ich weiß nicht, ob es die Hose war oder doch Rukis Arroganz. Aber ist ja auch egal. Die beiden scheint ja schließlich etwas Tieferes zu verbinden, wenn Ruki dafür sogar mit Leuten ins Bett springt, die er eigentlich gar nicht mag“, spöttelte Shou, ohne dabei Ruki aus den Augen zu lassen. Dieser konnte sich ein Schmunzeln gerade so verkneifen. War ja fast niedlich wie Shou versuchte ihn verbal auszustechen. Tja, da kannte er Ruki aber nicht gut genug. Er nahm ohne mit der Wimper zu zucken einen Schluck von seiner Cola, räusperte sich und wandte sich dann wieder Shou zu.
 

„Tja, es gibt eben Dinge, die sind ihre Opfer wert! Und immerhin bin nicht ich derjenige gewesen, der sich willenlos wie eine Bordsteinschwalbe hat flachlegen lassen! Ich hab wenigstens meine Hose und einen Fick bekommen.“

Bei Rukis letzten Worten schnappte Aoi nach Luft und wedelte mit den Händen hektisch in der Luft herum. Ruki blieb ganz cool, legte den Kopf ein bisschen schief und sah Shou abwartend an, aber scheinbar hatte der nichts mehr zu sagen, denn sein Mund stand wieder offen.
 

„Das reicht!“, mischte sich dann plötzlich Manager-san ein, „noch ein Wort und ihr verbringt demnächst eure Freizeit beim Psychologen - zusammen! Ihr könnt froh sein, dass wir hier unter uns sind.“

„Ich wollte sowieso gerade gehen“, zickte Shou, der sich in der Zwischenzeit wieder gefangen hatte, herablassend, doch es war ihm anzusehen, dass er dennoch getroffen war von Rukis harten Worten, was diesem wiederum nur recht war. Der Tag, an dem ihm irgendjemand verbal überlegen war, musste erst noch kommen. Triumphierend beobachtete er, wie Shou und Hiroto aufstanden und irgendwo zwischen den Leuten verschwanden.
 

„Oh Mann Ruki, das hättest du wirklich nicht sagen sollen!“, seufzte Aoi, schüttelte wieder den Kopf und leerte sein Glas Bier in einem Zug. Nach dieser Szene gerade brauchte er das.

„Wieso? Er hat mich doch provoziert und das lasse ich mir nicht gefallen von jemandem wie dem“, fauchte Ruki und verschränkte die Arme vor der Brust. Er hatte genau richtig gehandelt, als er sich vor Shous Angriff geschützt hatte. Und er hatte ja nicht damit angefangen! Shou hätte einfach wegbleiben sollen. Gab genug andere Tische, an die er sich setzen konnte, aber nein, ausgerechnet zu Ruki verschlug es ihm. Was für ein Zufall.
 

„Aber ihr wart doch bis vor kurzem noch zusammen und nicht gerade unglücklich, wenn ich mich richtig erinnere“, warf Aoi noch ein und rieb sich die Schläfen. Ruki erwiderte darauf nichts, sondern kaute ein wenig auf seiner Unterlippe herum. Prinzipiell stimmte das natürlich, aber das Blatt hatte sich gewendet und jetzt waren sie weder zusammen, noch zusammen glücklich. Hätte Shou mal nicht so einen Aufstand wegen der Hose gemacht! Dann…ja dann was? Würden sie jetzt irgendwo zusammen sitzen, Händchen halten oder hinter den Büschen am Hintereingang rumknutschen, wie es gerade Miyavi und Kai nicht gerade sehr unauffällig taten. Vielleicht hätten sie sich auch heimlich ins Label geschlichen, um ein bisschen ungestört zu kuscheln.
 

Aber daran war jetzt nicht mehr zu denken. Ihre Beziehung war Geschichte. Sie waren ja sowieso nur ein paar Wochen zusammen gewesen. Eigentlich konnte man das noch nichtmal eine richtige Beziehung nennen. Es hätte vielleicht eine werden können und dazu noch eine tolle, denn sie hatten sich ja richtig gut verstanden und gegenseitig ergänzt, aber damit war jetzt Schluss. Jetzt hieß es nach vorne schauen und die Augen nicht vor dem zu verschließen, was vor einem lag. Vielleicht würde Ruki ja schon morgen jemanden treffen, bei dem es Klick machte. Zugegebenermaßen hatte niemand so tolle Beine und einen treudoofen, aber dennoch liebevollen Hundeblick wie Shou, aber andere Männer würden auch andere Vorzüge haben. Er würde bestimmt jemanden finden, der Shou ersetzen könnte!
 

„Ich geh mal auf’s Klo!“

Ruki erhob sich und machte sich auf den Weg ins Label, um die nächste Toilette aufzusuchen. Auf dem Weg dorthin hörte er allerdings Stimmen und neugierig wie er war, machte er einen kleinen Umweg, um herauszufinden, was da gerade los war. Als er sich einem offenen Raum näherte, schlich er nur noch auf Zehenspitzen, denn die Stimmen kamen ihm mehr als bekannt vor und gerade deswegen wollte er nicht entdeckt werden.
 

Vorsichtig lugte er in einen offen stehenden Raum und erkannte Shou und Hiroto. Shou saß mit eingefallenen Schultern auf einem alten Sofa und wischte sich mit einem Taschentuch über die Augen, während Hiroto einen Arm um ihn gelegt hatte und leise Worte des Trosts aussprach. Irgendwas in Ruki regte sich jetzt doch und verbreitete ein unwohles Gefühl in seinem Bauch, als er Shou tränenaufgelöst sah. Natürlich war ihm bewusst, dass er nicht wenig Anteil an diesen Tränen hatte. Kurz überlegte er, ob er zurück nach draußen gehen sollte, aber auf Party hatte er jetzt wirklich keine Lust mehr. Er machte noch einen kurzen Zwischenstopp auf der Toilette und verließ dann das Label durch den Vordereingang, rief sich ein Taxi und ließ sich nach Hause bringen.
 

Tbc.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  teufelchen_netty
2008-10-03T17:06:18+00:00 03.10.2008 19:06
woar echt ruki ey -.-
shou tut mir irnwie leid. das war echt fies
Von:  -lucky-
2008-09-30T20:59:49+00:00 30.09.2008 22:59
was ein arschloch!
Von:  Armaterasu
2008-09-30T10:49:55+00:00 30.09.2008 12:49
ruki war ja echt nicht ohne... das ging echt zu weit, auch wenn ich es lustig finde ^^° ich bin ja mal gespannt wie ruki durch die szene fühlt und was er wirklich über shou denkt... schließlich darf man ja nicht vergessen, dass ruki öfters möglichkeiten hatte seine hose zurück zu holen, es aber irgendwie nicht getan hat...

ich bin gespannt, was wird ^^

LG
amy
Von:  Anini
2008-09-30T09:47:47+00:00 30.09.2008 11:47
Armer Shou.....
Ich hätte Ruki echt mehr anstand zu getraut!
Die Aussage :„Tja, es gibt eben Dinge, die sind ihre Opfer wert! Und immerhin bin nicht ich derjenige gewesen, der sich willenlos wie eine Bordsteinschwalbe hat flachlegen lassen! Ich hab wenigstens meine Hose und einen Fick bekommen.“
IST ECHT UNTER ALLER SAU!
Hallo? Shou liebt/liebte ihn...da sagt man sowas auch im streit nicht.
So viel zu Japaner haben alle so gutes Benehmen >_>

Liebe Grüße
Aki-chan
Von:  Demona
2008-09-30T09:09:53+00:00 30.09.2008 11:09
Interessant... hat sich Ruki schon soweit was eingeredet, oder ist er einfach zu feige, zu Shou zu gehen und ihn zu trösten?
Ruki ist aber schwer von Begriff... da sagen ihm seine Bandmitglieder schon, was nicht so günstig ist... und er macht/sagt es trotzdem.
Wundert mich wirklich, dass ihm keiner von Shous Kollegen die Meinung gegeigt hat ^^ (einkesseln und verhauen, jawoll! ^^)
Von:  Maya
2008-09-30T08:25:29+00:00 30.09.2008 10:25
Wow ^^
Also der Schlagabtausch zwischen Shou und Ruki war einerseits doch schon lustig (solche Zicken ey XD), aber Rukis letzter Kommentar ging dann doch eindeutig unter die Gürtellinie =.=
Autsch..
Shou tat mir jetzt zum Schluss richtig Leid, wie er da mit Hiroto saß und geheult hat T.T *in arm nimmt*
Ich hoffe ja, die zwei kriegen sich wieder ein.. *nick*
Also schnell weiter ^^
LG
Maya
Von:  Luxury
2008-09-30T07:56:58+00:00 30.09.2008 09:56
so ein mieser *piep*
wie kann ein Mensch nur so gefühlskalt und grausam sein?
Naja wenigstens am Ende scheint er ja etwas Mitleid mit Shou zu haben.
Ich hoffe doch stark, dass Ruki von seinem hohen Ross runter kommt und sich seiner Gefühle für Shou endlich richtig bewusst wird.

LG NeMuRiii
Von:  -shiyuu
2008-09-29T22:38:49+00:00 30.09.2008 00:38
boah wie doof is denn der ruki =__________=
erst ist er so gemein zu shou und dann sieht er dass der weint, tröstet ihn aber nicht mal! *aufreg*
wehe er entschuldigt sich nicht bald mal Ò__ó
ich will, dass zwischen den beiden alles wieder gut wird >____________<~


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