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Angst

von

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Kapitel 2

„Hiroto, verdammt jetzt beeil dich doch mal.“ Nao stand kurz davor einen Schreikrampf zu bekommen, weil unser Jüngster, einfach nicht aus der Hüfte kam.

„Ich komme doch schon. Mach nicht so einen Stress. Wir haben heute erst abends Termine.“ Hiro wuchtete seinen großen Koffer zum Bus. Zum Glück stand einer unserer Secus in der Nähe, der sich dann auch erbarmte Pon zu helfen.

„Shou, alles klar bei dir? Hast du dein Täschchen dabei?“ Tora war neben mich getreten und hatte seine Stimme gesenkt. Ich nickte nur und beobachtete das Schauspiel interessiert weiter. Lust über dieses Thema zu sprechen hatte ich nicht die geringste. Schon gar nicht, wenn jede Sekunde einer der Anderen auftauchen und unser Gespräch belauschen konnte. Und siehe da, es vergingen nicht mal Sekunden bevor Saga aus dem Bus stieg, einen kurzen Blick auf die mittlerweile Streitenden warf und anschließend zu uns kam.

„Was geht denn bei denen? Die sollten sich lieber zusammenreißen, wir müssen immerhin ab jetzt fast 3 Wochen miteinander auf mehr als kleinen Raum leben.“

„Also, Hiro war in Naos Augen zu langsam sein Gepäck in den Bus zu packen und da Nao heute irgendwie leicht gereizt wirkt, reicht dass offensichtlich für das da.“ Toras Antwort traf so ziemlich alles. Das erste was wohl jedem von uns aufgefallen war, war Naos schlechte Laune. Unsere Vermutungen über die Gründe gingen dabei weit auseinander. Saga war der Meinung, dass Nao einfach am vergangenen Abend kein Date landen konnte, während Tora der Meinung war, dass Nao einfach nur angespannt wegen der Tour war, wogegen ich mir nur dachte, dass Nao vielleicht nur schlecht geschlafen hatte, was jedoch weder Sagas noch Toras Vermutung außer Kraft setzte.

„Na das kann ja noch sehr lustig werden.“ Saga verdrehte die Augen. Ich warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Er sah heute wieder unheimlich heiß aus. Seine Haare trug er zusammengebunden. Jahhaa ich weiß, dass kann man sich nicht wirklich vorstellen, aber es sieht echt geil aus. Dazu trug er eine enge schwarze Hose und ein buntes Shirt. Seine Gucci-Sonnenbrille hing mit einem Bügel im Kragen des Shirts.

„Du siehst immer noch müde aus, Shou-chan. Dabei warst du gestern Abend nicht mal mit.“ Saga hatte sich mir zugewandt und musterte mich eindringlich.

„Ich schlaf in letzter Zeit einfach nicht gut.“ Ich versuchte ein Lächeln zu Stande zu bringen, was mir jedoch mehr schlecht als recht gelang.

„Ich glaub, ich trenne mal die beiden bevor es noch Verletzte gibt.“ Tora ließ mich einfach mit Saga alleine stehen. Scheiße, über was red ich jetzt mit dem. Früher war das alles gar kein Problem gewesen, aber jetzt, jetzt ist alles anders. Jetzt achte ich bei ihm auf jeden Atemzug, auf jede noch so winzige Bewegung.

„Du weißt, wenn irgendwas ist, kannst du mit jedem von uns reden. Ich merke selbst, dass es zur Zeit sehr viel zu tun gibt, da kann man schon mal den Überblick verlieren.“

„Das weiß ich doch. Mach dir keine Sorgen, ich krieg das schon hin. Ich brauch wahrscheinlich einfach nur mal eine Nacht richtigen Schlaf.“

„Ich schätze das kannst du erstmal vergessen. So wie Nao schnarcht, wird dass die Hölle auf Erden. Aber ich hab zur Not Ohropax eingepackt, wenn du also Interesse hast? Ein Paar kann ich entbehren.“ Ich schaute Saga überrascht an. Daran das Nao schnarcht, hab ich nicht mehr gedacht. Klasse, wirklich super.

„Ich glaub, das Paar kannst du mir gleich auf den Nachttisch legen. Ansonsten garantier ich für nichts mehr.“ Wenn ich meinen Schlaf nicht bekam, konnte ich sehr leicht bösartig werden. Das wussten alle. Besonders Nao. Der arme Kerl hatte mal das große Glück mit mir ein Hotelzimmer zu teilen und war dann auch noch so clever mich den ganzen Abend zu zuquatschen. Das Ende vom Abend war, dass Nao in seinem quietschgelben Pyjama und seinem Kuschelhasen draußen auf dem Hotelflur landete. Selbstverständlich ohne Decke. Ich weiß bis heute nicht, bei wem er die Nacht verbracht hat.

„Erde an Häschen. Noch anwesend?“ Saga fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht.

„Entschuldige, ich hab grad an die Nacht gedacht, wo ich Nao vor die Tür gesetzt habe.“ Ich grinste.

„Jupp, das war ne klasse Aktion. Hätte ich dir nie zugetraut.“ Saga legte seine Hand auf meine Schulter.

„Na los, bevor wir die Nächsten sind, die Anpfiff kriegen. Der Rest ist schon drin. Und wir wollen doch nicht schuldig sein, wenn Nao noch einen Herzinfarkt kriegt. Auf…. “

„BEWEGT IHR EUCH AUCH MAL!!“ Da war sie wieder. Naos nervtötende Stimme. Und das auch noch in einer unmenschlichen Lautstärke. Saga und ich sahen uns an und nahmen anschließend die Beine in die Hand.
 


 

„So Jungs. Hier ist der Terminplan für die nächsten zwei Tage. Das Interview morgen Vormittag ist besonders wichtig. Ihr müsst fit sein und euch gut konzentrieren. Nur ein Patzer und ihr könnt für die nächsten Wochen eure Identität wechseln.“ Unser liebenswerter Manager drückte jedem von uns den Plan in die Hand. Ich ließ meinen Blick darüber schweifen. Na toll. Mehr ging auch nicht rein. Nix mit ruhiger Tour. Stress und nochmals Stress.

„Ich will ja nix sagen, aber sind sechs Stunden Schlaf nicht ein bisschen viel? Wir könnten doch einfach noch ein Interview oder ein Fotoshooting reinquetschen.“ Sagas Spruch kam so trocken, dass sich Tora an seinem Kaffee verschluckte und unserem Manager fast die Augen ausfielen. Und genau das war der Grund, warum ich Saga so mochte. Leider war diese Art auch dafür verantwortlich, dass Saga unter keinen Umständen von meinem Problem erfahren durfte.

„Noch so ein Spruch und ich sorg dafür, dass ihr noch weniger Schlaf habt.“

„Dafür wird Nao schon sorgen.“ Pon duckte sich um nicht das Kissen, welches Nao gerade nach ihm warf, nicht an den Kopf zu kriegen.

„Dir werd ich schon Beine machen.“ Nao streckte Pon die Zunge raus, verschränkte die Arme und schmollte.
 

Nachdem wir das Radiointerview am Abend hinter uns gebracht hatten, setzten sich die anderen Drei in den „Aufenthaltsraum“ und fingen an Karten zu spielen.

„Sorry Jungs, aber ich geh ins Bett. Jetzt hab ich wenigstens noch die Chance einzuschlafen.“ Ich verabschiedete mich und ging die kleine Treppen zu den Schlafkojen. Ich war zu müde um noch mit denen irgendwelche Spiele zu spielen. Ich schnappte meine Waschsachen und huschte in unsere recht notdürftiges Badezimmer. Ok, es war im Prinzip alles drin, von einer kleinen Dusche, einem Spiegel, einem kleinen Schränkchen zu einem Waschbecken. Es war eben nur extrem klein und das Schlimmste, ich musste es mir mit vier weiteren Herren teilen, die allesamt min. ne halbe Stunde brauchten. Und zu Zweit sich waschen war auf Grund der Größe einfach nicht drin. Egal, die nächsten Wochen musste es eben auch mal so gehen. Ich wusch mir gerade das Make up aus dem Gesicht als sich alles anfing zu drehen. Scheiße, das kann doch nicht war sein. Ich tastete mit einer Hand an der Wand entlang um zur Tür zu kommen. Ein Zittern ging durch meinen Körper. Kalter Schweiß bildete sich auf meiner Stirn. Ich spürte wie sich langsam Panik in mir breit machte. Mit zitternden Händen öffnete ich die Tür und versuchte zurück zu den Kojen zu kommen, bei denen mein Koffer stand. Ich stolperte und konnte mich gerade noch festhalten. Meine Kraft verließ mich. Ich ließ mich zu Boden gleiten und krabbelte auf allen vieren weiter in Richtung Koffer. Immer mehr fing sich alles an zu drehen, immer mehr kam die Panik in mir hoch. Tränen liefen über mein Gesicht. Wie ist es möglich, dass knappe 5 Meter so lang sein konnten?

„Shou? Shou?“ Von weitem hörte ich eine Stimme, die immer wieder nach mir rief. Ich streckte meine Hand in die Richtung aus der Stimme zu kommen schien.

„Shou, was ist denn los? Kann ich dir helfen? Bitte rede mit mir. Shou? “Ich spürte wie ich sanft in die Arme genommen wurde. Eine angenehme Wärme umfing mich.

“Scheiße, Toraaaa?” Vorsichtig streichelte mich eine der Hände, die auf meinem Rücken lagen.

„Was ist denn? Kannst du nicht mal alleine auf Toilette gehen?“ Ich hob kurz den Kopf und sah wie eine zweite Person die Treppe hoch kam.

„Um Himmels willen, Shou.“ Noch ein Paar weitere Hände berührten meine zitternden und schweißgebadeten Körper.

„Keine Ahnung was los ist. Ich bin hoch gekommen und Shou lag da einfach.“ Ich hörte wie sich beide Personen unterhielten. Eine von ihnen war Tora. Seine Stimme kannte ich mittlerweile. Aber die andere konnte ich nicht zuordnen.

„Saga bleib hier. Ich hol schnell die Medikamente.“ Tora erhob sich und eilte in die Richtung in die ich versucht hatte zu kommen.

„Ganz ruhig Shou. Ich bin bei dir. Hab keine Angst.“ Saga? Ich schreckte hoch. Nein, alles nur das nicht. Bitte nicht Saga.

„Shhhh, Shou ich bins doch nur.“ Wieder drückte er mich an sich ran. Ich konnte sein Parfüm riechen. Mein Verstand klärte sich wieder. Ich fühlte, wie mich weiche warme Lippen auf der Stirn liebkosten.

„So. Da bin ich wieder.“ Tora kniete sich neben mich. Mein Blick wurde klarer. Tora hatte mein kleines blaues Täschchen geholt, indem meine Medikamente verstaut waren.

„Es geht schon, danke. Ich brauch keine.“ Meine Stimme war leise und brüchig. Tora sah mich skeptisch an.

„Sicher?“ Ich nickte und versuchte aufzustehen. Saga griff nach meinem Arm und half mir.

„Komm ich bring dich ins Bett. Du brauchst jetzt erstmal Ruhe. Glaube ich zumindest.“ Saga sah hilflos zu Tora.

„Gut, dann eben nicht. Aber ich bleib heute Nacht wach und pass auf dich auf.“ Tora packte die kleine Spritze wieder weg. Ich ging mit Saga zu meiner Koje und legte mich hin.

„Tora bring mal nen Waschlappen mit. Shou ist völlig verschwitzt.“ Saga streichelte mir sanft über die Stirn. Ein liebevolles Lächeln lag auf seinem Gesicht.

„Ganz ruhig Shou. Ich bleib bei dir. Was immer dein Problem ist, ich werde für dich da sein.“ Saga nahm Tora den Lappen ab und begann mir den Schweiß vom Köper zu wischen.

„Saga, bitte denk jetzt nicht schlecht von mir.“ Mir kamen wieder Tränen. Ich hatte Angst, er könne mich auslachen.

„Ich denke gar nicht schlecht von dir. Shou ich liebe dich und da kann auch das was gerade passiert ist nichts ändern.“

„Du liebst mich?“ Ich glaub ich hab mich verhört. Ich sah in geschockt an. Sein Gesicht kam näher und dann spürte ich diese warmen weichen Lippen auf meinen. Wieder drehte sich alles, aber nicht aus Angst sondern weil alles in mir anfing zu kribbeln.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-08-19T12:57:17+00:00 19.08.2008 14:57
ICH LIEBE ES^^ deine art zu schreiben ist supi und das kapitel is erste sahne!! mach weiter so und vor allem mach schnell^^ ich bin neugierig wies weitergeht^^


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