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Anders als man denkt

Sasuke + Sakura
von

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Mehr als Freundschaft

So,
 

hier kommt das nächste Kapitel und ich bin mal gespannt, wie es euch gefällt.
 

Über konstruktive Kritik / Lob würde ich mich sehr freuen, an sonsten wünsch ich euch einfach viel Spaß beim Lesen.
 

Yukari21
 

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So machte er sich auf in sein Zimmer. Dort lag Sakura immer noch in seinem Bett und schlief. Sein Engel. Leicht musste er lächeln, das Bild das sich ihm bot war aber einfach traumhaft. Sakura lag über sein gesamtes Bett verteilt. Teilweise hatten sich bereits einzelne Strähnen aus ihrem Zopf gelöst und umspielten sanft ihr Gesicht.
 

Möglichst leise, um sie nicht zu wecken ließ er sich auf seinen Schreibtischstuhl nieder und schnappte sich eines seiner Bücher. Es war ein kläglicher Versuch, sie abzulenken, aber was sollte er tun. Wieder schwirrten ihm Nejis Worte im Gedächtnis umher.
 

Sein Blick fiel auf das Buch in seinen Händen. Er hatte keine Ahnung, um was es ging und er versuchte bestimmt schon zum zehnten Mal die gleiche Seite zu lesen und zu verstehen, aber er konnte sich einfach nicht konzentrieren. Seine Gedanken drifteten jedes Mal zu der Person zu seiner Rechten ab und seine Augen schienen diesen zu folgen.
 

Leise seufzte er auf und widmete sich wieder den weißen Blättern. Er war erbärmlich, aber er konnte auch nichts daran ändern.
 

Im Hintergrund nahm er plötzlich ein leises Rascheln war und als er aufblickte sah er direkt in die strahlenden Augen von Sakura, sie war wach.
 

„Guten Morgen, die zweite, so wie du aussiehst, bist du schon länger auf den Beinen, ich hoffe ich blockiere dein Zimmer nicht allzu lange?“
 

Wieder dieses Lachen und wieder konnte er spüren, dass sein Herzschlag einen Zahn zulegte. Äußerlich versuchte er, sich nichts anmerken zu lassen, aber innerlich fraß ihn diese falsche Nähe auf. Wenn er ehrlich zu sich war, dann wollte er sich jetzt neben sie legen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Aber soweit würde er es nicht kommen lassen.

‚Sags ihr’ Neji hatte doch keine Ahnung. Wenn sie seine Gefühle nicht erwidern würde, dann wäre auch die gerade wachsende innige Freundschaft hin. Er würde den wichtigsten Menschen verlieren. Die Person, die seine Situation nachempfinden konnte, das würde er nicht aushalten, und das wusste er auch.
 

Die ganze Welt kannte ihn als Eisklotz, als Mister Gefühllos, doch Sakura kannte den wahren Sasuke. Sie hatte die verletzliche Seele gesehen und ihn aus seinem Schneckenhaus hervorgeholt. Wenn sie ging, dann… darüber wollte er lieber nicht nachdenken.
 

„Hey Sasuke, alles ok?“
 

Irritiert blickte er auf.
 

„Du bist ja ganz in Gedanken versunken.“
 

„Äh… ja… tschuldige, alles klar und nein, du blockierst mein Zimmer noch nicht zu lange, der Rest schläft eh noch, Neji wollte Tenten gerade wecken, also keine Eile, aber ich kann ja mal nachschauen, ob dein Zimmer schon wieder betreten werden kann.“
 

„Danke, aber ich werde das selbst machen, so kann ich auch gleich einen Abstecher ins Bad unternehmen, bevor dort die Hölle ausbricht, weil Naruto, Shikamaru und Co. wach werden.“
 

Sie grinste verschmitzt und auch er konnte sich ein wissendes Lächeln nicht verkneifen. Danach begann er den Rollo hoch zu ziehen und das Fenster zu öffnen, während Sakura aus dem Zimmer verschwand. Es würde die Hölle werden. Zwei Nächte sollte er noch neben ihr verbringen. Er hätte sich beinahe bis auf die Knochen blamiert, wo war seine Selbstbeherrschung hin? Matt lies er sich zurück auf seinen Schreibtischstuhl gleiten und schloss die Augen. Doch alles was er sah war Sakuras Gesicht mit diesem unbeschreiblichen Lächeln.
 

Nach weiteren Minuten des Selbstmitleids entschloss sich Sasuke seinem Kopf eine Pause zu gönnen. Entsprechend motiviert schlüpfte er in seine Sportsachen und nahm sich an der Gardarobe noch seine Mütze, Handschuhe und einen I-Pod mit. Er gab Neji noch schnell bescheid, dass er joggen wäre und verlies die WG.
 

Geschlagene zwei Stunden rannte er sich die Seele aus dem Leib. Sein Körper war angenehm erschöpft und sein Geist leer. Verschwitzt und noch etwas außer Atem kam er zurück und war von der seltsamen Stille überrascht. Normalerweise müssten doch schon alle wach sein, warum war es dann so ruhig? Er wollte gerade in seinem Zimmer verschwinden um sich frische Sache mitzunehmen und ins Bad zu verschwinden, die Dusche heute Morgen hätte er sich echt sparen können, aber egal, als ihm ein wohlbekannter rosafarbener Haarschopf über den Weg lief.
 

„Hey Sasuke, wieder da?“
 

„Jepp, aber sag mal, wo ist der Rest?“
 

„Ach, Ino ist mit Hinata und Tenten in die Stadt shoppen gegangen, sie war der Auffassung, dass ihr Kleiderschrank noch nicht voll genug ist. Shikamaru hat sich in Richtung Bibliothek verzogen, er sagte irgendwas von Hausarbeit und noch nicht fertig. Naja und Neji ist zusammen mit Naruto in die Fitnessinsel, was wohl dauern kann.“

„Und du wolltest nicht mit Ino und Hinata shoppen??“
 

Sakura blickte etwas beschämt zu Boden, kratzte sich dann verlegen am Kopf, bevor sie ihn schief lächelnd ansah.
 

„Naja, sagen wir es mal so, als Shikamaru etwas von Hausarbeit und noch nicht fertig erwähnte, wurde mir heiss und nun werde ich mich wohl oder übel in meinem Zimmer einschließen, denn ich muss meine auch noch fertig bekommen und wenn Tenten und Neji wieder da sind und mein Zimmer belagern, komm ich ja nicht vorwärts, schließlich brauch ich ja meinen Rechner.“
 

Sasuke nickt verstehend und wollte ihr gerade freundschaftlich auf die Schulter schlagen, als ihm etwas einfiel.
 

„Wenn du willst kannst du deine Arbeit auf meinen Laptop laden, dann kannst du heute Abend in meinem Zimmer weiterarbeiten, wenn die beiden wieder da sind.“
 

„Das wäre klasse, aber stört es dich nicht, wenn ich dann bei dir im Zimmer hocke und deinen Schreibtisch usw. blockiere?“
 

„Kein Thema, der Vorteil, wenn man sich wie ich immer vor allem abgeschottet hat ist, dass ich meine Hausarbeit schon fertig habe.“
 

Diesmal war er es, der schief grinste bevor er schnell in seinem Zimmer verschwand und Sakura seinen Laptop in die Hand drückte. Diese nahm ihn dankend an und war schon in ihrem Zimmer verschwunden, doch dann kam sie nochmals herausgestürmt, umarmte Sasuke heftig, der reflexartig ebenfalls seine Arme um sie legte. Plötzlich drückte sich Sakura von ihm ab und verzog ihr Gesicht.
 

„Du klebst und wenn ich mir das Urteil erlauben darf, heute Morgen war dein Deo besser.“
 

Sie grinste ihn herausfordernd an, während Sasuke nur lauthals loslachen musste.
 

„Entschuldigung die Dame, aber ich schwitze leider kein Parfüm, so dass auch mein Deo nach zwei Stunden joggen nicht mehr ganz so arbeitsfreudig ist.“
 

Sie lies nun gänzlich von ihm ab und wollte schon in ihrem Zimmer verschwinden, als sie sich ihm nochmals zuwandt.
 

„Du solltest duschen gehen, der Geruch ist ja nicht zum aushalten, nicht dass ich heute Nacht neben dir an Atemnot leiden muss.“
 

„Nur keine Angst, ich war gerade auf dem Weg in die Dusche, aber irgendjemand wollte vorher noch meinen Laptop, weil besagte Person ihre Hausarbeit sonst nicht fertig bekommt.“
 

Sie streckte ihm nochmals die Zunge raus, bevor sie in ihrem Zimmer verschwand. Sasuke seinerseits stellte sich unter die Dusche und lies das Wasser seinen Körper hinunterlaufen. War er eben noch so cool gewesen und hatte sich nichts anmerken lassen, so hatte ihm die stürmische Umarmung ganz schön zugesetzt. Er war jetzt noch der Auffassung, ihre Nähe spüren zu können. Seufzend stellte er fest, dass es so nur eine Zeitfrage war, bis sie wusste, was mit ihm los war. Außerdem war es schön gewesen, sich wieder so ungezwungen mit ihr zu kabbeln. Er verhielt sich nun mal anders, wenn seine restlichen Freunde nicht da waren.
 

Fertig geduscht und frisch angezogen warf er sich zusammen mit einem Buch auf sein Bett. Sakura würde noch eine ganze Weile an ihrer Hausarbeit feilen und der Rest, so wie er die Meute kannte, würde auch nicht vor Einbruch der Dämmerung zurück sein. Wenn er alleine an Ino und ihren Kaufrausch dachte, so würden die Mädels wahrscheinlich erst zurückkommen, wenn die Läden schließen und Naruto würde sich mit Neji im Fitnesscenter messen, bis er einsehen musste, dass der Braunhaarige einfach besser war. Blieb noch Shikamaru. Bei diesem war es wahrscheinlich, dass er in der Bibliothek einschlafen würde, doch heute konnte ihn Ino da abholen, er war die letzten zweimal gefahren. So ließ er sich entspannt in eines seiner Kopfkissen sinken und schmökerte in seinem Buch.
 

Nach einer Weile wurde es ihm dann doch zu langweilig und er schlenderte ins Wohnzimmer zurück und schwang sich vor die Playstation. Diese hatte sich die WG letztes Jahr zu Weihnachten gegönnt und er musste sagen, dass er froh darüber war. Bis vor kurzem waren es ja nur Jungs gewesen, die hier zusammen gewohnt hatten und da Naruto und Shikamaru öfters etwas zusammen mit ihren Freundinnen unternommen hatten und er nicht jedes Mal stören wollte, hatte er sich des Öfteren mit diversen Actionspielen befasst.
 

Um Sakura nicht vollständig in den Wahnsinn zu treiben setzte er sich einen Kopfhörer auf und verfiel dem Spiel. Einen Vorteil hatte die Sache, sie lenkte ihn ein wenig von besagter Schönheit mit rosa Haaren ab, wenigstens für eine Weile.
 

Er verbrachte den halben Nachmittag damit, sich in seinem Spiel zu vergraben, bis er den blonden Haarschopf von Naruto an der Wohnzimmertür ausmachen konnte. Er stellte das Spiel auf Pause und sah ihn erwartungsvoll an, nachdem er sich den Kopfhörer ins Genick gelegt hatte.
 

Naruto kam gemeinsam mit Neji ins Wohnzimmer und nach einer kurzen Diskussion hatte man sich auch recht schnell auf ein Fussballspiel geeinigt. So spielten sie nun zu dritt abwechselnd gegeneinander, bis das Telefon klingelte.
 

Naruto ging ran und anhand seines genervten Gesichtsausdruckes konnte Sasuke schon erkennen, was passiert war. Wie erwartet war Shikamaru über seiner Hausarbeit eingeschlafen und musste abgeholt werden. Naruto wollte ihn zwar anbetteln, dass er in die Bibliothek fahren würde, aber diesmal blieb er hart. So machte sich Naruto stampfend auf den Weg und ließ einen verwirrten Neji und einen grinsenden Sasuke zurück.
 

„Kommt das öfter vor?“
 

„Nur bei jeder größeren Hausarbeit. Inzwischen knobeln wir eigentlich, wer ihn abholt, aber die letzten zweimal war keiner der beiden anderen Herrschaften da, so dass ich das Vergnügen hatte.“
 

Neji sah ihn immer noch skeptisch an, aber als ihm Sasuke seinen Controller wieder in die Hand drückte, wand er sich ab.
 

„Komm, lass uns weiterspielen. Sakura sitzt ebenfalls an ihrer Hausarbeit und ist sicherlich froh, wenn sie an dieser noch eine Weile arbeiten kann. Naruto braucht mindestens eine halbe Stunde, bis er mit Shikamaru wieder da ist und die Mädels kommen bestimmt nicht vor Ladenschluss heim.“
 

„Bist du dir sicher, dass du dich mit dem Meister der Spiele anlegen willst?“
 

Neji sah ihn herausfordernd an und Sasuke erwiderte sein neckisches Grinsen. Er würde ja noch sehen, was er davon hatte, immerhin war er nicht Naruto.
 

„Ich denke, ich lass es auf einen Versuch ankommen.“
 

So spielten die beiden nun gegeneinander, wobei sie sich nichts schenkten. Schlussendlich ging das Spiel unentschieden aus. Zufrieden legten sie die Controller beiseite und Sasuke verschwand kurz in der Küche um mit zwei geöffneten Bierflaschen wieder zu kommen. Neji nahm ihm die kühle Erfrischung dankend ab.
 

Nachdem etwa die Hälfte geleert war betrat Sakura das Wohnzimmer.
 

„Hi Neji, Sasuuuukkee…“
 

Sie sah ihn flehend an und er verstand nur Bahnhof, wand ihr nun jedoch seine volle Aufmerksamkeit zu, da er sich bis eben noch angeregt mit Neji über Narutos Versuche, ihn beim Training zu übertreffen, unterhalten hatte.
 

„Könntest du kurz mal mitkommen, irgendwie will dein Laptop eine Datei nicht anerkennen, das Format scheint er nicht zu kennen und die bräuchte ich später bestimmt noch ein paar Mal.“
 

Wieder dieser bittende Gesichtsausdruck. So erhob sich Sasuke schwerfällig und folgte Sakura ins Zimmer, an Neji gewand ließ er noch ein kurzes ‚Frauen’ auf seinem Gesicht erscheinen, bevor er endgültig aus dessen Blickfeld verschwunden war.
 

In Sakuras Zimmer erwartet ihn erst mal ein Kissen mitten im Gesicht. Etwas irritiert schob er dieses zur Seite, nur um in das schmollende Anglitz von Sakura zu blicken. Süß, war alles, was ihm dazu einfiel, doch er verkniff sie jeglichen Kommentar.
 

„Das hab ich gesehen, Sasuke. Von wegen Frauen, was kann ich denn dafür, dass dein Laptop für meine Dateien ungenügend ausgerüstet ist.“
 

„Ungenügend ausgerüstet?! Ich geb dir gleich.“
 

Und schon hatte er sich auf sie gestürzt und war gerade im Begriff, sie von oben bis unten durchzukitzeln, als Neji das Zimmer betrat.
 

„Das ist ja wohl nicht euer Ernst und ich soll zusammen mit Tenten heute Nacht in diesem Bett schlafen. Könnt ihr eure Spielchen nicht auf nachher verlagern, wenn ihr alleine seit?“
 

Er sah beide strengt an, aber Sasuke kannte ihn bereits zu gut und wusste, dass er es nicht so meinte. Doch bei genauerem Hinsehen kam er nicht umhin festzustellen, dass ihre Lage wirklich etwas komisch war. Er lag halb auf Sakura und hielt mit einer Hand ihre beiden Handgelenke über ihren Kopf. Die andere hatte er gerade auf ihrer Seite liegen und wollte sie kitzeln. Sie wiederum hatte die Beine angezogen und rechts und links neben seiner Hüfte platziert, um ihn mit den Füßen wegzudrücken. Ihre Gesichter waren durch die Anstrengung leicht gerötet und auch der Atem ging stockend. Sie waren sich so nahe, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten.
 

Als sein Hirn dies realisiert trieb es Sasuke die Scharmesröte ins Gesicht. Er dankte seinem Schöpfer, dass man diese aufgrund der Anstrengung nicht sah und ging möglichst schnell von Sakura runter. Diese erholte sich gerade noch von ihren Lacheskapaden, bevor sie Neji gespielt wütend ansah.
 

„Musst du immer dann stören, wenn’s lustig wird? Jetzt muss ich wieder bis heute Abend warten, bis ich Sasuke entkleiden und über ihn herfallen kann.“
 

Sasuke war in diesem Moment heilfroh, dass er sein Gesicht bereits dem Laptop zugewandt hatte, um sich dem Dateiproblem zu widmen und so den beiden den Rücken kehrte. Anderenfalls hätte sie seine kurzfristige Tomatenröte gesehen und auch den Klos in seinem Hals bemerkt. Allein die Vorstellung, dass sie ihm die Kleider vom Leib reißen könnte würde ihn heute Abend sicherlich verfolgen. Er schluckte hart, während die beiden andern kicherten und löste schnell das ursprüngliche Problem. Danach sog er noch einmal die Luft ein und drehte sich um.
 

„So, das Problem wäre behoben, letztendlich musste ich die Datei nur umformatieren, aber jetzt kannst du sie einwandfrei benutzen.“
 

Sakura sah auf den Laptop und blickte danach dankbar zu Sasuke.
 

„Danke Sasu-chan, was würde ich nur ohne dich machen. Dafür hast du dir heute etwas ganz besonderes verdient.“
 

Er sah sie perplex an. ‚Sasu-chan’, seit wann war er denn Sasu-chan und seit wann sah sie ihn so verführerisch an. Bildete er sich das jetzt schon ein. Kaum merklich schüttelte er den Kopf und verlies ohne ein weiteres Wort ihr Zimmer. Er konnte noch hören, wie Neji meinte, sie hätte ihn verschreckt und sie wohl etwas zerknirscht antwortete, dass sie nur einen Spaß machen wollte, unter guten Freunden eben.
 

Tz, unter guten Freunden, genau das sah er eben nicht in ihr. Wenn sie wüsste, wie gerne er es hätte, wenn sie heute Abend ihre Worte wahr machen würde, dann hätte sie diese sicherlich nicht gesagt.
 

Verstimmt und mit den Gedanken wieder da, wo er eigentlich erst heute Abend hin wollte, fand er sich in seinem Bett wieder. Die Augen geschlossen hörte er, wie plötzlich die Klinke sanft heruntergedrückt wurde, und jemand sein Zimmer betrat. Er musste nicht lange warten, bis er Sakuras Stimme hörte.
 

„Sasuke, bist du wach?“
 

Er öffnete seine Augen um sie ansehen zu können. Der erste Fehler. Das Grün darin hatte einen entschuldigenden Glanz und auch, dass sie ihre Hände knetet zeigte ihm deutlich, wie unangenehm ihr die Situation war. Das wollte er nicht. So erhob er sich ganz und machte ihr somit deutlich, dass sie sich zu ihm aufs Bett setzen sollte. Sie folgte seiner stillen Aufforderung, senkte jedoch ihren Blick
 

„Es tut mir Leid, wenn ich dich gekränkt habe, ich wollte mir wirklich nur einen Spaß erlauben, weil Neji so eine blöde Andeutung gemacht hat, mehr nicht.“
 

„Ist schon ok Sakura, ich hab einfach überreagiert. Vergessen wir’s.“
 

Sie sah ihm erleichtert in die Augen und nahm ihn danach fest in den Arm. Er erwiderte die Umarmung. Wieder hallten Nejis Worte in seinem Ohr. Ja, er sehnte sich nach jeder noch so winzigen Berührung und er genoss die kurzen Augenblicke, in denen ihm Sakura so nahe war. Später würde er sich damit wieder quälen, aber das war derzeit egal.
 

„Danke Sasuke, vielen Dank, du bist doch der beste Freund, den ich habe, ich möchte mich mit dir nicht streiten.“
 

Sie schaffte eine Armeslänge abstand zwischen beide und sah in freudig an. Danach beugte sie sich vor, und gab ihm wieder einen kleines Küsschen auf die Wange bevor sie mit einem ‚bis später’ aus seinem Zimmer verschwunden war.
 

Er hätte heulen können. ‚Bester Freund’, pah, davon konnte er sich nichts kaufen. Für ihn war sie nicht seine beste Freundin, für ihn war sie das Mädchen, das sein Herz gestohlen hatte und es auch nicht mehr zurückgeben würde. Der Kuss eben hatte ihm mehr bedeutet, als sie sich vorstellen konnte. Bereits heute Morgen hatte es ihn die Fassung fast verlieren lassen und nun? Er fühlte die zarte Berührung noch immer auf seiner Wange und das Kribbeln im Bauch war auch noch lange nicht verschwunden. Er konnte jetzt schon fühlen, dass er diese Berührungen brauchte, dass er mehr wollte und nicht bekommen würde. Wütend auf sich selbst vergrub er eine Hand tief in seinem Kissen. Wie sollte er so nur die nächsten beiden Nächte schaffen und auch die Wochen danach? Wie sollte er weiterhin ungezwungen mit ihr umgehen, wenn er sie nur ansehen musste, um in ihren Armen liegen zu wollen.
 

Er wollte sich lieber nicht ausmalen, wie er reagieren würde, sollte ein anderer Mann Sakura auch nur zu nahe kommen. Er war zwar schon einmal verliebt gewesen, aber das war eher eine jugendliche Schwärmerei. Hierbei handelte es sich um weitaus mehr und den Herzschmerz konnte er nur allzu deutlich fühlen. Wie sehr wünschte er sich nun seinen Bruder zurück. Mit ihm hatte er auch über so Sachen sprechen können. Doch es half nichts. Itachi war tot und er würde mit der Situation klar kommen müssen, die Frage war nur, wie lange er ihr etwas vormachen konnte.
 

Frustriert und zugleich auch ratlos begab er sich zurück ins Wohnzimmer. Würde er weiterhin in seinem Zimmer bleiben, würde er sich nur weiter Fragen stellen, auf die er keine Antworten finden würde. Neji saß abwartend auf der Couch und blickte im skeptisch entgegen, verlor jedoch kein weiteres Wort über seine Reaktion in Sakuras Zimmer. Es war ihm nur Recht.
 

Nach einer Weile des Schweigens konnte man Naruto hören, wie er schimpfend mit Shikamaru im Schlepptau das Wohnzimmer betrat. Das Bild war einfach urkomisch. Narutos wütender Gesichtsausdruck und Shikamarus gleichgültige Haltung brachten selbst Neji zum schmunzeln.
 

„Na komm schon Naruto, hör auf zu schmollen, hol dir ein Bier und setzt dich zu uns auf die Couch.“
 

Neji hatte versucht die Spannung aus der Szene zu nehmen und das schien ihm auch zu gelingen, Shikamaru verschwand kurz in der Küche und kam mit einem Bier für sich und Naruto zurück. Nun saßen die vier Männer auf dem Sofa und tranken jeder ihr Bier. Nach einer Weile bemerkte Naruto, dass die Playstation noch lief und entschied kurzer Hand für alle, nun doch eher ein Kampfspiel einzulegen. Er brauchte wohl etwas zum abreagieren, Sasuke für seinen Teil war das nur Recht. Er sah darin ebenfalls eine Möglichkeit Dampf abzulassen.
 

So prügelten sie sich immer abwechselnd an der Spielkonsole, bis die WG-Tür erneut geöffnet wurde und man die Stimmen der restlichen Mädels verstehen konnte. Diese traten kurz darauf auch ins Wohnzimmer, voll bepackt mit diversen Tüten, wobei der Berg von Ino eindeutig am größten war.
 

Sasuke konnte nur ein leises ‚Medokuse’ von Shikamaru verstehen, ehe Ino ausführlich von dem Einkaufstrip zu berichten begann. Tenten sah Neji nur an und verschwand kurz darauf im Bad. Einige Zeit später sah Sasuke Sakura in seinem Zimmer verschwinden, anscheinend war Tenten wirklich platt und wollte nur noch ins Bett.
 

Hinata schien es nicht viel besser zu gehen, denn sie drückte Naruto noch einen Kuss auf, und verschwand dann ebenfalls in dessen Zimmer. Nun hatte Sasuke die Wahl, entweder er ertrug noch eine Weile das Gelaber von Ino, oder er ging in sein Zimmer und musste sich wohl oder übel mit seinen Gefühlen für Sakura auseinander setzen.
 

Neji nahm ihm die Entscheidung ab, als er die Playstation ausschaltete und sich mit einem ‚gute Nacht’ verabschiedete. Alleine würde er sicherlich nicht bei Ino und Shikamaru bleiben. So wünschte er den beiden ebenfalls eine gute Nacht und ging in sein Zimmer.
 

Dort saß, wie nicht anders zu erwarten, Sakura an seinem Schreibtisch. Sie hatte sich die Haare notdürftig hochgebunden und war bereits im Schlafanzug. Als sie Sasuke bemerkte schenkte sie ihm ein müdes Lächeln.
 

„Ist es für dich ok, wenn ich noch etwas weiter mache?“
 

„Klar, ich bin nur vor Ino geflüchtet, da ich nicht scharf darauf bin, über die Unverschämtheiten sämtlicher Verkäufer und die tollen Preisnachlässe im Winterschlussverkauf informiert zu werden.“
 

Ein wissendes Lächeln trat auf ihre Lippen und sie nickte nur kurz bevor sie sich wieder ihrer Arbeit zuwand. Er selbst ließ sich auf sein Bett sinken und begann, wie schon am Nachmittag, in seinem Buch zu schmökern. Es war ein kläglicher Versuch, seine Gedanken auf etwas anderes zu lenken, aber immerhin starrte er sie so nicht die ganze Zeit an, das wäre noch auffälliger gewesen.
 

Die Zeit verging und er konnte Sakura immer noch werkeln hören. Ein Blick auf den Wecker verriet ihm, dass es bereits kurz vor Mitternacht war und so langsam setzte sich auch die Kälte in seinen Gliedern fest. Er sah von seinem Buch auf und beobachtete Sakura. War ihr inzwischen nicht kalt? Sie saß immerhin nur mit ihrem Schlafanzug bekleidet auf seinem Schreibtischstuhl, während er bereits in seinem Jogginganzug zu frösteln begann.
 

Lautlos erhob er sich und schnappte sich seine Fleeceweste. Gerade als Sakura sie ein weiteres Mal erhob um eines der Bücher vom Boden zu heben, legte er ihr die Weste um die Schultern und umarmte sie von hinten.
 

„Du bist ja eiskalt. Zieh dir wenigstens die Weste über, bevor du dir eine Erkältung holst.“
 

Er spürte, wie sie zunächst zusammenzuckte, sie hatte ihn wohl wirklich nicht gehört. Danach entspannte sie sich und schien sich in seine Arme zu kuscheln und die Wärme zu genießen. Sasuke schloss die Augen. Es hörte sein Herz rasen. Es war wunderschön sie so in den Armen zu halten. Auch wenn ihr Körper schon leicht kalt war konnte er doch ihre Wärme fühlen. Er hätte ewig so stehen können, mit ihr in seinen Armen, dicht an ihn gedrängt, aber das wäre wohl zu auffällig gewesen. So löste er sich widerwillig von ihr.
 

„Ich mach uns einen Tee, der wärmt dich dann von innen.“
 

Und schon war er aus seinem Zimmer verschwunden, nein eher geflohen. So konnte er auch nicht sehen, dass Sakura die Umarmung ebenso genossen hatte wie er.
 

In der Küche stellte er den Wasserkocher an und holte schon mal zwei Tassen heraus, in die er den Tee gießen wollte. Gedankenverloren betrachtete er das Wasser beim heiss werden. Scheiße was war denn das eben. Wenn er so weiter machen würde, dann könnte er sich auch gleich ein Schild umhängen, auf dem stand, was er für sie empfand. Auffälliger ging es wohl kaum noch.
 

Aber er hatte es nicht verhindern können. Als er die Weste aufgehoben hatte wollte er sie ihr eigentlich nur in die Hand drücken, aber als sie so vor ihm stand, da konnte er einfach nicht anders. Sein Wille schien in diesem Moment wie gebrochen zu sein, er fühlte sich, wie ein Zombie und alles was er wollte war sie. Konnte es eigentlich noch schlimmer werden?
 

Das Piepen des fertigen Wassers holte ihn in die Realität zurück. Mechanisch ließ er das heiße Wasser in die beiden Tassen fließen. Dann noch zwei Beutel mit Kräutertee hinein und fertig. Nach weiteren fünf Minuten war der Tee durchgezogen und die Beutel entfernt. Langsam schlurfte er zurück in sein Zimmer.
 

Sakura hatte sich bereits in seine Weste gekuschelt und nahm das heiße Getränk dankend an. Sasuke stellte sich hinter sie und las sich, in einer Hand die Teetasse, die aktuelle Seite auf dem Laptop durch. Die medizinischen Fachbegriffe sagten ihm nicht unbedingt etwas, aber es klang unheimlich kompliziert.
 

„Ich bin gleich fertig für heute, es kommt eh nichts Gescheites mehr raus.“
 

Er nickte nur abwesend und lies sich dann auf sein Bett sinken. Immer noch vorsichtig an seinem Tee nippend sah er, wie sie abspeicherte und den Laptop herunterfuhr. Danach wurden die Bücher noch zusammen geklappt und sie gesellte sich zum ihm.
 

Er wollte gerade weiter nach links rücken, um ihr Platz zu machen, als sie sich einfach zwischen seinen angewinkelten Beinen niederließ und sich vorsichtig an ihn lehnte, so dass ihr Kopf auf seiner Brust zu ruhen kam. Er sagte nichts, sondern ließ sie einfach gewähren. Sein Blick ging jedoch an die gegenüberliegende Wand.
 

„Mir ist noch kalt und du warst eben schon so schön warm, also wenn es dich nicht stört…“
 

Er schüttelte nur den Kopf. Innerlich zerriss es ihn. Wollte sie ihn leiden lassen oder warum quälte sie ihn so? Fühlte sie nicht, das sein Herzschlag unregelmäßig wurde. Konnte sie nicht sehen, was sie ihm damit antat, wie viel Selbstbeherrschung es ihm abverlangte sie jetzt nicht dicht an sich zu ziehen und sein Gesicht in ihren Haaren verschwinden zu lassen. Er konnte fast fühlen, wie es ihm körperliche Schmerzen bereitete, seinem Drang nicht nachgeben zu können. Wieder einmal blieb ihm nichts anderes übrig, als die Augen zu schließen und zu hoffen, dass er das durchstehen würde.
 

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Schluss für heute... das nächste Kapitel ist in Arbeit, aber wie bereits erwäht ist die Freizeit etwas kurz.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CoffeeAddiccted
2009-06-23T12:34:57+00:00 23.06.2009 14:34
Wieder sehr angenehm geschrieben.

Das Kapitel zeigt herrlich den Alltag, der ja nicht nur aus 2 Personen besteht. Den inneren "Kampf" find ich sehr treffend beschrieben, da man trotz einer bestehenden Verbundenheit immernoch nicht zu 100% weiß wie der andere auf ein "Geständnis" reagieren würde und Sasuke schweigt um nicht etwas zu verlieren auf das er 4 Jahre warten musste/wollte.
Das er sich trotzdem "selber quält" indem er weiterhin die Nähe zulässt ist nur menschlich und wieder sehr "eingefühlt" beschrieben.
Von: abgemeldet
2008-10-02T09:24:44+00:00 02.10.2008 11:24
Wundervoll!
Ich hoffe deine wenige Freizeit
lässt es zu das du bald weiter
schreiben kannst.
denn ich muß Dir sagen:
Ich Liebe Deine Story!
die is einfach Klasse!
gib mir bitte bescheid wenn´s
weiter geht.
Vielen Dank
Von:  Kaguhana
2008-09-22T16:47:20+00:00 22.09.2008 18:47
Oh, wieder ein neuen Kapitel?
Sehr schön, ich liebe deine FF. Und das Kapitel ist auch wieder super toll. Zwar gab es nicht so viele SasuSaku-Szenen, aber die die da waren, waren echt süß. Bin auch gespannt,wie sich Sasuke jetzt verhalten wird, denn immer die "Ich-pack-das-und-zeig-meine-Gefühle"-Tour bringt nix :)
Also dann, bis zum Nächsten.

♥Playmate♥
Von:  Aki23
2008-09-19T15:50:45+00:00 19.09.2008 17:50
schöne FF!
freue mich schon darauf wie es weiter geht!
würde mich dann sehr über ein ens freuen!
LG
Von:  Mayo-Jane
2008-09-18T11:58:12+00:00 18.09.2008 13:58
Wow...
Endlich mal eine FF von der anderen Seite sprich oft ist es ja so das man es aus Sakuras Sicht sieht und nicht umgekehrt.
Eine echt tolle FF echt super!!!!!!!
Du beschreibst die Gefühle echt schön und auch Sasukes innerer Kampf... Genial!!!!
Besonders im ersten Kapitel wo sie ihm hilft, für ihn da ist da weint man ja fast (bzw ich hätte fast...)
Und dann erst das zweite Kapitel OMG.
Soooooo süss und auch traurig... auch sehr gut das sozusagen "selbstquälen" wo er zwar ihre Nähe sucht obwohl er genau weiss das er nachher noch mehr wehtut... aber es trotzdem geniesst
Eine absolut schöne Idee und dein Schreibstil ist sehr gut da gibts nix zu meckern ^^

Freue mich jetzt schon auf das nächste Kapitel ^^

glg

jane
Von:  Kleines-Engelschen
2008-09-18T10:42:59+00:00 18.09.2008 12:42
eien schöne fanfiktion.. gefällt mir.. dein schreibstil ist auch klasse.
schreib bitte schnell weiter..

greetz


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