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Life of the Vampires

von

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Spiel mit dem Teufel

Titel: Life of the Vampires

Untertitel: Spiel mit dem Teufel

Kapitel: 2/?

Autorin: Lestat_de-Lioncourt alias Neko_Kotori
 

So sah es niemand. Vampire hörten vielleicht, wie sein Fleisch riss und die Fänge seines Partners tief seine Halsschlagader durchtrennten. Selbst ein hauchzartes, leises Seufzen perlte über seine leicht geöffneten Lippen, drang aber nur bis an den Hals des anderen. Doch er schmiegte sich näher an ihn, räkelte sich leicht in diesen Armen und hielt sich etwas mehr an ihm fest. Menschen dachten wohl, er erhielt gerade einen Knutschfleck.
 

Langsam glitt eine Hand von seiner Taille hinab zu seinem Po, strich von diesem wieder hinauf und den Stoff des Hemdes dabei mit. André hatte sich gegen eine Jacke, Mantel oder Sakko entschieden. An einem solchen Tag war es warm genug, dass er etwas Derartiges nicht verwendete. Das hatten mehrere auf dem Ball so gesehen, weshalb es nicht einmal aufgefallen war.
 

Die Finger auf seiner nackten Haut schienen ihren eigenen Tanz aufzuführen, so wie sie entlang strichen und ihn ganz zärtlich neckten. Behutsam schlang er dabei ein Bein um das seines Partners, schien mit ihm gerade eine eigene Art von Symphonie zu schreiben ohne, dass dabei gerade Musik erklang. Es war komplett still im großen Ballsaal. Viele hatten scheinbar die Luft angehalten, da selbst das Atmen fast nicht wahr genommen wurde. Oder aber sie raubten ihren Zusehern nur einfach den Atem, was genauso gut möglich sein konnte.
 

Vorsichtig löste er den Kopf und somit die Fänge aus dem Hals seines Liebsten, sah ihn auch langsam wieder aus funkelnden azurblauen Augen an. Ein leichtes Grinsen, das man durchaus arrogant bezeichnen konnte, legte sich auf seine Züge, ehe er die Augen schloss und ihm gestattete sich an seiner Kehle gütlich zu tun. Eine flinke Zunge stahl sich über den empfindlichen Adamsapfel, zog eine feuchte Spur hin zum Kragen, an dem gerade die Finger nach vorn wanderten und die obersten Knöpfe öffneten. Alles wie in einem Tanz mit fließenden ruhigen Bewegungen, als hätten sie nie etwas anderes getan, als einander genau so zu berühren.
 

Das Bein Andrés wanderte etwas höher, zog sich somit näher heran und konnte mit dem anderen problemlos zwischen die seines Partners gleiten. Er spürte die Blicke regelrecht, die auf ihnen ruhten, genoss es sogar, wie manche Augenpaare versuchten zu erkennen, ob es sie vielleicht anmachte, was hier geschah. Normal vollzog sich ein solches Spiel nicht in der Öffentlichkeit sondern eher in der trauten Zweisamkeit im Schlafzimmer. Zumindest gingen die meisten davon aus, dass sich etwas Derartiges an einem angemessenen Ort ereignen sollte. Doch für diese beiden jungen Männer war dies angemessen.
 

Knopf um Knopf öffnete er, offenbarte den bald schon gierigen Blicken jedoch nur sehr wenig Haut, da er sich wieder näher heran zog und nach der Haut haschte. Niemand sah, wie seine Fänge über die Haut kratzten und er an ihr leckte, sie sogar leicht biss. Nur sein Liebster spürte ihn überdeutlich. Vampire hörten vielleicht ihr ein oder anderes Seufzen, aber es war ein verborgenes Spiel, das nur erahnen ließ, wie heiß es in Wahrheit war.
 

Ab und zu fingen sie einander für einen Kuss ein, der sehr deutlich ein Akt der Liebe und des Begehrens war. Mal leckten sie einander leicht über die Lippen, ehe sich ihre Zungen schon trafen und erst dann ihre Lippen sich gegenseitig fanden. Es war ein ganz eigenes Erlebnis, das ihre Zuschauer hier erhielten. Man könnte sogar meinen, die beiden hatten die Welt um sich herum vergessen. Hatten sie aber nicht. Sie genossen viel zu sehr, wie sie auf ihre Umgebung wirkten.
 

Je länger sie so spielten, umso heißer schien es in diesem großen Raum zu werden. So manche Dame holte einen Fächer heraus und benutzte diesen um ihr hitziges Gemüt zu kühlen. Wem dieser Anblick unangenehm war, der war längst schon verschwunden. Wer noch hier zu finden war, genoss es sogar. Oder aber diese Person war einfach hin und her gerissen, wusste nicht so recht, ob gehen oder bleiben. Es gab aber auch noch jemand, der zusah und darauf wartete, dass etwas schief lief in diesem Spiel. Immer noch sah er eine Chance, diesen jungen Mann doch noch zu bekommen….
 

„Ich denke, es ist genug…“, hauchte eine Stimme nahe seinem Ohr, ließ André nochmals kurz seufzen, ehe sich dieser etwas entfernte und die Knöpfe am Hemd seines Gegenüber einfach wieder schloss. Nur kurz nickte er ihm zu, fing ihn für einen flüchtigen Kuss ein und löste sich dann so von ihm, als wäre ihm gerade bewusst geworden, dass sie hier beobachtet wurden.
 

„Es sieht so aus, als hätte unseren Gästen gefallen, wie wir mit einander umgehen.“, meinte er ruhig, sprach aber wieder in einer Lautstärke, die ganz problemlos jeder hören konnte. Egal ob Mensch oder Vampir. Er sprach normal, lächelte auf unwiderstehliche Art, worauf schon viele ziemlich beschämt und mit leicht geröteten Wangen die Blicke abwandten.
 

„Nun… wundert es dich wirklich, André?“, fragte diese Stimme zurück, griff sehr galant nach einer Hand, als wäre es die einer Königin, oder eines Königs. „Nicht nur deine Musik zieht die Menschen in ihren Bann. Es ist dein ganzes Wesen. Sonst hätte ich mich doch nicht in dich verliebt.“
 

Ein Handkuss ließ ihn scheinbar peinlich berührt den Kopf senken, ehe er doch wieder aufsah und lächelte. Für ihn selbst war es mehr ein Schmunzeln, aber nach außen hin wirkte es wie ein unwiderstehliches Lächeln. Nun, wenn man ihn nicht richtig kannte, interpretierte man es so. Aber letztendlich war das nur eine kleine Feinheit.
 

„In der Tat ist es eine Ehre von dir geliebt zu werden, Lestat.“, stimmte André zu, neigte dabei leicht den Kopf, als wollte er eine Verbeugung andeuten. „Doch… ob unsere Gäste verstanden haben, weswegen sie überhaupt hier sind?“
 

„Vielleicht sollten wir es ihnen auch einfach nur sagen.“, gab Lestat darauf zurück, lächelte ebenso verführerisch sinnlich wie sein Geliebter, sah ihm immer noch tief in die Augen und klärte dann aber ihre Gäste auf. „Ich möchte dich für immer an meiner Seite wissen, André. In guten wie in schlechten Zeiten. Bis hinein in die Ewigkeit… Heirate mich, Liebster.“
 

Dass er es so formulierte, lag nicht daran, dass er keinen Stil hatte. Es war nur ihr ganz persönlicher Abend. Sie hatten ihn schon vor einer Weile angefangen zu planen. Nichts wurde hier in Wahrheit dem Zufall überlassen. Zudem hatten sie einen wirklich traumhaften Antrag bereits hinter sich. Doch dies… war eine ganz offizielle Verlobungsfeier, bei der nur Vampire verstanden, dass es tatsächlich um die Ewigkeit ging.
 

„Mit dem größten Vergnügen.“, kam die Antwort und rings um sie herum entstand ein Getuschel, wobei auch ab und an Glückwünsche hörbar wurden. Für sie beide weniger relevant. Viel eher grinsten sie leicht, da sie merkten, wie gewisse erschienene Vampire darauf reagierten. Sie alle hatten eines gemeinsam. Keiner hatte erwartet, dass ausgerechnet Lestat einen Antrag machen würde. Anwesende Personen hätten mit fast allem gerechnet, aber hiermit am allerwenigsten. Nur sie sahen auch die Ähnlichkeit der beiden im Verhalten und gesamten Wesen. Kein Wunder, dass sich ein solcher Narzisst wie Lestat nach André sehnte und ihn begehrte. Aber ob es Liebe war, bezweifelten die anderen Vampire deutlich….
 

~~~~~~~
 

Dafür kommt recht kurz nach dem 2. Kapitel nun auch das 3. Es ist wieder länger und ich hoffe, dass es schlüssig ist. Lange habe ich mich dagegen gewehrt, dass man deutlich erkennen kann, wer von beiden nun André und wer Lestat ist. Was wer von beiden macht. Aber, wer genau liest, sollte es auch verstehen....^^
 

Freue mich immer über Kommis (Lob oder konstruktive Kritik oder auch persönliche Meinungen) und Favos. Danke nochmals für die bereits bestehenden Favos. Ich hoffe, ihr habt eure Freude am Lesen, auch wenn ihr mir nichts sagt.^^
 

Bis zum nächsten Mal *wink*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _-Kay-_
2011-04-04T04:01:03+00:00 04.04.2011 06:01
Auch dieses Kapitel ist sichtlich gelungen- und absolut typisch für die beiden verspielten Kater. Am Anfang wusste ich erst noch nicht wer wer ist, aber da ich die beiden kenne, war mir schnell klar, dass André Lestat den Vortritt gelassen hat. Und es waren gleich RICHTIGE Bisse, was ich im ersten Moment wirklich nicht erwartet hatte. Aber sehr schön geschrieben!
Dass Lestat ihm so offen einen Heiratsantrag macht ist wirklich eine schöne Idee, wobei ich mir schon vorstellen kann, wie Marius, Armand oder auch Mael darauf reagieren- ich schätze, die werden das Alles erst einmal noch für ein Spiel der beiden Blonden halten. Aber ich schätze, da werden sie sie noch vom Gegenteil überzeugen!


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