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Defector - Von der Marine zur Strohhutbande!

[ ? ♥ ¿ ] Zoro X Eri [ ? ♥ ¿ ]
von

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Von Kämpfen und deren Folgen.

Ein paar Worte von der Autorin
 

Nach drei Wochen ohne auch nur ein Sterbenswörtchen kommt hier endlich das neue Kapitel. Bzw. das erste Kapitel - das trifft es eher.

Hier war ich irgendwie unkreativ. Auch das Ende ist irgendwie komisch - liegt vielleicht daran, dass heute, am 28.3.09 die Uhr auf Sommerzeit umgestellt wird und jetzt schon fast Mitternacht naht.

Habe bei letzten eineinhalb Seiten nur noch Rechtschreibfehler reingehauen, die ich kurz vor dem Einschlafen vor dem laufenden Rechner irgendwie mit Mühe und Not ausmerzen konnte. Bin jetzt ungeheuer müde und froh, dass ich's endlich hinter mir habe. Ich habe soo lange daran gearbeitet, das glaubt ihr nicht! +seufz+ :DD
 

Naja, ich will euch nicht länger auf die Folter spannen.

Viel Spaß beim Lesen und ein paar Bewertungen nicht vergessen!
 

Eure Yuuki-chan
 

P.S.:
 

„...“ -- Jemand sagt etwas

//...// -- Jemand denkt etwas
 


 

Kapitel 1:

Von Kämpfen und deren Folgen.
 

Zorro grinste nun ebenfalls, er dachte wohl, dass er mich einfach so besiegen könne, weshalb er zuerst auch nur ein Schwert in die linke Hand nahm.

„Für dich brauche ich nur ein Schwert.“

Ich gab einen zischenden Laut von mir, während ich ihn musterte. Seine Gestik verriet viel über ihn; so wie er vor mir stand schien er im puncto Kraft und Willensstärke weitaus stärker zu sein, als alle anderen Gegner, die ich herausgefordert und besiegt hatte. Nicht nur, dass ich die lange Narbe auf seinem Oberkörper sah, die deutlich erkennbar war - er trug ein rot-weiß gestreiftes Hemd, das er nicht zugeknöpft hatte und entblößte damit seinen durchtrainierten Oberkörper - sie zeigte, dass dessen Träger ein guter, sehr erfahrener Kämpfer sein musste, der auch den Kampf um Leben und Tod nicht mied, selbst eine solche Verletzung in Kauf nahm und einen eisernen Überlebenswillen besaß. „Wenn du meinst. Traust du dich nicht oder warum zögerst du?“, fragte ich ihn nun, denn er einfach nur da und bewegte sich nicht.

Scheinbar hatte ich nun seine volle Aufmerksamkeit geweckt, denn just in dem Moment, in dem ich einen Schritt in seine Richtung getan hatte, rannte er frontal auf mich zu und brüllte: „36 Sinnesphönix!“

Doch bevor er auch nur einen Angriff durchführen konnte, zog ich meine Handschuhe aus und warf sie auf den sandigen Boden unter mir, wich gleichzeitig dem Angriff mit einem hohen Sprung nach links aus.

Während ich sicher auf meinen beiden Beinen landete, musste er sich kurz umsehen und sich orientieren, denn ich war seiner Attacke weiträumig ausgewichen. Für ein paar Augenblicke hatte er mir eiskalt in die Augen gesehen, was mir zeigte, dass er seinen nächsten Angriff plante, was er für einen Angiff starten würde. Für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl gehabt, in ihm lesen zu können, als wäre er ein offenes Buch. „Meinen Angriffen weiterhin auszuweichen wird dir nichts bringen!“

Ein lautes Lachen ertönte. „Glaubst du das wirklich?“

Er nahm ein zweites Schwert zur Hand. „Verschaff' deinem Rang Ehre, anstatt wegzulaufen! 72 Sinnesphönix!“

Ich lachte wieder, erneut wich ich aus, erneut nach links, bald hatte ich ihn vollkommen umrundet, was mein Ziel gewesen war. Für meinen Angriff war es notwendig, ihn vollkommen eingekreist zu haben, um ihn bewegungsunfähig machen zu können.

„Du kannst nicht ewig ausweichen. Früher oder später werde ich dich treffen und deine Niederlage kund tun.“ Zeitgleich nahm er das letzte seiner Schwerter in den Mund. Jede meiner Bewegungen genauestens musternd ging er einen Schritt nach vorn, ich tat es ihm gleich. Wie in einem dieser Westernfilme gingen wir in Form eines Kreises weiter, den Abstand von etwa zwanzig Metern stets einhaltend.

„Wer sagt denn, dass ich das will? Vielleicht ist es ja meine Absicht, dich zappeln zu lassen wie ein winziger Fisch, der auf den Holzplanken des Fischerbottes mit dem Tode ringt.“

„Deine ewige hin und her Springerei geht mir auf den Nerv. 108 Sinnesphönix!“

//Endlich! Ich habe seinen Körper eingekreist. Jetzt wird er sehen, was ich drauf habe!//, schoss es mir durch den Kopf.
 

„Mal sehen, ob du nach hiernach noch immer eine dicke Lippe riskierst! Deathtrap, Spider!“, rief ich, zog meine Finger näher an meinen Körper, um die unsichtbaren Fäden, die ich durch das Umkreisen meines Gegners in der Gegend um ihn herum gewebt hatte und an meinen Fingerkuppen endeten, zu spannen.

Obwohl ich ausweichen wollte, verletzte er mich trotzdem am rechten Arm. Mein Blut floss bis zu meinen Fingerspitzen und tränkte die Fäden, die aus meinen Fingern zu kommen schienen.

„Was ist das...“, fragte Zorro verwirrt, bis er nach einem ächzenden Laut verstummte, den er von sich gab, nachdem ich die mit meinem Blut getränkten Fäden um seinen Hals fester zog. Seine Schwerter fielen klirrend zu Boden und wirbelten ein wenig Staub auf, der durch einen aufkommenden Windzug fortgeblasen wurde. Verzweifelt versuchte mein Gegner, die Stränge um seinen Hals zu lösen, bekam sie aber nicht zu fassen, da sie sich schon zu tief in seine Haut geritzt hatten. An einigen Stellen blutete er leicht. Jappsend schnappte er nach Luft, er fiel auf die Knie.

„Das sind meine Teufelskräfte, die du leider zu spät erkannt hast. Tja, man sollte mich nicht unterschätzen. Es haben mich schon tausende Männer unterschätzt und das haben sie ausnahmslos bereut. Für viele von ihnen war es der letzte Kampf.“

„Dann werde ich wohl der erste sein, der dir und deinen Kräften widersteht!“

Ich zog die Fäden immer fester, sodass sich das Netz so fest um seinen Körper legte, dass sich die Fäden in seine Haut bohrten.

Zorro schnappte wieder nach Luft. Seine Bewegungen waren deutlich langsamer geworden, doch er konnte sich bewegen, was mich nicht nur ärgerte, sondern rasend machte. Niemand konnte sich bisher gegen diesen währenden Angriff behaupten, dass er sich bewegen konnte, genzte an ein Wunder. Jemand, der in einer derartigen Falle saß, konnte sich nie befreien - Lorenor Zorro schien da eine Ausnahme zu sein. Sein mit Muskeln bepackter Körper machte sich für ihn bezahlt, ich musste mich sehr konzentrieren und die Fäden noch enger ziehen, was kaum noch möglich war, weil sie schon sehr eng lagen. Ich gab es nur sehr ungern zu, aber vielleicht hatte ich mich mit ihm etwas überschätzt. Ja, womöglich war er etwas zu stark für mich. Aber was sollte mir dieses Eingeständnis jetzt noch bringen?
 

Während ich mit meinen Gedanken beschäftigt war, war die Masse um uns herum weiter zurückgetreten. Viele der Soldaten sahen gespannt zu, die Offiziere, unter anderem Hina, und Admiräle wie Smoker und Blaufasan sahen dem Treiben nur skeptisch zu.
 

„War das etwa schon alles? Wenn du mich schlagen willst, braust du mehr, als etwas Garn.“

Mein Blick wanderte wieder zu meinem Gegner, meine Mine verfinsterte sich.

//Wie kann es sein, dass er sich noch immer bewegen kann? Wenn er sich weiterhin wehrt, werde ich die Kontrolle verlieren und er wird sich befreien... das darf ich nicht zulassen! Ich muss ihn besiegen, egal was kommt!//
 

„Noch lange nicht! Mach' dich darauf gefasst, dein Leben zu verlieren! Lifestrings – Energy!“, fauchte ich ihm nun entgegen und festigte meinen Stand, schloss die Augen und bereitete mich darauf vor, seine Lebensenergie in meinen Körper fließen zu lassen.

Mein Gegner schrie laut auf vor Schmerz – ich konnte nachempfinden, wie sehr es schmerzen musste, doch er war immer noch mein Gegner, für den ich – als ausgebildete Kämpferin und eine Geheimwaffe der Marine – keinerlei Mitgefühl empfinden durfte, möge mich dieser Pirat noch so sehr anflehen, ihn am Leben zu lassen.

Auch ich schrie kurz auf und brach mein Vorhaben abrupt ab, indem ich die Fäden durch einen schnellen Ruck direkt an meinen Fingerspitzen abtrennte. Am ganzen Leibe zitternd ging ich in die Knie, stützte mich auf meinen Armen ab und rang nach Luft.

„Eri! Alles in Ordnung?“, hörte ich Hina rufen. Ihre angsterfüllte Stimme erinnerte mich daran, dass ich nicht aufgeben durfte, niemals. Ich wollte gegen Zorro kämpfen, mich beweisen - diese Chance sollte ich nun auch nutzen, um allen zu zeigen, was ich drauf hatte, dass ich nicht das kleine Püppchen war, das beschützt und eingesperrt werden musste, damit mir nichts passiert, sondern dass ich eine starke Person war, eine starke Frau mit Autorität, die selbst auf sich aufpassen konnte und das Recht hatte, mit meiner eigenen Mannschaft über die Meere zu reisen.

Langsam richtete ich mich auf, wischte mir einige Schweißperlen von der Stirn und sah meinen auf dem Boden liegenden Gegner an. Langsamen Schrittes ging ich auf ihn zu.

„Zorro! Steh' auf, verdammt! Lass' dich von der nicht fertig machen!“, schrie eine junge Frau in meinem Alter, ihr Name war Nami oder etwas dergleichen, wie ich vor einiger Zeit auf einem der Steckbriefe gelesen hatte, die auf die Mitglieder der Strohhutbande ausgesetzt waren.
 

Als ich etwa einen Meter vor ihm stand, nahm ich die drei Schwerter in die Hände. „Wenn ich jemanden auf irgendeine Weise berühre, kann ich ihm so viel Lebensenergie abziehen, wie ich nur will. Ich kann einen quick lebendigen Menschen mit einem Schlag ins Jenseits befördern. Außerdem kann ich alles, was ich berühre, in meinen Händen reproduzieren. Halte ich ein Schwert in der Hand, kann ich aus meinem Körper so viele Schwerter absondern, wie ich will.“

Zorro hingegen gab ein Stöhnen von sich und begann damit, sich wieder aufzurichten.

„Bleib' ruhig liegen. Mich besiegst du nicht, Lorenor Zorro!“

Doch wider meinem Erwarten stellte er sich wieder auf seine Füße, wenn auch etwas wackelig auf den Beinen.

„Du musst schon mehr drauf haben, als das, um mich zu besiegen.“, sagte er grinsend und wischte sich das Blut aus dem Gesicht, das ihm aus dem Mund lief.

Ihn zu einem weiteren Versuch herausfordernd warf ihm die Schwerter vor die Füße.

„Na los, versuch's doch nochmal.“

Ich ging in die Hocke und legte meine rechte Handfläche auf den Boden. Auf meinen Gegner achtete ich überhaupt nicht, sah ihn nicht einmal an, sondern richtete mein Gesicht auf den Boden, schloss die Augen und konzentrierte mich auf seine näher kommenden Schritte.

Neun-Schwerter-Stil! Asura!“

Als er fast vor mir stand, begann ich hämisch zu grinsen. „Das ist dein Ende!“ Ich ergriff die Klingen der Schwerter, die er in den Händen hielt, unbeschadet und ohne einen Kratzer. Langsam stellte ich mich aufrecht vor ihm auf und begann damit, ihm mit Hilfe der Schweerter mehr Energie abzuziehen.

„Hast du etwa das Netz vergessen? Du steckst noch immer mittendrin und kommst nicht heraus, nicht, bevor ich es nicht auflöse.“

„Redest du immer so viel? Das stört gewaltig!“, schnautze er und riss mir gewaltsam die Klingen aus den Händen, um auszuholen und mich wieder zu attackieren.
 

Plötzlich spürte ich, wie die Klinge eines seiner Schwerter quer über meinen Oberkörper steifte. Vor lauter Schmerz schrie ich laut auf, versuchend, trotz der starken, klaffenden Wunde weiterzukämpfen.

„Hast du jetzt genug?“, fragte Zorro mit einem schiefen Grinsen.

„Noch lange nicht!“ Ich zog meine Hände näher an meinen Körper und sah, dass mein Plan aufgegangen war. „Du warst ja so blöd und hast mich angegriffen. Das war meine Intention.“

Zorro sah etwas irritiert drein und ging einige Schritte rückwärts, um die Distanz zwischen uns zu vergrößern. „Du bluffst doch nur.“

„Tue ich das? Dann mach' dich hierauf gefasst.“ Mit einem kräftigen Zug schnürte ich die unsichtbaren Fäden um seinen Hals. „Je mehr du dich bewegst, umso qualvoller wird es für dich. Auf diese Art und Weise habe ich mir schon etliche Leute gefügig gemacht.“ Noch immer bewegte ich meine Finger geschickt, so, als würde ich die Fäden einer Marionette in der Hand halten. „Spürst du schon, wie du langsam an Lebenskraft verlierst?“

„Wenn du noch immer glaubst, dass du mich mit deinem komischen Garn klein kriegst, hast du dich geschnitten.“ Zorro griff nach einem seiner Schwerter und versuchte die Fäden zu durchtrennen, doch ohne Erfolg.

„Ach, habe ich schon erwähnt, dass man meine Fäden nicht zerreißen, durchschneiden oder sie auf eine andere Art und Weise durchtrennen kann?“
 

Doch was ich zu spät merkte, war, dass er bei seinem letzten Angriff meine Halskette zerschnitten hatte, die nun auf dem sandigen Boden lag, von einer leichten Staubschicht bedeckt. Sofort trennte ich jegliche Verbindungen, die sich von mir bis zu den umstehenden Menschen aufgebaut hatten, um sie nicht zu verletzen.

„Verschwinde! Sofort!“, brüllte ich meinem Gegner entgegen, weil ich zu spät realisiert hatte, dass es im schlimmsten Falle den Tod für alle Anwesenden bedeuten würde, wenn ich weiterhin kämpfte.

„Wovon zur Hölle redest du da? Ich werde diesen Kampf beenden!“

„Du sollst verschwinden!“

„Der Kerl hat ihre Halskette zerstört! Sie hat sich nicht mehr unter Kontrolle!“

„Lauft! Lauft um euer Leben!“

Eine Massenpanik brach aus und die Marinesoldaten flüchteten wie die Mäuse vor einer Schar wild gewordener Katzen.
 

„Bringt die Strohhüte in die Zellen. Ich kümmere mich um sie.“, sprach eine mir bekannte Stimme.

In meinen Händen formten sich zwei Kopien von Zorros Schwertern. „Jetzt werde ich in dir das letzte Fünkchen Leben löschen.“

„Es reicht, Eri.“

Ich sah auf, drehte meinen Kopf leicht nach hinten. „Ao Kiji. Du willst dich mir in den Weg stellen? Obwohl ich dich schon einmal beinahe getötet habe?“

„Das will ich. Ich sagte dir bereits, dass dieser Kampf nicht gut für dich ist. Aber dieses Mal habe ich eine Überraschung für dich.“

„Wenn du mich berührst, stirbst du.“

„Ich habe nicht gesagt, dass ich dich berühre. Auf dich wartet etwas viel besseres.“

„Was...?!“

Wieder durchfuhr mich ein Schmerz, dieser aber noch weit schlimmer als der vorhin.

„Das wird dich und deine Kräfte zügeln.“

Der Schmerz hatte ein Zentrum, meinen Rücken. Er drückte mir einen Seestein ins Fleisch und schlug mir in den Nacken, worauf ich zu Boden ging.

„Werft sie mit den Strohhüten in den Kerker. Solange sie ihre Kräfte nicht beherrscht, darf sie nicht weiter unsere Männer in Gefahr bringen. Dies ist ein Auftrag von Senghok und ist unverzüglich auszuführen.“
 

Erst lange Zeit später wachte ich in einer dunklen Zelle auf. Hände gefesselt, um meinen Hals lag eine Halskette, eine solche, die mich und meine Mitmenschen vor meinen unkontrollierbaren Kräften schützte. Und einen dicken Ring um den Hals, der auf meinen Schlüsselbeinen unendlich stark drückte und durch eine Kette mit den Handschellen aus Seestein verbundne war.

„Da hast du dich ja in eine super Lage gebracht.“, tönte es aus der Zelle gegenüber.

„Nicht mehr lange und dann werden sie mich wieder hier rausholen.“, rief ich zurück.

„Das glaube ich nicht. In der nächsten Zeit wirst du hier keinen Schritt nach draußen machen.“ Dieser Lorenor Zorro war ja so etwas von großkotzig...
 

„Der Pirat hat Recht. Was Senghok sagt, ist Gesetz. Niemand darf die Zelle öffnen, ohne sein Einverständnis.“

„Ist mir scheiß egal was dieser Kerl sagt. Lassen Sie mich raus!“

„Eri, jetzt raste nicht gleich wieder aus.“

>Kuzan, du schon wieder...<

„Was soll ich denn anders machen? Däumchen drehen und abwarten?“

„Süße, früher oder später wirst du schon wieder hier raus kommen.“

„Achja? Das glaubst du doch wohl selbst nicht...“

„Obwohl...wenn du mir nach dem Leben trachtest, dann wohl eher nicht...“

Beleidigt wandte ich mich von Blaufasan ab. „Du weißt genau, was es damit auf sich hat! Männer!“
 

Einige Zeit herrschte ruhe, bis ich wieder das Wort ergriff. „Ich wünschte, ich hätte diese beschissene Kraft nicht! Seit nunmehr dreizehn Jahren habe ich diese Fähigkeiten, aber irgendwie... diese Zahl bringt scheinbar wirklich Unglück...“

Er sagte nichts dazu, sondern setzte sich an die Zellentüre.

„Nichts anderes zu tun?“

„Wenn ich könnte, würde ich mir mit meinem Fahrrad die Beine vertreten.“

„Und wer oder was bitteschön hindert dich daran?“

„Du natürlich.“

„Dann soll mich Meister Senghok gefälligst raus lassen... ich versuche ja immer, mich unter Kontrolle zu halten, aber...“

„Halt doch mal die Klappe da drüben! Ich will schlafen!“

„Schnauze, Lorenor Zorro!“

„Jetz' fang' bloß nicht an zu heulen, Nervtöterin!“

„Tust du mir einen Gefallen und stellst den Typen da kalt, Iceman?“

„Ach, Süße,...“

„Seit wann fängt ein Lulatsch was mit so 'ner Kleinen was an?“

„Nix mit anfangen! Wir kennen uns nur schon Ewigkeiten. Und jetzt haöt' den Rand, Säbelschwinger!“

„Jaja. Aber bitte tut mir den Gefallen und bequatscht das wo oder wann anders.“
 

„Dir tue ich dir bestimmt keinen Gefallen. Naja, auch egal. Sag' mal, kannst du mir was zu Essen organisieren, Großer? Mein Magen hängt in meinen Kniekehlen.“

Mein Gegenüber nickte stumm und stützte sich auf seine Arme, um aufstehen zu können.

„Versuch' noch was zu schlafen. Sie werden dich bestimmt bald wieder normal behandeln, ehm...das hoff' ich jedenfalls.“

„Das tu' ich auch. Und danke.“

„Wofür?“

„Mein Essen. Bitte. So schnell wie möglich.“

„Klar.“ Ao Kiji erhob sich, gab einen Seufzer von sich und klopfte sich den Staub von der Hose. „Für dich tu' ich alles.“
 

Etwa drei Stunden später wachte ich nach einem kleinen Nickerchen auf. Ein Klimpern war zu hören. Ich blickte zur Türe, ein Wachposten hatte die Türe zur Zelle geöffnet und Kuzan trat ein, reichte mir nebenbei noch ein Tablett, worauf eine Schüssel mit Reis und ein Teller mit einem Stück Fleisch, bedeckt mit einem Klecks Soße, stand.

„Du sollst die Trainingseinheit von heute nachholen. Außerdem wirst du heute Nacht am Dock Wache schieben, bis morgen Abend und ohne Pausen.“

Langsam stand ich auf und reckte mich. Dieses harte Gefängnisbett aus Holz hatte sich alles andere als bequem erwiesen.

„Eine Strafarbeit, was... naja, mir soll's Recht sein. Wenigstens aus dem Drecksloch raus.“

„Man erwartet dich in ein paar Minuten oben.“

Er schloss die Fessel um meinen Hals auf und nahm sie mir ab, worauf ich mir auf die Schultern und Schlüsselbeine fasste.

„Und wo genau?“

„Im...hab's vergessen.“

„Na toll! Ach, egal, ich find's schon raus. Geh' schon mal vor, ich komm gleich nach.“

„Wie du willst. Bis gleich, Kleine.“

Schritte waren zu hören, bis sie in den Fluren verhallten.
 

Langsam schritt ich auf die Gefängniszellen der Strohhüte heran, sah mich um, dass auch ja niemand aus der Marine mich sah.

„Wie geht es Ruffy? Und den anderen?“

„Was interessiert dich das? Du bist eine von der Marine, dir sagen wir das sicher nicht.“, plärrte mir die Langnase entgegen

Leicht gereizt antwortete ich: „Verdammt, ich bin nicht Stolz darauf, ein Marine-Futzi zu sein. Wollt ihr was zu essen? Ich geb' euch meins.“

Doch Zorro erwiderte: „Nein danke! Bevor wir was davon anrühren, verhungern wir lieber!“

„Ey, Spinatschädel, die Lady hier hat uns ein solches Angebot gemacht, dass sonst niemand hier uns machen würde!“

„Mir doch egal, Löffelschwinger. Ich rühr' das Zeug ganz sicher nicht an.“
 

Ich beschloss einfach, die Streiterei zwischen Zorro und diesem Sanji zu ignorieren, was mir besse rgelang, als ich es erwartet hatte. Danach sprach ich weiter, hoffend, dass man mich wenigstens ausreden ließ. „Wenn ihr Medikamente oder so was braucht, ich komme in ein paar Stunden nochmal vorbei, wenn nötig noch eher. Dann kann ich was rein schmuggeln, weil die Wachposten hier nicht mehr so aktiv sind. Die krieg' ich schon um den Finger gewickelt. Solange es nicht die Zellenschlüssel sind, kriege ich so ziemlich alles, was ich haben will.“

„Wie dieser Admiral. Ist ja ekelhaft, wie der sich bei dir einschleimt.“

„Ey, Säbelrassler, halt endlich deine Klappe! Wenn du ihr Angebot nicht annehmen willst, dann lass' es und halt endlich deine Schnauze! Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, die Dame hier will uns helfen, kappiert?“

„Ach ja? Seit wann hast du mir denn was zu sagen, hä?“

„Seit du hilfsbereite Frauen einfach abservierst. Sie kann uns vielleicht retten! Sag' mal raffst du das nicht oder wieso schnallst du's nicht?“
 

Noch immer grölten die beiden herum und wurden während ihrer Streiterei ziemlich laut.

„Wo ist die Thousand Sunny hin? Hast du irgendwelche brauchbaren Informationen für uns?“, fragte mich währenddessen Franky, der Zimmermann der Crew.

„Das kann ich dir nicht sagen. Aber ich bekomme es schon raus. Sonst noch jemand einen Wunsch? Ich würde dann gern meine Strafarbeit antreten.“

„Hey, Schiffsarzt. Brauchst du Medikamente oder sonstiges Zeug? Verbände oder so was?“, fragte Nico Robin, die sich neben das Tierchen gehockt hatte und sich Ruffy genauer ansah, er sah ziemlich schwach aus.

„Naja, eigentlich nicht...Ruffy geht es eigentlich ganz gut, sein Puls ist normal und er scheint weder äußerliche, noch innerliche Verletzungen zu haben.“, antwortete der Schiffsarzt Chopper.

„Der braucht nur was für seine Beißerchen, dann ist er wieder topfit!“, meinte Nami ein wenig genervt.

Wir unterhielten uns noch ein paar Minuten über Sachen, die ich vielleicht für sie holen könne, was sie brauchen würden oder nicht haben mussten, bis Ruffy nach dem Tablett griff, dass ich durch den Spalt unter der Türe durchgeschoben hatte.

„Also wenn ihr das nicht esst, ich nehm's gern...“

„Ruffy, du Vielfraß! Hier wollen noch andere Leute was essen!“, brüllten einige der Truppe.

„Bin gleich wieder da.“
 

Ich wusste, dass es eine nur mir bekannte Abkürzung zur Küche gab, wo mich garantiert niemand erwischen würde. Diese hatte ich mir in den letzten Jahren ausgetüftelt, weil ich schon öfter hier unten eingesperrt wurde. Naja, oft war untertrieben. Früher war ich hier zwei bis drei Mal die Woche eingesperrt, wenn ich mir mal wieder einen Spaß mit den Soldaten und den Admirälen erlaubt hatte. Aber die Zeiten des Herumsitzens waren vorbei. Wenn es niemand merkte, verdrückte ich mich so schnell es ging und soweit es mir möglich war.

Also rannte ich bis zum Ende des Ganges, ziemlich weit entfernt von der Zelle der Strohhut-Bande, ein paar Treppen hinunter, schlich weiter, bis zu einer Aussichtsplattform.

//Hier muss ich höllisch aufpassen. Die Plattformen sind immer gut bewacht, besonders nachts.//

Ich öffnete die Türe, die nach draußen führte, doch wider meinem Erwarten sah ich niemanden.
 

„Keine Bewegung!“ Plötzlich wurde ich von mehreren Lampen angestrahlt und einige Gewehre und Kanonen zielten auf mich.

„Eh...“ Überrumpelt hob ich die Hände.

//Scheiße, das war's wohl.//, schoss es mir durch den Kopf.

„Oh, ähm...“ „Käpt'n Eri, tut uns sehr Leid, wir haben sie für einen Piraten gehalten.“, kam es von den Soldaten, die die Waffen runter nahmen und sich ehrfürchtig vor mir verbeugten.

„Ach, macht euch darüber keinen Kopf, Jungs... ich suche eigentlich nur jemanden, der mir sagen kann, wo ich hingehen soll... Naja, kann man nichts machen. Entschuldigt, dass ich euch erschreckt habe...“

„Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Käpt'n! Das war allein unsere Schuld, weil wir sie nicht erkannt haben.“

„Macht euch nichts draus. Wir vergessen die Sache einfach. Geht wieder auf eure Posten!“

„Aye Aye.“
 

//Verdammt. Ich muss einen anderen Weg finden. Die Abkürzung kann ich vergesssen...//

Seufzend ging ich also wieder zurück auf den Gang und schloss die Türe hinter mir.

//Tja, muss die gute alte Treppe eben hinhalten.//

Schnell rannte ich die Treppen hinunter.

//Ich muss mich beeilen, wenn niemand von der Sache Wind bekommen soll. Kuzan wird noch misstrauisch und geht zu meiner Zelle, die leer sein wird. Dann hab' ich ein Problem. Wenn er mich erwischt, hab' ich die Arschkarte gezogen.//
 

Endlich war die Küche in Sichtweite und ich schlich mich klammheimlich hinein. Schnell griff ich nach einem Kartoffelsack, den ich nahe der Türe gefunden hatte.

//Wo ist hier die Vorratskammer?//, dachte ich, griff in einem Regal nach ein paar Flaschen Milch, Wasser und Cola, stopfte diese in den leeren Leinensack. Einige Male musste ich mich verstecken, weil ein paar Wachen die Korridore kontrollierten, doch es gelang mir mehr oder weniger gut und ich wurde nicht entdeckt.
 

Einige Minuten später eilte ich zurück zur Zelle, auch hier achte ich darauf, nicht entdeckt zu werden, was bei den scheppernden Flaschen in dem Sack nicht einfach gewesen war. Und doch hatte ich es geschafft und stand nun ein wenig erschöpft vor der großen Zelle.

//Nur gut, dass es auf dieser Etage noch keine anderen Piraten gibt, sonst würde dieser Plan nicht funktionieren.//

„Hier, ihr habt für eine Weile was zu essen und zu trinken. Ich habe es auch garantiert nicht vergiftet, ich verspreche es. Nehmt und esst euch satt, so weit es möglich ist, ich muss los.“, sprach ich, als ich die Sachen durch die Gitter gereicht hatte. „Ach ja, sobald ihr satt seid, dort oben“ ich zeigte auf eine Einkerbung recht weit oben „ist eine Nische, dort könnt ihr die Lebensmittel lagern, damit sie nicht so schnell verderben, da die Steine auf dieser Seite der Insel aufgrund der nicht vorhandenen Sonneneinstrahlung immer sehr kühl bleiben. Das ist dann praktisch ein Kühlschrank und schützt euer Essen. Außerdem wird es dort nicht so leicht entdeckt, wenn Wachen vorbeikommen sollten.“

„Danke, meine Liebe....“, schwärmte der Blonde.

„Kapitän Eri. Aber ihr dürft auch einfach nur Eri sagen, wenn niemand in der Nähe ist.“, sagte ich zwinkernd.
 

Hastig rannte ich die Treppenstufen hinauf, ich wollte nicht, dass mich jemand mit den Strohhüten sieht. Außerdem würde Kuzan bestimmt Verdacht schöpfen, würde ich noch länger im Gefängnistrakt verweilen.

Ich keuchte, als ich endlich durch mehrere Metalltore hindurch schritt, nachdem sie einige Wachposten für mich geöffnet hatten. Nun ging ich auf den kaum erleuchteten Vorhof des Gefängnisses, wo der hochgewachsene Admiral auf mich gewartet hatte. Er stand mit dem Rücken zu mir.

„Da bin ich. Entschuldige, dass du auf mich warten musstest. Ich habe meinen Armreif verloren und habe ihn in der Zelle gesucht.“, was natürlich eine reine Lüge war. Minutenlang hatte er sich nicht geregt, bis er sich umdrehte und mich skeptisch ansah.

„Die hast du liegen lassen.“ Er reichte mir meine schwarzen Handschuhe.

„Danke.“

„Du solltest mit der Schicht beginnen. Senghok sieht es nicht gern, wenn man sich seinen Anforderungen widersetzt, besonders nicht, wenn du es bist, die sich wehrt.“

Ich nickte. Es war ja nicht das erste Mal, dass ich eine Strafarbeit ableisten musste. Schon an meinen ersten Tagen, die ich im Marine-Hauptquartier verbrachte, hatte ich für ihn Arbeiten müssen. Es war nicht so schlimm wie jetzt, ich war erst fünf, als ich hierher gebracht wurde. Doch mit den Jahren musste ich immer härtere Arbeiten machen. Nach dreizehn Jahren Schuften hatte man sich an die Peinigungen gewöhnt und doch war jede Strafe eine weitere Herausforderung für mich, besonders diese. Vierundzwanzig Stunden Wache standen mir bevor, wenn Senghok meinte, das wäre nicht genug oder einfach nur schlechte Laune hatte, könnte er sogar sechsunddreißig daraus machen.
 

„Du, Kuzan, du brauchst mich nicht zum Hafen zu bringen. Ich finde auch allein hin, trotz Dunkelheit.“

Schweigend gingen wir in Richtung Häfen, zum Steg 37, wo ich Wache halten sollte. Ich setzte mich auf den Boden und zog meine Beine an den Körper.

„Findest du nicht, du wirst dich für die nächsten Stunden ziemlich einsam fühlen?“

„Damit komme ich klar. Wäre ja nicht das erste Mal.“ Ich kramte in meiner rechten Hosentasche herum und zog eine goldene Taschenuhr heraus.

//Wenn meine geliebten Eltern wüssten, dass ich zur Marine gehöre, dann würden sie mich töten. Sie wollten doch immer, dass ich ihre Ämter weiterführe und die Red Pearl erbe, meine eigene Crew aufstelle und die Königin der Meere werde...//

Mir liefen Tränen über das Gesicht, ich begann zu schluchzen. Leicht drückte ich auf den Deckel der Uhr, die Uhr öffnete sich und spielte leise ein Lied.
 

Kuzan stand einige Meter hinter mir und sah mich an – ich spürte seine Blicke in meinem Rücken.

„Meine Eltern, sie fehlen mir so...“, begann ich, brach aber ab.

Noch immer schwieg mein Begleiter. Diese Stille. Sie brachte mich fast um den Verstand, so fühlte ich.

„Ich wünschte, sie würden noch leben...dann wäre ich gar nicht hier...“

„Du solltest nicht weiter an sie denken.“

„Wie soll ich denn nicht an sie denken? Soll ich sie etwa vergessen? Ja, meine Eltern waren Piraten und ja, ich war stolz auf meinen Vater, auch auf meine Mutter! Tag für Tag denke ich an den Morgen, an dem ich mit meiner Mutter am Hafen stand und auf meinen Vater und seine Mannschaft wartete. Bis ein anderes Piratenschiff am Steg andockte und meiner Mutter und mir meinen schwer verletzten Vater vor die Füße warf. Doch ehe wir fliehen konnten, hatte man meine Mutter und mich voneinander getrennt, meine Eltern wurden vor meinen Augen qualvoll umgebracht und ich stand alleine da, umzingelt von tausend Männern, die mit ihren Säbeln auf mich zu kamen, laut lachend und hämisch grinsend. Und dann...“
 

~*~
 

Es war schon mehr als zwei Stunden her, als Kuzan sich verabschiedet und mich hier am Dock zurückgelassen hatte. Meine Schuhe hatte ich ausgezogen, sie lagen neben mir auf dem hölzernen Steg nahe der Docks, an dem die Kriegsschiffe hielten. Nun lag ich auf dem hölzernen Grund, die Füße leicht ins Wasser getaucht und in den Himmel starrend, versuchend, die wenigen Sterne zu zählen, die sich durch die Lücken der dunklen Wolken hindurch erkennbar machten.

//Je besser ich meine Arbeit mache, umso schneller kann ich auf mein warmes, trockenes Zimmer zurück. Also hör' auf in den Seilen zu hängen und konzentriere' dich auf deine Arbeit, Eri!//, redete ich mir ein, zog meine Schuhe wieder an und stellte mich aufrecht und mit dem Blick in die Schwärze der Nacht, in Richtung Tor der Gerechtigkeit.

Wie ich es hasste, nachts Wache zu halten. Mir war kalt, es war kaum möglich, einen halben Meter weit zu sehen, trotz einiger Öllaternen. Etwas später, ich schätzte, es war kurz nach Mitternacht, begann es zu nieseln, kurze Zeit später ging das Nieseln in einen starken Regen über, der so schnell nicht mehr aufhörte.

„Käpt'n Eri, wenn sie möchten, können Sie gehen. Wir schaffen das auch allein.“

„Nein, danke, ich bin schließlich nicht aus Zucker.“, antwortete ich auf das Angebot eines Soldaten.

Ich blickte wieder in die Ferne, soweit das möglich war.
 

Die Zeit verging nicht, so hatte ich das Gefühl. Sie wäre schon lange stehen geblieben, dachte ich.

„Käpt'n, dort hinten ist was!“

Ich sah der grauen Suppe entgegen und sah einige Lichter in der schwarzen Nacht aufleuchten.

Die Teleschnecke läutete.

„Captain Eri am Apparat. Was gibt es?“

„Käpt'n Eri, machen Sie alles bereit. Unsere Schiffe sind schwer beschädigt und wir haben etwa vierhundert Verletzte an Bord. Kontaktieren sie die Krankenstationen, sie sollen alles für einige Dutzend Operationen bereitstellen! Sagen Sie den Soldaten, sie sollen beim Transport mithelfen und sich fertigmachen!“

„Verstanden, Vizeadmiral Yamakaji!“

„Männer, ruft alle zusammen, Vizeadmiral Yamakaji kommt mit seiner Flotte zurück, mir müssen sofort die Krankenstationen alarmieren!“, brüllte ich mit aller Kraft, worauf die Soldaten über die Docks liefen und Verstärkung anforderten.
 

Nicht sehr viel später lagen die Schiffe im Hafen und die Soldaten und ein paar Dutzend Ärzte und Schwestern trugen die Verletzten in die Klinik.

„Geht es Ihnen gut, Admiral?“

„Jaja, mir geht’s recht gut. Vielen Dank für Ihren guten Einsatz, Eri.“

Ich zwinkerte. „Immer wieder gern. Wie ist das überhaupt passiert?“

„Das ist jetzt nicht wichtig. Fakt ist, dass unsere Männer sofort versorgt werden müssen. Das hat jetzt Vorrang.“

Ich wandte mich vom Vizeadmiral ab und fragte einen vorbei laufenden Soldaten, ob sich noch weitere Verletzte auf den Schiffen befanden.

„Es sind zu viele Verletzte, noch etwa zweihundert, die versorgt werden müssen. Wir können sie nicht alle gleichzeitig versorgen, einige sind so schwer verletzt, dass nur eine Notoperation noch helfen kann. Die Klinik fasst nicht mehr so viele Verletzte. Als das letzte Schlachtschiff vor drei Tagen zurück kam, waren es so viele Verletzte, dass zwei Drittel der Plätze in den Krankenstationen belegt sind. Krankenstation Drei ist total überfüllt, Krankenstation fünf hat ebenfalls Überkapazität. Was sollen wir tun, Admiral?“

„Dann werde ich wohl helfen müssen.“, sagte ich leise. „Schafft nur diejenigen in die Klinik, die schwer verletzt sind und vielleicht operiert werden müssen. Ich werde mich um die leicht Verletzten kümmern.“
 

„Aber...“

„Machen Sie schon! Es geht hier um Menschenleben! Los!“, schrie ich dem Soldaten entgegen.

„Aye Aye, Käpt'n!“ Sofort rannte er mit anderen

„Wenn Sie mich jetzt entbehren könnten, Vizeadmiral, ich werde den Ärzten etwas unter die Arme greifen.“

„Schaffen Sie das auch, Eri? Muten Sie sich da nicht zu viel zu?“

„Überlassen Sie das nur mir. Sagen Sie bitte einigen Soldaten Bescheid, sie sollen einige Verbandskästen holen? Ich werde die leicht Verletzten gleich vom Schiff bringen und in der Großkantine versorgen. Dort ist genug Platz für alle.“
 

~Einige Stunden später~
 

Resignierend und erschöpft zugleich ließ ich mich rückwärts auf einen Stuhl fallen.

„Gute Arbeit, Eri. Durch Ihre Hilfe konnten wir fast alle Verletzten retten.“

„Dafür bin ich ziemlich im Eimer. Ich hab' den Jungs ein bisschen was von meiner Lebensenergie übertragen, ihre Wunden verarztet und sie erst mal in die Kasernen bringen lassen, damit sie sich erst mal ein paar Tage ausruhen können. Allesamt waren ziemlich erschöpft und ausgepowert, man hat ihnen das Leiden wirklich an den Augen angesehen. Naja, ich werde heute oder morgen mal nach ihnen sehen, hoffentlich kommen sie durch...“ Ich faltete die Hände und sah zu Boden.

„Das schaffen Sie schon. Nehmen Sie sich das nicht so zu Herzen. Unsere Männer können viel aushalten, sonst hätten wir es gar nicht mehr bis hier geschafft. Die haben Nerven wie Drahtseile.“

„Ich beneide sie darum. Aber erst einmal muss ich weiter Wache schieben, Senghok will es so.“

„Meinen Sie nicht, sie haben ihre Strafe schon abgearbeitet? Es wird schon hell, sie haben über zweihundert Männer versorgt, allein.“
 

„Hätte ich die Teufelskraft nicht, hätte ich das nicht tun können. Das war ein Kinderspiel.“ Ich wischte mir die letzten Schweißperlen von der Stirn. „Okay, nicht ganz.“

„Senghok wird Verständnis haben, wenn du dich erst mal ausruhst. Wer weiß, was uns noch bevorsteht, vielleicht kommt ja wieder so ein Notfall. Es wäre schon, könnten wir dann auch wieder auf Sie zählen, Eri.“

„Sie können immer auf mich zählen, Vizeadmiral Yamakaji. Und trotzdem möchte ich noch einige Stunden die Soldaten an den Docks unterstützen, wenn Senghok will, dass ich Wache halte, dann werde ich das auch tun. Allerdings werde ich weitere zwanzig Stunden nicht aushalten. Aber bis die Sonne hoch am Himmel steht, werde ich nicht aufhören und mich nicht ausruhen.“

„Schaffen Sie das auch? Ich meine, Sie sind nicht so stark wie manch anderer...“
 

Leicht gereizt stand ich auf, stellte mich vor meinem Gegenüber auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Soll das etwa heißen, dass ich, nur, weil ich eine Frau bin, nicht so stark bin, wie ein Mann? Diese Worte merke ich mir, Admiral!“

Dem Blick meines Gesprächspartners zu urteilen hatte ich ihn ein wenig eingeschüchtert, obwohl ich doch in der Rangliste der Marine drei Stufen unter ihm stand, ich viel jünger war und er damit auch mehr Erfahrung hatte. „Das war nicht so gemeint...“

„Schon okay. Das war nur ein kleiner Scherz. Angenehme Nacht wünsche ich, ich gehe auf meinen Posten zurück.“

„Übernehmen Sie sich nicht, Eri.“

„Aber nicht doch!“, antwortete ich lachend und verließ die Kasernen und kehrte zu den Docks zurück, wo ich noch bis zum Vormittag verblieb, um danach auf mein Zimmer zu gehen und mich richtig auszuschlafen.
 

~Ende: Kapitel 1~



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  _kuromoko-chan_
2009-10-23T12:04:39+00:00 23.10.2009 14:04
Hey, das verspricht ja eine interessante FF zu werden!
Bin mal gespannt, wie es den Strohhüten gelingt, da wieder raus zu kommen... und falls du wirklich vorhast, Zorro und Eri zu pairen, hast du da noch einiges an Arbeit vor dir xD Die Zwei können sich jetzt schon nicht leiden... Da darf man ja gespannt sein :)
Krieg ich ne ENS, wenn's weitergeht?
lg _kuromoko-chan_
Von:  Sunrisepainter
2009-06-17T20:09:00+00:00 17.06.2009 22:09
Hallo, ich finde deine Geschichte echt klasse. Sie ist voll lustig und total gut geschrieben. Ich würde mich freuen mehr von dir zu hören. Ich hoffe Eri schafft es bald die Strohhutpiraten von sich zu überzeugen!
Schreib schnell weiter und könntest du mich vielleicht auf deine ENS_LISte setzte???? Das wäre echt nett!!
Liebe Grüße
Ninadaniela
Von:  fahnm
2009-03-30T00:09:39+00:00 30.03.2009 02:09
Die Kleine hat keine Lust mehr Marine zu sein?
dann soll sie den Strohhüten helfen zu fliehen und sich ihnen anschliessen. Ich bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.
Freue mich schon auf das nächste kapi.

mfg
fahnm
Von: abgemeldet
2009-03-29T17:20:53+00:00 29.03.2009 19:20
^^Hey Eri geht ja ganz schön ab mit ihren Kräften...
ich finde es nur etwas ungewöhnlich warum sie ausgerechnet den Strohhutpiraten hilft, aber bei den Strafarbeiten hätte ich auch kein Bock mehr auf die Marine ;)...
Un zum Thema Rechtschreibfehler gegen Ende: ich hab keine gesehen ;)...
Wird garantiert spannend das nächste Kap,
also...
mach schnell weiter XDXD...

Greetz
Von:  Kyuuo
2009-03-28T22:13:40+00:00 28.03.2009 23:13
tolles kapi
ihre kräfte und ihre geschichte find ich super
der kampf war toll
ich finds gut wie sie ihnen geholfen hat und das gespräch war lustig^^
wird sie ihnen zur flucht verhelfen können
freu mich aufs nächste
mfg kyuuo


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