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Who would be so stupid to love me?

A journey to true love
von

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Troublesome Women

Sakura POV
 

„Mund auf.“

„Aaahhh...“

Ich vollführte eine geschlängelte Bewegung mit der Erdbeere in meiner Hand und tat so als würde sie ein Bruchlandung in Sasukes Mund machen. Er kaute genüsslich an der Frucht bevor er sie runterschluckte und mit einem Blick nach mehr verlangte.

Ich nahm die nächste Erdbeere und tauchte sie kurz in die geschmolzene Schokolade. Dann schob ich sie mir genüsslich in den Mund.

Sasukes Kopf lag auf meinem Schoß, ich hatte mich ans Bett gelehnt. Wir hatten heute eiskalt das College geschwänzt und waren bei Sasuke geblieben. Wir waren eine Weile im Pool, danach hatten wir zu Mittag gegessen und wiederum die Zeit in seinem Zimmer totgeschlagen. Wer hätte gedacht, dass den ganzen Tag Playstation spielen nicht langweilig wurde? Vor allem wenn der Verlierer dem Gewinner einen Wunsch erfüllen musste. Nun fütterten wir uns gegenseitig mit Früchen. Erdbeeren, Trauben, Äpfel, Kirschen. Er hatte so ziemlich jedes Obst im Haus. Dazu noch zwei Schüsseln mit jeweils geschmolzener Schokolade und geschlagener Sahne. So ließ es sich doch leben.

Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so glücklich sein würde. Ich ging aufs College, hatte einen tollen Job, hatte mein eigenes Apartment und den tollsten Freund auf dem Planeten.

Uchiha Sasuke, Erbe der Uchiha Company. Er sah toll aus, hatte Geld ohne Ende. So, ignoriert was ich gerade gesagt habe. Ein Mädchen würde ihren Freund nur so beschreiben, wenn sie nur an seinem Geld interessiert wäre.

Ich kannte Sasuke nun seit mehr als einem Jahr. Am Anfang war er ein Schürzenjäger, arrogant und auf meiner absoluten Hassliste. Sein Geld und sein Aussehen hatten mich nicht im geringsten tangiert. Dann hatte ich mich in ihn verliebt und das Geld spielte immer noch keine Rolle. Auch sein Aussehen war mir egal. Ich liebte ihn so wie er war. Versnobbt, eingebildet, arrogant, süß. Und das allerwichtigste: Er liebte mich ebenfalls. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass er sich auch in mich verlieben würde.

Mit ihm war jeder Tag toll. Ich liebte seine Küsse, seine Blicke, sogar die Kostüme in die er mich steckte. Er hatte um mich gekämpft und nun hatte er mich. Er konnte sich sicher sein, dass er mich nie wieder loswerden würde und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er mich auch nicht loswerden wollte.

Es störte mich zwar schon ein bisschen, dass er nicht „Ich liebe dich“ sagen konnte, aber solange er es mir zeigte was alles ok. Ich konnte Ich liebe dich für uns beide sagen.
 

Und nun lagen wir hier und fütterten uns mit Früchten. Ich konnte es fast nicht glauben. Es gab nichts was meine gute Laune nun zerstreuen könnte. Fast nichts.

Mein Handy klingelte. Ich wollte es eigentlich weiter klingeln lassen, aber es hörte einfach nicht auf. Ich wusste schon wer dran war, bevor ich überhaupt aufs Display schaute. Nur meine verrückte Mutter ließ so lange anklingeln. Ich nahm ab.

„Hallo?“

„Sakura, wo steckst du? Deine Schwester hat gerade angerufen. Sie ist alleine zu Hause. Was denkst du dir denn dabei? Du bist schon seit gestern weg...“ Sie redete weiter während ich das Handy auf Lautsprecher schaltete, damit Sasuke alles hören konnte.

Er kringelte sich vor Lachen, versuchte aber leise zu sein.

„Ich bin bei Hinata. Wir müssen an einem Projekt arbeiten.“

Ich konnte meine Mutter immer anlügen, sogar ohne Schuldgefühle. Das Dumme dabei war nur, dass sie immer sofort wusste, dass ich log.

„Du bist nicht bei Hinata, hör auf zu lügen. Serena sagte du bist bei deinem Freund. Seit wann hast du einen Freund und wieso kenne ich den nicht? Von dem Schürzenjäger hast du dich doch schon vor Monaten getrennt. Wo zum Teufel steckst du???“

Das war meine Mutter. Sie bekam Anfälle wenn sie nicht wusste wo ich war. Das würde sie wahrscheinlich auch noch machen wenn ich 35 war. Für sie war ich ein kleines Kind und würde das auch immer bleiben.

Sasuke bekam keine Luft mehr vor Lachen.

Ich hielt das Telefon unter das Kissen und zischte: „Hör auf zu lachen. Was soll ich denn jetzt machen?“

„Sag ihr doch einfach die Wahrheit. Meine Mutter haben wir damals auch nicht angelogen.“

Ich nahm das Telefon wieder in die Hand.

„Mama, ich bin beim Schürzenjäger. Wir sind wieder zusammen. Ich habe Serena gesagt, sie soll dich sofort anrufen, nicht erst einen Tag später. Mir geht’s gut, ok?“

„Warum nicht gleich so?“, schnaubte sie durch die Leitung. „Ich bin deine Mutter, ich habe dich unter Schmerzen geboren und ich habe dich die Jahre durchgefüttert...“ Und so weiter.

Ich hielt das Handy wieder weg. Sasuke war schon fast ohnmächtig, da er keine Luft mehr bekam vor Lachen. Warum musste sie das auch immer wiederholen?
 

„Habt ihr heute noch was wichtiges vor? Ich bin alleine hier und habe zuviel gekocht. Du kommst doch vorbei?“ Da waren wir schon. Sie hatte zuviel gekocht. Das hieß soviel wie: „Beweg deinen Arsch hierher und das sofort.“ Heute war noch ein Anhang dabei.

„Bring deinen Freund mit.“

„Ja, aber...wir...“

„Bis gleich.“ Sie legte auf, ohne dass ich widersprechen konnte.
 

Ich blickte hilfesuchend zu Sasuke. Der allerdings hatte eine nachdenkliche Miene auf dem Gesicht. Fast so als hätte er nicht wirklich Lust meine Mutter kennenzulernen. Ich konnte es ihm nicht übel nehmen.

„Entschuldige Sasuke. Ich muss gehen. Ich bin wahrscheinlich erst spät wieder hier. Sie redet viel und wir haben uns schon eine Weile nicht gesehen.“

„Solltest du mich nicht mitnehmen?“, fragte er.

„Nun, wenn du mitkommen möchtest. Meine Mutter ist eigentlich ok, aber wenn es um die Sicherheit ihrer Töchter geht dreht sie durch. Wenn sie jemals rausbekommt, dass wir beide Sex hatten bringt sie dich um. Allerdings wird sie dich sofort mögen. Du siehst toll aus. Erwähne aber deinen Nachnamen nicht. Wenn sie weiß, dass deine Eltern reich sind, wird sie dich fies behandeln. Man sieht es uns vielleicht nicht an, aber wir sind nicht reich. Ihre größte Angst ist, dass ich mir einen reichen Mann angele, da wir im Gegenzug nichts zu bieten haben. Oh, und sie liebt es mich peinlich zu machen. Sie wird dir mein Babyfotoalbum zeigen und sämtliche peinliche Geschichten erzählen.“

Ich bereitete mich darauf vor, dass Sasuke schreiend aus der Wohnung rauslaufen würde. Ich hatte ihm noch nicht alles erzählt was mich anging. Mal sehen, ob er auch dann noch mit mir leben konnte, wenn er hörte was ich in meinem Leben schon alles erlebt hatte.

Sasuke zog mich zu sich und umarmte mich kurz.

„Du hast meine Mutter schon kennengelernt. Es ist also nur fair, wenn ich auch deine kennen lerne. Keine Sorge, ich habe starke Nerven. Ich werde nicht davonlaufen.“
 

Ich seufzte und kuschelte mich in seine Arme. Das glaubte ich erst wenn ich es sah.

Sasuke und ich machten uns fertig und verschwanden. Ich hoffte nur es würde nicht zu lange dauern.
 

~*~
 

Sasuke POV
 

Ich habe keine Angst. Gewiss nicht. Ok, ich sollte ehrlich sein. Ich hatte Angst, sogar große Angst. Sakura hatte mir schon ein wenig von ihrer Mutter erzählt. Ich hatte den Eindruck, dass diese Frau sehr willensstark war. Sakura hatte sehr großen Respekt vor ihr und nahm ihre Ratschläge ernst, weil ihre Mutter immer Recht hatte, in allem was sie sagte. Sie hatte sich selten geirrt. Wenn ich Sakuras Mutter also unsympathisch war, konnte ich mich darauf einstellen, dass Sakura und ich entweder viele Probleme haben würden, oder dass wir nicht mehr lange ein Paar sein würden.
 

Wir fuhren ins Reichenviertel und bogen in eine kleine Straße. Hier standen jede Menge Häuser, aber wir fuhren daran vorbei. Wir parkten vor einem frisch renovierten Wohnhaus und stiegen aus dem Auto.

„Sasuke? Du leidest nicht zufällig unter Claustrophobie?“

„Nein, wieso?“

„Weil die Wohnung mindestens dreimal so klein ist wie dein Zimmer.“
 

Wir fuhren hoch in den 4 Stock und gingen einen kleinen Flur hinunter. Sakura packte ihren Schlüssel und sperrte auf. In der Küche hörte ich das Klirren von Geschirr.

„Bin gleich bei euch“, rief Sakuras Mutter.

Sakura nahm mir meine Jacke ab und hängte sie auf den Kleiderständer. Vor mir war eine Tür die wahrscheinlich ins Bad führte. Wir gingen ins Wohnzimmer und ich musste mich erstmal an den Anblick gewöhnen. Die Wohnung war wirklich sehr klein. Mein Zimmer war 5 Mal, nicht dreimal so groß. Links an der Wand war ein riesiger Spiegel, daneben war der Schrank direkt ins die Wohnung eingebaut. Ein riesiges Regal stand an der nächsten Wand. Darin waren überall kleine Figuren, Mitbringsel und Fotos. Überall Fotos, von Sakura, Serena, und vielen anderen Leuten die ich nicht kannte. Sie hatte überall Elefanten stehen. Große, kleine, bronzene, goldene, weiße. Am Fenster stand ein Tisch. Dahinter war ein zweites Sofa von der Sorte die man ausziehen kann. Neben der Tür zur Küche stand ein PC-Tisch auf dem ein Laptop stand. Alles in allem klein, aber gemütlich eingerichtet. Zumindest für eine Person. Drei passten hier nicht rein. Jetzt wusste ich warum Serena und Sakura bei ihrem Vater gewohnt hatten.
 

Sakuras Mutter kam aus der Küche. Sie war normal angezogen und trug eine Schürze. Sakura hatte ihre Augen von ihrer Mutter. Die Größe vielleicht eher nicht. Die Frau vor mir war etwas kleiner als ich gedacht hatte. Sie lächelte und gab Sakura einen Kuss bevor sie mich ansah. Ihr Lächeln verblasste nicht, aber ich hatte das Gefühl als würde sie mich röntgen. Schließlich streckte sie ihre Hand aus: „Hallo. Ich bin Misaki Haruno, Sakuras Mutter. Und du bist...“

Ich schüttelte ihre Hand. „Sasuke. Schön sie kennen zu lernen.“ Ich wusste noch, dass Sakura gesagt hatte ich sollte meinen Nachnamen nicht nennen also tat ich das auch nicht.

„Freut mich ebenfalls. Nimm doch Platz. Das Essen ist gleich fertig. Sakura, hilf mir mal eben in der Küche.“

Die beiden gingen und ich setzte mich. Ich wusste ganz genau worüber sie reden würden.
 

~*~
 

Sakura POV
 

„Warum hast du mir nicht erzählt, dass er so gut aussehend ist?“, fragte meine Mutter.

„Weil du dich sonst an ihn rangemacht hättest“, erwiderte ich grinsend. Stimmte natürlich nicht, aber egal. Ich hatte vollstes Vertrauen in meine Mutter, aber ich wollte nicht, dass sie ihn killte, also behielt ich einiges für mich.

„Hast du eigentlich schon auf seine Klamotten geschaut? Der hat Kohle in der Tasche, da bin ich mir sicher.“ Meiner Mutter entging aber auch nichts.

„Um ehrlich zu sein ist mir das egal. Ich verdiene mein eigenes Geld.“

„Hast du schon mit ihm geschlafen?“

Die Frage kam so überraschend, dass ich ein Glas fallen ließ. Sie würde nicht fragen, wenn sie es nicht wirklich wissen wollte. Ich wusste nicht was ich antworten sollte. Wir hatten schon mehr als einmal Sex gehabt.

„Die Reaktion verrät mir alles. Ich bin deine Mutter und ich kenne dich. Ihr hattet schon Sex nicht wahr?“

Ok, sie hatte mich erwischt.

„Fein, ja hatten wir. Mehr musst du nicht wissen.“

„Mich ärgert nur, dass du mir nicht Bescheid gesagt hast. Du weißt doch, ich wollte dabei sein und...“

„Mutter!“, rief ich empört. „Es reicht. Ich bin keine 5 mehr.“

„Für mich bist du immer 5. So, los! Rühr noch ein bisschen um und dann kannst du deinem Freund das Essen servieren. Ich mach´s nicht.“

Ich seufzte und wandte mich dem Topf zu während sie die kleine Küche verließ.
 

~*~
 

Sasuke POV
 

Misaki kam aus der Küche und setzte sich zu mir an den Tisch. Sie schwieg und ich ebenfalls.

Sie schnappte sich eine Zigarette, zündete sie an, zog genüsslich daran und sah mich lange an. Ich kam mir wieder so vor als würde sie mich röntgen. Dann sprach sie. Von der netten Mutter von vorhin war nichts übrig geblieben. Sie kam mir jetzt eher wie ein Mafiabraut vor. Einschüchternd und kalt.

„Hör zu. Ich habe dir noch nicht den Arsch aufgerissen, weil meine Tochter im Nebenraum ist und sie sicher nicht wollte, dass ich dir auch nur ein Haar krümme. Tsunade hat mir schon einiges von dir erzählt. Du bist dafür bekannt sämtlich Herzen zu brechen. Du hältst dich für das tollste, weil du gut aussiehst und Geld hast. Du hast mir deinen Nachnamen nicht genannt, aber ich weiß wer du bist Uchiha Sasuke.“

Sie zog wieder an der Zigarette und blies mir den Rauch mit Absicht ins Gesicht. Ich zuckte nicht mal mit einer Wimper auch wenn das Zeug furchtbar in meinen Augen brannte.

„Ich weiß nicht wie du an Sakura gekommen bist. Ich kenne nur einen Teil der Geschichte, doch ich weiß, dass sie damals eigentlich nicht dein Typ gewesen wäre. Sie hatte eine Menge Probleme mit deinem Fanclub habe ich gehört.“

Ich zog es vor noch ein wenig zu schweigen.
 

„Sakura ist nicht der Typ der sich viel beschwert. Sie motzt, aber dann ist auch gut. Sie wurde ihr Leben lang wegen ihrer Haare gehänselt. Heute steht sie drüber. Sie hatte auch nie wirklich Glück mit den Männern. Jetzt hat sie dich, auch wenn ich es nicht für gut heiße. Letztendlich ist es ihre Entscheidung mit wem sie schläft, aber lass dir eins gesagt sein.“
 

Sie zerdrückte die Zigarette unschön im Aschenbecher. Ich hatte so das komische Gefühl, dass sie sich vorstellte ich wäre das.

„Du hast in deinem Leben schon unzählige Herzen gebrochen. Ihres hast du auch gebrochen, auf dem Höhepunkt ihres Glücks. Sie hat über eine Woche nicht richtig gegessen und sich geweigert zu trinken. Wir haben gedacht, sie würde dehydrieren. Dann, auf einmal, stand sie auf und lebte ihr Leben weiter als hätte es dich nicht gegeben. Sie hat dich nie vergessen. Das du hier sitzt ist Beweis genug. Sie hat drastisch abgenommen, sich eine Wohnung und Arbeit gesucht. Wahrscheinlich alles um sich selbst zu beweisen, dass sie es auch alleine kann. Sie hat aber keine Zeit darauf verschwendet die Scherben ihres Herzens aufzusammeln und hat sich auch nicht helfen lassen. Solltest du ihr Herz nun zusammensetzen und es wieder brechen, werde ich dir das Leben zur Hölle machen. Ich werde dich in Beton gießen und dich im Mississipi versenken. Haben wir uns verstanden?“

Sie nahm eine Zigarette und zerbrach sie zwischen 2 Fingern. Schön bildlich. Ich musste schlucken und war mir sicher, dass ich aschgrau war. Diese Frau machte mir Angst. Ich nickte. Eine andere Antwort konnte ich ihr nicht geben.

„Gut.“, sie lächelte wieder, „Allerdings solltest du wissen, dass ich dich noch nicht akzeptiert habe. Das wirst du dir erst verdienen müssen. Du hast meinen Segen nicht. Ihr beide habt ihn nicht, bis du mir gezeigt hast, dass du es wert bist.“

Ich nickte wieder, zu verängstigt um auch nur ein Wort raus zu bekommen. Diese Frau meinte es ernst. Sie würde mich versenken. Und das mit einer gewissen Befriedigung.
 

~*~
 

Misaki POV
 

Ich bin eine nette Frau und auch eine nette Mutter. Insofern es mir möglich ist. Ich konnte diesen hübschen jungen Mann aber von Anfang an nicht leiden. Seine ganze Aufmachung schrie förmlich: „Ich bin reich und sehe toll aus. Kommt uns holt mich.“

Ich war mir sicher, dass er sich nicht mit Absicht in Schale geschmissen hatte. Er hatte gar keine Zeit dafür. Sakura sah wieder toll aus. Die Diät hatte ihr gut getan. Ihre Augen schienen und ihre Haut war ganz rosig. An ihrem Hals sah ich etwas, dass mir gar nicht gefiel. Die beiden waren wohl schon intim miteinander. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie es mir verschweigen wollte.

Ich begrüßte sie freundlich und verschwand mit Sakura in die Küche. Dort löcherte ich sie ein wenig. Sie machte prompt den Fehler gereizt auf meine Fragen zu reagieren. Sie machte so etwas nur wenn ich Recht hatte. Ich trug ihr auf sich ein wenig ums Essen zu kümmern und ging zu Sasuke ins Wohnzimmer. Dort machte ich ihn erstmal zur Sau. Mir saß der Schreck immer noch in den Knochen. Serena rief eines Tages an und sagte Sakura weigerte sich in die Schule zu gehen und zu essen. Getrunken hätte sie auch das letzte Mal vor ein paar Tagen. Ich war zu ihr gefahren und ich fand nicht meine Tochter, sondern ein emotionales Wrack. Ich konnte kein Wort aus ihr bekommen, aber sie auch nicht zum essen oder trinken bringen. Ich fragte Tsunade und die erzählte mir dann soviel sie wusste. Sie hatte alles aus Sai rausgequetscht.

Sakura war eine Zeit lang seine Sklavin gewesen, da sie ihn wie es aussah beim Mittagessen aus Versehen mit Essen beworfen hatte.

Das erklärte warum sie auf einmal so oft bei Hinata war. Sie war bei ihm gewesen. Jedes Wochenende. Sie hatte mir nichts erzählt. Anscheinend hatten sich die beiden dann aber verliebt und er hatte sie von dem „Job“ befreit.

Am Schluss hatte sie sich von ihm getrennt weil er um sie gewettet hatte. Wenn es etwas gab was sie mehr hasste, als Paprika, dann waren es Wetten. Ich kannte die Geschichte mit ihr und Sai auswendig. Ich hätte auch mit ihm Schluss gemacht.

Und nun saß er hier auf meinem Stuhl, in meinem Wohnzimmer und würde gleich von meinem Besteck essen. Ich würde ihn so gerne wie die Zigarette in meiner Hand einfach zerdrücken, aber das konnte ich nicht tun. Stattdessen entschied ich mich dafür ihm ein wenig zu drohen.

Am Ende meiner Tirade war er völlig blass und sah sehr eingeschüchtert aus. Er zuckte aber nicht mit der Wimper und widersprach auch nicht. Ich glaube er war sich seiner Schuld bewusst. Außerdem hatte er sicher lange um sie gekämpft. Sakura hatte mir von ihren Dates in den letzten Monaten erzählt. Sie hatte ihn also zappeln lassen. Ganz meine Tochter.
 

Sakura kam mit zwei Tellern aus der Küche und stellte sie auf den Tisch. Sie sah ihn fragend an.

Sie hatte bemerkt, dass er aschgrau war. Meine Drohungen sitzen halt. Ich hatte also nicht von meinem Charme verloren. Meine Zeit als Yankee war die beste.

„Ist alles ok, Sasuke?“, fragte sie besorgt und hielt ihm die Hand an die Stirn.

„Fieber hast du nicht. Soll ich dir einen Tee machen?“

„Nein. Komm her...“

Er zog sie auf seinen Schoss und küsste sie langsam und genüsslich. Die Show war wohl für mich. Dieser kleine Mistkerl. Dafür könnte ich ihm das schöne Gesicht ruinieren. Sakura war puterrot angelaufen.

„Ich weiß, dass ich mich in der Vergangenheit schlecht benommen habe und dass ich ihr wehgetan habe, aber es liegt nicht an Ihnen mir zu vergeben. Sie hat es bereits getan und hat mich lange lange warten lassen. Jetzt wo ich sie habe, habe ich nicht vor sie wieder gehen zu lassen. Sie müssen uns ihren Segen nicht geben, aber ich werde Sakura nicht wieder hergeben. Und ich werde ihr nie wieder wehtun. Das habe ich mir geschworen.“

Der traute sich was, so mit mir zu reden. Allerdings zeigte es mir schon ein wenig, dass er es Ernst meinte. Er hätte auch einfach die Klappe halten können, aber das hat er nicht getan.

Vielleicht hatte er sich gerade meinen Respekt verdient, aber nur ein wenig.
 

~*~
 

Sakura POV
 

Ich dachte ich hörte nicht recht. Wie redete er denn mit meiner Mutter? Allerdings war ich mir sicher, sie hatte etwas gesagt um ihn herauszufordern. Ich hatte einiges mitbekommen. Sie machte wirklich keine Scherze. Sie hatte schon einmal gedroht ihn mit Tsunade zu kastrieren und sie würde es auch jetzt noch tun wollen.

Es herrschte eisige Stimmung im Zimmer. Die beiden schienen eine Art Willensduell auszutragen, nur mit ihrem Blick. Ich saß noch auf Sasukes Schoß und wusste nicht wohin. Ich entschied mich dafür die Atmosphäre etwas zu lockern.

„Mama, willst du auch was essen?“

Sie wandte den Blick von Sasuke ab und lächelte mich an.

„Lass nur, Schatz. Ich hol es mir schon. Fangt ihr beide doch schon mal an zu essen.“ Sie stand auf und ging in die Küche.

„Hat sie dich zu sehr rangenommen?“, fragte ich vorsichtig. Sasuke sagte nichts und fing an zu essen. Gut, dann würden wir uns eben später unterhalten.
 

Beim Essen lockerte sich die Stimmung und es schien so als wären Sasuke und meine Mutter die besten Freunde. Sie plauderten unbeschwert und meine Mutter machte das wovor ich die ganze Zeit Angst hatte. Sie erzählte peinliche Geschichten von mir. Und wie peinlich die waren.

Ich war die ganze Zeit über einfach still und ignorierte Sasukes Blicke. Ich wünschte mir ein Loch in das ich hüpfen konnte um nie wieder aufzutauchen. Warum musste sie das auch erzählen.

Sasuke benahm sich einwandfrei, lobte ihr Essen und erzählte auch von sich etwas. Allerdings war es nichts was ich nicht schon wusste.

Wir verbrachten den restliche Tag bei meiner Mum. Ich wusste, dass es so sein würde. Wenn wir erstmal reden, dann hören wir nicht mehr auf. Gegen 10 sagte ich dann, dass wir wirklich gehen müssten. Sie wollte uns nicht gehen lassen, aber ich setzte mich durch. Kurze Zeit später waren wir wieder auf dem Weg nach Hause.

„Willst du mir jetzt nicht erzählen was sie zu dir gesagt hat?“, fragte ich.

„Nein. Ich denke das sollte zwischen mir und deiner Mutter bleiben.“

Damit war die Konversation beendet und wir schwiegen beide.
 

~*~
 

Die nächsten Tage gingen wie im Flug vorbei. Wir verbrachten das Wochenende bei ihm zu Hause, gingen nicht ans Telefon und sperrten uns ein. Die meiste Zeit verbrachten wir wohl im Bett. Es war irgendwie alles süchtigmachend an ihm. Seine Küsse, seine Berührungen, sein XXX. Das letzte kann sich sicher jeder denken. Sex mit ihm war so verdammt gut, aber anstrengend. Wir lagen nachher immer erst wir tot auf dem Bett um wieder zu lernen wie man atmet und dann ging es weiter. Das ganze Wochenende. Natürlich taten wir auch andere Sachen. Sex im Pool, Sex in der Dusche, Sex auf dem Küchentresen. Oh, ich glaube ich habe klargemacht, dass wir die meiste Zeit Sex miteinander haben. Irgendwie ungesund, oder?
 

Am Sonntag Nachmittag lagen wir wieder mal erschöpft im Bett. Wir hatten erst eine 2 Stunden Session hinter uns. Ich lag auf seiner Brust und döste vor mich hin. Sasuke hatte die Arme um mich gelegt und lehnte sich gegen den Bettpfosten. Er strich immer wieder gedankenverloren über den Rücken.

Mir kam plötzlich ein Gedanke. Wir waren nun etwas länger als eine Woche wieder zusammen. Davor waren wir Monate zusammen gewesen. Ich fragte mich ob wir jemals ein Date hatten. Ich meine mit Blumen, einem schönen Restaurant, oder einem Spaziergang bei Sonnenuntergang. Klingt alles furchtbar kitschig, aber sollten Paare das nicht ab und zu mal machen? Ich hatte nichts gegen sein Haus und ich hatte auch nichts gegen Sex, aber irgendwie fehlte etwas in dieser Beziehung, auch wenn ich absolut glücklich war so wie es jetzt war. Ich frage mich warum wir Frauen so sind. Wir wollen immer nur mehr, auch wenn wir bereits alles haben was man sich wünschen kann. Ich hatte alles was ich wollte hier. Ich lag in seinen Armen, aber es fehlte doch etwas. Ich wollte ein Date. Date, Date, Date. Ich wollte mich fein für ihn rausputzen. Ich wollte, dass er mich in seinem Auto abholte und mit mir in ein schickes Restaurant fuhr. Danach konnten wir in Park spazieren gehen und uns unterhalten. Wir würden Händchen halten und alle wären absolut neidisch auf mich weil ich mit Sasuke Uchiha ging. Selbst wenn sie seinen Namen nicht kannten würden sie mich um den Mann neben mir beneiden.

Mann, ich bin echt unmöglich. Ich sollte mich mit dem zufrieden geben was ich habe. Wenn er Lust auf ein Date hatte, dann würde er es mir sicher sagen, oder auch nicht.

Ich war mir sicher, dass ich unter der Woche keine Zeit für Dates hatte. Ich musste arbeiten, zum College, mich um meine Schwester und um meinen Freund kümmern. Dazu kamen jetzt bald die Proben für das Musical und die Band. Plus meinen Gesangsunterricht und die Besuche bei meiner Mutter. Mein Vater konnte bleiben wo der Pfeffer wächst. Lernen sollte ich zwischendrin vielleicht auch mal. Oje, ich hatte mir vielleicht mehr aufgehalst als ich tragen konnte.

Und das schlimmste von allem war, dass ich mich schlecht um Sasuke kümmern konnte wenn mich alles andere so beschäftigte. Das hieß also, dass ich nie zu meinem Date kommen würde. So ein Mist aber auch. Ich beschloss ihn einfach mal indirekt darauf anzusprechen. Er konnte nicht mehr tun als nein sagen.

„Sasuke?“

„Hmm“, machte er und strich mir über den Rücken.

„Was machen Naruto und Hinata eigentlich wenn sie nicht gerade in der Toilette neben uns Sex haben?“

„Das fragst du mich?“, fragte er lachend. „Ehrlich gesagt weiß ich das nicht. Ich weiß nur, dass die beiden viel miteinander weg sind. Er hat gemeint sie gehe gerne an den Strand oder Eis essen.“

„Machen sie das öfter miteinander?“, fragte ich unschuldig.

„Nun, die beiden kann man nicht auseinander bringen. Er geht überall mit ihr hin, da er sie nicht alleine lassen will und da sie ihn immer zwingt. Letztens musste er mit ihr in einen furchtbar kitschigen Film. Er meinte der Film war furchtbar, aber sie war glücklich und hat dann später..ok. Ich denke das willst du nicht wissen.“

Ich begann mich zu fragen wie viele Details die beiden eigentlich austauschten. Sie waren beste Freunde, aber ich war auch Hinatas beste Freundin und sie erzählte mir nicht was sie und Naruto im Bett machten. Sie erzählte generell wenig von ihrer Beziehung. Nur das der Sex gut war und sie ihn furchtbar lieb hatte. Ich nahm es ihr nicht übel, da ich auch nicht aus dem Nähkästchen plauderte. Es gab nun mal Sachen die man besser für sich behielt. Ich würde ihr sicher nicht auf die Nase binden, dass Sasuke und ich geschwänzt hatten um uns einen schönen Tag zu machen. Das würde sie als absolut verantwortungslos empfinden.

„Wieso fragst du eigentlich?“

Ich kuschelte mich in seine Brust und tat so als wäre ich nicht da.

„Nur so...“

Ihm schien ein Licht aufzugehen.

„Fragst du das weil du mich auch in einen Liebesfilm schleppen willst und nicht weißt ob ich ja sage oder nicht?“, fragte er belustigt.

„Nein!“, antwortete ich abrupt und sah nach oben. „Ich kann Liebesfilme nicht ausstehen. Du solltest wissen, dass ich Pornos viel besser finde.“

„Warum fragst du dann?“

„Naja, ich hatte mich gefragt, ob wir nicht auch was anderes machen könnten außer das ganze Wochenende Sex zu haben...“, murmelte ich kleinlaut.

„Ich habe die nächsten Wochen viel zu tun. Mit der Arbeit und den Proben für das Musical und die Band. Wir werden uns vielleicht nicht so oft sehen wie wir gerne wollen und da dachte ich, dass wir vielleicht mal weggehen können. Zusammen...ins Kino, oder einfach nur durch die Stadt bummeln, oder von mir aus Eis essen. Ich möchte Zeit außerhalb mit dir verbringen und nicht nur im Bett. Jetzt verstehe mich nicht falsch. Sex ist toll, aber auf Dauer möchte ich auch mal raus.“

Ich merkte was ich eigentlich gesagt hatte und lehnte mein Gesicht wieder in seine Brust. Warum konnte ich mein Maul nicht einfach halten? Jetzt dachte er sicher ich wollte ihn zwingen mit mir auszugehen. Er hatte mich nicht unterbrochen, aber bevor er etwas sagen konnte sagte ich leise: „Vergiss was ich eben gesagt habe. Wir können auch im Bett bleiben. Alles was zählt ist, dass wir zusammen sind.“

Ich wünschte mir wieder ich hätte den Mund gehalten. Das was ich eben gesagt hatte war so kitschig. Es war mir fast schon peinlich, dass ich das gesagt hatte.

„Wenn ich das also richtig verstehe, bittest du mich gerade um ein Date“, sagte er.

„Das hab ich nicht...“ Er unterbrach mich.

„Sollte es eigentlich nicht andersrum sein?“, fragte er amüsiert.

Ich wusste nicht wie ich darauf antworten sollte. Eigentlich war es wohl so, aber mir war das egal. Ich hatte kein Problem damit wenn eine Frau nach einem Date verlangte, aber irgendwie war es mir lieber er fragte mich. Ich hatte gerade das Gefühl, dass ich mir zu viel heraus nahm. Wenn er das Verlangen hatte mit mir auf ein Date zu gehen würde er es mir sicher sagen.

„Weiß nicht...“, antwortete ich.

„Möchtest du mit mir ausgehen?“, fragte er absolut ernst.

„Wenn du fragst hab ich nichts dagegen.“

„Ich habe dich gerade um ein Date gebeten, Sakura.“

Ich hör nicht recht. Er hatte das gerade ernst gemeint?

„Wie? Du willst mit mir ausgehen? Wirklich?“, fragte ich überrascht.

Er schloss die Augen und atmete tief ein und wieder aus. Ich glaubte ich ging ihm gerade auf die Nerven. Konnte ich verstehen, ich ging mir nämlich selber auf die Nerven.

„Ich glaube das will ich, ja. Ist es nicht das was Paare machen sollten?“

Wir waren dann aber ein komisches Paar. Wir waren eigentlich schon eine Ewigkeit zusammen, aber hatten nie zuvor ein Date gehabt. Jetzt hatten wir zuerst mit dem Sex angefangen ohne uns über das Ausgehen Sorgen zu machen.

„Wir sind komisch“, stellte ich fest.

„Deswegen passen wir auch so gut zusammen“, sagte er und zog mich etwas näher. Ich konnte genau fühlen, dass es ihm gefiel mich da zu haben wo ich gerade war. Ich errötete, wegen dem was er gerade gesagt hatte und wegen dem was ich da an meinem Bauch spürte. Oje, wir hatten wohl noch mindestens 3 Runden vor uns. Er war unersättlich.

„Also, was sollen wir machen? Kino, essen gehen, oder etwas ganz anderes?“, fragte er. Ich hatte nur kein Wort mitbekommen, weil er seine Hände zu meinem Hintern wandern ließ und meinen Nacken liebkoste während er sprach.

Ich saß mittlerweile auf seinem Schoß und ich fühlte ihn schon kurz vor meinem Eingang. Er war so bereit wie eh und je.

„Was möchtest du?“, fragte er bevor er mir mit einem Kuss den Atem raubte. Er wollte keine Antwort. Er wusste genau, was er wollte. Er würde es sich nehmen und ich war mehr als glücklich es ihm auf einem Silbertablett zu servieren.
 

~*~
 

Nach mindestens 4 Runden waren wir fix und fertig. Ich für meinen Teil wollte schon gar nicht mehr ausgehen. Ich wollte im Bett bleiben und in seinen Armen bis zum Ende der Welt schlafen, er hatte aber andere Pläne. Nach einer gemeinsamen Dusche meinte er ich solle mich anziehen.

„Wohin gehen wir denn?“

„Das wirst du noch sehen.“ Wie immer weigerte er sich mehr Informationen preis zu geben als nötig. Mann, ich hasse Überraschungen.

Er war erst halb sechs und noch hell. Allerdings, was konnte man am Sonntag Abend denn groß machen? Ich blieb da immer zu Hause.

„Soll ich was bestimmtes anziehen?“, fragte ich während ich ihm beim Anziehen zusah. Er wählte seine Klamotten mit Bedacht und für meinen Geschmack war das ganze schon zu schick. Er wollte doch hoffentlich nicht in ein Edelrestaurant. An sowas war ich ehrlich gesagt nicht interessiert. Da kostete ein Essen die Hälfte von meinem normalen Gehalt und ich wollte auch nicht, dass er alles bezahlte.

Er drehte sich um und betrachtete mich von oben bis unten.

„Nein, darum wird sie sich schon kümmern.“

Wer würde sich um was kümmern? Wovon redete der eigentlich? Wo zum Teufel wollte er hin mit mir?
 

Wir fuhren in die Stadt. Ich wusste ehrlich nicht was wir hier wollten. Es war doch alles zu. Wir hielten vor einem Laden. Einem...sauteurem...riesigen viel zu schick aussehendem Laden. Für Klamotten. Was...zum Teufel...machten wir hier?

Ich betete, dass wir nur in die Stadt zum Bummeln gehen würden, doch Sasuke ging auf den Laden zu.

„Sasuke? Was wollen wir da drinnen? Das ist alles viel zu teuer.“

Ich blickte auf den Preis eines Kleides das im Schaufenster ausgestellt war. Beim Anblick der vielen Stellen vor dem Komma wurde ich beinahe ohnmächtig. Konnten wir nicht einfach zum Kik oder so?

„Der Laden gehört meiner Mutter. Ich bezahle hier nichts. Komm schon.“

Ich wusste nicht recht. Es schien mir trotzdem nicht anständig den Status seiner Mutter auszunutzen um hier einkaufen zu gehen. Er packte mich an der Hand und zog mich einfach rein.

Eine gutaussehende Frau Mitte 30 kam uns entgegen und begrüßte uns freundlich. Dann schien sie Sasuke zu erkennen.

„Sasuke. Was für eine Überraschung dich hier zu sehen. Mikoto ist leider nicht hier. Was kann ich für dich tun?“, fragte sie außer sich vor Freude. Sie schienen sich schon lange zu kennen.

„Und wer ist deine Begleitung?“, fragte sie nicht minder freundlich.

„Sakura, das ist Rin. Sie ist die Geschäftsführerin hier. Rin, das ist Sakura, meine Verlobte.“

Verlobte? Was zum Teufel ging denn hier vor sich? Ich war nicht seine Verlobte. Warum erzählte er so einen Schwachsinn?

Rin hingegen glaubte jedes Wort und war entzückt mich kennenzulernen. Wir schüttelten uns die Hände. Ich entschied mich dafür ihn reden zu lassen. Fressen konnte ich ihn später.

„Wir möchten heute Abend ausgehen, aber sie hat einfach nicht das passende gefunden. Ich dachte du könntest uns vielleicht helfen?“, fragte er mit dem unwiderstehlichen Lächeln, dass er einsetzte wenn er etwas haben wollte.

„Aber natürlich. Nichts lieber als das. Komm mit Schätzchen. Wir werden was Tolles für dich raus suchen.“ Sie zog mich förmlich in Richtung der vielen Kleiderständer und Regale. Ich drehte mich zu Sasuke und signalisierte ihm, dass ich ihn später umbringen würde. Er ignorierte mich und setzte sich auf ein sehr gemütliches Sofa und ließ sich einen Kaffee bringen.
 

Rin textete mich zu und holte ein Kleid nach dem anderen raus, bis ich sie unterbrach.

„Entschuldigen Sie, aber ich möchte kein Kleid tragen wenn es möglich ist. Ein Rock oder so wäre mir lieber.“

Der wirkliche Grund warum ich das sagte war einfach zu erklären. Ich hatte die Kleider gesehen und auch die Preise dazu. Ich würde auf keinen Fall so etwas teures von ihm annehmen. Ob er bezahlte oder nicht war mir egal. Er würde nicht mehr bezahlen als ich wollte.

„Aber natürlich Liebes. Du kannst auch gerne zwei Dinge kombinieren. Bist du eher der Blazer Typ oder magst du keine Jacken?“

Ich hatte keine Ahnung was sie meinte. Was zum Teufel war ein Blazer? Ha, Scherz. Ich wusste natürlich was ein Blazer war, aber die waren sicher nicht billiger.

„Blazer sind ok. Haben Sie auch Jeans und Corsagen?“, fragte ich freundlich.

„Aber natürlich. Komm mit.“

Sie führte mich nach hinten, an den Schuhen vorbei. Hier sah alles aus wie aus der Höllenabteilung eines Gothic Ladens. Überall Nieten und Rüschen.

Sie zeigte mir die verschiedenen Corsagen. Durch meine Arbeit liebte ich diese Teile. Darin sah man gleich viel dünner aus. Als ich den Preis sah wollte ich es mir aber nochmal anders überlegen. Aber gegen einmal anprobieren sprach ja nichts. Ich bin zwar schlecht in Mathe, aber ich wusste, dass eine Hose, Schuhe, eine Corsage und ein Blazer viel teurer sein würde als ein Kleid und die Schuhe. Ich hatte nur keine Ahnung was Sasuke sonst noch vor hatte.

Ich probierte die Corsage und die schwarze Röhrenjeans an, die mir Rin gebracht hatte. Ich verliebte mich sofort in diese Klamotten, wusste aber, dass ich sie nicht behalten konnte.

Ich suchte mir ein passendes Paar Ballerinas dazu, aber Rin protestierte lauthals.

„Ich finde du solltest lieber die hier anziehen...“, sagte sie und hielt mir die Schuhe unter die Nase.

Es waren High Heels. Passend zum Rest des Outfits schwarz, aber bescheiden. Die konnte ich anziehen wann ich wollte und es würde nicht doof ausschauen. Das blöde war nur, dass ich zu groß für sowas war.

„Ich weiß nicht so recht...Ich bin zu groß für High Heels.“

„Papperlapap. Sasuke ist einen Kopf größer als du. Das wird schon passen. Schlüpf mal rein.“

Ich tat was sie verlangte und betrachtete mich im Spiegel. Es sah gar nicht mal so schlecht aus, aber ich fand mich immer noch zu groß. Ich entschied mich das Outfit mal an Sasuke auszuprobieren. Mal sehen wir groß ich wirklich war.
 

Wir gingen wieder zum Eingang. Sasuke saß immer noch auf dem Sofa, trank seinen Kaffee und blätterte in seinem Magazin.

„Sasuke, steh mal auf bitte.“

Er tat es und ich fiel aus allen Wolken. Er war gewachsen. Er war trotz der High Heels noch größer als ich. Mir war nie aufgefallen wie groß er wirklich war.

„Wie sehe ich aus?“, fragte ich und drehte mich einmal um die eigene Achse.

„Perfekt, aber für heute Abend wäre ein Kleid angemessener. Das Outfit kannst du wann anders benutzen.“

„Darf ich mal fragen warum du mich hier ausstaffierst wie einen Ochsen?“

Er zuckte mit den Schultern: „Wir haben ein Date.“

„Das heißt aber nicht, dass wir auf die Oscarverleihung gehen.“

„Das weißt du nicht“, meinte er lächelnd.

„Wir gehen nicht da hin, das weiß ich zumindest. Aber fein, wenn der Herr ein Kleid will soll er es bekommen. Kurz oder lang?“, fragte ich verärgert. Egal was er sagte, ich würde das Gegenteil nehmen.

„Lang“, sagte er. Ich hatte erwartet, er würde kurz sagen. Ich schnitt mir also ins eigene Fleisch. Jetzt musste ich ein kurzes Kleid wählen.
 

Ich zog hinten in der Kabine die Klamotten wieder aus und Rin führte mich zu den Kleidern. Hier gab es ja echt alles. Jede Stilrichtung, jede Farbe, jeden Schnitt, kurz, lang, gepunktet, mit Streifen, mit Rüschen, Cocktailkleider, Omakleider. Ich fragte mich was Sasukes Mutter von Beruf war. Designerin, oder gehörte ihr einfach eine Kette von Kleiderläden.

Rin zog ein Kleid nach dem anderen raus und hängte er wieder weg. Ich fragte mich was sie da machte.

„Was ist deine Lieblingsfarbe?“, fragte sie.

„Rot und Schwarz.“

„Träger oder nicht?“

„Lieber keine, aber wenn das bedeutet, dass ich mir einen passenden BH kaufen muss, dann mit Trägern.“

Sie lachte und suchte weiter. Dann fragte sie plötzlich: „Du bist nicht seine Verlobte, oder?“

Ich gab es sofort zu. Es brachte nichts zu lügen, wenn man bereits ertappt wurden.

„Nein bin ich nicht. Ich bin seine Freundin, seit der High School. Ich weiß auch nicht warum er so etwas erzählt.“

„Wusste ich es doch. Wenn es etwas gibt, dass er nicht tun will, dann ist es heiraten. Ich kenne ihn seit er in Windeln lag weißt du. Seine Mutter und ich sind beste Freundinnen. Er hat es wahrscheinlich gesagt um sich meine Aufmerksamkeit für dich zu sichern.“

Sie fragte etwas komplett anderes: „Kurz oder lang.“

„Kurz.“ Ich seufzte. Was tat man nicht alles für den Herzallerliebsten?

„Wie kurz?“

„So kurz wie es noch anständig ist. Meine Unterwäsche sollte man wenn möglich nicht sehen wenn ich mich bücke.“

Sie suchte weiter. Ich fragte mich woher sie noch gewusst hatte, dass ich nicht seine Verlobte war. Ich meine, Menschen können sich ändern. Es könnte ja sein, dass er seine Meinung über die Ehe geändert hatte.

„Woher haben sie noch gewusst, dass ich nicht seine Verlobte bin?“

„Liebes, deine Reaktion und dein Zögern wenn es um die Klamotten geht sagt mir alles. Wenn du wirklich seine Verlobte wärst, wäre es dir nur Recht wenn er alles bezahlt. Du würdest es vielleicht sogar erwarten. Du schaust immer auf den Preis und wirst blass. Du möchtest nicht, dass er dir alles bezahlt, was ich sehr anständig von dir finde. Ich kann dich aber beruhigen. Sasuke erbt alles was seiner Mutter gehört. Ihm gehört der Laden hier fast, so wie die anderen 788 Filialen rund um die Welt. Von den anderen 500 Restaurants ganz zu schweigen. Er muss hier nichts bezahlen, also beruhige dich und genieße die Geschenke.“

Mir wurde ein wenig schwindelig. Hatte ich gerade 788 Filialen gehört und 500 Restaurants? Ich hatte keine Ahnung wie viel Geld er wirklich hatte. Jetzt wollte ich die Sachen noch weniger annehmen.

„Ja, aber...“

„Ah, da ist es. Es ist perfekt. Ich hole dir High Heels. Probiere es doch mal an. Ich hole die passende Unterwäsche. Ein BH mit Trägern geht hier gar nicht. Trägst du Strümpfe oder nicht?“

Ich wusste nicht mehr was ich zu ihr sagen sollte also ließ ich sie machen. Ich war in einer Art Trance. Ich wusste, dass Sasuke reich war, aber gleich so reich? Seinem Vater gehörte die Uchiha Corporation. Das alleine brachte ihnen schon mehr Geld als sie ausgeben konnten. Aber wenn seine Mutter so viele Restaurants und Geschäfte besaß, dann wusste ich wirklich nicht mehr was ich dazu sagen sollte. Erbte er wirklich alles?
 

Ich schlüpfte in das Kleid und zwang mich an etwas anderes zu denken. Ich würde verrückt werden, wenn ich weiter daran dachte wie reich Sasuke wirklich war.

Das Kleid war kurz, hatte keine Träger und schwarz. Es schmiegte sie an meinen Körper wie eine zweite Haut. Ich hatte keine Ahnung aus was für einem Stoff es gemacht war. Es konnte Samt sein, aber vielleicht auch Seide. Mein Gehirn hatte gerade zu viele Informationen bekommen um sich darüber Sorgen zu machen. Es ging bis kurz über meine Knie. Ich betrachtete mich im Spiegel. Die Diät hatte mir gut getan. Vorher hätte ich das hier sicher nicht tragen können.

Rin kam wieder mit der passenden Unterwäsche. Einem trägerlosen schwarzen Spitzen-BH und einer Tanga.

Ich betrachtete diesen miesen Auswurf der Unterwäsche mit bösen Augen. Ich hasste Strings. Ich konnte es nicht leiden, wenn ich mir ständig etwas aus dem Hintern ziehen musste.

Rin meinte nur, das sich alles andere unter dem Kleid abzeichnen würde und das sah wirklich blöd aus. Ich gab auf und zog die Unterwäsche an, dann wieder das Kleid. Ich ließ die Schuhe einfach gleich an und folgte ihr dann eine Etage höher. In die Make-Up Abteilung. Dort setzte sie mich in einen Stuhl und rief eine Mitarbeiterin. Ich konnte nicht hören worüber die beiden redeten, aber Rin war auch schon wieder weg.

Die Frau kam lächelnd auf mich zu und stellte sich als Denise vor. Sie würde mich für mein Date schminken. Sie fragte mich wie ich es gerne hätte und ich antwortete dezent. Zu viel Make-Up mochte ich auch nicht.

Denise tat ihren Job und ich saß einfach da und ließ es mir gefallen. Ich würde Sasuke hierfür den Sex verweigern. Mal sehen ob er dann jemals wieder Geheimnisse vor mir haben würde. Eigentlich war das ja unfair, aber wie gesagt, ich hasste Überraschungen. Mit einem Date hatte ich gemeint, Kino, McDonalds und vielleicht der öffentliche Park. Nicht Candlelight Dinner mit meinem unmöglich reichem Verlobten. Ach ja, dafür musste ich ihm auch noch das Fell über die Ohren ziehen. Ich würde es mit Vergnügen machen.
 

Rin kam wieder. Mit einer Haarspange und Schmuck. Was? Das auch noch? Bleibt mir denn nichts erspart?

Sie stellte sich hinter mich und kämmte meine Haare. Dann ließ sie mir eine Haarsträhne ins Gesicht fallen, während sie meine Haare mit der Haarspange fixierte. Sie reichte mir ein paar silberne Creolen und ein Collier. Ein Collier? Mit Diamanten und allem drum und dran? Oh Nein, wenn ich das verlor, dann würde ich wirklich nicht was ich machen sollte. Ich wollte protestieren und ihr sagen sie solle dieses Ding wieder mitnehmen, aber ich hatte gar keine Zeit dazu. Sie band mir das Collier um den Hals. Danach zog sie mich wieder runter zum Eingang. Ich konnte nicht protestieren oder mich bei Denise bedanken. Auf einmal stand ich vor Sasuke.

„Na, Sasuke? Wie findest du sie?“, fragte Rin fröhlich.

Ich wollte ihm nicht in die Augen schauen. Ich fürchtete mich vor seinem Blick oder seiner Reaktion. Ich bekam nur am Rande mit wie er aufstand und auf mich zukam.

Er schlang die Arme um meine Hüfte und zog mich zu sich.

„Wunderschön“, flüsterte er bevor er mir einen kleinen Kuss auf die Lippen hauchte.

Ich wurde wieder rot. Verdammt, ob ich das jemals ablegen konnte?

„Gute Arbeit Rin. Wir nehmen das Outfit von vorhin auch und wir werden noch einen Mantel mitnehmen.“

„Sicher doch.“ Sie ging und holte die Hose mit der Corsage. Die Schuhe hatte ich bereits an.

„Was? Einen Mantel auch noch?“, fragte ich ungläubig.

„Es wird später kalt. Es ist besser wenn du eine Jacke dabei hast.“ Er ging zu einem Regal und nahm sich einen langen Trenchcoat heraus. Einfach so, ohne mich zu fragen. Woher wusste er denn meine Größe?

Rin kam mit einer Tüte, nein, zwei Tüten wieder. Warum? Es waren doch nur eine Hose und eine Corsage. Ich wollte nicht den ganzen Laden mitnehmen. Um ehrlich zu sein, wollte ich nichts von all dem mitnehmen.

„Ich war so frei und hab noch 2 Hosen und 2 Corsagen eingepackt. Außerdem noch eine passende Tasche, einen Seidenschal und noch eine Überraschung. Extra für dich Sakura. Glaub mir, es wird dir gefallen.“
 

Ich hatte keine Worte mehr. Mein Kinn hing am Boden und ich konnte ihn auch nicht mehr schließen. Sasuke half mir in den Trenchcoat und nahm die Taschen.

„Danke für alles Rin. Grüß meine Mutter von mir wenn du sie siehst .“

Sie verabschiedeten sich und wir verließen den Laden. Sasuke stellte die Taschen auf den Rücksitz. Er startete den Motor und fuhr wieder aus der Stadt heraus.

Ich saß in meinem Sitz und fragte mich wo er wohl mit mir hin wollte. Die Sachen würde ich bei der nächsten Gelegenheit einfach zurückgeben. Wenn er meinte er könnte sie mir aufdrücken, dann konnte ich sie auch schnell wieder loswerden.

„Willst du mir jetzt verraten wohin wir fahren?“

„An den Strand.“
 

~*~
 

Von wegen Strand. Er hielt vor einem Restaurant. Ok, es war am Meer, aber sonst...

„Der Strand gehört uns. Das Restaurant gehört meiner Mutter, also musst du dir keine Sorge wegen der Bezahlung machen.“

Aha, in das Restaurant seiner Mutter also. Was sollte ich noch sagen? Ich beschloss mir die Fragen für später auzuheben.

Wir betraten das Restaurant und sofort kamen 3 Kellner auf uns zu.

„Guten Abend, Uchiha-sama. Ein Tisch für 2?“

Sie nahmen uns unsere Jacken ab und gingen damit davon. Ein Kellner blieb zurück.

„Ja“, antwortete er. „Mit Blick aufs Meer wenn möglich.“

„Selbstverständlich.“ Der Kellner führte uns durch das Restaurant nach draußen. Es war wie ein riesiger Balkon mit Blick aufs Meer. Vor uns ging gerade die Sonne unter und tauchte das Meer in leichtes Violett aber auch Feuerrot. Ich sah ein paar Möwen fliegen und ein Paar das Händchen haltend durch den Strand spazierte und dabei ihre Fußabdrücke in dem sonst makellosen Sand hinterließ. Das war ja noch kitschiger als ich es mir vorgestellt hatte.

Der Kellner ging um die Karten zu holen und wir setzen uns an den Tisch.

„Willst du mir nun verraten was das soll?“, fragte ich.

„Nun, du wolltest ein Date. Hier sind wir. In einem schicken Restaurant. Am Meer. Ich dachte ich zeige dir erst meine Welt bevor wir das nächste Mal nach deinen Vorstellungen ausgehen.“

„Gehörten die Kleider auch dazu?“

„Früher oder später hättest du es sowieso gesehen, also lieber jetzt. Das ist meine Welt Sakura. Meine Eltern sind so reich, dass ich praktisch alles machen kann was ich will, aber ich bleibe meistens zu Hause. Meiner Mutter gehört dieses Restaurant, so wie ein paar andere. Das Geschäft gehört auch ihr plus 788 andere Filialen. Ich bin der Erbe von all dem. Die Firma steht meinem Bruder zu. Er weigert sich aber die Firma zu leiten. Er hat sein eigenes Geschäft aufgebaut nachdem er mit der Uni fertig war. Wenn ich Pech habe, gehört die Firma auch mir.“

Jetzt verstand ich seinen Fanclub ein wenig. Welche Frau träumte nicht davon, sich einen Mann wie Sasuke zu angeln? Nun, ich. Es hörte sich ja alles ganz toll an, aber mich erschreckte die Tatsache mehr. Wir lebten in völlig verschiedenen Welten. Ich kam mir in dem Laden und auch hier vollkommen fehl am Platz vor. Ich konnte nicht mithalten geschweige denn ihm etwas ähnliches bieten. Alles was ich ihm bieten konnte war mich. Meine Liebe zu ihm. Mich interessierte das Geld nicht im Geringsten. Meine Mutter hatte mich gut erzogen.

Ich wunderte mich nicht, dass ich keine Ahnung hatte. Ich hatte mich am Anfang ja nicht für ihn interessiert, genauso wenig wie für Klamotten oder Restaurants. Wenn doch, wäre mir sicher der Name Mikoto Uchiha irgendwann aufgefallen und ich hätte sofort gewusst, dass sie seine Mutter war. Auf Englisch heißt es „Ignorance is bliss.“ Ignoranz ist ein Segen. In diesem Fall wäre mir lieber gewesen ich hätte vorher gewusst auf was ich mich einließ.
 

Der Kellner kam wieder mit den Karten. Er ging wieder um uns Zeit zu lassen uns zu entscheiden.

„Darf ich dich was fragen?“

„Hn.“

„Warum warst du auf einer normalen High School wenn deine Eltern so reich sind? Ich meine, warum warst du nicht auf einer Privatschule?“

„Weil ich nicht wollte.“

Klare Antwort.

Ich studierte meine Karte und wurde nicht schlau aus ihr. Servierten die hier etwa nur Meeresfrüchte? Ich war allergisch gegen diese Dinger. Ich bemerkte nicht wie Sasuke mich beobachtete. Ich las meine Karte weiter während er mich weiter anstarrte. Ich fühlte seinen Blick nach einiger Zeit und legte die Karte beiseite.

„Stimmt was nicht?“, fragte ich.

„Ich versuche herauszufinden, ob du gleich davon rennst oder bleibst weil dich mein Status verlockt.“

Wollte der mich beleidigen? Wenn ich davonrennen wollte, hätte ich das schon im Laden gemacht. Und wenn ich so auf seinen Status und sein Geld scharf wäre, hätte ich in der High School zu seinem Fanclub gehört. Das hatte ich ganz klar nicht. Er musste mich zwingen auch nur so zu tun. Ich denke nicht, dass er die Erpressung vergessen hatte. Ich zumindest hatte es nicht.

„Aha, weißt du was? Ich versuche herauszufinden, ob du mich loswerden willst oder mich nur erschrecken willst. Dir ist klar, dass ich mir nichts aus deinem Geld mache. Ich habe mir von Anfang an nichts daraus gemacht, denn sonst wäre ich an deinem Rockzipfel gehangen wie Ino oder Karin. Du musstest mich erpressen um an mich heran zu kommen. Ok, du hast mich erpresst, weil du dich an mir rächen wolltest.“ Ich strich mich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und versuchte so wütend zu sein wie ich sein musste um das zu sagen, was er mal hören sollte.

„Ich habe mich Hals über Kopf in die verliebt, ohne zu wissen wie viel Geld hier wirklich im Spiel war und egal was du auch abgezogen hast, ich bin bei dir geblieben. Außer nach der Wette, da hab ich dich in der Tat verlassen.“

Ich verschränkte die Arme unter meinen Brüsten und redete weiter.

„Du bist mir aufs College gefolgt und wolltest mich zurück haben. Du hast mich nun. Ich habe mit dir geschlafen, heute mehr als einmal und ich habe eigentlich nicht vor damit aufzuhören. Es sei denn du möchtest eine Millionärstochter schick zum Essen ausführen, die im Grund nur hinter deinem Geld her ist, auch wenn sie genug davon hat.“

Ich merkte wie sich mein Blick verhärtete. Ich steigerte mich in die Sache rein. Das war nicht gut. Am Ende würde ich schreien oder gar weinen. Ich sollte mich beruhigen. Ja, der Geist ist willig, aber der Mund...

„Ich frage mich warum du überhaupt mit mir zusammen bist. Bin ich so gut im Bett oder bist du so allein und einsam, dass du eine Freundin brauchst um dich abzulenken?“

Ich wurde ein wenig lauter.

„Du hast mal zu mir gesagt, dass mein Sarkasmus und meine Gutmütigkeit dich an mich binden. Und die Tatsache, dass ich immer da bin wenn du mich brauchst. Möchtest du wissen was mich an dich bindet?“

Mir stiegen die Tränen in die Augen. Verdammt, ich sollte jetzt wirklich die Klappe halten.

„Die Tatsache, dass du mich brauchst, dass du mich haben wolltest, obwohl an mir nichts ungewöhnlich ist. Die Tatsache, dass du immer da warst, egal wie Scheiße es auch war, oder wie schlimm du dich benommen hast. Die Tatsache, dass du mich akzeptierst hast wie ich war. Die Tatsache, dass...“

Mir blieben meine Worte im Hals stecken, aber ich zwang mich weiter zu reden.

„...dass du, obwohl du so aussiehst wie du aussiehst, trotzdem mit mir zusammen warst. Ich liebe alles an dir und ich dachte du liebst mich auch, aber ich glaube da hab ich mich getäuscht.“

Ich stand auf.

„Ich sehe nicht ein warum ich dir vertrauen soll, wenn du mir nicht vertraust. Wer weiß was du noch vor mir verheimlicht hast. Vielleicht hast du ja schon ein Verlobte und ich bin die böse Geliebte. Ich will dein Geld nicht und ich wollte auch diese Sachen nicht. Die kann ich jetzt leider nicht ausziehen, aber das kannst du schon mal wieder haben. Den Rest schicke ich dir per Post.“

Ich zog das Collier von meinem Hals und legte es vor ihm auf den Tisch.

„Leb wohl, reicher Mann. Das nächste Mal wenn ich von dir höre wird sein, weil du von meiner Mutter im Missisipi versenkt wurdest.“

Ich ging mit erhobenem Haupt zurück ins Restaurant und ignorierte die Blicke der Leute um mich rum. Ich glaube sie hatten sehr deutlich mitbekommen was ich gerade gesagt hatte, aber mir war das egal. Es sollte ihm peinlich sein und nicht mir.

Einer der Kellner kam auf mich zu und sah überrascht aus.

„Sie gehen schon?“

„Ja. Meine Jacke bitte.“ Mehr sagte ich nicht, weil ich meiner Stimme nicht traute.

Er brachte mir das Gewünschte, half mir hinein und dann fiel mir ein, dass die auch nicht mir gehörte. Ich zog sie wieder aus und reichte sie dem Kellner.

„Geben Sie die Uchiha-sama und sagen Sie ihm, dass ich sage, er kann sich das Ding in den Arsch schieben. Wortwörtlich.“

Ich verließ das Restaurant und ärgerte mich gleich, dass ich die Jacke auch zurückgelassen hatte. Es war schweinekalt. Ich hatte keine Ahnung wo ich war und auch kein Geld für ein Taxi. Selbst wenn, meine Sachen lagen in seinem Wagen und er hatte den Schlüssel.

Mir blieb also nichts übrig als zu laufen.
 

~*~
 

Sasuke POV
 

Ich hatte vergessen wie anstrengend sie sein kann, oder auch wie impulsiv. Der Frieden um uns musste ja irgendwann kaputt gehen. Es war auch zu perfekt gelaufen.

Dass sie weg war, war mal wieder meine Schuld. Ich hatte das Gefühl, dass ich nichts aus meinen Fehlern lernte. Zuerst hatte ich um sie gewettet, jetzt hatte ich sie mit Absicht zu dem Laden geschleppt und zu diesem Restaurant um sie zu testen. Ich musste mir einfach sicher sein, dass sie mich liebte und nicht mein Geld. Jetzt hatte ich eine klare Antwort, aber sie saß nicht auf dem Platz vor mir. Und wahrscheinlich würde ich ihr wieder hinterherlaufen müssen, damit sie mir vergab. Verdammt, warum war ich immer Schuld? Warum musste ich immer alles gerade biegen? Verstehe einer die Frauen. Ich war hin und her gerissen. Sollte ich ihr folgen, oder warten bis sie sich beruhigte? Wenn ich wartete würde sie mich wieder ignorieren. Das war das letzte was ich brauchte.

Der Kellner kam wieder und reichte mir die Jacke. „Ihre Begleitung hat mir das gegeben und gesagt ich solle Ihnen sagen, dass...“

Er zögerte. „Ich bitte vielmals um Verzeihung Sir, aber sie sagte, dass Sie sich den Mantel...“

„In den Arsch schieben sollen?“, beendete ich den Satz für ihn.

Er schien ihm furchtbar peinlich zu sein, aber er nickte.

„Ja, das klingt nach etwas, dass sie sagen würde.“ sagte ich resignierend und stand auf. Ich nahm das Collier und steckte es in meine Tasche. Ich würde ihr wohl oder übel hinterherlaufen müssen. Es war kalt, sie hatte ihre Jacke hier gelassen und wir waren 30 Km von der nächsten Stadt entfernt. Sie konnte nicht bis dahin laufen.
 

Ich verließ das Restaurant. Draußen ging ich die Straße entlang ohne große Eile. Sie konnte noch nicht weit sein. Keine 100 m später sah ich Fußspuren im Sand. Das mussten wohl ihre sein. Sie hatte die Schuhe ausgezogen.

Ich konnte sie jetzt sogar sehen. Sie lief am Strand entlang und hatte ihre Schuhe in der Hand.

Ich ging ein wenig schneller um sie einzuholen. Ich wollte sie nicht schon wieder verlieren. Auch noch wegen so etwas. Sie konnte es mir nicht übel nehmen, dass ich mir sicher sein wollte. Das hätte ich mit jeder anderen Frau auch gemacht.

Sie blieb plötzlich stehen und hielt sich mit ihrer freien Hand den Kopf. Ich war nun näher dran und konnte sehen, dass sie zitterte. Sehr sogar.

Ich kam näher. Sie schien mich nicht zu bemerken. Ich konnte sie schluchzen hören. Jetzt hatte ich sie auch noch zum Weinen gebracht. Ihre Mutter würde mich umbringen.

Sakura sank im Sand auf die Knie und weinte. Ich stand nun fast schon direkt hinter ihr und sie hatte mich immer noch nicht bemerkt. Sie schüttelte den Kopf und murmelte immer wieder dieselben Worte: „Warum? Warum hasst du mich so lieber Gott? Warum habe ich so ein Pech mit Männern? Warum konnte ich nicht einfach die Klappe halten? Warum musste ich mich schon wieder von ihm trennen? Warum muss ich ausgerechnet immer die verlieren die ich am meisten liebe? Warum ihn? Warum Sasuke, mein ein und alles...Warum?“

Es brach mir das Herz sie so zu sehen. Und es machte es mir auch nicht einfacher, da ich ihr ein und alles war. Ich konnte sie nicht so leiden sehen, vor allem nicht wenn ich dieses Leiden verursacht hatte. Ich umarmte sie. Sie erstarrte und ich kassierte prompt einen Schlag in die Magengrube. Ich ließ sie wieder los. Sie stand auf und ging wieder. Sie hatte gewusst, dass ich es bin.

„Willst du nicht wenigstens hören was ich dir zu sagen habe?“

„Ersticke von mir aus dran.“

Sie lief weiter.

„Gott du bist so eine Zicke.“

„Du solltest dich schon daran gewöhnt haben.“ Sie ging weiter.

„Du bist ein Feigling Sakura. Du hast nur mit mir Schluss gemacht, weil du befürchtet hast ich würde mich dieses Mal von dir trennen.“

Sie blieb stehen, schien es sich aber zu überlegen und ging weiter. Ach, wie grausam ist diese Frau.

Ich lief ihr hinterher und zog an ihrem Arm. Sie drehte sich um und entzog mir ihre Hand.

„Verschwinde.“

„Das ist mein Strand.“

„Ist mir egal. Selbst wenn das Meer dir gehören würde, würde ich nicht aufhören darin zu schwimmen.“

„Darum geht es auch nicht. Ich will mich nicht von dir trennen. Es tut mir Leid was ich gesagt habe, aber ich musste sicher sein, dass du mich liebst und nicht mein Geld.“

„Darauf hättest du auch ohne dieses Theater kommen können. Auf Wiedersehen.“

„Sakura, hör mir zu.“ Ich zog sie an meine Brust. Sie wehrte sich mit allem was sie hatte.

„Lass mich los. Hast du nicht gehört, verdammt? Lass los!“

Ich ließ nicht los und sie hörte nicht auf sich zu wehren. So kamen wir nicht weiter. Sie war so verflucht stur, dass es wirklich anstrengend war sie zu zähmen, aber ich wusste, dass es sich lohnte. Ich hatte eigentlich nicht vor es ihr irgendwann zu sagen, aber harte Zeiten erforderten harte Maßnahmen. Ich weiß nicht wie ich diese Worte rausbekam. Es rutschte mir einfach raus. Ich wollte sie nicht verlieren, unter keinen Umständen, und da machte sich mein Mund selbstständig.

„Ich will dich nicht loslassen. Ich liebe dich, Sakura.“
 

~*~
 

Sakuras POV
 

Bitte. Kann mir jemand sagen, dass ich mich gerade verhört habe? Dass ich nicht ausrechnet jetzt die Worte hörte, die ich schon seit langer Zeit von ihm hören wollte.

Ich fühlte wie meine Gegenwehr nachließ und ich in seinen Armen versank. Ich hatte die ganze Zeit über geweint, jetzt weinte ich noch heftiger. Ich schob ihn von mir weg und schüttelte den Kopf.

„Das meinst du nicht Ernst.“, schluchzte ich.

„Doch, es ist mein voller Ernst“, erwiderte er.

„Ist es nicht.“

„Es ist mein Ernst.“

„Verdammt, ist es nicht!“,schrie ich. „Ich will das nicht hören. Ich will es nicht mehr hören.“ Ich legte die Hände auf meine Ohren und wollte nichts mehr davon wissen. Ich wollte nichts mehr von ihm wissen.

Er zog meine Hände weg und sagte es nochmal: „Ich liebe dich, Sakura. Ich will dich nicht verlieren, noch will ich mich von dir trennen.“

Ich weigerte mich ihm in die Augen zu sehen. Ich hielt den Blick gesenkt und tat so als wäre ich taub. Sasuke zog mich wieder in seine Arme und dieses Mal protestierte ich nicht einmal Wozu auch? Ich war zu müde für so etwas.

„Hättest du nicht einfach aus meinem Leben bleiben können?“

„Das könnte ich dich auch fragen“, erwiderte er amüsiert. Er war sich meiner ja ziemlich sicher.

„Und was wenn ich dir sage, dass es mir mittlerweile egal ist?“

„Das wirst du nicht. Schließlich bin ich dein ein und alles.“

Scheiße, er hatte mich gehört.

„Zeig es mir...“ , flüsterte ich.

„Was?“

„Zeig mir wie sehr du mich liebst...Zeig es mir...“ Ich hob den Kopf und ließ ihn sehen wie sehr ich diese Bestätigung brauchte. Noch so ein Stunt wie vorhin würde mich umbringen.

„Gleich hier?“, fragte er. Sein Blick verriet mir genau was er gerade dachte. Klasse, nur wir beide konnten so einen Streit in die sexuelle Ebene verlegen.

„Nein, bring mich nach Hause. Mir ist kalt.“

Er legte die Jacke um mich und nahm mich auf dem Arm. Ich hatte nicht die Kraft ihm zu sagen er solle mich runterlassen. Er trug mich den ganzen Weg zum Auto zurück, setzte mich ins Auto und fuhr wieder nach Hause.

Die ganze Fahrt über hatte er einen Arm um mich gelegt während ich mich an seine Schulter lehnte. Ich fühlte mich furchtbar. Ich hatte soviel gesagt was ich lieber hätte für mich behalten sollen.

„Sasuke, es tut mir Leid was ich gesagt habe...“

„Vergeben und vergessen.“

„Einfach so? Wo ist der Haken?“

„Der ist Haken liegt darin, dass du heute die ganze Nacht meinen Namen schreien wirst, ans Bett gefesselt wirst und mich anflehen wirst nicht aufzuhören. Also ist alles schon jetzt vergeben und vergessen, denn später werde ich nicht mehr daran denken.“
 

Sasuke hielt den Haken haargenau ein. Ich schrie die ganze Nacht lang seinen Namen und flehte ihn an weiter zu machen. Ich flehte ihn auch an mich loszumachen, aber die Handschellen hielten mich an Ort und Stelle. Egal in welcher Position wir es gerade machten, ich konnte ihn nicht umarmen. Es war frustrierend und toll zugleich. Ich fand es aufregend ihm vollkommen ausgeliefert zu sein. Ich fühlte mich wieder wie seine Sklavin und es war toll. Es war atemberaubend.

Ich weiß nicht wie lange es dauerte, aber schließlich machte er mich los und ich konnte mich an ihm festhalten. Ich konnte ihn umarmen während er mir Gefühle beschwerte die mich Kreischen ließen wie eine Banshee. Ich konnte seine vom Schweiß nasse Haut berühren während er in mir seine Erlösung fand. Ich fühlte sein Gewicht auf mir. Seinen Atem auf meiner Haut. Fühlte seine Liebe zu mir. Ich glaubte ihm. Ich hatte ihm geglaubt bevor wir uns die Kleider vom Leib gerissen hatten. Ich hatte ihm geglaubt als er es am Strand gesagt hatte.

Er rollte sich von mir runter und sank erschöpft zusammen. Ich sah auf die Uhr. Es war 5 in der Früh. Wir hatten Gott sei Dank noch etwas Zeit zum schlafen. Mein Unterricht begann Montags erst um 11, genau wie seiner. Wir konnten also noch 5 Stunden schlafen bis wir weg mussten. Ich glaubte wir hatten den Schlaf dringend nötig.

„Ich hoffe du zweifelst nie wieder an mir...“, sagte er atemlos.

„Ebenfalls...“, erwiderte ich genauso atemlos.

Sasuke zog mich an seine Brust und ich schlang ein Bein um seine Hüfte.

„Wir sollten es uns nochmal überlegen bevor wir das nächste Mal am Sonntag so lange Sex haben. Ich könnte für immer im Bett bleiben.“

„Nicht nur du...“

Unsere Atmung ging wieder normal und das Adrenalin begann zu verfliegen. Er war verdammt grob gewesen. Mir tat diesmal was anderes weh. Wie sollte ich den Tag bloß überleben?

„Sasuke?“

„Hm...“

„Sag es noch einmal...“

„Was willst du hören?“, fragte er müde.

„Du weißt was ich hören will.“

Er küsste mich zärtlich bevor er mir sagte was ich hören wollte.

„Ich liebe dich...“

„Ich weiß...“, erwiderte ich grinsend und zog ihn zu mir runter um den Kuss zu vertiefen.

Es stimmt wirklich was die Leute sagen. Versöhnungssex war der beste überhaupt.
 

~*~



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