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Infinite - Bis(s) zum Unmöglichen

The Bella & Edward Story
von

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Verlust

Ein wenig kürzer als sonst... aber das nächste ist wieder länger...

Bin gespannt auf eure Reaktionen bei diesem und dem nächsten Kapitel (lade ich am Freitag abend hoch).
 

LG und vielen Danke fürs Lesen, hf, V/*F*
 

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Am Morgen wurde ich mit Frühstück ans Bett bzw. Frühstück ans Sofa begrüßt. Woher er frische duftende Brötchen und Aufschnitt hatte, fragte ich erst gar nicht. Im ersten Moment sah ich gar nichts. Es war stockdunkel. Ich sah fast nichts. Ich richtete mich auf und öffnete mit der Fernbedienung, die auf dem Tisch neben dem Sofa lag die Rollläden. Sekunden später war der Raum durchflutet mit gleißendem Sonnenlicht.

„Oh“, ich räusperte mich, „entschuldige.“ Ich wollte die Rollläden wieder schließen lassen, doch er nahm mir die Fernbedienung aus der Hand. „Schon okay“, murmelte er.

Ich aß, während er mir von den Vorkommnissen der letzten Nacht erzählte.

„Emmett und Jasper haben Victoria gesehen, aber sie kamen nicht nah genug heran. Charlie ist sicher. Rosalie und Esme bewachen ihn immer noch. Victoria war nicht in der Nähe von ihm. Sie scheint kein Interesse an deinem Vater zu haben, aber wir bewachen ihn trotzdem weiter. Sollte sie auch heute nicht in die Nähe von Charlie kommen, lassen wir ihn in Ruhe. Er schöpft schon Verdacht. Er hat mal Schatten gesehen und das Auto von Rosalie… na ja unsere Autos insgesamt sind nicht sehr unauffällig. Einen Polizisten zu bewachen ist nicht sehr einfach weißt du? Selbst für uns nicht“, er lächelte, „ist das okay für dich?“

Ich überlegte einen Moment worauf er sich jetzt bezog, verstand dann aber, dass er sich auf den Abzug von Charlie bezog. „Ja, sicher.“ Eigentlich war es mir nicht recht, aber er würde wohl recht haben. Sie würde mit einem Tod an Charlie kaum etwas erreichen. Es würde einen riesigen Aufruhr geben und die Cullens würden mich doppelt so stark bewachen, so dass sie nicht an mich herankam.

Nach dem Frühstück machten wir uns fertig für die Schule (Edward zog sich andere Sachen an). Der Schultag war friedlich und normal wie immer. Trügerisch. Denn ich wusste, dass Edwards Blicke durch die Cafeteria, die Flure, die Klassenzimmer nicht dem Interesse an den Dingen galten, sondern der Wachsamkeit vielleicht ein ungewöhnliches Anzeichen zu sehen. Doch es geschah nichts, zumindest nichts was ich wahrnehmen konnte und Edward berichtet mir auch nicht, dass irgendetwas Merkwürdiges vor sich ging (nicht, dass das etwas bedeutete).

Edward und ich machten einen Zwischenstopp bei Charlie, der von seiner Frühschicht wieder da war.

„Hallo Bella und? Kommt ihr gut voran?“ Edward warf mir einen schnellen, unauffälligen, aber für mich bedeutungsvollen Blick zu. Ich stutze kurz, wusste aber dann was er meinte.

„Jaah, sehr sehr gut sogar“, ich trug ein wenig dick auf, „ich würde gerne bis Sonntag noch bei Dr. Cullen bleiben. Er hat nichts dagegen. Ist das okay? Kommst du klar?“

Er hatte die Augenbrauen hochgezogen. „Ja, ja sicher. Wenn du willst. Klar…“

„Danke Dad“, sagte ich und stiefelte mit Edward im Gepäck hoch, um noch ein paar Kleidungsstücke und Schulsachen zu holen.

Es fühlte sich merkwürdig an. Ich war zwar nicht Alice, aber ich hatte ein komisches Gefühl, als wir in Edwards Volvo die Straße entlang fegten. Es fühlte sich an, als würde ich Charlie länger verlassen… als würde ich länger zu Edward ziehen und mich überkam die Angst, dass das stimmte, dass Victoria vielleicht noch länger auf mich Jagd machte ohne, dass die Cullens sie kriegen konnten und ich bei ihnen bleiben musste. Ich hoffte nicht, dass Charlie glaubte, dass ich lieber bei ihnen wäre, als bei ihm. Armer Charlie.
 

Ich fühlte mich wie auf einem Bahnhof. Sie kamen und gingen und kamen wieder und gingen wieder. Und wenn sie kamen sagten sie mir „Hallo“, wenn sie gingen „Tschüß“. Mal setzte sich jemand zu mir, mal sprach jemand kurz mit mir, doch keiner blieb lange. Weder im Haus allgemein, noch bei mir. Es war interessant das Schauspiel zu beobachten und es war nicht so, dass ich Langeweile hatte, doch ich fühlte mich in dieser Hinsicht anders als auf einem Bahnhof: Nämlich eingeschlossen. Die einzige die nicht raus durfte, sollte, konnte, wollte, musste. Wie auch immer. Ich mochte das Gefühl nicht da zu sitzen, zu warten und umsorgt zu werden. Nicht so wie jetzt. Es gab mir das Gefühl, ein kleines Kind zu sein, das in einer Glasglocke (keine allzu untreffende Bezeichnung für das Haus der Cullens) sitzen musste. Auch eine beiläufige Korrektur meiner Matheformel von Edward, als er am Nachmittag kurz reinschneite, machte das nicht besser.

„Und?“, fragte ich als sich Edward erschöpft, natürlich tat er nur so, neben mir auf der Couch niederließ.

„Wir werden deinen Vater nur noch diese Nacht bewachen. Das Wochenende nicht mehr. Wir haben es ein paar Mal geschafft nah genug an sie heran zu kommen, dass ich ihre Gedanken lesen konnte und ich habe nichts Neues gelesen. Auch nichts bezüglich deines Vaters. Wir glauben, dass er außer Gefahr ist. Wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf die Jagd“, erklärte Edward, der einen Arm um meine Schulterblätter gelegt hatte. Ich hatte das Biobuch auf meinem Schoß aufgeschlagen, das er jetzt interessiert tuend musterte, während ich ihn ansah.

Ich schloss das Buch und lehnte den Kopf an seine Schulter. Wie sehr ich diese harte kalte Schulter an meiner Wange liebte. Ich hob den Kopf und sah ihn an: „Schläfst du heute mit mir?“ Ich sah in seinen Augen einen plötzlichen Stimmungswechsel.

„Ich meine…“ Ich bemerkte, dass jemand gerade in das Zimmer rein gegangen und bereits wieder raus gegangen war. Ich wurde rot. „Ich meine, ob du heute bei mir schläfst, also ob du bleibst.“

„Ja, wenn du das möchtest.“ Seine Stimme zitterte und sein Grinsen war nicht sehr ehrlich.

„Hmmm“, machte ich.

Im selben Augenblick kamen Alice, Carlisle, Esme und Rosalie herein. Sie lachten über irgendetwas (das ich hoffte nicht zu sein). Abgesehen von Rosalie die finster drein sah. Ich setzte mich gerade hin und sah sie verwirrt an. Edward begann nun auch zu lachen. Ich musste unweigerlich auch grinsen.

„Was?“, fragte ich und sah einen nach dem anderen an.

Carlisle, der erste der sich fasste, räusperte sich und sagte: „Wir haben in Erfahrung gebracht, dass dein Vater eine Anzeige gegen unbekannt aufgegeben hat. Wegen Stalkings.“ Alle lachten. Ich nicht

„Oh“, sagte ich nur. Das war nicht gut.

„Keine Sorge. Es ist, wie gesagt, eine Anzeige gegen unbekannt und außerdem bewachen wir ihn nun nicht mehr“, besänftigte Carlisle mich. Ich nickte.

„So, Jasper und Emmett haben jetzt Jagddienst“, ich schnaubte bei dem Gedanken, „gleich ziehen Esme und Carlisle los… wir könnten etwas machen“, bot Alice an. Rosalie seufzte ein wenig zu laut, drehte sich auf dem Absatz um und stiefelte hinaus. Edwards Gesicht verfinsterte sich augenblicklich.

„Lass sie Edward. Du weißt genau warum sie so reagiert. Aber sie hilft“, flüsterte Alice, doch ich verstand jedes Wort und ich glaubte, dass war auch beabsichtigt.

Edward nickte.

„Ein Film? Bella, hast du Lust einen Film zu sehen? Wir haben viele Filme…“, zwitscherte Alice fröhlich und tänzelte aus dem Zimmer ohne meine Reaktion abzuwarten.

„Es kommt mir alles so unwirklich vor“, sagte ich unwillkürlich.

„Hm?“, Edward legte seinen Kopf ganz sanft an meinen.

„Das alles hier. Nicht, dass ich unsere Beziehung allgemein irgendwann mal als wirklich empfunden habe, aber das hier… ist noch viel unwirklicher als alles andere.“

„Du bist süß“, hauchte er und küsste meine Schläfe. „Komm, Alice hat ‚Pretty Woman’ ausgesucht.“ Er kicherte leise.
 

Ich achtete kaum auf den Film, da ich merkte, dass Edward und Alice sich miteinander unterhielten. Obwohl beide es gut verbargen, wusste ich zu bestimmten Zeitpunkten, dass Alice gerade in die Zukunft sah. Zwar starrten beide auf den Fernseher, doch mir war klar, dass das alles nur Fassade war. Für mich.

„Ich geh schlafen“, sagte ich bei der Hälfte des Films. Ich sagte beabsichtigt nicht „gehen wir schlafen“, weil ich nicht wollte, dass er sich verpflichtet fühlte mir beim schlafen Gesellschaft zu leisten. Doch er kam direkt hinter mir her.

„Komm wir gehen hier rein“, sagte er als ich seine Zimmertür aufmachen wollte. Er stand ein paar Meter vor mir und hielt die Tür von Esmes und Carlisles Schlafzimmer offen.

Ich runzelte die Stirn. „Ähm, haben sie nichts dagegen?“ Mir war nicht wohl dabei noch mehr in die Privatsphäre der Cullens einzudringen.

„Natürlich nicht. Es wird sowieso nicht genutzt, kaum genutzt“, verbesserte er sich und seine Mundwinkel zuckten leicht, „dann setzt es immerhin keinen Staub an.“ Er grinste nun.

Ich nickte nachdenklich. „Ich mach mich eben fertig“, nuschelte ich und verschwand ins Bad. Ich wunderte mich immer wieder wie normal eingerichtet das Haus war. Als hätte sie öfter menschlichen Besuch. Nach der Katzenwäsche glitt ich in meine Schlafkleidung und huschte ins große Schlafzimmer. Es erinnerte mich unweigerlich an das Bett in der Villa, wenn es auch hier nicht ganz so groß war, und mit ihm ebenso an die wunderschönen und schrecklichen Erinnerungen.

Edward sah aus dem Fenster in die mondklare Nacht. Als ich das Zimmer betrat, lächelte er und klopfte neben sich aufs Bett. Ich legte mich neben ihn. Mein Kopf lang an seiner Brust. Er hatte die Wange zu meiner Schädeldecke geneigt. Ich tastete nach seiner Hand. Unsere Finger umspielten sich. Wir sind zwar im Krieg, kam mir plötzlich der Gedanke, aber… ich sah zu ihm auf und konnte von seinem Gesicht fast nur das Kinn sehen. Ich küsste es. Seine Lippen formten ein Lächeln. Ich rückte mich unbeholfen ein wenig höher, weswegen mein Kopf an sein hartes Kinn stieß.

„Ah“, stieß ich hervor und rieb kurz über die Stelle. Wieder lächelte Edward.

„Liebe tut weh“, kommentierte ich.

„Jaah“, machte er. Jetzt waren wir, Edward hatte mich hochgezogen, auf Augenhöhe. Ich ergriff nach langen innigen Blicken die Initiative und küsste ihn leidenschaftlich, jedoch immer darauf bedacht, aufhören zu können und ihn weiter gehen zu lassen. Und er ging. Seine kalten Finger malten meine Wirbelsäule nach. Ich bekam eine Gänsehaut, allerdings nicht von der Kälte. Ich strich seitlich von seiner Brust herunter zu seiner Hüfte. Ihn zu berühren und ihn dabei zu küssen, war das größte Geschenk, das er mir machen konnte. Doch genau in dem Moment, wo ich nichts empfand außer pure Zufriedenheit und erquickliches Wohlbefinden, erstarrte Edward. Er riss die Augen weit und bedrohlich auf und schob mich von sich weg. Es hatte nichts mit dem zu tun was wir vorher getan hatten. Er richtete sich schlagartig auf.

„Nein“, murmelte er. Ich atmete zu schnell. Meine Brust brannte. Er ging aus dem Zimmer und ich, so schnell ich konnte, hinterher.

„Alice- nein- ist das war?!“, schrie Edward auf einmal, als ich auf alle 7 Cullens im Wohnzimmer stieß. Ich zuckte zusammen (ich empfand nicht mal Schamgefühle im Seidennachthemd vor ihnen zu stehen und bemerken tat es auch keiner).

Erschrocken sah Edward jeden einzeln an, schließlich Alice. Sie hatte die Augen verschlossen und konzentrierte sich.

„Edward, was-?“ Er hob die Hand. Ich verstummte. Keiner sprach und keiner atmete außer mir.

Als Alice die Augen wieder öffnete hielt ich den Atem an. Sie nickte. Dann ging alles ganz schnell. Ich sah nur noch Farbfetzen um mich herumfegen und schließlich ergriff ich Edwards Hand und zog ihn zu mir.

„Was ist geschehen?“

Edwards Gesicht glich dem eines Richters: Neutral, kalt, gefasst.

„Victoria ist im Begriff deinen Vater zu töten.“
 

Ich brauchte ein paar Momente um zu verstehen, was er gesagt hatte.

„Charlie…“, war das einzige was ich hervorbrachte. Ich zitterte, mir war schlecht, mein Hals trocken, mein Herz pochte so laut, dass es weh tat.

„Nein, nein, NEIN!!“, schrie ich mit krächzender Stimme.

„Esme bleibt bei dir, es tut mir leid, wir brauchen meine Fähigkeit“, er wollte an mir vorbeirauschen, doch ich hielt ihn fest.

„Du nimmst mich mit“, forderte ich.

„Rede keinen Unsinn“, nuschelte er, doch er sah die Beharrlichkeit in meinen Augen. „Ich muss mich beeilen“, sagte er nachdrücklich und dann war er wirklich weg. Ich achtete nicht darauf, ob mich jemand sehen konnte oder nicht. Ich rannte die Treppen runter, im Vorbeigehen schnappte ich mir einen Mantel (es war Edwards), den ich überwarf, rannte aus dem Haus heraus und sprang in Edwards Volvo (sie ließen die Autos grundsätzlich mit steckendem Schlüssel stehen, wer würde auch im tiefsten Wald ein Auto klauen?). Niemand schien mein Verschwinden bemerkt zu haben. Ich fuhr bereits aus dem Wald heraus auf die Straße. Mir war jegliche Vorschrift, jeglicher Strafzettel egal und auch jegliche Nachteile Edward gegenüber, was die Reflexe betrafen: Ich raste. Das Lenkrad wurde immer nasser und mein Gesicht brannte. Charlie, nein, nein nicht Charlie, nimm mich, dachte ich unaufhörlich… als ob das etwas nützen würde…

Ich achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Es war tiefste Nacht und niemand war auf den Straßen. Noch 4 Straßen… mein Magen schmerzte bei jeder Bewegung, noch 3 Straßen… mein Herz schlug so schnell, dass ich Angst hatte, es würde nicht mehr lange dauern bis es aufhörte, noch 2 Straßen… meinen Tränen liefen unaufhörlich… noch eine Straße… ich stieg aus und rannte um die Ecke zu unserem Haus. Ich atmete nicht mehr.

„NEIIIIIN!!!“, schrie ich durch die erstickend stille Nacht.

Vor meinem Haus sah ich 7 Gestalten auf dem Boden kauern und wusste, dass es zu spät war. Zu spät… und es war meine Schuld.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-05-20T22:09:30+00:00 21.05.2009 00:09
oh *heul*
erst so schön und dann ... armer Charlie T_T *flehn*
aber trotzdem schön geworden^^

Von: abgemeldet
2009-05-20T19:41:20+00:00 20.05.2009 21:41
Das is jo traurig das kapietel
*wein*
Armer charli T.T
*heul*


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