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Dein Weg, Mein Weg

Ich folge dir überall hin
von

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Auseinandersetzung

"Ich leg mich lieber hin", flüsterte sie mit kraftloser Stimme und noch bevor er ihr geantwortet hatte, hatte sie sich unter die Decke verkrochen. Das Zittern hielt noch eine ganze Weile an, die Gedanken überschwemmten sie regelrecht. Sie hatte jetzt eben die Flucht ergriffen und hatte Angst vor einem weiteren Gesprächsentwicklung. Was hätte er sonst noch alles raus gehauen? Irgendwie verstand sie Hayashi jetzt noch weniger, als früher. Nicht nur, dass er wusste, dass sie ein Mädchen war, sondern dass er auch ihr Geheimnis für sich behielt. Zudem, hatte er ihr eben allen ernstes ein Liebesgeständnis unterbreitet? Was ging den mit dem ab? Frustriert versuchte sie den Gedanken zu unterdrücken und zur Ruhe zu kommen.
 

~ Auseinandersetzung ~
 

Doch das wollte nicht richtig funktionieren. Sie bekam den Kopf einfach nicht frei. Wirr und vollkommen konfus Sprangen die Gedanken hin und her und sie sah immer wieder das Bild vor sich, wie Hayashi ihr gegenüber auf dem Fensterbrett gesessen hatte. Die Wärme die seine Hand ausstrahlte und sein intensiver Blick der ihren zu verschlingen schien. Sie ertappte sich dabei, wie ihr Herz wieder aufgeregt flatterte und ein eigenartiges Gefühl sich in ihrer Magengegend ausbreitete, was sie nicht zu beschreiben wusste.

Vielleicht lag es auch einfach nur an diesem ganzen durcheinander, was heute geschehen war. So viele verschiedene aufeinanderfolgende Situationen hatte sie noch nie erlebt und es kam ihr eher wie ein Traum vor, als wie die Realität. Es war einfach unfassbar.
 

Langsam wurde es ihr unter der Decke zu stickig und sie fühlte sich irgendwie auch so eingeengt, also schlug sie leise die Decke zurück und schaute zu den Beiden anderen Betten, die sich mit in diesem eher kleinen Krankenhauszimmer befanden.

Hayashi schien mittlerweile ebenfalls eingeschlafen zu sein, den er murmelte irgendetwas unverständliches vor sich hin und Masamori schnarchte noch genauso geräuschvoll wie vorhin.
 

Sie musste unbedingt einen klaren Kopf bekommen, doch das Zimmer durfte sie nicht verlassen. Die Nachtschwester würde sie sicher gleich wieder ins Zimmer zurück pfeifen und wenn sie das Fenster öffnen würde, würde das sie Jungs bestimmt wecken.

Auf das Gemecker von Masamori konnte sie getrost verzichten und von Hayashi hatte sie im Moment die Nase gestrichen voll. Er war Schuld daran, dass sie keinen klaren Kopf bekam. Wieso hatte er auch all diese verwirrenden Dinge gesagt und sie durcheinander gebracht?

Irgendwie wurde sie aus ihm nicht schlau.

Sie schlüpfte leise aus dem Bett und schlich sich zum angrenzenden Bad. Sie würde eine kalte Dusche nehmen, hatte sie für sich entschieden und schlüpfte leise in Bad.

Bevor sie die Tür ganz zu machte schaute sie noch einmal zu den Jungs, die seelenruhig in ihren Betten schliefen und schloss die Tür dann hinter sich ab. Praktisch so etwas. So konnte sie ungestört duschen ohne Angst zuhaben, dass Jemand versehentlich herein kam.
 

Eigentlich wollte sie eine kalte Dusche nehmen, doch als sie das warme Wasser auf der Haut spürte, entschied sie sich doch lieber für das warme Wasser, was ihr ungemein gut tat und die Entspannung förmlich aus ihren Muskeln wischte.

Sie schloss die Augen und ließ ihre Gedanken einfach dahin treiben und die Schwere die sie innerlich zu erdrücken schien, fiel plötzlich von ihr ab. Wie ein schwerer Ballast der endlich abgelegt werden konnte, schien sie augenblicklich zu Entspannen.

Genau das hatte sie jetzt dringend gebraucht. Sie spürte die prickelnde Wärme die schon fast schmerzhaft ihre Haut reizte, weil sie das Wasser zu heiß eingestellt hatte, doch sie sah nicht ein, etwas daran zu ändern, wenn es doch so eine wohltuend Wirkung hatte.
 

„Ist das Wasser nicht etwas zu heiß?“, hörte sie eine Stimme ihr ins Ohr flüstern und ihre Nackenhaare stellten sich auf. Was? War da etwa Jemand?

Es war wie ein kalter Schauer der ihr über den gesamten Körper raste und sie wie versteinert da stehen lies. Das konnte doch gar nicht sein …

Ihre Glieder gehorchten ihr nicht und verharrten in der momentanen Position.

Alles schien wie in eine Luftblase gehüllt und alles außer dieser Stimme drang zu ihr durch. Sogar das Rauschen des Wassers aus der Dusche kam nur noch als Hintergrundgeräusch bei ihren Ohren an. Sie schwitzte und fror gleichzeitig, obwohl das durch das heiße Wasser was permanent auf ihre Haut traf, gar nicht möglich war. Sie hatte doch abgeschlossen … da war sie hundertprozentig sicher.
 

Ihre Arme pressten sich wie in Zeitlupentempo an ihre Brust und das Zittern lies ihren kompletten Körper ins Beben bringen. Beruhige dich, Beruhige dich, sprach sie wie ein Mantra gedanklich zu sich. Sie stand Richtung der Kacheln der Dusche gewandt und hinter ihr stand jemand.

Sie spürte förmlich die Hitze die der andere Körper hinter ihr ausstrahlte, obwohl sie sich nicht berührten. Wie erstarrt stand sie da. Was sollte sie jetzt tun?
 

Die Präsenz spürte sie nur zu deutlich und ihr Herz schlug Laut und kräftig in ihren Ohren. Das ist gar nicht gut, sie musste sich beruhigen, doch dass funktionierte nicht.

Die Angst wirkte lähmend und sie traute sich nicht sich umzudrehen. Bis eben war ihr Kopf noch vollgestopft mit den unterschiedlichen Gedankengängen gewesen, die sich nicht bändigen lassen wollten und sie zu erdrücken schienen. Doch jetzt war ihr Kopf plötzlich ganz leer gefegt. Keinen einzigen klaren Gedanken konnte sie mehr fassen und fühlte sich total überfordert.
 

Es gab nicht viele Möglichkeiten, wer sich hier zu ihr geschlichen haben könnte und sie war sich nur zu deutlich im Klaren, dass sie wusste wer es war, auch wenn sie seine Stimme durch das Wasserrauschen nicht klar und deutlich erkennen konnte. Es würde ihr nur eine einzige Person einfallen, die zu etwas im Stande war und mit dieser wollte sie erst recht nicht hier alleine sein.
 

Wie war er hier herein gekommen, sie hatte doch zugeschlossen? Wieso war er wach? Sie war sich ganz sicher gewesen, dass er fest geschlafen hatte so wie Hayashi. Er hatte doch geschnarcht gehabt oder war das auch nur gespielt gewesen? Sicher war sie sich jetzt nicht mehr. Verflucht.
 

Ein dicker Kloß steckte in ihrem Hals und rief die Beklemmung herauf, die sie versuchte mit aller Macht zu unterdrücken.

„Was willst du Masamori“, kam es ihr kühn über die Lippen. Es hatte ihre ganze Willenskraft erfordert, um das Zittern ihrer Stimme zu unterdrücken. Sie versuchte sich unauffällig nach einem Handtuch umzuschauen, doch sie wusste nur zu gut, dass es direkt an der Tür hing, also genau hinter ihr und Masamori der immer noch regungslos hinter ihr stand.
 

Verdammt, wieso war sie so unvorsichtig gewesen? Sie hätte ja auch morgen duschen können, wenn sie wieder zuhause war. Doch einerseits fühlte sie sich dreckig und auf der andererseits musste sie sich eingesehen, dass sie nicht damit gerechnet hatte, dass er ihr ausgerechnet hier auflauern würde. Warum hatte sie das nicht in Betracht gezogen gehabt?

Am liebsten hätte sie sich dafür geohrfeigt, doch dass konnte sie auch später noch, jetzt musste sie erst einmal einen Ausweg finden. Aber wie?
 

Masamoris Hand tauchte rechts in ihrem Sichtfeld auf und stemmte sich gegen die Kacheln. Somit war ihr einziger Fluchtweg abgeschnitten. Hatte er das bereits erahnt, dass sie an ihm vorbei stürmen würde? Bestimmt, er war ja nicht doof, musste sie sich eingestehen und ärgerte sich wieder über ihre Naivität. Sie war ihm hier völlig ausgeliefert.

Sie spürte trotz des Wassers, seinen Atem an ihrem Ohr, als er sich dichter zu ihr beugte spürte sie seine Haut an ihrem nackten Rücken. Die Berührung war wie ein elektrischer Schlag, der sie zusammen zucken lies.
 

Instinktiv wich sie vor ihm zurück, weiter mit dem Gesicht an die Duschwand heran und spürte nun die kalten Kacheln an ihren Armen und an der Stirn und es lies sie frösteln, doch viel Abstand hatte sie zu ihm nicht gewonnen.

Sie hatte sich eher noch mehr in die Ecke drängen lassen, denn sogleich machte er noch einen Schritt nach vorne und sie spürte seine heiße nackte Haus an ihrem Rücken. Er quetschte sie jetzt förmlich mit seinen Gewicht an die Kacheln und sie musste unweigerlich den Kopf zur Seite drehen, damit sie genug Luft bekam.

Das heiße Wasser prasselte unaufhörlich auf sie nieder, wobei er jetzt eher im zentralen Punkt stand und dass Wasser von ihm abspritzte. Die kalte Wand entriss ihr förmlich die Wärme, die sie durch das Wasser gespeichert hatte.
 

„Was ich will, sollte eigentlich eindeutig sein“, hauchte er ihr ins Ohr und demonstrativ drückte er sich noch dichter an sie. Sie schnappte nach Luft.

Panik stieg in ihr auf und obwohl ihr immer noch ein eisiger Schauer nach dem Anderen über den Rücken jagte, schien seine Haut sie förmlich zu verbrennen.

„Nein ist es nicht, verschwinde endlich“, keifte sie ihn panisch an und biss sich auf die Lippe. Sie wollte ihm doch nicht noch mehr Genugtuung geben, aber was konnte sie schon ausrichten?

Sie kam sie nur am besten aus dieser Situation wieder hinaus? Sein Lachen an ihrem Ohr verängstigte sie nur noch mehr und dass zittern ihrer Körpers nahm er nur zu deutlich war. Konnte er nicht wenigstens etwas von ihr abrücken, sie bekam nicht einmal richtig Luft, so wie er sie hier erdrückte.
 

Sie spürte seine Finger, der linken Hand, auf ihrer Schulter und wie sie zart, wie Schmetterlingsflügel über ihren Oberarm strichen. Ein eiskalter Schauer hinterließen seine Finger auf ihrer Haut und zeigten ihr die Aussichtslosigkeit ihrer Situation nur zu deutlich. Die Gänsehaut überzog ihren ganzen Körper.

Sie hatte nicht einmal die Kraft, seine Hand wegzuschlagen, so gelähmt stand sie da. Machtlos, dass wurmte und frustrierte sie am meisten. Wieso lies sie das mit sich machen? Solch eine Macht über sie auszustrahlen und sich nicht zu wehren, dass konnte sie doch nicht einfach so hinnehmen, aber was konnte sie im Moment schon groß ausrichten?

Sollte sie einfach um Hilfe schreien? Würde man sie über das Rauschen der Brause überhaupt bis ins Zimmer oder gar den Flur hören? Hayashi schien tief und fest zu schlafen, würde er es überhaupt mitbekommen? Und die Nachtschwester? Die saß bestimmt im Schwesternzimmer bei dem kleinen Fernseher, am Ende des langen Ganges. Nie und nimmer würde sie sie hören. Das wusste bestimmt auch Masamori.
 

„Na na, was bist du den so kratzbürstig?“, hörte sie sein gehässiges Gelächter, was ihr förmlich den Magen umdrehen lies und sie spürte schon die Magensäure auf ihrer Zunge und ihr Magen rumorte, lange könnte sie sich nicht mehr zusammen reißen. Sie musste versuchen sich zu beruhigen, sie würde sich doch jetzt nicht übergeben. Nicht vor ihm.

Wobei, vielleicht ekelte es ihn ja an und er würde zurück weichen? Doch mit dem Gedanken, wollte sie sich erst gar nicht erst zufrieden geben. Es würde ihr mehr ausmachen, als ihm, dem war sie sich sicher und es würde ihm nur noch mehr demonstrieren was für eine Wirkung er auf sie hatte. Sie brauchte einen Fluchtplan.
 

Doch sie saß in der Zwickmühle und seine Nähe beunruhigte sie, den seine Absichten waren nicht ganz eindeutig. Wie weit würde er gehen? Sie wollte sich das gar nicht erst vorstellen.
 

„Was soll das hier werden, Masamori?“, knurrte sie ihn wütend an und schlug endlich seine Finger von ihrem Arm. Das hatte fast ihre kompletten Kraftreserven aufgebraucht, dafür aber konnte sie sich etwas von der Wand ab stemmen und ihren Kopf wieder Richtung Wand drehen. Sie schnappte nach Luft, die ihre Lungen so nötig gebraucht hatten. Leider war er nur minimal zurück gewichen.
 

Noch immer starrte sie auf die Kacheln vor sich und hatte nicht den Mumm sich zu ihm umzudrehen, nicht in ihrem momentanen Situation.

Sie hatte nichts, um sich vor ihm zu verhüllen und wäre ihm dann noch mehr ausgeliefert, als jetzt schon. Ihre Beine zitterten und schwankten unter ihr und sie musste sich zusammen reißen, damit sie nicht gleich zusammen sackte.
 

„Ach, nichts bestimmtes, ich wollte nur mal mit dir reden“, gestand er ihr und etwas an seiner Stimme, vielleicht die Gleichgültigkeit, lies seine Worte fehl am Platz wirken.

„Dazu hättest du nicht die Tür aufbrechen und zu mir ins Bad zu kommen müssen. Wir hätten uns auch im Zimmer unterhalten können“, entgegnete sie ihn herausfordernd und bereute es so gleich wieder, als sie sein kichern vernahm, was die Panik wieder in ihr heraufbeschwor, die sie vergeblich versuchte zu unterdrücken.

„Ach, dass wäre doch langweilig gewesen, so macht das doch viel mehr Spaß“, lies er verheißungsvoll verkünden und sein heißer Atem streifte die Haut unter ihrem Ohr. Sie wich ihm aus, doch viel Spielraum hatte sie nicht.
 

„Außerdem musste ich die Tür nicht aufbrechen, solche Klick-Schlösser lassen sich problemlos von außen öffnen und keine Angst, ich hab sie hinter mir wieder ordentlich zu gemacht. Wir wollen ja keinen ungebetenen Besuch haben oder?“

Oh Gott, er schien diese Situation in vollen Zügen zu genießen und sie konnte im Moment noch nicht mal was daran ändern.
 

Ihr Körper fühlte sich immer noch wie gelähmt an, auch wenn sie es schaffen sollte ihn vielleicht kurzzeitig außer Geflecht zu setzen, musste sie dennoch die Tür wieder öffnen und diese kostbaren Sekunden, innerhalb dieses nur vier Quadratmeter großen Raumes, war viel zu wenig. Er könnte diese Distanz innerhalb eines Schrittes wieder unter seine Kontrolle bringen.
 

Frustrierender Weise befand sich nichts in diesem Raum, was sie als Waffe hätte gegen ihn einsetzen können. Wieso hatte sie eigentlich nie Selbstverteidigung gelernt, fragte sie sich frustriert, dass hätte sie jetzt gut gebrauchen können. Aber immer wenn Ryo ihr das vorschlug, hatte sie lachend abgewunken und großspurig behauptet sie wüsste wie man sich verteidigt. Na toll, aber jetzt, wo sie dieses Wissen gebrauchen könnte, fiel ihr nichts ein. Ihr Kopf war immer noch wie leer gefegt. Ryo hatte sie vor so etwas doch gewarnt gehabt, doch sie hatte ihm nicht geglaubt. Doch sich jetzt deswegen vorwürfe zu machen, brachte sie auch nicht weiter.
 

Ein Versuch war es Wert, sie musste nur all ihren Mut zusammen nehmen und sprach sich beruhigend zu. Sie legte sich ihren Kopf auf die Brust und ihre Hände an die Duschwand. Lehnte sich so dicht an Kacheln, wie es ihr möglich war, und versuchte die Kälte die unangenehm auf ihrer Haut brannte, zu ignorieren. Wie erwartet, rückte er automatisch hinterher und diesen unachtsamen Moment musste sie ausnutzen.
 

Mit Schwung riss sie den Kopf zurück und traf ihn unvorbereitet im Gesicht. Der Schmerz der durch ihren Hinterkopf schoss, lies Sterne vor ihren Augen tanzen und doch nahm sie den Schwung der angewinkelten Arme und stemmte sich mit Schwung ab, um ihn nun mit der Wucht ihres Gewichtes gegen die Wand hinter sich zu schubsen.

Sie hörte sein erschrockenes keuchen, als er mit dem Rücken gegen die Wand stieß und irgendwas mit zu Boden riss, als er umkippte.
 

Sie nutzte den Moment, auch wenn sich ihre Beine wie Wackelpudding anfühlten und ihr der Schmerz, hämmernd in ihrem Hinterkopf, das Gleichgewicht nahm. Mit einem Satz über seine Beine hinweg hatte sie schon eine Hand am Handtuch und die andere am Schloss, um die Tür zu öffnen.
 

Geschafft, dachte sie euphorisch, als sie seinen eisigen Griff um ihr Fußgelenk spürte. Sie konnte gar nicht so schnell reagieren, wie er ihr den Fuß mit einem heftigen Ruck wegriss, dass Gleichgewicht dadurch verlor und mit dem Kopf und der Schulter unkontrolliert und lautstark gegen die Tür knallte. Sie ging zu Boden, noch bevor sie das richtig realisieren konnte. Das Handtuch glitt ihr aus den Händen und verschwand aus ihren Sichtfeld. Sie sah nur unscharf und verschwommen.
 

Ihr Kopf brummte und es drehte sich alles. Ihre Zunge schien zu groß für ihren Mund, denn sie konnte keinen Laut von sich geben, obwohl sie schreien wollte. Doch Hayashi musste den Lärm doch mitbekommen haben oder? Das konnte er doch nicht überhört haben, als sie gegen die Tür geknallt war! Sie war sich ganz sicher, jeden Moment würde er nach ihr Rufen und an der Tür rütteln. Hayashi, bitte beeil dich, flehte sie gedanklich.
 

„Du kleines Biest“, hörte sie seine angepisste Stimme und noch bevor sie reagieren konnte zerrte er sie am Fußgelenk weg von der Tür. Die Fliesen waren kalt unter ihrem Rücken und der Schmerz in ihrem Fußgelenk war stechend. Ihre Schulter pochte noch unangenehm vom Aufprall.

Sie wollte nach ihm schlagen, um ihren Fuß los zu bekommen, doch er war zu kräftig und noch bevor sie irgendwie anders reagieren konnte, saß er ritterlich auf ihrer Hüfte und hatte ihre beiden Hände am Handgelenk über ihrem Kopf fixiert.

Sie saß förmlich in der Falle und schluckte schwer. Langsam klarte ihr Blick wieder auf.
 

Sie war ihm vollkommen ausgeliefert und sein wütender Blick, der auf ihr Gesicht gerichtet war, verriet doch einen Hauch von Verlegenheit, als er sie ungeniert musterte.

Scham überkam sie und versuchte sich seinem Griff zu entwenden um sich zu bedecken, doch er hielt sie eisern fest. Ihre Handgelenke schmerzten bei dem Versuch, sich zu befreien.

Sie hatte Panik ihm ins Gesicht zu sehen, wollte nicht wissen, wie er sie angaffte und was er dachte. Auch wenn vielleicht seine Absichten eben noch andere gewesen waren, schlussendlich war sie sich nicht sicher, was er mit ihr tun würde, jetzt wo sie ihm so ausgeliefert war.
 

Wieso schrie sie nicht um Hilfe? Wieso erschlaffte ihr Körper unter seinem und wehrte sich nicht. Er konnte sie ja nicht ewig hier fest halten. Oder?

„Du bist unverkennbar eine Frau …“, flüsterte er eher zu sich als zu ihr und schien mit dieser Erkenntnis leicht überfordert, konnte den Blick aber nicht von ihr nehmen.
 

„Ach, auch schon mitbekommen? Und jetzt geh runter von mir, du tust mir weh“, keifte sie ihn an und ihr Blick war wutentbrannt. Vielleicht kam er ja von alleine zur Besinnung, doch er rührte sich nicht und starrte sie einfach nur an.

Wenn sein Blick zuvor nur zornig gewesen war, so konnte sie jetzt seine Gier sehen, die zu entflammen schien. Wenn sie sich doch nur vor seinem Blick abschirmen könnte.
 

„Wer wird hier den gleich so aufmüpfig, Okota, oder sollte ich dich gar nicht erst so nennen?“

Seine hinterlistige Stimme war zurückgekehrt und sein Blick sprach Bände. Er schien die Situation voll auszukosten.

„Ich hatte schon die ganze Zeit überlegt, wie ich dich doch am besten bloßstellen könnte und da hörte ich euer Gespräch. Wie unachtsam von euch, so laut darüber zu sprechen, dass du ein Mädchen wärst. Erst konnte ich es nicht glauben, aber alles ergab plötzlich einen Sinn“, erzählte er geschwätzig und konnte seinen Blick nicht von ihr lösen.

Sie schluckte und versuchte die Verzweiflung hinunterzuwürgen, die sie zu erdrücken schien. Seine Worte sprachen von Unheil. Nicht nur, dass er ihr Geheimnis heraus gefunden hatte, nein er wollte es auch gegen sie verwenden und dass lies sie böses erahnen.
 

Endlich nahm er seinen Blick von ihr und schaute sich suchend um. Gerade als sie aufatmen wollte, da er sich leicht erhob und ihre Hüfte frei wurde, griff er nach etwas was sich auf dem Waschbecken befand und setzte sich anschließend wieder, so dass jeder Hoffnungsschimmer erstarb.

Erst jetzt fiel ihr auf, dass er Oberkörper frei war und seine Jogginghose, klitschnass an ihm und ihrer Hüfte klebte. Die Dusche lief immer noch und so wurde ihr auf den kalten Fliesen nicht zu kalt, aber leider auch ihre Stimme übertönt.

Auch wenn Sie rufen würde, würde es keiner Hören. Aber vielleicht wenn sie die Möglichkeit fand, gegen die Tür zu hämmern …. doch dazu müsste sie ihre Hände frei bekommen, doch sein Griff war eisern.

Er hielt sie nur mit einer Hand fest und Naoko starrte jetzt erschrocken zu der anderen Hand, in der er plötzlich ein Handy hatte. Wo hatte er dass den jetzt auf einmal her? Und ihr fiel wieder ein, dass er etwas vom Waschbeckenrand genommen hatte.
 

Was? Oh Gott, sie wollte gar nicht daran denken, was er beabsichtigte, doch sein Handeln war eindeutig. Wer brachte schon ein Handy mit ins Bad? Er hielt es und schaute sie hindurch an und sein eisiges Lächeln umspielte seine Lippen, als er Fotos von ihr machte.
 

Verdammt, sie versuchte sich ihm zu entwenden und sie spürte wie sein Griff um ihr Handgelenk durch dass Wasser rutschiger wurde. Sie aalte sich wie eine Schlange unter ihm, immer darauf bedacht sich einen möglichst großen Spielraum zu erhaschen. Mit einem kräftigen Ruck befreite sie ihre Hände aus seinem Griff und schleuderte mit dem Handrücken, ihm dass Handy aus der Hand. Es knallte krachend gegen die gekachelte Duschwand und fiel scheppernd zu Boden. Triumphierend grinste Naoko, somit hatte sie das Handy unschädlich gemacht und damit auch die Bilder, die er geschossen hatte. Nun lag es da in der Dusche und wurde unaufhörlich mit Wasser der Dusche bespritzt, dass konnte das Handy nicht überlebt haben.
 

„Du Verdammte ...“, fluchte er jetzt richtig sauer und bevor sie sich reagieren konnte, hatte er ihr bereits eine geknallt. Ihr wurde regelrecht schwarz vor Augen und ihr Kopf knallte hart zu Boden. Der schallende und impulsive Schmerz der nachhallte, brachte die Kopfschmerzen zurück und sie war wie benommen. Der Schlag war härter und böswilliger gewesen, als alles was er ihr bisher angetan hatte und ihre Glieder gehorchten ihr nicht. Jetzt hatte sie ihn erst Recht wütend gemacht. Sie bangte, da ihr nur allzu bewusst war, dass sie auch den letzten Rest Nachsicht verspielt hatte.
 

~ Ende ~



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