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Hab Geduld..

.. denn sie kommt wieder
von

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Streit

4. Kapitel Streit
 

Als die Klingel ertönte, wurde es kein bisschen leiser in Bellas Klassenzimmer. Die meisten saßen nicht auf ihren Plätzen und die, die es waren, verstießen gegen die Hausordnung, in dem sie auf ihren Handys spielten oder einfach nur laut waren.

Erst als die Tür aufging, verstummten alle. Einzig allein das Quietschen und Kratzen von Stühlen auf dem Holzoden füllte den Raum.

Frau Lenin, ihre Klassenlehrerin, kannte das bereits von ihrer Klasse. In Gegensatz zu den anderen Lehrer an der Schule störte sie das nicht. Sie wusste, dass ihre Schüler ruhig sein würden, sobald sie vor der Tafel stand und in ihre Gesichter blickte.
 

Bella war ganz in ihre Welt versunken.

Immer wieder fragte sie sich, wann Jake wohl aufwachen könnte. Würde er in ein paar Sekunden in der Tür erscheinen oder erst am späten Vormittag kommen?

Wenn das letztere eintreten würde, wäre da vielleicht eine winzig kleine Chance, dass er nicht sauer auf sie sein würde.

Am Vormittag hatte er Doppelstunde Französisch, Kunst und Musik. Alles Fächer, die er hasste. Wenn er sie verpasste, konnte er ihr doch in gewissermaßen dankbar sein, oder?
 

Angela bemerkte die Unaufmerksamkeit Bellas sofort.

Ihr Kopf wurde von ihrer Hand abgestützt und sie hatte einen Blick aufgesetzt, der nicht erkennen ließ, ob ihr Geist noch da war.

Doch sie sagte erst mal nichts. Wahrscheinlich ging ihr der Streit mit Jacob durch den Kopf. Sie hatte ihr zwar nichts erzählt, aber das gestrige Verhältnis zwischen ihr und Jake nach der Mittagspause war nicht zu übersehen.

Es kam nicht oft vor, dass sie sich stritten. Ihr Verhältnis war vielleicht nicht so romantisch oder harmonisch, wie das anderer Paare, aber dafür umgab sie immer eine Aura der Vollkommenheit.

Liegt wohl daran, dass sie so lange schon Freunde sind, dachte Angela, da kann keiner mehr ihre Einheit zerstören.
 

Bella wusste nicht, was sie als erstes gefühlt hatte, als Frau Lenin sagte, sie bekämen einen neuen Schüler.

Bedeutete „neuer“ Schüler, dass jemand zu spät, aber doch noch gekommen ist? Jemand, wie Jacob Black? Oder bedeutete „neuer“ Schüler wirklich „neuer“ Schüler?

Als die Lehrerin „Komm herein“ sagte, betete Bella, dass sie nicht „Edward“ sagen würde. Sie wusste, dass ihre Freude nur so lange andauern würde bis Jake kam. Und das würde er sehr bald.

„Begrüßt Alice Cullen!“

Die Tür flog auf, als hätte die Neue nur auf ihren Einsatz gewartet. Wahrscheinlich war das alles abgestimmt. Mit einer beneidenswerten Anmut ging Alice durch den Raum auf die Lehrerin zu. Bella sah, dass die meisten Jungen ihre Bewegungen mit ihren Blicken folgten. Aus den Augenwinkel beobachtete sie, wie Jessica ihrem Freund Mike an die Schultern boxte, weil er für ihren Geschmack das neue Mädel zu lange ansah.

Bella konnte es ihr nicht verübeln. Alice war immer noch so schön, wie sie es schon damals war. Sie hatte sich kaum oder gar nicht verändert. Sowohl ihre Anmut als auch ihr leichter Schritt hatte sie behalten.

„Guten Tag. Ich bin Alice Cullen. Ich freue mich, Teil ihrer Klasse zu sein. Ich hoffe, wir werden uns verstehen.“, sagte sie.

Bella spürte eine tiefe Erleichterung, als sie diesen Gesang hörte.

Es ist schon so lange her.. Ich dachte, ich höre ihre Stimme nie wieder..

Sie brauchte gar nicht lange nachdenken, um zu erschließen, dass Alice und Edward zur der gleichen Familie gehörten.

„Wo willst du dich setzten, Alice? Such dir einfach einen leeren Stuhl aus.“, sagte ihr Frau Lenin. Zielsicher steuerte die neue Schülerin einen freien Platz an.

Sie lächelte die Jungs, die ihr demonstrierten, dass sie sich neben ihnen setzten konnte, an, doch zu ihrem Bedauern ging sie einfach weiter bis sie schließlich neben Bellas Platz stehen blieb. Sie schob den leeren Stuhl neben ihr hervor und setzte sich.

„Äh, nein!“, stotterte Bella. Eine unbekannte Freude keimte in ihr auf, aber die bekannte Furcht und Schuldgefühle waren stärker.

„Da sitzt schon Jacob!“
 

Alice drehte sich zu Bella um. Sie schenkte ihr ein umwerfendes Lächeln und flötete:

„Er ist aber nicht da und ich soll mir einen leeren Stuhl aussuchen.“

„Aber.. aber..“, versuchte Bella den Platz zu verteidigen, wurde aber prompt von Frau Lenin unterbrochen.

„Wo liegt das Problem, Isabella?“

„Da sitzt bereits Jacob.“, erklärte ihr Bella ruhig.

„Ich möchte aber hier sitzen. Ich finde es hier schön. Hier kann ich die Tafel gut sehen.“, wand Alice ein.

Die Lehrerin lächelte sie an. Gewiss war sie jemand, der auf die Wünsche ihrer Schüler einging, besonders, wenn diese neu waren.

„Isabella, du wirst es schon überleben, nicht mehr neben Jacob zu sitzen. Er sitzt dann neben.. Elisabeth.“

Alice hörte, wie eine gewisse Elisabeth seufzte. Sie war wohl nicht glücklich über diese Entscheidung.

„Wir wollen den Anfang unserer neuen Schülerin hier schließlich so leicht wie möglich machen, damit sie sich wohl fühlt.“

Bella seufzte. Sie gab sich anscheinend geschlagen.

Die restliche Doppelstunde verbrachten sie mit Wiederholungen von wichtigen Fakten der Barockzeit, da sie bald eine wichtige Klassenarbeit in Musik schrieben.

Alice war mit den Aufgaben schneller, viel schneller fertig, als der Rest. Sie verbrachte ihre „Freizeit“ damit, ihrer Banknachbarin zu zusehen.

Edward hatte Recht. Bella war wieder da. Sie hatte sich vom Aussehen her kaum verändert, aber laut ihrem Bruder soll ihr Charakter Veränderungen durchgemacht haben.

Macht nichts, dachte sie. Bella bleibt Bella.
 

In der fünften Stunde hatten sie Mathematik bei Frau Kaden.

Die Lehrerin war gerade dabei ein neues Thema anzufangen, als es plötzlich an der Tür klopfte.

Bellas Herz klopfte unüberhörbar laut. Alice zwang sich, keine Melodie dazu zu summen.

Frau Kaden sagte „Wer kann das wohl sein? Herein!“, worauf die Tür aufflog.

Ein gut gebauter Junge kam herein. Er war hatte Muskeln, sah aber nicht wie ein Bodybuilder aus. Seine langen Haare hatte er zu einem Zopf zusammengebunden. Seine Haut hatte einen gesunden Teint, sie hatte einen schönen Braunton.

Er hatte dunkle Augen, die tief in den Höhlen saßen. Es sah aus, als wäre er nicht nur gerade erst aufgestanden, sondern auch ziemlich durcheinander.

„Jacob!“, rief die Lehrerin. „Da bist du ja. Wir haben uns alle gefragt, ob du heute noch kommst. Was hast du so lange gemacht?“

„Ich.. ich hatte.. verschlafen.“, sagte er langsam, während er die neue Schülerin auf seinem eigentlichen Platz musterte.

„Es ist schon die fünfte Stunde.“, sagte Frau Kaden verblüfft.

„Es war eine lange Nacht. Ich hatte Bauchschmerzen.“, log er. Alice brauchte ihn nicht zu kennen, um seine Lüge zu entlarven.

Gerade heute Morgen hatte sie eine Vision von Bellas und Edwards Treffen gehabt. Da war natürlich auch Jacob mit dabei.

„Wenn jetzt alles wieder in Ordnung ist, ist ja gut. Setzt dich, wir fangen jetzt mit Algebra an.“

„Wo.. wo sitze ich? Mein Platz ist eigentlich neben Bella, äh, Isabella.“

Sein Blick wechselte von Bella zu Alice bis er auf seiner Freundin ruhen blieb. Er sah sie verletzt und zugleich wütend an.

Die Lehrerin runzelte die Stirn.

„Das dachte ich auch, aber anscheinend wurdest du umgesetzt.“

Jacob strafte Alice mit tödlichen Blicken, die ihre Wirkung weit verfehlten. Alice lächelte süß zurück.

Frau Kaden warf einen Blick auf ihr Klassenbuch, auf dessen erste Seite die Sitzordnung stand.

Das Vampirmädchen konnte sich vorstellen, was die Lehrerin gerade vor sich sah.

Jacobs durchgestrichener Name neben Bellas und dafür stand jetzt ihrer dort. Ein paar Reihen weiter hinter stand sein Name nun neben Elisabeths.

„Du sitzt jetzt neben Elisabeth.“

Jacobs Augen weiteten sich kurz, bevor er sich zu seinem neuen Platz in der vorletzten Reihe schlürfte.
 

Die Mittagspause.

Eigentlich war sie früher Bellas und für den Rest der High School die schönste Zeit, während der Schule. Es war die längste Pause mit 4o Minuten. Zwar verbrachte sie diese nicht mit Essen und aufs Klo gehen wie andere in ihrem Alter, aber sie konnte dann Hausaufgaben erledigen und sich für die nächste Stunde vorbereiten, was sie nur noch sehr selten bis gar nicht tat, als Jake ihr fester Freund wurde. Also um genau zu sein, tat sie es seit anderthalb Jahren nicht mehr.

Doch neuerdings hasste Bella diese Pause. Die Zeit in der Cafeteria war die einzige, die Bella nicht fürchtete, aber das lag nur daran, dass Jacob ihren Wunsch berücksichtigte, sich nicht vor der ganzen Schule zu streiten. Nein, das tat er nur noch, wenn sie ihre Mahlzeit beendet hatte und sie sich auf die Treppe setzte oder beim gutem Wetter draußen auf dem Hof.

Bei gutem Wetter, wie es heute war. Aber Bella wollte die Sonne nicht sehen. Sie wollte nicht das helle Ding sehen, dass sie trotzdem so anstrahlte, während ihre Welt dabei war, auseinander zu brechen.

Es soll regnen, dachte sie zum ersten Mal in ihrem Leben. Das würde so viel besser zu meiner Laune passen.

Nichtsdestotrotz war die Wärme anziehend. Sie ging also trotzdem raus auf den Hof, aber statt sich wie immer auf die Mauer zu setzen, zog sie dieses Mal einen feuchten Platz hinter dem Busch gleich in ihrer Nähe vor. Dort musste sie die Sonne nicht ansehen, die ihr voller Elan ihre schlechte Laune erhellen wollte.

Bella hatte kaum ihr Buch aufgeschlagen, als sie jemand hinter sich spürte.

„Edward..?“, entwich es ihr, doch entsetzt stellte sie fest, dass sie falsch gelegen hatte. Jacob Black.

Mist. Es war nicht so, dass Bella sich nicht freute ihn zu sehen. Doch es ist einfach zu viel, viel zu viel passiert, als dass sie hätte so tun können, als wäre nichts geschehen.

„Nur knapp daneben.“ Ihr Freund lächelte sie bitter an.

„Oh.“

Bella kniete sich hin. Sie steckte ihr Buch wieder ein. Zum Lernen würde sie wahrscheinlich nicht mehr kommen. Bella überlegte, wie sie die Lage retten oder was sie sagen könnte, aber Jacob ergriff bereits das Wort.

„Ich wollte mit dir noch mal über heute Morgen reden.“

Und genau, weil er darüber reden wollte, wollte sie ihm heute nicht begegnen. Aber genauso gut wusste sie, dass es ohne dieses „Reden“ kein „Jacob und Bella“ mehr geben würde und das würde ihr sehr fehlen.

Also atmete sie durch und richtete sich auf.

„Ja?“, fragte sie kleinlaut.

„Wieso bist du einfach gegangen, ohne mich aufzuwecken?“

Für eine drittel Sekunde dachte die Gefragte an eine Antwort wie: Ich hab's vergessen, doch da sie weder lügen konnte noch wollte, ließ sie es sein.

„Hör zu. Ich weiß selbst nicht, warum. Es ist einfach passiert. Ich hab nicht nachgedacht und ich weiß, es war falsch und-“

„Du hast nicht nachgedacht, es ist einfach passiert. Weißt du, wie das klingt? Einfach nur billig. Wie in den Filmen, wo eine Frau fremd geht und ihr Mann sie zur Rede stellt. Wieso sagst du mir nicht einfach, wieso du gegangen bist? Und ganz ohne Auto? Und ohne Regenschirm?“

Bella schluckte. Dass die schlimmste Wahrheit schon so schnell ans Licht kommen musste, hatte sie nicht gedacht.

„Edward ist gekommen und-“

Edward ist gekommen!“, schnitt Jacob ihr das Wort ab. „Edward ist gekommen! Und das ist der Grund, warum wir unbedingt gleich los mussten! Wir konnten ihm nicht sagen, dass du schon ein Freund hast oder so was?“

Bella dachte eine Antwort wie:

Ich hätte es ihm sagen können, doch es hätte nichts geändert. Ich wäre trotzdem mitgegangen.

Aber sie spürte, dass es die falschen Worte waren.

„Man, Bella.“ Jacob sah ihr eindringlich in die Augen. „Ich dachte, es wäre wieder alles in Ordnung zwischen uns. Ich bin heute Morgen extra vorbeigekommen, aber du lässt mich wieder links liegen für jemanden wie ihn. Du kennst ihn gar nicht. Er ist dir fremd. Wer weiß, wo er dich heute hätte überall verschleppen können? Er hätte dir sonst was antun können und niemand hätte gewusst, wo du warst oder wer es war. Und was ich auch nicht verstehe- woher weiß er, wo du wohnst? Und warum taucht er immer dort auf, wo es ihm gerade passt? Ihm kann man nicht trauen.“

„Doch kann man!“

Bella sagte ihre Worte mit solch einer ungewohnten Heftigkeit, dass Jake zurückwich und sie sich den Mund mit ihren Händen zuhielt.

Ihr Herz schlug schneller. Ein Kloß saß ihr im Hals, ein Kloß bestehend aus Sätzen, Beleidigungen und Wörtern, der unbedingt raus wollte.

Es war, als hätte ein Geist ihren Körper gefangen genommen- oder zumindest ihre Stimmbänder.

Bella hielt sich den Mund noch immer zu, aus Angst, dass da etwas raus kommen würde, dass sie später bereuen wird. Aber vorallem, dass es Jake verletzten wird.

Der Kloß rutschte höher und höher gegen die Anziehungskraft. Er wollte raus.

Sag ihm deine Meinung. Lass ihn Edward nicht so beleidigen!, sagte eine Stimme in ihr. Die Stimme hörte sich stark an, wütend.

Aber Jacob.. Er ist mein bester Freund. Und er hat Recht! Mir hätte so vieles passieren können!, rief eine zweite Stimme. Sie war weinerlicher, nicht so durchsetzungsfähig und kam ihrer eigenen am nächsten.

„Die Zunge soll dir erkranken für eine solche Zumutung!“, rutschte es ihr wieder heraus.

„Erkranken, jawohl! Unbrauchbar soll sie werden, nur noch den Geschmack der Reue und der Demut sollst du schmecken!“
 

Jacob kannte seine Bella. Niemals würde sie so mit jemanden reden, geschweige denn mit ihm. Der Ton war ganz anders, die Wortwahl, das Temperament.

Hat ein Geist von ihrem Körper Besitzt genommen? Das würde auch die Aktion von heute Morgen erklären. Wessen Geist konnte es dann sein?

Vielleicht eine alte Freundin Edwards? Jacob lachte in sich hinein. Es war helllichter Tag und trotzdem dachte er an so was wie Geister. So was dummes.
 

Alice hatte ihr Gespräch von der Tür aus gelauscht. Sie brauchte keine Vampirohren, um sie zu verstehen.

Eine Veränderung ist durch Bella gegangen. Ihr Tonfall, ihr Temperament, ihre Haltung.

„Isabella Curie Iwan.“, flüsterte Alice. Sie konnte es selbst nicht fassen. Was passierte da? Edward hatte sie vorgewarnt, aber die Überraschung saß ihr tief im Nacken.

Gespannt hörte sie zu, wie ihr Bruder von der „neuen“ Bella heftig verteidigt wurde. Jacob war am Anfang sprachlos, doch er nahm den Kampf bald wieder auf.

„Sag das noch mal!“, rief sie. Alice sah wie Bella ihre Faust hob. Schnell raste sie auf ihr Ziel zu. Der Junge rieb sich seine schmerzende Wange. Er schien gar nicht zu verstehen, was gerade passiert ist.

Aber Alice verstand es. Bellas Temperament ging wieder mal mit ihr durch.
 

Bella hielt sich erschrocken den Mund zu. Was hatte sie eben getan? Sie hat Jake geschlagen!

„Es..“, versuchte sie eine Entschuldigung zu stammeln, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken. Das Schuldbewusstsein schien sich nicht zu melden. Warum nicht? Warum tat ihr Herz nicht weh? Das tat es sonst doch auch immer, wenn Bella etwas Schlimmes getan hatte. Warum jetzt nicht? Warum?

Plötzlich hörte sie, wie jemand lachte.

Sie drehten sich beide zur Tür. In dem Moment kam Alice. Ihr Lachen hörte sich wie Glockengesang an. Für eine Sekunde konnte es Bella aufheitern. Aber nur für eine kurze, wundervolle Sekunde.

„Alice, was machst du denn hier?“, fragte Bella sie verwundert. Wie viel vom Gespräch hatte sie mitbekommen? Und warum lachte sie so amüsiert?

Als hätte Jacob ihre Gedanken gelesen, fragte er schroff:

„Was gibt’s da zu lachen?“

Alice stand direkt neben ihnen. Sie lächelte sie an.

„Nichts. Ich dachte gerade nur, wie sehr Bella eine alte Freundin von mir ähnelt. Das ist alles.“

„Dann kannst du ja wieder gehen.“, fuhr Jake sie an. Es stand ihm auf dem Gesicht geschrieben, dass er sie nicht mochte. Wieso musste sich die Neue auch neben ihr setzen?

„Nein.“, antwortete sie freundlich, aber dennoch entschieden „Ich will nicht, dass ihr euch gegenseitig schlägt, wenn ich mich umdrehe. Ihr sollt euch wieder vertragen.“

„Was wir hier machen, geht dich gar nichts an!“, schrie Jacob fast.

„Mag sein, aber trotzdem. Ich kann es nun mal nicht leiden, wenn sich zwei streiten.“

„Ach, komm schon!“

Bella drehte ihren Kopf von Jake zu Alice, von Alice zu Jake. Immer wieder, ohne zu wissen, was sie damit eigentlich bezweckte. Hoffte sie, dass ihr dann so schwindlig wurde, dass sie umkippte?

„Hört auf!“, schrie sie irgendwann, als Jacobs Gesicht bereits rot angelaufen war. Alice dagegen sah immer noch so blass aus.

„Ihr.. ihr bringt mich um! Hört auf, euch anzuschreien!“

„Sie hat doch angefangen! Was muss sie sich auch bei uns einmischen?“, rief Jacob.

„Ich wollte doch nur helfen.“, verteidigte Alice sich.

„Ist mir egal, ist mir egal!“, stieß Bella mühsam hervor. Ihr Kopf drohte zu zerspringen. Er konnte massenweise Schulstress verarbeiten, doch an Dingen, wie Streit zwischen ihren besten Freunden, scheiterte es kläglich.

Bella ließ ihren Rucksack liegen und lief weg. Sie halte sich dabei die Ohren zu. Sie wollte nicht mehr hören, nichts mehr.

Sie hörte, wie Jacob und Alice ihren Namen schrien, aber sie lief trotzdem weiter. Statt zurück ins Schulgebäude zu laufen, ging sie auf den Parkplatz, der sich gleich neben dem Schulhof befand. Noch immer hielt sie sich die Ohren zu, obwohl sie die geschrienen Wörter längst nicht mehr hören konnte.

„Ist etwas passiert?“, hörte sie ein sanfte Stimme sagen. Verblüfft nahm sie ihre Hände wieder runter. Die Stimme war zu tief, um Alice zu gehören und zu sanft, um Jacobs zu sein.

Edward. Edward Cullen stand vor ihr mit einem Blick, der ihr fast das Herz zerriss. Sie ging schnurstracks auf ihn zu und ließ sich von ihm trösten.

„Es ist schrecklich.“, sagte sie nur. „Jake und Alice streiten. Ich kann nicht mehr. Sie haben sich heftig angeschrien und ich hatte das Gefühl, als wäre nur ich Schuld an dem Streit.“

Edward streichelte ihren Rücken. Es tat so gut. Es war, als hätte ein Schiff bei Gewitter endlich ein Leuchtturm gesichtet.

„Und was willst du jetzt machen?“

Sie zuckte die Schultern. „Keine Ahnung.“, gab sie zu. „Ich will einfach nur weg und den Beiden im Unterricht nicht begegnen. Weißt du, Alice sitzt sogar neben mir. Kannst du mich nicht einfach in den Volvo mitnehmen und wir fahren irgendwo hin?“, scherzte sie, doch ihre Augen sahen sehnsüchtig den Wagen an.

„Gut.“

„Gut?“ Bellas Kopf ging ruckartig nach oben. Was hieß hier gut?

„Ich nehme dich mit.“, sagte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Was bedeutete „er nahm sie mit?“

Doch stattdessen fragte sie: „Wohin?“

„Irgendwohin, wo du meiner Schwester und deinem Freund nicht begegnen musst.“

Sie lachte leise.

„Das klingt gut.“

Sie sah, wie Edward zu seinem Auto ging und ihr die Tür öffnete, als Aufforderung, dass sie einsteigen sollte.

Bella hörte noch einmal Jacobs Worte:

Du kennst ihn gar nicht. Er ist dir fremd. Wer weiß, wo er dich heute hätte überall verschleppen können? Er hätte dir sonst was antun können und niemand hätte gewusst, wo du warst oder wer es war.

In Gedanken zuckte sie mit den Schultern. Ist doch egal, wohin er mich bringt oder was er mit mir macht, dachte Bella, Ich will einfach nur weg.

Sie stieg in das Auto ein.

Edward ging um das Auto herum, öffnete sich selbst die Tür und setzte sich herein. Er sah Bella tief in die Augen.

„Bist du sicher?“, fragte er sie noch einmal.

Bella konnte ihren Blick nicht von ihm lösen. Seine braunen Augen hatten etwas Anziehendes, etwas Vertrautes, etwas Ungewöhnliches..

„Ja.“, antwortete sie, während sie immer noch in seinem Bann war.

„Gut“, sagte er. Er löste den Blickkontakt und startete den Motor. Das leise Surren erfüllte den Raum.

Bella schaute aus dem Fenster. Der Schulparkplatz, das Schulgelände und der Alltag fuhr an ihr vorbei.

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Vorbei.. ^^

Ich persönlich finde ja, dass Alice etwas OoC geworden ist, aber ich brauchte einen Streit zwischen ihr und Jacob, der Bella dazu bewegt wegzugehen, um Edward zu treffen^^

Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen^^

Liebe Grüße Hikaru



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  jennalynn
2011-07-26T17:07:01+00:00 26.07.2011 19:07
Ich bin total begeistert von deinem FF.
Wirklich eine tolle Idee, schade das er nur so kurz ist.
LG
Von:  Take-kun
2010-04-09T07:31:47+00:00 09.04.2010 09:31
super neues chapter.. :D
iwan werde ichs bestimmt mal lesen xD'
Von: abgemeldet
2010-04-01T22:45:02+00:00 02.04.2010 00:45
ui ui ui tja da gings ja ganz schön heftig zu
und dann bellas kurzschlussreaktion ^^
na das kann ja heiter werden *g*
tolles kapi
ich freu mich schon ganz doll aufs nächste
hau in die tasten ^^

lg
Saturia
Von: abgemeldet
2010-04-01T19:33:57+00:00 01.04.2010 21:33
Hey,
ich freu mich echt riesig, dass Deine FF weitergeht. Klingt doch super! Ich finde die Idee mit Reinkarnation usw. toll und hoffe, dass Dir die Ideen nicht so bald ausgehen, wie es weitergehen soll.

Da kommt wohl doch einiges der alten Bella durch. Zumindest was das Temperament angeht. ;) Ich finde es gut, dass sie sich von Jacob entfernt - den mag ich eh nicht. Hoffentlich findet sie etwas mehr Vertrauen zu Edward. Die zwei - das asbolute Traumpaar!!

Hoffe Du lsst uns nicht lange warten.
LG
Von: abgemeldet
2010-04-01T14:29:39+00:00 01.04.2010 16:29
:D

Freu, endlich geht es weiter. Ich finde ... das ist eine richtig gute Idee und ... Du schreibst so toll. Aber ich verstehe so einiges noch nicht ... ^-^

Wird sich sicherlich klären. ;)

Liebe Grüße
Lolo


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