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But It's Better If You Do

Fortsetzung zu 'Don't You Know Who I Think I Am?'
von

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When you use your lips they better be on me

Da ist es endlich. :'D Bedanken wir uns bei meinem Bauchnabel, der beschlossen hat zu reißen und mich ein paar Tage ins Krankenhaus gebracht hat. Und meinem Mac. :D (Er heißt Chase. *-*)

Ich hoffe es findet Gefallen. :3
 

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Es klingelt gerade zur ersten Stunde und ich packe seufzend, mit einem weinenden Auge, meine Gummibärchen zurück in die Tasche, wo sie die Stunde damit verbringen dürften eine Erkundigungstour außerhalb ihres goldenen zu Hauses zu machen und fröhlich zwischen meinen Heften herumzuturnen, als – doch noch – die Klassenzimmertür aufgerissen wird und ein keuchender Jan in der allerletzten Minute ins Zimmer stolpert.

Jonas grinst und rutscht von meinem Tisch, um sich auf seinen eigenen Platz vor mir zu setzen und wirft mir einen viel sagenden Blick zu, als sich Jan nach Luft schnappend vorne beim Kursleiter entschuldigt und schließlich auf seinen Platz gewunken wird, der sich, oh, Wunder, natürlich genau neben meinem befindet.

„Naa?“, grinse ich, als er sich erschöpft neben mir fallen lässt und seine Tasche mit einem Fußritt unter den Tisch befördert, ohne auch nur im geringsten daran zu denken, irgendwas auszupacken. Der Herr muss ja erst mal wieder zu Kräften kommen, nachdem er die zweihundert Meter von seinem Bett in die Schule gesprintet ist. „Bus mal wieder verpasst?“

„Na?“, äfft er mich nach und wirft einen Blick unter den Tisch, wo er meine Tasche ganz richtig vermutet und kurzerhand danach greift, um die Colaflasche rauszuziehen, die rausguckt und deren Inhalt er jetzt wohl seinem ,geschwächten’ Kreislauf zuzuführen wünscht. Spätestens jetzt dürften die Gummibärchen sich auf die Reise gemacht haben, ich hoffe sie bringen mir wenigstens ein Souvenir mit oder schicken eine Ansichtskarte. Wenn ich schon meine Zeit hier in diesem blöden Klassenzimmer verschwenden darf, während sie sich auf Abenteuertour verlustieren, kann ich schon erwarten ein bisschen davon zu profitieren.

„Angelo angerufen?“, setzt er in dem gleichen Tonfall hinterher und mein Grinsen sackt ein bisschen in sich zusammen, bevor es ganz verschwindet und ich ihm beleidigt die Flasche aus der Hand reiße. Pöh, der glaubt doch nicht im Ernst, dass er mich anstänkern und dann noch den Luxus meines Tascheninhalts genießen darf.

„Nein“, grummle ich und schraube die Flasche jetzt selber auf, um was davon zu trinken, auch wenn ich eigentlich keinen Durst habe, aber so kann ich wenigstens die Situation überspielen und verbiete mir selbst, dazu noch was zu sagen.

Ich kenn mich ja, ich plapper sonst gleich wieder meine ganzen peinlichen Gedanken und Überlegungen aus, die sich über das gesamte restliche Wochenende – von dem Jan die Hälfte noch auf meinem Sofa verbracht hat – realisiert haben und das will ich unter allen Umständen vermeiden, denn ich kenne ja Jans Drang einen ganz gerne mal auszulachen und dieser Schrott in meinem Hirn ist einfach zum Auslachen erschaffen worden, ich hab's ja selbst getan. Bisschen zynisch, aber immerhin.

„Und wieso nicht?“, fragt jetzt Jonas, der sich zu uns umdreht, meisterhaft auf der Kante seines Stuhles balancierend, damit und mit seiner, nicht gerade leise gestellten, Frage die Aufmerksamkeit des Lehrers auf uns zieht, der schon begonnen hat vorne seinen obligatorischen uninteressanten ‚Ihr müsst euch zusammenreißen und hinter die Bücher klemmen, die Arbeit ist mal wieder katastrophal ausgefallen’-Schwachsinn von sich zu geben, auf den sowieso niemand, außer Andreas, der aber wahrscheinlich – ach was, hundertprozentig – die beste Punktzahl erreicht hat, einen Heller gibt.

„Marc, Jan, Jonas, das fängt ja mal wieder gut an“, motzt er auch gleich auf seine üblich überhebliche Art los und Jonas und Jan verdrehen beinahe synchron die Augen. „Montag, die ersten Minuten des Unterrichts und Sie fallen schon wieder negativ auf. Wollen Sie vielleicht gleich den Raum verlassen, damit wir weiteren Störungen aus dem Weg gehen können?“

Jonas kippt mit seinem Stuhl wieder nach vorne und setzt sich richtig hin, ich schnaube, ein eigenes Augenverdrehen unterdrückend und schiebe die Flasche wieder zurück in meine Tasche.

„Nein, tut uns Leid“, beeilt sich Jan zu sagen, der es sich nicht mehr leisten kann, noch einmal aus dem Unterricht zu fliegen oder zu spät zu kommen – weswegen er wohl heute sogar einigermaßen pünktlich gekommen ist, normalerweise säße ich jetzt noch alleine und hätte noch meine Ruhe – und arbeitet damit heute extrem gegen sein Image als am Unterricht desinteressierter Flegel, das er pflegt, seit er weiß, wie man Oma schreibt.

„Gut, dann würde ich Sie doch glatt mal bitten die Arbeiten auszuteilen, Jan“, antwortet der dicke Meinert zufrieden und Jan beißt die Zähne zusammen, knurrt eine leise Verwünschung, steht dann aber brav auf, um der Anweisung Folge zu leisten.

Schadenfroh grinse ich ihn an, als er mir einen angepissten Blick zuwirft – klar, seiner Meinung nach bin ich wieder der Böse – und Jonas kippt wieder mit dem Stuhl nach hinten, während in der gesamten Klasse das Getuschel und Stühle scharren losgeht, weil sich natürlich sofort über die gegenwärtige Note unterhalten werden muss, auch wenn man die Arbeit noch gar nicht in den Händen hält. Man muss schließlich trotzdem sofort den Taschenrechner zücken, um auszurechnen, welche Note man mindestens braucht, um die nächstbeste zu erreichen oder wenigstens nicht von seiner hart erarbeiteten 3 runterzurutschen.

Bei mir ist es eigentlich scheißegal, solange ich mich auf meiner 4 halte, bestehe ich den Kurs. Aber die 4 ist auch verdammt hart erarbeitet, Latein ist einfach nicht mein Fach.

„Dude“, sagt Jonas, aber in dem Moment dreht sich Lina auch zu mir rum und fragt, ob wir einen Taschenrechner haben.

„Süße, seh ich so aus, als wüsste ich überhaupt, was ein Taschenrechner ist?“, frage ich zurück und sie lacht, beugt sich zu Jans Platz rüber, sich kurz nach ihm umsehend, bevor sie seinen aus der Tasche zieht.

Jonas öffnet wieder den Mund, aber ich hebe Einhalt gebietend die Hand.

„Ich hab jetzt ehrlich keinen Nerv dafür mir dein Gesülze anzuhören, ich weiß doch selber, dass ich mit ihm hätte reden müssen, aber ich hege ja immer noch die Hoffnung, dass wir das einfach vergessen und/oder totschweigen können, bis Gras über die Sache gewachsen ist, wir alt und grau geworden sind und unseren Enkelkindern, darüber lachend, davon erzählen können. Oder zumindest seinen, denn irgendwie glaube ich nicht unbedingt, dass da irgendwas von mir durchgeführt wird, was Enkelkinder produzieren könnte.“

Ehrlich jetzt, ich bin schwul und werd das auch bleiben, das ist eines der wenigen Dinge, bei denen ich mir sicher bin. Bill; Mädchen oder Junge, Chemie oder Bio abwählen oder Pudding oder Eis zum Nachtisch? – In allen drei Fällen würde ich beide Wahlmöglichkeiten ankreuzen. Aber bei hetero oder schwul gibt es nur diese eine Antwort, Hundertpro.

Ich weiß, ich bin sonst auch eigentlich nicht so ein Feigling, was so was, wie das Ansprechen prekärer Themen, angeht, und bis vor ein paar Tagen hätte ich noch ziemlich viel dafür gegeben, dass das Thema zufällig auf den Tisch kommt und Angelo irgendwie drauf reagiert.

Aber nachdem er nun sauer auf mich ist, seit er es weiß und aus meiner Wohnung gestürmt ist, bin ich mir eigentlich überhaupt nicht mehr sicher, ob ich das noch will, im Moment will ich einfach nur überleben. Ich Weichei.

„Du wirst das nicht unter den Teppich kehren können“, prophezeit Jonas und ich zucke mit den Schultern.

„Ich frage mich, seit wann alle meine Freunde unter die Hobbykummerkastenonkel gegangen sind und nicht, wie sonst, immer dezent schweigen und so tun, als würde es sie nichts angehen oder als hätten sie nichts mitbekommen“, ätze ich und Gerry schweigt betreten oder zumindest tut er so. Ich zupfe Jan das Blatt aus der Hand, das er mir vor die Nase hält, um es – ohne es anzugucken, versteht sich – unter der Federtasche in den Hefter zu fädeln.

Ich muss mir meine wiederholte Niederlage eigentlich nicht noch unbedingt vor Augen führen. Jonas aber grabscht danach und obwohl ich ihm auf die Finger haue und versuche das Blatt festzuhalten, zieht er es wieder raus und dreht es um, um auf die Note zu spicken.

„Man, war das jetzt wirklich nötig? Ich weiß doch, dass ich ein hoffnungsloser Loser bin, das muss man mir nicht noch unbedingt unter die Nase reiben“, nöle ich und winke Jan zu mir ran, der Jonas gerade seine eigene Arbeit auf den Platz legen will und bemächtige mich des Blattes. Ha, was er kann, das kann ich schon lange, ich bin so ein Gängsta.

Scheiße nur, dass der Blödmann, im Gegensatz zu mir, ganz gut in Latein ist und die rote 2 auf dem Blatt grinst mich hämisch an, so dass ich ihr für ihr dummes Gesicht gerne die Zähne ausschlagen würde. Soll sie mal sehen, was sie davon hat, wenn sie sich so über mich lustig macht, die Sau.

Ob ich sie vielleicht ausschneiden und über meine schlechte Note kleben soll? Eventuell hab ich ja Glück und er hat die Zensuren noch nicht eingeschrieben, sondern macht das erst, wenn wir sie unterschrieben zurückgeben. Würde mir zumindest auch das enttäuschte Gesicht meiner Mutter ersparen. Und den Hausarrest. Den ich nie einhalte.

Obwohl ich dann ’ne Ausrede hätte, damit ich mich nicht mit meinen Freunden – vorrangig, wie man sich denken kann, also nicht mehr mit Angelo – treffen muss, wenn sie mich demnächst wieder quälen wollen.

„Hey“, sage Jonas plötzlich und ich denke schon, dass er jetzt pissig ist, weil ich seine Arbeit gerippt hab, aber er schiebt nur meine eigene über das Blatt in meiner Hand und zeigt dann auf die Note darunter.

„’Ne 3. Ist vielleicht ein gutes Omen“, grinst er breit und ich glotze verblüfft auf die Zahl, die dort steht und vor allem noch geschockter auf das Plus dahinter, das die Tendenz zur 2 deutlich macht und das obwohl ich doch sonst immer nur ganz knapp an der 5 vorbeischliddere. Sie löst sich auch nicht, als ich mit dem Finger darüber reibe. Scheint tatsächlich echt zu sein.

„Verarschen?!“, platzt es aus mir, wie das Viech aus Alien, heraus, und Jan, der gerade ganz viele Menschen glücklich gemacht hat – oder auch nicht, je nachdem, was sie für ’ne Note bekommen haben –, lässt sich wieder neben mir auf seinen Stuhl plumpsen und sieht mich fragend an.

„Was?“

Hey, er ist wie der Weihnachtsmann, oder? Die, die brav gewesen sind und auf ihre Eltern gehört und gelernt haben, hat er mit einer guten Note beschenkt und die anderen, die das nicht gemacht haben, sind am Arsch. Wie geil…ich bin mit dem Weihnachtsmann befreundet!

Das könnte auch erklären, warum ich ’ne 3+ hab, obwohl ich so was von überhaupt nicht gelernt habe. Wer mit dem Weihnachtsmann per du ist, genießt eben gewisse Vorteile, das sollte ich bis Dezember nicht vergessen und mich bis zum 24. mit ihm gut stellen.

„Du hast schöne Augen“, sage ich spontan zu meinem persönlichen Geschenkebringer und klimpere mit den Wimpern, während ich ihm ein strahlendes Lächeln schenke, was bei ihm aber nicht als das selbstlose Kompliment rüberzukommen scheint, als das es geplant war, da er nur skeptisch seine Augenbrauen über den eigentlich nicht ganz so schönen Glubschern – mit Angelos können sie auf jeden Fall nicht mithalten – hochzieht und mich anguckt, als hätte ich ihn gebeten sich für mich zu bücken oder würde vor ihm im grünen Elfendress und mit geringelten Strumpfhosen nackt Polka tanzen. Äh, also…mit nackten…Füßen, oder so…irgendwie.

„Vergiss es, war nicht so gemeint, ist egal, hab das nie gesagt“, sage ich schnell, aber wohl nicht schnell genug, denn er rückt demonstrativ ein Stück mit dem Stuhl von mir ab.

„Bei mir bist du mit deinen warmen Gesten an der falschen Adresse, aber danke für das Kompliment.“

Jonas lacht sich Schrott, Jan geht vor meiner, nach ihm ausschlagenden, Hand in Deckung und feixt auch, aber ich verschränke schmollend die Arme vor der Brust und starre auf die Wundernote, die ich gar nicht von ihm haben kann, denn so nett, dass er so was machen würde, ist er eindeutig gar nicht.

„Und ich dachte immer, der Weihnachtsmann ist nett. Dabei ist er ein ganz gemeiner, unsensibler Idiot, hat einen schrecklichen Klamottengeschmack und von seinen Schuhen wollen wir erst mal gar nicht anfangen“, muffle ich in meinen nicht vorhandenen Bart, woraufhin mir Jan nun doch wieder näher kommt und einen Arm um die Schulter legt, mir auch noch durch die Haare wuschelt.

„Tut mir Leid, dass ich dir diese Illusion nehmen musste, aber irgendjemand musste diese Aufgabe übernehmen. Schließlich bist du jetzt langsam alt genug.“

Der Meinert ruft wieder zur Ordnung, Jonas kippt immer noch lachend zurück nach vorne zu Lina und Jan verzieht sich auch auf seine Seite des Tisches und während die anderen sich wieder dem Lateinunterricht zuwenden, versuche ich mir einen Plan zu überlegen, wie ich doch noch an den Weihnachtsmann rankommen und ihn dazu überreden kann, mir ein paar Begünstigungen bezüglich meiner Geschenke zukommen zu lassen. Kommt vom Schwierigkeitsgrad wahrscheinlich in etwa aufs selbe raus.

Jan tut derweile so, als würde er fleißig mitmachen und Jonas und Lina spielen Schiffe versenken. Sie haben da so eine Wette am Laufen, wer bis Ende des Schuljahres am meisten Spiele gewinnt und der Verlierer muss dem Gewinner im nächsten Jahr die ganzen Lateinübersetzungen machen.

Leider kann ich das mit Jan nicht machen, weil wir erstens um mein, nicht vorhandenes, Glück beim Spielen Bescheid wissen und er zweitens Angst hat, dass ich tatsächlich verliere und ihm mit meinen stümperhaften Kenntnissen, und dem ebenso nichtexistenten Elan was dafür zu tun, die Note versauen könnte.

Da ich mich also nicht anderweitig beschäftigen kann und er heute sowieso auf Oberstreber macht, bringe ich indessen meinen Plan zur Ausreifung, glotze summend, den Schneematsch draußen verwünschend, aus dem Fenster und überlege gerade, ob es klug wäre zu versuchen ein paar Elfen zu bestechen, damit ich im Falle dessen, dass der Weihnachtsmann nicht auf meine Schmeicheleien eingeht, etwas in der Hinterhand habe, oder ob sie nicht korrupt genug und ihrem alten Herrn gegenüber loyal und treu ergeben sind, als ein, einem Engel gleiches – gemeint ist hier nicht nur der Name – Etwas und eins, was eher Ähnlichkeit mit einem Elch hat – sorry, Jonas – den Schulhof betreten und meine Kinnlade gen Boden donnert.

„Scheiße“, zische ich erschrocken und rutsche auf meinem Stuhl nach unten, als würde ich erwarten, dass Angelos Blick als allererstes zu dem einen der 3 Trilliarden Fenster der Schulfront geht, hinter dem ich sitze und mich sein Laserblick bis auf die Unterhose auszieht. Obwohl…

„Was’n los?“, nuschelt Jan neben mir müde und ich lächle ihn schnell unschuldig an, versuche mich nebenbei unauffällig vor dem Fenster breit zu machen, was in etwa so viel bringen dürfte, als würde man einer nackten Frau ein Stirnband in die Hand drücken.

„Aw, dein Schätzchen kommt zu spät“, säuselt er natürlich auch prompt augenklimpernd los, als er meinen besten Freund ebenfalls entdeckt und befördert dann seinen Radiergummi Richtung Jonas, der zielgenau an dessen Hinterkopf landet.

„Jo, Alter, Zuckerschneckchen im Anflug“, sagt Jan, als Jonas sich irritiert rumdreht und nickt zum Fenster, woraufhin Jonas die Augen verdreht, dann aber leicht rot anläuft und Jan einen bösen Blick zuwirft, als er Angelo und neben ihm Gerry entdeckt.

Na bitte, ich fürchte ja mal, dass jetzt kein Zweifel mehr an einer kleinen heißen Affäre zwischen den beiden besteht. Oder einer schnulzigen Romanze, ich glaube das wäre wahrscheinlicher und ich sollte mal versuchen das in Erfahrung zu bringen, wenn ich mit Angelo fertig bin, ihn niedergeschlagen und im Hinterhof verscharrt oder alternativ in die Badewanne eingemauert habe.

„Schnauze“, murmelt Jonas und ich verkneife mir ein Grinsen, damit ich nicht wieder in die Schussbahn gerate. Ich kenne die Jungs, die ich meine Sozialkontakte nenne ja durchaus sehr gut. Wer auffällt ist dran. Ob ich heute vielleicht mal ein schwarzes, in dieser Gesellschaft tarnendes, T-Shirt hätte anziehen sollen? Oder mein jetziges schnell vom Oberkörper reißen und das dann mit Edding anmalen. Wenn ich Glück habe und ganz schnell kritzle, merken sie es vielleicht nicht. Oder falle ich noch mehr auf, wenn ich versuche mich anzupassen, weil schwarz einfach nicht zu mir passt?

„Ey“, tönt es in diesem Moment über den Schulhof und ich falle vor Schreck fast vom Stuhl, als ich die Stimme höre, wobei man kein Hellseher sein muss, um zu erraten, von wem das eben kam, schließlich ist es mitten im Unterricht und die beiden da draußen, sind die einzigen, die gerade über den Schulhof turnen, die Chance richtig zu tippen, liegt also immerhin bei 50 Prozent.

Aber obwohl ich mich ziemlich erschrecke und mich zur Sicherheit lieber kurzzeitig am Tisch festkralle, um nicht aus Versehen gen Boden zu segeln, ist es doch irgendwie ein freudiges Erschrecken und ich frage mich, ob ich mich vielleicht langsam doch mal untersuchen lassen sollte. Stimmungsschwankungen en masse, Schokolade habe ich dieses Wochenende auch genug in mich reingestopft, um, wenn ich weniger schlechte Gene hätte, mit einem Sauerstoffgerät durch die Kante[1] rollen zu müssen, auf Kerle steh ich auch, so wie Jonah und Gerda jetzt anscheinend ebenfalls. Vielleicht haben wir gestern mit dem Alk zu viel von irgendwelchen verseuchten weiblichen Hormonen zu uns genommen und mutieren jetzt alle zu Weibern!

Hey super, dann hab ich vielleicht keine Probleme mehr, wenn ich zugebe auf Kerle zu stehen, sondern werd von nun an schräg angeguckt, weil ich mich zu ’ner Lesbe umgepolt hab.

Mhm, okay, sollte sich Angelo allerdings auch…äh, verwandeln, dann könnte sich das schon zu einem Problem auswachsen, denn eigentlich steh ich ja schon doch eher auf Schwänze, ich weiß nicht, ob meine Gefühle für eine Beziehung ohne Sex ausreichen würden.

Aber okay, ich rede als würde Sex in meinem Leben bis jetzt eine besonders große Rolle spielen, haha. Ich kann eigentlich froh sein, wenn mein PC nicht wieder mal so sehr stockt, dass das Abspielen von gewissen Videos auf bestimmten Seiten nicht zur qualvollen und nervenaufreibenden Tortour wird und das eine Mal mit Yannic vor ein paar Monaten war ja auch eher eine solche als irgendwas anderes und als so was wie ein ‚sexuelles Erlebnis’, oder wie man das nennen will, kann man das ja nun auch beim besten Willen nicht bezeichnen.

Obwohl ich mich da sowieso mal wieder extremen Träumereien hingebe, denn bevor ich an irgendeine horizontale Betätigung mit Angelo denken kann, sollte ich ihm noch ein paar verschwulende Gene einspritzen – hust – und selbst dann müsste er sich noch in mich verlieben oder zumindest wenigstens ein klitzekleines bisschen geil auf mich sein, damit das was mit uns wird.

Man kann also in etwa erahnen, wie hoffnungslos ich der Sache eigentlich gegenüber stehe – nach dem Knatsch am Wochenende jetzt sowieso – und dann nicht kapiere, warum und vor allem wo ich dann doch immer wieder einen kleinen Funken Hoffnung ausgrabe.

„Marc“, ruft es in dem Moment und mein kleines dummes Herzchen kann sich wieder nicht entscheiden, ob es mir vor Freude in den Hals hüpfen oder lieber in die Hose rutschen soll.

„Oh, nein“, flüstere ich deswegen und versuche noch ein bisschen tiefer unter den Tisch zu kriechen oder gleich ganz mit dem Hintergrund zu verschmelzen, der in diesem Falle aber von Jan dargestellt wird. Und mit Jan vereinigen…neeeein, lieber nicht.

Ich spare es mir die Wahrscheinlichkeit, dass Angelo uns, oder eher mich, entdeckt und auch gemeint hat, auszurechnen, denn meine Lateinnote sympathisiert ganz stark mit der aus Mathe.

Außerdem befinden wir uns hier im Erdgeschoss und aufgrund der riesengroßen Panoramafenster – scheiß moderne Architektur – und des zweifellos sehr engagierten Putzteams – scheiß Fensterwischer –, plus der Tatsache, dass er sehr gut weiß, wo ich jetzt Unterricht habe, sollte es wirklich unnötig sein mich um diese Rechenaufgabe zu bemühen. Er hat mich gesehen. Aber ich will nicht gesehen werden, vielleicht sollte ich noch mal darüber nachdenken, ob das mit dem Verschmelzen eine machbare Angelegenheit wäre.

Aber da ich ja da diesen einen Freund habe, der andere Leute, und wie es aussieht anscheinend auch vor allem mich, richtig gerne leiden sieht, macht er mir natürlich gleich sofort einen fetten Strich durch die Rechnung, spielt Angelo einen perfekten Pass zu und hat wohl vor mich ins Aus zu spielen.

Er stößt mir gegen die Schulter und als ich ihm einen kurzen bittenden Blick zuwerfe, dass er das doch bitte lassen soll, weil ich eigentlich noch nicht vorhatte heute zu sterben – ja, ich hab’s nun mal gerne dramatisch –, sieht er so aus, als würden nur noch seine Ohren verhindern, dass seine breit grinsenden Mundwinkel am Hinterkopf zusammentreffen.

„Willst du deinem Schatzi nicht Hallo sagen?“, fragt er mich und bevor ich mich überhaupt darüber aufregen kann, dass ich das eigentlich tatsächlich gerne würde, ist er aufgesprungen und dabei das bis eben angelehnte Fenster aufzureißen. Dass er sich eigentlich keinen Ärger mehr leisten kann, damit sicher einhandeln wird und unter ‚Ärger’ wohl auch so was wie kleine Pläuschchen aus dem Klassenzimmerfenster mit ein paar Freunden fallen, scheint er entweder verdrängt zu haben oder es ist ihm im Moment schlicht egal.

Hatte ja schon erwähnt wie liebevoll er mit anderen Leuten immer umgeht und wie gerne er sich über ihre Leidensgeschichten lustig macht, da kann man auch mal so was wie nicht vorhandene Sympathien von Lehrern für seine Person und darauf und auf seinen Aktionen folgende Maßnahmen außer Acht lassen, Hauptsache man hat seinen Spaß. Schadenfreude ist wohl bekanntermaßen immer noch die schönste Freude und Jan ist ein Meister darin.

„Angelo, altes Haus, was läuft?“, fragt er gerade breit grinsend.

„Nicht viel“, kann ich Angelos Antwort hören und würde mich jetzt gerne aus dem Fenster und an seinen Hals werfen, so richtig schön theatralisch, als hätte ich ihn jahrelang nicht gesehen und er wäre eben aus dem Krieg mit den Russen heimgekehrt. „Kann ich mal mit Marc sprechen?“

Und während ich meinen Kopf auf den Tisch niedersausen lasse, Jonas mir, wahrscheinlich ebenso feixend wie Jan, den Kopf tätschelt und auch langsam der Meinert mal checkt, was seine Schützlinge hier hinten Feines treiben, frage ich mich, in welcher schlechten Nachmittagstelenovela ich hier eigentlich gelandet bin. ‚Kann ich mal mit Marc sprechen?!’

Ist doch nicht zu glauben. Würde ich jetzt vor dem Fernseher sitzen und mir diesen Mist reinziehen, würde diese Folge und sowieso diese Farce keine sonderlich gute Bewertung erhalten. ‚Recht unterhaltsam, aber auf Dauer unzumutbar und höchstens mit einem im Tee zu ertragen und als Parodievorlage zu verwenden.’, so oder so ähnlich zumindest würde meine Kritik lauten, wenn denn jemand Wert darauf legen würde.

Wahrscheinlich ist das sogar der Grund, warum es zu meinen Hobbys zählt mir am Wochenende mit den Jungs des Öfteren ordentlich die Birne wegzuknallen – anders ist es eben nicht auszuhalten – und wieso ich mich eigentlich pausenlos über mein Leben und vor allem über mich armen missverstandenen Teenager lustig mache: Ich bin eine niveaulose Unterhaltungs-Sit-Com im Nachmittagsprogramm und nur zur Belustigung für ein paar Dumpfbacken da, die nichts besseres zu tun haben, als anderen Leuten zuzugucken, wie die ihr Leben verbraten – jetzt lasse man ganz unauffällig einen Blick über meine glotzende und teils vom weiblichen Anteil her schon wieder kichernde Klasse, und ganz besonders meine besten Freunde, schweifen.

„Was ist denn hier los?“, unterbricht Herr Meinert meine, wie ich finde, höchst logischen und teils schon philosophisch angehauchten Überlegungen und tritt zwischen Jans und meine und Jonas’ und Linas Bank. Lina glubscht mich auch schon ebenfalls interessiert und unverhohlen sensationslüstern an. Klar, als, außer meine Mutter, haha, einziges weibliches Wesen, das ab und an mal unserem illustren Kreis von Hobbykleingärtnern und Teilzeitidioten beiwohnen darf, weiß sie natürlich, dass es bei uns nie langweilig wird und es immer was beklopptes zu sehen gibt. Und wann passiert es schon mal, dass ich mich mal nicht fangirliemäßig kreischend – im Ernst, wie hohl muss Angelo eigentlich sein, dass er tatsächlich vorher nicht gecheckt hat, dass ich auf ihn stehe? – auf meinen allerliebsten besten Freund werfe? An ihrer Stelle wäre ich auch gespannt, was jetzt schon wieder kommt.

„Nichts, nichts, Angelo will nur mal eben Marc sprechen. Nichts Weltbewegendes.“ Jan lächelt mich milde an, als wäre er eine Mutter, die ihrem achtjährigem Sohn an die Tür ruft, weil der Kindergartenfreund gerade geklingelt hat und davor steht, sich gezwungenermaßen dafür entschuldigen wollend, dass er dem heute im Sandkasten – mit acht spielt man doch normalerweise noch im Sandkasten, oder? Ich weiß nur, dass die Jungs und ich das zu dieser Zeit schon längst aufgegeben und lieber die Katze vom Nachbarn oder den Nachbar selber terrorisiert haben – den Schaufelbagger an den Kopf geworfen hat.

„Also, jetzt schlägt's aber dreizehn. Wo sind wir denn hier?“, donnert der Meinert los und ich springe nun ebenfalls auf, weil ich eine Chance wittere hier lebendig und ohne eine Konfrontation mit Angelo rauszukommen, bei der ich mich eigentlich nur mit unserem fiesen Kursleiter verbünden muss und ehrlich gesagt ist mir das lieber als ein baldiges Leben voller Schmach, weil mich Angelo zur Sau gemacht oder mir die Freundschaft gekündigt hat – vor zweiterem habe ich allen Ernstes wirklich richtigen Schiss –, ich muss mich einfach auf die Seite derjenigen stellen, die die Macht besitzen. Oder die Kreide in der Hand halten, in diesem Falle.

„Ich muss ihnen ausnahmsweise mal recht geben, mein lieber Herr Meinert“, flöte ich und verkünde meine Meinung im Brustton der Überzeugung, bevor ich Jan beiseite schiebe und an das offene Fenster trete, um meine Untertanen – in diesem Falle eben bestehend aus Angelo und Gerry – mit einem königlichen Wink zu entlassen.

Okay, eigentlich winke ich Gerry nur, nicht wirklich gekonnt unauffällig, panisch zu, dass er meinen blonden, leider nicht gelockten, Engel wegbringen und möglichst noch um die Ecke bringen – und damit meine ich nicht die des Schulgebäudes, sondern die, die geradewegs in die Höl-…äh, in seinem Fall wohl eher den Himmel, führt – soll.

„Verschwindet ihr beiden, ihr habt hier absolut nichts verloren. Es ist Unterricht und ihr solltet ebenfalls genau dort sein.“

Ich strahle den Lehrer breit und um Applaus und Ehrenbekundungen heischend an, immerhin habe ich doch wohl mehr als genau seinen Ton getroffen und auch hundertprozentig seine Worte. Aber er sieht eher so aus, als hätte ich mich über ihn lustig gemacht.

Okay, das habe ich in gewisser Weise ja eigentlich auch getan – sozusagen als kleiner Nebeneffekt zu dem schon ernst gemeinten Teil der Aussage, dass sie sich verfatzen sollen –, aber er ist ein Lehrer, er darf so was eigentlich gar nicht kapieren.

„Marc, komm schon, ich möchte mit dir reden.“ Angelo, grinst mich total süß und bittend an.

„Das kann auch nach dem Unterricht geregelt werden.“ Meinert, weit weg von süß und höflich ersuchend. Aber wär auch gruselig, wenn er plötzlich ankommen würde und uns mit Hundeblick und ringenden Händen fragen würde, ob wir unser privates Gespräch bitte auf die Pause legen könnten und wir so gütig wären, ihn seinen Unterricht fortsetzen zu lassen.

Es ist eher Angelo, der flehentlich zu mir aufsieht und mein Herz schon weich und zum Einlenken bereit werden lässt, bevor sich Gerry einmischen kann, der ziemlich verpennt wirkt und nicht so aussieht, als wäre er freiwillig früher aufgestanden, um Angelo Gesellschaft zu leisten, wenn er wie Romeo vor dem Balkon seiner Julia steht und um Gehör ersucht.

Wenn er jetzt allerdings anfängt Shakespeare zu rezitieren, lach ich ihn aus.

„Herr…Dings, Lehrer. Es ist wirklich wichtig. Dauert auch nicht lange.“

Ich krieg gar nicht so wirklich mit, wie der Dings reagiert, in meiner Welt spielt gerade ein unsichtbares und merkwürdigerweise in dieses Klassenzimmer passendes Orchester irgendwelche Schnulzmusik und unterstreicht damit auf wirkungsvolle Weise meine dumm-dämliche Reaktion auf das unsichere Lächeln, das Angelo mir jetzt schenkt.

Na ja, okay, eigentlich höre ich das Zetern schon, ich höre auch Jans fröhliches Lachen, sehe Gerrys blödes Grinsen hoch zu Jonas und kann mir auch dessen Reaktion darauf vorstellen, aber so’n Orchester wäre mir jetzt tausend mal lieber, dann gäb’s nämlich nur Angelo und mich. Da ich selber gerade beinahe von dem Kitschgehalt meiner Gedanken erschlagen werde, drehe ich mich jetzt wieder zur Klasse, von dem ein Teil jetzt schon neugierig aufgestanden ist und aus dem Fenster lugt, während der andere diese Vorstellung hier auf jeden Fall besser zu finden scheint, als den Unterricht, mache ein finsteres Gesicht und verschränke die Arme vor der Brust.

„Ich find’s ja furchtbar unverschämt, dass sich jetzt alle hier einmischen wollen. Sie mit ihrem bescheuerten Unterricht und ihr euch“, ich bohre Jonas, der sich über meinen Tisch gebeugt hat, um wohl einen besseren Blick auf sein Schätzchen zu erhaschen, den Finger in die Brust, „mit euren schmalzigen Blicken. Einzig allein Jan steht auf meiner Seite und das auch nur, weil er sich das wahrscheinlich peinlich endende Schauspiel nicht entgehen lassen will, um sich später darüber lustig zu machen.“

Jan grinst breit und hat logischerweise nicht vor sich gegen diese Anschuldigung zu wehren, ich werfe ihm einen erhabenen Blick zu und drehe mich dann wieder zu Angelo und dem gähnenden Gerry um und lehne mich weit über das breite Fensterbrett, Angelo mit einer Geste bedeutend, dass er sein Ersuchen vortragen kann.

„Möge er sprechen.“ Angelo zieht eine Augenbraue nach oben und sieht mich verständnislos an, was mich seufzend den Kopf schütteln lässt. „Hau raus.“

„Kannst du nicht kurz rauskommen?“, fragt er, wirft einen nervösen Blick auf Jan, Jonas, Lina und den Rest meiner Klasse, der dem Drama hier sensationslüstern folgt.

„Ich kann hier nicht weg, ich hab Unterricht, falls du es bemerkt haben solltest“, schlage ich seinen Wunsch auf ein vertrauliches Gespräch unter vier – oder zehn, ja nachdem wer unserer Freunde vorhätte uns Gesellschaft zu leisten und ich wette darauf, dass Jan auf jeden Fall daneben hocken würde – Augen aus. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie der Meinert hinter mir zustimmend mit seinem Doppelkinn wackelt und ungeduldig darauf brennt uns weiter quälen zu können.

Angelo schnaubt, zuppelt, sich deutlich unwohl fühlend, an dem Saum seiner Jacke rum und wirft Gerry dann einen hilfesuchenden Blick zu, aber der zuckt nur mit den Schultern und ist ihm damit wohl keine große Unterstützung. Aber was hat er auch erwartet? Wenn man Gerry um Hilfe bittet, kann man sich auch gleich einem Stein anvertrauen und man würde wahrscheinlich in etwa die gleiche Reaktion bekommen, auch wenn ich glaube, dass ein Stein nicht so herrlich doof gucken kann wie unser Oberdoofi.

„Spucks aus, Angi, ich hab auch nicht ewig Zeit.“ Hab ich wirklich nicht, ich könnte jetzt zwar noch weitere drei Stunden hier mit dir an diesem hübschen Balkon…äh, Fenster rumdiskutieren, aber irgendwann hatte ich heute auch noch vor zu sterben und ich hoffe eigentlich nur darauf, dass du mir so was sagen willst wie ‚Ich mag dich, aber nicht so. Lass und doch Freunde bleiben.’ oder ‚Ich hatte letztens ganz starke Halluzinationen, du hast mir doch nicht gesagt, dass du in mich verknallt bist, oder?’ Dann könnte ich so was antworten wie ‚Nein, und ich bin mindestens genau so hetero wie unser Moppel-Meinert hier, das hast du dir auch nur eingebildet’ und alle wären glücklich. Na ja, zumindest fast alle.

Angelos Blick schweift wieder unbehaglich über die Fenster, bevor er ihn gen Himmel richtet und es so aussieht, als würde er Gott, Allah, Zeus oder was da sonst noch kreucht und fleucht, um Hilfe bitten.

„Was nun?“

„Okay, also…ähm…ja. Ich…bin…“, er holt tief Luft, „…schwul. Und ich…ich steh auf dich.“

Hm.

Man kennt das ja vielleicht. Es ist spätabends, man ist unterwegs nach Hause, zur Bushaltestelle oder vielleicht mit dem Hund oder dem Frettchen draußen, schlendert nichts ahnend durch einen Park, eine Gartenanlage oder hat möglicherweise auch so viel Pech ein kleines Stück durch den Wald zu müssen. Und plötzlich ist da was. Irgendwo im Gebüsch knackts, dann quietscht, kreischt und raschelt es und das Adrenalin rauscht nur so durch die Adern, weil man Schiss hat jeden Moment angegriffen und abgemetzelt zu werden.

Na ja, zumindest mir ist das schon mal passiert, als ich vor zwei, drei Monaten abends auf dem Rückweg von Jan war, wobei man dazu sagen sollte, dass es ein kleines einzelnes Büschchen in dem Beet vor dem Mehrfamilienhaus, in dem sich die Wohnung von Jan und seinem Vater befindet, war und mich eigentlich so schnell niemand hätte abmetzeln können, der groß genug ist, um sich zwischen so ein paar Ästchen und fünf Blätter zu quetschen.

Trotzdem hab ich den Igel, der dann daraus hervorkroch – ich wusste nicht, dass Igel solche Geräusche von sich geben können – mehr als erleichtert begrüßt, weil ich natürlich, so viel Fantasie ich manchmal auch habe, nicht angenommen hab, dass er ein Fleischermesser unter seinen Stachelchen versteckt haben könnte.

Aber worauf ich eigentlich hinaus will, ist, dass es mir im Moment so ziemlich ähnlich geht, wie damals, als mich der Igel überfallen hat. Mein Adrenalinspiegel ist in ungeahnte Höhen geschossen, in meinem Kopf hat's irgendwie ganz laut geknackt, das Gebüsch – hier dargestellt von meiner Klasse – raschelt, die Igel – Synonym für den Großteil der Mädchen in meiner Klasse – quietschen und kreischen – und der Meinert…na ja, der kreischt auch, allerdings eher ungehalten.

Zwar hab ich begriffen, was Angelo da gesagt hat und auch mehr oder weniger, was das bedeutet, sollte vielleicht außerdem auch langsam mal irgendwie reagieren und ihn nicht weiter wie ein eingefrorenes Eichhörnchen auf Dope anglotzen, aber bei dem Igel hat's auch ’ne Weile gedauert, bis ich wieder mich wieder bewegen und ihn volltexten konnte, was für ein süßes kleines Kerlchen er doch ist. Ich bin wohl eines der seltenen Male in meinem Leben wirklich sprachlos.

Das Sprechen übernimmt jetzt aber wieder Jan für mich, der zuallererst aber spöttisch in die Hände klatscht und amüsiert einen Mundwinkel nach oben zieht, bevor er mir einen Arm um die Schulter legt und mit der Hand unsanft die Wange ,tätschelt’.

„Das war ja ’ne süße Vorstellung ihr beiden, hat einem regelrecht die Tränen in die Augen getrieben.“

„Ach, Klappe, Jan“, antwortet Angelo in ungewohnt bissiger Manier und sieht auch nicht unbedingt fröhlich aus, als er ungeduldig mit der Hand wedelt. „Könntest du...deine Hand...beziehungsweise deinen Arm...bitte?“ Er fuchtelt wieder in unsere Richtung und Jan und ich werfen uns erst einen verwirrten Blick zu – beziehungsweise schaut er verwirrt und ich glotz ihn einfach nur an, weil die Rädchen in meinem Kopf noch laut zu arbeiten scheinen –, bevor seiner auf den Arm um mich fällt und er anfängt breit und wie blöd zu grinsen.

„Aw, schau mal Marci, dein Spätzchen ist eifersüchtig, ist das nicht süß?“, fragt er und imitiert gekonnt das hohe Quietschen der Mädchen hinter uns, woraufhin ich wahrscheinlich endlich checke, was hier abläuft und ihm für seine Bemerkung, ein paar Sekunden verzögert, den Ellenbogen in die Seite ramme. Mehr als unsanft! Ich mein er kann doch jetzt in dieser Situation keine dummen Witze machen, wenn er irgendwas machen will, dann soll er sich Jonas schnappen, sich bei ihm unterhaken und irgendeinen schottischen Freudentanz aufführen oder von mir aus auch steppen und sich die Kleider vom Leib reißen, das wäre wenigstens sinnvoll. Also wenn er sich freuen würde, nicht wenn er sich nackt auszieht, das muss dann doch nicht sein – so viel gibt’s da eh nicht zu sehen, hehe.

„Da beißt mich doch der Bär“, rufe ich aus und glotze Angelo an, der überrascht und verwirrt zurückguckt und schüttle Jans Arm von der Schulter, lehne mich wieder weit über das Fensterbrett raus, kneife die Augen zusammen. „Also...ich mein ,Da tritt mich doch ein Pferd’, aber ich mag keine Pferde, die sehen so gruselig aus, wenn sie den Mund aufmachen und Bären sind irgendwie cooler und...bäriger. Und sie sehen so weich und kuschelig aus, aber ich weiß nicht, ob sie das sind. Man kennt das ja von den Schlangen, die sehen auch nass und glitschig aus und sind es dann gar nicht.“ Ich nicke überzeugt und auf Angelos Gesicht breitet sich langsam aber stetig ein Lächeln aus und ich kann auch nicht anders als zurückgrinsen. „Wenn du willst kannst ich auch ,Ich glaub mein Schwein pfeift’ sagen, denn Schweine mag ich wieder. Die haben so niedliche Schwänze.“ Ich nicke wieder und Angelo senkt kurz den Blick auf seine vom Schneematsch nassen Schuhe und lacht, schaut dann wieder hoch und atmet erst mal sichtlich erleichtert tief ein und aus.

„Kommst du raus?“, fragt er und ich werfe meinen Kopf ein drittes Mal zustimmend durch die Gegend – bildlich vorgestellt ist das irgendwie sehr interessant, nicht wahr? - und will schon die Beine in die Hand nehmen und aus dem Zimmer stürzen – wahrscheinlich würde ich das wortwörtlich schaffen und elegant auf die Fresse fliegen –, aber jetzt schaltet sich doch wieder der Meinert ein, der in der letzten Minute erstaunlich ruhig gewesen ist, wie mir gerade auffällt.

„Nichts da, Sie gehen nirgendwo hin, Marc. Es ist Unterricht und sie beiden“ - er schiebt sich ein Stück an mir vorbei und zeigt abwechselnd auf Angelo und Gerry, woraufhin ihn zweiterer erst mal hemmungslos angähnt - „Sie machen sich jetzt bitte auch auf den Weg dahin, sonst wird diese penetrante Störung des Unterrichts Folgen haben.“

„Ausfall“, schmatzt ihm Gerry entgegen und Angelo grinst breit, allerdings – und ich könnte Luftsprünge machen deswegen – nicht weil Gerrys und Meinerts Geplänkel ihn amüsiert hätte, nein. Also ja, das hat es vielleicht auch, aber grundsätzlich strahlt er im Moment nur zu mir hoch und ich schiebe den Kursleiter beiseite, dessen nächste Worte bestimmt nicht mehr von der netten oder pädagogenfreundlichen Sorte gewesen wären – dafür ist er wahrlich nicht bekannt – und lehne mich diesmal so extrem weit aus dem Fenster, dass Lina schnell nach mir greift, weil das naive Täubchen wohl Angst hat, dass ich rausfallen könnte. Aber da braucht sie keine Angst haben, denn selbst wenn ich rausfliegen sollte, würde ich mir jetzt bestimmt nichts tun, da das hier im Film jetzt ja ungefähr das Ende wäre und vor einem Happy-End einfach nichts mehr schlechtes passiert. Außer es ist ein Drama, aber bis jetzt fand ich mein Leben in wenigen Hinsichten dramatisch. Obwohl, ich bin ja eine Nachmittagstelenovela, da stirbt ja im unpassendsten Moment auch immer jemand weg.

„Sorge dich nicht, holde Maid“, sage ich und grinse über Angelos verwirrten Gesichtsausdruck, weil ich zwar Lina meine, aber trotzdem noch ihn anvisiere, aber als ich ihre Hand auf meinem Arm liebevoll tätschle, scheint er es zu checken.

„Mein Geliebter“, seufze ich dann auf höchst theatralische Weise und strecke ihm meine Hände entgegen, die er zwar trotzdem nicht fassen könnte, wenn er es versuchen würde, weil wir nicht so sehr weit unten sind, aber das hat hier jetzt ja nur symbolischen und dramaturgischen Charakter. „Kein steinern Bollwerk kann der Liebe wehren“, zitiere ich jetzt doch selber den alten Meister und verzichte einfach mal darauf mich jetzt selber auszulachen, weil’s sicher geil käme, aber höchst schädigend für meine tolle Vorstellung wäre.

„Was?“, fragt Angelo lachend und ich kann nicht anders als noch beduselter zu grinsen, einfach weil er so süß und naiv und...dumm – okay, ich kann auch nur die eine Zeile von Romeo und Julia – ist und ich halt scheiße verliebt bin und ich das deswegen eben einfach darf.

„Ich wollte schon immer mal aus einem Fenster springen“, übersetze ich für den kleinen Idioten und wackel mit den Augenbrauen, hätte ihm dazu jetzt zwar gerne passend ein unmoralisches Angebot unterbreitet, aber...na ja, erstens muss da nicht die ganze Klasse – und vor allem Jan, der bestimmt wieder ’ne dumme Bemerkung gemacht hätte – dabei sein und zweitens weiß glaub ich keiner von den Jungs, und somit halt auch Angelo nicht, dass ich ein kleines bisschen versaut bin, denn ich sag ja meistens nicht laut, was ich denke, wenn mir Angelos hübscher kleiner Arsch mal wieder ins Auge springt oder er sich im Schwimmbad oder sonst wo das T-Shirt auszieht. Ich glaub er hat auch bis heute nicht gecheckt, dass ich bestimmt nicht deswegen so gerne in die Stadt gehe, weil ich mir gerne die Tauben angucke und mich mit ihnen unterhalten und sie fragen will, was sie die letzten Tage so ohne mich gemacht haben, sondern da einfach die hübschesten Kerle rumlaufen. Angelo eingeschlossen.

Eben dieser grinst jetzt verstehend und nickt, packt Gerry an der Jacke und geht ein paar Schritte zurück, macht eine auffordernde Handbewegung gen Boden und scheint von der Idee an sich sichtlich begeistert zu sein.

„Tu dir keinen Zwang an.“

„Habe ich nicht vor.“ Und ich würde ja jetzt auch Anlauf nehmen und kopfüber aus dem Fenster springen, wenn ich es könnte, aber irgendwie will ich anscheinend nicht oder zumindest das, was mich festhält. Einem Blick über die Schulter zufolge ist es Herr Meinert und er sieht sehr wütend aus.

„Sie werden jetzt ganz sicher hier nicht aus dem Fenster springen“, motzt er und zieht mich wieder in den Raum.

Liebenswertestes Lächeln aufgesetzt, aber eigentlich hätte ich mir das gleich sparen können, denn der Kerl ist so hart wie Granit – in seinem Kopf sieht das bestimmt gegenteilig aus – und nicht schwul, somit bestimmt genau so wenig mit einem reizenden Lächeln zu bestechen wie das Wort liebenswürdig auf seinen Charakter passt. „Na ja, einfach so rauslassen würden Sie mich ja nicht, oder?“

„Auf keinen Fall.“

„Dann springe ich.“

Und na ja...man darf sich das jetzt nicht vorstellen wie in einem Actionfilm, wo die sogar durch Glas und fallen oder aus dem dritten Stockwerk springen können, ohne sich nur einen Kratzer zuzuziehen oder in der nächsten Sekunde breit auf dem Asphalt zu kleben. So ein paar Stuntmänner würden das vielleicht noch hinkriegen, die kennen ja auch die Technik, abrollen, wegfedern, Fallschirm anbinden, an einen Stuhl klammern und gar nicht erst springen...hrm... Aaaber ich bin ja kein Stuntman, ich bin ein kleiner naiver und grad von Endorphinen total benebelter Marc, ich würde es wahrscheinlich nicht mal schaffen vom Bordstein zu springen, ohne mir was zu brechen.

Demzufolge springe ich nicht etwa elegant und in, mit spannungsgeladener Musik untermalter, Zeitlupe runter und lande katzengleich auf dem Boden, um Angelo dann glücklich strahlend in die Arme zu fallen, sondern versuche umständig auf die Fensterbank zu kraxeln und hole mir dann lieber einen Stuhl zur Hilfe, weil ich anscheinend einfach zu unfähig dazu bin, rutsche erst nach einigem Zögern vom Brett, um unten dann erst mal feierlich umzuknicken, im Dreck zu landen und mir ein paar besonders spitze Steine in die Handballen zu jagen. Aufjaulend lasse ich mich zur Seite kippen und fasse automatisch nach meinem Fußgelenk, dass höllisch schmerzt und wische mir den Matsch und die Steine von der anderen, weil’s da auch scheiße brennt.

Angelo ist binnen einer Millisekunde bei mir – er kann das, er ist im Gegensatz zu mir nämlich ein sehr fähiger Superheld, während ich ja augenscheinlich nicht mal fliegen, sondern nur auf die Fresse fallen kann – und fasst ebenfalls besorgt nach meinem Fuß.

„Bist du umgeknickt?“

Ich nicke und verziehe das Gesicht, weil es sticht, als ich den Fuß bewege.

„Ich bin so unfähig, das war doch jetzt mal total peinlich. Jetzt willst du mich bestimmt nicht mehr und kommst lieber mit Jan zusammen, der sogar besoffen von der Halfpipe fallen kann und sich nicht mal die Haare durcheinander bringt“, jammere ich und lehne meinen Kopf gegen seine Schulter, woraufhin er meine Haare streichelt und ich mich fast augenblicklich besser fühle.

„Also ich fand’s süß“, sagt er leise und lächelt mich an, als ich zu ihm hochschiele und ich strahle sofort zurück. „War total mutig von dir“, fügt er dazu und grinst.

„Mach dich nicht über mich lustig! Ich hab das für dich gemacht, freu dich oder sei wenigstens ein bisschen dankbar.“

„Oh, du bist mein strahlender Held“, spottet er trotzdem weiter.

„Deinem strahlenden Held hat’s die Hände aufgefetzt“, jammere ich und halte ihm eine vor die Nase, schiebe die Unterlippe vor und ernte wenigstens einen wirklich aufrichtig angeekelten Blick, der zwar nicht so runter geht, wie das einer mit ernst gemeintem Mitleid oder ein paar nette Worte getan hätten, aber immerhin.

Was er als nächstes macht, ist mit warmer Butter auch kein Stück zu vergleichen, allerdings nicht, weil er so unsensibel ist, sondern mir im Gegensatz wahrscheinlich irgendwie eine Herzkrankheit verpassen will. OoS könnte man sie nennen, ,Out of Step’.

Er nimmt meine recht Hand in seine und senkt seine Lippen darauf, haucht einen sanften Kuss auf die Handfläche und auch wenn das jetzt voll weh getan hat, dürfte er mir sogar einen Nagel da durch jagen, wenn er dazu nur seinen Mund benutzt.

Mir entweicht ein merkwürdiges Geräusch, dass man in etwa mit denen vergleichen kann, das uns jetzt von oben entgegenschallt und wahrscheinlich klingt wie ein überfahrenes Frettchen. Also ein Frettchen, das gerade überfahren wird, wenn es tot ist, kann es ja nicht mehr quietschen. Aber ich weiß auch nicht, wie ein Frettchen klingt, wenn es grad abnippelt, also sollte ich vielleicht einen anderen Vergleich suchen, aber dazu bin ich echt grad zu...zu was auch immer, nicht mal dafür fällt mir was ein.

„Wow“, sage ich leise und das ist wahrscheinlich das erste Mal, dass ich wirklich irgendwie verlegen in Angelos Gegenwart bin, immerhin kennen wir uns schon seit wir kleine Hosenscheißer sind und das ist ’ne beachtliche Zeitspanne. „Was machst du erst, wenn ich mir auf die Zunge beiße?“

Gerry, der ja immer noch neben uns steht, den ich bis jetzt aber komplett vergessen habe, schnaubt, wobei ich nicht feststellen kann, ob das jetzt amüsiert oder eher so was wie abfällig war und ich wette Jan hat dafür auch ’ne tolle Bemerkung übrig, aber da ich nichts doofes hören kann und jetzt sicher nicht hochgucken werde, um zu gucken, ob er überhaupt noch am Fenster hockt, um damit Angelos Reaktion zu verpassen, hab ich keine Ahnung, wie er jetzt darüber denkt.

Angelo lässt meine Hand wieder los, ich lege sie fast automatisch zurück auf meinen immer noch schmerzenden Fuß und Angelo grinst jetzt reichlich schief, macht ansonsten aber gar nichts, was mich schon enttäuscht sein lassen will. Dann zögert er aber einen Moment, sein Blick zuckt zu meinen Lippen, wovon mir schon fast das Herz stehen bleibt, aber als er sich auch noch zögernd vorbeugt, sollte es wahrscheinlich restlos um mich geschehen sein und gleich kann man mich hier aufwischen. Muss Angelo wohl doch mit Jan Vorlieb nehmen, der Arme.

Als ich aber anscheinend doch noch nicht vorzuhaben scheine, mich in eine Pfütze zu verwandeln und in den nächsten Gulli zu fließen, damit ich den Krokos da unten Gesellschaft leisten kann, beuge ich mich ihm stattdessen entgegen, wesentlich weniger vorsichtig als er, und küsse ihn – und wenn ich das mal dazu fügen darf: endlich!

Wie erwartet geht oben am Fenster ein Quietsch- und Kreischkonzert wie bei einem Tokio-Hotel-Konzert los und ich frage mich nicht zum ersten Mal, warum manche Mädchen eigentlich so absolut fanatisch sind und werden, wenn sich irgendwo zwei Kerle auch nur ein bisschen näher kommen.

Leider ist der Kuss reichlich kurz und unleugbar ungeschickt, aber für unseren ersten Versuch doch wenigstens nicht schlecht. Angelo lächelt mich schüchtern an und ich strahle zurück, als wäre ich gerade durch Tschernobyl gelaufen.

„Und wenn ich mir jetzt irgendwie meinen Sch-“

„Okay, ich hab’s kapiert“, lacht Angelo, steht dann wieder auf und hält mir eine Hand hin, damit ich mich hochziehen kann und auch wenn das mit dem Fuß scheiße weh tut, die Aktion an sich total peinlich war, ich mir wahrscheinlich noch den Arsch abfrieren werde, wenn Angelo vorhat hier noch ’ne halbe Stunde rumzustehen, weil ich ja keine Jacke habe und wir uns wohl gerade vor der ganzen Klasse als total hirnlose Deppen geoutet haben – wobei ich ja irgendwie glaube, dass einige es schon geahnt haben könnten –, war’s das mehr als wert.

„Lass uns reden“, sagt er leise und ich nicke schnell. Zwar hab ich absolut keinen Bock auf reden, weil ich finde, dass jetzt alles klar und geklärt zwischen uns ist, aber wenn er darauf besteht kann ich mich auch ’ne halbe Stunde hinsetzen, ihn ab und zu glücklich seufzend anhimmeln und in den richtigen Abständen nicken.

„Alles was du willst“, sage ich und humple einen letzten Schritt auf ihn zu, werfe mich ihm wortwörtlich an den Hals und drücke wieder meine Lippen auf seine, woraufhin er zwar einen Moment überrascht ist, aber dann ebenfalls die Arme um mich legt und den Kuss erwidert.

Und er kann sich drauf gefasst machen, dass ich das in nächster Zeit sehr oft machen werde. Aber ohne Publikum und wenn dann noch einer quietschen sollte – ich würde aber bevorzugen es weiterhin als ,überfahrenes Frettchen’ zu bezeichnen, ich finde das klingt edler –, dann bin ich das. Daran muss er sich gewöhnen.
 

-
 

[1] Durch die 'Kante rennen/latschen' heißt einfach nur so viel, wie durch die 'Gegend' zu laufen. :)
 

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und Kommis sind natürlich sehr gerne gesehen! :]



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  kabocha_sora
2010-07-16T07:54:43+00:00 16.07.2010 09:54
voll mutig ich wär nich aus dem fenster gesprungen >.<
bin ein zu großer angsthase
und mein lehrer hätte mir schon 3 mal den hals umgedreht wenn einer meiner freunde in den unterricht platzen würde und mit mir was besprechen wollte xD

ich weiss meine komis sind nich wirklich einfallsreich und konstruktiv -.-
aber ich kann so was irgentwie nich deswegen schreib ich mal einfach was mir so im hirn rumschwirt und hoffe es hilft xD
Von: abgemeldet
2010-06-24T20:02:22+00:00 24.06.2010 22:02
Ich weiß .. du kommst dir verfolgt vor. Ich bin ja auch ein kleiner Stalker. Aber bitte, Finn. Hör' auf so gut zu schreiben, sonst werd' ich wahnsinnig.:D
Wobei ich wohl noch wahnsinniger werde, wenn ich gar nix mehr von dir lesen kann x/
Hm. Also schreib' doch weiter =D Thaha. Fazit: Es gefällt mir sehr! (:
Von:  koennte-sein
2010-04-17T17:01:03+00:00 17.04.2010 19:01
~arw~ ich steh total auf jan.
im ernst..der ist toll.
mark x angelo...das ist besser als mark x yannik...*grins*
und der ist schließlich keine tunte - nur speziell.
aber ich sollte aufhören mist zu labern.
vor allem da ich nicht mal weiß, ob du paarungszeit für pinguine schriebst (ja ja ..kurzzeitgedächnis, oder ein anderer chaot...ich hab doch tatsächlich nachgesehen *stolz auf sich ist* und du hast =))
aber hab immerhin ´ne ausrede warum das kein sinnvoller kommi ist...ich wurde gezwungen einen haarreifen aufzusetzten. der ist zu klein. aber ich lass ihn auf. er ist so ein schöner vorrwand. und meine haare sind heute sowieso komisch. die machen was sie wollen. und sie zu glätten...heute nicht..^.^..also jetzt bin ich ziemlich vom thema ab, also mal sammeln , und schmulen wo ich wahr. ach ja...
ich hab doch nicht nachgesehen, weil mir auch so was neues eingefallen (denk mal über das wort nach....etwas fällt in dich rein...das ist ziemlich unlogisch. wenn´s wenigstens...ach...irgendwas wie neudenken oder so...das würd ich voll unterstützen!) und zwar das mark eigentlich verdammt klug ist. die bezeichnungen der schizrophrenie hätt ich nicht gewusst. jetzt aber. dumm ist er trotzdem. <3
und angelo (ich weigere mich ihn ange zu nennen, da muss ich -nein nicht an angela merkel- immer an eine freundin meiner tante denken....´sehr aufdrigigliche, nervige person...) ist einfach zum knuddeln süß.
ich muss dem makilein mal recht geben, als er sich denkt das einige leute aus seinem kurs sie ohnehin schon für deppen halten.
leute ohne macken sind aber langweilig...<3
der lehrer tut mir leid.
einfach weil er mit den chaoten im kurs ohnehin schon kein leichtes leben hat, und dann wird er auch noch zeuge dieser liebesbekenntnis, ein schüler verstaucht sich in seinem unterrícht den knöchel - das schafft aber echt nur mark. das war aus dem ersten stock.- und dann haut ebendieser schüler auch noch einfach ab.
also ich wär empörrt. würde die geschichte der jungs aber irgendwie auch süß finden.
aber da ich als lehrerin jan´s charm verfallen wär -weiß auch nich two der plötzlich hergekommen sien soll- würd ich sowieso alles was er, bzw. seine freunde machen ganz toll finden.
aber obwohl...wär ich als fr. meinert (so heißt der lateinlehrer doch, oder? noch ei nmal guck ich nicht noch mal nahc. auch wénn das andere nachgucken war, um zu erfahren wer pinguine während der paarungzeit schrieb.) nicht ein bisschen alt um auf unreife jungs die fast jedes wochenende ein saufgelage einschieben - was sie sich so langsam auch wieder abgewöhnen muessten, da sie sonst bald abhängig wären - zu stehen?
außerdem sind verhältnisse und beziehungen zwischen lehrern und schülern verboten, hätte sowieso keine chance...0.o...chance ist übrigends das wort was ich schon am grausamsten verstückt habe. es wurde zu "schangze" und - man erkenne die verdesserung "change". aber ich behaupte das die zweite variante schusselfehler sei. auf dem zweiten platz steht übrigens die präposition an. es hatte plötzlich ein h in der mitte.
aber zu wietern entschuldigungen und aussreden an die gefolterten wörter: das war in der 3 und 5 klasse.
ich bin schon wieder komplett weg vom thema....also der ff.
böser böser haarreifen. jetzt kann ich ihn auch absetzten.
das kommi ist nämlich vorbei. und ich hab keinen grund mehr ihn als ausrede zu missbrauchen. bekomme solangsam auch kopfschmerzen von dem teil. und ich höre böse zungen sagen das ich damit sehr sehr dämlich aussähe. wer hat mich denn gezwungen das teil aufzusetzen?
aber jetzt ab damit.

tolle ff und liebe grüße von mir. <-- man merkt der teil ist sehr viel konstruktiver als der rest..jaja.
<3
Von: abgemeldet
2009-10-25T09:56:32+00:00 25.10.2009 10:56
Haha, it's me, the Komminator and now I will kommi your FF, because I want to tu das und I like it and so. @_@

WARNUNG:
Ich bin grade in Plauderlaune, aber es ist keiner da, mit dem ich plaudern kann, deswegen habe ich mich dazu entschlossen einfach alle möglichen Leute nach Randomprinzip zu nerven. d.h. wer mir irgendwie unterkommt hat Pech und muss leiden. Außerdem ist mein Hirn matschig, also erwarte nichts von dem Wisch hier. >_>

Gott, irgendwie bring ich es grad absolut nicht zustande mir irgendwelche schlauen - haha - und/oder kreativen - haha² - Kommentare zu einzelnen Textpassagen einfallen zu lassen, was allerdings nicht an den Textpassagen liegt, die, wie ich dir schon so oft versicherte, einfach große Klasse und total genial - Schloss Einstein, haha, weißte, der Titelsong? da heißt das zwar total egal, glaub ich, aber na ja, das total stimmt ja - sondern einzig und allein daran, dass ich mich momentan in einem Zustand befinde, den man getrost.. ähm, mir fällt grade kein passendes Wort ein, dabei war ich mir so sicher, dass es da eins gibt.. na ja, du weißt ja hoffentlich, was ich sagen will. Aber ich würds dir auch nicht übelnehmen, wenn dem nicht so wäre, weil ich mir im Moment auch nicht so ganz sicher bin, ob ich überhaupt weiß, was ich damit sagen will und ich glaube der Satz ist bescheuert formuliert und ich glaub nicht, dass ich das besser hinbekomme und deswegen lass ich den da jetzt so stehen und so! @_@

Na ja, wie gesagt, ich bin ganz doll froh, dass du eine so umwerfende Fortsetzung zu Angiund Marci verfasst hast und hoffe, du bist mir nicht böse, weil der Kommentar hier eigentlich nichts mit der Story zu tun hat. x_x

So, Ende im Gelände! °-°

Ich dich haben gern als wie als sei ich gewesen eine Zimmerpflanze und das ist nicht sehr sinnig, aber ausreichend hoffe ich, auch wenn das nicht sehr gernhabend klingt, was aber nicht heißen soll, dass ich dich nicht gernhabe, weil ich dich nämlich gern habe und davon ganz viel und alles wird gut und so. *hin und her schaukel*
Could someone call a doctor? @_@

Uh, ich werde verrückt. *-* Aber jetzt hör ich wirklich auf. Gutes Gelingen und guten Appetit und so. +.+
Aloha, Ahoi und bai und ich kann mich nicht dazu überwinden aufzuhören, aber das wird jetzt anders, jetzt hör ich nämlich auf. Ende.
Von:  Superhelden-Brooke
2009-08-30T11:44:35+00:00 30.08.2009 13:44
Ich habs ja schon vorher lesen dürfen und eigentlich weißt du ja wie ichs finde, aber da ich selbst weiß wie sehr man sich über jedes Kommentar freut schreib ich dir was.
Weil ich dich so lieb hab :3

Es ist super süß geschrieben, zergeht einem wie Zucker.
Marc ist so..so..man mir fehlen die Worte er ist so süß, und schnuffisch und..eben voll Marcmäßig xD.

Ich finds wirklich klasse wie sie sich da anfangen zu unterhalten und der arme Lehrer weiß nicht wie ihm geschieht u.u Tut mir ja so Leid, der ärmste *hüstel* xD

Naja bei uns ist im Unterricht auch mal einer ans Fenster, weil er jemanden hat winken sehen den er kennt, und hats aufgemacht und angefangen runterzuschreien, wann er denn jetzt heute Mittag zu ihm kommen soll.
Fand ich für meinen teil sehr amüsant :)

Und du weißt ja, für den richtigen Kerl würd ich auch liebend gern ausm Fenster springen.
(Zum Bleistift wenn Alex unten stehen würde um mich aufzufangen, rawr :3)

Und das tolle an deiner Story ist ja mal, abgesehen davon das du die Charaktere meiner Meinung nach super getroffen hast, das es so total romantisch wirkt und trotzdem nicht kitschig überladen ist, was einem ja schnell passieren kann wenn man sowas schreibt.
Aber bei dir ist das einfach nur süß und total romantisch wie er sich das ausm Fenster wirft xD.

Ich find das von Angelo auch ganz toll wie er da mit Marc redet, und so laut rufen muss damit der ihn hört.
Weil alle können mithören und der erzählt da Marc sozusagen brühwarm das er total auf ihn steht xD.

Dummerweise fällt mir grad garnichts mehr ein, was ich mehr als schade finde, aber ich seh drüber weg weil du ja weißt das ich das KApitel göttlich finde :3.
<33
Von:  Zuecho
2009-08-22T18:29:20+00:00 22.08.2009 20:29
Nanenena mein Lieblingsteil von disch :D
Nanenenanana :D
Und jetzt schreib weiter ._. los hopp hopp ._. Ganz egal was xD
*dir Flausen, Flusen und Fussel in den Kopf setz* :]
:3
Von:  Inan
2009-08-22T18:10:55+00:00 22.08.2009 20:10
Oh mein Gott, das ist ja soooooo niedlich!! ^///^ >.< *____*
Und lustig obendrein, ich hab mich teilweise echt weggelacht XD
Angelo ist echt mutig, ich hätt meinem besten Freund nicht vor versammeltem Publikum meine Liebe geatanden,
vorallem nicht, wenn die eigene Klasse ist, und in der außerdem Mädchen sind
Die Beiden werden nie mehr in Ruhe gelassen glaub ich lol
Ich liebe das, echt!
Wär toll, wenn du noch was schreiben würdest, sowas wie ne MarcAngelo FF wenn sie schon zusammen sind
Megageil, echt!
Von:  Nik_Wonderland
2009-08-22T07:14:26+00:00 22.08.2009 09:14
1.ste!!!!!!!!!!!
ohh wie süss!!!!!!x3
angelo is ja mal echt voll mutig!O.O
ich hät mich das glaub ich nicht getraut..
aber der lehrer is ja auch arm dran steht da also pflichtsperson und `halbgott des wissens` und wird ncih mal wahrgenommen!!
ich glaub jezz weis ich wie unsere lehrer sich fühlen!!XD
vielleicht solte ich auch mal versuchen aus dem fenster zu springen!!XD
aber im guten und ganzen muss ich sagen ist das pittel echt hamma!!
ich liebe es und die 5 jungs ebenfalls!!!!!!
also wenn du noch was schreiben könntest z.B. ne gerry ff *vor sich hinpfeift* oder so halt ne wär das echt toll!!!
BiTTEEEEEEEE!!!!*kulleraugen*
lg Monster


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