Zum Inhalt der Seite

Kleine Oneshotsammlung

YamixHikari
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Von Sonne und Mond

„Malik! Malik, wo bist du, komm sofort hier her!“

„Was ist denn los, ich bin müde.“ Verschlafen kam Malik aus seinem Zimmer geschlichen, es war acht Uhr Morgens, an einem Samstag und sein Yami krakelte hier rum. Aber Mariku war noch nie der Feinfühligste gewesen und ob sein Hikari schlafen wollte war ihm auch ziemlich egal. Ungeduldig tigerte er durchs Wohnzimmer und wartete darauf, dass sich Malik blicken lies.

„Da bist du ja endlich, wurde auch langsam mal Zeit!“

Schläfrig rieb sich der Jüngere die Augen um seine dunkle Seite klar sehen zu können. Er mochte Mariku sehr, auch wenn dieser ihn bestenfalls wie Luft behandelte. Bewundernd glitten seine Augen über den großen muskulösen Körper hin zu dem scharf geschnittenen Gesicht. Die fliederfarbenen Augen seines Gegenübers musterten ihn skeptisch. „Was glotzt du denn so?“

„Ach nur so…“ schnell wendete Malik den Blick von seinem Yami und versuchte diesem möglichst nicht die Röte, die ihm in die Wangen gestiegen war, zu zeigen. „Warum hast du mich gerufen?“

„Ich erwarte heute Abend einen wichtigen Gast und möchte, dass du ein Essen vorbereitest.“

„Ein wichtiger Gast? Wen denn?“

„Das hat dich nichts anzugehn! Du wirst kochen und uns bedienen, mehr musst du nicht wissen!“

Seufzend wendete Malik sich von seinem Yami ab um ins Bad zu schlurfen und sich fertig zu machen. „Malik?!“

„Ja?“

„Hast du verstanden? Wehe heut Abend läuft etwas schief, dann kannst du dich auf eine Tracht Prügel gefasst machen!“

Der Kleinere zuckte etwas zusammen. Er hatte keine Angst davor von Mariku geschlagen zu werden, vielmehr tat es ihm weh, dass der überhaupt so grob mit ihm umsprang. Bedeutete er seinem Yami denn gar nichts? Niedergeschlagen trottete er ins Badezimmer um sich frisch zu machen. Wie sehr beneidete er doch Yugi um seine Beziehung zu Yami. Atemu hatte sich dem Kleinen ja geradezu zu Füßen geworfen und ihn angefleht, mit ihm zusammen zu sein. Aber solch ein Verhalten durfte er von Mariku nicht erwarten. Wenigstens hatte er es etwas besser getroffen als Ryou, der wurde ja in einem fort von seinem Yami gequält. Apropos Bakura, wer anderes als er könnte Marikus wichtiger Gast sein. Natürlich, jetzt viel es dem Hikari wie Schuppen von den Augen. Mariku war in letzter Zeit ziemlich versessen darauf Zeit mit dem Grabräuber zu verbringen, ob da wohl mehr dahinter steckte? Was heckten die Beiden nur wieder aus? Vielleicht sollte er seinem Yami mal ganz vorsichtig auf den Zahn fühlen, wer weiß in was für einer Katastrophe, das sonst wieder enden würde. Fertig angezogen schlich Malik zurück ins Wohnzimmer, wo seine dunkle Hälfte gerade vor dem Fernseher saß und sich irgendwas auf dem Sportkanal ansah.

„Du, Mariku, ist es Bakura, der nachher vorbeikommt?“ Fragte der Kleinere leise. Er traute sich nicht lauter zu sprechen, aus Angst der Yami könnte böse auf seine Fragerei reagieren. Der drehte sich verwirrt zu seinem Hikari. „Dich gibt’s ja auch noch…“ Mariku musterte den Kleinen mit einem durchdringenden Blick. „Woher weißt du das?“

„War nur so eine Vermutung. Was macht ihr denn so heute Abend?“ Er konnte erkennen, wie der Ältere genervt mit den Augen rollte. Ihn nervten die Fragen seines Hikari sichtlich. „Essen, was sonst. Ach ja, stell Kerzen oder so was auf, es soll, wie heißt das nochmal…ach ja, es soll romantisch sein?“

„Romantisch?“ Verdutzt starrte Malik den Älteren an. Das es dieses Wort überhaupt im Wortschatz seines Yami gab erstaunte ihn nicht weniger, als die Tatsache, dass Mariku sich ein romantisches Essen mit Bakura wünschte. Irgendwas war hier ziemlich seltsam, ob sein Yami sich in Bakura verliebt hatte. Das konnte er einfach nicht glauben, was wäre das denn für ein Alptraum, Mariku in einer Liebesbeziehung mit Bakura. Eine größere Katastrophe konnte es doch gar nicht geben. Was fand sein Yami nur an dem Dieb, zugegeben, er hatte eine tolle Figur und sah auch sonst ziemlich gut aus, aber war er denn nicht mindestens genauso attraktiv wie Bakura?

Malik kämpfte mit dem Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte. Er hätte mit seiner Schwester und Odion zurück nach Ägypten gehen sollen, aber stattdessen war er hier geblieben um mit seinem Yami zusammen zu sein. Wieso merkte der denn nicht, dass er alles für seinen Hikari war?

„Malik?“

Aus seinen Gedanken geschreckt sah der Jüngere auf. „Ja?“

„Ich habe dir was aufs Bett gelegt, dass wirst du heut Abend anziehen.“

Schnell lief der Jüngere in sein Zimmer um nachzusehen, was Mariku mit ihm vor hatte. Kurze Zeit später kam er mit einem winzigen Leinenrock in der Hand zurück.

„Das kann doch nicht dein Ernst sein? Sowas trag ich nie und nimmer und schon gar nicht vor Bakura!“

„Wieso wird dir bestimmt gut stehn?“

„Sowas haben nur Sklaven getragen, oder Bettler!“

Mariku war aufgestanden und zu seinem Hikari getreten. Widerstand Seitens des Kleinen hatte er nicht erwartet. Er hielt ihn für einen kleinen ängstlichen Schwächling, wie es Yugi und Ryou waren. Mariku hasste Schwäche, er verachtete sie und deshalb verachtete er auch seinen Hikari. Er war ihm einfach zu wider. Ein kleines erbärmliches Würmchen, das auch noch erwartete von ihm beschützt zu werden. Der Jüngere war das krasse Gegenteil von dem was Mariku liebte.

Er ließ eine Hand unter das Kinn des Jüngeren gleiten und zwang in so ihm in die Augen zu sehen. Wieder geschah es, Malik sah ihn mit einem nahezu sehnsüchtigen Blick an und seine Nase wurde von einem ganz zarten Rotschimmer umspielt. Das sein Hikari mehr für ihn empfand hatte Mariku schon vor längerem bemerkt und es ekelte ihn an. „M-Mariku?“

Fies grinsend sah der Yami in das errötete Gesicht Maliks. „Du wirst es heute Abend tragen, für mich! Verstanden, Sklave?“ Der Hikari schluckte nervös, so nah war er dem Älteren selten. Diese Nähe erregte ihn und die Art, wie er gerade mit ihm sprach, so befehlend, wie konnte er da noch widersprechen? „Ja.“

„Gut.“ Zufrieden lächelnd ließ Mariku von dem Kleineren ab und widmete sich wieder seiner Sportsendung. Dieser Abend musste einfach perfekt werden, schließlich wollte er heute Bakura näher kommen.

Traurig betrachtete Malik den Stofffetzen in seiner Hand, er würde ihn Mariku zu liebe tragen und er würde auch ein Essen für diesen zubereiten und alles nur, weil er sich bis über beide Ohren in ihn verliebt hatte. Liebe machte einen wirklich zum Idioten. Aber vielleicht war Bakura ja gar nicht an seinem Yami interessiert, es gab also noch Hoffnung. Durch diesen Gedanken etwas getröstet machte sich Malik an die Arbeit, es gab noch viel vorzubereiten.
 

Endlich war es dann soweit, das Essen war fertig und Malik hatte sich so gut es ihm möglich war herausgeputzt. Zufrieden betrachtete er sich im Spiegel. Einen Vorteil hatte der winzige Stofffetzen um seine Hüften, er verdeckte nur das nötigste und stahl seinem nackten braungebrannten Oberkörper nicht die Show. Wenn Mariku so nicht bemerkte, was ihm alles entging, wusste der Hikari auch nicht weiter.

„Gar nicht schlecht, du hast dir wirklich Mühe gegeben.“

Erschrocken drehte sich Malik um und entdeckte seinen Yami, der in der Tür stand und ihn zufrieden musterte. Der Jüngere spürte, wie er wieder Rot wurde, Mariku sah ihn an und es schien ihm zu gefallen, was er sah. Freundlich lächelte Malik den Älteren an. „Schön, dass du es gemerkt hast.“

Doch der schöne Moment wurde durch das Schellen der Türklingel zerstört. Seufzend quetschte sich Malik an dem Größeren vorbei, um die Tür zu öffnen. Einmal hatte Mariku bemerkt, dass es ihn auch noch gibt und dann kommt auch schon Bakura.

„Oh hallo, was haben wir denn da?“ Mit einem anzüglichen Grinsen musterte der Grabräuber den halbnackten Malik, der vor Scham am liebsten im Erdboden versunken wäre.

„Wie ich sehe gefällt dir meine kleine Überraschung. Malik hat sich liebenswerter Weise bereit erklärt uns heute Abend zu Diensten zu stehen.“

„Hm, so eine Verkleidung würde Ryou auch ziemlich gut stehen, wo hast du die denn her?“

„Nicht so wichtig, du kannst auch ein Stück Gardine nehmen, spielt keine Rolle. Ist ja nicht wichtig, was er an hat, sondern was er nicht an hat.“

„Stimmt auch wieder.“

Ungeduldig zog Mariku seinen Gast zum Esstisch und setzte sich ihm gegenüber. Malik hatte sich auch hier viel Mühe gemacht. Er hatte einen Kerzenleuchter mit weißen Kerzen aufgestellt und auch Tischdecke und Servietten in weiß gehalten. Es wirkte angenehm, gemütlich, aber nicht kitschig.

„Wow, gibt’s was zu feiern oder womit habe ich das hier alles verdient.“ Skeptisch ließ Bakura seinen Blick über den liebevoll gedeckten Tisch wandern.

„Wieso erstaunt dich das so?“

„Ich hab eigentlich damit gerechnet, dass du ne Pizza bestellt hast, die wir vor dem Fernsehr essen. Also in meiner Vorstellung kamen keine Teller oder gar Besteck vor und das da schon gleich garnicht. Nimm’s mir nicht übel Mariku, aber wenn’s ums Kochen geht trau ich dir keine hohle Haselnuss zu.“

„Hat ja auch Hikari gemacht. Auf meinen Wunsch hin.“

„Das erklärt einiges…“

Malik stellte jedem der Yamis einen Teller mit Steak, Bratkartoffeln und Erbsengemüse hin. „Guten Appetit.“

„Ähm, Malik, was soll den das Grüne da auf dem Teller.“ Widerwillig pikste Mariku in den Erbsen herum. „Das sind Erbsen, die sind gesund.“ Entschuldigend sah der Jüngere seinen Yami an, vielleicht hätte er doch einfach nur Fleisch servieren sollen.

„Aha, na gut, du kannst gehen. Aber bleib in Rufweite.“

Schnell trollte sich Malik in die Küche, bevor dem Größeren noch einfiel, dass er doch keine Erbsen wollte. Was die Beiden wohl gerade besprachen? Am liebsten wäre er am Tisch stehen geblieben und hätte jedes Wort mitgehört. Er musste doch wissen, was Bakura von seinem Yami hielt und ob er sich eine Beziehung mit ihm vorstellen konnte. Malik öffnete die Küchentür einen Spalt und horchte angestrengt, vielleicht bekam er ja was mit.

„Jetzt mal ehrlich Mariku, was soll das alles hier? Das ist doch nicht normal für dich!“

„Ach Kura, warum sollte ich meinem Freund und Leidensgenossen nicht mal etwas bieten wollen?“

„Leidensgenossen?“

„Natürlich, wir sind beide nicht gut auf den Pharao zu sprechen und wir sind beide mit schwächlichen Hikaris gestraft. Du mein armer Freund mehr als ich, ich begreife einfach nicht, wie du mit dieser widerlichen kleinen Heulsuse zusammenleben kannst.“

„Hör mal Mariku, lass Ryou da raus!“

„Wieso? Du ärgerst ihn doch Tag und Nacht, besonders scheinst du ihn ja nicht leiden zu können.“

„Mariku, niemand außer mir sagt irgendetwas Schlechtes über meinen Hikari und ich bin der einzige, der ihm wehtun darf, damit das klar ist!“

Verdutzt sah der Ägypter den Weißhaarigen an. Bakura verteidigte Ryou, was war denn jetzt kaputt? „Kann es sein, dass du Ryou gern hast?“

„Was geht’s dich an?“ Ärgerlich stand der Dieb vom Tisch auf, ihm war das hier alles viel zu suspekt. Das Essen und die Fragerei nach seinem Verhältnis zu Ryou, das war ihm dann doch zu privat.

„Aber, bitte sag mir doch, was du an einem Weichei wie Ryou findest? Was willst du mit diesem Schwächling, wenn du mich haben kannst?“

Da blieb dem Weißhaarigen beinahe die Spucke weg. Hatte Mariku ihm etwa gerade indirekt gesagt, dass er etwas von ihm wollte? Das konnte doch nicht wirklich sein Ernst sein! Er sah Mariku streng ins Gesicht. „Es tut mir leid, Mariku, ich möchte dir wirklich nicht weh tun, du bist immerhin mein bester Freund, aber mehr als nur Freundschaft möchte ich nicht, du bist einfach nicht mein Typ. Was Ryou angeht, er mag ein kleiner Schwächling sein, der bei jeder Gelegenheit das Heulen anfängt, aber er ist auch süß, nett und einfach nur liebenswert. Ich mag ihn sehr, sogar mehr als das.“

Ungläubig starrte der Blonde den Grabräuber an, das war gerade nicht wirklich aus dessen Mund gekommen oder? Bakura, der nichts Besseres zu tun hatte, als seinen Hikari zu quälen, liebte diesen.

„Und Mariku, wenn du das, was ich eben gesagt habe Ryou oder irgendwem sonst erzählst, dann muss ich dich leider umbringen! Verstanden?“

Damit ließ Bakura den immer noch völlig entsetzten Grabwächter am Tisch sitzen und machte sich auf den Weg nach Hause zu seinem Hikari.

Malik währenddessen war hin und weg von dem, was er eben gehört hatte. Bakura hatte seinem Yami doch tatsächlich einen Korb gegeben und mehr noch, er hatte sogar zugegeben, dass er Ryou mochte. Vielleicht war sein grausames Verhalten gegenüber dem armen Ryou ja seine Art ihm seine Liebe zu zeigen. Eine ziemlich fragwürdige Art, aber immerhin.

Vorsichtig näherte sich Malik dem Älteren, der noch immer weggetreten vor sich hin starrte. Bakura liebte wirklich diesen kleinen Jammerlappen, wie konnte das nur passieren. Wie sehr er Hikaris doch hasste und ganz besonders diesen Ryou, der war doch die größte Flasche von allen.

„Mariku?“ Zaghaft berührte Malik die Schulter seiner dunklen Seite, der fuhr herum und starrte ihn wütend an. „Was willst du?“

„Es, ich…wegen Bakura, es tut mir leid für dich.“

„Heuchler, tu nicht so, als würdest du dich nicht darüber freuen!“

„Aber es ist wahr! Ich mag einfach nicht, wenn du traurig bist.“

„Hör auf, du hast mir doch nur geholfen, weil du Angst hattest! Du bist doch nichts weiter, als ein schwächlicher Hikari.“

„DAS IST NICHT WAHR! ICH HABE KEINE ANGST VOR DIR! Und ich bin nicht wie Ryou und Yugi.“

„Ach nein, dann sieh dich doch mal an! Läufst hier mit einem Röckchen durch die Gegend. Jetzt erzähl mir bloß nicht, dass du das freiwillig tust.“

„Ich tue es aus Liebe, nicht aus Angst!“ Traurig ließ der Jüngere den Kopf sinken, sein Yami würde ihn nie verstehen.

„Bist du sicher, dass du nicht einfach nur Schiss davor hast, dass ich dir deinen kleinen Hintern versohle?“

„Tu’s doch!“ Ein trotziger Blick traf Mariku. Malik verschränkte herausfordernd die Arme vor der Brust. Er würde seinem Yami schon beweisen, dass er keine Angst vor ihm hatte.

„Treib’s nicht zu weit Kleiner!“ Mariku packte den Jüngeren fest am Handgelenk und zog ihn zu sich, um ihm einen kräftigen Klaps auf den Hintern zu geben. Erschrocken über den plötzlichen Schmerz kniff Malik fest die Augen zusammen. „Na, gib doch endlich zu, dass du Angst hast!“

„Nein!“

„Nun dann, wer nicht hören will muss eben fühlen!“ Die Schläge des Älteren sausten unerbittlich auf Malik herab, doch er versuchte krampfhaft nicht lauthals loszubrüllen.

„Und hast du Angst?“ Stur schüttelte der Jüngere den Kopf, er hatte keine Angst vor seinem Yami! Ärgerlich stieß Mariku den Kleineren von sich und betrachtete ihn verächtlich. Dieser Schwächling hielt doch mehr aus, als er vermutet hatte.

Malik rappelte sich hoch und sah, seinen schmerzenden Hintern ignorierend, seinem Yami ernst in die Augen.

„Was schaust du so? So ein rebellischer Blick passt nicht zu einem Hikari!“ Ärgerlich packte Mariku den Jüngeren und presste ihn mit dem Rücken gegen die Wand. „Eigentlich solltest du wimmernd vor mir auf dem Boden kriechen und mich um Gnade anflehen!“ Mit einer Hand strich der Ältere über die zarte braune Haut Maliks, ließ sie von dessen Hals hinunter über die Brust streichen. Frech zupfte er an dem bisschen Stoff, welches der Jüngere um die Hüften geschlungen hatte. „Na los, fang an zu Winseln, oder du wirst es bereuen!“

Ein erschrockenes Keuchen entfuhr Malik, als er merkte, wie das letzte Stück Stoff, welches ihn bedeckte, zu Boden glitt. „Hör auf!“

„Jetzt tu nicht so, als ob du es nicht die ganze Zeit gewollt hättest!“ Genüsslich streichelte Mariku seinen Hikari am Hintern, der zuckte etwas zusammen. „Och, tut’s noch weh?“

„Fass mich nicht an!“ Natürlich hatte er sich diese Art der Aufmerksamkeit von seinem Yami gewünscht, aber nicht so, nicht ohne Gefühle!

„Du beginnst aber gerade mir zu gefallen, kleine Maus!“ Nahezu zärtlich versenkte der Yami seine Zähne im Hals des Kleineren und leckte anschließend über die Wunde. Der Junge schien doch nicht so eine Memme zu sein, vielleicht ließ sich ja ganz gut Spaß mit ihm haben, jetzt, wo Bakura sich aus dem Staub gemacht hatte.

Plötzlich durchzuckte den Älteren ein unglaublicher Schmerz, der von seiner Leistengegend ausging. Alle Kraft war aus ihm gewichen und er war auf die Knie gesackt. Langsam versuchte er sich wieder zu sammeln. Dieses kleine Miststück hatte ihn doch glatt getreten!

„Ich weiß ja mittlerweile, dass du keine all zu hohe Meinung von mir hast, aber ich bin niemand für nur eine Nacht! Wenn du einfach nur Sex willst, dann hol dir ne Nutte vom Straßenstrich!!“

Wütend und verletzt wendete sich Malik von dem auf dem Boden kauernden Mariku ab, ging in sein Zimmer und ließ die Türe zuknallen. Das Schloss klickte und der Yami fand sich nun allein auf dem Teppich sitzend wieder. Verwirrt starrte er in die Richtung, in der seine bessere Hälfte verschwunden war. Was war nur in seinen kleinen Hikari gefahren, der war auf einmal so…Mariku wusste nicht wie er es beschreiben sollte…Nicht Hikarihaft vielleicht?

Er war auf einmal stolz, selbstbewusst und so anspruchsvoll. Dem Yami missfiel das nicht, es machte seinen Kleinen irgendwie sexy in seinen Augen. Ja, sein Hikari war sexy in jeder Beziehung, wieso war ihm das eigentlich nie aufgefallen. Malik erschien ihm nun in einem ganz anderen Licht. Wieso hatte der Kleine nicht früher diese interessante Seite an sich gezeigt? Um Mariku zu gefallen? Welch Ironie.

Der Yami richtete sich wieder auf und machte sich daran gegen die Zimmertür seines Hikari zu hämmern. „Verschwinde, ich will dich nicht sehn!“ Erklang es von drinnen.

Der Kleine machte Zicken, sehr schön! Mariku liebte es, wenn man ihm wenigstens ein bisschen entgegen zu setzen hatte. Das gestaltete die Sache wesentlich interessanter.

Malik saß mit angezogenen Beinen auf seinem Bett. Das Kinn auf die Knie gebettet und die Arme um die Beine geschlungen. Wieso war sein Yami nur immer so ein Arsch? Warum ignorierte der jede Bemühung, die sein Hikari ihm zu liebe unternahm?

Dieser Lustgetriebene Mistkerl, wollte doch nur mit ihm schlafen, was Malik fühlte war ihm doch völlig egal. Naja, wenigstens hat er bemerkt, dass ich auch etwas attraktiv bin, dachte der Jüngere und seufzte leise.

Plötzlich war ein leises klicken zu hören und Mariku stand im Raum.

„Was, wie?“

„Was wäre ich denn für ein Superschurke, der nichtmal ein Schloß knacken kann?“

„Naja, Superschurke…da sag ich mal lieber nix zu…“

Der Ältere setzte sich neben Malik aufs Bett und betrachtete mit gierigen Blicken dessen nackten Körper. Der Kleine sah wirklich verdammt gut aus und dieser trotzige Blick, einfach zum anbeißen.

„Was ist denn mit dir meine kleine Maus? Na komm, sag dem Onkel warum du so zickig bist.“ Zärtlich strich Mariku seinem Hikari eine blonde Strähne hinters Ohr um dessen Gesicht besser sehen zu können. Wütend schlug Malik die Hand weg und rückte ein Stück von dem Größeren ab. „Lass mich in Ruhe, verarschen kann ich mich alleine!“

„Oho, da hat aber jemand schlechte Laune, so kenne ich dich ja garnicht!“

„Hau endlich ab, ich will deine hässliche Visage nicht mehr sehn!“

„Und frech werden wir auch noch!“ Mit einer Geschickten Bewegung hatte der Ältere Malik auf den Rücken gedreht und saß nun über ihm, die schmalen Handgelenke des Hikari aufs Bett pressend. Mit Entsetzen in den Augen starrte Malik seinen Yami an. Er konnte sich nicht rühren, Mariku konnte mit ihm tun, was er wollte. „Ich hab genug von dir, warum lässt du mich nicht in Frieden?“

„Immerzu habe ich versucht alles zu tun, damit du zufrieden mit mir bist. Ich wollte, dass du mir Aufmerksamkeit schenkst!“ Tränen sammelten sich in den Augenwinkeln des Jüngeren. „Aber immer stößt du mich weg, es interessiert dich doch überhaupt nicht, wie ich mich für dich abrackere. Ich kann nicht mehr…“ Schimmernd suchten sich die silbernen Tropfen ihren Weg zur Erde. „immer musst du mir weh tun.“

„Du bist wunderschön, Hikari!“ Mit einem wunderbar warmen Blick besah sich Mariku den Jüngeren. Er küsste ihn hauchzart auf die Lippen und stupste seine Nase mit seiner eigenen an.

Bei jeder Berührung des Älteren liefen Malik wohlige Schauer über den Rücken, soviel Zärtlichkeit von dem anderen hatte er nie erwartet.

„Warum jetzt, ich liebe dich schon so lange, warum bemerkst du mich erst jetzt?“

„Weil ich vorher nie gemerkt habe, was du für einen stolzen Charakter hast, ich habe dich immer für einen kleinen Schwächling gehalten. Du weißt, ich hasse Schwäche!“

„Ich bin nicht schwach, nur verliebt...“

„Ich weiß. Du solltest dein Temperament nicht so unterdrücken, es steht dir nämlich ziemlich gut.“

Erneut berührten sich ihre Lippen zu einem Kuss. Dieser war nun deutlich intensiver als der Erste. Verlangend öffnete Malik seinen Mund um seinen Yami einzulassen. Der wartete auch nicht lange und sog den süßen Geschmack seines Hikari in sich auf. Nach einer Weile lösten sie sich voneinander und sahen sich mit verlangenden Blicken an.

„Und Bakura?“

„Was soll mit dem sein?“ Fragend legte Mariku den Kopf etwas schief.

„Erst möchtest du ihn und keine halbe Stunde baggerst du mich an!“

Beruhigend strich der Yami seinem Hikari durchs Haar.

„Hm, wie soll ich das sagen? Bakura ist wie der Mond, unerreichbar, kalt und doch mehr als anziehend. Wenn ich ihn sehe habe ich das Bedürfnis ihn zu besitzen, ihm nah zu sein. Aber tief in meinem Inneren weiß ich, dass er mich als Liebhaber immer abweisen wird, vielleicht liegt darin ja meine Faszination für ihn. Du Hikari bist wie die Sonne, warm, strahlend und wie ich jetzt weiß voll Temperament und Stärke. Dich möchte ich nicht nur besitzen, dich möchte ich umkreisen, dir die Welt zu Füßen legen, besonders, wenn du dieses königliche glitzern in den Augen hast.“

Ernst sah Malik seinen Yami an. Diese Worte klangen so leidenschaftlich und er wusste, dass sie ernst gemeint waren.

„Dann tu es!“

„Was?“

„Lege mir die Welt zu Füßen, ich bin dein!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2012-09-10T07:26:03+00:00 10.09.2012 09:26
*schnurr* das war ein total niedliches Bronze.

Malik hat es endlich geschafft aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und das Geständnis von Mariku kam ja auch ziemlich überraschend. Baku war bestimmt noch keine 10 Min weg.
Von:  Mimmy-chan
2010-06-29T19:53:31+00:00 29.06.2010 21:53
wow wer hätte gedacht, das Mariku seinen Hikari so hasst *entsetzt*
Die Vorstellung war mal was ganz anderes. (°°)
Armer Malik, er tut mir leid, doch ich lieb seinen Charakter, da dieser sich starkl von den anderen Hikaris abgrenzt *grins* (>.<)d

chuchu mimmy-chan
Von: abgemeldet
2009-08-19T20:29:11+00:00 19.08.2009 22:29
Okay, ich finde es mal wieder wirklich gut umgesetzt, wie du Marikus Charakter beschrieben hast. Das ist etwas, das du wirklich gut hinbekommst.
Ich hab ja selber etwas Bammel davor, Tendershipping oder Bronzeshipping zu schreiben, weil ich immer denke, dass es OOC wird. Und seien wir mal ehrlich, ein Bakura und ein Mariku kommen am besten rüber, wenn sie etwas gemein, fies und psycho sind.;o)

Auch der Vergleich mit dem Mond und der Sonne war wirklich gut. Allerdings muss ich dir sagen, dass der OS auch zwei kleine Wehrmutstropfen für mich hatte.
Zum einen fand ich es echt etwas schnell, wie er sich nach Bakuras Abfuhr gleich mit Malik tröstet. Das hat so ein bisschen was von Soap *bitte nicht schlagen*
Das Zweite ist irgendwie der Vergleich, denn obwohl er echt gut gewählt ist, vermittelt er mir den Eindruck, dass Mariku Bakura noch nicht ganz aufgegeben hat.

Das ist aber nur mein Eindruck. Kann ja auch sein, dass du das Ganze so geplant hast, für deinen nächsten OS, oder so.

Also bitte nicht persönlich nehmen, ansonsten finde ich deine gesamte Sammlung echt spitze. Freue mich schon auf die nächste Story.

LG -Run-


Zurück