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between you and me

von

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~Atemu~
 

„NEIN! NIEMALS!“

„Hör auf hier rum zu schreien!“

„ICH GEH NICHT ZUR POLIZEI!“

Wütend verschränke ich die Arme vor der Brust und starre Hikaru wütend über den Küchentisch hinweg an. Das kann doch nicht sein Ernst sein, er kann mich unmöglich zwingen wollen Kreti und Pleti von der Sache zu erzählen und überhaupt, die Leute auf der Polizeistation würden sich wahrscheinlich scheckig lachen, wenn wir ohne jeden Beweis mit so einer Geschichte ankommen.

„Beruhig dich doch, niemand möchte dir was Böses. Aber so kann das doch nicht weiter gehen, möchtest du ewig so weitermachen? Atemu, ich mach mir doch nur Sorgen um dich.“

„Dann bleib bei mir, wenn du da bist, wird er mir nichts tun!“

Ernst sehe ich ihm in die Augen. Er wirkt etwas verzweifelt, hat den Kopf in die Hände gestützt und starrt auf seinen Teller.

„Wie stellst du dir das denn vor? Ich muss arbeiten und du musst zur Schule, ich kann doch nicht ständig auf dich aufpassen!“

Besorgt wendet er sich mir zu und streichelt mir eine blonde Strähne hinters Ohr. Er hat recht, was habe ich mir eigentlich davon erwartet ihn ein zu weihen, deswegen wird er nicht aufhören mich zu quälen. Und trotzdem fühle ich mich viel wohler, allein weil Hikaru davon weiß. Müde lächelt er mich an. Ich habe ihn Gestern schon ziemlich auf Trab gehalten, dabei war er an dem Abend ziemlich geschafft. Jetzt tut es mir etwas leid, dass ich ihn so mit in die Sache hineingezogen habe, aber es musste nun mal sein.

„Na komm, ich bring dich zur Schule. Wir müssen uns ein bisschen beeilen, sonst komme ich noch zu spät in die Uni.“

Er hilft mir auf, schnappt sich seine Tasche und bugsiert mich vorsichtig aus der Wohnung. „Aber ich hab meine Schulsachen gar nicht dabei, kann ich nicht hier auf dich warten, bis du mit Arbeiten fertig bist?“

„Kommt ja überhaupt nicht in Frage, du gehst zur Schule, basta!“

Schmollend lasse ich mich durch die Tür schieben, naja war einen Versuch wert. Dabei habe ich jetzt überhaupt keine Lust auf Unterricht. Ich würde viel lieber bei Hikaru bleiben. „Was arbeitest du eigentlich genau?“ Neugierig beobachte ich ihn, wie er den Wagen mit einer Engelsruhe durch den morgendlichen Berufsverkehr steuert. „Ich bin Dozent für Koptisch und modernes Arabisch. Wenn ich keine Vorlesungen halten muss helfe ich einem Kollege dabei eine Ausgrabung vorzubereiten.“

„Du gehst wieder weg?“ Er ist doch gerade erst nach Japan zurück gekommen, da kann er doch nicht schon wieder die nächste Ausgraben planen. Am liebsten hätte ich mich ihm an den Hals geworfen und ihn angebettelt hier zu bleiben, aber dazu bin ich dann doch zu stolz. Trotzdem, er darf mich jetzt nicht allein lassen!

„Nun, das ist doch mein Job. Ich bin nunmal Ägyptologe.“ Er dreht sich zu mir und streichelt mir lächelnd über die Wangen. „Jetzt mach nicht so ein Gesicht, diesmal bin ich ja nur für ein paar Monate, während der Vorlesungsfreien Zeit, in Ägypten. Außerdem dauert es noch ein bisschen, bis ich gehe.“ Viel glücklicher macht mich das zwar nicht, auch wenn es nur für zwei bis drei Monate ist. Aber was mach ich mir denn Gedanken darum, wie ich es so lange ohne ihn aushalten soll, wir sind ja noch nicht einmal zusammen. Seid ich ihm Gestern mein Herz ausgeschüttet habe, vergesse ich diese Tatsache leider zu gerne. Dabei habe ich ihm noch gar nicht gesagt, was ich für ihn empfinde. Er kann es sich wahrscheinlich denken, dumm ist er ja nicht gerade, aber wenn er es weiß, warum sagt er dann nichts dazu?

„Atemu, hey, hör auf zu träumen, wir sind da.“ Verwirrt blicke ich mich um, wir sind tatsächlich schon bei der Schule angekommen. Ach verdammt, ich hab keine Lust. Er fragt noch, ob er mir nicht helfen solle, aber ich lehne ab. Ich hab keine Lust, dass die ganzen blöden Weiber, besonders Tea, ihn angaffen, wenn er mich zu meinem Klassenzimmer bringt. Er ist eben ein Blickfang mit seinen schönen großen blauen Augen und der bronzefarbenen Haut und bevor er nicht mein fester Freund ist, setze ich ihn nicht den lüsternen Blicken irgendwelcher Schülerinnen oder gar Lehrerinnen aus, sonst kommen die noch auf dumme Gedanken.

„Ich hole dich nachher ab, du weißt schon wieso.“

Oh man, er hat also immer noch vor, mich zur Polizei zu schleifen. Hätt ich mir ja denken können. Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Augen zu und durch.

Und wenn ich das hinter mir habe, werde ich Hikaru sagen, was er mir bedeutet…
 

Lustlos schleiche ich in die Klasse und lasse mich auf meinen Platz sinken.

„Hey, Atemu, was machst du denn für ein mieses Gesicht?“

Yugi hat sich neben mich gesetzt und sieht mich besorgt an. Ach, er sieht aus wie ein kleiner Hikaru in niedlich…

Sanft streichelt er mir die Wange. „Was ist passiert? War Hikaru gemein zu dir?“ Traurig sehe ich den Kleinen an und schüttele leicht den Kopf. Was soll ich ihm sagen, es ist einfach zu viel, was mich bedrückt. Hikaru zwingt mich zur Polizei zu gehen und mich vor versammelter Mannschafft lächerlich zu machen. Dann will ich ihn endlich mit meinen Gefühlen konfrontieren und weiß nicht, wie er sich verhalten wird und letztendlich liegen mir seine Worte von vorhin noch quer im Magen, er will wirklich weg gehen und mich hier alleine lassen. Selbst wenn ich ihn dazu bringen könnte mich zu lieben, so würde er doch sofort wieder für ein Vierteljahr ans andere Ende der Welt fliegen. Wenn das nicht zum heulen ist, dann weiß ich auch nicht.

Und jetzt soll ich auch noch den ganzen Tag im Unterricht sitzen! Dabei kann ich mich ohnehin nicht konzentrieren, nicht wenn ich weiß, dass nach der Schule mein letztes Stündlein geschlagen hat.
 

~Yami~
 

Frustriert starre ich mein Handy an. Warum schreibt er mir denn nicht zurück, was ist bloß los mit ihm? Seit Yugi letztens zum Essen bei mir war, habe ich ihn nicht mehr gesehen und so gut wie nichts mehr von ihm gehört. Eigentlich nehmen wir uns jeden Tag wenigstens eine Stunde Zeit füreinander, ob wir uns nun treffen oder nur telefonieren. Doch als ich ihn gestern angerufen habe, war er sehr kurz angebunden und hat mich schnellstmöglich abgewimmelt und heute hat er mich kein einziges mal in der Pause besucht, obwohl er das sonst auch immer tut. Er kann doch nicht böse auf mich sein, immerhin habe ich nichts getan, was ihn wütend machen könnte.

Ich habe ihm eine kurze SMS geschrieben, ob wir uns heute Abend sehen können. Aber ich warte jetzt schon eine halbe Ewigkeit auf Antwort, irgendwas stimmt nicht mit ihm.

Endlich vibriert mein Handy und ich reiße es an mich, um es kurz darauf enttäuscht wieder zur Seite zu legen.

~Sorry, Yami, hab heut Abend schon Besuch~

Na toll, knapper ging’s wohl nicht mehr. Was das wohl für Besuch ist? In Gedanken spiele ich mit meinem Handy, lasse es über den Tisch gleiten und fange es wieder auf. Er ist ja erst seit zwei Tagen so abweisend, vielleicht hat er viel zu tun. Ich sollte das alles nicht überbewerten, schließlich liebt er mich, oder?

Wenn es nur nicht so weh tun würde, von ihm derart lieblos behandelt zu werden.
 

~Atemu~
 

„Na siehst du, war doch nur halb so schlimm!“ Aufmunternd klopft Hikaru mir auf die Schulter. Der hat ja eine Ahnung, ich wäre da drinnen beinahe tausend Tode gestorben, als ich dem Polizisten meine Geschichte erzählt habe. Wäre Hikaru nicht bei mir gewesen, hätte ich wahrscheinlich wieder losgeflennt, ohne einen Ton rauszubringen. Aber so hat sich dann doch noch alles zum Guten gewendet. Wider Erwarten haben mich die Polizisten nicht ausgelacht, sondern alles schweigend zu Protokoll genommen. Wie wir dann erfahren haben, bin ich nicht das einzige Opfer dieses Mannes gewesen.

„Du kannst bei mir wohnen, bis sie ihn haben und für Yami wäre es wohl auch besser, er würde so lange bei Yugi einziehen…“

Erstaunt über das Angebot sehe ich Hikaru an, er hat sich das wohl schon eine Weile überlegt. „Es wird wohl nicht all zu lange dauern, bis sie ihn gefasst haben. Dann könnt ihr wieder zurück und du musst keine Angst mehr haben.“

Doch das höre ich kaum noch, viel zu sehr bin ich mit dem Gedanken beschäftigt, bei meinem Schatz wohnen zu dürfen. Vielleicht schläft er dann ja wieder mit mir in einem Bett, dass wäre einfach genial. So gut wie die letzte Nacht, habe ich glaub ich noch nie geschlafen.

„Atemu, du träumst schon wieder!“ Erst jetzt bemerke ich die dunkle Hand, die vor meinem Gesicht herumwedelt. Ich sollte nicht rot werden, schließlich ist es kein Verbrechen Löcher in die Luft zu starren! Hikaru hilft mir beim Aussteigen und stützt mich, als ich zu seiner Wohnung humpele. „Warum so schweigsam, so kenne ich dich ja gar nicht, kleiner Prinz?“ Schon wieder macht er sich über mich lustig. „Ich muss ja nicht immer was sagen, oder?“ Kichernd fährt er mir durch die Haare und schleift mich zur Caoch, wo ich mich endlich hinsetzen kann. Mein Fuß tut schon wieder verdammt weh. Wie lang braucht die blöde Wunde denn noch, um zu verheilen?

Ich rolle mich auf dem Sofa zusammen und beobachte Hikaru, der sein Notebook und einige Aufzeichnungen hervorgekramt hat und wohl wieder an seinem Buch schreibt. Dieser Mann ist einfach zu schön um wahr zu sein. Seine Hände sind so schmal und zierlich, wie der Rest seines Körpers und trotzdem strahlt er eine unglaubliche Kraft aus. Mich wundert immer wieder, wie er mich so einfach hochheben kann. Erschöpft schließe ich die Augen.

Plötzlich fühle ich eine Hand auf meiner Wange, die mich zärtlich streichelt. Mühsam hebe ich die Lider ein winziges bisschen, gerade so, dass ich das Gesicht meines Lieblings vor dem meinen sehen kann.

„Na, ist da wieder jemand müde?“

Und eh ich mich versehe finde ich mich gut in Decken eingepackt in seinem Bett wieder. „Kommst du auch?“ Hoffnungsvoll kuschele ich mich in die Kissen und sehe ihn an. „Wir hatten doch gesagt, dass das Gestern eine Ausnahme war!“ Er spielt etwas mit meinen Ponyfransen und lächelt mich an. Enttäuscht ziehe ich einen Schmollmund, er soll zu mir ins Bett kommen!

Vorsichtig beugt er sich zu mir hinunter und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. In mir krampft sich alles zusammen, vor Glück und vor Aufregung, das war der erste Kuss, den ich von ihm habe! „Gute Nacht, kleiner Pharao!“

Er steht auf und geht zur Tür. Verlangend sehe ich ihm nach, ich will doch soviel mehr von ihm, als nur einen Kuss auf die Stirn. „Bleib!“ Nuschele ich verschlafen in die Kissen. Er dreht sich zu mir um und lächelt wieder so süß. „Ich komme nach, aber jetzt habe ich noch zu Arbeiten.“ Damit geht zurück ins Wohnzimmer.
 

~Yami~
 

Mir reicht‘s jetzt, ich muss wissen, was mit Yugi los ist. Ich habe ihn nach der Schule angerufen und er hat mich einfach mit einer ziemlich genervten Stimme abgewimmelt. Was heißt abgewimmelt, er hat irgendwas in den Hörer gebrummt und dann wieder aufgelegt. Auf meine weiteren Anrufe hat er dann gar nicht mehr reagiert. Jetzt stehe ich vor seiner Wohnungstür und klingele Sturm, sowas muss ich mir nicht bieten lassen!!

Nach einer halben Ewigkeit öffnet dann ein ziemlich genervter Yugi und starrt mich entsetzt an. Schnell schiebe ich mich durch die Tür, bevor er sie mir vor der Nase zuknallen kann, sollte er das überhaupt vorgehabt haben.

„Was willst du denn hier?“

Er sieht ziemlich müde und genervt aus. Eine seiner Augenbrauen zuckt verdächtig. „Ich will wissen, was mit dir los ist!“

„Was soll schon sein?!“ Murrend geht er ins Wohnzimmer und lässt sich in einen Sessel fallen. Etwas gekränkt setze ich mich ihm gegenüber, so behandelt man seinen Freund nicht, ich hab noch nichtmal ein Begrüßungsküsschen bekommen. „Warum bist du so genervt? Was hab ich dir getan, das du mich derart behandelst?“

Traurig sehe ich ihn an, ich würde mich jetzt gern zu ihm kuscheln und mich trösten lassen, aber er sieht nicht so aus, als würde er auch nur versuchen in dieser Richtung etwas zu tun.

„Es ist nicht wegen dir, Yami, es ist nur, dass mir das gerade alles etwas viel ist. Diese…Ach, vergiss es, ich hab gerade einfach keine Zeit und keine Nerven mehr um mich um irgendwas oder irgendwen zu kümmern!“

Ungläubig sehe ich ihn an, er hat weder Nerven noch Zeit für mich, bin ich etwa so eine Belastung. Doch weiter komme ich mit meinen Gedanken nicht, denn in diesem Moment kommt ein blondes halbnacktes Etwas zu uns gestürmt, schlingt seine Arme um meinen Liebling und küsst ihn auf die Wange. „Ach, wieso hast du Besuch eingeladen, mein Yugi-Muffin? Ich wollte dich doch ganz für mich allein.“ Yugi verdreht die Augen und wirft mir Hilfe suchende Blicke zu. Wutentbrannt starre ich diese Frau an, nur mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt kuschelt die sich an MEINEN Freund ran!

Im nächsten Augenblick ist sie auch wieder verschwunden, Richtung Schlafzimmer glaube ich. Yugi lässt resigniert den Kopf hängen und sieht den Boden an.

„Da hast du den Grund für meine Schlechte Laune, falls du sie noch nicht kennst, dass ist die Ex von meinem Bruder, Kisako.“

Er Atmet tief durch und versinkt weiter in seinem Sessel.

„Seit mein Bruder mit ihr Schluss gemacht hat, ist sie bei mir eingezogen und geht mir auf den Keks. Ich habe keine ruhige Minute mehr, die Frau ist völlig durchgeknallt und behauptet steif und fest, ich wäre jetzt ihr neuer Freund. Sie zwingt mich sogar mit ihr in einem Bett zu schlafen und dann kann sie ihre Pfoten einfach nicht bei sich behalten...ich steh so kurz davor durchzudrehn, dass kannst du dir nicht vorstellen.“

Das bringt das Fass entgültig zum überlaufen, niemand außer mir schläft mit meinem Liebling im selben Bett!!

Und hat man sich’s versehen, ist sie auch schon wieder zurück, diesmal mit einem weißen Trainingsanzug bekleidet. Sie setzt sich auf die Sessellehne und zieht Yugi an sich, der wehrt sich schon garnicht mehr und hat sich schon längst in sein Schicksal ergeben. „Wer ist denn dein kleiner Freund mein Schatz?“ Eifersüchtig werde ich von hellblauen Augen gemustert. „Ich bin nicht ein Freund, sondern sein Freund! Was bildest du dir eigentlich ein, willst du aus ihm einen zweiten Hikaru machen oder was?“ Wütend krallen sich meine Fingernägel in das Sofa. „Er ist nicht Hikaru, er ist viel besser als Hikaru und mit meinem Feinschliff wird er der perfekte Mann sein! Er wird Physik studieren und seinen Doktor machen und in ein paar Jahren ist er dann schlauer und attraktiver, als sein großer Bruder es je war!“ Ihre eisigen Augen blitzen überlegen.

Diese Frau hat doch einen Vollschuss! „Und wenn Yugi das alles überhaupt nicht will?!!“ Blaffe ich sie an. Ich könnte ihr den Hals umdrehen, jetzt auf der Stelle!

„Ich habe meinen Hika an dieses kleine Monster verloren, Yugi ist meine zweite Chance, die gebe ich nicht her! Er gehört mir!“ Entschlossen drückt sie den Kleinen noch etwas fester an sich, sodass der leicht blau anläuft.

Rasend vor Eifersucht springe ich von meinem Sitz hoch, packe dieses blonde Flittchen, schleife sie zur Tür und befördere sie mit einem kräftigen Tritt nach draußen, bevor ich die Wohnungstür wieder zuknalle. Das ist doch wirklich der Gipfel der Unverschämtheit gewesen. Das laute gepolter gegen die Eingangstür stört mich kein bisschen, immernoch mit einer wahnsinnigen Wut im Bauch stampfe ich ins Wohnzimmer, ziehe Yugi zu mir und lasse mich mit ihm auf dem Schoß aufs Sofa fallen. Ich brauch dringend eine Kuscheltherapie, sonst gibt’s Tote!

„Y-Yami…“ Mein Kleiner klingt sehr erstaunt. „Warst das wirklich du, du hast sie wirklich rausgeschmissen…“

„Du gehörst mir Aibou, wenn dich jemand anderes auch nur lüstern ansieht krieg ich zu viel! Ich teile nicht!“

„Mein Yami…danke!“

„Du hast mich ziemlich vernachlässigt, Yugi, ich wäre dringend für eine Entschädigung…“
 

~Atemu~
 

Hmmm, so schön gemütlich, langsam öffne ich die Augen, ich will noch nicht aufstehen, aber müde bin ich auch nicht mehr. Ich erinnere mich wieder, ich bin ja in Hikaru’s Bett. Vorsichtig wende ich den Kopf zur Seite und was ich dort sehe lässt mein Herz einen Takt schneller schlagen. Er liegt wirklich neben mir auf der Bettdecke. Immernoch vollständig bekleidet mit dem schwarzen Hemd und der beigen Hose, die er Gestern schon getragen hat. Wie lang er wohl noch auf war?

Sein Gesicht wirkt so friedlich, endlich kann ich es einmal betrachten ohne gleich von diesen unglaublich dunklen Augen verschlungen zu werden. So eine schöne Nase, klein, gerade und einfach perfekt und seine Lippen sind so wunderschön geschwungen. Sie sind leicht geöffnet und glänzen. Wie gern würde ich sie berühren, nur für einen kurzen Augenblick. Er schläft und würde es nicht mitbekommen, wenn ich…es ist ja nur ein klein bisschen, dass kann ja nicht so schlimm sein. Ich kann einfach nicht wiederstehen, ich muss wissen, wie er schmeckt. Vorsichtig beuge ich mich zu ihm hinunter, sein Atem streichelt warm über meine Wange. Ganz langsam nähern sich meine Lippen ihrem Ziel, nur kurz will ich seinen Mund berühren, mir seinen Geschmack einprägen.

„Na, was soll denn das werden wenn’s fertig ist.“

Mit einem Satz sitze ich kerzengrade im Bett. Er war wach, wie peinlich ist das denn?!

Dunkelblaue Seen blitzen mich belustigt an. Hikaru richtet sich auf, sein Gesicht ist meinem so nah, dass ich vor Aufregung kaum noch Luft kriege. „Kleiner Pharao, sag schon, was wolltest du gerade tun?“ Ich kann einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen, er ist so nah und seine Augen saugen jeglichen Verstand aus mir heraus, wie zwei schwarze Löcher. Er grinst, die Situation scheint ihm ziemlich zu gefallen. Sanft streichelt er mein Gesicht, spielt mit meinen Strähnen. Mir ist so heiß, jede seiner Berührungen schickt heiße Blitze durch meinen Körper.

„Na was ist, möchte mein Kleiner ein Küsschen?“ Auffordernd leckt er mir über die Lippen. Was ist nur los mit ihm, er war doch sonst nie so? „Geht es dir nicht gut?“

„Mir ging es noch nie besser. Ich erinnere mich nicht, wann ich das letzte mal einen so süßen Jungen in meinem Bett hatte.“

Geschickt fängt er meine Lippen mit seinem Mund ein und verwickelt mich in einen unglaublichen Zungenkuss, den ich gern erwidere. Er schmeckt süß und dann ist da noch etwas, ein bekannter Geschmack…

Schnell drücke ich ihn von mir, ich wollte zwar nichts lieber als das jetzt, aber nicht so!

„Hikaru, du bist ja völlig betrunken!“

Verständnislos sieht er mich an und zuckt mit den Schultern. „Warum nich, hab schließlich allen Grund dazu…“

Er lässt sich zurück in die Kissen fallen und schließt die Augen. „Aber warum?“

„Kisako…wir haaaben Sch-schluss gemacht! Aber jetz kann ich wieder machen…was ich will…“ Er lallt etwas, aber nicht sehr, ist wohl kurz davor wieder einzuschlafen. Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Es ist wirklich passiert, er hat sich von dieser blöden Schnepfe getrennt, eigentlich sollte ich mich freuen. Aber, dass es ihn so mitnimmt, stört mich dann doch ziemlich. Er muss sie sehr gern gehabt haben…

„Na, komm her!“ Hikaru zieht mich mit festem Griff zu sich und ich kuschele meinen Kopf auf seine Brust. Ich liebe es, so nah bei ihm zu sein und zu spüren, wie seine Wärme durch das Hemd dringt. Er hat seine Arme um mich geschlungen und krault mir mit einer Hand sanft den Nacken.

„Du magst mich, Kleiner, nicht wahr?“

„Ich bin nicht klein! Jedenfalls nicht kleiner als du!“

Er schmunzelt etwas, lässt die Augen jedoch geschlossen. Seine Umarmung wird fester, so dass ich mich kaum noch bewegen kann.

„Hikaru…“ Mir ist so heiß in seiner Umarmung, meine Gefühle spielen verrückt. Endlich hält er mich in seinen Armen, nicht um mich zu trösten, sondern einfach so…

„…du bist betrunken.“ Trotz dieser Erkenntnis habe ich nicht mehr den Willen mich von ihm zu lösen, es ist einfach zu schön seine Nähe zu spüren.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet. Du empfindest etwas für mich oder?“

Meine Finger krallen sich in den Stoff seines Hemdes. Warum fragt er mich, empfindet er denn auch etwas für mich. Er hat mich geküsst, zwar ist er ziemlich dicht, aber man sagt ja auch besoffene Kinder würden nicht lügen. Trotzdem, was wenn er sich über mich lustig macht?

Er streichelt mir beruhigend den Rücken, fährt mit den Fingern unter mein Shirt und malt mir unsichtbare Kreise auf die Haut. „Keine Angst, Kleiner, ich will dir doch nichts böses.“

Ich drücke mich noch fester an Hikaru, so dass wohl kein Blatt Papier noch Platz zwischen uns finden würde. „Ich hab dich lieb…“

Er lacht leise auf. „Das ist nicht witzig, ich mein das ernst.“ Wenn er die Augen offen hätte würde es vielleicht sogar was nützen einen Schmollmund zu ziehen.

„Ich mach mich ja auch nicht lustig, ich freue mich nur.“

Ich entspanne mich etwas, es ist ihm nicht unangenehm, vielleicht war sein Kuss ja wirklich mehr. „Ich liebe dich, Hikaru. Küss mich nochmal, bitte!“

Er drückt mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. „Gib mir ein wenig Zeit.“

„Wie viel Zeit?“

„Nur ein paar Wochen…“

„Aber in ein paar Wochen fliegst du schon!“

„Mhm“

Das ist so garnicht zufriedenstellend. Jetzt stehe ich so kurz davor ihn zu meinem Freund zu machen und er braucht Zeit und zwar genau so lange, bis er für die nächsten drei Monate ans andere Ende der Welt verschwindet.
 

~~
 

Hikaru war die vergangenen Wochen wirklich unglaublich lieb und hat viel mit mir unternommen. Ich würde unsere Unternehmungen ja gerne als Dates bezeichnen, aber da er mich seit jener Nacht nicht mehr geküsst hat, nichtmal auf die Wange, lasse ich das lieber. Er braucht Zeit, ja Zeit, die lasse ich ihm, auch wenn es wirklich nicht leicht fällt. Jedes mal wenn ich mit ihm zusammen bin verliebe ich mich etwas mehr und jede Nacht, in der ich mich an ihn schmiege wünsche ich mir, er würde endlich mehr mit mir tun.

Der blöden Ärztin ist übrigens eingefallen, dass sie Hikaru gern wieder zurück hätte, nachdem der Versuch Yugi umzupolen fehlgeschlagen ist. Aber mein Lover in Spe hat davon nichts wissen wollen. Sein Glück, sonst hätte ich ihn vermutlich einweisen lassen…
 

~~
 

„Jetzt mach nicht so ein Gesicht wie zehn Tage Regenwetter.“

„Wohl ehr drei Monate Regenwetter…“

Mit gesenktem Kopf stehe ich neben Hikaru am Flughafen. Er hat sich immernoch nicht zu unserer Beziehung geäußert und lässt mich jetzt einfach hier hängen.

„Na na, wer wird denn hier Trübsal blasen, ich komme doch wieder.“

Liebe macht wirklich dumm, wenn ich könnte würde ich die nächsten Monate damit verbringen hier auf dem Flughafen zu sitzen und zu warten, dass er wieder kommt. Aber das wäre einfach nur lächerlich.

Er zieht mich etwas zu sich und streichelt mir durch die Haare. „Hey mein Süßer, jetzt schau mal wieder fröhlich!“

„Wieso, ich hab keinen Grund dazu.“

„Da fällt mir ein, ich hab noch was für dich!“

Überrascht sehe ich ihn an. Seinen Koffer hat er schon abgegeben und Handgepäck hat er keins…

Doch dann weckt er mich aus meinen Gedanken. Mir bleibt fast die Luft weg, er küsst mich. Er küsst mich wirklich. Verlangend schlinge ich meine Arme um seinen Hals und drücke ihn fester in den Kuss. Wenn die Zeit doch nur stehen bleiben könnte, nur dieses eine Mal. Doch er löst den Kuss schon wieder, was mir einen enttäuschten Laut entlockt. „Ich liebe dich Atemu. Tut mir leid, dass du so lange darauf warten musstest…“

Ich kann es immer noch nicht fassen. Er sagt die Worte, die diesen Tag zum schönsten meines Lebens machen sollten. Aber dies ist nicht der schönste Tag, er sagt mir das. worauf ich so gewartet habe und verlässt mich gleich darauf.

So fest ich kann schmiege ich mich an ihn, ich will ihn nicht gehen lassen…

Mit größter Mühe unterdrücke ich ein Schluchzen in meiner Stimme. „Geh nicht…“

Er drückt mich von sich und sieht in mein verzweifeltes Gesicht. „Ich wusste doch, dass es so kommt, jetzt mach bitte keinen Aufstand.“

„Geh nicht weg…“ Tränen glitzern in meinen Augenwinkeln. Er kommt wieder, er kommt wieder…aber ist er dann immernoch der Selbe? Wird er mich dann immernoch lieben.

„Das geht leider nicht, ich muss gehen.“ Er nimmt meine Hand in seine und spielte etwas mit ihr. Seine Augen glänzen so unglaublich, er scheint glücklich zu sein. Aber wieso? Macht es ihm denn gar nichts aus?

„Aber du kannst mit kommen, wenn du Lust hast.“

Verwirrt sehe ich ihn an, habe ich jetzt Halluzinationen? „Möchtest du nicht?“

Er hat mich gerade wirklich gebeten ihn zu begleiten…

Immer noch etwas perplex nicke ich.

„Ich will, aber das kann ich mir nicht leisten…“

Er wuschelt mir mit einem Lächeln durch die Haare.
 

„Ist schon ok, ich übernehm das. Allerdings nicht umsonst, du wirst mir bei meiner Arbeit helfen, einverstanden?“
 

Ich kann es immer noch nicht fassen, er nimmt mich mit, mehr noch, ich darf die ganze Zeit bei ihm sein, auch wenn er Arbeitet. Stürmisch umarme ich meinen Liebling. Etwas gemein ist es ja schon, dass er mir nicht ehr was gesagt hat, dann hätte ich mir diese Gefühlsachterbahn sparen können. So ein Sadist.
 

„Na komm, wir müssen uns etwas beeilen!“
 

„Jetzt? Aber ich hab doch gar nichts dabei!“
 

„Was wir brauchen kaufen wir dort.“
 

„Ich wusste garnicht, dass du so reich bist.“
 

„Bin ich nicht, aber in Jeans und T-Shirt würdest du es dort eh nicht lange aushalten, von daher macht es keinen großen Unterschied, ob du was zum Anziehn mitnimmst oder nicht.“
 

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Juhu, fast geschafft, jetzt kommen nur noch zwei rote Kapis und das alternative Ende =^.^= *mao*



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-08-17T18:05:26+00:00 17.08.2009 20:05
ich find die story zu süß^^
die kapis sind auch ganz toll =D
*fahne schwenk*
mach so weiter^^
Von:  mu_chan
2009-08-16T20:23:05+00:00 16.08.2009 22:23
tolles kappi!!!
und so süß!!!
jetzt sind se endlich zusammen!!!
*juhu**freudentanz mach*
hm...bin gespannt was die schnuckelchens noch so machen!!!
freu mich schon aufs neue pittel!!!
lg mu_chan

wünsch dir nen schönen wochenstart
Von:  cira87
2009-08-15T19:41:03+00:00 15.08.2009 21:41
geil,i-wie mag ich die beiden


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