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Heart of Courage

Stärke im richtigen Moment ist schwer...
von

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Lumi der Erdgeist

11. Kapitel: Lumi, der Erdgeist
 

Es schien für Sakura wie Ironie, dass heute ein so regnerischer und dunkler Tag war.

Die Regentropfen, die an ihr Fenster prasselten, zog langsam ihre Bahnen.

Ihr Blick war leer und voller Trauer.

Tsunade war vor einer Stunde hier gewesen um mit ihr zu reden, aber sie hatte sie wieder rausgeschickt.

Sie wollte niemanden sehen. Einfach nur alleine sein und ihre Gedanken sammeln, war alles was sie jetzt wollte.

Ihr Zimmer lag in vollkommender Dunkelheit.

Sakura saß auf einem Stuhl am Fenster und mit ihren Armen umschlang sie ihre Knie.

Die Schuld an Hinatas Tod schien sie zu erdrücken.

Ihre Augen waren rot von den vielen Tränen, die auf ihrer Wange ruhten.

In ihrem Hals schien ein riesiger, steinerner Kloß zu sitzen, der sie am

Atmen und Reden hinderte.

Erneut klopfte es an der Tür, aber Sakura fand nicht die Kraft etwas zu sagen.

Sie wollte alleine sein, konnte das hier keiner begreifen?

Alleine wollte sie ihrem Schmerz erliegen.

„Sakura?“

Es war Haines Stimme, die durch die Tür zu ihr durchdrang.

„Ich weiß, dass du wach bist. Tsunade hat es mir gesagt. Kann ich rein kommen? Ich möchte dir etwas Wichtiges erzählen.“

Die Türklinke wurde runter gedrückt und ein Spalt von dem Licht auf dem Flur zeigte sich auf dem Fußboden.

„Ich will niemanden sehen“, sagte Sakura leise, mit erstickender Stimme.

„Bitte, Sakura. Ich habe Neuigkeiten.“

Sakura sagte es noch einmal, aber mit einer abweisenderer Stimme, aber Haine beharrte darauf mit ihr zu sprechen.

„Glaub mir, danach wird es dir besser gehen.“

Haine war nun ins Zimmer getreten und das Licht des Flures fiel auf Sakura und den Stuhl auf dem sie saß.

Selbst im Dunkeln spürte sie Haines mitleidigen Blick.

Sie wusste selber, welch ein erbärmlicher Anblick sie sein musste.

„Verschwinde...“

Es war nur ein Flüstern, aber Haine hatte es sehr wohl gehört.

Während Haine beruhigend auf sie einsprach, kam sie näher.

„Sakura, bitte. Hör mir zu. Ich muss dir etwas sagen...“

„Ich sagte: Verschwinde. Lasst mich doch alle einfach in Ruhe. Ich will nichts weitert als meine Ruhe. Versteht ihr das nicht. Ich will alleine sein. Und jetzt verschwinde endlich!“

So weit es ihre Stimme zu ließ, hatte sie Haine angeschrien.

Diese war nun etwas zurückgewichen, aber nicht gegangen.

„Sakura..“

„Nein. Kein Wort mehr. Geh einfach. Geh, ja. Lass mich in Ruhe.“

Mit einem letzten traurigen Blick, ging sie auf den hellen Flur und zog die Tür zu.

Und wieder umfing Sakura die Stille und Dunkelheit des Raumes.

Die Regentropfen schlug nun noch stärker gegen die Fenster.

In Gedanken vertieft, beobachtete sie die vielen Tropfen.

Und dann sah sie etwas aus dem Augenwinkel.

Im Zimmer bewegte sich ein kleiner Schatten an den Wänden entlang.

Was konnte es sein?

Einen Moment ergriff Sakura Panik und sie begann am ganzen Körper zu zittern. Vielleicht war es Satomie.

Nein. Sie war zu erschöpft und noch dazu leicht verletzt, um jetzt schon wieder anzugreifen.

Aus einer Ecke des Raumes schlich sich der Schatten langsam an.

„Zeig dich. Ich weiß das du da bist.“

Ihre Stimme war immer noch bedrückt und leise.

Direkt vor ihren Füßen flog etwas auf ihre Gesichtshöhe, das sie so erschrak, dass sie fast mit dem Stuhl rückwärts gestürzt wäre.

„Hallo. Wie geht? Hast du dich erschrocken. ´Tschuldigung. War nicht meine Absicht. Aber du hast gesagt »Zeig dich« also, dachte ich mir, mach ich das mal.

Ich find es echt interessant, dich kennen zu lernen, da du ja mein Medium bist und so. Also, ich weiß ja nicht, ob du es schon wusstest, aber wir sind jetzt Partner. Verstehst du, oder vielleicht auch nicht?“

Sakura war vollkommen geplättet.

Mit erstarrtem Gesicht beobachtete sie was dort war.

Vor ihr in der Luft schwebte eine kleine, grüne Eidechse mit Flügeln aus Blättern, die so aussahen wie die von Palmen.

Es hatte grüne Augen mit schwarzen Schlitzen als Pupillen.

Auf dem Kopf hatte es zwei kleine grüne Hörnchen und direkt auf der Stirn funkelte ein kleiner rautenförmiger Smaragd.

Als es sprach war eine lange, gespaltene, dünne Zunge zu sehen.

Und an den Füßen und Händen hatte es spitze Krallen.

Dieses kleine, seltsame Wesen sprach so aufgeregt, dass es Sakura in ihrer momentanen Situation überforderte.

„Warte, warte, warte. Halt. Wer bist du überhaupt? Und was redest du da von wegen Partnern?“

Einen Moment blickte es sie an, als ob es die Frage nicht verstanden hätte.

„`Tschuldigung. Wo sind nur meine Manieren geblieben. Koron wäre bestimmt wieder sauer auf mich. Ich muss auch immer alles überstürzen.“

Sakura setzte ihre nackten Füße leicht auf den kalten Boden auf.

Ihre Zehen begannen sofort zu frieren, aber das war ihr im Moment egal.

„Was? Du kennst Koron? Dann bist du auch ein Kudan?“

„Jap. Ich bin Lumi. Der Erdgeist. Koron hat mich hierher geschickt. Es ist nämlich so, dass jeden den Koron für gutmütig und rein hält, ein Kudan als Partner an seine Seite bekommt. Wir helfen euch und ihr helft uns.

Und deswegen bin ich hier. Und ich find es toll dein Partner zu sein. Das ich ausgesucht wurde dich zu begleiten, finde ich toll.“

Der kleine Lumi redete ohne Punkt und Koma und grinste Sakura jetzt freundlich an.

Sie versuchte zurückzulächeln, aber es ging nicht so recht.

Lumi schien das wohl zu bemerken.

„Warum bist du so traurig? Kann ich dir irgendwie helfen, damit es dir wieder gut geht?“

Betrübt starrte Sakura zu Boden.

„Nein. Keiner kann mir helfen. Ich bin Schuld an dem Tod einer Freundin. Eigentlich müsste ich an ihrer statt tot sein.

Und nun muss ich ein Artefakt finden, das seit Jahrhunderten verschollen ist, um ihre Mörderin zu vernichten, die bereits tot ist und irgendwie versuche ihre Seele zu stehlen.

Ohne jeden Anhaltspunkt. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.“

So wie Sakura all das eben gesagt hatte, kam es einen wirklich Hoffnungslos vor.

Lumi flog etwas tiefer, um in das traurige Gesicht der Kunoichi zu blicken.

„Also, wenn du willst helfe ich dir. So wie ich dir schon in deinem Kampf gegen deine fiese Schwester geholfen habe.“

Ruckartig schaute Sakura wieder auf. Dabei wirbelte der kleine Lumi etwas in der Luft herum.

„Das warst du? Du hast meinen Körper kontrolliert?“

Erneut grinste Lumi.

„Jap. Das war ich. Da ich ja dein Kudan bin, habe ich mich mit dir vereinigt.

Gott sei Dank, noch bevor einer der Dämonen es geschafft hat, sonst wärst du noch gestorben. Denn du hast sicher die Schmerzen gefühlt, als du in deinem Körper zurück warst. Bei einer Dämonenkontrolle wärst du vor Schmerzen sofort gestorben, sobald du zurückwärst. Hätte aber so sein können, dass er deinen Körper behalten hätte.

Naja, ich habe mich dann mit dir vereint und so versucht dir zu helfen. Bin ja immerhin dein Partner. Konnte aber leider nicht so viel ausrichten.“

Irgendwie wirkte der kleine Lumi nun auch etwas betrübt.

Und obwohl Sakura ihn noch nicht lange kannte, hatte sie die kleine fliegende Eidechse jetzt schon ins Herz geschlossen.

„Ich finde du hast das ganz toll gemacht. Gegen Satomie hätte auch kein Dämon besser kämpfen können.“

Freudiges strahlend kehrte in die kleinen Augen zurück und nun konnte auch Sakura endlich ein bisschen Lächeln.

Eine kurze Pause trat ein und Sakura wunderte es, dass Lumi seinen Mund so lange halten konnte, denn er kam ihr doch etwas zu gesprächig vor.

„Sag mal, Lumi. Kannst du jederzeit mit Koron und den anderen Kontakt aufnehmen?“

„Ja. Immer. Wieso?“

Sakura hatte gehofft, dass er dies sagte.

„Könntest du nicht für mich zu Koron gehen und ihn fragen, ob er weiß wo ich das Artefakt der Ephiphania finde, mit dem ich Satomie töten kann?“

Lumi schaute sie unverständlich an.

„Aber das kannst du doch auch.“

„Wie, was...? Wieso könnte ich das auch?“, fragte Sakura verwundert.

„Na, Koron ist doch das Kudan von deiner Freundin Haine. Hast du das nicht gewusst?“

„Nein. Ich hatte keine Ahnung. Haine hatte so etwas nie erwähnt.

Und ich habe ihn auch nie bei ihr gesehen.“

„Das liegt daran, dass wir Kudans, die Fähigkeit haben uns unsichtbar zu machen, wenn wir wollen. Je nach Stärke und Alters des Kudans sind seine Fähigkeiten ausgeprägter.

Koron ist der Älteste und Mächtigste von uns allen, daher kann er sich für immer unsichtbar machen, wenn er will. Und da er unser Anführer ist, ist er eher selten bei Haine. Sie ist auch so schon Stark genug. Aber falls sie wirklich in Gefahr ist, dann spürt er es sofort und ist bei ihr.

Auch wir anderen können irgendwann unsere Partner auf großer Distanz wahrnehmen, aber auch das kommt mit dem Alter und der Erfahrung.

Außerdem brauche ich ihn nicht mehr fragen. Er hat mir schon gesagt, wo wir anfangen müssen zu suchen. Er wusste nämlich, dass dich das interessiert und hat es mir verraten bevor ich herkam.“

Erwartungsvoll blickte Sakura in an. Doch er sprach nicht weiter sondern flog wieder gedankenverloren im Zimmer herum.

„Und was hat Koron dir gesagt, Lumi?“

Er flog noch eine elegante Schleife und kam dann vor ihr in der Luft zum Stehen.

„Er sagte, dass man dieses Artefakt das letzte Mal in einem kleinen Dorf in dem Land Kolchis gesehen hat. Das ist alles was er weiß.“

Nicht besonders viel, aber schon mal ein Anhaltspunkt, dachte Sakura nachdenklich.

Lumi flog wieder im Zimmer auf und ab, während sie über den nächsten Schritt nachdachte.

Den anderen von ihrem Plan zu erzählen, wäre dumm. Entweder würde sie Sakura nicht gehen lassen oder mitkommen wollen.

Aber zu viele Begleiter würden sie nur aufhalten, noch dazu war dies ihre Aufgabe.

Außerdem würden die meisten nun hier bleiben wegen Hinatas Beerdingung, aber Sakura konnte keine Zeit mehr verlieren.

Sie musste sofort los.

Doch alleine wäre sie nicht auf der Reise.

Mit einem kleinen Lächeln schaute sie auf Lumi, der in allen möglichen Kreisen im Zimmer umherflog.

Er würde sie sicher begleiten.

Entschlossen stand sie auf, zog das weiße Nachthemd aus und ihre Kleidung, die ziemlich zerrissen und mit Blut befleckt war, wieder an.

In ihrer Hand hielt sie das rote Konoha-Stirnband.

Sie würde es auf ihrer Reise nicht brauchen.

Aber sie fühlte sich ohne es so seltsam.

Sie behielt es in der Hand.

Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, ging sie zum Fenster und öffnete es.

Der kalte Regen und Wind schlugen ihr heftig ins Gesicht.

„Lumi. Wir müssen uns jetzt auf den Weg machen. Willst du mich begleiten?“

Die kleine Eidechse legte sich um ihren Nacken.

Er war so klein, dass er gut dort liegen konnte.

Seine Hinterbeine und sein Schwanz hingen bis kurz über ihre Brust, seine Vorderbeine aber waren zu kurz, um so weit zu reichen.

Lumis schuppige Nase streifte nun sanft ihre Wange und sie spürte die Wärme seines Atems.

„Natürlich. Wir sind doch Partner. Wo du bist, da bin auch ich.“

Ein Lächeln huschte kurz über ihr Gesicht.

„Das habe ich mir schon gedacht. Aber vorher, muss ich noch einige Sachen aus meinem Zimmer holen.“

Sakura sprang mit einem Satz aus dem Fenster und landete vorsichtig auf dem nassen Boden.

Ihre Füße und Schuhe wurden sofort nass und kalt.

Der Regen drang durch ihre Kleidung und legte sich auf ihre Haut.

Sofort fing sie heftig an zu frieren, aber sie ignorierte es.

Alles war unwichtig außer ihrem Ziel.

Aus ihrem Haar tropften kleine Wassertropfen auf ihr Gesicht und auch auf den kleinen Lumi, der versuchte sich unter ihrem Haar zu verstecken.

Der Wind pfiff in ihren Ohren und der Regen peitsche ihr ins Gesicht während sie den Weg zu ihrem Haus lief.

Wer weiß, vielleicht bin ich heute das letzte Mal dort drin, dachte Sakura während sie die Straße hinunterlief.

Die Kälte des Regens und Windes drang in ihre Haut und Knochen.

Als sie endlich angekommen war, war sie vollkommen durchnässt und fror heftig.

Sie wollte nicht die Haustür benutzten, denn ihre Eltern sollten nicht merken, dass sie da war.

Also kletterte sie auf das Dach des Nachbarhauses und stieg durch ihr Fenster ins Zimmer. Wie immer war das Fenster nicht verschlossen und sie konnte leicht hinein schlüpfen.

Sofort tropfte Sakura den ganzen Fußboden voll.

Ihre Haare, ihre Kleidung, alles tropfte und war nass.

Hastig sammelte Sakura ein paar Sachen zusammen und legte sie in einen kleinen Rucksack. Ganz oben legte sie ihr rotes Konoha-Stirnband.

Es war seltsam für sie es nicht mehr zu tragen. Aber sie wollte nirgends sofort als Konoha-Ninja erkannt werden.

Sie wollte sich als einfache Reisende ausgeben.

Kolchis war kein Land der Ninjas. Dort lebten wenige bis gar keine, aber unerkannt.

Und Ninjas waren dort nicht gerne gesehen.

Es lag weit im Norden und allein die Reise dorthin würde Wochen dauern.

Viel Geld hatte Sakura nicht. Sie müsste also unterwegs Essen klauen oder arbeiten gehen.

Einen letzten Blick ließ sie durch ihr altes Zimmer schweifen. Auf ihrem Schreibtisch stand das alte Foto von Team 7.

Sakura nahm es hoch und betrachtete es.

Viel Zeit war seit damals vergangen.

Schritte im Flur ließen sie aufhorchen.

Vor ihrer Tür war jemand.

Dann hörte Sakura ihre Mutter: „Glaub mir doch. Ich habe Schritte aus Sakuras Zimmer gehört.“

Der Türgriff senkte sich langsam.

Sakura überlegte nicht lange und sprang aus dem Fenster.

Mit dem Foto in der einen Hand und dem Rucksack in der anderen rannte sie bis zum Tor.

Dort hielt sie kurz an und legte auch das Foto in den Rucksack.

Sakura war durch die nasse Kleidung und dem Wind sehr kalt, nur eine Stelle nicht.

Der Nacken in dem Lumi lag war gewärmt von dem Geist.

Aber wie war das möglich? Haben Geister etwas wie Wärme? Sie hatten doch kein Leben mehr. Und wie konnte es sein, dass sie einen Geist spüren konnte.

Doch Sakura wollte Lumi nicht jetzt danach fragen.

Auch wenn es jetzt nichts mehr bringen würde, zog sie einen schwarzen Umhang aus ihrem Rucksack warf ihn sich über die Schulter, so dass auch Lumi bedeckt war und zog die Kapuze über die nassen Haare.

Er sollte zumindest etwas Kälte abhalten.

Dann legte sie den Rucksack auf eine Schulter und verließ Konoha durch das große Tor ohne einen Blick zurück.
 

Tsunade und Haine hatten lange diskutiert und letztendlich hatte Tsunade in den Plan von Haine und Bleed eingewilligt.

Nun mussten sie nur noch den anderen davon berichten. Tsunade hatte sich überreden lassen, die Stelle zu verheimlichen, die sie gegen diesen Plan hat stimmen lassen.

Haine würde versuchen es schnell zu erklären und dann wieder zu gehen. Sie durfte nicht zu lange mit ihnen in einem Raum bleiben.

Auf dem Weg zu den anderen, dachte Haine an Sakura.

Sie hatte vorhin, als Tsunade nicht da war, versucht ihr zu erzählen was sie mit Bleed geplant hatte, aber Sakura war so abweisend gewesen.

Tsunade öffnete die Tür und trat in die Stille des Zimmers.

Obwohl sie fast ein Stunde weg gewesen waren, hatte sich nichts verändert.

Alle waren noch auf ihren Plätzen.

Als die beiden eintraten, waren alle Augen auf sie gerichtet.

Jiraya trat zu den beiden und war der erste der sprach.

„Was habt ihr beide solange besprochen? Das muss ja sehr wichtig gewesen sein.“

„Ja, das war es.“

Tsunade ging an Jiraya vorbei zum Bett von Hinata und Haine folgte ihr.

Hinatas Vater hatte zwar aufgehört zu weinen, aber man konnte sehen, dass es ihm nicht gut ging.

Haine fragte sich, wie er auf die Nachricht reagieren würde.

Dieses Mal schien Tsunade nicht so recht zu wissen, wie sie anfangen sollte.

„Ich weiß nicht genau, wie ich dass sagen soll, aber Haine und ich haben uns lange unterhalten und beraten.

Haine kennt einen Weg, Hinata wiederzubeleben.“

Der Satz hatte eine starke Wirkung.

Naruto war aus der Ecke hervorgesprungen, Hanabi blickte zu Haine hinüber und Jiraya und Kakashi tauschten überraschende Blicke aus.

Nur Hinatas Vater zeigte nicht die geringste Regung.

Es trat genau das ein, was Tsunade und Haine schon befürchtet hatten.

„Es ist wirklich sehr ergreifend, dass sich das Mädchen darüber Gedanken gemacht hat, aber es ist nicht nötig an so etwas zu denken.

Hinata wird morgen beerdigt.“

Wenn davor schon Spannung im Raum war, hatte sie sich jetzt verdoppelt.

Haine konnte deutlich Narutos Wut und die Fassungslosigkeit der anderen spüren.

Doch am meisten spürte sie die Gefühle einer eher unauffälligen Person im Raum.

Keiner beachtete die kleine Hanabi und merkte wie sie sich zurückhalten musste, um ihren Vater nicht ins Wort zu fallen.

Bevor Naruto oder einer der anderen das Wort ergriff, wand sich Haine an Hinatas Vater.

„Ich könnte verstehen, wenn sie nicht daran glauben, dass wir sie retten können, aber in drei Tagen kommt mein Freund wieder und wird dann eine alte Macht der Priester besitzen, mit der wir Hinata wiederbeleben können.

Man nennt diese alte Macht Kimargur. Damit ist es der Person möglich in die Zukunft zu sehen und Tote wieder ins Leben zu holen.

In drei Tagen könnte Hinata wieder leben.“

„Sie verstehen mich nicht. Meine Tochter soll nicht wieder leben. Sie hat ihre Aufgabe gegenüber Konoha und ihrer Familie erfüllt. Sie ist ehrenhaft im Kampf gestorben. Das ist mehr als wir je bei ihr gehofft hatten. Auch wenn ich in Trauer über ihren Tod bin, bin ich stolz auf sie.

Somit hat sie beweisen meine Tochter gewesen zu sein.“

Haine wusste nicht recht, ob sie ihn nun bemitleiden oder hassen sollte.

Wie konnte ein Vater stolz über den Tod seiner Tochter sein?

Wie konnte er seine Tochter nur als so minderwertig betrachten?

Narutos Wut war nun unhaltbar und jeden Moment würde er explodieren, aber es war nicht er, der Hiashi Hyuga die Stirn bot, sondern Hanabi.

Ihre Hände waren zu Fäusten geballt und voller Zorn trat sie ihrem Vater entgegen.

„Vater, wie kannst du nur so über meine große Schwester reden?

Hinata hat stets alles gegeben, um gut genug für deine hohen Ansprüche zu sein.

Sie ist über sich hinaus gewachsen und hat ihre eigene Stärke entwickelt.

Sie hat alles gegeben um dir zu beweisen, dass sie auch etwas wert war.

Hinata hat so hart an sich gearbeitet, um von dir Bestätigung zu bekommen, dass du sie doch als deine Tochter akzeptierst.

Aber du hast nie ein gutes Wort für sie übrig gehabt.

Wenn du sie schon nicht als deine Tochter wieder haben willst, dann gib mir

wenigstens meine Schwester zurück. Bitte. Ich habe nie etwas von dir verlangt, aber dieses eine Mal bitte ich dich um etwas. Vater, bitte gib ihnen die Erlaubnis meine Schwester ihr Leben wieder zu geben.“

Hanabis Wut ging nun in einer Welle Tränen unter.

Die ganze Zeit hatte sie nicht weinen können, aber nun konnte auch sie die Tränen nicht zurückhalten.

Haine musste sofort mit weinen. Sie konnte sich nicht zurückhalten.

Die Gefühle von Hanabi waren so stark, dass sie ihr eigenen übermannten.

Aber das erste Mal bereute Haine es nicht Empathin zu sein.

Es dauerte einige Minuten, bis Hanabi sich wieder etwas gefasst hatte.

Immer noch war es still im Zimmer und außer dem Schluchzen der beiden Mädchen und dem Wind draußen war nichts zu hören.

Hisashi blickte nachdenklich auf Hinatas blasses, lebloses Gesicht.

Tsunade wollte gerade etwas zu ihm sagen, als er aufstand und zur Tür ging.

Bevor er diese öffnete, sagte er ziemlich kalt: „ Ich gebe euch die Genehmigung Hinata wiederzubeleben.“

Er machte eine kurze Pause und alle im Raum begann freudestrahlend zu Lächeln.

„Aber…“ sagte er weiter und alle hielten den Atem an.

„Aber, sie wird jetzt komplett unter deinem Schutz stehen, Tsunade. Das heißt auch, dass sie aus meinem Haus ausziehen wird.“

Von Hanabi hörte man nur ein leises „Aber, Vater!“, da schloss sich auch schon die Tür hinter ihm.

Die Freude, die eben noch in dem kleinen Zimmer geherrscht hatte, war nun etwas gedämpft.

Obwohl alle nun glücklich waren, dass Hinata in drei Tagen wieder leben würde, konnte es keiner so recht zeigen.

Die Müdigkeit und Erschöpfung war von der Trauer unterdrückt worden, aber nun spürte jeder im Raum, wie erschöpft er doch war.

Tsunade meldete sich als erstes zu Wort: „ Na gut, dann werde ich mich jetzt noch um einige Dinge kümmern und dann endlich etwas schlafen. Und das solltet ihr auch machen.

Vor allem du, Naruto.“

Der blonde Junge schaute sie müde, aber schon wieder etwas froher an und nickte.

Er war immer noch sehr blass und man konnte sehen, wie ihn dieser Tag zugesetzt hatte, aber der alte Naruto schien doch wiederzukehren.

Daraufhin verließen alle das Zimmer und suchten sich Schlafplätze.

Da viele Häuser zerstört waren, mussten viele Menschen im Krankenhaus schlafen.

Haine rannt Tsunade hinterher und ging dann neben ihr.

„Tsunade. Darf ich noch mal versuchen mit Sakura zu reden. Vielleicht hört sie mir dieses Mal zu.“

Tsunade sagte zuerst gar nichts, sondern ging nur weiter den Gang hinunter.

„Das kannst du gerne versuchen. Ich denke aber nicht, dass sie dir zuhören wird.

Trotzdem möchte ich, dass du mir dann sagst wie sie reagiert hat.

Du kommst sofort zu mir.“

Haine nickte kurz und ging neben Tsunade her, bis der Gang sich nach links und rechts gabelte.

Tsunade ging nach rechts zum Ausgang und Haine nach links.

Sie folgte dem langen Gang, bis zur letzten Tür auf der rechten Seite und blieb davor stehen.

Haine merkte sofort, dass etwas nicht stimmte.

Ein eisig kalter Luftzug kam unter dem Türschlitz durch.

Auch pfiff der Wind sehr stark in dem Zimmer.

Haines Herz klopfte aufgebracht.

War irgendetwas geschehen?

Haine klopfte an, aber nicht so zaghaft wie vor einer halben Stunde, sondern lauter.

„Sakura. Ich bin es. Haine. Lass mich bitte rein. Ich muss dir etwas sehr wichtiges erzählen.“

Sie wartete ein paar Sekunden, aber keine Antwort kam.

Nicht einmal eine Aufforderung zu gehen.

Haine klopfte und fragte nochmals. Wieder keine Antwort.

Mit wild schlagendem Herz drückte Haine die Klinke runter und versuchte die Tür zu öffnen, aber der Wind wehte mit solch einer Kraft gegen an, dass sie sich mit dem ganzen Gewicht gegen lehnen musste.

Im Zimmer war es immer noch dunkel.

Noch dazu war es eiskalt und es regnete rein.

Haines Herz stockte vor Schreck.

Es war leer!

Sakuras Zimmer war verlassen.

Der Stuhl und das Bett waren leer.

Das Fenster war geöffnet und die Vorhänge zur Seite gezogen.

„Oh, nein. Sakura.“

Es war nur ein Flüstern, dass über ihre Lippen huschte.

Haine rührte sich nicht vom Fleck.

Sie war wie gelähmt.

Hätte sie sich vorhin doch nicht so abwimmeln lassen.

Hätte sie ihr doch gesagt, was sie eben Naruto und den anderen erzählt hatte.

„Du hättest nichts dran ändern können. Der Tod des Mädchens ist nicht der Grund, warum sie gegangen ist.“

Haine rührte sich nicht, als sie die Stimme hörte.

Sie kannte diese Stimme sehr gut.

Dann fühlte sie Wärme an ihrer rechten Seite.

„Und warum ist sie dann gegangen, Koron“, fragte sie leise und kraulte den flammenden Hund hinter den Ohren.

„Das weißt du doch. Sie will ihre Schwester töten, für das was sie getan hat. Sie sucht nun nach dem Weg sie zu töten.“

Haine atmete tief aus.

Es herrschte für eine Weile Stille, während Haine Koron streichelte und aus dem offenen Fenster sah.

„Wer begleitet sie? Ich meine, welchen Geist hat sie bekommen, “ fragte sie nachdenklich.

„Lumi. Lumi begleitet sie.“

„Mmh. Lumi also. Er hat ein gutes Wesen. Ja, er ist perfekt für sie. Er wird ihr bestimmt helfen können, wieder etwas munterer zu werden. So und nun, sollte ich Tsunade Bescheid sagen, dass Sakura weg ist.“

Mit einem letzten Blick zurück, schloss Haine die Tür und sah, wie das Zimmer wieder von vollkommener Dunkelheit erfasst wurde.

„Ich wünsche dir viel Glück, Sakura!“
 

Langsam ging Naruto den Weg vom Krankenhaus zu seinem Zuhause.

Neben ihm, sehr still, ging Hanabi, die sich wieder gefangen hatte.

Kakashi hatte in gebeten, sie nach Hause zu begleiten, da es draußen immer noch nicht vollkommen sicher war.

Naruto wusste nicht recht, was er sagen oder gar denken sollte.

In ihm war ein Chaos, dass im Unbekannt war.

Er konnte sich leicht vorstellen, wie Haine sich mit ihrer Empathie fühlte.

So viele verschiedene Gefühle auf einmal, auch wenn es seine eigenen waren.

Naruto hätte vor Freude Bäume ausreißen können.

Er konnte die drei Tage gar nicht abwarten.

Hanabi ging vollkommen ruhig neben ihm.

Naruto wollte zu gerne mit ihr reden, wusste aber nicht, wie er anfangen sollte.

Er fand einfach nicht die richtigen Worte und sagte einfach irgendwas.

„Du warst wirklich mutig dich so gegen deinen Vater durchzusetzen.

Du musst deine Schwester ja sehr lieben.“

Es kam keine Antwort und Naruto verlor den Mut wieder etwas zu sagen.

Hanabi war eine der wenigen Menschen, wo er nicht so Recht wusste, was er sagen sollte.

„Die meisten im Dorf denken, dass Hinata und ich uns nicht leiden können.

Das kommt wahrscheinlich daher, dass Vater mich ihr vorgezogen hat, was den Platz des Oberhauptes der Familie angeht.

Aber es ist ganz anders. Hinata ist der wichtigste Mensch für mich. Ich konnte immer zu ihr kommen, wenn ich Probleme hatte oder es mir nicht gut ging. Sie war immer für mich da, selbst wenn es ihr auch mal nicht so gut ging.

Hinata war auch nicht wütend, dass Vater mich bevorzugte.

Sie fand selber, dass ich viel Talent hatte. Mehr als sie. Und sie konnte Vaters Entschluss mich als Erbin zu ernennen nachvollziehen. Zuerst war sie enttäuscht, dass Vater sie so wenig schätzte, aber sie freute sich für mich.

Das war das Mindeste, was ich für sie tun konnte, nach allem was sie für mich getan hat.“

Naruto wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Auch er hatte bis jetzt gedacht, dass die Hyuga Schwestern sich nicht leiden konnten.

Wie sich jetzt zeigte, lag er die ganze Zeit falsch.

Hanabis Worte spuckten noch lange im Kopf herum in dieser Nacht.

Aber dies war nicht das einzige was ihn beschäftigte. Die ganzen Geschehnisse dieser langen Nacht lagen wie ein dichter Schleier über ihm, der ihn nicht zur Ruhe kommen ließ.

Naruto fand keinen tiefen Schlaf in dieser Nacht.

Es war eher ein Halbschlaf vermischt mit seinen Erlebnissen von diesem riesigen Kampf.

Er sah den Kampf von Satomie und Sakura immer wieder, doch jedes Mal hatte er ein anderes Ende.

Mal starb Satomie, dann Sakura oder alle anderen wurden von Satomie getötet. Aber eine Sache blieb in jedem Traum bestehen, wie eine schreckliche Tatsache.

Hinatas Tod fand in jedem einzelnen Traum erneut statt.

Immer wieder sah er wie sie in seinen Armen starb und er nichts dagegen tun konnte.

Selbst im Schlaf spürte er ihren leblosen Körper in seinen Armen, der langsam immer kälter wurde.

Die Züge ihres toten Gesichtes schienen sich in seine Augen gebrannt zu haben und wichen nicht mehr aus seinen Träumen.

Tief in seinem Kopf hörte er ihre erstickende Stimme, die dem Tod do nahe war. Die leise heisere Stimme sagte immer wieder dasselbe zu ihm.

„Naruto... ich will das du weißt...Ich liebe dich.... Ich habe dich...schon immer geliebt..... Seit ich dich kenne...... habe ich dich bewundert und.....geliebt.

Ich wollte nur das...du dies weißt....... Auch wenn ich für dich......immer nur eine Freundin war....... vielleicht noch nicht mal das.

Ich wollte nur wissen...... ob ich überhaupt..... jemals eine gute Freundin.....für dich war.

Und du hast mir.....mehr gegeben, als ich..... je gehofft habe.

Was würde ich......nicht dafür geben weiter mit dir.......und den anderen in.... Konoha weiterzuleben.

Aber... ich bin stolz darauf......im Kampf für Konoha.....gestorben zu sein.

Ich hoffe mein Vater kann.....jetzt endlich stolz auf mich... sein.

Naruto.....“

Ein paar Mal erwachte er schweißgebadet und geplagt von den Träumen auf.

Naruto glaubte sogar Haines Stimme einmal vor der Tür gehört zu haben.

Doch als er nach sah, war niemand da.

Aber er irrte sich, den vor wenigen Sekunden war jemand da gewesen.

Es war Haine gewesen, die von Tsunade geschickt wurden war ihn über Sakuras Verschwinden zu berichten. Nun rannte sie eilig die Straße zur Hokage-Villa entlang.

„Und was nun, Augenstern? Willst du alleine hinter ihr her laufen?“

„Nein, Link. Das kann ich gar nicht. Ich wüsste gar nicht wie ich sie finden sollte. Koron will mir nicht helfen und du kannst sie nicht aufspüren, solange Lumi seinen Schutzzauber über sie gelegt hat. Und wenn du ihre Fährt nicht aufnehmen kannst, schafft das auch kein Nin-Ken.“

Haine verlangsamte ihre Schritte.

Tsunade war außer sich gewesen, als sie von Sakuras Verschwinden gehört hatte.

Noch wütender war sie, als sie von Haine den Grund für ihr Verschwinden erfuhr und das man sie nicht aufspüren konnte.

Als Haine von Tsunade weggeschickt wurden war, war sie alleine mit Shizune gewesen.

Aber als Haine jetzt zögerlich eintrat, waren auch Jiraya, Kakashi und Guy da.

Neben Kakashi saß Pakkun und schnupperte im ganzen Raum herum.

„Haine, wo ist denn Naruto?“

„Tut mir leid Tsunade. Aber er hat nicht aufgemacht.

Vielleicht ist er einfach zu erschöpft um aufzustehen.

Außerdem würde es nichts bringen ihn zu wecken. Wir können Sakura nicht folgen. Solange ihr Kudan sie schützt kann kein Nin-Ken ihre Spur aufnehmen.“

Tsunade wollte gerade heftig protestieren, als Kakashi sich einmischte.

„Sie hat Recht, Tsunade. Pakkun und alle anderen Nin-Ken können ihre Spur nicht aufnehmen. Wir wissen nicht wo sie hin will. Wir haben keinen Anhaltspunkt um eine Suche nach ihr zu starten.“

Tsunade sagte nichts mehr. Erschöpft setzte sie sich in ihren Stuhl und blickte zu Kakashi.

„Tja, Kakashi. Deine ehemaligen Schützlinge haben ja einen starken Drang dazu das Dorf heimlich zu verlassen. Sieht so aus als wäre dir nur Naruto geblieben. Und vielleicht kannst du mir ja auch sagen, wie wir Naruto davon abhalten wollen Sakura zu suchen.

Er wird niemals so vernünftig sein und hier bleiben, auch wenn es nicht einen Anhaltspunkt über ihr verbleiben gibt. Ein weiteres Teammitglied von ihm ist verschwunden und er konnte wieder nichts dagegen tun. Ich glaube nicht, dass Naruto das so einfach wegsteckt und weitermacht als wäre nichts passiert.

Er hat ja bis heute nicht mit der Suche nach Sasuke und Orochimaru aufgegeben.

Und sagen müssen wir es ihm. Er würde es früher oder später herausfinden.

Also, was rätst du mir Kakashi. Was soll ich tun?“

Alle Augen richteten sich nun auf den Jo-Nin. Vollkommen gelassen stand er da und schaute Tsunade in die Augen.

„Ich habe keine Ahnung, Tsunade. Da bin ich überfragt. Ich bin genauso ratlos wir du.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2009-07-19T02:04:20+00:00 19.07.2009 04:04
Sakura was machst du da?
du wirst dich auf deinem Weg der Rache selbst vernichten.
Mal sehen wie es weiter gehen wird.

mfg
fahnm


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