Forever And Always
WAKING UP IN VEGAS
INSPIRED BY KATY PERRY
LILEY
Kapitel 07
Als ich am nächsten Morgen aufwache, bin ich allein. Das Bett neben mir ist leer und kalt und ich weiß, dass sie schon lange weg ist. Ich seufzte leise in mich hinein und halte meine Augen geschlossen. Es war ja auch zu schön, um wahr zu sein.
Ich rolle mich auf die Seite und höre, wie etwas neben mir knistert. Laut gähnend öffne ich meine Augen und sehe einen Zettel auf dem Kopfkissen. Unmittelbar neben meinem Kopf. Ich setze mich auf und nehme ihn in die Hand. Mileys Handschrift. Aber ich bin noch zu verschlafen, um auszumachen, was da auf diesem Papierstück steht.
Ich fahre mit einer Hand durch meine Haare und suche mit der anderen nach meinen Klamotten auf dem Boden. Ich finde meine Unterhose und schlüpfe hinein, gleich gefolgt von einem alten Fußballtrikot, was auch auf dem Boden lag. Ich kann mir noch nicht ansehen, was Miley geschrieben hat. Wahrscheinlich, dass das ganze ein Fehler war oder so etwas in der Art zumindest.
Ich schwinge mich auf die Füße und stolpere durch mein Schlafzimmer. Ich bin nicht in der Stimmung, zu essen. Etwas, was mir mehr als selten passiert. Miley verdirbt mir einfach den Appetit. Das ist doch nicht fair. Sie hat Kontrolle über mein Leben (und da behaupte nochmal einer, Miley sei alles andere als ein Kontrollfreak).
Die Milch in meinem Kühlschrank ist sauer und für eine neue müsste ich erst einkaufen gehen. Mein Leben ist scheiße. Eine abgefuckte Ehe, keine vernünftige Beziehung und gestern Nacht habe ich es mit meiner besten Freundin getrieben. Etwas stimmt nicht mit mir.
Und das ist alles Mileys Schuld.
„Ich hasse dich, Miley. Ich hasse dich, ich hasse dich, ich hasse dich.“, ich falle auf meine Couch und vergrabe mein Gesicht im Sofakissen. Ich will, dass alles wieder so wird wie früher. Als ich Miley noch nicht geliebt habe (zumindest nicht auf diese Weise).
Ich will wieder zur Highschool gehen. College macht alles komplizierter. Volljährig zu sein ist scheiße. Wenn ich noch nicht volljährig wäre, wäre es illegal gewesen, Miley zu heiraten. Zumindest ohne Zustimmung von meiner Mutter. Und wie sie reagiert hat, wissen wir doch alle.
„Ich hasse Vegas. Dummes, dummes Vegas!“, ich seufze in mein Kissen. Eigentlich habe ich selbst Schuld. Ich hätte Miley gestern nicht küssen sollen. Na ja, technisch gesehen hat sie mich zuerst geküsst... aber ich hätte es gar nicht vorschlagen sollen (auch wenn sie mich technisch betrachtet eigentlich dazu aufgefordert hat).
Sie hätte mich ohrfeigen sollen, als ich anfing sie auszuziehen. Ich wette, sie hat Jake jedes Mal geohrfeigt. Der Arme hat nie seine Miley bekommen... Vielleicht war sie sexuell einfach zu frustriert und wollte sich ein bisschen Erlösung gönnen. Und ich kam natürlich gerade recht. Ich liebeskranke Idiotin. Und Miley hat das kaltblütig ausgenutzt.
Es klingelt an der Tür.
Na super, jemand unterbricht mein Selbstmitleid. Der kann was erleben. Ich setze mich auf und schlendere zur Tür. Ich mache mir nicht die Mühe, vorher zu checken, wer da ist. Die Tür fast aus den Angeln reißend, betrachte ich mir den jungen Mann, der jetzt vor mir steht und sich Sekunden später einfach an mir vorbei drängelt.
„Wow, wenn das mal nicht unser kleiner Möchtegern-Schauspieler ist. Was willst du hier, Jake? Hast du keine Freunde mehr, die dich ertragen können?“, ich gähne laut und unhöflich (ohne die Hand vor den Mund zu nehmen, versteht sich) und gehe an ihm vorbei zu meiner Obstschale. Ich werde mir einfach einen Apfel schälen. Das kann nie schaden.
„Hey, Lilly. Ich freue mich auch, dich zu sehen. Okay, sieh mal. Ich weiß, wir sind nie besonders miteinander ausgekommen und dafür will ich mich entschuldigen. Ich war unfair zu dir. Aber... ich brauche wirklich deine Hilfe.“, wow. Mr. Superstar braucht Hilfe von Little Miss Nobody.
„Hilfe? Wobei? Vielleicht dabei, die Luft aus deinem großen Kopf zu lassen?“, ich schneide den Apfel in ein paar gleichgroße Stücke und entferne das Kerngehäuse. Ich schiebe mir eine Scheibe davon in den Mund und mustere ihn mit mildem Interesse.
„Ich werde einfach so tun, als hättest du mich gerade nicht beleidigt.“, tu das Jake. Was auch immer dir dabei hilft, nachts besser zu schlafen. Ich halte ihm eine Scheibe Apfel hin und er nimmt sie und lächelt leicht verlegen. „Danke.“
„Also, von was für einer Hilfe reden wir hier?“, was will er von mir?
„Okay. Ich weiß, dass du und Miley jetzt vorübergehend verheiratet seid. Und ich weiß auch, dass du nicht gutheißen wirst, was ich dir gleich sage, aber... Ich liebe Miley wirklich sehr und ich hätte sie gerne zurück. Und ich wollte dich fragen, ob du mir dabei vielleicht helfen könntest. Ich meine, sie wieder zurück zu bekommen.“
Ich starre ihn an.
Hat er mich gerade wirklich das gefragt, was ich glaube, was er gefragt hat? Jake Ryan (biggest asshole of our generation) will, dass ich ihm dabei helfe, Mileys Leben wieder einmal zu ruinieren? Ich sehe ihn einige Sekunden lang schweigend an, dann fange ich an lauthals zu lachen.
„D-Du...“, ich lache weiter. „Du denkst wirklich, ich würde dir dabei helfen...“ Noch mehr Gelächter. „Dir dabei helfen, Miley zurück zu bekommen? Junge, auf welchem Planeten lebst du?“ Ich reduziere mein Lachen auf ein Gekicher und schüttele ungläubig den Kopf.
„Na ja, wieso nicht? Miley war immer glücklich in unserer Beziehung und du bist ihre beste Freundin. Willst du denn nicht, dass sie glücklich ist?“, ich frage mich ernsthaft, ob er wirklich so dumm ist oder einfach so tut. So eingebildet und dumm zugleich kann man doch nicht sein.
Ich stehe auf und lege meine Hand auf seine Schulter.
„Jake, Miley war nie glücklich in eurer Beziehung. Du warst doch erst der Grund, weswegen sie nach Vegas ist und wir jetzt in all diesem Schlamassel stecken. Technisch betrachtet bist du der Grund für unsere Hochzeit.“, der Blonde starrt mich an, als wäre ich verrückt.
„Das mit dieser dummen Hochzeit war alles ganz allein deine Schuld, Lilly! Wenn du Miley nicht mit nach Vegas genommen hättest, dann hätte sie sich doch nie so voll laufen lassen!“, er geht in Richtung Tür. „Ich kriege Miley zurück! Mit oder ohne deine Hilfe! Sie gehört zu mir und zu niemandem sonst!“
Ich balle meine Hände an den Seiten zu Fäusten und gehe ihm nach. Er ist fast an der Tür, aber ich komme vor ihm zum Stehen und packe seinen Kragen. Ich schlage seinen Rücken gegen meine Flurwand und ziehe ihn langsam aber sicher daran hoch. Jake packt meine Handgelenke.
„Du wirst sie weder anrufen, noch anfassen, klar?! Miley gehört dir nicht, sie ist nicht dein Eigentum und solange ich irgendeine Rolle in diesem Drama spiele, bist du derjenige, der verliert!“, ich drücke ihn noch einmal hart gegen die Wand und zeige ihm meinen rechten Ringfinger. „Miley ist meine Frau und ich werde nicht zulassen, dass du ihr noch einmal weh tust!“
„Du bist krank, Lilly! Du könntest Miley nie das geben, was ich ihr geben kann! Miley braucht einen Mann an ihrer Seite und der kannst du nicht sein!“, seine Stimme klingt ein bisschen höher als sonst und ich funkele ihn böse an. Er grinst. „Und Miley braucht einen Mann in ihrem Bett!“
Ich versetze ihm einen Faustschlag mit meinem Ehering und schicke ihm einen viel sagenden Blick. „Oh Jakey-Boy. Wie kommt es nur, dass sie dich nie ran gelassen hat und wir erst gestern Nacht miteinander geschlafen haben? Miley liebt dich nicht!“, Jake starrt mich an, sein Mund steht offen.
„Ihr... Ihr... Ihr beiden habt was?!“, er ist vollkommen sprachlos.
„Ich werde das jetzt nur ein einziges Mal sagen, Jake. Lass. Miley. In. Ruhe!“, ich lasse ihn los und er rutscht an der Wand entlang zu Boden. Er sieht zu mir auf und ich mache einen Schritt zurück. Ich atme schwer. Der blonde Schauspieler stolpert auf seine Füße und rennt zu meiner Tür.
Er fällt fast nach draußen und die Stufen runter, als ich ihm nachsehe. Ich schlage die Tür zu und sinke dagegen. Ich war noch nie so wütend auf irgendjemanden. Wie kann er es nur wagen. Miley ist meine Frau. Sie ist mit mir verheiratet. Und trotzdem kommt er hierher.
Man muss ihm allerdings zugestehen, dass er keine Ahnung hat, dass ich auch in sie verliebt bin. Hoffentlich nimmt er sich meine Drohung auch zu Herzen. Es würde mich wirklich ärgern, wenn ich ihm nochmal eine verpassen müsste. Ich bin nicht gerne so handgreiflich.
Oh richtig, ich muss immer noch Mileys Nachricht an mich lesen. Die Nachricht, die sie mir nicht von Angesicht zu Angesicht sagen konnte. Klasse. Vielleicht steht ja auch drauf, dass wir keine Freunde mehr sein können. Oder keine Besten Freunde.
Mein Schlafzimmer kommt mir bizarr vor. Jetzt wieder zurück zu kommen. Jetzt, wo ich weiß, wie es sich angefühlt haben muss. In dieser ersten Nacht mit Miley. Wie oft wir es in dieser Nacht wohl getan haben, bevor wir beide ohnmächtig geworden sind?
Der Zettel liegt immer noch da. Mit ihrer Handschrift und allem. Ich lasse mich auf mein Bett sinken und denke wieder an Jake. Ob Miley wohl noch einmal ja zu ihm sagen würde? Ich bin froh, dass sie es nie mit ihm getan hat. Er hat sie nicht verdient.
Ob ich sie wohl verdient habe?
Ich nehme den kleinen Zettel in die Hand. „Ich sage dir in den nächsten Tagen Bescheid, wenn ich etwas wegen der Scheidung höre. Ich ruf dich an. Hab dich lieb, Miley.“, sie hat gestern Nacht nicht einmal erwähnt. Ob das wohl was Gutes bedeutet?
Hab dich lieb, Miley.
Ich will gerade den Zettel in meiner Hand zerknüllen, da sehe ich, das etwas auf der Rückseite geschrieben steht. „Lilly und Miley. True Love, Forever and Always. Taylor Swift sollte ihren Song umschreiben.“, ich lächele in mich hinein und schüttele leicht mit dem Kopf.
Vielleicht hasse ich Miley doch nicht so sehr, wie ich denke.
•◘○
„Ollie, ich bin mir nicht sicher, ob das mit der Scheidung eine so gute Idee ist.“, ich liege auf Olivers Bett und spiele mit meinem Ehering. Eine nervige Angewohnheit. Oliver sitzt über seiner Facharbeit und schenkt mir nur wenig Beachtung. Er dreht seinen Kopf zu mir und zieht eine Augenbraue hoch.
„Woher kam das denn plötzlich? Ich dachte ihr seid euch darüber einig, was ihr wollt.“, ich lege einen Arm unter meinen Kopf – den linken – und starre den kleinen, goldenen Ring an. Ich bin mir aber gar nicht mehr so einig, Oliver. Ich weiß nicht, ob ich morgen wirklich dahin gehen soll. Ich weiß nicht, ob ich mich von Miley scheiden lassen will, weil ich mich in sie verliebt habe.
Aber das sage ich ihm nicht.
„Ich weiß nicht. Heutzutage werden so viele Ehen wieder geschieden. Vielleicht könnte es zwischen mir und Miley ja klappen.“, ich habe Oliver nicht erzählt, dass ich mit Miley geschlafen habe. Das braucht er nicht zu wissen. Niemand muss es wissen. Das verkompliziert die ganze Sache natürlich.
Oliver nickt und dreht sich wieder seiner Arbeit zu. „Aber wird das nicht schwierig? Ich meine, ihr beide steht doch weder aufeinander, noch auf Frauen. Ihr seid beste Freunde und darauf kann man keine Ehe aufbauen. Willst du wirklich die Chance verbauen, die große Liebe zu finden? Und Miley?“, und was, wenn Miley meine große Liebe ist?
Ich drehe den goldenen Ring in meinen Fingern. Wie kann ich ihm das am Besten erklären? Ich will ihm keinen Herzinfarkt geben. „Ich weiß nicht. Ich dachte einfach, dass es vielleicht besser wäre, noch zu warten. Es war ja nicht einmal ein ganzer Monat. Vielleicht, keine Ahnung, entwickelt sich ja noch was?“, ich zucke mit den Schultern, auch wenn ich weiß, dass er mich nicht sehen kann.
„Lilly, du klingst fast so, als hätte sich da auf deiner Seite schon was entwickelt. Willst du mir vielleicht etwas sagen? Du hast dich doch nicht in deine eigene Frau verliebt.“, ich höre den Humor in seiner Stimme, aber ich finde das Ganze gar nicht lustig.
Ich setze mich auf und vergrabe das Gesicht in den Händen. Jetzt oder nie. Ich muss es ihm sagen. Er ist mein bester Freund, mein engster und längster Vertrauter. Ich kann ihm alles sagen. Er wird mich nicht auslachen, er wird für mich da sein.
Ich stoße einen großen Luftzug aus und ächze ungehalten. Ollie dreht sich auf seinem Schreibtischstuhl zu mir und beobachtet mich, ich kann es fühlen. Sein Blick brennt eine Rille durch meinen Körper und ich sehe ihn endlich an. Unsere Blicke treffen sich. Und obwohl ich mir sicher bin, dass er schon längst weiß, was mich bedrückt, muss ich es sagen.
„Ollie. Ich habe mich in Miley verliebt.“, und ich schließe die Lücken zwischen meinen Fingern wieder und ächze ein zweites Mal. Miley würde das nicht verstehen. Sie will sich von mir scheiden lassen und ein erfolgreiches Leben führen und ich spiele darin nur die beste Freundinnen Rolle.
Oliver seufzt. Ich höre, wie er aufsteht und sich neben mir nieder lässt. Er legt eine Hand auf meine Schulter und drückt beruhigend und bekräftigend zu. Vielleicht sucht er nach den richtigen Worten, um mir zu sagen, dass die ganze Sache hoffnungslos ist.
„Lil, du solltest ihr das sagen.“, ich reiße mein Gesicht aus meinen Händen und starre ihn entgeistert und ungläubig an.
„Bist du verrückt?! Ich kann ihr das nicht sagen! Sie will sich morgen von mir scheiden lassen, Ollie. Ich habe die einzige Chance verspielt, die ich hatte.“, ich sinke zurück in meine Hände und versinke in meinem Elend. Und dieses Mal kann Oliver mich nicht herausziehen.
„Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass sie vielleicht dasselbe für dich empfindet? Ich meine, wenn du dich in einem Monat in sie verlieben konntest, wieso dann nicht auch umgekehrt?“, ich lache bitter und freudlos. Dummer, naiver Oliver. Er hat doch keine Ahnung.
„Als würde Miley sich in jemanden wie mich verlieben. Miley ist verrückt nach Männern und sie steht ganz bestimmt nicht darauf, den Rest ihres Lebens meinen Nachnamen mit sich herum zu schleppen.“, Oliver rollt mit den Augen und zieht seine Hand zurück.
„Lilly, ich habe euch vorgestern gesehen.“, ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und Oliver wirkt fast verzweifelt. „Vorgestern, Lil. Bei dir Zuhause, bei deinem Apartment. Du und Miley. Zusammen. Am Küssen. Klingelt da nichts?“ Meine Augen weiten sich und mein Mund öffnet sich einen Spalt breit.
„W-Wieso hast du uns denn gesehen? Wieso warst du überhaupt da?“, ich habe absolut keine Ahnung, wieso er da war und wieso er das ausgerechnet mitkriegen musste. Das war der Abend an dem ich mit Miley geschlafen habe. Seitdem haben wir uns nicht mehr gesehen. Sie hat nur angerufen, um mir zu sagen, dass der Scheidungstermin morgen ist. Was mich ehrlich gesagt umgebracht hat.
„Ich wollte sehen, wie es dir geht, weil du dich in den letzten Wochen so komisch benommen hast und nicht wusstest, was du wolltest und was du meintest.“, er lächelt mich sorgenvoll an. Wie der Vater, den ich nie hatte. „Und da habe ich gesehen, wie ihr euch vor deiner Tür beinahe die Klamotten vom Leib gerissen habt.“ Und jetzt der rollige Bruder.
„Wir waren nur... Wir haben uns gehen lassen und es ist etwas ausgeartet.“, sein Blick sagt mir unmissverständlich, dass er wissen will, wie weit wir gegangen sind und ich werde rot. „Wir haben miteinander geschlafen. Es war einfach so eine Moment-Sache, weißt du? Ich habe nicht nachgedacht und sie ganz offensichtlich auch nicht.“ Oliver nickt verständnisvoll und lächelt dann breit.
„Siehst du. Wenn sie nichts für dich empfinden würde, dann hätte sie ganz sicher nicht mit dir geschlafen. Wir reden hier immerhin über Miley. Sie hat Jake ja bis zum Schluss nicht ran gelassen, weil sie ihm nicht vertraut hat. Und mit dir passiert es ganz einfach so. Das muss doch etwas bedeuten.“, ich zucke resigniert mit den Schultern und fahre mir mit der Hand durch die Haare.
„Meinst du?“, ich komme mir vor wie ein kleines Kind.
„Jawohl, das meine ich. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass da nichts zwischen euch ist. Immerhin habt ihr doch geheiratet.“, ich rolle mit den Augen. Wir waren sturzbesoffen, als wir uns das Ja-Wort gegeben haben. Das kann man wirklich nicht für voll nehmen.
„Wieso muss nur ausgerechnet mein Leben so kompliziert sein? Wieso hätte sie nicht einfach dich heiraten können, hm? Du bist ein Mann, sie ist eine Frau. Sie hatte ein gebrochenes Herz und wollte eben heiraten. Ugh, wieso hat sie nur mich genommen?!“, ich verstecke mich ein weiteres Mal in meinen Händen und höre Oliver kichern.
„Ich hätte sie nicht geheiratet, Lil. Ich habe eine Freundin, falls du das vergessen hast. Vielleicht hatte sie einfach die Nase voll von Männern.“, er zuckt mit den Schultern und lässt sich zurück auf sein Bett fallen. Sogar in der Dunkelheit meiner Hände kann ich den Ehering funkeln und blitzen sehen. Ob er mir wohl etwas sagen will?
„Ich will mich nicht von ihr scheiden lassen. Ich will mit ihr zusammen sein.“, meine Stimme klingt etwas gedämpft und unschlüssig, aber ich weiß genau, was und wen ich will. „Wie kann sie mir das nur antun?“ Das ist doch ohnehin Mileys Schuld. Wenn sie nicht so schlecht drauf gewesen wäre, dann hätte ich nie vorgeschlagen, nach Las Vegas zu fahren.
„Lil, Miley war total zu, als ihr geheiratet habt. So wie wir beide auch. Es ist nicht ihre Schuld, dass ihr am Ende verheiratet wart und es miteinander getrieben habt. Niemand hat Schuld. Wenn, dann schieb es auf den Alkohol, wenn du unbedingt willst.“, ich hebe die Hände von meinem Gesicht und lege sie in meinen Schoß.
„Wie soll ich sie denn davon überzeugen, mit mir zusammen zu bleiben? Ich meine, eine Ehe ist keine Sache, mit der man mal so eben herum scherzt. Selbst wenn sie mit mir zusammen sein wollte, verheiratet will sie bestimmt nicht mit mir sein.“, Oliver rollt mit den Augen und tritt mir gegen die Schulter. „Hey, wofür ist das denn jetzt?!“
„Dafür, dass du so eine Heulsuse bist! Wenn du mit Miley verheiratet bleiben willst, dann musst du sie eben davon überzeugen, dass ihr füreinander geschaffen seid! Du musst ihr zeigen, wie viel sie dir bedeutet und wie sehr du sie liebst!“, und wie soll ich das bitte machen? Er kann ja vielleicht gut reden, aber er hat nie Pläne, wie man das auch umsetzt.
„Und wie soll ich das bitte anstellen?“, ich bin mehr als unfreundlich.
„Ich weiß nicht, das musst du schon selbst herausfinden, denke ich.“, wie immer keine Hilfe. Ich seufze zum hundertsten Mal und lasse mich neben ihn fallen. „Du solltest heute Nacht hier bleiben. Von hier ist es auch nicht so weit bis zu Mileys Rechtsanwalt. Ich habe seine Straße gegooglet. Keine Sorge, es wird schon alles werden. Und wenn ihr zusammen kommt und Miley sich trotzdem scheiden lassen will, dann heiratet ihr eben irgendwann nochmal.“
Ich nicke etwas halbherzig und lege meine Hände unter den Kopf, starre wieder an seine Decke. Wenn wir zusammen kommen. Ich wünsche mir so sehr, dass Miley das gleiche empfindet. Das ist das einzige, was ich mir für mein Leben wirklich wünsche.
Ich brauche Mileys Liebe, um glücklich zu sein.
