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Waking up in Vegas (Liley)

Inspired by Katy Perry
von

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I love Miley

WAKING UP IN VEGAS

INSPIRED BY KATY PERRY
 


 

LILEY
 


 


 

Kapitel 08
 

Ich komme vor dem riesigen Gebäude zum Stehen und starre es lange Zeit nur an. Ich bin viel zu früh, aber ich kann nichts dagegen machen. Heute entscheidet sich, ob ich meine Chance mit Miley nutzen kann oder nicht. Eigentlich liegt alles in ihrer Hand. Ich will mich gar nicht scheiden lassen.

Ich setze mich auf die Stufen, die zum Gebäude führen und starre in den Himmel. Ob wir diese Hochzeit vielleicht wirklich aus Liebe eingegangen sind? Vielleicht wussten wir es zu der Zeit nur noch nicht. Ich wusste in dieser Nacht garantiert noch nicht, dass Miley die einzige Frau für mich sein würde (in so vielerlei Hinsicht).

Noch zwanzig Minuten bis zu unserer Scheidung. Und es hat nicht einmal einen Monat gehalten. Klar, am Anfang wusste ich nicht, dass ich mich so schnell in sie verlieben würde. Dabei ist es irgendwie undenkbar, dass ich sie jemals nicht geliebt haben könnte.

Keine Wolke steht am Himmel und verdirbt das wunderschöne Wetter hier in Los Angeles.

Stadt der Engel. Von wegen. Ich ringe im Schoß mit meinen Händen und wippe leicht vor und zurück. Miley, Miley, Miley. Das ist immer noch alles ihre Schuld. Wenn sie doch nur nicht so perfekt wäre. Wenn sie doch nur Oliver geheiratet hätte.

„Hey, Lil! Du bist früh dran.“, Miley steht am Fuß der Treppe und sieht leicht überrascht zu mir auf. Ich kann meinen Blick nicht von ihr wenden. Ihre schönen Gesichtszüge, ihr Mund und diese durchdringenden Augen. Mein Mund ist plötzlich sehr trocken.

„Ja, ich... ich wollte auf keinen Fall zu spät kommen. Zu unserer...“, ich räuspere mich leicht. „Zu unserer Scheidung.“ Ich mag dieses Wort nicht. Die Scheidung sollte abgeschafft werden. Ich will mich nicht von meiner Miley trennen.

Sie macht nervöse Schritte auf mich zu und setzt sich neben mich. Wir haben immer noch zehn volle Minuten. Sie schaut auf die Straße, auf der Autos hin und her rasen. Ihre Hände zappeln in ihrem Schoß und ich weiß, dass sie etwas sagen will. Ich kenne sie schon zu lange.

„Sieh Mal, Lilly... Wegen Mittwoch.“, sie stammelt nach Worten und weiß offenbar wirklich nicht, was sie dazu zu sagen hat. Aber ich auch nicht. Ich weiß nur, dass das die schönste Nacht war, die ich seit Jahren hatte. Ich sollte ihr das sagen. Ich greife nach ihrer Hand.

„Ich fand es... sehr schön.“, meine Stimme ist gesenkt und ich kann sehen, wie ihre Wangen rot anlaufen. Ein kleines Lächeln findet seinen Weg auf ihr Gesicht und sie schenkt mir einen kleinen Blick. Ich kann fühlen, wie Schmetterlinge durch meinen Bauch flattern.
 

„Ich fand es... auch sehr schön.“, sie wird noch röter und ich lächele in mich hinein. Aber ich weiß auch, dass gleich ein aber kommt. „Aber es war eine einmalige Sache, richtig? Eine Moment-Sache.“ Mein Herz sinkt und mein Lächeln friert ein. Ich wusste es.

Ich lächele sie schnell an.

„Sicher. Eine Moment-Sache. Wird nie wieder passieren.“, ich ziehe meine Hand aus ihrer und stehe auf. Sie sieht mich besorgt an. „Wir sollten rein gehen. Kann ja nicht schaden, ein bisschen zu früh zu sein, richtig?“ Ich stoße die große Tür zur Kanzlei auf und wische mir schnell über die Augen, bevor Miley etwas bemerken kann. Natürlich war das für sie nichts. Was habe ich denn gedacht?

Miley zieht an mir vorbei zum Tresen, hinter der eine Frau mit Brille sitzt, aber ich sehe nicht hin. Meine Ehe ist gerade dabei, ermordet zu werden. Miley hat einfach voraus gesetzt, dass ich sie nicht will. Sie hat nicht einmal erwartet, dass ich vielleicht etwas für sie empfinde.

Ich stecke meine Hände in die Hosentaschen und trotte hinter Miley her, die der Frau dankt und sich auf den Weg zu einer Tür und meinem und unserem gemeinsamen Ende befindet. Wie kann sie nur so auf sich fixiert sein? Merkt sie denn nicht, wie sehr ich sie liebe? Wie sehr sie mich damit verletzt? Denkt sie etwa wirklich, ich schlafe mit ihr, nur weil ich nichts Besseres zu tun hatte?

Sie bleibt vor einer Tür stehen und klopft an. Jemand bittet uns herein. Der Mann hinter dem Tisch hat kurzes, braunes Haar und trägt eine Brille. Ich höre ihm nicht zu, als er uns begrüßt. Und ich höre nicht, wie Miley und ich uns in die Stühle setzen.
 

Ich weiß nur, dass gleich etwas Furchtbares passiert und ich nicht darauf vorbereitet bin.
 

Meine Hände zittern, als ich hier neben Miley sitze. Auf einem viel zu bequemen Stuhl, in diesem viel zu freundlichen Umfeld. Ich weiß wirklich nicht wieso, aber ich weiß einfach nicht, ob wir hier das Richtige tun. Miley lächelt zufrieden, als der Mann vor uns anfängt davon zu reden, dass diese Scheidung bindend ist, wie eben auch die Ehe, die wir vor gut einem Monat eingegangen sind.

Meine Handflächen schwitzen und mein weißes Hemd kratzt an meinem Hals. Ich beiße meine Zähne aufeinander und meine Blicke fliegen immer wieder zwischen dem Mann und meiner Miley hin und her. Dieses Gefühl sitzt mir im Hals und schnürt mir fast die Kehle zu.

Nicht mehr lange und dann ist Miley Truscott wieder Miley Stewart. Meine beste Freundin. So, als wäre nie etwas gewesen. Aber will ich das? Ich starre die Lippen des Scheidungsanwalts an und meine Atmung wird schwerer und schwerer. Miley freut sich. Gleich ist sie wieder frei. Und der schönste Monat meines Lebens geht vorbei.

Der Mann schiebt den Vertrag zu uns und legt einen Stift daneben und Miley sieht mich an. Will sie etwa, dass ich zuerst unterschreibe? Meine Hände zittern, als ich nach dem Stift greife und der Mann auf das Feld zeigt, auf das ich meinen Namen setzen soll.

Meine Augen wandern zurück zu Miley. Ich will mich nicht von ihr scheiden. Ich will, dass sie meinen Namen behält, dass wir zusammen ziehen, eine Familie haben. Familie Truscott. Der Stift schwebt unmittelbar über dem Papier und Mileys Lächeln verblasst etwas. Es ist falsch. Falsch.

Ich setze auf und warte. Der Mann tippt ungeduldig auf dem Tisch herum, auch wenn seine Miene freundlich und einladend wirkt. Ich presse meine Kiefer aufeinander und versuche, mich an meinen Vornamen zu erinnern. Aber er will mir nicht einfallen. Ich lege den Stift zur Seite und stehe auf. Miley starrt mich an und bedeutet mir, mich erneut zu setzen.

„Miley, können wir kurz reden? Unter vier Augen?“, ich deute verzweifelt zur Tür und warte auf ihre Antwort. Sie seufzt, lächelt dem Mann gegenüber zu und steht auf. Ich wische schnell den Schweiß von meinen Händen und mache ein paar große Schritte zur Tür, stoße sie auf. Ich lecke mir über die Lippen, schon wieder. Ich bin nervös.

Miley folgt mir und schließt die Tür hinter sich. Sie sieht besorgt aus. „Lil, was ist los? Alles okay?“, sie macht ein paar Schritte auf mich zu, aber ich packe sie nur an den Schultern und presse sie gegen die Wand. Ich bringe unsere Münder in einem langen, festen Kuss zusammen und lege meine Hände auf ihre Hüfte. Sie schlingt ihre Arme um meinen Nacken.
 

Ich entferne mich langsam von ihr. Wir atmen beide schwer.
 

„Das ist los.“, ich schlucke und küsse sie noch einmal schnell. „Miley, ich glaube... Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.“ Miley starrt mich an. Ihre blauen Augen schreien Verwirrung und Unmut und ich würde ihr am liebsten all diese Zweifel nehmen. Ich liebe sie wirklich. Da gibt es kein ich glaube. Und ich musste sie erst heiraten, um es zu begreifen. „Ich will mit dir zusammen sein.“

Meine Lippen zittern. Sie denkt nach, ich kann es sehen. Ich presse meine Stirn gegen ihre und schließe meine Augen. Ihr Griff um meinen Nacken lockert sich nicht. Sie steht nur ganz ruhig da und denkt nach. Und ich wünschte mir, sie würde es nicht tun und einfach auf ihr Herz hören.

„Lilly...“, ich ziehe meinen Kopf von ihr weg und mache mich von ihr los, stecke meine Hände in die Hosentaschen. Ich lehne mich an die gegenüberliegende Wand und starre an die Decke. Gott, was würde ich jetzt für eine Zigarette tun. Ich schließe meine Augen.

„Lilly, wir sind nicht nur zusammen. Wir sind verheiratet. Wir haben unser ganzes Leben noch vor uns. Wir sind beste Freundinnen, aber doch keine Ehefrauen...“, ihr Satz sticht in mein Herz und ich verschränke meine Arme vor der Brust, weil ich nicht will, dass sie sieht, wie sehr es blutet.

„Aber vielleicht will ich deine Frau sein. Miley, wir können es doch wenigstens versuchen. Die Scheidung läuft uns doch nicht davon.“, ich will nicht darüber nachdenken. Ich würde mich niemals von ihr scheiden lassen. Ich könnte es nicht.

„Lilly, wir hatten Glück, dass wir überhaupt so schnell einen Termin bekommen haben. Normalerweise hätten wir monatelang darauf warten müssen. Das war ein glücklicher Zufall, dass wir das Ganze so schnell beenden können.“, sie wirkt frustriert und unschlüssig.

„Aber ich will das Ganze nicht so schnell beenden...“, meine Stimme ist nicht mehr, als ein Flüstern. Ich liebe Miley, ich will mit ihr zusammen sein. Ich will mit ihr leben, mit ihr glücklich werden. Ich öffne meinen Mund um noch etwas zu sagen. Aber ich habe keine Ahnung, wo genau ich anfangen sollte. „Ist es für dich wirklich so schrecklich, mit mir verheiratet zu sein...?“

Es ist eine leise, schmerzliche Frage. Aber ich muss es wissen.

Miley seufzt leise und kommt auf mich zu. Sie legt eine Hand auf meine Schulter und sieht mich durchdringend an. Ihr Blau ist verschwommen und ich weiß, dass ich sie verwirre. Sie dachte, dass ich das hier auch will. Aber das tue ich nicht. Ich will nur sie.

„Lilly, sieh mal. Verheiratet zu sein... Das ist ein großer Schritt. Das bedeutet, dass du dich ein Leben lang an mich binden musst. Du willst doch nicht dein ganzes Leben mit mir verbringen, oder? Du weißt doch gar nicht, was du willst. Vielleicht willst du ja nur etwas Neues ausprobieren.“, ihre Stimme klingt jetzt hoffnungsvoll, aber ich knirsche mit den Zähnen. Nein.
 

„Nein.“, ich sehe sie nicht mehr an.
 

„Nein? Nein was?“, ich muss es ihr sagen. Ich muss ihr alles sagen. Alles, was ich für sie empfinde. Sie muss es wissen. Sie muss wissen, wie viel ich für sie fühle und was ich für sie tun würde. Das hier hat nichts mit ausprobieren zu tun. Das hier ist echte Liebe. Film Liebe. Märchen Liebe. Liebe Liebe.

„Ich will mit dir zusammen sein. Ich will, dass du mit mir verheiratet bist. Ich will dich und ich will, dass wir zusammen ziehen und ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Ich will... Ich will Kinder haben, ich will mit dir alt werden, weil... weil ich dich liebe. Ich liebe dich, Miley. Das hier, das hat nichts mit ausprobieren zu tun, ich war mir in meinem ganzen Leben noch nie bei irgendetwas sicherer.“, meine Augen laufen über ihr erstauntes Gesicht. „Ich will nur dich, dich ganz allein. Für immer.“

Ihre Augen füllen sich mit Tränen und einen Moment habe ich Angst, etwas falsch gemacht zu haben. Etwas Falsches gesagt zu haben. Ich habe Angst, dass sie mich verlässt, dass sie nicht mehr meine Freundin sein will, dass ich sie vielleicht verletzt habe.

„Du liebst mich wirklich?“, ihre Stimme klingt brüchig und so gebrechlich und ich ziehe Miley in eine sanfte Umarmung. Ich presse meine Wange gegen ihren Kopf und fahre mit meiner Hand durch ihre Haare. Sie krallt sich in meinen Rücken.

„Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt. Ich liebe dich mehr als mein Leben.“, der erste Schluchzer kommt nach weniger als einem Moment. Sie presst sich gegen mich und vergräbt ihr Gesicht in meiner Schulter und ich streiche ihr über den Rücken. Ich flüstere in ihr Ohr. „Ich will nicht, dass du dich von mir scheidest, Miles. Ich will, dass wir zusammen bleiben.“

Miley nickt in mich hinein und lehnt ihren Kopf dann leicht von mir weg. Ihr Maskara ist verlaufen und ihr Lächeln ist tränenreich, aber es ist da. Sie lehnt sich wieder vor und küsst mich. Küsst mich direkt auf den Mund und ihr Kuss schmeckt salzig, aber ich ziehe sie nur noch näher an mich.

„Heißt das, dass wir die Scheidung platzen lassen?“, ich spreche gegen ihre Lippen und sie nickt. Es ist nicht zaghaft, es ist bestimmt. Und mein Lächeln ist breit und zufrieden. Ich nehme sie um die Hüfte und hebe sie hoch, drehe mich im Kreis und sie lacht und ich kann nicht anders, als zu rufen.

„Lilly, Lilly, lass mich runter!“, sie lacht immer noch, als ich sie wieder absetze und meine Nase in ihre Schulter drücke. Wir wippen immer noch hin und her. Ich bin so glücklich. Ich weiß nicht, wie ich dieses Gefühl der Vollkommenheit beschreiben soll, aber ich liebe es. Ich liebe mein Leben, ich liebe Miley. Ich liebe die ganze Welt.
 

„Ich liebe dich, Lilly.“, und ich weiß, sie meint es so.
 

•◘○
 

Ich starre die Tür vor uns an. Ich weiß, dass alle da drin sitzen und auf uns warten. Immerhin wollten wir jetzt eigentlich feiern, nicht mehr verheiratet zu sein. Miley Truscott hätte wieder Miley Stewart werden müssen und wir hätten unsere Eheringe in den Mülleimer geworfen. Wir sind beide 21. Wie lange könnte unsere Ehe schon halten, wir sind doch viel zu jung, um verheiratet zu sein.

Ich steige aus dem Auto aus und Miley tut dasselbe. Sie haben noch nicht bemerkt, dass wir vorgefahren sind und ich schicke Miley einen unsicheren Blick. Sie lächelt mir ermutigend zu und zwinkert und ich werde rot. Miley kichert.

„Keine Zeit, rot zu werden, Lil. Immerhin ist es deine Schuld, dass wir immer noch verheiratet sind.“, ich strecke ihr die Zunge raus und sie umrundet den Wagen. Ich schließe ihn ab und als ich mich umdrehe, steht Miley vor mir. Sie schlingt ihre Arme um meinen Nacken und sieht mir tief in die Augen. „Wieso habe ich mich nur von dir überreden lassen?“

„Ich weiß nicht. Vielleicht, weil ich so unwiderstehlich bin und du mir nichts abschlagen kannst?“, Miley rollt mit den Augen und drückt ihre Lippen auf meine. Ich schließe instinktiv meine Augen und verliere mich in ihrer Berührung. Sie löst sich von mir und Worte rollen von meiner Zunge. „Vielleicht wolltest du auch einfach nicht auf das hier verzichten.“

Miley lacht leise, bevor sie sich von mir losmacht und meine Hand nimmt, ihre Finger zwischen meine gleiten lässt. „Sicher, das wird es sein. Also, was willst du meinem Daddy sagen, wenn er herausfindet, dass du immer noch meine Ehefrau bist, hm? Wie willst du nur für sein Baby Girl aufkommen, Lils?“

An Mr. Stewart habe ich alles andere als gedacht und ich verziehe eine Miene. Miley zieht mich in Richtung Haustür. „Wie wär's, wenn wir einfach wieder verschwinden. Wir fangen ein neues Leben an, irgendwo im Nirgendwo, wo dein Vater mich niemals finden wird.“

„Das kannst du vergessen. Du musst dir eben was überlegen.“, ich seufzte leise und resigniert und lasse mich von ihr die Auffahrt hoch schleifen. Ich will nicht rein gehen, aber ich habe keine andere Wahl. Ich hoffe nur, Mr. S regt sich nicht zu sehr auf. Ich streiche mit einer Hand durch meine Haare und mein Blick wandert von Mileys Hinterkopf wieder einmal nach unten. Miley tritt mir auf den Fuß.

„Ouch! Wofür war das denn?!“, sie lächelt nur.

„Ich hab dir doch gesagt, du sollst mich nicht in Gedanken ausziehen. Das hast du nun davon. Du kannst mich meinetwegen nachher ausziehen. Wenn wir in meinem Apartment sind.“, bei diesen Worten fange ich unweigerlich an, zu husten. Miley klopft mir mitfühlend auf den Rücken und grinst. „Ist schon okay, Lil. Da wirst du dich jetzt dran gewöhnen müssen.“
 

„Ja ja, ich weiß. Reit nicht auch noch darauf herum.“, Miley bläst mir einen Luftkuss zu und legt ihre Hand auf die Klinke. Ich atme tief ein und schließe meine Augen für einige Sekunden, bevor ich die Tür aufschlagen höre. Ich folge Miley, die immer noch meine Hand hält. Jetzt ist gleich die Hölle los. Ich weiß es.

Miley winkt den anderen, die sich auf der Stewart-Couch versammelt haben und fernsehen. Mr. Stewart, Jackson, Oliver, Rachel und meine Mom. Lindsay ist nicht dabei. Aber ich kann es ihr nicht verdenken. Nachdem, was zwischen uns passiert ist.

Mein Auge zuckt, als sämtliche Augenpaare zu unseren Händen wandern. Mileys rechte Hand in meiner Linken. Und an Mileys rechtem Ringfinger steckt immer noch ihr Ehering. Ich kann die vielen Räder fast hören, die sich in den Köpfen meiner Freunde und Mutter drehen.

Oliver ist der erste, der etwas sagt.

„Wow.“, er murmelt es nur und sein Blick trifft meinen. Er wusste natürlich, dass ich gemischte Gefühle zu der ganzen Sache gehabt habe. Er dachte bloß nicht, dass ich das auch wirklich durchziehen würde. Er lächelt leicht und ich strecke ihm die Zunge raus. Meine Mutter steht langsam auf und kommt auf mich zu. Ich schlucke und mache instinktiv einen Schritt zurück.

„Lillian, wieso tragt ihr beide denn immer noch eure Ringe?“, ich beiße meine Zähne zusammen und lächele verlegen. Miley drückt meine Hand und ich schenke ihr einen dankbaren Blick. Ich weiß, dass meine Mom von Anfang an etwas gegen diese Ehe hatte (ich ja auch, aber ich habe meine Meinung ja ganz offensichtlich geändert. Sie wohl eher nicht.). „Lillian, ich wünsche eine Erklärung.“

Sie verschränkt ihre Arme vor der Brust und tippt mit dem Fuß auf und ab.

„Siehst du, Mom... Es ist was dazwischen gekommen, weswegen wir uns leider nicht scheiden lassen konnten.“, Miley schickt mir einen Blick, der ganz eindeutig sagen soll, dass sie keine Ahnung hat, worauf ich hinaus will. „Uhm, Miley und ich, wir... Wir bleiben zusammen, wir bleiben verheiratet.“

Ich werde rot um die Nasenspitze, aber Miley lässt meine Hand nicht los. Meine Mutter beäugt mich misstrauisch. Sie weiß nicht, was sie sagen soll. Und sie weiß nicht, ob ich mir vielleicht einen Scherz mit ihnen allen erlaube.

„Das ist ein Scherz, nicht wahr? Du machst Witze.“, sie lacht ungläubig und ich mache unwillkürlich noch einen Schritt nach hinten. Meine Mutter hatte immer schon diesen Effekt auf mich. Deswegen war ich auch so froh, als ich endlich ausziehen konnte. „Sag mir, dass du das nicht ernst meinst, Lillian. Und sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede.“

Ich zucke zusammen und lasse meine Augen wieder zu ihren schnellen. Ich kann fühlen, wie Miley neben mir wütend wird, aber ich drücke nur ihre Hand. Ich muss es meiner Mutter selber sagen. Ich bin volljährig, sie hat keine Kontrolle mehr über mein Leben.
 

Und ich liebe Miley.
 

„Tut mir Leid, Mom, aber ich mache keine Witze. Miley und ich, wir lieben uns, wir lassen uns nicht scheiden.“, ich presse meine Kiefer aufeinander und meine Mutter zieht ihre Augen zusammen. Ihre Hände ballen sich an den Seiten zu Fäusten und sie macht einen Schritt auf mich zu.

„Ich bin enttäuscht von dir, Lillian. Sehr enttäuscht. Ich hätte nie erwartet, dass so etwas aus dir wird.“, ihre Worte schneiden durch mich wie ein Messer. Egal, wie sehr ich meine Mutter auch all die Jahre verabscheut habe, ich wollte immer, dass sie stolz auf mich ist.

Mr. S steht auf.

„Heather, ich denke das reicht. Lilly und Miley sind durchaus in der Lage, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Und wenn sie es versuchen wollen, sollten wir sie nicht daran hindern.“, der große Mann lächelt uns warm zu, aber ich kann immer noch den Hass fühlen, den meine Mutter mir sendet.

„Das meinen Sie doch wohl nicht ernst!“, meine Mutter dreht sich zu Mileys Vater und schickt ihm einen herablassenden und missbilligenden Blick. Miley zieht mich näher zu sich und legt ihren Kopf auf meine Schulter. Ich lege meinen eigenen dagegen und sehe dabei zu, wie das Gesicht meiner Mutter immer röter wird. „Lillian, erwarte ja nicht, dass ich dich weiterhin finanziell unterstütze. Ein solches Verhalten kann ich einfach nicht dulden. Du bist nicht länger meine Tochter.“

Mein Herz bleibt stehen, als ich das höre. Meine Mutter geht an mir vorbei, stößt ihre Schulter extra gegen meine und verlässt das Haus ohne ein weiteres Wort. Ich starre geradeaus, mein Mund offen, mein Gehirn völlig leer gefegt. Wie kann mich meine eigene Mutter nur so im Stich lassen?

Mr. Stewart seufzt und Miley zieht mich in eine feste Umarmung. Sie schlingt ihre Arme um mich und presst ihre Lippen gegen mein Ohr. Ich fühle ihren heißen Atem, ihre Nähe. Und langsam aber sicher komme ich wieder zur Ruhe und erwidere ihre Umarmung.

„Mach dir keine Sorgen. Wir bauen uns eine eigene, kleine Familie auf.“, sie flüstert nur, aber ich höre jedes Wort, so als würde sie sie schreien. „Ich liebe dich.“ Ich drücke mich noch fester gegen sie und kämpfe gegen die Tränen, die meine Mutter mir hinterlassen hat.

„Mach dir keine Sorgen, Spätzchen. Sie wird sich schon wieder einkriegen.“, das Seltsame an dieser Aussage ist, dass sie an mich gerichtet ist und dass Mr. Stewart mich gerade Spätzchen genannt hat. Normalerweise nennt er nur Miley so.

Ich schaffe ein kleines Lächeln. „Bedeutet das jetzt, dass ich anfangen muss, Sie auch Daddy zu nennen?“, Mr. S lacht leicht auf und schüttelt mit dem Kopf. Er kommt auf mich zu, macht mich von Miley los und zieht mich in eine von seinen väterlichen Umarmungen.
 

„Willkommen in der Familie, Lilly.“, er klopft mir auf die Schulter und wuschelt durch meine Haare. Oliver steht auf, kommt auf mich zu und verpasst mir einen Schlag auf den Kopf. Ich sehe ihn böse an, aber er lächelt nur.

„Das ist dafür, dass du mir erst so viel Angst gemacht hast. Ich dachte schon, Miley hätte dich endgültig auf den Mond geschossen.“, er umarmt erst mich, dann Miley und ich und Rachel grinsen uns zu. Miley schlingt einen Arm um meine Taille und legt ihr Kinn auf meine Schulter. „Also, Miley. Heißt du immer noch Truscott, oder konntest du den Namen inzwischen ablegen?“

Ich funkele Oliver an. „Was hast du gegen meinen Nachnamen? Er ist-“

„Absolut perfekt.“, Miley küsst meine Wange und mein Gesicht wird heiß. Ob ich mich wohl jemals daran gewöhnen werde? Oliver lacht angesichts meines dümmlichen Grinsens. „Ich glaube, ich behalte den Namen erst einmal für eine Weile. Mal sehen.“

„Was heißt hier für eine Weile? Wir sind verheiratet, Baby. Bis, dass der Tod uns scheidet, Mrs. Miley Ray Truscott.“, Miley lächelt zuckersüß und ich werde bleich. „Und das bedeutet nicht, dass es dir irgendwann das Recht geben wird, mich umzubringen.“ Sie setzt einen Schmollmund auf.

„Du bist gemein. Ich hatte mich schon so darauf gefreut, dich unter die Erde zu bringen, Lil. Du machst aber auch jeden Spaß kaputt.“, ich gebe ihr einen kleinen Kuss auf den Mund und ihr Schmollen verwandelt sich in ein verträumtes Lächeln.

„Rede du nur. Wir werden ja sehen, wer am Ende länger lebt.“, Miley legt ihre Hände um meinen Bauch und ich lehne mich gegen sie. Ich habe mich nie in meinem Leben bei einem Menschen besser gefühlt. Beinahe bin ich Jake dankbar dafür, dass er Miley sitzen gelassen hat.

Sonst wären wir nie nach Vegas gefahren und ich hätte Miley nie geheiratet. Das beste Wochenende meines Lebens. Ich höre nur noch mit halbem Ohr, wie Miley den anderen erzählt, wie ich ihr meine unendliche Liebe gestanden habe. Ich kann damit leben. Es ist mir nicht peinlich. Weil ich sie in der Tat liebe. Mehr als alles andere. Und das wird nichts ändern. Auch nicht die Tatsache, dass ich betrunken war, als ich sie geheiratet habe.

Immerhin wissen wir doch alle...
 

What happens in Vegas.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Silver_Wolf
2009-12-10T10:39:34+00:00 10.12.2009 11:39
ich weiß gar nicht was ich sagen soll ....
einfachnur der absolute wahnsinn ...
sooo schööön ....
ich liebe deine ff´s....

*______________________________________________________________________*

einfach nur meeeegaaaaa geil ^^

diese ewige hin und her ist geil... man denkt sich zwar, das sie sowieso zusammen kommen.. aber dann kommt doch wieder was neues *__* sooo hammer geil *__*

thx ^^

*__*

lg ^^
Von:  TorturNight
2009-11-29T21:51:10+00:00 29.11.2009 22:51
Wundervoll.
Eine Hammermässige Geschichte.
War n tolles Ene.

Gruss
TorturNight
Von:  Dark777
2009-10-06T14:24:54+00:00 06.10.2009 16:24
Wenn dass mal kein zuckersüßes Happy End ist, weiß ich auch nicht mehr was ^_^! Schon komisch, da verstehen sich die beiden sonst immer blind, aber sobald es um die Gefühle geht, haben die Scheuklappen vor den Augen! Bloß gut, dass Lilly den ersten Schritt gemacht hat und dann auch noch......so pathetisch *grins*. Sonst wäre Miley wohl nie über ihren Schatten gesprungen. Ein echt gelungenes Ende, nur schade wegen Lilly´s Mutter. Du lässt sie irgenwie immer wie eine Rabenmutter dastehen, aber irgendjemand muss wohl den Bösen spielen. Ich hoffe nur, du lässt mit dem Sequel nicht so lange auf sich warten ;-)!
Von:  -Fuu-
2009-10-06T09:56:33+00:00 06.10.2009 11:56
Hey Emily,
Wohaa, wie gemein, Du hast mich genuts. Da freu ich mich auf den Do., weil das ist ja der "Vegas Update Day" und dann sowas...bekomme ich meine wöchentliche Leseportion glatt drei Tage ehr serviert :]]]
Schönes Happy End, obwohl...ich dachte ja noch, dass Du uns ein wenig quälst und noch irgendetwas Böses einbaust, aber außer der mistigen Mama von Lilly war das Ganze ja doch seehr rund.
Ich finde Miley ist ein wenig blass geblieben, aber Du schreibst ja grundlegend ehr mit Fokus auf unsere Lils...
Vielleicht ist es aber auch gar nicht so verkehr, weil man dann in Mileys Verhalten einfach mehr Interpretationsspielraum hat und zum Ende hin hast Du ja brav aufgelöst ;)
Joahr, freue mich auf ein neues Werk von Dir.
Bis denne
Von: abgemeldet
2009-10-05T18:43:27+00:00 05.10.2009 20:43
1. Heather ist ne miese *bieeeep*
SO, das musste sein.
2. AWWWWW xD ich hab diese Fic von Anfang an geliebt. Dein neues Werk übertrifft sie aber bei Weitem *______*
Von:  0391marrylu
2009-10-05T15:38:43+00:00 05.10.2009 17:38
perfektes ende^^
mehr kann man nicht sagen oder schreiben
ich hoffe du schreibst noch mehr solcher kapitels

Von:  HarukalovesMichi
2009-10-05T14:48:20+00:00 05.10.2009 16:48
Manno jetzt klaut sie mir auch noch die Pole Position *grrrr*

*Shizo pieks*

Also das war mal ein wunderschönes Ende...hassu fein gemacht *knuff*

Es war alles so toll und sooo hachhh *seufz*

Ich würde auch gern sowas erleben....heiraten und soo

Schön gemacht ^^

Lg Haru
Von:  sandpix
2009-10-05T14:38:42+00:00 05.10.2009 16:38
hach is das schööööön *________________*
ich mochte Lils Mutter noch nie xDD hassu fein gemacht *keks geb*
ganz klasse geworden das ende ^.^b


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