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Alles begann mit einer weißen Rose

NaojixLudwig
von

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One-Shot

Alles begann mit einer weißen Rose
 

Unruhig wälzte ich mich von einer Seite auf die andere, so schlecht hatte ich schon seit langem nicht mehr geschlafen.

Es war ein Alptraum, Schattenhafte Gestalten versuchten mich zu fangen, nach mir zu grapschen, in die Finsternis zu ziehen, aus der es kein Entkommen zu geben schien. Niemand half mir, niemand war an meiner Seite, keine Familie, keine Freunde, ich war in der unendlichen Dunkelheit alleine und ich wusste, ohne jemanden an meiner Seite, der mich unterstützte, würde ich aus diesem Chaos nicht herausfinden.

Dann erfasste mich plötzlich ein Sog, der mich nach hinten zerrte und ich fand mich in einem leeren Raum wieder, der nur schemenhaft zu erkennen war. Die Wände schienen sich bewegen zu können, versuchten nach mir zu greifen und ich wich in die Mitte des Raumes zurück, in der Hoffnung dort wenigstens etwas Schutz zu finden.

„Naoji!“, ein Name in der Stille, der mir ohrenbetäubend im Gehör widerhallte. Für mich hatte dieser Name am Anfang keine Bedeutung, Raum und Zeit waren so ineinander verworfen, dass ich keinen einzigen Gedanken erfassen konnte. Der Ort, an dem diese melodische Stimme ertönte, kam von über mir, sodass ich mich sofort nach oben wandte, dass Gesicht in den Himmel gestreckt um die Person auszumachen, die meinen typisch japanischen Namen aussprach.

Lilafarbene Haare erschienen in meinem Sichtfeld, lang, geschmeidig, aber wer war die Person dahinter? Ich vermochte nicht das Gesicht zu erkennen. Es war wie alles andere in dieser Dimension auch verschwommen.

„Naoji, komm zu dir!“

Wieder dieser Name, wieder dieselbe Stimme. Verzweifelt darüber nichts machen zu können, hielt ich mir die Ohren zu, um alles andere vergessen zu können. Ich wollte nichts sehen, nichts hören und nichts spüren! Ich wollte einfach nur weg von hier, in meinem Bett und Räumlichkeiten aufwachen und alles so normal wie immer vorfinden!

Ich hatte genug eigene Probleme um die Ohren. Mein Land war vom Krieg bedroht, wenn sich nicht bald etwas an der politischen Situation ändern würde, würde das personifizierte Chaos ausbrechen. Japan war einer der Importschlager ins Ausland, damit wir selbst in der Lage waren unsere Lebensmittel zu finanzieren. Bei uns im Land herrschten so viele Berggebiete, dass es für uns nur erschwerlich war eigene Lebensmittel auf Feldern herzustellen.

Das meiste bezogen wir aus dem Meer oder wie gesagt aus dem Ausland.

Es war nicht immer leicht, Streitigkeiten unter den Politikern konnten zu Auslassungen von Lieferungen führen, eine Hungernsnot könnte bestehen, aber bis jetzt hatten wir es immer geschafft für die Bürger und da Land gut zu sorgen.

Durch den Krieg hatten meine Eltern mich fortgeschickt, um den Bestand unseres Geschlechts zu garantieren, falls es zu Schlachten kommen sollte, so hatten sie mir gesagt. Für mich persönlich war dies kein Grund mein Land im Stich zu lassen, ich hätte gekämpft, wenn man es zugelassen hätte, doch meine Eltern beharrten auf den Besuch der Rosenstolz-Schule, um mich weit weg von den Geschehnissen zu wissen. In Sicherheit, so wie s vielen in meinem Land eigentlich gehen sollte, doch sie mussten in Angst und Schrecken leben.

Etwas wurde in meinen Bauch gestochen, ohne dass ich etwas dagegen unternehmen konnte. Ich spürte schmerzlich, wie es sich auf der anderen Seite durch die Haut durchbohrte, die Haut verließ, mich wie einen Spieß aufspießte.

Ich konnte weder schreien, noch toben. Der Schmerz raubte mir die Sinne, hinter meinen Augenlidern flammte es auf, Blitze durchzuckten meine Nervenbahnen und ließen mich mich nach vorne krümmen, wobei ich dann endlich einen Blick auf den Gegenstand werfen konnte, der mich durchstoßen hatte. Es war ein Degen, gefertigt aus dünnem Material, welches ebenso biegsam wie auch tödlich war, wenn es die Haut berührte. Die scharfe Klinge wurde mit Feuersteinen geschliffen, der Degen ging wie ein Messer durch weiche Butter.

Aber wer?

Unter meinen langen Haarspitzen, die in der Dunkelheit durch meine dunkle Haarfarbe kaum zu erkennen waren, spähte ich durch den Raum, in der Hoffnung meinen Angreifer ausmachen zu können. Wieder nur lila Haare, die sich mir in den Weg stellten.

Ein Lichtblitz wurde entzündet, der für einen Augenblick den gesamten Raum, der nur aus kahlen Wänden und brüchigen Holzdielen bestand, erhellte.

Es war ein Schlag unter die Gürtellinie.

Ein Anwärter aus der Strahlklasse stand vor mir, der einzige, bei dem ich es nicht ertrug, dass er mich so hinterrücks in eine Falle lockte. Ludwig, mein großes Vorbild, ein super Freund und Ratgeber, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Ich vergötterte ihn, vielleicht nicht so, wie es sich zieren sollte, aber das war mir egal, solange es nur niemand herausfand, darum hielt ich mich zurück, hielt Abstand von anderen Leuten, wahrte meine kühle Fassade, die mich noch nie im Stich gelassen hatte.

Natürlich blieb ich meinen Freunden gegenüber offen, freundlich und stets hilfsbereit, dass waren nicht viele, aber für mich reichte es.

„Wieso?“, fragte ich, ein Schwall Blut ausspuckend, wahrscheinlich hatte er eines meiner inneren Organe getroffen, also hatte ich innere Blutungen. Das Bild vor meinen Augen fing an zu verschwimmen, alle Kraft wich aus meinem Körper, ich hatte Mühe mich auf den Beinen zu halten, mein Gleichgewichtssinn fing an zu spinnen.

„Weil du zu schwach bist.“, ertönte Ludwigs alles zermalmende, vor Kälte triefende Stimme, die mein Selbst in Grund und Boden zu rammen schien. Ich fühlte mich, als würde meine Seele zerrissen werden in tausend Stücke, so hilflos und klein mit Hut wie noch nie. Das war das Ende, ich gab auf.

Meine Beine gaben unter mir nach, ich hörte auf gegen die Schwerkraft zu kämpfen. Hart schlug ich auf dem Boden auf, welcher protestierend unter meinem Gewicht knirschte. Den Schmerz spürte ich beinahe gar nicht, meine Glieder waren schon einer angenehmen Taubheit durch den Blutverlust gewichen.

Dann verlor ich das Bewusstsein. Das letzte was ich sah, war die Fußspitze von Ludwigs elegant geschnittenen Lederschuhen, die vor Reinheit nur so glänzten.

Mit weit aufgerissenen Augen fuhr ich aus dem Schlaf hoch. Das Bett, mein Schlafgewand samt Bettbezug waren Schweißgebadet, würde ich ansonsten nicht so ruhig in der Bettmitte schlafen, wäre ich mit Sicherheit aus dem Bett gefallen, so schockiert war ich über diesen Traum, der hoffentlich nie zu meinen Lebzeiten war werden würde.

Einzelne Haarsträhnen waren mir ins Gesicht gerutscht und ich fischte sie mit einer energischen Handbewegung beiseite, damit ich wieder freie Sicht hatte. Da ich wusste, dass ich heute ganz bestimmt vor dem Morgengrauen nicht mehr einschlafen würde, beschloss ich jetzt schon aufzustehen, um mich für den Tag fertig zu machen. Ich konnte noch Unterlagen durchgehen, die ich für den Schultag brauchen würde, ich konnte mein Bogenschießen verbessern, perfekt war ich darin noch lange nicht, erst ein Grünschnabel, der noch viel zu lernen hatte.

Seufzend, den Traum in die hinterste Ecke meiner Gedanken drängend, setzte ich mich auf, streifte den Bademantel über, der schon bereit über den Stuhl meines Schreibtisches hing und machte mich auf den Weg in mein Badezimmer, um mich für den Tag herzurichten.

Als ich eben dies getan hatte und noch mit tropfenden Haaren aus dem Badezimmer trat, schlüpfte ich in meine Rosenstolz-Uniform, welche aus einem schwarzen Anzug mit passender Krawatte und Schuhen n denen Platou-Absätze befestigt waren.

Im Gegensatz zu den anderen Strahlanwärtern verzichtete ich auf den Umhang, der immer hinter einem herwehte und sich im Wind aufbauschte. Das war für mich viel zu aufgeplustert, nicht das ich sagen wollte, dass es den anderen Strahlanwärtern nicht passte, im Gegenteil, ihnen standen die Umhänge, aber ich konnte mit so etwas schlecht einen nützlichen Umgang finden, da ich es zu nervig fand, wenn er um die Beine schlug.

Da verhedderte man sich drinnen und stolperte, ehe man sich versah.

Meine feuchten Haare band ich mit einem weißen Satinband zusammen, die mir dann über die Mitte des Rückens fielen und bei jedem auf- und abwippen Wellen schlugen, ehe sie wieder zum Ruhen kamen.

Das war mein alltägliches Erscheinungsbild und im Dojo bei meinem Training, würde ich mich wieder umziehen, um meine traditionellen Gewänder anzulegen, die aus einer dunkelblauen Hakama, die man je nach Geschlecht in Form eines Rockes oder einer Hose tragen konnte, einem weißen Kimonohemd mit weitschweifigen Ärmeln und einem Paar Tabi, die man daran erkannte, dass der große Zeh abgespalten war.

Meine Zimmertür schloss ich sorgfältig ab, bevor mir noch jemand hier einbrach. Die Rosenstolz-Akademie war zwar bekannt für ihre Disziplin und ihren Stolz, aber auch in jeder Familie gab es schwarze Schafe, besonders die jüngeren Knaben neigten zum Leichtsinn, um jungen Mädchen zu imponieren.

Die Gänge waren wie erwartet noch menschenleer, wie jeden Morgen um diese Tageszeit, nur selten traf ich irgendwelche Boten oder Schüler, die sich schon in die Bibliothek verirrten. Ich musste ein paar Mal abbiegen, um das Dojo zu erreichen, einen kurzen Weg ging ich den Fußweg, der vom Schnee verschont geblieben war, der über Nach fiel und weite Strecken der Häuser, Gärten und Straßen abdeckte.

Die Kälte machte mir für die wenigen Minuten nichts aus, im Gegenteil, sie kühlte mich ab und klärte meine Gedankengänge die, wenn es um Ludwig ging, Purzelbäume schlugen. Wann genau war es bloß geschehen, dass dieser Mann so viel Einfluss auf mich ausübte? Das sich mein ganzes Wesen nur um ihn drehte, nichts ging ohne ihn, kein Tag, keine Minute, nicht einmal eine Sekunde.

Die Nähe zu ihm brachte mich um den Verstand, aber gleichzeitig lechzte ich danach, wie ein Ertrinkender dem Wasser. Für mich war es eine komplett neue Erfahrung einem menschlichen Wesen so verfallen zu sein, selbst zu den anderen Strahlanwärtern, die sich eines Tages als große Minister des Königs auszeichnen werden, hatte ich kein so kräftiges Band.

Heute würde ich auch wieder auf Ludwig treffen und versuchen mich ganz normal zu benehmen, mir nichts anmerken zu lassen.

Ich hatte Übung darin gefunden, obwohl ich wirklich extrem bei Camus aufpassen musste. Er mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten könnte Verdacht schöpfen, wenn ich mich zu offen zeigte.

Das Dojo war ebenfalls noch verlassen, aber sonderlich stören tat mich das nicht, ich liebte die Ruhe mich alleine konzentrieren zu können, die Gedanken schweifen zu lassen, mich einfach mal mit mir selbst beschäftigen, viele Gelegenheiten hatte man neben dem Studium für so etwas nämlich nicht. Mein Köcher sowie Bogen und Pfeile lagen zusammen säuberlich auf meiner Kommode.

Es war lustig, damit nämlich keine Streitereien untereinander auftraten, hatte jeder seine angestammte Kommode, in der er seine Sachen lagern konnte, um sie beim nächsten Üben zu benutzen. Die einzige Disziplin, die ich in dieser Richtung noch nicht unternommen hatte, war das Schießen auf einem Pferd. Dazu fühlte ich mich noch nicht bereit genug, für mich brauchte es noch Reife.

Ich wollte nach eben diesen Gegenständen greifen, hielt aber mitten in der Bewegung inne, weil sich dort etwas befand, was definitiv nicht dort hingehörte. Eine weiße Rose lugte direkt aus meinem Köcher heraus, noch vom Tau bedeckt, also konnte sie noch nicht allzu lange dort liegen. Aber wer sollte mir Blumen schicken?

Hatte ich irgendwelche heimlichen Verehrer oder Verehrerinnen, von denen ich bis jetzt noch nichts wusste? Eigentlich nicht, zudem ich auch keinen näheren Kontakt zur Außenwelt pflegte. Außerdem fragte ich mich, wieso man mir eine weiße Rose schenkte und keine rote? Die rote Rose stand für die Liebe, die weiße für die Reinheit, Treuherzigkeit und ein Geheimnis, dass die Person umgab.

Camus hatte mir einmal davon erzählt, als ich in seinem Gewächshaus war. Passte das überhaupt zu mir? Den Kopf schüttelnd Stellte ich sie in eine Blumenweise, bevor sie noch verdorrte. Die komplette Chihaya Gewandung überzustreifen dauerte seine Zeit, aber noch bevor der Hahn den Morgen ankrähte und damit mehr als einen Studenten dieser Schule aus dem Bett schmeißen würde, trat ich an den Rand der Terrasse, die offen vor mir lag.

Ich stellte mich in die Kampfposition, die Beine zwei Schritte auseinander mit einem festen Stand, die Fußspitzen nach vorne zeigend.

Ich hob den aus Mahagoni gefertigten Bogen, legte einen Pfeil ein, den ich aus dem Köcher, den ich mir auf dem Rücken geschnallt hatte, entnahm. An der Bogensehne lehnte ich ihn an und begann langsam ihn zurückzuziehen, begleitet mit einem knirschenden Geräusch, dass die Beanspruchung der Sehne verdeutlichte.

Ich nahm die Zielscheibe in über vierzig Metern Entfernung ins Visier, hielt die Spannung gehalten, die zum Greifen nahe war. Ich sah die goldene Mitte direkt vor mir, konzentrierte mich völlig auf diesen Punkt, ließ die Geräusche, ja selbst den Wind, in meiner Umgebung sein.

Dann schoss ich.

Der Pfeil surrte durch die Luft und schlug mit einer unglaublichen Geschwindigkeit im Ziel ein, das ich anvisiert hatte. Beim Bogenschießen konnte ich abschalten, vergaß alles um mich herum, weswegen ich auch nicht die Schritte vernahm, die leise bedacht gesetzt wurden, um mich nicht zu erschrecken.

Ich spannte den nächsten Pfeil, kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, um ihn abzufeuern, als ich Blicke in meinem Nacken spürte, die eine Gänsehaut verursachten. Ich mochte es nicht sonderlich, wenn man mich beobachtete, ohne mich davon in Kenntnis zu setzen. In der Schule war es unvermeidlich, doch dieser Ort war heilig für mich, also wünschte ich mir meine Ruhe zu haben!

Wenn mich jemand schon störte, konnte er sich auch gleich zu erkennen geben.

Angespannt lauschte ich auf Geräusche, die mir den Täter eigentlich geben müsste, wenn er sich weiterhin in Bewegung setzte. Würde zu viel Zeit vergehen, würde er mein Zögern beim Abschießen meines Pfeils bemerken, dass ich ihn wahrgenommen hatte und höchstwahrscheinlich davon rennen, doch dem würde ich einen Strich durch die Rechnung machen. Ich wollte sehen, wer mich heimlich beobachtete und vielleicht fand ich auch eine Lösung wer die Person war, die mir die Rose schenkte.

Kühle Finger griffen nach meinen Händen, die noch immer den Bogen sowie Pfeil zum Schuss hielten, als sich ein anderer Körper hinter mich stellte. Ich verspannte mich augenblicklich, als ich das bemerkte, traute mich kaum mich nach der Person umzusehen, die mir viel zu nahe rückte.

„Konzentrier dich aufs Schießen.“, wies mich der Unbekannte an und ich erkannte seine Stimme zu meinem eigenen Schrecken beinahe sofort wieder. Sie klang ruhig, aber doch bestimmend. Ludwig.

„Was machst du hier?“, entgegnete ich, um mich innerlich selbst zur Ruhe zu bringen. Innerhalb weniger Sekunden hatte sich mein Herzschlag auf das doppelte erhöht und drohte aus meiner Brust zu springen. Eine Gänsehaut hatte meinen Körper erfasst, die Gott sei Dank von meinem Chihaya bedeckt wurde, sodass Ludwig sie gar nicht erst zu Gesicht bekam, um irgendwelche falschen Schlüsse zu ziehen.

Lieber verbrachte ich mein ganzes Leben nur als einen normalen „Freund“ seiner Seite, anstatt ihn mit einem Geständnis meinerseits zu verlieren, schließlich wusste ich nicht, ob er auch dasselbe für mich empfand, wie ich für ihn und ich würde den Teufel tun und ihn danach fragen.

„Ich beginne meinen Tag immer so früh. Da ich aber bereits gestern Abend alle wichtigen Unterlagen gemacht habe, dachte ich ich schaue dir bei deinen Schießübungen zu. Du bist wahrscheinlich außer mir die einzige Person auf dem ganzen Gelände die in dieser Frühe auf den Beinen ist. Die Anderen sollten sich daran ein Beispiel nehmen.“

Okay, damit ließ ich mich abspeisen und gab meinem Körper das Signal auf den Standbye Modus zu schalten, bevor er wegen der Alarmsiren noch durchdrehte, die laut schreiend in mir tobten.

Ich schoss und traf daneben, ganze zwei Ringe. Ich wusste, ich würde in der Gegenwart von Ludwig keinen guten Schuss mehr hinbekommen, darum gab ich meine Position auf, senkte den Bogen und lockerte mich ein bisschen. Meine Muskeln hatten sich derartig verkrampft, dass ich schon Schmerzen bekam.

Als ich direkt in Ludwigs aristokratisches Gesicht sah wusste ich, dass er unzufrieden mit dieser Leistung war. Seine Stirn zierte ein paar Falten, die Augenbrauen waren missbilligend zusammengezogen, wirkten skeptisch mir gegenüber. „Das konntest du schon besser.“, erklang seine kühle Tonlage, die er immer benutzte, um mich zu hofieren, wenn ich seiner Meinung nach mein Licht unter den Pantoffel stellte.

„Ich weiß.“, wich ich aus, dass ich einen Fehler gemacht hatte, mich von seiner Nähe hatte beunruhigen lassen, wusste ich schon selbst, ich war kein kleines Kind mehr, welches man jedem Fehler erklären musste, aber na ja, ansonsten ließ ich diese Reden, wenn sie nicht gerade nützliche Ratschläge waren, an mir abprallen, wie Wasser auf einer

Steinmauer.

„Ich habe heute Nacht nicht sonderlich gut geschlafen, dass ist alles.“, war ich ihm schuldig zu sagen, sonst würde er solange nachbohren, bis ich es ihm freiwillig sagte und in diesen Fällen erwies Ludwig ein ziemlich ausgeprägtes Durchhaltevermögen, er würde nie aufgeben, um einem Freund zu helfen, selbst wenn er sich dabei in Lebensgefahr brachte, was wir auch schon mehr als einmal erlebt hatten.

„Achso.“, gab er ebenso ungerührt zurück wie ich.

Dann wandelte sich sein Blick, der mich erfasst hatte, als wollte er mich nie wieder loslassen.

„Ich sehe du hast Blumen bekommen und sie auch schon in eine Vase gestellt. Eine Verehrerin?“, wurde ich gefragt, wobei mich irritierte, dass seine Stimmlage so anders war als sonst. Er versuchte etwas vor mir zu verbergen, irgendetwas, was ich anscheinend nicht mitbekommen sollte und ich war neugierig darauf, was genau.

„Ja.“, gab ich zu. „Ich habe diese Blume heute Morgen auf meinen Schießsachen gefunden, aber es lag kein Kärtchen dabei. Ich weiß nicht von wem es ist.“, antwortete ich wahrheitsgetreu, hoffte dabei, dass er meine Verlegenheit übersehen würde, die mir, wenn ich nicht aufpasste, die Röte in die Wangen trieb. In solchen Angelegenheiten war ich noch nie gut gewesen, hatte kaum Erfahrung mit so etwas und deshalb vermied ich es auch, überhaupt in solche Situationen zu geraten. Es ersparte einem Mühe und Ärger, besonders wenn es jemand war, den man kannte und die Wahrscheinlichkeit, dass ich die Person kannte, bestand beinahe zu hundert Prozent, da ich durch viele schulische Aktivitäten fast alle Schüler aller Jahrgangsklassen zumindest vom Gesicht her kannte.

Es würde eine Qual werden und in einem Desaster enden.

Der andere Strahlanwärter wandte sich zum Gehen und ich war überrascht, dass er so leicht nachgab, sonst verhielt er sich wie ein sturer Bock, warum gerade jetzt nicht? Da war doch was im Busch.

Als ich keine Anstalten machte ihm zu folgen, drehte sich Ludwig zu mir um, machte eine herrische Geste durch die Luft, die mir deutlich sagte, dass ich ihm Nachgehen sollte. Erwartungsvoll sah ich ihm ins Gesicht, um doch noch zu erfahren, wohin er mich denn entführen würde.

„Es ist noch früh. Wenn wir Glück haben schlafen die meisten anderen Schüler noch und wir haben den Speisesaal für uns. Ich für meinen Teil habe noch nicht gefrühstückt und so wie ich dich kenne du auch nicht, hast du Lust mich zu begleiten?“, dabei streckte er mir auffordernd die Hand entgegen, die ich nur zu gerne annahm. Gemeinsam begaben wir uns in den Speisesaal.

Von diesem Tag an bekam ich jeden Morgen zum Schießtraining eine weiße Rose geschenkt. Sie blieb namenlos ohne Kärtchen, doch ein Vögelchen zwitscherte mir, dass sie von einer Person kam, welche ich am meisten schätzte. Und diese Person stand mir sehr sehr nahe, aber dies ist wiederum eine andere Geschichte.
 

Ende
 


 

So^^

Das war es auch schon wieder von meiner Seite, hoffe euch hat dieser One-Shot gefallen, habe die Mangas und DVDs von einer Freundin ansehen dürfen und habe ihr daraufhin diesen One-Shot geschrieben^^

Lesemaus



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yun-Harla
2010-01-03T15:53:02+00:00 03.01.2010 16:53
Nun bekommst du noch einmal hier ein Kommi von mir^^
Ich liebe diese FF^^ sie ist so süß *Lesemaus umknuddel*
Irgendwie ist Ludwig drollig *.*
XP Gibt auch nichts, das mir nicht gefällt.

Liebe Grüße
Shizuka


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