Behind the Scenes
Prompt: Back to the roots!, dh. es geht wieder ums gute alte Bladen. Dies ist eine Art missing scene zu Beyblade G-Revolution, Episode 23: "Rei and Kai: The Ultimate Face Off!".
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Das graue Blade landete mit einem metallischen Klacken außerhalb der Bowl. Im selben Moment verließ Rei endgültig alle Kraft und er sackte zurück. Kai verfolgte, wie Rei aufgefangen und gestützt wurde, wie eine schwarze Locke von Reis offenen Haaren Rai daraufhin an der Wange kitzelte, wie Rei von seinen restlichen Teammitgliedern umringt wurde. Den Blick senkend ballte Kai seine Hände zu Fäusten. Er wusste, dass niemand diese Geste richtig deuten würde.
Kai hatte sich gerade zum Gehen gewandt, als Rei von gegenüber seinen Namen rief. Er hielt inne, ohne sich umzudrehen. „Viel Glück im Finale!“, kam es von Rei, ein wenig zögerlich. Kai fragte sich, ob er daran erkennen sollte, dass Rei viel lieber etwas ganz anderes gesagt hätte, aber er streckte kommentarlos seine linke Hand als Dankesgeste empor und ließ Rei und die Bowl mit langen Schritten hinter sich zurück.
Sowohl Yuriy als auch einen Seitenkommentar von Boris ignorierend, machte er sich auf in Richtung Teamumkleide. Er brauchte einen Moment für sich. Die langen neonerleuchteten Gänge unter den Rangtribünen der Arena waren menschenleer und jeder seiner Schritte hallte zu laut in seinen Ohren.
Als Kai eine halbe Stunde später und frisch geduscht die Kabine der White Tigers betrat, stand Rei gleich neben seinem Spind und war dabei, seine Haare zu bürsten. Das lebhafte Gespräch der anderen verstummte, als sie erkannten, wer eingetreten war.
„Ich muss mit dir sprechen, Rei“, sagte Kai. „Allein.“
Er sah aus dem Augenwinkel, dass Rai und Mao einen Blick tauschten, doch sein Blick ruhte weiterhin auf Rei. Dieser lächelte nun und bedeutete seinen Teamkameraden mit einem Neigen seines Kopfes, dass sie ihn allein lassen konnten. Bevor Mao die Tür hinter sich schloss, fing Kai den Blick auf, mit dem sie ihn bedachte, und er musste sich daran erinnern, dass sie sich nur aus Sorge um Rei so verhielt.
Einen Moment lang sahen sie einander an, dann suchte Kai sich seinen Weg zwischen all den Sporttaschen und dem Beybladezubehör, die auf dem Boden verstreut lagen, um Rei einen Augenblick später gegen seinen Spind zu drängen. Rei hatte seine Bürste längst fallen gelassen und verschränkte seine Arme in Kais Nacken, während Kai sich zu ihm herunterbeugte und ihn viel zu stürmisch auf den Mund küsste. Rei schien das nichts auszumachen, aber schließlich hatte er noch genauso viel Adrenalin von ihrem Kampf in seinen Adern wie Kai selbst.
Am liebsten hätte er Rei noch viel länger so geküsst, wäre gern mit seinen Händen unter Reis T-Shirt gefahren, nur um es ihm gleich darauf auszuziehen, doch er wusste, dass sie nicht so viel Zeit hatten. Nachdem sie sich soweit voneinander gelöst hatten, dass sie wieder sprechen konnten, fragte Rei grinsend: „Noch unauffälliger hättest du nicht sein können, oder?“
Kai zuckte mit den Schultern, bevor sich auch bei ihm ein Grinsen in die Mundwinkel schlich. „Ich konnte nicht mehr länger warten. Und wer weiß, wann die anderen dich aus den Augen gelassen hätten.“
Er lehnte sich vor, so dass seine Stirn gegen Reis ruhte und ihr Atem sich vermischte.
„Du warst ein hervorragender Gegner, Rei“, sagte Kai irgendwann. „Trotz allem.“
„Trotz allem?“, hakte Rei nach.
„Ich nehme an, du konntest dich genauso schlecht konzentrieren wie ich. Aber ich bin sicher, dass niemand das gemerkt hat.“
Rei lächelte.
Nach einer Weile, noch immer Stirn an Stirn mit Kai, murmelte er: „Lass uns nie wieder so ein offizielles Match austragen“, während er mit einer Strähne von Kais Nackenhaar spielte.
„Hmm“, stimmte Kai zu. „Ich könnte nicht noch einmal tatenlos zusehen, wie du auf der anderen Seite der Bowl fast umkippst. Garantiert nicht.“
„Du hättest auch nichts machen können, wenn ich einen anderen Gegner gehabt hätte. Es wäre wieder einmal zu auffällig gewesen.“
„Ständig ist alles zu auffällig!“ Kai stieß verärgert Luft aus. Nach einer Pause, während der Rei ihn nur schweigend ansah, fügte er hinzu: „Ich weiß, ich weiß. Es lässt sich nicht ändern. Aber diesmal war ich der Gegner, der dafür verantwortlich war und nicht irgendwer.“
„Danke, dass du trotzdem dein Bestes gegeben hast, obwohl du wusstest, dass es mir schlecht ging.“ Rei beugte sich vor und küsste Kai. Diesmal war es ein langsamer Kuss, sanft und auskostend, weil sie beide wussten, dass der Moment, den sie sich gerade stahlen, schon zu lange andauerte.
Zum Abschied sagte Rei leise: „Irgendwann müssen wir uns nicht mehr verstecken, Kai, ganz sicher nicht.“
Ja, dieser Zeitpunkt würde kommen – vielleicht, wenn sie ihre Beybladekarrieren hinter sich hatten und nicht mehr so im Rampenlicht standen. Bis dahin galt es allerdings noch jede Menge Matches zu gewinnen.
Zum Beispiel eines gegen Takao.