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einmal Muggelschule und zurück

1. alles kommt anders und 2. als man denkt
von

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Willkommen in der Familie

„Huch“, Amy taumelte, als sie von dem Pferd abgestiegen war und landete prompt in Olivers Armen.

„Vorsicht, Reitmeisterin“, meinte er lachend und hielt sie fest.

„Danke, Malfoy, das war klasse.“, erklärte sie lachend, als der angesprochene gerade hinter ihr vom Sattel stieg.

„Keine Ursache.“, lenkte er nur ab.

„Nein wirklich, es hätte dir niemand zugetraut, dass du so liebenswürdig sein kannst.“, erklärte Malik und knuffte ihm in die Seite.

„Tue mir als Anerkennung einen Gefallen und lass das.“, meinte Draco nur. Die Zwillinge sahen sich an und begannen zu grinsen. Mit gespreizten Fingern hoben sie die Hände und formten Krallen.

„Lasst ihn zufrieden. Ich glaube mit Dracula ist trotzdem nicht zu spaßen.“, meinte Amy und zog Oliver an der Jacke zurück.

„Na gut“, sagten sie ihm Chor und zuckten die Schultern.

„Amy!“, donnerte es über den ganzen Platz verwundert fuhren sie herum.

Der Schulleiter, gefolgt von der Reitlehrerin, die sie zugegebener Maßen nicht mehr gesehen hatten, seit Draco und Amy auf einem Pferd gesessen hatten, kamen angerauscht.

„In mein Büro, junge Dame. Auf der Stelle.“

„Was? Aber wieso denn?“

„SOFORT!“, schrie er.

Amy sah ihn erschrocken an, lief dann aber schon in einem Affenzahn los. Verwundert sahen sie anderen dem braunen Zopf hinterher, der beim rennen auf ihrem Rücken auf und abhüpfte, dann warf der Direktor einen mitfühlenden Blick auf Draco.

„Mein Sohn“, begann er in einem liebeswürdigeren Ton. „Ich erwarte auch dich gleich in meinem Büro.“

Damit wirbelte er herum und ging.

Irritiert sahen alle zu Draco.

„Sie werden der Schule verwiesen.“, bemerkte die Reitlehrerin. „So was Unsittliches ist mir seit vielen Jahrzehnten nicht mehr untergekommen. So etwas dulde ich nicht an meiner Schule.“, damit fuhr sie herum.

„Dieser alte Drache.“, knurrte einer der Jungen. „Sie tut immer so als hätte sie hier das sagen.“

„Ja, Cerberus verdreht immer die Wahrheit bei unliebsamen Schülern, damit sie sie loswird.“, meinte Oliver.

„Leg dich niemals mit dieser alten Schachtel an, das nimmt kein gutes Ende.“, erklärte Malik.

„Dann will ich nicht wissen, was sie ihr erzählt hat. Den Kuss hat sie noch mitbekommen, soviel steht fest.“, ein kleinwüchsiges Mädchen, ebenso dick wie hoch, watschelte auf sie zu. Komisch, die war Draco nie aufgefallen.

Ging sie in ihren Jahrgang?

„Na klasse.“, die Zwillinge schlugen eine Hand an den Kopf. „Sicher, Caro?“

„Absolut. Danach ist sie umgedreht und im Stehen zurück geritten.“

„Na das kann ja heiter werden.“

„Wir begleiten Draco.“, erkläre Malik.

„Müsst ihr nicht.“, meinte er nur abwehrend.

„Doch, wir sind unparteiisch, wir können bestätigen, dass nichts war.“

„Dann kommen wir aber alle mit.“, drängte Melodie. „Es geht hier immerhin um unsere Klasse, Leute. Wir haben immer zusammen gehalten und das werden wir auch weiterhin tun.“

Amy konnte sich glücklich schätzen. So einen Zusammenhalt konnte man sich doch nur wünschen, oder nicht?

Über Dracos Gesicht huschte ein selbstzufriedenes Grinsen. Zumindest sah es so aus wie das von früher. Doch hier war etwas mit ihm geschehen. Er hatte das Gefühl, dass der Zusammenhalt zwischen Muggeln das Wichtigste war. Als Zauberer konntest du eher alleine überleben, als als Muggel.

Als er den gleichen Weg in Richtung der Hauptgebäude, wie Amy kurz zuvor, einschlug, spürte er Macht in sich und Stolz. Sie waren alle nicht aus seiner Welt und doch fühlte er sich auf eine gewisse Art und Weise mit ihnen verbunden. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass er in genau diesem Moment in seine alte Rolle zurückbefördert wurde: Er lief an der Spitze, hinter ihm siebenundzwanzig Schüler, die alle das gleiche Ziel hatten. Und er war ihr Anführer. Genau in diesem Moment hatte er wieder die gleiche Position wie in Hogwarts als Slytherinprinz. Fred und Gorge, die direkt hinter ihm liefen, hießen für diesen Moment nicht mehr Fred und Gorge, sondern wurden zu Crabbe und Goyle, wenn auch um einiges annehmbarer.

Womöglich konnten diese Muggel seine Freunde zu Hause nicht ersetzen, doch sie konnten eine andere Gruppe von Freunden sein, die zu ihm gehörten. Soviel stand fest.
 

„Was hast du dir nur dabei gedacht?“, donnerte Alfons los, noch bevor er seine Bürotür zugemacht hatte.

Krachend viel sie ins Schloss.

Amy erschrak. Sie stand vor dem Schreibtisch, mit dem Rücken zu ihm und gesenktem Kopf.

"Was hast du dir dabei gedacht?“, wiederholte er noch einmal, nur etwas lauter.

„Hast du eigentlich auch nur den Hauch einer Ahnung, von welchem Rang Draco ist? Von welchem Rang die Malfoys? Willst du mich ruinieren oder was?“, er plumpste auf seinen Sessel, das Gesicht schon fast lila vor Zorn.

„Es war sein Idee…“, flüsterte sie.

„Seine Idee? Es war seine Idee, dass du ihn geküsst has? Vor versammelter Mannschaft? Für wie blöd willst du mich eigentlich verkaufen? Niemand hat dich dazu gezwungen ihm an den Hals zu fallen.“

„Es war doch nur ein kleines Küsschen zum Dank…“

„Zum Dank? Bist du eine…“, er sprach das Wort nicht aus, aber sie wusste, was hätte kommen müssen.

Das Wort „Hure“, war ihm nur im Halse stecken geblieben, weil er nicht wollte, dass seine Frau das hörte.

Er sah zur Seite und versuchte sich zu beruhigen.

„Es war sehr großzügig von ihm dir anzubieten, dass er dir reiten beibringt.“, meinte er und sein Gesicht bekam einen angewiderten Ausdruck. „Aber das du es gleich so ausnutzt. Du weißt ich habe dich sehr lieb.“

Amy schnaubte innerlich verächtlich. Davon spürte sie aber herzlich wenig.

„Aber dieses Verhalten kann ich einfach nicht dulden. Die Malfoys sind eine Familie, an die DU niemals heran reichen wirst, junges Fräulein. Dich dann auch noch wie eine billige… Gespielin“, klasse Umschreibung! „aufzuführen bringt das Fass zum überlaufen. Wenn du deine Spielchen beim tanzen abziehst, bitte mach das, aber dich so beim reiten anzubieten, ist nicht mehr normal.“

Auch wenn Amy nicht ganz wusste, was er da eigentlich erzählte lies sie ihn einfach reden. Widerspruch war Zwecklos. Er vertraute auf Wera Cerberus. Warum auch immer, diese Frau war wirklich wie ihr Name klang: Die reinste Hölle!

„Wenn das noch mal passiert, verstoße ich dich dieser Schule.“, stellte er klar. „Dann kannst du zusehen, was aus dir wird.“

„Ja, Vater.“

„Schulleiter.“

„Ja, Schulleiter.“

Er sah sie mit prüfenden, wütenden Blick an.

„Geh. Ich will dich nicht mehr sehen.“

Sie drehte sich Wortlos herum und regte das Kinn stolz, als sie heraus Schritt. Sie wollte hier sowieso weg. Alles andere war ihr egal. Zumindest wollte sie weg von ihm.

Vor ihrem Unfall, daran konnte sie sich noch erinnern, war er ein liebevoller Vater gewesen. Sie hatte mit ihm gelacht und gespielt, aber irgendwann kurz nach dem Unfall hatte es begonnen. Sie war nur noch ein ungeliebtes Kind für ihn. Den Grund kannte sie nicht.

Die Einzige, die ihr bei der Sache Leid tat, war ihre Mutter. Sie wusste, dass sie zwar nach Außen hin immer stolz und distanziert wirkte, im Geheimen aber einsam und ängstlich war. Sie würde sie vermissen, ebenso wie ihre wahre Familie, ihre Freunde, aber nicht diesen… Teufel. Ja, da war die beste Beschreibung für ihn.

Ihre Mutter sah sie schweigend an, als sie sich zu ihr hinter die Theke setzte.

Sie machte gerade den Mund auf, um ihrer Tochter einige aufmunternden Wort zu sagen, als die Flügeltür aufflog und sich der siebte Jahrgang in den Raum presste.

Draco an der Spitze.

Ohne ein Wort zu verlieren ging er zu der Tür gegenüber zum Büro von Alfons und wollte es für die ganze Klasse öffnen, als er schon nach einem kleinen Spalt seinen Vater erblickte, der aus Kamin stieg.

Sein Herz rutschte ihm förmlich in die Hose.

„Ihr könnt da nicht alle rein.“, tadelte Amys Mutter. „Sollte noch Zeit für euch sein, dann könnt ihr mit durch.“

„Aber…“

„Nichts aber. Mr. Malfoy, bitte gehen sie weiter.“

„Wenn ich nicht klar komme, dann hole ich euch.“, meinte er noch zu Oliver und Malik. Die Beiden nickten ernst. Es fehlte nur noch, dass sie salutierten und Draco hätte sich wirklich wie der General einer ganzen Armee gefühlt.

Unbeirrt und mit festem Schritt ging er in den Raum hinein. Sein Vater stand hinter Alfons am Fenster und drehte sich nur halb herum, als er den Raum betrat.

„Setz dich bitte, Draco.“, sagte Alfons lächelnd und wies auf den Stuhl vor ihm. Als er platz genommen hatte, drehte sich auch Lucius herum.

Eine Weile war es still, dann seufzte Alfons.

„Ich muss mich bei euch beiden entschuldigen.“, meinte er dann nur. Draco glaubte seinen Ohren währen mit einem Fluch belegt. „Was meine Tochter getan hat, war unverantwortlich. Ich versichere euch, sollte so etwas noch mal vorkommen, fliegt sie von dieser Schule.“

„Verzeih mir, mein Freund.“, meinte Lucius. „Was ich jetzt sage fällt mir nicht leicht, Doch was hast du erwartet als du dich mit einer Muggel verbunden hast? Das du einen Sohn bekommst, der nach Hogwarts geht und nach Slytherin kommt? Ich hätte es dir gewünscht, doch es war abzusehen. Muggel sind einfach nichts wert. Deine Frau in allen Ehren. Wenigstens sie ist annehmbar.“

„Da magst du Recht haben.“

Draco schlug ein Bein über das andere, faltete die Hände im Schoß und regte das Kinn.

„Darf ich erstmal erfahren, WAS Amy gemacht haben soll?“, fragte er und sah sie beide scharf an. Verwirrt blickten die Männer zu ihm.

„Das weißt du doch. Unsittliche Berührungen, Küsse und wie ich gehört habe sogar verfängliche Bewegungen.“

„Quelle?“

„Ihre Reitlehrerin.“

„Ja, sie war alles andere als begeistert, als Amy auf mich gehört hat und zu mir aufs Pferd gestiegen ist.“, seine Lüge kam perfekt an. „Es gab keine unsittlichen Berührungen und auch keine Küsse. Vielleicht Bewegungen, aber die hat keiner von uns wirklich als Bewegungen wahrgenommen.“, er sah zu seinem Vater auf. „Ich habe ihr angeboten ihr reiten beizubringen und habe die gleiche Methode benutzt, wie du es bei mir getan hast, Vater.“, erklärte er.

„Wirklich?“, es sollte eine Frage sein, doch hörte es sich typischer Weise immer an wie eine Feststellung.

„Und warum hast du das getan?“

„Amy hat mir angeboten, dass sie mir Nachhilfe im Tanzen gibt und mir hilft, hier einiger maßen klar zu kommen, damit ich bald wieder verschwinden kann.“

„Zeugen?“, fragte Alfons.

„Sagen sie ihrer Frau sie soll die Zeugen rein lassen.“, entgegnete er nur.

Verwirrt drückte Alfons einen Knopf am Telefon und reichte die Bitte an Elenor im Empfangszimmer weiter. Gleich darauf ging auch diese Flügeltür auf und alle wollten gleichzeitig den Raum betreten.

„Amy ist unschuldig, Sir.“, begannen die Zwillinge und bauten sich erneut hinter Draco auf, dem schon wieder ein selbstgefälliges Grinsen über die Lippen zuckte. Oh ja, sein Vater hatte allen Grund auf ihn stolz zu sein. Er war ein Meister darin, sich Freunde und Verbündete zu machen. Er war ja so ein Genie.

„Ganz gleich, was Cerberus ihnen auch erzählt hat, es ist nicht war.“, Oliver stockte. „Verzeihung, ich meine natürlich Fräulein Cerberus.“

„Cerberus, ja?“, Lucius warf einen Blick auf seinen Freund. „Habe ich dir nicht schon in der Schule gesagt, dass du der nicht vertrauen sollst? Die würde ihre eigenen Eltern verschlingen um ewige Jugend zu bekommen.“

Alle kicherten, aber keiner ahnte, welche Wahrheit hinter diesen Worten steckte.

„Amy“, rief Alfons und das Mädchen kam kurz darauf durch eine kleine Gasse auf den Schreibtisch zu.

„Stimmt es, dass du Draco Nachhilfe im Tanzen geben willst und er dir im Gegenzug Reiten beibringt?“

Schnell sah das Mädchen zu dem Jungen auf dem Stuhl. Er sah zu ihre hoch, keine Gefühle im Blick ablesbar.

„Ja, Direktor.“, sie hob den Blick zu ihm und reckte das Kinn.

„Es gab keine zweideutigen Situationen zwischen euch?“

„Nein, Direktor.“

„Damit hättest du den wahren Schuldigen, Alfons. Ich schlage vor, dass du dich endlich von der Schlange verabschiedest.“

Wieder amüsiertes Glucksen im Raum.

Der Schulleiter nickte.

Er war erleichtert, dass seine Tochter doch nichts Falsches getan hatte.

„Also dann.“, Lucius sah seinen Sohn an. „Wann wollt ihr beide üben?“

„Heute nach dem Abendessen.“

„Macht es dir etwas aus, Alfons, wenn Narzissa und ich heute erneut mit euch speisen? Ich möchte das sehen.“

Alfons nickte. „Ich bitte darum, Lucius.“

Dann wendete er sich an die Klasse.

„Ihr dürft gehen. Verzeiht mein rüdes Verhalten.“

„Ach was, Sir, Turner, Sir.“, Malik grinste breit.

„Das war doch selbstverständlich. Für Ihre Tochter tun wir einfach alles.“, ergänzte Oliver.

Draco erhob sich. Als er sich herumdrehte machten die anderen ihm wieder Platz. Amy folgte ihm einfach. Die ganze Klasse löste sich nach und nach auf und schließlich schlossen sich wieder die großen Türen.
 

„Tanzunterricht.“, Amy schüttelte den Kopf, als sie Stunden später im Klassenraum an ihrem Schreibtisch saßen und einen Geschäftsplan entwickelten. „Du kommst vielleicht auf Ideen.“

„Irgendwas musste ich mir ausdenken. Die dachten du wärst über mich hergefallen und hättest dir die Kleider vom Leib gerissen oder so was.“

Amys Ohren wurden rot, wie am Tag zuvor.

„Na ganz klasse.“

„Zeit ist um. Gebt bitte alles ab.“, die Lehrerin kam die Tische entlang, gab die Punktezettel aus und nahm von jeder Gruppe eine Kopie der Pläne mit.

„Ich muss noch zu meiner Mutter. Wir treffen uns um sieben in der Festhalle, ja? Für deine Nachhilfestunde. Immerhin müssen wir ja den Schein wahren.“

Er grinste.

„Gut, machen wir es so.“

Sie nickte und drehte sich dann herum.

„Hallo, Casanova!“, die Zwillinge fielen ihn von hinten an.

„Hab ich euch nicht gesagt, dass ihr das lassen sollt?“, fragte er genervt.

„Und hast du nicht gemerkt…“, begann Oliver.

„Dass der einzige…“, machte Malik weiter.

„Der uns aufhalten kann, Amy ist?“

„Und jetzt sieh dich mal um!“

Zwangsweise machte Draco das.

„Amy ist nicht da!“, stellten die Zwillinge belustigt fest.

„Also, nun zu unserer eigentlichen Frage: Kommst du mit schwimmen?“

Draco überlegte kurz.

„Nein.“

„Was? Du bist jetzt schon drei Tage hier, es ist brütend heiß und du gehst nicht baden?“

„Doch, aber unter der Dusche. Jetzt muss ich erstmal was anderes erledigen.“

„Na schön, wenn du meinst...“, Oliver zuckte die Schultern.

„Amüsieren wir uns eben alleine.“

Schnatternd und gackernd gingen die anderen dreizehn Mädchen ihres Jahrganges an ihnen vorbei.

„Hey, Mädels, wartet!“, riefen sie und sprinteten hinterher.

Blaise hat sich verwandelt und Klonen lassen. Jetzt war er hinter das Geheimnis gekommen. Das wurde ihm schlagartig klar, als Beide die Arme um jeweils zwei Mädchen legten und lachend mit ihnen zum Klassenhaus zurückgingen.

Draco wollte deswegen nicht mit, weil er etwas Zeit für sich brauchte. Irgendwie verstand er sich selber nicht. Vor zweiundsiebzig Stunden hatte er sie alle noch gehasst und sie ihn auch. Und jetzt benahmen sich die Zwillinge, als hätten sie einen dritten Bruder und mit Amy verstand er sich auch auf einmal.

Lag das vielleicht am Zaubertrank?

Er wusste es nicht.

Er wusste nur, dass es gut tat irgendwo dazuzugehören.

Er würde sie irgendwann alle wieder verlassen, natürlich, aber fürs Erste gefiel es ihm hier ganz gut.

Mittlerweile.

Er sah Melodie hinterher, die ihre wunderschönen Locken über die Schulter warf.

Er sah ihr Profil, wie sie ausgiebig lachte und konnte den Ton in seinem Kopf hören.

Na ja, eigentlich war es der Klang von Amys Lachen.

Sie war wirklich unglaublich. Zu schade, dass sie nicht in seine Welt passte.

Auch wenn sie sich ständig gestritten hatten und jetzt immer noch gewisse Distanz hielten, wusste er doch, dass sie eine Freundin war, wie man sie sich wünschte - Hilfsbereit und ehrlich und treu.

Entgegengesetzt seiner anfänglichen Überlegungen glaubte er jetzt nicht mehr daran, dass sie eine Gryffindor gewesen währe. Sie ist das, was der sprechende Hut am Anfang seiner Schulzeit meinte mit „wahre Freunde“.

Gab es nicht eine Möglichkeit sie immer noch zur Hexe zu machen?

Er verwarf den Gedanken. Es währe ein zu großer Zufall, wenn ausgerechnet dieser Unfall für die Behinderung verantwortlich währe. Er sollte aufhören sich an diese Möglichkeit zu klammern.

Moment, wieso beschäftigte ihn das eigentlich so, dass sie keine Kräfte hatte?

Er dachte nach und erinnert sich wieder daran, wie Amy das erste Mal in seiner Gegenwart gelacht hatte und wie lieb sie zu ihm gewesen war und auch an diese Schlagfertigkeit, die sie an den Tag legen konnte, wenn sie Lust drauf hatte. Aber sein Vater fände es sicher nicht so prickelnd, wenn er weiterhin Kontakt zu ihr haben würde. Er würde ihn vermutlich auch noch glatt enterben und zu Hause raus schmeißen. Na schönen Dank aber auch. So enden wie die Weasleys wollte er eigentlich nicht.

Würde ihn Amy aufnehmen, wenn so was passieren würde?

Mit Sicherheit. Dieses Mädchen war ein Engel… Zumindest gegenüber ihren Freunden, ansonsten war sie das Grauen.

Er lächelte, als er an ihre erste Begegnung dachte. Sie sah so verstopft aus mit den perfekt sitzenden Klamotten und dem harten Blick, aber eigentlich war sie eine kleine schnurrende Katze.

Komisch, auf welche Vergleiche er doch kam.

Ehe er noch vollends in Gelächter ausbrach ging er lieber in sein Zimmer, holte einige Sachen, ging Duschen und zog sich für das Abendessen an.
 

Amy saß wieder nicht mit ihnen am Essenstisch, stellte Draco kurz vor sechs fest, als er die Wohnung des Direktors betrat.

Eleonor saß in einem hellblauen Kleid auf ihrem Platz und streichelte eine Katze auf ihrem Schoß, scheinbar war sie völlig in Gedanken versunken. Die Väter unterhielten sich, Narzissa saß ebenfalls am Tisch und sah ihm stolz entgegen.

„Da ist er ja.“, so begrüßte sie ihn heute und erhob sich schnell um zu ihm zu eilen. Er ließ sich einen Kuss auf die Wange verpassen und hängte sein Jackett über die Stuhllehne. Als er sich seine Krawatte zu recht rücken wollte, fiel ihm auf, dass die immer noch auf seinem Bett lag. Nun ja, zu spät war zu spät, aber wenigstens war das Hemd vernünftig zugeknöpft. Er fingerte an den Manschettenknöpfen, als er zu den anderen ging.

„Isst Amy nicht mit?“, fragte er. Ihr Vater schüttelte den Kopf.

„Nein, ich wollte nur mit euch essen.“

Der Junge verkniff sich jegliche Bemerkung über seine Frau, die auch noch da war, doch sagen musste er auch nichts. Elenor stand mit einem mal auf, die Katze auf dem Arm, und verließ die Wohnung. Keiner schien Notiz davon zu nehmen.

Draco starrte aus dem Fenster und fummelte weiter an den Knöpfen herum. Schade eigentlich. Er hatte auf Amys Gesellschaft gehofft. Dann hätte er sich mit jemandem Unterhalten können, während die Eltern laberten.

Er seufzte innerlich.

Na ja, was soll’s, er würde sie schon noch früh genug sehen.

Sie setzten sich auf genau die Plätze, die sie schon einige Abende zuvor eingenommen hatten, nur das heute Abend zwei frei blieben.

Er hört nicht zu, was die anderen sagten und sah nur immer wieder auf seine Uhr.

Halb sieben.

Sechs Uhr fünfunddreißig.

Zwanzig vor…

Die Zeit schien einfach nicht zu vergehen.

Er wollte endlich in diesen Festsaal.

Warum dem so war, erklärte er sich damit, dass er das Ganze endlich hinter sich bringen wollte, aber irgendwas sagte ihm, dass die Antwort nicht zufrieden stellend war.

Dreiviertel sieben.

Komm schon, nur noch fünfzehn Minuten.

zehn…

neun…

Was? Noch neun Minuten? Es waren doch mindestens zehn vergangen…

acht…

sieben…

Welcher Idiot hatte eigentlich gemacht, dass sie Zeit so langsam verstrich?

Er wurde immer kribbeliger.

Er wollte los…

sechs…

sechs…

Immer noch sechs! Irgendjemand (vermutlich der Autor) war mehr als nur gegen ihn, das konnte doch nicht mit rechten Dingen zu gehen!

Fünf…

Sein Herz machte einen Sprung. Endlich. Er konnte gehen, ohne, dass es auffiel, dass er schnell zu der Nachhilfestunde wollte. Sein rechtes Bein begann vor Aufregung zu zittern und er fühlte sich merkwürdig frei in der Bauchgegend.

War das wirklich nur wegen dem Tanzen?

Als Draco sich erhob schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf: Sah es vielleicht so aus als wollte er sie ganz schnell wiedersehen, wenn er jetzt schon ging? Nicht, dass das so war, aber die Gefahr konnte doch bestehen, oder?

„Wohin willst du?“, fragte Narzissa.

„Ich bin mit Amy um sieben im Festsaal verabredet.“

„Wir kommen auch gleich.“, meinte Lucius. „Wir müssen nur noch etwas klären.“

„Ja, Vater.“, damit ging Draco. Er versuchte nicht zu überstürzt zu wirken, als er die Wohnung verließ.

„Viel Spaß, Amy.“, hörte er eine Stimme in der Eingangshalle und warf einen Blick über die Brüstung. Sein Jahrgang verabschiedete sich gerade und verschwand durch das Tor. Nur Amy und ihre Mutter standen noch dort unten. Sie rieb ihrer Tochter über die Oberarme und sagte etwas mit gedämpfter Stimme zu ihr. Nur ein leises Wispern konnte er hören.

Gerade überlegte er sich, dass er noch warten sollte - es sollte nicht so aussehen als hätte er es so eilig zu ihr zu kommen, was natürlich nicht so war, wie ja alle wissen (Wenn man es sich lange genug einredet glaubt man daran) - als er einen besseren Blick auf Amy erhaschte.

Sie hatte eine andere Frisur. Nicht ihren üblichen Zopf. Sie trug die Haare fast offen, außer einigen vorderen Strähnen, die nach hinten gefasst waren. Das Kleid, das sie trug war schwarz, glänzte aber merkwürdig grün im Licht. Absatz trug sie auch, den Geräuschen nach zu urteilen.

Hatte sie sich etwas schick gemacht? Extra nur für ihn?

Er spürte wie sein Gesicht warm wurde.

Oh Gott, nein, mach, dass das nicht wahr war.

Eine schreckliche Ahnung quoll in ihm auf.
 

„Vertraue mir. Diese Bagage steht nur auf eine Farbe und das ist schwarz.“, meinte ihre Mutter zum wiederholten Male, als sie sich bei ihr untergehakt hatte und zusammen zu dem Festsaal spazierten.

„Magst du mir nicht endlich erklären, was du mit "Bagage" meinst?“

„Ich meine deinen Vater und seine Freunde. Einschließlich Draco.“

Amy senkte den Blick.

„Mach dir nicht zu große Hoffnungen, Kind.“, meinte sie plötzlich.

Amy seufzte.

Ihre Mutter hatte den Verstand verloren. Seit diesem Nachmittag quatschte sie sie schon zu, dass sie sich keine Hoffnungen machen soll. Als würde sie sich etwas aus Draco machen. Nein, hier ging es einzig und allein um die Präsentation und Ehre ihres Vaters.

„Mutter, ich habe Vater enttäuscht. Und auch wenn ich ihn nicht leiden kann…“

„Rede nicht so von ihm!“

„…möchte ich doch dir gefallen und dir kann ich nur gefallen wenn ich mir wenigstens Mühe gebe, ihm zu gefallen.“

„Ach Schatz.“, sie blieben stehen.

„Du bist meine Tochter und ich liebe dich, so wie du bist. Auch ohne, dass du schwarze Kleider trägst.“, sie liefen weiter. „Ich meinte auch eigentlich Draco.“

„Warum sollte ich mir bei dem bitte Hoffnungen machen? Mittlerweile ist er ganz nett, ja, aber nur wenn wir nach seiner Pfeife tanzen. Ansonsten ist er ungehobelt, eingebildet und arrogant wie ein Käsekuchen.“

Elenor lachte los.

Diese unsinnigen Vergleiche hatte sie immer an ihrer Tochter geliebt. Alles was sie sagte - war es auch noch so verletzend - wurde dadurch abgeschwächt und klang schon beinahe lächerlich.

„Ich sehe es dir an, mein Schatz. Bitte, verlier dich nicht selbst bei dieser Aktion, ja? Draco gehört zu einer Familie, die wahnsinnig rassistisch denkt.“

„In wiefern?“

„Das soll dir dein Vater erklären, dafür bin ich nicht zuständig.“

Amy zuckte die Schulter.

„Rassistisch hip oder hop. Ich weiß nicht was sie kritisieren sollen an mir. Ich bin Engländer wie sie, habe bleiche Haut wie sie, keine Religion die sie verachten können… Das klammert doch eigentlich schon alles aus, oder?“

Elenor schüttelte den Kopf.

„Nein, leider nicht. Aber bitte, lass uns lieber für eure Nachhilfestunde alles vorbereiten.“, die Frau schloss die Halle auf.

„Mutter, warum hast du eigentlich mit uns gegessen?“

„Dein Vater meinte, er wolle alleine mit den Malfoys essen, als Draco gefragt hat, wo du bist. Also bin ich auch gegangen.“

„Er hat nach mir gefragt?“

„Nun werde nicht gleich rot, Kind.“

Die Diskokugel über ihnen ging kreiselnd an und warf kleine Lichtpünktchen in alle Ecken des Raumes. Die Sekretärin lief zur Anlage und sah sich einige CDs an. Amy machte die Kugel hoch über ihrem Kopf aus und schaltete das einfache Deckenlicht an, als ihre Mutter protestierte: „Ich hab die nicht umsonst angemacht. Ich liebe diese Kugel! Mach sie wieder an und höchstens noch die gelben Scheinwerfer.“

„Ja, ja, denk an dein Herz.“

Sie stellte wieder alles um und machte sich auf den Weg zu ihrer Mutter, als die Tür aufging und Draco herein kam.

Er schloss sie hinter sich und stapfte dann mit eben jenem vollkommen neutralem Gesicht auf sie zu, das er immer an den Tag legte.

„Kann’s los gehen?“, fragte er desinteressiert.

Amy seufzte.

Man, wieso hörte sie eigentlich nie auf ihre Mutter?

Sie hätte eine Hose anziehen sollen, einfache, abgelatschte Turnschuhe und ein viel zu großes T-Shirt. Eine Änderung in seiner Reaktion hätte es eh nicht gegeben. Aber gut, das hier war nicht für ihn, sondern für ihren Vater.

„Ja, kann es. Mutter, lass uns mit dem Walzer beginnen.“, Draco sah hinüber zu der Anlage.

Die Frau hatte er vorher gar nicht bemerkt. Er war zu gefesselt gewesen. Von nahem sah sie wirklich wunderschön aus.

Gerade so konnte er seine Hand noch zurück halten, ehe sie zum Streich ausholte und ihm deftig eine pfefferte, damit er wieder zu Verstand kam.

„Den kann ich.“, meinte er und sah wieder zu Amy hinunter.

„Dann können wir ihn ja zum aufwärmen benutzen.“, meinte sie und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er zögerte kurz, dann legte er die Hand auf den unteren Bogen ihrer Wirbelsäule und nahm ihre Hand.

„Nicht so schlaff, Draco, etwas mehr Körperspannung bitte.“

Das Schlimmste: jetzt hörte er in jedem Satz auch noch Zweideutigkeit raus. Er seufzte, als sie seine Hand nahm und ihren ganzen Rücken wieder hinauf gleiten ließ, direkt zu dem Schulterblatt. „Ellenbogen nach oben.“, sprach sie sanft und drückte ihn sanft in die korrekt Position, dass sie ihren Arm darauf ablegen konnte.

Er überlegte gerade, ob er sie so auch woanders hinführen konnte, als durch diesen Raum, ertönte die Musik und ihr Kopf nickte leicht im Takt. So machte er einfach den ersten Schritt und zog sie mit sich.

Sie folgte.

Gut, also woanders konnte er schon mal mit ihr hin, wenn die Tür offen stehen würde.

Aber wohin nur?

Moment mal, wieso dachte er darüber eigentlich nach?

Draco und Amy blendeten beide alles aus, was um sie herum passierte und was sie eigentlich gerade taten und verloren sich in ihren eigenen Gedanken. Den Rest stellten sie auf Autopilot um.

Sie merkten nicht mal, dass die Tür aufging und Alfons, sowie Dracos Familie herein kamen.

„Wer ist verantwortlich für diese Schummerbeleuchtung?“, donnerte Alfons, kam aber nicht wirklich gegen die Musik an.

„Ich.“, bestimmte Elenor schroff. „Ich liebe die Discokugel. Was dagegen?“

Grummelnd setzte er sich neben Lucius, der die Hand seiner Frau genommen hatte und sah den beiden Tanzenden nur zu.

Ihre Augen sind fast gelb., stellte Draco in dem Moment fest. Fast schon eine unnatürliche Farbe.

Takt hat er., ging Amy in Gedanken diese Stunde durch. Sie versuchte haargenau bei den Gedanken zu bleiben, die nützlich für dieses Unterfangen hier waren.

Das Lied endete und dank des Autopilots taten sie einfach das übliche, ohne gleich weiter zu machen, eine Verbeugung des Herren, ein Knicks der Dame.

Dann waren sie wieder in der Realität.

„Na schön, also die leichtesten Sachen sind noch Rumba und Chachacha.“, meinte sie nur und lies seine Augen mit ihren nicht los.

Er schon. Sein Blick heftete sich plötzlich auf ihre feucht glänzende Lippen.

Wieso betrachtete er sie überhaupt gerade so genau?

„Es sind beides fast die gleichen Bewegungen. Mutter, als erstes bitte den Chachacha.“

Elenor grinste und legte eine andere CD ein.

Draco lies sie nicht aus den Augen, als sie sich neben ihn stellte.

Sie setzte den rechten Fuß nach rechts, setzte den linken vor den rechten, das ganze wieder zurück, machte kleine schnelle, fast schon gesprungene Schritte in seine Richtung und setzte nach einer kaum merklichen Pause den rechten Fuß hinter den linken und vollführte das ganze wieder in die andere Richtung.

„Seit, Schritt, Platz, Chacha“, sagte sie zu jedem Schritt.

Es war ihm schwer gefallen seinen Blick auf ihre Füße zu richten, doch er schaffte es, indem er sich einfach damit tröstete, dass er wieder hochgucken durfte, wenn er es drauf hatte.

Sie zählte in diesen Worten den Takt, als sie ihm die Schrittfolge zeigte. Auf einmal ging Musik an, praktischer Weise passte sie sofort zum Takt.

Als er das Gefühl hatte, dass er sicherer wurde, griff sie nach seiner Hand.

„Nicht aufhören.“

Schon wieder so ein zweideutiger Satz von ihr.

Er fluchte innerlich und hoffte, sein Körper würde die Reaktion auf sie verdrängen, bis er in seinem Bett lag, die Tür abgeschlossen war und er noch einmal den Tag Revue passieren lassen würde.

Als sie sich, ohne den Takt zu verlieren vor ihn drehte und seine Bewegungen parallel machte sah er wieder hoch, doch ihre Augen waren stur auf den Boden gerichtet. Sie nahm seine Hände und sah nun grinsend hoch.

„Klappt doch.“, meinte sie.

„Es ist ungewohnt.“, gab er zu.

Sie lachte, drehte sich im Kreis und nahm sofort wieder den Takt an. Sie legte in der typischen Art wieder ihre Hand auf seine Schulter. Da er seinen Autopiloten weiter laufen lief, damit er sich dem Kopfrechnen hingeben konnte, schlang er einfach wieder den Arm um sie, erneut einige Zentimeter zu tief und tapste weiter auf dem Parkett herum.

Die Musik verstummte und Amy wollte gerade mit ihrem Satz beginnen, als Lucius aufstand und auf sich aufmerksam machte.

„Nun, ich denke ich habe genug gesehen.“, meinte er und wandte sich an Alfons. „Ich überlasse meinen Sohn dann wieder ganz vertrauensvoll dir.“

Alfons, der mit ihm aufgestanden war, nickte nur.

„Komm, Narzissa, meine Liebe.“, die angesprochene Frau hakte sich bei ihrem Gatten unter und zusammen verließen sie das Haus.

Elenor, am Arm ihres Mannes, folgte.

Alleine, Dieses Wort kreiste in Amys Gedanken. Sie sah hoch zu Draco, der eindeutig das Gleiche im Kopf hatte. Sie grinste breit.

„Gerettet, hm? Gerade noch mal so.“

Er nickte nur als Antwort und lies sie los, als sie sich von ihm löste.

„Hör mal, Malfoy, ich wollte dir danken, dafür, dass du meinem Vater gesagt hast, dass ich dich nicht geküsst hätte.“

Dracos Herz flimmerte. Geküsst? Sie hatte ihn geküsst? Warum konnte er sich daran nicht erinnern?

Dann fiel es ihm wieder ein.

„Ach, das, ja, schon in Ordnung. Deine Leute haben mich dazu gezwungen.“

Sie lächelte wissend.

„Nein, das haben sie nicht.“, sie zog ihn mit sich hinüber zu der Anlage und schaltete sie endlich aus.

Als es still in dem Raum wurde griff sie nach etwas, das bis eben noch auf dem Tresen vor dem Plattenspieler gelegen hatte.

Sie atmete einmal tief durch, dann sah sie wieder hoch.

„Siehst du, als du hier angekommen bist, da konntest du uns nicht leiden und wir haben dich verabscheut…“, zählte sie auf. „aber, korrigier mich bitte, wenn ich falsch liege…“

Verdammt ja! Ja sie lag falsch! In dem falschen Bett! Wieso zum Henker war hier überall Zweideutigkeit zu sehen?

„…aber wir glauben, dass sich das geändert hat. Was du in den letzten Stunden für uns getan hast hat uns wirklich alle tief beeindruckt.“, sie senkte den Blick. Draco wollte ihn wieder heben, traute es sich aber nicht.

„Am Anfang der ersten Klasse wird ein Vertrauensschüler des Jahrgangs vom Schulleiter bestimmt.“, erklärte sie. „Der agiert die ganzen sieben Jahre, die man hier ist. Für gewöhnlich tragen sie immer kleine, silberne Anstecker, aber ich habe das nur das erste Jahr gemacht. Wieso sollte ich das auch weiterhin tun? Es wissen doch alle wer oder was ich bin. Wie auch immer. Jedenfalls hat der Vertrauensschüler das Recht sich einen Zweiten aus dem Jahrgang zu suchen, der mit ihm zusammen arbeitet. Ich habe mit den anderen geredet und wir sind der Meinung, dass du diesen Sommer über dieser jemand sein solltest .“

Draco fielen fast die Augen aus dem Kopf. Mit offenem Mund starrte er sie an, als sie den Kopf hob.

„Nun guck nicht so!“, meinte sie lachend. Sie hob eine Brosche hoch, die das Schulwappen darstellte: Ein aufgebäumtes Pferd.

„Ich glaube du weißt, wieso ich das Ding nie getragen habe.“, meinte sie grinsend.

„Ja ich kann es mir vorstellen.“

Sie lächelte und richtete den Blick auf sein Hemd. Feierlich, auch wenn nur sie beide hier waren, steckte sie ihm das Symbol in Brusthöhe an.

Dann nahm sie ein Zweites.

„Und für dich trage ich das dann auch wieder.“, meinte sie grinsend.

Wortlos nahm er es ihr aus der Hand und öffnete die Nadel.

Zwanghaft versuchte er nicht in ihren Ausschnitt zu starren, als er nach einem geeigneten Platz für es suchte und pinnte es schließlich einfach an dem Träger an.

Dann sahen sie sich wieder an.

Amy begann zu lächeln.

„Ach egal, komm her du…“, sie legte ihm einfach beide Arme um den Hals und umarmte ihn so.

Draco war vollkommen perplex, ließ es aber geschehen und legte den Kopf auf ihre Schulter, während seine Arme um sie fuhren.

„Willkommen in der Familie, du großer, blöder, Holzkopf.“, flüsterte sie in sein Ohr.

„Danke, Hüpfdole.“

Sie lachten leise.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Omama63
2015-09-16T10:38:23+00:00 16.09.2015 12:38
Amy's Vater ist erst seit sie den Unfall hat so zu ihr, also gehe ich mal davon aus, dass sie vorher Magie besessen hat. Wenn er so gegen Muggel ist, warum hat er dann eine geheiratet?
Ich hoffe jetzt einfach mal, dass sie später wieder Zaubern kann und mit Draco zusammen kommt.

Lg
Omama63
Von:  Aithra
2010-05-24T08:49:01+00:00 24.05.2010 10:49
HAllo,

wieder ein klasse Kapitel. Wei süß, sie vertragen sich ja doch! >Gut so! Ich bin gespannt wie es weiter geht. So Friede, Freude Eierkuchen wird es ja nicht bleiben, schätze ich.
Dachte ich mir doch, das Draco überlegt die Magie zu ihr zurückkehren zu lassen XD braver Draco!

Manchmal (auch in den vorigen Kapis) hast du glaub ich ein paar Schwierigkeiten mit Formulierungen (sogenannte "Phrasen")
z.B. Sie drehte sich Wortlos herum und regte das Kinn stolz, als sie heraus Schritt.
das müsste heißen: "sie drehte sich wortlos herum und reckte das Kinn stolz (empor), als sie herausschritt.
PS eigenschaftswörter klein schreiben ^^
sonst finde ich es klasse, von länge, dialogen und umfang und hintergrund.
also, ich freu mich aufs nächste kapitel!
Lg aithra


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