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Eine neue Welt, ein neues Leben

Tamaki x ?
von

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Sonne, Strand und das klare Meer!

"Miss Jessica..." rief eine weibliche Stimme. Die Schwarzhaarige drehte sich auf die andere Seite, zog im gleichen Moment die Zudecke höher und versuchte die nervende Stimme zu ignorieren, welche erneut ihren Namen rief. "Was ist denn? Lass mich doch in Ruhe, verdammt noch mal" murrte Jessica, schlug die störende Hand von ihrer Schulter und schmatzte zufrieden, als endlich Stille im Raum einkehrte. Endlich, dachte sich die junge Dame insgeheim und seufzte wohlig aus. Nun, sie war nun mal ein Morgenmuffel und konnte richtig aggressiv werden, wenn man ihre Geduld bereits am frühen Morgen auf die Probe stellte.
 

"Miss Jessica... Die Uhr schlug vor wenigen Minuten die zehnte Stunde. Nimm dir ein Bespiel an unseren jungen Herren. Er war schon im Bad, hat sein Frühstück mit guter Laune verspeist und nun... Selbst Miss Shima fragt sich, was er wohl im Moment macht". Jessica drehte sich auf die andere Seite, öffnete blinzelnd ihre Augen und erblickte Mina. Jedoch erhob sie sich, als sie bemerkte, dass sie gar nicht mehr auf der Ledercouch lag, sondern in einem Bett. Nach näherem Umschauen war sie sich sicher, dass sie in Tamaki's Zimmer war. Wieso? Hatte Tamaki sie etwa in sein Bett gelegt? Wo war er überhaupt?
 

"Dein Frühstück und deine Tablette findest du auf dem Nachtschrank. Dürfte ich erfahren, was du gestern Abend mit dem jungen Herren angerichtet hast? Er hatte noch nie so gute Laune, wie heute Morgen" hinterfragte die Blonde, erlaubte es sich selbst, dennoch zögerlich, sich aufs Bett zu setzen und wartete geduldig auf eine Antwort. Jessica rutschte zum Rand des Bettes, ergriff ihre Tablette und nahm sie ein, während sie einige Schlücke von dem selbst gepressten Orangensaft trank. So? Tamaki hatte also sehr gute Laune?
 

"Wir haben uns einen Bollywoodfilm angesehen. Er war so begeistert gewesen, dass er noch einen Film mit mir schauen wollte, aber... Er hat gute Laune, sagst du?" erwiderte Jessica und nahm die Schüssel mit den Kellogs zur Hand. Einige Löffel nahm sie genießerisch zu sich, ehe ihr beinahe das Silberbesteck aus der Hand fiel. "Ach so... Das erklärt natürlich die indische Musik, die wir selbst in der Eingangshalle hören können" lächelte Mina und kicherte im nächsten Moment, als sie Jessica's verwunderten Blick sah. "Ich wusste nicht, dass unser junger Herr indische Liebesfilme mag, aber wir freuen uns, dass er bereits am frühen Morgen gute Laune verspürt. Vor allem Miss Shima. Sie sorgt sich immer um unseren jungen Herren" fügte die Blonde noch hinzu, ehe sie sich erhob und ihre Schürze ein wenig glättete.
 

Die junge Dame lächelte nun ebenfalls, leerte die Schüssel und trank noch einige Schlücke vom Orangensaft. "Freut mich, dass ich helfen konnte. Ich möchte mich nun anziehen und kurz ins Bad" erläuterte Jessica, erhob sich nun ebenfalls und verließ das Zimmer mit Mina. Selbst im Gang konnte sie die Musik deutlich hören und sogar das Lied zuordnen. "Spinner..." grinste sie, schüttelte ihren Kopf und wendete sich nochmals an Mina. "Könntest du mir eine Tasche mit zwei großen Handtüchern und Sonnencreme bringen?". "Sei unbesorgt. Der junge Herr hat bereits alle Vorbereitungen getroffen. Du sollst dir nur einen Bikini aussuchen. Er hat seine Auswahl bereits auf deinem Bett ausgebreitet".
 

Jessica grinste in sich hinein, während sie ihren Weg zu ihrem Zimmer fortsetzte und die Tür öffnete. Ihr reichte ein grober Überblick und schüttelte schließlich leicht ihren Kopf. "Mina... Sei ehrlich. Gefällt dir ein Bikini seiner Wahl?". Die Blonde trat näher, verschaffte sich ebenfalls einen Überblick und lief schließlich auf das Bett zu. "Nun... Der junge Herr scheint sich Sorgen um dich zu machen. Er achtet wohl sehr darauf, dass du nicht zuviel Haut zeigst" murmelte sie überlegend. "Genau das ist sein Problem, Mina". Zielstrebig ging die Schwarzhaarige auf ihren Kleiderschrank zu und durchwühlte ihn. Nach zehn Minuten hielt sie einen schwarzen Bikini in der Hand, an dessen linken Körbchen eine rosa Blüte, aus Perlen bestehend, zu sehen war. Auch auf dem Höschen, welches einem Tanga ähnelte, war solch eine Blüte zu sehen. Eindeutig die bessere Wahl, weswegen sie ihr Nachthemd und ihre Unterwäsche zu Boden fallen ließ und den Bikini ohne weitere Bedenken anzog.
 

Nach weiteren Minuten besah sich die Schwarzhaarige im Spiegel und nickte wahrlich zufrieden. Ein weißes Shirt hatte sie finden können und eine weiße Hose, welche ihr bis zu den Knien reichte. "Vermutlich wird er über mein Outfit wieder meckern, aber ich habe meinen eigenen Kopf und ziehe mich an, wie es mir gefällt" kommentierte sie und wendete sich zu Mina um. "Ja, der Meinung bin ich auch" lächelte die Blonde und sah der jungen Dame dabei zu, wie sie zur Tür lief und nochmals ihre Stimme erhob. "Ich bin nun im Bad. Lass es mich wissen, wenn Tamaki mit dem Auto losfahren will". Eine Antwort wurde nicht abgewartet und so machte sich Mina auf und räumte die Badeanzüge in den Kleiderschrank zurück.
 

"Ja, wir fahren gleich los. Natürlich kenne ich den Weg, Kyoya... Was? Ich soll die Zwillinge abholen? Warum ich? Nein, ich will lieber Haruhi abholen... Hallo?". Nun mit weniger guter Laune, da sein bester Freund das Gespräch einfach beendet hatte, steckte sich Tamaki sein Handy ein und schaltete den DVD-Player aus. Stattdessen nahm er seinen MP3-Player zur Hand, natürlich besaß er ebenfalls solchen Luxus und steckte sich einen Songtext ein, welchen er heute Morgen ausgedruckt hatte und verließ den Vorführraum. Ob Jessica bereits fertig war? Er wusste es nicht und lief in der Eingangshalle einige Runden, wurde von Shima's wachsamen Augen verfolgt und schien sich ihre Gedanken zu seinem derzeiten Verhalten zu machen.
 

"Guten Morgen..." erklang plötzlich eine weibliche Stimme, weswegen er auf der Stelle stehen blieb und hinauf zur Treppe sah. Erst huschte ihm ein Lächeln auf die Lippen, doch als sein weiblicher Gast schließlich vor ihm stand, entgleisten ihm sämtliche Gesichtszüge. "Du... Ich kann deinen Bikini durch den weißen Stoff sehen und... Und... Wieso widersetzt du dich meiner Auswahl?" wollte er augenblicklich wissen und umkreiste Jessica, musterte sie von Kopf bis Fuß und konnte einen leisen Seufzer nicht unterdrücken. Die Kleine war wirklich ein heißer Feger, aber er wollte sie vor gierigen Augen anderer Männer bewahren.
 

"Ich lasse mir keine Vorschriften machen, Tamaki. Kein Mensch dieser Welt wird das je bei mir schaffen und wenn dir mein Outfit nicht gefällt, dann musst du eben deine Augen von mir abwenden. Ist das bei dir angekommen?" murmelte sie und deutete auf ihre Kleidung. Wieso musste er nur so einen Aufstand machen? "Außerdem... Mache ich dir etwa Vorschriften? Du trägst nur eine weiße Weste, auch noch offen, wenn ich das anmerken darf. Deine schwarze Hose reicht dir auch nur bis zu den Knien... Dir stehen deine Klamotten, also warum sollte ich nun meckern?" fügte sie hinzu und musterte ihn ebenso. Tamaki war und würde vermutlich immer ein Fall für sich bleiben.
 

Auf ihre Worte wusste er keine Antwort, denn er musste ihr beipflichten, auch wenn er es so ungern tat. "Verzeih... Ich wollte dich nur beschützen, Jessica. Ich habe dabei nicht bedacht, dass du dich über mein Verhalten so sehr ärgerst, weil ich eigentlich der Meinung war, dass du meine Beweggründe verstehen würdest" entschuldigte sich der Blonde ehrlich bei ihr. Er machte diesen Aufstand doch nicht, um sie zu ärgern. Keineswegs würde er einer jungen Frau ohne triftigen Grund irgendwelche Vorschriften machen. Die Schwarzhaarige nickte seiner Entschuldigung zu, seufzte leise aus und legte schließlich ein Lächeln auf. Natürlich wusste sie, warum er diesen Aufstand aufführte, aber er machte sich in ihren Augen grundlose Sorgen.
 

"Ähm... Also... Wir können fahren, aber wir müssen Hikaru und Kaoru abholen. Kyoya holt Haruhi, Honey und Takashi ab" erklärte er ihr und seine Miene ließ Jessica vermuten, dass er ungern die Zwillinge abholen wollte. "Ja, wir können fahren. Hast du mir Wechselklamotten eingepackt?". Wenn er nämlich heute Abend eine Diskothek besuchen wollte, brauchte sie natürlich passende Kleidung. Er nickte ihr zu, blickte aber nun zu Shima, welche sich zu Wort meldete. "Junger Herr... Ich wünsche Euch und Miss Jessica einen angenehmen Aufenthalt in Kyoto". "Danke" erwiderten Jessica und Tamaki synchron und grinsten sich schließlich an.
 

Etwa eine halbe Stunde später erreichten sie das Anwesen der Zwillinge, weswegen sich Jessica auf den mittleren Sitz der Rückbank setzte, damit Hikaru neben ihr sitzen konnte. Seine Augen glitten kurz über ihr jetziges Outfit und auch Kaoru, welcher sich auf dem Beifahrersitz gesetzt hatte, riskierte einen Blick über seine Schulter. Tamaki ignorierte die neugierigen Blicke und hörte stattdessen auf dem rechten Ohr Musik. Jessica lächelte leicht, hatte sich nun ebenfalls den verbliebenen Kopfhörer gegriffen und lauschte der indischen Musik. Scheinbar war der Blonde in das Lied 'You are my Soniya' vernarrt, da es sich ständig wiederholte.
 

"Und? Ihr habt euch doch einen Bollywoodfilm angesehen, oder, Tamaki? Wie war der Film?" durchbrach Kaoru die Stille und blickte fragend über seine Schulter. Auch Hikaru legte einen fragenden Gesichtsausdruck auf und wartete auf die Antwort des Blonden. "Sehr romantisch und... Ich musste an manchen Stellen sogar Tränen vergießen. Am besten haben mir jedoch die Lieder und die Tänze gefallen. Ich würde ein halbes Vermögen ausgeben, nur um auch so tanzen zu können" lächelte Tamaki und erntete verwunderte Blicke der beiden Brüder, welche sich nun schmunzelnd ansahen. Jessica kicherte leise, war jedoch über Tamaki's Offenheit überrascht, da Männer doch bekanntlich nicht so gern ihre Gefühle offenbarten. Vermutlich musste sie ihre Meinung über Männer noch mal überdenken.
 

"Hikaru... Wir sollten uns auch einen Film ansehen, auch wenn wir die Sprache nicht verstehen. Tamaki's Begeisterung erweckt meine Neugier" lächelte Kaoru seinen älteren Bruder an. "Mh... Ich weiß nicht... Unser Chef ist sehr oft begeistert, deswegen...". "Du Ignorant. Es war die richtige Entscheidung gewesen, Jessica bei mir wohnen zu lassen, denn du verstehst überhaupt nichts von Romantik" murrte Tamaki und blickte stur aus dem Fenster. Aus diesem Grund wollte er nicht mit den Zwillingen zusammen in einem Auto sitzen. Hoffentlich dauerte die Fahrt nicht mehr so lange, sonst sank seine Laune auf den Nullpunkt und dabei hatte er doch noch soviel vor.
 

Nach einer weiteren halben Stunde, in der Jessica fröhlich summte und die Landschaft betrachtete, blieb der Wagen vor einem großen Haus stehen. Hikaru stieg sofort aus, während Kaoru sich Zeit ließ und nochmals über seine Schulter blickte. Jessica und Tamaki hatten während der Fahrt nur diese indische Musik gehört und sich auch meist angelächelt. Ja, da schienen sich bereits Gefühle zu entwickeln, nur ob die Schwarzhaarige diese Gefühle erwiderte, blieb ihm ein Rätsel. Sie schien den Chef zwar zu mögen und machte auch viele Scherze mit, aber Kaoru machte sich allmählich Sorgen um Tamaki. Sollte er sich etwa auf den ersten Blick verliebt haben? Gab es überhaupt die Liebe auf dem ersten Blick?
 

"Kaoru, worauf wartest du?" wollte Hikaru wissen und hielt seinem Bruder seine Hand hin, welche nach einigen Sekunden ergriffen wurde und auch der jüngere Bruder ausstieg. Leicht schüttelte er seinen Kopf, legte ein kleines Lächeln auf und blickte sich um, während Tamaki bereits eine große Reisetasche aus dem Kofferraum holte. "Äh... Wollen wir etwa verreisen?" hinterfragte Jessica grinsend und deutete auf die große Reisetasche, die vor ihren Füßen abgestellt wurde. "Handtücher, Sonnencreme, deine und meine Kleidung, Tabletten, Bollywoodfilme, Knabberzeug...". "Okay... Ich hätte dich nicht fragen sollen" unterbrach sie seinen Redeschwall und wendete sich dem privaten Strand zu. Deswegen hatte Kyoya also Kyoto vorgeschlagen, weil es hier einen privaten Strand gab. Schön, dieses Blau des Meeres, dachte sie sich und lief geradewegs auf den Strand zu.
 

"Ja... Geh du nur, Jessica... Ich komme gleich nach" murmelte der Blonde lächelnd und betrat das Haus, folgte den Zwillingen und stellte die Reisetasche vor einem Zimmer ab, an dessen Tür sein Name auf einem Zettel geschrieben hang. Scheinbar hatte Kyoya schon einige Maßnahmen getroffen, denn Jessica's Zimmer befand sich am Ende des Ganges. "Sie kommt in der Nacht sowieso zu mir ins Bett gekrochen" dachte sich Tamaki insgeheim, nicht ohne ein Lächeln aufzusetzen und nun die Handtücher aus der Reisetasche zu holen, dazu die Sonnencreme und eine stylische Sonnenbrille, die er sich in sein Haar steckte.
 

"Ah... Jess-Jess... Möchtest du Eiskaffee trinken?" rief Honey, erhob sich von seinem Handtuch und lief der jungen Dame entgegen. "Hallo... Wartet ihr schon sehr lange?" erwiderte die Schwarzhaarige und nahm ein kühles Glas entgegen, welches Honey ihr reichte. Er schüttelte seinen Kopf, wirkte im Moment wie ein kleines Kind, da er einen Schwimmreifen um den Bauch trug und ein süßes Lächeln auf seine Lippen huschte. "Wir sind erst seit zehn Minuten hier. Komm, setz dich zu uns". Er nahm einfach ihre Hand, zog sie mit sich und bot ihr den Platz neben sich auf dem Handtuch an. Kyoya lächelte leicht, schob seine Sonnenbrille höher und betrachtete die junge Dame ausgiebig. Ihr Bikini war unter dem weißen Stoff deutlich sichtbar und er konnte sich denken, dass Tamaki wohl einen lauten Aufstand gemacht haben musste.
 

Jessica nahm einen Schluck vom Eiskaffee und blickte schließlich zu Haruhi, welche einen violetten Badeanzug trug. Kein Bikini, ein schlichter Badeanzug. Sie schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, ehe sie sich nochmals umsah. Das Meer war wirklich schön, musste sie zugeben, genauso wie das Wetter. Schließlich erhob sie sich, zog somit alle Aufmerksamkeit auf sich und zog sich langsam ihre Klamotten vom Leib. "Verdammt..." hörte sie eine Stimme hinter sich, blickte über ihre Schulter und entdeckte Tamaki, dessen Röte sie sogar auf dieser Distanz erkennen konnte. Ihr huschte ein Lächeln auf die Lippen, strich sich verführerisch über ihren Po und schwang ihn leicht hin und her. Ja, ein Tanga verdeckte nun mal nicht den Po.
 

"Chef... Du hast wirklich ein heißes Gerät bei dir zu Hause. Leih uns Jessica nur für ein Wochenende aus" erklangen zwei Stimmen synchron neben Tamaki's Ohren, dessen Röte noch ein wenig zunahm. Wie bitte? Er solle Jessica an die Zwillinge ausleihen? "Heißes Gerät? Ausleihen? Sagt mal...". "Tamaki, setz dich einfach hin und beruhige dich. Außerdem ist es meine alleinige Entscheidung, wohin ich gehe und vor allem... Zu wem" grinste die Schwarzhaarige und setzte sich wieder zu Honey. Er starrte wenigstens nicht auf ihren Po oder auf ihre Brüste, unterhielt sich nett mit ihr und stellte viele Fragen. Zum Beispiel, ob sie schon mal am Meer gewesen wäre und ob ihr bis jetzt der Ausflug gefiel.
 

Murrend setzte sich der Blonde neben Haruhi, nachdem er sein Handtuch ausgbreitet hatte und schob sich seine Sonnenbrille vor die Augen, damit er jeden Einzelnen im Blick behalten konnte. Nach einigen Minuten entspannte sich jedoch sein Gemüt und seufzte leise aus, während er sich auf das Handtuch legte und in den blauen Himmel starrte. Noch immer hörte er die indische Melodie und da Jessica nicht neben ihm saß, griff er in seine Hosentasche und zog den Songtext hervor. Irgendwie musste er doch diese fremden Worte in seinen Kopf bekommen, denn Jessica konnte dieses Lied auswendig singen.
 

Haruhi beugte sich ein wenig zum Blonden rüber, hatte sie sich ebenfalls hingelegt, nachdem sich auch die Zwillinge auf ein Handtuch gesetzt hatten und versuchte nun die Worte auf dem Papier zu entziffern. Es waren fremde Worte, eine fremde Sprache und zudem lauschte sie einer Melodie, die Tamaki scheinbar ununterbrochen zu hören schien. "Tamaki? Was ist das? Ein Songtext?" fragte sie leise, da der Blonde scheinbar heimlich dieses Lied übte.
 

"Ich... Ich versuche ein Lied zu lernen, aber... Behalte das bitte für dich, Haruhi" gab er erschrocken von sich, legte seinen rechten Zeigefinger auf seine Lippen und deutete ihr an, dass sie über sein heimliches Getue kein Wort verlieren sollte. Die Braunhaarige nickte ihm zu und rutschte ein wenig näher, da ihre Neugierde geweckt worden war. Tamaki gab ihr den anderen Stöpsel, welchen sie sich ans Ohr hielt und dem Gesang lauschte. Aha? Tamaki versuchte ein indisches Lied zu lernen, aber die Gründe wollte er scheinbar nicht erläutern. Gut, sie würde auch keine weiteren Fragen stellen, denn schließlich konnte der reiche Schönling machen, wozu auch immer er Lust hatte.
 

Kyoya richtete sich auf, nahm seine Sonnenbrille ab und streckte sich kurz. Zeit für eine Erfrischung, denn er lag schon zu lange in der Sonne. Auffordernd streckte er seine Hand aus, lächelte Jessica leicht an und wartete auf ihre Reaktion. Die junge Dame schien einen Moment lang überlegen zu müssen, ehe sie das Glas vorsichtig abstellte und schließlich seine Hand ergriff. "Ich..." setzte Jessica an und lief mit ihm zum Wasser, spürte nun die Kälte an ihren Füßen und fröstelte leicht. Gott, dachte sie sich insgeheim. Das Wasser erschien ihr eisig, obwohl die Sonne wahrlich auf ihrer Haut brannte.
 

"Gibt es ein Problem?" wollte Kyoya in Erfahrung bringen und besah sich ihre Körperhaltung. Fror die junge Dame etwa? War ihr das Wasser etwa zu kalt? "Du gewöhnst dich an die Kälte" kommentierte er und zog sie weiter ins Wasser, sah ihren erschrockenen Blick und hielt augenblicklich inne. "Ich... Ich kann nicht schwimmen" gestand die Schwarzhaarige schließlich und sah verlegen zur Seite. Der Schwarzhaarige musste schmunzeln, zog sie nun etwas näher zu sich und hielt ihre linke Hand. "Verstehe... Du musst keine Angst haben. Wir bleiben im seichten Wasser" erwiderte er und lief noch ein Stück ins Wasser, bis es ihm bis zum Bauch ging. Da die Kleine entschieden kleiner war, ging ihr das Wasser bereits bis zu ihrer Oberweite, während sie ihre Arme um ihren Körper schlang.
 

"Hey Chef... Kyoya entführt Jessica" riefen Hikaru und Kaoru und deuteten auf das Meer. Tamaki sprang auf, steckte sich den Songtext ein, entledigte sich seiner Kleidung und auch sein MP3-Player wurde überhastet auf sein Handtuch geworfen. Haruhi war vor Schreck ebenfalls aufgesprungen und besah sich nun Kyoya, welcher die Schwarzhaarige in die Arme schloss und ihr leicht über den Rücken strich. Seltsam, dachte sie sich. Eigentlich hatte Haruhi von der jungen Dame ein anderes Bild, aber scheinbar wechselte sie gerade den Host.
 

"Ich bringe dich um, Kyoya" schrie der Blonde geradewegs heraus und raste auf das Wasser zu. "Oh je... Es scheint Tamaki wirklich erwischt zu haben. Ob Kyoya auch diese Vermutung hat, Hikaru? Vielleicht umarmt er Jessica nur, um Tamaki in die richtige Richtung zu schieben?". Hikaru zuckte mit seinen Schultern, denn nun folgte das eigentlich spannende Schauspiel. Honey legte lediglich seinen Kopf schief, während Takashi unbekümmert auf seinem Handtuch lag und sich sonnen ließ.
 

"Hände weg" brüllte Tamaki und drängte sich zwischen seinen besten Freund und die Schwarzhaarige, wobei er Kyoya wütend anstierte. Wie konnte er nur? Nur ihm sollte es vergönnt sein, Jessica in die Arme zu schließen. "Tamaki...". "Nein... Ich erlaube nicht, dass du... Wie konntest du nur? Du bist mein bester Freund und..." unterbrach er Kyoya immer noch schreiend und zog nun die Kleine an seine Brust. "Du missverstehst die Situation. Jessica kann nicht schwimmen" erklärte der Schwarzhaarige im sachlichen Ton und strich sich eine schwarze Haarsträhne aus seinem Gesicht.
 

Tamaki erstarrte und blickte nun zu Jessica hinab, welche verunsichert und fragend zu ihm aufblickte. "Du machst vielleicht einen Wind, Tamaki. Du bist in vielerlei Hinsicht noch ein Kind und... Deine Eifersucht ist total unbegründet. Ich bin kein leicht zu habendes Mädchen, also male dir nicht so viele dumme Gedanken aus" murmelte die Kleine schließlich und befreite sich aus seiner Umarmung. "Jessica...". "Ich gehe zurück zum Strand" unterbrach sie ihn, lief langsam auf den Strand zu und ließ einen geknickten Blonden zurück, dessen Faust sich wütend auf sich selbst im Wasser versenkte. Verdammt, wieso hatte er die eben gesehene Sitution in den falschen Hals bekommen? Wieso hatte er diese Eifersucht verspürt? Verdammt, jetzt war sie sicherlich wütend auf ihn und das mit der Diskothek konnte er vermutlich auch vergessen.
 

"Du magst Jessica sehr, nicht wahr? Du misstraust mir, obwohl du mich besser kennen müsstest". Kyoya wollte lediglich die Szene, die sich vor aller Augen abgespielt hatte, mit ehrlichen Worten erklären. Außerdem hatte er Tamaki's Reaktion testen wollen und da er vor lauter Eifersucht zwischen Jessica und ihn gegangen war, bestätigte sich seine Vermutung. Tamaki hatte weitaus mehr für die Kleine übrig, als er sich vermutlich selbst eingestand.
 

"Wie hätte ich diese Pose denn verstehen sollen und... Ja, ich mag Jessica. Ich mag sie sehr, Kyoya" erwiderte der Blonde frustriert, spürte aber im nächsten Moment eine Hand auf seiner linken Schulter, weswegen er zu seinem besten Freund aufblickte. "Entschuldige dich bei ihr und erkläre ihr, wieso du gerade den Eifersüchtigen gespielt hast. Ich bin der Meinung, dass Jessica dich auch sehr mag und deswegen glaube ich, dass sie dir verzeihen wird" lächelte Kyoya und stieß den Blonden an.
 

Eine ganze Stunde verging und Tamaki saß noch immer geknickt auf seinen Handtuch und ließ seine Augen über den Text huschen. Wie sollte er sich nur bei ihr entschuldigen? Mit einer einfachen Entschuldigung konnte er doch unmöglich zu ihr gehen, oder? Tamaki wusste es nicht und summte leise das Lied mit, welches er vermutlich schon etliche Male am heutigen Tage gehört haben musste.
 

Jessica hatte sich inzwischen eingecremt und lauschte den Wellen des Meeres, ließ sich sonnen und trank hin und wieder etwas von ihrem Eiskaffee. Honey und Takashi spielten mittlerweile im Wasser mit einem Ball, wobei der Kleinere meist nicht den Ball erwischen konnte, da er nun mal den Schwimmreifen trug und eben so klein war. Ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus, ehe sie ihre Augen über die restlichen Mitglieder des Host Clubs schweifen ließ. Hikaru und Kaoru waren in der Sonne eingeschlafen, Haruhi sah Honey zu und lächelte hin und wieder, Kyoya las inzwischen ein Buch und schien sich auf seine Weise entspannen zu wollen. Zuletzt blickte Jessica zu Tamaki rüber, welcher immer noch Musik hörte und nun ein Blatt in der Hand hielt. Was wohl auf dem Blatt geschrieben stand?
 

'Dekha tumko jab se, bas dekha tumko yaara

Tumse koi achha hai na tumse koi pyaara

Yun nazre na phero tum, mere ho mere tum'
 

Sofort ruckte ihr Kopf wieder hoch, hatte sie in ihr Glas geschaut und blickte nun wieder zu Tamaki. Hatte er gerade indische Worte gesungen, oder sollte sie allmählich aus der Sonne verschwinden? Jessica wusste es nicht und erhob sich, hob ihr Glas auf und lief zielstrebig auf Tamaki zu, welcher überhastet sein Schriftstück in die Hosentasche verstaute und ein unsicheres Lächeln auflegte.
 

"Was versteckst du vor mir?" murmelte sie und setzte sich zu ihm aufs Handtuch, nahm einen Schluck von ihrem Eiskaffee und bot es ihm schließlich an. Dankend nahm er es entgegen, nahm ebenfalls einen tiefen Schluck und seufzte schließlich. "Ich... Jessica, wegen vorhin, also... Verzeih mein Verhalten" stammelte er und gab ihr das Glas zurück, starrte nun auf seine Füße und versuchte eine Ausrede zu finden. Wie sollte er das Verschwinden des Songtextes erklären? Er wollte ihr nicht die Wahrheit sagen, jedenfalls noch nicht.
 

"Du eifersüchtiger Kerl... Meinst du wirklich, dass ich plötzlich zu Kyoya wandere? Ich belästige dich noch eine ganze Weile, mein Lieber" entgegnete sie grinsend und stieß ihm freundschaftlich in die Seite. Auf seinen Lippen erschien ein zauberhaftes Lächeln, ehe er seinen Kopf auf ihre Schulter sinken ließ und ihr liebevoll in die Augen blickte. "Gern... Belästige mich so lange du willst, Kleines". Kurz herrschte Stille und nur die leise Musik war zu vernehmen, nicht zu vergessen das Lachen von Honey, welcher sichtlichen Spaß im Wasser zu haben schien. "Gehst du mit mir heute Abend noch in eine Diskothek? Ich habe schon eine Wahl getroffen, also... Heute Morgen hatte ich sehr viel Zeit und habe mich im Internet erkundigt" fügte er leise seine Frage hinzu und schloss nun seine Augen, da er sich im Moment einfach nur wohl fühlte.
 

"Klar... Schließlich möchte ich das Nachtleben in Japan kennenlernen" erwiderte sie lächelnd und fuhr mit ihren Fingerkuppen über seine Schulter. Eine Gänsehaut konnte sie sehr wohl erfühlen, weswegen sie leise kicherte und sein Kinn mit ihrer noch freien Hand leicht anhob. "Was hast du vor, Tamaki? Ich weiß, dass du mir etwas verheimlichst" grinste sie ihn an und wartete geduldig auf seine Antwort. "Lass dich überraschen, Jessica. Du wirst den Besuch in die Diskothek nicht bereuen" entgegnete der Blonde und legte nun seinen Arm um sie. "Betrachte meine Überraschung als Anmache" fügte er leise hinzu, denn er wusste, würde er seinen Plan in die Tat umsetzen, könnten seine Worte wohlmöglich missverstanden werden. Er wollte ihr lediglich eine kleine Freude bereiten.
 

"Anmache? Nun bin ich aber gespannt" lächelte Jessica und legte ihre Lippen auf seine Stirn, hörte sehr wohl einen wohligen Seufzer seiner Kehle entweichen, ebenso hörte sie, wie Hikaru etwas Unverständliches in sich hinein murmelte. Schließlich sah sie ihm wieder in die Augen, versuchte seine Gefühle zu ergründen und konnte nur diese Glückseligkeit entdecken, die er im Moment empfinden musste. Glück, weil seine Einsamkeit ein Ende gefunden hatte. Glück, weil sie sich nicht von ihm abgewendet hatte, obwohl sein Verhalten wirklich bescheuert in ihren Augen gewesen war.
 

'Dekha tumko jab se, bas dekha tumko yaara

Yea, dekha tumko jab se, bas dekha tumko yaara

Tumse koi achha hai na tumse koi pyaara

Yun nazre na phero tum, mere ho mere tum

Keh do na, keh do na, you are my soniya

Hey, keh do na, keh do na, you are my soniya'
 

Leise sang er diese Worte vor sich her, kuschelte sich näher an ihren Körper und hauchte ihr schließlich einen Kuss in den Nacken. "Langsam beherrsche ich dieses Lied" flüsterte er ihr zu und lächelte schließlich, als er ihren bewundernden Blick einfangen durfte. "Deswegen hörst du dieses Lied so oft. Es gefällt dir sehr, oder?". Er nickte ihr leicht zu und sang weitere Worte, hauchte diese Worte in ihr Ohr und strich ihr zärtlich über den Rücken. Jessica kicherte leise, neigte ihren Kopf und spürte seine weichen Lippen auf ihrer Halsschlagader, ehe er sich wieder von ihr löste. "Ja... Ich will genauso eine Liebeserklärung abgeben. Egal, wie lächerlich mein Auftritt auch sein mag" murmelte er und blickte nun wieder zum Meer. Der baldige Abend. Hoffentlich dauerte es nicht mehr zu lange. Er wollte endlich mit ihr diese Diskothek betreten und seinen Plan in die Tat umsetzen.
 

"Spinner..." hauchte Jessica grinsend und schloss nun ihre Augen, lauschte den Wellen und der Musik, während sie ihren Kopf auf seine Schulter bettete. Allmählich hegte sie eine Ahnung. Eine Ahnung, dass der heute Abend etwas Besonderes in ihrem Leben werden würde. Mit wachsender Neugier sehnte sie sich den Abend herbei und schlief an Tamaki's Seite ein, dessen Lippen sich zu erneut zu einem Lächeln verzogen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  xXSakuraHarunoXx
2010-10-03T12:46:51+00:00 03.10.2010 14:46
das würde ich auch sagen^^.tolles kaip freuhe mich auf die nächsten^^.bolliwood ist emmer noch seher angesagt^^.


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