Kakashis Unglauben
Narutos POV
Eine knappe Woche war seit dem „Vorfall“ vergangen. Sasuke und ich waren doch schon nach drei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen worden – was eventuell mit der Tatsache zu tun haben könnte, dass ich der einen oder anderen Krankenschwester ein wenig auf die Nerven gegangen sein könnte…
Wie auch immer, ich war mittlerweile den Verband losgeworden und außer einer minimalen Hautrötung, die in spätestens zwei Tagen auch verschwunden sein sollte, war nichts mehr zu sehen. Sasuke trug noch einen dünnen Verband, aber eigentlich hatten sich auch seine Wunden längst geschlossen und es war eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Eigentlich hatten wir längst mit Kakashi reden wollen, aber da für uns Missionen erstmal flach fielen (was daran liegen könnte, dass Sakura immer „ein wenig“ übertrieb, wenn es um unseren Gesundheitszustand ging), war unser Sensei mit einer anderen Gruppe Ninja unterwegs gewesen und gestern erst wiedergekommen.
Sakura hatte gerade eine Schicht im Krankenhaus übernommen, es war also eine gute Gelegenheit erst einmal alleine mit Kakashi zu sprechen – vorausgesetzt, wir würden ihn mal finden.
Tauchte der Kerl doch immer dann ungefragt auf, wenn man ihn nicht brauchte, ihn zu finden, wenn man ihn tatsächlich suchte, erwies sich als beinahe unmöglich. Seit über einer Stunde stapften wir nun schon im Dorf hin und her und mir war wirklich langweilig.
„Ich will nicht mehr.“, meckerte ich und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Sasuke verdrehte die Augen.
„Jetzt fang bloß nicht an, dich zu beschweren, hörst du?“
„Denn sonst?“, fragte ich herausfordernd. Wenn schon sonst nichts, könnten wir uns wenigstens ein wenig zanken, schließlich war selbst das abwechslungsreicher…
„Sonst sorg ich dafür, dass du gleich wieder ins Krankenhaus kommst!“, drohte Sasuke und ich hörte in seinem gereizten Tonfall, dass er sich den Morgen auch anders vorgestellt hatte.
„Pff. Dafür müsstest du erstmal an mich rankommen…“, schnaubte ich und wich einem halbherzigen Schlag von ihm aus.
„Nichts leichter als das!“, kommentierte er und trat nach meinen Beinen. Ich sprang lachend in die Luft und rückwärts aus seiner Reichweite.
„Ach ja?“
„Ja!“ Plötzlich war er hinter mir und um ein Haar hätte seine Faust mich wirklich getroffen, doch ich ließ mich zur Seite fallen, schlug nun selbst nach seinen Beinen und zwang ihn zu einem Ausweichmanöver, das mir genügend Zeit gab, wieder auf die Füße zu kommen und davonzulaufen.
Klar, Sasuke war schneller, aber das hieß noch lange nicht, dass er mich fangen konnte. Ich rannte relativ ziellos durch die Gegend und vergas für einen Moment einfach, dass wir ja eigentlich Kakashi suchen wollten. Sasuke schaffte es ein paar Mal mich einzuholen und / oder mir aufzulauern, aber keinem von uns gelang es wirklich den anderen auch nur ein einziges Mal zu treffen. Okay, wir legten es auch nicht ernsthaft drauf an, es war im Laufe der Jahre mehr zu einer Art Spiel geworden und eigentlich war das auch gut so, es reduzierte die Verletzungen…
Die kleine, erfolglose Hetzjagd endete einige Zeit später, als wir mehr oder weniger zufällig an den Rand Konohas kamen und ein paar Meter von der Gedenkstätte lachend zum Stehen kamen.
Nachdem wir beide tief durchgeatmet und uns wieder beruhigt hatten kommentierte ich: „Du warst schon mal besser, Teme.“
Er zuckte die Schultern. „Sagt der Richtige.“ Dann, ganz abrupt wechselte er das Thema: „Lass uns mal sehen, ob Kakashi da ist.“
Er gestikulierte in Richtung des Monumentsteins. Ich verdrehte die Augen. „Da haben wir doch vorhin schon nachgesehen und nur seine dämliche Attrappe gefunden…“ Von der es mir immer noch ein Rätsel war, warum zum Geier er sie dahingestellt hatte, aber es gab wohl Dinge, die würden wir nie verstehen.
Sasuke ignorierte meinen Einwand und lief auf die kleine Lichtung hinaus, wo eine Person absolut reglos mit dem Rücken zu uns stand. Ich folgte ihm und maulte: „Sag ich doch, nur die blöde Vogelscheuche…“
In dem Moment drehte sich die „Vogelscheuche“ zu uns um und verzog tadelnd das Gesicht. „Das will ich jetzt lieber überhört haben, Naruto.“, merkte er sachlich an.
Ich riss die Augen auf. „Kakashi-sensei?! Wir suchen Sie schon den ganzen Morgen!!“
„Ist mir aufgefallen.“, meinte er ruhig und kam ein Stück näher, nachdem Sasuke und ich wie erstarrt stehen geblieben waren. „Also, was wolltet ihr von mir? Ihr habt euch nicht wieder in irgendwelche Schwierigkeiten gebracht, oder?“, fügte er skeptisch hinzu.
„Würden wir doch nie machen, Sensei!“, protestierte ich und erhielt sofort einen Schlag auf den Kopf von Sasuke.
Ich funkelte ihn an. Was sollte das denn??
Er hielt meinen Blick. Wir wollten ernsthaft mit ihm reden, also schalt gefälligst einen Gang zurück!
Ich verzog den Mund, gab aber nach. Ist ja schon gut…
„Was Naruto sagen wollte“, setzte Sasuke nun betont ruhig an, „ist, dass wir da ein kleines… äh, Problem haben und nicht genau wissen, was es bedeutet.“
„Also, Problem würde ich es jetzt nicht nennen.“, musste ich nun doch einwerfen, was mir einen weiteren warnenden Blick einbrachte.
„Aha.“, kommentierte Kakashi und sein Auge beobachtete abwechselnd unsere Gesichter. „Und was genau ist nun dieses Problem?“
Ich sah zu Sasuke hinüber, doch er schwieg. War ja klar, erst einen auf wir-reden-jetzt-ernst-und-sachlich-darüber machen und dann doch kneifen, weil er das Thema nicht mag. Ich seufzte leise.
„Erinnern Sie sich noch daran, dass wir Ihnen einmal erzählt haben, wir könnten uns unterhalten, ohne laut zu sprechen?“, versuchte ich möglichst vorsichtig zu beginnen. Kakashis sichtbare Augenbraue wanderte ein Stück nach oben, aber er nickte.
„Ja, und wenn ich mich recht entsinne hat danach aber Sasuke jeden Versuch noch einmal darauf zu sprechen zu kommen abgeblockt.“
Das stimmte und auch jetzt zuckte mein Kumpel zusammen. Er riss sich aber zusammen und sah auf. „Sie glauben uns nicht.“
Kakashi deutete lässig ein Achselzucken an. „Ihr habt mir nie einen Grund gegeben daran zu glauben und nur weil ihr euch am liebsten mit Blicken aufspießt, heißt das noch lange nicht, dass ihr dadurch irgendwelche Informationen austauscht.“
Okay, das war härter, als ich erwartet hatte, aber immerhin war er ehrlich…
„Ihr seid aber nicht gekommen, um das zu fragen, oder?“, meinte er, ehe einer von uns Zeit hatte überhaupt zu reagieren.
Ich schüttelte den Kopf. „Nein.“ Und nun griff doch Sasuke den Faden auf und erklärte kühl: „Wenn es bei der Kommunikation geblieben wäre, hätten wir es dabei beruhen lassen, aber mittlerweile… naja, mittlerweile ist es so, dass wir den Schmerz spüren, wenn der andere verletzt wird…“
Jetzt war es raus. Ich konnte mir vorstellen, welche Überwindung es Sasuke gekostet haben musste, das auszusprechen… Wir schwiegen beide und warteten in der erdrückenden Stille darauf, dass Kakashi etwas sagte.
Es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor, in der er uns mit einem unergründlichen Blick stumm musterte.
„Also, lasst es mich noch einmal zusammenfassen. Ihr behauptet also, dass ihr nicht nur quasi die Gedanken des anderen lesen könnt, sondern auch noch seine Verletzungen fühlt?“, fragte Kakashi tonlos.
„Naja, so ähnlich, aber wir können keine Gedanken lesen. Und wir brauchen Augenkontakt…“, korrigierte ich ihn und rieb mir nervös den Hinterkopf.
Noch einmal verstrich bestimmt eine Minute, dann wand Kakashi sich zum Gehen. „Lasst den Scheiß, Jungs, dafür seid ihr eindeutig zu alt!“, meinte er streng und wollte abhauen.
„Kakashi-sensei! Das ist keine Lüge!“, schrie ich. Zu meiner Überraschung hob auch Sasuke leicht die Stimme, wenn er auch nicht wirklich schrie: „Glauben Sie wirklich, Naruto hätte sich auf der Mission davon ablenken lassen, dass ich angegriffen wurde?“
Kakashi hielt doch inne und drehte sich ruckartig wieder zu uns um. „Was willst du damit sagen?“
Sasuke hielt seinen Blick ungerührt und zischte: „Als ich das Kunai in den Arm bekam, hat es Naruto wehgetan, deswegen und nur deswegen war er abgelenkt! Wir beide würden das am liebsten auch totschweigen, aber langsam wird diese… Verbindung, keine Ahnung, was auch immer, gefährlich für uns! Glauben Sie, sonst würden wir mit Ihnen reden wollen?!“
Ich schluckte. Gut, dass ich Sasuke selten wirklich wütend erlebte, das war… gruselig… und beeindruckend zugleich…
Kakashi starrte weiter in Sasukes Augen, dann wanderte sein Blick zu mir. „Beweist es.“
In Sekundenbruchteilen stand unser Sensei neben mir und hielt mir eine Hand auf den Mund, dann beugte er sich ganz nah herunter und flüsterte leise in mein Ohr. „Sag Sasuke, etwas, das er nie im Leben erraten kann, sag ihm, dass du ihn liebst!“
„Wgnnn!!!“, wollte ich protestieren, doch Kakashis Hand hielt mich fest. Ich warf ihm einen wütenden Blick zu, dann sah ich zu Sasuke hinüber, der ein wenig verständnislos unsere Interaktion beobachtete. Na, das konnte jetzt lustig werden…
Kakashi will uns testen, ich soll dir sagen…
Oh Mann, hätte er nicht irgendeinen anderen Satz herauspicken können? Warum musste es gerade so was sein???
Sasuke runzelte die Stirn. Was sollst du mir sagen?
Ich seufzte. Dass ich dich liebe. Aber krieg das ja nicht in den falschen Hals, hörst du!
Sasukes POV
Obwohl ich eben noch relativ wütend gewesen bin, muss ich mir doch ein amüsiertes Kichern stark verkneifen.
Ja, das sah Kakashi mal wieder ähnlich...
Dann sah ich zu unserem grauhaarigen Lehrer und meinte: „Er liebt mich. Aber wieso haben Sie ihm nicht gleich einen Heiratsantrag eingetrichtert?“
Naruto stieß mir leicht mit seinem Ellbogen in die Seite: „Hör auf das einfach so zu sagen. Es klingt schlimm!“
Kakashi riss sein sichtbares Auge auf. Anscheinend hatte er uns wirklich nicht geglaubt.
Dann sah er misstrauisch von Naruto zu mir. Plötzlich schnappte er sich meinen Oberarm und zog mich zu sich heran.
Naruto bedeutete er ein Stückchen wegzugehen, damit er ja nicht hören konnte, was unser Sensei mir einflüsterte.
„Sag ihm, dass du in den Flitterwochen zwei Wochen nach Suna möchtest.“
Ich seufzte und verdrehte die Augen, schaute aber dann Naruto an.
Er meint, ich soll „sagen“, dass ich in den Flitterwochen zwei Wochen nach Suna möchte.
Naruto stöhnte gespielt auf: „Aber Suna ist in der Hauptsaison immer so teuer. Und dann auch noch zwei Wochen. Tut mir Leid, aber die Flitterwochen verbringen wir wo anders.“
Ich musste leicht lächeln und auch Naruto konnte sich ein Kichern nicht mehr verkneifen, während Kakashi so aussah, als hätte man ihm gerade erzählt, dass Jiraiya ab jetzt nur noch zur Enthaltsamkeit aufrufende Bücher schreiben würde.
Er hatte sich anscheinend wieder gefangen, als er sich räusperte: „Ok, dann könnt ihr eben die Gedanken des anderen lesen...“
„Wir können nicht die Gedanken vom anderen lesen. Wir müssen uns in die Augen sehen können und...“, unterbrach Naruto Kakashi, wurde aber wiederum von unserem Lehrer unterbrochen.
„Wie dem auch sei, dann könnt ihr euch eben über die Augen verständigen, aber das mit den Schmerzen scheint mir irgendwie unmöglich.“
„Ich finde es ja nicht unmöglicher, als sich nur über Augenkontakt zu verständigen, aber dann beweisen wir Ihnen das eben auch.“, murrte Naruto ungeduldig.
„Mhh, ich weiß auch schon wie.“, meinte Kakashi.
Er formte Fingerzeichen und ließ einen Doppelgänger von sich erscheinen.
„Naruto, komm mit.“, meinte er dann und lotste den Blondschopf hinter sich her.
Genervt schaute ich den Beiden hinterher.
Ich musste mich schon durchringen überhaupt mit Kakashi darüber zu sprechen, aber jetzt auch noch so blöde Beweise bringen zu müssen ist echt ätzend und ließ meine Laune gehörig sinken...
Plötzlich schoss mir ein Schmerz in meine linke Seite, dann hörte ich einen lauten Schrei: „Autsch!“
Ich keuchte und krümmte mich etwas zusammen.
Mann, Kakashi muss Naruto gerade irgendwas in die Seite gerammt haben.
Wieder überfiel mich ein leichter Anflug von Panik, der mich immer überkam, wenn ich den Schmerz von Naruto spürte.
Zwar wusste ich dieses Mal, dass er nicht in Gefahr schwebte, aber trotzdem ließ sich das Gefühl einfach nicht unterdrücken. Fast so wie übertriebene Verlustängste...
Der Kakashi, der neben mir sich das Ganze angesehen hatte, meinte: „Anscheinend lügt ihr wirklich nicht...“
„Ach nee!“, presste ich zwischen meinen Zähnen hervor.
Ich stand immer noch leicht gekrümmt da, als der Kakashi-Doppelgänger mir plötzlich seinen Ellbogen mit Wucht in den Rücken rammte.
Keuchend sackte ich auf die Knie.
Was dachte Kakashi eigentlich, wie groß die Schmerzen sein müssten, damit der andere sie spürte?
Schnell stand ich wieder auf. Dann löste sich der Doppelgänger auf und ich sah schon wieder Naruto und unseren Sensei auf mich zugehen.
Der Chaot rieb sich stöhnend abwechselnd den Rücken und seine linke Seite und funkelte Kakashi wütend an, der aber davon gar nichts mitbekam, da er in Gedanken zu sein schien.
Ich schaute Naruto an
Und was hat er dir in die Seite gerammt?
Einen großen Ast und bei dir in den Rücken?
Seinen Ellbogen...Warum musste er auch so fest zuschlagen?
Naruto rieb sich verlegen am Hinterkopf.
Ich habe ihm gesagt, dass wir kleine Schmerzen vom anderen nicht mitbekommen...
Ich verdrehte die Augen.
Obwohl im Prinzip hatte er ja Recht, bloß, so fest hätte Kakashi nun nicht zuschlagen müssen.
Aber ich vermutete, dass er das mal voll ausgenutzt hatte, uns schlagen zu dürfen.
„Na, hat`s Spaß gemacht?“, fragte ich auch sogleich und riss Kakashi damit aus seinen Gedanken.
„Was? ...Ach, ja, ja. Also, Jungs, anscheinend stimmt eure Geschichte doch, aber das würde heißen, dass ihr in euren Missionen ganz anders beeinflusst sein und euch auch in Gefahr bringen würdet, wie wir schon feststellen konnten. Meint ihr, ihr könnt euch das wieder... abtrainieren?“
Verdattert schauten Naruto und ich uns an.
An so etwas hatten Naruto und ich noch überhaupt nicht gedacht.
Dann wurden Naruto Züge wütend und er knurrte aufgebracht: „Auf gar keinen Fall!“
„Ihr wollt nicht?“, meinte Kakashi leicht verwirrt.
Naruto holte schon wieder Luft, aber ich unterbrach ihn schnell und meinte versucht sachlich: „Ganz abgesehen davon, könnten wir das wahrscheinlich auch nicht. Oder man müsste uns für sehr lange Zeit trennen, damit die... Verbindung nicht gleich stark bleiben, oder stärker werden würde.“
„Und das können Sie uns nicht antun!“, setzte Naruto noch entschieden nach.
Ja, ja, Kakashi-sensei, da haben Sie einen wunden Punkt bei Naruto getroffen.
Freundschaft und Bande gehen bei ihm über alles.
In der Beziehung lässt er sich nichts sagen und kann sehr, sehr, sehr stur sein...
„Oka~y...“, fing Kakashi an und hob eine Augenbraue, „dann mal anders. Glaubt ihr, es könnte noch stärker werden?“
Fragend schauten der Blondschopf und ich uns an.
Dobe, was meinst du?
Ich weiß nicht, Teme, aber ich glaube nicht. Obwohl wir uns da überhaupt nicht sicher sein können...
Stimmt schon, aber ich habe auch nicht das Gefühl, dass es noch stärker wird. Aber abnehmen, wird es, glaube ich, auch nicht mehr so schnell.
Naruto schnaubte. Und das ist auch sehr gut so!
Kakashi sah uns nun auffordernd an, deshalb meinte Naruto zögernd: „Also, wir wissen es nicht genau, aber wir vermuten, dass es ungefähr auf diesem Level bleibt.“
„Aber ihr könnt es nicht genau sagen?“, hakte Kakashi nach.
Ich schüttelte den Kopf.
Der Grauhaarige seufzte und massierte sich die Schläfen.
Irgendwie ist es ja auch schön, dass sich unser Lehrer so für uns interessiert und auch einsetzt.
„Okay, ich muss zugeben, ich habe keine Ahnung, was das bedeuten soll, oder was für Auswirkungen es auf euch haben kann. Wir müssen wohl zu Tsunade.“
Och nee... okay, irgendwie habe ich das schon vermutet, aber im Prinzip reicht es mir bei weitem, wenn ein Außenstehender davon weiß...
„Naja, mehr als einem noch einen Ast in die Seite rammen, kann sie nicht...“, meinte Naruto mit einem Schulterzucken.
Klar, er hatte wenig Probleme damit.
Aber auch ich sah ein, dass es wichtig war und ergab mich seufzend meinem Schicksal.
„Dann lasst uns mal los.“, murrte ich und ging in Richtung Hokageturm.
Auf dem Weg fing Kakashi an: „Sagt mal, Jungs. Spürt ihr nur die Schmerzen vom anderen, oder auch was anderes?“
„Was heißt hier „nur“?“, fragte Naruto.
„Ja, wir spüren „nur“ die Schmerzen vom anderen. Und auch nur die körperlichen. Ich habe mir auch schon Gedanken drüber gemacht und komme zu keiner wirklichen Erklärung. Mein Problem ist, Schmerzen sind etwas Physisches, aber die Gedanken etwas Psychisches. Ich bekomme beides nicht unter einen Hut.“
Neben mir stöhnte Naruto genervt auf: „Es ist eben nichts, was man logisch erklären könnte, Teme!“
Innerlich schmunzelte ich über sein Getue.
Naruto mochte es ganz eindeutig nicht, wenn man diese Verbindung, auch nur im Ansatz hinterfragte.
Aber wir ich ihm schon einmal erklärt hatte, wollte ich damit überhaupt nicht unsere Freundschaft anzweifeln. Ich weiß bloß immer gerne, was nun Sache ist und kann mich nicht so leicht mit etwas „Unerklärbaren“ abfinden, wie er.
„Ja, ach nee, aber selbst in einer unlogischen Erklärung, wären das noch zwei total gegensätzliche Verbindungen, die wir da haben. Das heißt, wir müssten in zwei Weisen mit einander verbunden sein. Einmal körperlich und einmal geistig.“, erklärte ich ihm.
Kakashi meinte zweifelnd: „Oder ihr habt von beidem ein bisschen? Schließlich könnt ihr anscheinend nicht alles Körperliche vom anderen spüren. Also zum Beispiel Kälte, Wärme, oder Berührungen. Und anscheinend auch nicht alles Geistige wie zum Beispiel Glücksgefühl, Trauer, Lust, oder Freude.“
„Ja, das ist schon seltsam, aber, ich glaube, mit dem Wort könnte man unsere ganze Beziehung zueinander beschreiben...“, seufzte ich.
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Kurze Erklärungen am Schluss:
Für diejenigen, die sich darüber wundern, was der Kommentar am Anfang des Kapitels bedeuten sollte, „Kakashi“ bedeutet übersetzt tatsächlich „Vogelscheuche“…
