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London Brigde is falling down

...my fair Lady
von

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Dieser Butler… durch keinen zu ersetzen

Dieser Butler… durch keinen zu ersetzen
 

Laura war ruhig, zu ruhig für ihr Gemüt. Auch Albert bemerkte es als er nach dem Frühstück seiner Herrin in die Küche kam. Das kleine Mädchen stand vor dem Abwaschbecken und trocknete einige Teller ab. Das tat sie aber völlig in Gedanken versunken. Ihre Hand kreiste immer wieder um den Teller herum ohne ihn wegzulegen und sich den nächsten zu nehmen. Das sah sich der Butler fast fünf Minuten an, bis er sich zu ihr stellte und ihr sanft eine Hand auf die Schulter legte. Das Mädchen schreckte auf und drehte sich zum Butler herum. Vor Schreck ließ sie fast noch den Teller fallen.

„Wenn du den Teller weiter so polierst, wirst du noch die Glasur abreiben.“ Sagte Albert mit einem Lächeln. Laura wurde sofort puterrot und war nicht in der Lage einen Satz zu formulieren. Sie nickte nur schüchtern und nahm sich einen neuen Teller. Noch ganz rot im Gesicht trocknete sie weiter ab.
 

Albert ging wieder seinen Aufgaben nach. Er kümmerte sich um die Wäsche, schnitt die welken Blüten von den roten Rosen. Als es dann zum Mittag Zeit wurde, half er Laura beim zubereiten. Aber als hätte er es nicht anders erwartet, ließ das Küchenmädchen die Milch anbrennen, verwechselte Salz mit Zucker und gab statt Zimt Pfeffer zum Milchreis, wahlweise mit Kirschen oder Zimt. Ihr standen die Tränen im Gesicht und immer wieder entschuldigte sie sich bei Albert. Schon wollte er sie fragen, was mit ihr los sei. Doch schon eilte sie davon. Sie wollte die Tränen nicht zeigen. Von ihrem Handeln völlig überrascht, ging er ihr nach in ihr Zimmer. sie lag auf dem Bett und weinte. Sie schluchzte heftig und bekam kein Wort heraus. Nur eines hörte der Butler deutlich daraus hervor.

„Albert… w- warum?“ Er stutzte. Hatte sie etwa? Hatte sie ihn in den Gemächern der Baronesse gesehen? Was er getan hatte?

Es war offensichtlich welche Beziehung Laura zu Albert anstrebte, doch war sie zum einen zu schüchtern um ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen und zum anderen… hatte Albert kein Interesse an diesem unscheinbaren, tollpatschigen Küchenmädchen. Aber es war auch schon schlimm genug, dass sie ihn bei Cecilia gesehen hatte. Völlig entkleidet.

Sacht klopfte er an die Tür und Laura schrak auf.

„Dürfte ich eintreten Laura?“ Sie schluchzte immer noch, nickte aber. Also trat er ein.

„Was ist denn los? Du bist heute so aufgewühlt.“ Das Mädchen schniefte und wischte sich die Tränen mit dem Handrücken weg.

„Ich- ich habe euch bei Lady Cecilia gesehen. Und ihr…“ sie wagte es nicht zu sagen.

„Ich habe sie berührt wie es einem Butler nicht gebührt.“ Ergänzte er ihren Satz. Sie nickte und schluchzte immer heftiger. Eigentlich wollte er es nicht tun, aber um die Ehre von seiner Herrin und um seiner Beziehung zu Laura, die natürlich vollkommen platonisch um nicht zu sagen lächerlich war, legte er eine Hand auf ihren Kopf. Erst sah es so aus als würde er sie tätscheln. Doch dann leuchtete seine Hand auf und Lauras Blick wurde leer.

„Vergiss was du gesehen hast.“ Sagte er im beschwörenden Ton. Das Küchenmädchen wankte und ihr Kopf fiel auf seinen Schoß. Sie schlief.
 

Cecilia wanderte im Garten herum. Ihre Gedanken schweiften immer wieder ab. Sie konnte sich auf nichts richtig konzentrieren. Hatte sie das alles nur geträumt? Es kam ihr alles so real vor. Aber nichts war übrig geblieben. Sie hatte ihr Nachthemd am Morgen wieder getragen, Albert hatte sie in der Höflichkeitsform angesprochen.

Doch was sprach dagegen? Ihr Butler konnte so einiges Ungeschehen machen. Selbst Spuren dieser Nacht waren spätestens bevor sie wach war, verschwunden. Sie drehte den Stab ihres Schirmes im Kreis. Es bleib nur eins um die Wahrheit zu erfahren.

Auf der Stelle drehte sie sich um und rief ihren Butler.

„Albert! Komm sofort hierher.“ Nach kurzem warten erschien er auch schon. Er kam aus dem ersten Stock. „Was wünscht ihr MyLady?“ „Die Wahrheit. Ich will die Wahrheit wissen was gestern Nacht passiert ist.

„Was wollt ihr wissen junge Herrin? Ihr lagt in meinen Armen und es scheint, dass es euch gefallen hat. Oh, ihr wart so hilflos. Und so…“ doch er sprach nicht weiter. Er brauchte nur Cecilias Blick sehen, dass sie kochte vor Wut. Seine Augen wurden schmal, deutlich amüsiert von dem Ausdruck den Cecilias Augen vermittelten.

„Ihr hattet drum gebeten… gebettelt, dass ich euch erhöre.“ Er packte ihre Handgelenke und hielt sie fest. „Ihr könnt es nicht leugnen. Denn auch Laura sah euch.“

„Du Mistkerl! Verschwinde! Ich will dich heute nicht mehr sehen! Ruf Isabella zu mir.“ Cecilia riss sich los und stürmte die Treppe hinauf.

Der Butler sah ihr nach.

„Ja, so wild und ungebändigt will ich euch sehen. Wenn euer Körper vor Wollust bebt und ihr meinen Namen ruft, dann werdet ihr mir gehören.“ Er grinste und machte sich gleich an die Arbeit für den Nachmittag.
 

Cecilia tobte. Er hatte es tatsächlich gewagt. Er hatte…

Wütend ging sie in ihrem Arbeitszimmer herum. Sie konnte es nicht glauben. Dieser verdammte Teufel! Er nahm sich viel heraus. Cecilia ballte ihre Hand zu Faust. Sie wollte sich nichts eingestehen. Ihr Stolz und ihr Stand verboten es.
 

Da klopfte es leise und Isabella trat ein. Sie wirkte überrascht.

„My Lady. Ihr habt nach mir gerufen.“ Sagte sie leise. Cecilia drehte sich zu ihr um.

„Ja. Heute und bis morgen wirst du Albert ersetzen. Er hat mich sehr enttäuscht und ich will ihn heute nicht mehr sehen.“ Sagte sie und ging auf das Hausmädchen zu. Jetzt sah sie noch verwirrter aus. Noch nie zuvor hatte sie Alberts Stellung eingenommen.

„My Lady, das ist eine große Ehre, die ich gerne annehmen will.“ Antwortete sie, obwohl ihr so viele Fragen auf der Zunge lagen. Aber als sie ihre Herrin sah, da wagte sie es nicht diese zu äußern. Sie verneigte sich.

„Bring mir als erstes einen Tee in die Bibliothek. Am besten Zimttee. Ich brauche jetzt Ruhe.“ Orderte sie an und verließ das Arbeitszimmer.
 

Es dauerte doppelt so lange bis Isabella den Tee zubereitet und in eine Tasse gegossen hatte. Außerdem schmeckte ihr Lieblingstee lasch und hatte kaum Aroma. Selbst durch Zucker wurde es nicht besser. Ein Mensch war immerhin nur ein Mensch. Aber sie wollte es sich nicht eingestehen, dass es der Teufel besser konnte.

Zum Abendessen wurde es noch schlimmer. Der Lachs war noch halb roh, die Butterkartoffeln verbrannt und die Sauce versalzen.
 

Wie konnten andere Adlige diesen widerlichen „Genuss“ nur immer zu sich nehmen? Oder war Cecilia nur von Alberts kulinarischen Künsten nur so verwöhnt? Nein. Selbst Albert war in seiner Anfangszeit sehr Gewöhnungsbedürftig gewesen. Zucker mit Salz vertauscht. Nun, ein Teufel kennt nur den Geschmack einer menschlichen Seele. Nichts von all den irdischen Genüssen.

Enttäuscht ging Cecilia an diesen Tag zu Bett. Es war unmöglich ohne Albert den Tag zu überleben ohne vergiftet zu werden. Doch war wenigstens das Bad das Isabella eingelassen hatte annehmbar. Aber die Handtücher, mit denen Isabella sie trocken rieb waren zu hart und zu rau. Die Handtücher die Albert nutzte waren immer weich und zart. Sie ließ sich ihr Nachthemd anziehen und legte sich schlafen. Es dauerte nicht lange und sie schlug wieder die Augen auf.
 

„Ich weiß, dass du da bist Albert. Also komm heraus.“

Wie ein manifestierter Schatten erschien der Butler aus der Dunkelheit.

„Wie amüsant es doch ist wenn ihr auf eure normalen Diener angewiesen seid, junge Herrin. Ihr sehr aus wie ein gerupftes Huhn. Nicht mehr wie eine strahlende Blume.“

„Halt den Mund. Es gebührt dir nicht so über mich zu reden!“ schrie sie ihn an. Sie saß jetzt und sah ihn zornfunkelnd an. Immer noch lag ein Lächeln auf seinen Lippen.

„Ihr wisst, dass ich nur so handele, weil zwischen uns der Vertag besteht, denn ich bin weitaus mehr als ein harmloser Butler. Doch würde ich den Vertrag etwas ändern wollen.“

Cecilias Blick verreit dass sie diesen Vorschlag nicht zustimmen würde, bevor sie die Bedingungen nicht erfahren hatte.

„Was sind deine Bedingungen?“

„Wer redet hier von Bedingung? Aber gut, wenn ihr es so nennen wollt. Wenn ihr eure Rache erhalten habt, dann…“ er genoss es sie auf die Folter zu spannen. Cecilia hatte die Hände zu Fäusten geballt, das weiße der Knochen trat schon hervor.

„…dann werdet ihr in jeglicher Beziehung mir gehören.“ Endete er. Die Baronesse riss die Augen weit auf und sah den Teufel perplex an.

„Was? Bist du des Wahnsinns? Als wenn ich auf so etwas eingehen würde. Was soll das für eine irrsinnige Bedingung sein?“

Er kam ihr näher. Sein Kopf schwebte etwas über ihren und seine Lippen formten wieder ein grinsen.

„Ich werde euch zu meiner Geliebten machen. Ihr werdet ein Teufel, wie ich und ich werde eure Seele nicht verspeisen.“ Sie begann zu lachen.
 

„Ich von dir eine Geliebte? Ist dir deine Stellung überhaupt noch bewusst? Hier in dieser Welt bist du ein Butler und ich eine Baronin. Was für eine Schmach für mich das wäre hast du nicht bedacht.“

„Bedenkt, in der Welt in der ich normalerweise lebe, stehe ich weit über euch und dürfte euch zu meiner Braut machen.“

Cecilia ballte wieder Fäuste. „Genug. Ich will davon nichts mehr hören. Wir halten an dem Vertrag, den wir geschlossen haben und bis zu meiner Rache bleibst du mein Butler. Und am Ende erhältst du meine Seele. Ich will jetzt schlafen. Verlass den Raum, Albert.“
 

Albert tat wie ihm geheißen. Er blies die Kerzen aus und schloss die Tür hinter sich. Wie zu erwarten hatte Cecilia abgelehnt. Doch schon bald hätte sie sich gewünscht, sie hätte sofort zugesagt. Denn nun würde der Spaß für Albert erst recht beginnen. Seine Augen glühten rot als er den Flur entlang ging und an einem Gemälde stehen bleib. Er hatte es erst vorhin ausgehangen. Eine junge Frau mit blonden Haaren die in einem Sommerkleid auf einer Wiese stand. Ein Lächeln auf den Lippen und der Wind tanzte ihr durchs Haar. Auf dem Arm trug sie ein kleines Mädchen von gerade einmal drei Jahren. Das Kind sah ihr zum verwechseln ähnlich. Auch sie lachte und es schien als würde sie eine Hand zu dem Betrachter hin ausstrecken. Es war Cecilias Mutter mit ihr auf dem Arm. Albert hatte es kürzlich von einem Händler gekauft und hatte es bis heute restauriert. Es hang schon damals vor dem Mord an diesem Platz und es strahlte eine solche Freude aus. Diebe hatten als das Haus leer stand geplündert und verkauft. Und nun nach zehn Jahren war es wieder an seinem angestammten Platz.

„Lady Karoline, wenn ihr jetzt eure Tochter sehen würdet? Hättet ihr das alles gewollt? Hättet ihr verantwortet, dass eure Tochter so leiden musste, nur weil jemand eure Familie auslöschen wollte?“

Das Bild gab dem Teufel keine Antwort. Albert wusste warum. Und diese Wahrheit blieb besser für immer verschossen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MissPendragon
2011-04-10T09:17:54+00:00 10.04.2011 11:17
So spannend! Go, Albert! ^^


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