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Raban

von

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Sex, drugs and...

Er konnte es nicht erwarten, als er am nächsten Morgen beim ersten Sonnenstrahl in der Bucht stand.

Seinem Vater hatte er gesagt er wolle den Tag im Wald verbringen, das tat er häufiger wenn er frei hatte und der Alte hatte gelacht und Raban auf die Schulter geklopft.

"Ja ja, die Frauen können einen ganz schön fertig machen nicht wahr mein Junge, find ein wenig Ruhe vor dem großen Tag."

Raban hatte genickt und war gegangen, auch seinen Vater anzulügen war ihm sehr leicht gefallen, es belastete ihn nicht im Geringsten, sein Herz fühlte sich leicht wie eine Feder und es klopfte heftig gegen seine Brust, so, als wolle es frei wie ein Vogel davon fliegen.

Starke Arme packten ihn von hinten und heiße weiche Lippen küssten seinen Nacken.

"Du bst tatsächlich gekommen..."

Raban legte den Kopf zurück gegen die Schulter des Größeren "Wie hätte ich das nicht tun können..."

Sie küssten sich kurz, flüchtig, dann zog Selacio Raban mit sich die Küste entlang, bis sie auf ein kleines Segelboot stießen.

"Es ist ein wenig älter, aber ich habe es selber inspiziert, absolut seetauglich und groß genug für zwei auf jeden Fall."

Raban lächelte "Es ist perfekt."
 

Sie fuhren los, achteten darauf, dass niemand sie beobachtete und segelten so weit aufs Meer hinaus, dass sie die Küste nur noch als hellen Streifen unter dem Grün und dem Bunt des Waldes und der Stadt erkennen konnten.

"Hier wird uns niemand stören..."Selacio grinste, raffte das Segel und kam zu Raban.

Der Junge legte dem Braunhaarigen die Arme um die Schultern, dieser grinste immer noch "Aber es wird dich auch niemand hören wenn ich dich in den Wahnsinn treibe."

Raban schloss die Augen, als Selacio sein Schlüsselbein küsste und lächelte dann süfisant "Ich wünsche mir nichts mehr, als dass du mich in den Wahnsinn treibst..."

Selacios dunkelblaue Augen glommen kurz auf und er zog dem Jüngeren das Hemd aus.

Raban wollte aber auch nicht untätig bleiben und streifte dem anderen den Gehrock von den Schultern.

Sie widmeten sich mit Leidenschaft den Gelüsten des anderen, schienen sich verschlingen zu wollen, innig und unersättlich.

Raban keuchte auf, als Selacio ihm an einer sehr pikanten Stelle einen Liebesbiss verpasst und bedankte sich mit tiefen Kratzspuren auf dem makellosen braungebrannten Rücken.

Sie hinterließen eine Menge Spuren auf dem Körper des anderen und es war ihnen gleich, nichts zählte mehr, nichts außer ihnen beiden, ihre Sehnsucht nacheinander, ihre Gier alles vom anderen zu nehmen was er zu geben bereit war und noch mehr.
 

Als die Sonne im Zenit stand lagen sie nebeneinander, die Kleidungen waren verstreut auf dem Boot und Selacio malte Linien auf Rabans goldbraune Haut, während dieser leise ein Lied summte.

Irgendwann lachte der Pirat leise "Das ist eine schöne Melodie, woher kennst du sie?"

Raban wurde rot "Um ehrlich zu sein, Soléy summt dieses Liedchen manchmal, wenn sie in meinen Armen liegt, ich weiß nicht, es macht mich glücklich hier mit dir zu liegen und deshalb fiel mir plötzlich dieses Lied ein."

Selacio wirkte betrübt "Dann scheint deine Leidenschaft auch Soléy sehr glücklich zu machen."

Selacio dachte bei sich, dass Soléy ihre Mutter wohl angelogen hatte um ihr weiß zu machen sie sei noch Jungfrau.

Er hatte sich eh nicht vorstellen können, dass Raban tatsächlich Männer Frauen vorzog, er fragte sich tatsächlich einen Moment wie er hatte annehmen können, dass Raban mehr für ihn empfand als für seine Verlobte.

Er war nur eine flüchtige Bekanntschaft, eine attraktive Spielerei, weil alles was verboten war eine gewisse Attraktivität besaß.

Und gleich darauf wurde er eines Besseren belehrt.

"Moment mal, du denkst, ich würde mit Soléy schlafen? Sie legt sich zwar seit einer Woche zu mir ins Bett, weil das hier so Brauch ist um möglichen Seitensprüngen vor zu beugen, was wie wir beide gerade beweisen ja vortrefflich funktioniert, aber ich habe sie kein einziges Mal angerührt. Wie auch, ihre Berührungen lassen mich kalt."

Der Junge sah in das Gesicht des Braunhaarigen und dieser versuchte nicht zu zeigen was in ihm vorging.

Wie konnten so wenige Worte ihn nur so glücklich machen?

Raban schmiegte sich enger an Selacio "Es ist schrecklich, ich wünschte ich könnte einfach mit dir fortsegeln."

Selacio schluckte, er wünschte sich auch, dass Raban das tun würde, aber er sprach es nicht aus.

Er befürchtete das würde den Jungen verschrecken, Selacio hatte einfach Angst, dass Raban sich abwenden würde, wenn er seine Gefühle offen zeigte.

Für den Jungen war das hier nicht mehr als eine kurze heiße Affäre, aber Selacio glaubte, nein er wusste, dass er für niemanden jemals wieder so stark empfinden würde wie er es für Raban tat.

Er seufzte und gab dem Schwarzhaarigen einen Kuss auf den Handrücken, der Hand, welche er fest umschlossen hielt.

"Ach meine Sturmkrähe..."

Raban machte ein seltsames Geräusch und der Pirat sah ihn unsicher an.

Tatsächlich, Tränen rannen aus seinen hellblauen Augen, es war als ob der Himmel daraus hervorquellen würde.

Bei diesem Anblick konnte er sich nicht zurück halten, er küsste die Tränen trocken und zeigte Raban seine neuerliche Bereitschaft dieser ließ ihn gewehren und empfing ihm mit offenen, gierig nach ihm greifenden Armen.
 

Erst als die Sonne schon weit hinab gesunken war kamen sie wieder an der versteckten Stelle an.

Sie küssten sich am Strand, behielten aber das Buschwerk im Auge, niemand durfte sie sehen.

Raban sah Selacio für eine Weile an "Nimm mich mit."

Selacio zerriss es das Herz, aber er konnte nicht ja sagen, Raban war nur im Rausch, wenn sie tatsächlich gemeinsam davonsegeln würden, dann würde der Junge es mit Sicherheit bald bereuen und dann war es für ein normales Leben zu spät.

Er schüttelte den Kopf "Nein, du bist nicht klar, du siehst im Moment nur mich, aber wenn du nachher wieder bei Soléy liegst, dann wirst du merken, dass du dir kein Leben mit mir wünschst.

Du müsstest alle die du liebst verlassen, diese Stadt, alle hier würden dich auf ewig verachten und du wärst dann ein Freibeuter, ein Gesetzloser, du könntest dich nie mehr darauf verlassen, dass die Obrigkeit dir Schutz bietet und jeder Tag könnte dein letzter sein."

Der Schwarzhaarige nahm es hin, was hatte er auch erwartet? Dass Selacio eben solche Gefühle für ihn entwickeln würde wie er für ihn?

Hatte er ernsthaft gehofft der Piratenkapitain würde ihn hier raus holen?

Nein, seine Worte waren nur eine freundliche Art ihm klar zu machen, dass ihre Beziehung nicht mehr als eine kurze feurige Liaison war.
 

Sie trennten sich und gingen ihrer Wege, Raban zu Soléy und Selacio zu seinem Vizekaptain und engsten Vertrauten.

Nur der Vize wusste davon, dass Selacio sich seine Zeit mit dem Jungen Wirtssohn versüßte und war somit auch der einzige, der Selacio den Rücken stärken konnte.

Aber bevor Selacio ihn aufsuchte tröstete er sich erst einmal mit seinen anderen besten Freunden, Gin, Rum, Whiskey und einige weiteren, die ihm stehts die Treue gehalten hatten.

Ziemlich betrunken kam er mitten in der Nacht an Bord an wo nur der Vize und einige Wachen sich aufhielten, alle anderen waren noch in den Bars und Freudenhäusern der Stadt.

"Lololensch...Lolo....äh ne, Lorlens, oder so ähnlich...hilf mir!"

Lorence trat aufs Deck und eilte auf seinen Kapitain zu, der kurz davor war sich nach hinten fallen zu lassen.

Lorence war ein Mann von fast zwei Metern Größe mit rotem kurzen Haar, heller Haut und Sommersprossen.

"Selacio, was ist denn los, du hast dich seit Ewigkeiten nicht mehr so voll laufen lassen..."

Selacio grinste dümmlich "Ichab jauch nie scho scheis Liebesgumma gabt..."

"Liebeskummer? Ist das Treffen mit dem Kleinen nicht gut verlaufen?"

Selacio winkte ab "Laschuns ersma imei Simma gehn, oge?"

Der Vize sagte "Deine Kajüte, alles klar, halt dich fest."

Dann hob er Selacio auf seine breiten Schultern.

Der grinste "Ui...isch fiege...doll Loensch!"

Lorence verdrehte die Augen "Wenn du getrunken hast bist du wie ein Kleinkind."

Bei sich dachte Lorence sich mit mehr Ernst, dass man in solchen Momenten merkte wie jung Selacio eigentlich war.

In der Kajüte des Kaptain ließ der Vize den Braunhaarigen in dessen Bett plumpsen.

"Also, erzähl mal, was passiert ist."

Selacio wirkte plötzlich ruhiger, sein Blick war traurig.

"Ich liebe ihn, verstehst du?

Warum musser diese doofe Hekse heiraden?

Un dann hadder gefragt ob ich ihn nich midnehm kang un ich hab nein gesagt....weiler es bereun würde, er wa ja nua geil auf mich...aba ich biniem heios verfalln...diesm Troddel...wasolich nua tun..."

Der Vize seufzte, er hatte leider nicht alles verstanden, aber es klang genau nach der verkorksten Denkweise die sein Kaptain häufiger an den Tag legte.

"Du hast also entschieden ihn lieber ab zu weisen, als dass du darauf hoffst, dass er dich genau so sehr liebt wie du ihn."

Selacios Stimme klang ein wenig hysterisch "Nadürlich, dasser mich so liebt wie ich ihn gehd ja ganich!

Dann würda ja diese Solalla nich heiraden..."

Er sank ein wenig in sich zusammen und nuschelte "Isoch glar...oda nich..."

Dann weinte er, aber still, ohne Schluchzen und er drehte sich von seinem Vize weg.

Der Mann verstand die Körperhaltung und verließ den Raum.

So hatte er seinen Anführer noch nie erlebt, Selacio war ein gerechter aber gnadenloser Herr.

Er zahlten den Leuten, die ihm loyal dienten auch eben diese Loyalität zurück und den besten schenkte er sogar sein Vertrauen.

Er tat nichts was seinen Männern mehr Schaden zufügte, als sie vergolten bekamen, schlug aus allem Profit und teilte gerecht unter seiner Mannschaft auf.

Und doch herrschte er über seine vielköpfige Crew auch mit eisernem Regime, wer aus der Reihe tanzte hatte mit schlimmen Strafen zu rechnen und nur in den wenigsten Fällen hatte Selacio jemals Gnade vor Piratenrecht ergehen lassen, eigentlich erst einmal.

Allerdings aus verständlichen Gründen, der Mann, der eines Vergehens beschuldigt und auch überführt worden war hatte ihm einmal in einer aussichtslosen Situation das Leben gerettet und auf Flehen des Angeklagten hin hatte Selacio darauf verzichtet ihn Kiel holen zu lassen und stattdessen erschossen.

Selacio musste wirklich verliebt sein, wenn ihn das ganze so mitnahm und Lorence wusste einfach nicht, was er tun sollte, er wusste nicht einmal was sein Kapitain und Freund mit ihm anstellen würde, wenn er sich tatsächlich einmischte.

Mit schweren Gedanken ging er zurück an Deck und kletterte ins Nest, wo er gerne schlief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ran34
2011-05-12T19:40:50+00:00 12.05.2011 21:40
Och mensch, ihr liebt euch doch so! >.<
Selacio glaub doch einfach daran, dass er diich genauso lieben könnte!
Ich hoffe, dass ?Laurenz? Raban auf Schiff holt!^^

lg~
Von:  evejean
2011-05-12T06:50:15+00:00 12.05.2011 08:50
die zwei sind wirkl. süß, naja das wird schon. die brauchen glaub eher nur ein stubs in die richtige richtung

lg eve


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