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Schrei der verlorenen Kinder

von

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Mai oder Chloe?

Mai oder Chloe?
 

Die Männer rannten durch die Flure der Schule in Richtung Keller. Immer wieder begegnete ihnen sie den Helfern des Dämons, denen sie schnell mit geübten Schlägen und Hieben zu Leibe rückten. Stan drehte sich mehrmals um und schoss mit seiner Waffe, wobei er jeden Gegner vernichtete. „Das nimmt echt kein Ende… Aber wenn unser Prinzchen Hayley nicht auf unsere Seite gezogen hätte, sähe es jetzt noch schlechter aus.“ Mit einer fließenden Bewegung köpfte Robin einen Helfer, der sofort zu Staub zerfiel. „Hey, das war keine Kunst. Sie will trotz der 20 Jahre im Höllenfeuer immer noch ihre Tochter beschützen. Und allem Anschein nach ist Mai die Wiedergeburt von Chloe. Da ist es doch nahe liegend, dass man einen Handel zum Wohl von Mai mit ihr abschließt.“ Joe mischt sich ein. „Ehrlich, Robin… Das ist NICHT nahe liegend. Ich wäre selbst in 100 Jahren nicht auf diese Idee gekommen.“ Nach diesen Worten schwiegen alle und bahnten sich ihren Weg zum Keller.
 

Mai hämmerte gegen die Flügeltür, die sie vom Rest der Schule trennte. Sie sah schrecklich aus. Kreidebleich, nass geschwitzt und entkräftet suchte sie einen Weg aus ihrer Lage. Mit jeder Sekunde schien es ihr schlechter zu gehen. Hinter ihr lachte der Dämon. „Deine Mühe ist vergeblich. Du spürst es ganz deutlich, nicht wahr? Wie deine Seele aus deinem jetzigen Körper gesogen wird. Wie der andere Körper dich anzieht. Wehr dich nicht. Es hat keinen Sinn. Deine Seele gehört mir.“ Mais Widerstand brach ab, sie ließ sich kraftlos zu Boden sinken und rang nach Luft. „Nein… Meine Seele gehört mir. Niemand hat das Recht, über sie zu bestimmen.“ presste sie hervor. „Du dummes Menschenkind. Glaubst du etwa immer noch an das heilige Fegefeuer? Tja, wo ist es? Ich sehe es nirgends.“ Das Lachen des Dämons wurde immer schneidender.
 

Stan und Joe warfen sich gegen die Flügeltür im Keller, während sich Robin um die Helfer des Dämons kümmerte. Es brauchte mehrere Anläufe, bis die Türe nachgab. Endlich im Kellerraum bot sich ihnen ein seltsames Bild. Überall lachte ihnen ein schwarzhaariges Mädchen entgegen. Von den Wänden, der Decke und vom Boden. Mittendrin lag Mai zusammengekauert auf dem Boden und rührte sich nicht. Der Dämon hatte sich einer Feuersäule zugewandt und beachtete die Jäger nicht. Robin eilte zu Mais Körper und befühlte ihren Puls. Erschrocken richtete er sich auf und sah die anderen panisch an. „Verdammt! Ihr Puls ist sehr schwach…“ Alle drei wandten sich dem Dämon zu. Dieser schenkte ihnen noch immer keine Beachtung. „Es ist zu spät. Ihr könnt mich nicht aufhalten. Chloes Seele gehört mir. Und daran wird sich nichts ändern.“ Stan richtete seine Waffe auf den Dämon und drückte ab. Bevor die Kugel den Dämon erreichen konnte, gerieten die Schatten in Bewegung und ein Helfer sprang in die Schussbahn. Kaum traf ihn die Kugel, zerfiel er zu Staub. Langsam und bedrohlich drehte sich der Dämon um. „Es wird euch nicht helfen. Ihr werdet hier den Tod finden. Genau wie eure kleine Freundin, die ihr freundlicherweise zu mir gebracht habt.“ Noch während er sprach, nahm die Intensität des Feuers hinter ihm stark ab. Die Feuersäule schrumpfte und erstarb völlig. Zurück blieben in den Boden eingebrannte Zeichen und ein Körper, der zu Boden sank und liegen blieb.
 

Die Männer starrten ungläubig auf den Körper hinter dem Dämon, der sich stöhnend zu regen begann. Langsam richtete sich das schwarzhaarige Mädchen auf und hielt sich dabei den Kopf. „Au…“ murmelte eine leise Kinderstimme. Der Dämon lachte wieder ein Lachen und sprang hinter das Mädchen. „Endlich! Endlich kommt der Tag, an dem der Pakt vollendet wird und meine Armee die Welt unsicher machen wird!“ Ein kleines Fläschchen mit einer klaren Flüssigkeit erschien vor dem Mädchen. „Trink! Trink das und du wirst auf ewig mit deinen Freunden zusammen sein.“ Das Mädchen blickte verwirrt auf das Fläschchen. Joe wagte etwas zu sagen. „Nicht, Chloe!“ Chloe hob den Kopf und blickte die Männer an. Ihr Blick war trüb, so als könnte sie nicht wirklich etwas sehen, was vor ihr war. „Chloe, hör nicht auf ihn. Dieser Mann will dich verwirren.“ Wieder blickte Chloe zum Fläschchen und nahm es in die Hand. „Ja! Ja, trink, gutes Kind!“ Chloe stand mühsam auf und versuchte auf wackligen Beinen stehen zu bleiben. „Chloe… Oder Mai. Oder wer auch immer du sein magst. Ist jetzt auch egal! Du darfst das nicht trinken! Wie viele sollen denn noch sterben?“ Stan war mit geladener Waffe einen Schritt auf sie zugekommen.
 

Mit einem Mal wurden die Augen klar und der teilnahmslose Gesichtsausdruck wich einem entschlossen. Bevor jemand reagieren konnte, drehte sie sich um und warf das Fläschchen dem Dämon entgegen. „Ich werde das nicht trinken und unschuldige Menschen in den Tod ziehen!“ schrie sie dabei. Der Dämon wich mit einem Sprung aus und zischte wütend. „Dummes Gör! Das wirst du büssen.“ Mit diesen Worten verschwand er in den Schatten. Chloe drehte sich um und lief zu Mais Körper. Sofort war auch Robin da und befühlte wieder Mais Puls. „Verdammt, was ist mit ihr passiert? Sie hat so gut wie keinen Puls mehr!“ Chloe blickte traurig auf. „Meine Seele wurde in diesen Körper gezogen. Jetzt bin ich Chloe… Jetzt bin ich die größte Gefahr für Euch. Los! Nehmt den Körper und flieht!“ Eindringlich sah sie zu den Männern auf. „Spinnst du, Kleine? Wir sind wahrscheinlich deine einzige Rettung!“ Stan herrschte sie wütend an, doch Chloe schüttelte nur den Kopf. „Nein. Ich würde Euch nur den Tod bringen. Bitte! Nehmt den Körper und übergebt ihn Mais Eltern! Dann haben sie wenigstens etwas, das sie beerdigen können.“ Chloe stand auf und drehte sich weg. „Wer bist du? Bist du wirklich Chloe, oder bist du Mai, die glaubt, Chloe zu sein?“ Joe ergriff ihren Arm und drehte sie zu sich um. Chloe blickte ihn nur entschlossen. „Geht jetzt! Der Dämon wird sicherlich gleich wiederkommen. Und dann sind seine Helfer das kleinere Übel.“ Joe ließ sie los und schluckte. Im nächsten Moment drehte er sich um und hob Mais Körper vom Boden auf.
 

Joe war schon an der Tür, als die beiden anderen aus ihrer Erstarrung erwachten. „Joe, was soll das?“ Robin rannte ihm nach. „Sie hat Recht. Der Dämon wird sicherlich das Höllenfeuer rufen, um noch schlimmeren Kreaturen das Tor zu öffnen. Wenn wir hier bleiben, dann sind wir so oder so tot.“ Stan eilte ihm wütend hinterher und versperrte ihm den Weg. „Soll das etwa heißen, du gibst schon auf, ohne es überhaupt versucht zu haben?“ Joes Augen funkelten wütend. „Glaubst du, mir gefällt das? Es bleibt uns keine andere Wahl! Wenn wir aus der Stadt sind, haben wir überhaupt eine kleine Chance zu überleben.“ Stan wich immer noch nicht zur Seite. „Du lässt sie im Stich?“ Dabei zeigte er auf Chloe. Robin meldete sich wieder. „STAN!!!!! Beruhig dich! Mir passt das auch nicht, aber wir müssen uns zurückziehen! Nur so können wir ihr helfen.“ Bevor Stan etwas erwidern konnte, mischte sich Chloe ein. „Geht! Das hier ist mein Kampf! Ich werde nicht verlieren. Aber wenn ihr hier bleibt, dann wird es nur euren Tod bedeuten. Außerdem KANN man mich nicht retten! Ich bin schon tot!“ Ernst und eindringlich sah sie Stan an. Dieser blickte hilflos zurück und machte Joe Platz.
 

Die Männer hatten gerade das Erdgeschoss erreicht, als der Dämon im Keller wieder auftauchte. Doch er kam nicht allein. Mitten im Raum brach der Boden weg und Flammen schossen hoch. Chloe wich in eine Ecke zurück. Aus dem Zentrum der Flammen kam der Dämon wieder in den Keller. „Da bin ich wieder. Hast du mich vermisst, kleines Mädchen? Und ich komme nicht alleine.“ Hinter ihm erschien ein Skelettartiges Wesen und machte einen Schritt auf Chloe zu. Diese versuchte zur Flügeltür zu gelangen, doch die Schatten geritten wieder in Bewegung. Die Tür wurde zugeknallt und schnitt so ihren Fluchtweg ab. „Du kannst nicht fliehen, kleine Chloe! Deine Seele gehört mir!“ Langsam drehte sich Chloe zum Dämon um. „Ich habe Neuigkeit für dich, du Stelzenheini!“ Ihre Augen glänzten entschlossen, während sie sprach. „Ich bin nicht Chloe, auch wenn das ihr Körper ist. Ich bin MAI! Und meine Seele gehört immer noch mir! Egal, wer sie dir versprochen haben mag.“ Beide Dämonen wichen zurück. „Das kann nicht sein! Du müsstest das Bewusstsein von Chloe haben! Irgendwas muss schief gelaufen sein!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-11-10T15:04:36+00:00 10.11.2011 16:04
Ich mag deine Fanfic. (*Wiederholungsmodus aus*) Wow,...wow wo...rictig gelungen deine Fanfic. Sie hat mich wirklich gefesselt. Wollen wir sehen wie es weiter geht. Freu mich schon aufs nächste Kapitel.

Liebe Grüße

Gallianora


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