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Unmei no Akuma

Searching after the Memories
von

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Gewöhnlicher Alltag

Zwei Tage vergingen.

Grell hatte sich seit Williams Predigt zurückgezogen und hatte es bereut, Vhil nach draußen mitzunehmen. Diese fand ihn am gleichen Abend und hatte sich entschuldigt, dabei erwähnte sie, dass sie ihn einfach darum gebeten hätte. Ob es William dann glaubte, war ihm überlassen. Nach einem Tag bereits hatte sich Grell wieder gefangen und startete seine Flirtversuche an William von Neuem.

Alan und Vhil hatten sich recht gut angefreundet, denn während die anderen arbeiteten und Alan frei hatte, machten sie ständig etwas zusammen. Er hatte ihr sogar den ‚Vater’ der Shinigami und den Brillenmacher Lawrence Anderson vorgestellt, der jedoch so sehr in seine Arbeit vertieft war, sodass er die beiden erst gar nicht bemerkt hatte.

Vhil hatte sogar herausgefunden, dass eine der Empfangsdamen Plüschpuppen herstellte, wenn sie dazu kam. Da recht wenig los war, brachte sie Vhil bei, wie man eine machte.
 

Die Sonne stand hoch am Himmel und gerade kamen Eric und Ronald wieder zurück von ihrer Mission. Letzterer streckte sich und rieb sich ein Auge vor Müdigkeit.

„In letzter Zeit gibt es dauernd Arbeit, Arbeit, Arbeit…“ knurrte er leise. Sein Kollege lachte nur.

„Was erwartest du denn? William ist bei so was recht streng und in letzter Zeit hast du ja deine Arbeit vernachlässigt.“

„Was?“ Ronald fühlte sich ein wenig ertappt. Er hatte sich in der letzten Zeit nur um Vhil gekümmert, aber jetzt, wo sie sich anders entschieden hatte, hatte er wieder angefangen, seine Missionen zu erledigen.

Bei einer Empfangsdame gaben sie ihre Death Scythe ab und der Blondschwarze seufzte.

„Was ist mit dir?“ fragte er zurück. Eric hob eine Augenbraue.

„Was soll mit mir sein?“

„Alan hängt in letzter Zeit sehr an dir. Läuft da was?“ Ronald grinste nur fies, in letzter Zeit dachten recht viele, da liefe etwas zwischen den Beiden, dabei waren Eric und Alan die Einzigen, die eine recht tiefe Freundschaft zueinander pflegten. Der Größere knurrte nur.

„Fang du nicht auch damit an…“

„Eric-Senpai!“ hörten sie anschließend Jemand vertrautes rufen. Der Andere grinste noch breiter, ehe der Gerufene leicht mit den Augen rollte.

„Musst du aber gerade sagen! Du lässt hier alle Damen fallen, nur wegen einem unreifen Mädchen!“ Ronald schoss die Röte ins Gesicht.

„W-Wie bitte? Das ist doch gar nicht wahr!“ trotzte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Alan erreichte die beiden und strahlte.

„Hier!“

Er drückte Eric eine kleine Stoffpuppe in die Hand. Er starrte darauf.

„Uhm…“ machte er und wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Der Zweihaarfarbige kicherte.

„Er sieht dir richtig ähnlich, Eric~!“ neckte er den Älteren. Alan nickte.

„Ich hab mir Mühe gegeben!“

Die Jungs schwiegen kurz und sahen sich an.

„Seit wann bastelst du Püppchen?“

„Seit Vhil auf die Idee kam!“

Ronald zog die Augenbrauen zusammen. Vhil und Puppen? So wie sie dauernd drauf war, würde er vermuten, dass sie Voodoo-Puppen bastelte. Vielleicht hatte sie ja eine gemacht, die aussah wie William. Doch Moment, seit wann bastelte Vhil Puppen?

„… und sie hat uns dann gezeigt, wie man sie macht.“ erzählte der Kleine und Eric sah daraufhin auf die besagte Empfangsdame, die sich gerade mit Vhil unterhielt.

Diese schien voller Eifer zu sein und nickte heftig. Dann wandte sie sich ab und lief auf die drei zu.

„Ah zurück von der Mission?!“ fragte sie lächelnd. Eric grinste breit, als er kurz Ronalds Blick einfing, dann ging er auf sie zu.

„Ja, wir sind zurück. Und ihr habt schön Püppchen gebastelt?“ fragte er und ließ eine Hand in seine Hosentasche verschwinden.

„Ja! Alan hat richtig Talent dafür… ich muss noch ein wenig üben…“ murmelte sie und ließ den Kopf hängen.

„Grell sieht irgendwie nicht nach Grell aus… Sondern viel eher nach einer Langhaarkatze, die in rote Farbe gefallen ist…“

Eric prustete darauf los, Alan versuchte ihn zu beruhigen. Ronald legte leicht den Kopf schief.

„Wieso machst du denn eine Grellpuppe?“ wollte er wissen. Vhil sah zu ihm auf.

„Ich wollte mich noch mal bei ihm entschuldigen, er wäre schließlich beinah rausgeflogen… meinetwegen…“ erklärte sie und lächelte leicht. Der Blonde nickte nur. Eric hatte sich wieder eingekriegt und lehnte sich mit einem Arm an Vhils Schulter.

„Und wer bekommt noch alles ein Püppchen?“

„Ah, Vhil, hast du sie eigentlich gefragt?“ fragte Alan plötzlich. Diese grinste breit.

„Natürlich! Sie will mir dabei helfen!“

„Das ist toll!“

Die zwei Älteren verstanden nur Bahnhof. Vhil blickte zu Ronald, welcher kurz zusammenzuckte, da sie sich auf einmal zu ihm umgedreht hat.

„Wir sehen uns dann später!“ sagte sie, zwinkerte ihm kurz zu und verschwand mit Alan die Treppen hinauf. Eric seufzte.

„Versteh einer diese beiden…“

Ronald sah ihnen nach und dachte sich seinen Teil. Kurz darauf wurden die beiden zu William gerufen, um Bericht zu erstatten.
 

Am Abend war Vhil wieder mit Puppen beschäftigt gewesen und schlenderte gerade durch die Gänge, da für heute Feierabend war. Sie schaute keineswegs erfreut, sondern eher recht gequält. Ronald, welcher gerade mit seinem schriftlichen Bericht fertig war, kam ihr entgegen.

„Ah Vhil!“ rief er und lächelte. Diese zuckte stark zusammen und erwiderte leicht das Lächeln, ihre Hände hinter ihrem Rücken versteckt.

„Fertig für heute?“ fragte er neugierig, dabei die Arme im Visier. Die Türkishaarige nickte.

„Jap! Morgen geht es weiter! Und diesmal sieht es mehr nach einem Menschen aus!“ kicherte sie und wollte an Ronald vorbeigehen, jedoch so, dass er ihre Hände nicht sah. Kaum hatte sie es geschafft, wurde sie am Arm gepackt und wieder zu ihm gedreht. Ronald blickte auf die ganzen Pflaster an ihren Finger.

„Übertreib es nicht… Du musst so was nicht tun…“

„D-Doch…“ murrte sie leicht beleidigt. Ronald seufzte. Irgendwie ärgerte es ihn, dass Vhil sich so viel Mühe machte, nur um Grell ein Püppchen zu basteln. Schmuck oder ähnliches hätte es auch getan, immerhin bezeichnete sich Grell manchmal selbst als ‚Frau’.

Er ließ ihren Arm los und kehrte ihr den Rücken zu. Vhil sah ihm verwirrt nach.

„Was hat er denn?“ wollte sie wissen, doch es wurde still, da er aus ihrer Sicht verschwand. Sie blickte auf ihre Hände, dann schluckte sie und ging zurück zu der Empfangsdame.
 

In der Kantine saßen Eric und Alan wieder einmal zusammen an einem Tisch, als Ronald zu ihnen getrottet kam. Letzterer war überrascht.

„Senpai, du siehst irgendwie richtig geschafft aus!“ sagte der Brünette. Der Genannte ließ sich auf einen Stuhl nieder, legte die Arme auf den Tisch und bettete seinen Kopf darauf.

„Der Bericht war eindeutig zu lang…“ murmelte er nur müde. Eric seufzte.

„Du tust mir irgendwie richtig Leid, dafür, dass Will dir jetzt noch mehr Arbeit auftischt.“

Alan klopfte dem Erschöpften auf den Rücken.

„Jetzt hast du es ja hinter dir.“

Man hörte ein Summen. Die drei sahen auf und entdeckten Grell, der nun total gut gelaunt an ihnen vorbei spazierte.

„Wenigstens einer hat gute Laune…“ knurrte Eric. Grell hatte dies gehört und ging auf den Tisch zu.

„Na ihr?“ begrüßte er das Trio und kicherte.

„So gut gelaunt, Senpai, was ist passiert?!“ Nach dieser Frage zückte Grell eine kleine Puppe hervor, die aussah wie er selbst.

„Zwar ist die Brille pink und nicht rot, aber es wäre doch das perfekte Geschenk für Willi~!“ schwärmte er.

„Fängst du jetzt auch damit an?“ knurrte Eric erneut und stützte seinen Kopf auf einen Arm. Dieser schüttelte den Kopf.

„Vhil hat ihn mir geschenkt. Als Entschuldigung oder so.“

Ronald hob eine Augenbraue. Grell hat seine Puppe also schon. Doch an was arbeitete Vhil denn dann?

„Willi wird sich sicher freuen, denn so ein hübsches Püppchen kann doch nur jemanden zum Strahlen bringen!“

„Nicht jeder ist so wie du, Grell…“ Eric seufzte nur und dachte sich den anderen Teil. Alan lächelte.

„Ein Versuch ist es wert… Aber beschwer dich nicht bei Vhil, wenn William es in Stücke zerreißt…“ Den letzten Satz hatte der Brünette eher gemurmelt, sodass Grell es nicht hörte, da er nun davon ging.

„Ich muss los~! Bye bye!“ trällerte er und winkte ihnen zu, ehe er aus der Kantine verschwand.
 

Die Nacht brach herein.

Ronald ging durch die Gänge und blieb vor Vhils Zimmer stehen. Er musterte die Tür und seufzte ein wenig. Leise öffnete er diese, doch das Bett stand leer.

Verwundert darüber schloss er die Tür wieder und begab sich wieder nach unten.

Eine der Empfangsdamen führte ihn in eines der Räume, in der sich die Frauen aufhielten, wenn sie nichts zu tun hatten. Vhil saß an einem Tisch und schlief. Von einer Puppe nichts zu sehen. Er ging auf sie zu.

„Sie macht sich große Mühe, um es bis morgen fertig zu kriegen!“ hörte er eine der Frauen kichern. Leicht lächelnd zog er seine Jacke aus und legte sie Vhil über die Schulter.

Vielleicht fühlte sie sich ja bei den Frauen wohl und hing deshalb bei ihnen herum. Irgendwie vermisste er die Zeit, in der sie dauernd an ihm hing. Sobald er einen Tag frei bekommen sollte, würde er etwas mit ihr unternehmen. So viel stand fest. Leise verabschiedete er sich von den anderen und begab sich auf sein Zimmer.
 

In der Stadt lag alles still.

Die Bewohner lagen bereits alle im Bett und schlummerten tief und fest.

Für jene, die sich in der Nacht durch die Straßen schlichen, war dies ein großer Vorteil. Eine Gestalt huschte durch die Straßen, gefolgt von einer kleineren.

In einem Gebüsch duckten sie sich, da ein Streifenwagen an ihnen vorbei fuhr. Die Polizei hielt erneut ihre Nachtkontrolle ein, doch diese beiden würden sich ganz sicher nicht fassen lassen.

„Meinst du, sie ist noch immer in London?“ fragte Ciel Phantomhive, der sich nun für die Suche entschieden hatte. Sein treuer Diener Sebastian blickte umher.

„Ich war persönlich noch nie im Quartier der Shinigami. Sie haben eine Art Barriere, sodass ich sie nicht direkt aufspüren kann, das macht die ganze Sache noch etwas schwieriger.“ erklärte er ruhig. Der Kleine schnaubte.

„Aber du kannst sie finden!?“

„Natürlich. Was wäre ich denn für ein Dämon, der andere Dämonen nicht aufspüren könnte?“ Für den Älteren war dies wieder mal ein Spiel, in welchem er sich nicht als Verlierer sah. Dies störte Ciel ein wenig, denn so war es bei ihm immer und im Endeffekt hatte Sebastian immer gewonnen.

„Meinst du, wir kriegen sie noch bis morgen?“

„Wohl kaum…“ entgegnete der Schwarzhaarige, wandte sich dann lächelnd zu den Kleineren.

„Aber wenn wir uns hier eine Weile aufhalten und sie eines Tages dann herauskommt, können wir zuschlagen.“ Ciel senkte den Blick und ging von der Straße weg, weiter in den Park hinein. Sebastian folgte ihm, hatte aber die Gegend im Visier.

„Du klingst so, als wäre dies ein Kinderspiel, aber selbst ich kann spüren, dass es eine starke Aura ist!“ knurrte er. Sein Diener schwieg eine Weile, ehe dieser die Augen schloss und breiter lächelte.

„Nun, sagen wir es mal so: Die Aura ist eine sehr starke. Doch der Mensch, in dem der Dämon haust, hat keinen Vertrag mit ihm geschlossen, sodass er recht schwach ist für den Anfang… Dieser Dämon ernährt sich von den negativen Erinnerungen und Gefühlen einer Seele. Solange dies nicht der Fall ist, bleibt er geschwächt. Und selbst wenn er doch an Stärke gewinnen sollte…“

Ciel hatte sich derweil zu ihm umgedreht und erblickte seine leuchtenden Augen.

„Gegen mich wird er nie ankommen…“



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