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Wie man wirklich liebt?

Sie konnte es nie herausfinden...
von

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PROLOG

Heute war der 19.Juni.2011. Die Uhr zeigte 14.57h an. Er war am Hauptbahnhof. Stand am Gleis 13. Von allen ungesehen beobachtete sie ihn. Sie kannte ihn nur zu gut. Sie hasste ihn. Verabscheute ihn bis auf letzte. Er hatte ihr Leben zerstört. Sie zu dem gemacht was sie heute war. Eine Hure. Er hatte sie beschmutzt. Ihre Mutter wusste das. Sie sagte jedoch nichts. Tat nichts dagegen. Ihre Mutter hatte Angst vor ihm. Denn er schlug sie. Mehr als einmal. Sie ist weggelaufen. Sie wollte raus aus diesem Albtraum. Ihre Flucht war gelungen. Doch wo stand sie jetzt? Sie hatte nichts von dem erreicht was sie sich jemals erträumt hatte. Sie war lediglich eine Hure.
 

Auch er hatte es ihr gesagt. Als sie ihn nach 6 Jahren in dunklen Gassen wieder traf. Er wollte sie wieder beschmutzen. Beinahe hätte er es geschafft. Wenn da nicht plötzlich dieser Mann mit seiner Frau gewesen wäre.
 

„So sieht man sich also wieder“ Sie reißt geschockt die Augen auf. Nein, das durfte nicht passieren. Sie muss weg von hier. Weg von ihm. Sie tut als habe sie ihn nicht gesehen. Sie will sich an ihm vorbei drängen. Er packt sie hart an den Handgelenken, drückt sie gegen die nasse Steinwand. Sie will sich losreißen. Sein Griff wird fester.

„Lass mich los“ faucht sie ihm entgegen. Er darf ihre Angst nicht sehen. Nicht wissen, dass er ihr noch immer überlegen war. Hohn zuckt in seinen Zügen. Seine Lippen formen ein dreckiges Grinsen.

„Was denn? Bekomme ich keinen Wiedersehenskuss“ Sie spürt wie Ekel in ihr aufsteigt. Der Geruch von Alkohol lässt sie zurückweichen.

„Ich sagte: Lass mich los“ Er hebt selbstgefällig die die Brauen

„Und ich sage dir: Ich will dich“

„Ich werde schreien“ Er schnaubte verächtlich.

„Glaub mir wenn wir erst einmal angefangen haben wirst du gar nicht mehr aufhören zu schreien“

„Nein“ Was selbstsicher klingen sollte, glich nur einem Wimmern. Sie muss es verhindern. Es darf und kann nicht ein weiteres mal passieren. Sie muss die Haltung bewahren, ihre Gedanken neu sammeln. Sie atmet tief durch.

„Noch nicht einmal in deinen Träumen du Mistkerl!“ Sie spuckt ihm ins Gesicht, tritt gegen seine Knie. Kurz lässt er ihre Hände frei. Doch nicht lange genug, als das sie hätte fliehen können. Zorn blitzt in seinen Augen auf. Er schlägt mit seiner geballten Hand gegen ihren Magen. Sie keucht vor Schmerz auf. Eine Hand legt sich um ihren schmalen Hals, schiebt ihren Körper ein wenig die Steinwand hoch. Er nimmt ihr den Atem.

„Jetzt hörst du mir mal zu du, kleine Kagome! Nach deiner Aktion gerade eben schwöre ich: Ich werde dich heute Nacht nehmen ob es dir gefällt oder nicht kann mir scheiß egal sein. Und wenn ich mit dir fertig bin, da kannst du dir sicher sein wirst du dir wünschen mir niemals über den Weg gelaufen sein. Du wirst bluten wie eine Jungfrau genauso wie damals“ Seine Stimme ist scharf, zerschneidet die Luft. Sie beißt sich auf die Unterlippe. Alles scheint ihr der reinste Albtraum. Warum geht sie auch Nachts durch die Gassen. Sie hätte über offene Wege gehen können. Welche Strecke kürzer ist konnte bei Dunkelheit gleichgültig sein.

„Bitte lass mich gehen“ Er lächelt ein Raubtierlächeln.

„Wenn du dich schon entscheidest abzuhauen, liebe Kagome. Dann mach es wenigstens richtig. Du hättest in eine andere Stadt ziehen können. Hure kann man überall werden. Doch du bleibst hier. Sei ehrlich, du hängst an mir. Ich war dein Erster, die Ersten sind immer die Besten. Und dann dein Outfit. Dieser enge kurze Lederrock, diese durchsichtigen Strumpfhosen, deine schwarzen Highheels. Dein weißes Top mit feiner Spitze an deinem perfekten nicht zu tiefen Ausschnitt. Du willst es doch genauso sehr wie ich“ Übergangslos wurde der Klang seiner Stimme sanft. Seine Hand fährt ihren Oberschenkel hoch, ihren Bauch entlang und fasst sie an der Brust.

„Ich glaube diesmal wird es mir sogar viel mehr Spaß machen. Du bist kein Mädchen mehr, sondern eine Frau. Eine wunderschöne Frau. Ich hätte dich anstelle deiner hässlichen Schlampenmutter nehmen müssen. Schlanke lange Beine. Kurvige Hüften. Schmale Taille und ein voller Busen. Und dein Gesicht. Volle rote Lippen. Große braune Augen. Blasse Haut und pechschwarzes Haar Einfach großartig! Du wirst mich heute Nacht erfreuen.“ Er hält ihre Handgelenke mit einer Hand gegen die Steinwand gedrückt. Er presst seine Lippen gegen ihre. Raubt ihr für eine gefühlte Ewigkeit die Luft. Er zieht ein Messer hervor. Sie saugt geräuschvoll die Luft ein. Er reißt damit ihr Top und ihren BH auf . Legt ihren entblößten Oberkörper frei. Sie schließt die Augen. Ruft lautlos Stoßgebete in den Himmel, auf das man ihr helfen möge. Es vorbei gehen möge. Seine Finger fahren unter ihren Rock. Ihr ganzer Körper spannt sich wenn überhaupt möglich noch mehr an.

Plötzlich hört sie Schritte. Einen Mann der unverständliches erzählt. Eine Frau die lauthals lacht. Auch er bemerkt sie. Seine Hand drückt sich gegen ihren Mund bevor sie schreien kann.

„Wehe du macht irgendwelche Anstalten wenn ich dich loslasse. Unsere Verabredung ist für's erste beendet. Zu schade. Aber ich werde wiederkommen. Versprochen, liebe Kagome. Du bist nicht meine Erste, jedoch meine Liebste. Und ich komme immer wieder!“ Er entfernt sich von ihr. Sie sackt plötzlich erschöpft aber auch erleichtert in sich zusammen und verschränkt ihre Arme über ihre nackte Brust. Sie bricht in haltlosem Geheule aus....
 

Er nahm sich eine Zigarette in den Mund, zündete sie leichtfertig an. Seine Zunge fuhr über seine Lippe. Er blickte gierig den anderen Mädchen hinter her. Zog sie mit seinem Blick förmlich aus. „Du bist nicht meine Erste“ diese Worte hatte sie nicht vergessen. Sie würde nicht länger zulassen dass er Mädchen beschmutzt. Nie wieder würde er sie beschmutzen. Auch sie hatte ihren Stolz, ihre Ehre, die sich gefälligst wieder holen würde. Er durfte niemanden mehr wehtun. Sie würde seinen Spielchen ein Ende setzen. Ihm das geben, was er verdient hatte. Zittrig hob sie die Hand in der sie die Waffe hielt hoch. Sie zielte mit der Waffe auf ihn. Einen Moment zögerte sie.

„Ich komme immer wieder!“ Sie schoss. Die Kugel bohrte sich in seinen Nacken. Er fiel zu Boden. Eine Blutlache entstand unter ihm. Menschen begannen zu schreien. Liefen wild um her.
 

Die Waffe ließ sie verschwinden. Erst langsam dann schnell lief sie zu ihrer Wohnung.

Sie hatte einen Menschen niedergeschossen. Inmitten einer Menschenschar.

Sie war jetzt eine Kriminelle.

Eine Mörderin.

1.

Schweiß rann in Perlen über ihre Stirn. Ihre Finger waren in das Bettlaken gekrallt. Sie wälzte sich hin und her.
 

Sie steht auf einem sattgrünen Hügel, während sanfter Wind sie umspielt. Der Sonnenuntergang lässt alles rötlich schimmern. Eine Person steht einige Meter vor ihr.

„Papa bist du's?“ Es kann niemand anderes als er sein. Sie würde ihn immer und überall erkennen. Dessen war sie sich sicher. Sein kurz geschnittenes schwarzes Haar. Das wohlgeformte Gesicht. Seine Augen, die so blau waren, dass gar der Himmel neben ihnen erblasst. Aber vor allem der liebevolle Blick mit dem nur er sie beschenken kann. Seine Lippen formen ein Lächeln.

„Kagome“ Er ist es. Ihr Vater. Sie kann es kaum glauben. Ist er nicht gestorben, da war sie 8 Jahre alt. Sie weint.

„Wieso weinst du denn, meine kleine Prinzessin?Du bist so unfassbar groß geworden und so schön. Komm her zu mir und nimm deinen alten Vater in den Arm“ Sie lächelt, geht jedoch nicht auf ihn zu. Zu groß war die Überraschung.

„Ich weiß, ich weiß. Du willst mir bestimmt sagen, dass ich gar nicht so alt bin. Genauso wie früher auch“ Sie lacht leise und macht ihre ersten Schritte zu ihm hin. Erst zögerlich, dann ein wenig schneller. Doch etwas stimmt nicht. Umso näher sie an ihn herantritt, desto weiter scheint er sich von ihr zu entfernen. Dabei winkt er sie zu sich.

„Papa warte“

„Komm her, meine kleine Prinzessin“ Sie beginnt zu laufen. Aber sie kommt nicht bei ihm an.

„Es geht nicht!“

„Natürlich geht es. Du musst nur schneller laufen“ Sie läuft schneller. Plötzlich bricht die ganze Umgebung in sich zusammen. Erdrückende Dunkelheit legt sich über sie. Nichts als Schwärze. Es ist kalt. Sie friert. Ein Lichtstrahl erscheint, lässt eine Person auftauchen. Sie bewegt sich zu ihr hin. Im Glauben es wäre ihr Vater. Sie bleibt vor ihm stehen. Ihre Hand wandert zu seiner Schulter. Abrupt dreht er sich um. Sie schließt erschrocken die Augen. Sie öffnet sie und erblickt ihn. Sie geht 2,3 Schritte nach hinten. Mit einem von Boshaftigkeit umspielten Grinsen betrachtet er sie.

„Wer hätte jemals gedacht, dass du dazu fähig bist mich zu töten. Ja, überhaupt zu töten. Du bist nicht einen Deut besser als ich. Nicht mehr Wert als ich. Du bist nur Dreck mit den Vorzügen einer Hure und seit neustem auch einer Mörderin. Aber wenn du glaubst mich deshalb los zu sein irrst du dich. Ich werde dich überall hin verfolgen, liebste Kagome. Vergiss es niemals: Ich komme immer wieder. Und jetzt...“ Er will über sie herfallen....
 

„NEIN“
 

Mit aufgerissenen Augen saß sie aufrecht im Bett. Ihre Atmung ging viel zu hastig. Sie schaut sich um. Nichts zu entdecken. Sie blickte auf ihre Digitaluhr. 6.30h.

„Du hast nur schlecht geträumt. Beruhige dich. Nur ein bedeutungsloser Albtraum“ sprach sie sich leise selber zu. Er hatte es verdient zu sterben. Sie hat der Menschheit eher einen Gefallen getan, als sie auf ihn schoss und tötete. Außerdem gehörte ihre Tat der Vergangenheit an. Und vergangenes konnte man nicht ungeschehen machen. Sie musste es einfach vergessen . Nicht länger daran denken. Es schlichtweg aus ihrem Kopf löschen. Kagome atmete tief durch und stand auf. An Schlaf war für sie vorerst nicht mehr zu denken. Sie öffnete ihre Schrankschublade, nahm Unterwäsche heraus. Sie ging in das Badezimmer, stellte sich vor das Waschbecken und legte die Unterwäsche beiseite. Mit eiskaltem Wasser wusch sie ihr Gesicht. Vergiss es endlich! Es war nicht mehr als ein dummer Traum. Als wollte sie ihre Gedanken bestätigen, nickte sie sich im Spiegel selbst entschieden zu. Dann ging sie unter die Dusche.
 

Es war Punkt 6.30h. Der Wecker klingelte und klingelte. Und klingelte. Er wurde ignoriert. Anstatt das man[n] seine Hand ausstreckt, um dem Geklingel ein Ende zu setzen, zog er sein flauschiges Kissen über den Kopf. In der Hoffnung, der Wecker möge sich doch bitte von selbst ausschalten, damit er friedlich weiterschlafen konnte. Aber das tat er nicht. Er brummte genervt auf und schmiss das Kissen in die nächstgelegene Ecke. Er setzte sich auf, rieb sich müde die Augen. Der Wecker klingelte noch immer. Er packte ihn und schmiss ihn gegen die Wand. Der Wecker hörte auf zu klingeln. Und das dauerhaft.
 

„Das war der 4.Wecker, den du diesen Monat kaputt gemacht hast, Inuyasha. Ich muss schon sagen das ist neuer Rekord“ ertönte eine verschlafene Frauenstimme.
 

„Ich weiß“ antwortete er sichtlich genervt.
 

„Ich werde dir dieses mal keinen Neuen kaufen. Du kannst deinen schönen Hintern selber in die Stadt bewegen und einen Neuen kaufen“ Sie legte sich seitlich hin, sodass sie mit dem Rücken zu ihm – wie auch er zu ihr – gewandt war.
 

„Nicht einmal wenn ich bitte und flehe. Dir sage, dass ich heute bis um 8 arbeiten muss, liebste Kikyo“

„Noch nicht einmal wenn du mir die Füße küsst und mir jeden Wunsch von den Lippen abliest “

„Sicher?“

„Absolut sicher“

„Du bist gemein! Ich arbeite den ganzen Tag für uns und du bist dir zu schade dafür mir einen neuen Wecker zu kaufen. Womit soll ich denn morgen rechtzeitig aufwachen?“ empörte er sich. Er drehte seinen Kopf zu ihr und starrte sie vorwurfsvoll an.

„Wenn du sie nicht ständig kaputt machen würdest, hättest du erst gar nicht dieses Problem. Außerdem seit wann stört es dich, dass ich gemein zu dir bin? Und jetzt lass mich gefälligst weiter schlafen!“ Er atmete geräuschvoll aus. So war es nun mal wenn man seit 7 Jahren in einer Beziehung war. Der Eifer, darum den Partner stets glücklich zu machen, auf jede erdenkliche Weise entgegen zu kommen verschwand mit der Zeit.

Inuyasha stand nur in Boxershort gekleidet auf. Er schritt zum Schrank. Er nahm sich frische Unterwäsche, seinen grauen Anzug samt weißem Hemd und roter Krawatte. Danach ging er unter die Dusche, bevor er sich anzog und seinen allmorgendlichen Kaffee trank. Schließlich machte er sich auf den Weg zur Arbeit.
 

Inuyasha hatte die Türschwelle zu seinem Büro nicht einmal betreten, da rief sein Chef nach ihm. Als wäre seine Laune nicht bereits jetzt im Keller. Nachdem er nun fast eine eine ganze Stunde im Stau gesessen hatte und während er nun da saß in einer Art Endlosschleife„Something in the Water“ – er konnte dieses Lied auf den Tod nicht leiden. Kikyo hingegen liebte es, sodass dieses Lied unweigerlich mit auf seine Musik-CD gebrannt worden war – lief, da sein Autoradio verrückt gespielt hatte. Würde sein Chef ihm jetzt höchstwahrscheinlich eine Standpauke darüber halten wie sich ein Arbeitnehmer zu verhalten hatte. Wie sollte er den Rest des Tages bloß überstehen ohne dabei die Fassung zu verlieren?! Er drehte sich um, seine Lippen formten ein entschuldigendes Lächeln.

„Herr Osakawe. Ich kann ihnen meine Verspätung erklären“ Herr Osakawe war groß und breit gebaut. Er war ende 50, sodass sein Haar bereits ergraut war. Er trug ständig einen schwarzen Anzug mit blauen Hemd, jedoch ohne Krawatte. Seine hellen braunen Augen glichen denen eines Raubvogels.

„Sie sind zu spät, Herr No Taishō ? Ihr Kollege Miroku Hanasaki, sagte sie seien schnell was kopieren“ Er legte die Stirn in Falten. Inuyasha kratzte sich plötzlich nervös am Hinterkopf.

„Ja, das war ich auch...also... mit Verspätung meine ich..dass ich solange am Kopierer gebraucht...hab“

„Wo sind dann bitte schön die Papiere, die sie kopiert haben? Ich sehe keine“ Er hob fragend die Brauen.

„Oh ach das...die muss ich dann wohl in der ganzen Hektik vergessen haben...im Kopierraum...Ich denke ich sollte sie vielleicht holen...gehen?“

„Das können sie gleich erledigen sie kommen jetzt in mein Büro. Wir haben einen neuen Fall. Der Name des Opfers ist Masaru Sagoya, 42 Jahre alt. Vor 3 Tagen wurde er um ca.15.00 am Hauptbahnhof Gleis 13 mit einem Schuss eines 22er Revolver in den Nacken getötet. Die Kugel bohrte sich direkt in seinen Halswirbel. Der Tod trat sofort ein, da solch ein Schuss in den Halswirbel einer Enthauptung gleich kommt“

„Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass der Täter diesen Mann bei hellichten Tag und am Hauptbahnhof hingerichtet hat. Inmitten einer Menschenmenge erschossen hat? Es waren doch bestimmt nicht nur Erwachsene sondern auch Kinder da, die alles mit gesehen haben und vielleicht jetzt vom Erlebnis traumatisiert sind“

„Genauso ist es“ Inuyasha war sprachlos. Reichte es denn nicht, dass man überhaupt anderen Menschen das Leben nahm? Musste man es in aller Öffentlichkeit tun. Es gab genügend Menschen, die den Anblick eines Mordopfers niemals verarbeiten können. Nicht vergessen können. Er verabscheute jede Art von Mörder. Er würde jeden von ihnen hinter Schloss und Riegel bringen. Seine Verachtung ihnen gegenüber ließ keinerlei Mitgefühl für die Täter – obgleich woher sie kamen – übrig. Es war nichts als gelogen, wenn sie beteuerten sie hätten keine andere Wahl gehabt. Man hat immer eine Wahl. Er würde jeden einzelnen von ihnen zur Rechenschaft ziehen. Sie hatten es nicht anders verdient. Desto weniger von ihnen auf der Straße lauerten, umso besser.

„Gibt es bereits irgendwelche Tatverdächtigen?“

„Seine Lebensgefährtin Naomi Higurashi 41 Jahre alt und seine Stieftochter Kagome Higurashi 22 Jahre alt. Wobei ich eher zur Letzteren tendiere.“
 


 

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Kommentare?

2.

„Was glauben sie wie lange sie brauchen bis sie, sie dazu gebracht zu gestehen“

„Nun ja ich müsste mir zunächst Hintergrundinformation über sie verschaffen – “

„Wie lange!“

„6 maximal 8Wochen“
 

Das Haus war eher schlicht und klein. Es war komplett in weiß gehalten, wobei man sagen musste dass die weiße Farbe aufgrund des Alters deutlich ergraut war, außerdem blätterte sie etwas ab. Die Regenrinnen waren vom Rost gerötet. Der Garten schien vor sich zu vegetieren,Wildwuchs so weit das Auge reichte. Die Haustür wie auch die kleine Holzterrasse hatten bereits bessere Zeiten hinter sich. Dennoch für die Verhältnisse welche in den ärmeren Vierteln Tokios vorherrschten war es perfekt. Leichtfüßig stieg Inuyasha die paar Treppenstufen zu Tür hinauf. Dann klingelte er. Wenige Augenblicke später machte ihm eine Frau mit schwarzem Haar, welche ihr bis zu den Schultern reichte, auf. Sie trug eine einfache Leinenhose dazu eine blaue Bluse. Falten verrieten, dass sie Anfang 40 war. Ihr Gesicht war leicht rundlich, die Figur relativ gut gehalten. Ihr braunen Augen erschienen sonderlich warm. Ihre Lippen formten ein Lächeln.
 

„Was kann ich für sie tun, junger Mann?“

„Fr. Higurashi...“ Er zückte seinen Polizeiausweis hervor. „...mein Name ist Inuyasha No Taisho. Ich bin Mordermittler bei der Polizei und sie gelten als offizielle Tatverdächtige im Mordfall Masaru Sagoya. Würden sie mich bitte rein lassen“ sprach er in einem etwas harschen Ton.

Ihr Lächeln verschwand schlagartig aus ihrem Gesicht. Stattdessen glitt Sorge und Furcht darüber.

„Natürlich, kommen sie rein“ sagte sie leicht eingeschüchtert.
 

Fr. Higurashi führte Inuyasha in die Küche. Sie bot ihm einen Platz am kleinen Esstisch, welcher gegenüber der Küchenzeile lag. Er setzte sich ihr gegenüber hin.

„Masaru ist...tot?“ Ihre Stimme klang gepresst.

„Ja, das ist er. Er ist nicht nur tot er wurde ermordet.“

„Wann ist es passiert?“ Fragend legte sie die Stirn in Falten.

„Vor 4 Tagen gegen 15.00 am Hauptbahnhof wurde er niedergeschossen“

„Das ist ja schrecklich“

„Ja das ist es.Wobei wo waren sie denn am besagten Tag?“

„Ich war bei einer Bekannten...den ganzen Tag“

„Sicher?“ Inuyasha hob ungläubig die Brauen

„Ganz sicher“

„Ich habe von Nachbarn erfahren können, dass Herr Sagoya ihnen gegenüber oft gewaltig war. Sie waren deshalb auch mehrmals im Krankenhaus mal ambulant mal stationär je nachdem wie schlimm er sie zugerichtet hatte. Da kommt man doch schnell auf Mordgedanken und will dem Leid ein Ende setzen nicht wahr, Fr. Higurashi?“

„Worauf wollen sie hinaus?“

„Ich meine ja nur, dass solch ein Leben kein Leben auf Dauer ist. Jeder träumt von besserem“

„Ich habe ihn nicht umgebracht. Ich war noch nicht einmal am Tatort!“

„Die Kugel stammt aus einem 22er Revolver....“ Kurz blitzten ihre Augen auf. Er kannte diesen Blick. Er kannte ihn nur zu gut. „...und bohrte sich direkt in seinen Halswirbel. Kommt ihnen die Waffe vielleicht bekannt vor?“

„Nein... also... ja. Mein früherer Mann besaß solch eine Waffe, aber er ist tot und die Waffe habe ich auch nicht mehr gesehen seit...“ Abrupt hörte sie auf zu reden.

„Seit wann, Fr. Higurashi? Seit ihre Tochter verschwunden ist?“

„Woher?“

„Ich bin erfolgreicher Mordermittler, Fr Higurashi. Es ist mein Job so etwas zu wissen, wenn ich die Täter finden will“

„Sie glauben doch nicht etwa, dass meine Tochter Masaru umgebracht hat?“

„Möglich wär's. Immerhin ist die Tatwaffe höchstwahrscheinlich in ihrem Besitz“

„Meine Kagome würde niemals so eine abscheuliche Tat begehen. Sie kennen meine Tochter nicht. Sie ist ein gutes Mädchen. Sie hat ein sanftes Herz. Wie können sie es wagen meine Tochter auch nur zu verdächtigen. Sie hat zu keiner Zeit jemanden was zu leiden getan, obwohl sie es nicht leicht hatte. Sie wissen nicht welch Unheil Masaru über unser Haus gebracht hat. Also halten sie sich gefälligst von meiner Tochter fern!“ Tränen glitzerten in ihren Augen.

„Wieso haben sie ihn dann geheiratet?“

„Mein erster Mann ist früh gestorben. Wir waren mittellos. Als ich Masaru damals kennenlernte hatte er mir Hoffnung auf ein schöneres Leben gemacht. Außerdem war er – das muss ich gestehen – ein herzensguter Mensch aber auch nur bis zu dem Tag unserer Verehelichung. Von da an lernte ich sein wahres ich kennen.“

„Meinen sie nicht auch, dass sie sich durch ihre Worte alles andere als entlasten?“

„Glauben sie was sie wollen, wenn sie jedoch gut sind in ihrem Beruf – so wie sie es behaupten – wissen sie genau, dass meine Tochter wie auch ich unschuldig sind. Und bei allem Respekt, Herr No Taisho und möge mir der Herr für diese Worte verzeihen: So leid es mir auch tut, ich bin erleichtert darüber, dass Masaru tot ist, denn nun ich brauche nicht länger Angst vor ihm zu haben und jetzt bitte ich sie darum mein Haus zu verlassen...“ Sie stand auf „...sofort!“
 

22 Uhr. Zeit ihre Show zu beginnen. Kagome betrachtete sich ein letztes mal im Spiegel. Sie trug ein eng anliegendes Oberteil in einem durchsichtigen Rot mit sehr dünnen Trägern. Am Dekolleté war feine schwarze Spitze, welche die Sicht zu ihren Brüsten, die an den Brustwarzen mit jeweils zwei über Kreuz gelegten schwarzen Klebestreifen bedeckt waren, frei legte. Dazu ein Spitzenhöschen und Strapse sowie hohe Lackstilettos – wieder in Schwarz. Ihre Haare fielen offen auf ihre Schultern. Ihr Make-Up war im Vergleich zu ihren Kolleginnen eher dezent. Sie hatte ein wenig Rouge auf den Wangen. Ihre Augen waren mit Wimperntusche, einen feinem Lidstrich als auch einem Hauch von Lidschatten geschminkt. Und was auf keinen Fall fehlen durfte war der tiefrote Lippenstift. Sie nahm einen Schluck Wasser, dann ging es auch schon auf die Bühne. Denn die lüsternen Männer warteten bereits.
 

Sie begann zu tanzen. Und wie sie das tat. Sie bewegte sich mit der Geschicklichkeit einer Athletin. Sie hatte die Eleganz einer Mätresse und besaß das Können einer Kurtisane. Aber der Ausdruck in ihren Augen blieb vollkommen leidenschaftslos. Sie würde keine Lust vortäuschen, wenn sie keine hatte. Jedoch störte dies die Männer bei weiten nicht. Es ist schwer nicht zu starren, wenn sie ihren Körper bewegte als hätte sie niemals Liebe kennengelernt. Es gab immer wieder den ein oder anderen Schwindler der versucht hatte ihr Herz zu erobern, doch meist war es vergebens. Sie hatte nie wirklich Glück, konnte nie richtig herausfinden wie man wirklich liebt, sodass es ihr um so leichter fiel sich vor ihrem Publikum zu rekeln und als schließlich das Geld gezählt war, welches hin und wieder in ihr Spitzenhöschen gesteckt wurde – entschloss sie sich ausnahmsweise einen von ihnen mitzunehmen. Viele begehrten sie, dabei gab es zu genüge bessere in ihrem Milieu. Denn während des ganzen „Liebesspiel“ gab sie sich selbst keinerlei Mühe. Sie ließ einfach mit sich machen. Vielleicht war es das, was den Männer gefiel mit – einer Frau wie ihr machen zu können wonach es ihnen beliebt. Wobei eine Sache stets verboten war: Küsse auf den Mund. Diese waren ihr auf unerklärliche Weise nicht recht. Sie gingen ihr irgendwie zu weit.
 

Es musste einfach an ihrem Aussehen liegen. Als kleines Mädchen war sie bereits wunderschön – zumindest hatte das ihr Vater immer gesagt. Dann als sie älter, erwachsen geworden war gab es keinen Mann der nicht ihrem Zauber erlag, sie nicht länger als 5 Sekunden anblicken konnte ohne dabei nervös zu werden. Doch sie selbst konnte damit nichts anfangen. Außerdem ließ sie das „Liebesspiel“ – welches bei den meisten ein Feuer entfachte – kalt. Deshalb war sie auch immer heilfroh wenn sie irgendwann in der Nacht oder auch manchmal erst bei Morgengrauen wieder in der Bahn saß, auf dem Weg zu ihrer Wohnung. Vollkommen allein.
 


 


 

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3.

(http://www.4shared.com/video/4oCpV2vM/Beyonce_ft_Shakira_-_Beautiful.html » die Melodie zum Tanz [Beyonce feat. Shakira - Beautiful Liar Instrumental Version])
 

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„Ich bin wieder da!“ rief Inuyasha durch seine Wohnung, während er die rote Krawatte seines Anzugs lockerte.
 

Die Wohnung besaß ca. 102 m². Vorhanden waren ein großes Wohnzimmer mit einem hellen Laminatboden. Ausgestattet war es mit einer ledernen Couch in Beige sowie einem eckigen Glastisch, der an der Tischplatte silbern umrahmt war und auf einem weißen Teppich lag, als auch einen 96 Zoll Flachbildfernseher inklusive HiFi-Anlage angebracht auf einer dunkelbraunen Kommode. Das Weiß der Wände wurde durch waagerecht laufenden Farbbalken in einem warmen Braunton durchbrochen. Die geräumige Küche war modern eingerichtet. Toilette und Badezimmer waren getrennt. Beide waren beinahe komplett in verschiedenen – matten und glänzenden – Blautönen - mosaikartig gefliest. Das Badezimmer hatte eine durch Milchglas separierte Dusche und eine große Badewanne. Zudem gab es 2 Waschbecken, welche in Marmor.ähnlichem Gestein eingebaut waren, über ihnen war ein gräuliches Regal wie auch ein länglicher Spiegel der die Fläche der oberen Hälfte der Wand zu beiden Seiten einnahm. Die vordere Wand des Schlafzimmer, an der auch das Doppelbett lag war Flieder-farbig, der Rest wieder weiß. Zum Fußbett hin stand ein weiß-glänzender Schiebeschrank. Rechts zum Bett war eine Kommode, über ihr hing ein Spiegel der einen antik wirkenden Rahmen hatte. Außerdem besaßen sie ein einfach gestaltetes Gästezimmer sowie eine Terrasse zu der man durch das Wohnzimmer gelangen konnte.
 

Inuyasha war soeben aus der Arbeit gekommen, die jedoch leider Gottes noch nicht zu Ende war. Er würde gleich erneut raus müssen. Aber vorher würde er sich eine erfrischende Dusche gönnen und etwas essen. Er konnte nur hoffen, dass Kikyo was gekocht hatte.
 

„Schön, Ich muss jetzt aber weg!“ ertönte auch schon die Stimme seiner Liebsten aus der Küche. Er ging zu ihr. Sie stand an der Küchenzeile , machte gerade die Kaffeemaschine an. Er trat von hinten auf sie zu. Seine Arme schlangen sich um ihre Taille, drückte sie fest an seine Brust. Er vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge, verteilte kleine Küsse darauf.
 

„Du willst doch nicht ernsthaft gehen“ raunt er.

„Ich muss“

„Muss du nicht. Was hältst du davon mit mir unter die Dusche zu springen?“ flüsterte er ihr mit verführerischer Stimme ins Ohr.

„Nichts lieber als das. Aber ich bin verabredet und bereits spät dran. Heute Abend, versprochen“

„Heute Abend bin ich aber nicht da!“

„Dann verschieben wir es auf ein anderes Mal“

„Ich will aber nicht ein anderes mal. Ich will jetzt“ beschied er ihr. Er begann an ihren Ohrläppchen zu knabbern, entlockte ihr ein leises Aufstöhnen. Doch sie hatte keine Zeit mehr. Ihre Verabredung wartete. Sie riss sich aus seinem Griff los, drehte sich zu ihm um.
 

„So leid es mir tut, mein lieber Inuyasha. Ich habe keine Zeit.“

„Hast du denn wenigstens was zu essen gemacht?“ fragte er enttäuscht.

„Nein. Aber ich habe beim Lieferservice angerufen und dir deine Lieblingsramen bestellt. Die müssten in ungefähr 'ner halben Stunde da sein. Außerdem habe ich dir schon mal den Kaffee aufgesetzt. Toll, nicht?“

„Super toll...wow..Ich bin begeistert.“ sagte er ernüchternd. Die Ironie war nicht zu überhören.

„Bis später“
 

Sie ging aus der Küche zur Garderobe an der Haustür. Schnell zog sie ihre Halbstiefel und streifte sich den violetten Trenchcoat über. Die Abende kühlten trotz des beginnenden Sommers zu sehr ab, als dass sie allein mit ihrem gelben,dünnen Strickkleid und schwarzen Strümpfen hätte raus gehen können. Inuyasha verschwand in des ein wenig angesäuert in der Dusche. Sie hätte zumindest was für ihn kochen können! Das war ja wohl kaum zu viel verlangt!
 

Der Stripclub „Obsessed“ war berühmt berüchtigt für seine erotisierenden Tanzeinlagen, für seine edle Einrichtung und den mindestens genauso edlen Getränken mit dem entsprechenden Preis, die ausgeschenkt wurden. Er war Treffpunkt Nummer 1, wenn es um die Abschließung illegaler Geschäfte ging. Und heute Abend an dem es unter dem Motto Oriental Night stand würde er dem „Obsessed“ einen Besuch abstatten.
 

Inuyasha richtete ein letztes Mal seine Kleidung, dann ging er rein. Er trug dunkle abgewetzte Jeans, ein helles Hemd, das jedoch nicht in die Jeans gesteckt worden war, darüber eine schwarzbraune Weste. Die oberen Knöpfe waren geöffnet und die Ärmel hochgekrempelt. Dazu schlichte Lederschuhe. Er konnte im Grunde tragen was er wollte, es gab letztlich keine Frau die seinen Charme nicht erlag. Sein silbern schimmerndes Haar reichte ihm fast bis zu den Schultern und schmiegte sich etwas wuschelig an seine fein gemeißelten Wangenknochen. Er hatte wohlgeformte Augen, welche von einem flüssiges Gold waren, dass jeder in ihnen versank und Lippen, die geradezu zum Küssen geschaffen waren. Sein Körper kam den eines Adonis gleich. Seine Haltung strahlte vor Anmut. Inuyasha nahm in einem der dunklen Ledersesselplatz direkt vor der Bühne, welche noch von einem schweren Vorhang zugehalten worden war. Jetzt brauchte er nur noch zu warten bis seine Verdächtigte ihre Show begann. Da er inzwischen wusste wie sie aussah war es ein leichtes sie zu erkennen. Eine Kellnerin mit blonden Haaren und eisblauen Augen kam auf ihn zu. Sie trug eine pinke Korsage, die so eng anlag, dass man glaubte, dass ihre Brüste jeden Moment raus platzen könnten, dazu einen String und reichlich hohe Lackoverknees.
 

„Kann ich dir was bringen, Süßer?“ fragte sie mit verruchter Stimme.

„Ein Martini Dry“ antwortete er mit einem Lächeln.

„Kann ich sonst noch was bringen?“

„Nein, danke“

„Okay, dein Getränk wird gleich da sein. Wenn was sein sollte ruf mich einfach. Ich heiß Sunny“ Bevor sie ging, zwinkerte sie ihm noch zu.
 

Eine dreiviertel Stunde und zwei weitere Martini Drys später war es soweit, gespannt blickte er auf die Bühne.
 

„Meine verehrten Herren, es ist an der Zeit unsere Show zu beginnen, die heute unter einem orientalischen Stern steht. Eröffnet wird sie von unserer herzallerliebsten Blume der Versuchung Kagome, die ihnen den Tanz mit dem Sieben Schleier vorführen wird. Ich wünsche viel vergnügen beim zu schauen“ hieß es durch die Lautsprecheranlagen, dann öffnete sich der Vorhang.
 

Kagome stand mit dem Rücken zum Publikum. Sie trug einen Pailletten besetzten BH und einen Pailletten besetzten Rock, der zusätzlich am Saum mit Kupfermünzen besetzt war und gerade so ihren Po bedeckte. Beides in Rotgold gehalten. Zudem war sie in 7 durchsichtigen verschieden farbigen Schleier gehüllt, die sie im Laufe ihrer Show „abtanzen“ würde. Erst als die Musik anfing zu spielen wandte sie sich um.
 

Kagome schwang rhythmisch zu der Musik ihre Hüften. Ihre Bewegungen waren weich, schlangenhaft. Sie konzentrierten sich allein auf ihre Mitte. Die Füße folgten dem Grundrhythmus der Melodie, blieben nicht an einer Stelle kleben, während sie die Arme von sich wand, zur Umrahmung des Tanzes dienten. Ihre Hände strichen ihre Seiten entlang, unterstrichen um so mehr ihre Hüftschwünge. Als sie ihre Hüften zittern ließ, klingelten die Pailletten und Münzen. Sie brachte ihren Busen zum beben, sodass es erneut ein Geklingel zu vernehmen war. Allmählich fiel ein Schleier nach dem anderen. Als etwa zweidrittel der Melodie verklungen war fiel auch der letzte Schleier. Sie schmiss sich zu Boden, direkt vor Inuyasha. Langsam schob sie sich auf ihre Knie, wirbelte mit ihrem Haar, als sie ihren Kopf in den Nacken legte, die Hände dabei überkreuzt nach vorne gestreckt. Inuyasha konnte nicht anders als sie fasziniert anzustarren. Es wirkte so betörend sinnlich. Elegant stellte sie sich auf ihre Beine, kehrte ihm den Rücken zu und ging mit dem Hintern wackelnd 3,4 Schritte nach hinten. Abrupt drehte sie sich wieder um, schlug ihre Arme nach vorne. Sie beugte sich zu ihren Beinen, ihre Finger fuhren an ihnen entlang hoch, über ihren flachen Bauch, zu ihrem gelockten Haar hin. Sie vergruben sich darin, nahmen ein paar Strähnen mit als Kagome ihre Arme nach oben übereinander hob. Sie schwang langsam ihre Hüften im Gleichtakt zum Klang der Melodie. Wobei ihre beiden Arme abwechselnd nach rechts und links streckte – einer stets über dem Kopf. Ihre Hände legten sich auf ihre Schenkel und sie wirbelte erneut mit ihrem Haar in der Luft. Schließlich machte sie härtere, rhythmische Bewegungen bis die Melodie gänzlich verklungen war . Ein wenig atemlos blickte sie in das Publikum.
 

„Ich bitte um einen Applaus für unsere Blume!“ kam es aus dem Lautsprechern. Die Männer applaudierten, allen voran Inuyasha. Wer hätte gedacht, dass es sich bei seiner Verdächtigen um so eine Schönheit handeln würde. Ihre langen gelockten Haare waren schwarz wie die Nacht, die Haut so weiß wie Schnee, ihr Körper engelsgleich. Die Augen waren von einem warmen, seltsam vertrauten, sckokoladigen Ton und von üppigen Wimpern umrandet. Ihre blutroten Lippen waren voll und einladend, mit vollendeten Schwung. Der Vorhang schloss sich. Während die nächste Tänzerin angekündigt wurde schlich sich Inuyasha hinter die Bühne in die Garderobe, geraden Wegs zu Kagome, die hochschreckte als sie sich um wandte und er plötzlich vor ihr stand. Flüssiges Gold traf auf schokoladiges Braun. Einen schier endlosen Augenblick waren sie im Blick des jeweils anderen gefangen. Es war Kagome, die schließlich ihre Stimme wieder fand.
 

„Was wollen sie hier? Gästen ist es verboten, hinter die Bühne zu treten!“ fuhr sie ihn fast schon an.

„Kagome, stimmt's?“ sagte Inuyasha anstatt ihr eine Antwort zu geben. Sein Gesicht erwärmte sich zu einem Lächeln, das eine weitere Vollkommenheit entblößte – blendend weiße Zähne.

„Sie haben meine Frage nicht beantwortet!“

„Oh...nun...ja ich wollte fragen ob ich einer ihrer anderen Dienste...“ Er räusperte sich nervös. „..in Anspruch... nehmen darf...kann..?“
 

Kurz überlegte sie. Sie hatte heute kein Geld eingesteckt bekommen, da die Show diesmal unter einem besonderen Motto stand, sodass sie nun weniger als sonst verdient hatte.
 

„Von mir aus“ sprach sie mit einem vielsagenden Lächeln. Kagome führte ihn in eines der Zimmer, die sich im Obergeschoss des Gebäudes befanden. Das Zimmer war in einem gedämpften Licht getaucht. Ein herzförmiges Bett stand in der Mitte. Seitlich war ein kleiner Tisch, auf der eine Obstplatte lag und eine Flasche gekühlter Sekt dazu die passenden Gläser wie auch ein Kästchen mit feinen Schnitzereien in dem die Kondome zur Verhütung waren. Sie quittierte Inuyasha auf das Bett, setzte sich neben ihm.
 

„So, was kann ich denn für sie tun?“

„Gar nichts. Ich will nur reden“ antwortete Inuyasha. Kagome legte verwirrt die Stirn in Falten.

„Reden?“

„Ja, reden“

„Sie wollen Geld für's Reden bezahlen?“

„Genau das will ich“ Kagome schmunzelte.

„Na schön, dann reden wir. Wie ist denn ihr Name?“

„Inu“ Er durfte nur so wenig wie möglich von sich offenbaren, damit sie ja nicht dahinter kam, wer er wirklich ist.

„Inu? Mehr nicht? Sie nehmen mich doch auf den Arm!. Das ist unmöglich ihr richtiger Name“

„Mein halber richtiger Name“

„Und wann erfahre ich die andere Hälfte?“

„Wenn ich sie besser kenne.“

„Sie sind mir ein komischer Kauz. Okay, Inu was machen sie denn beruflich?“

„Ich bin Held. Ich befreie die Welt von seinem Ungeziefer“ gab er stolz von sich. Im weitesten Sinne konnte man behaupten, dass seine Aussage der Wahrheit entsprach. Kagome konnte nur schwer ein Aufkichern unterdrücken. Irgendetwas stimmte mit diesem Kerl eindeutig nicht.

„Die ganze Welt?“

„Naja nicht ganz. Aber Tokio ist ja schon großer Teil“

„Achso! Na dann erzählen sie mal was davon! Sie müssen wissen, ich bin morgen mit Superwoman zum Frühstück verabredet, deshalb ist meine Zeit begrenzt“ Sie kicherte leise.

„Sie nehmen mich nicht ernst, Kagome!“ entfuhr es ihm leicht beleidigt.

„Doch...doch ich nehme sie sogar todernst! Verraten sie mir haben sie auch eine Helferhand, ein guter Freund von mir zum Beispiel – sicher kennen sie ihn – er heißt Batman hat einen namens Robin...ist ein ganz netter“ Sie musste sich einfach vor lauter Lachen den Bauch halten, während er sie zwischen zusammengekniffenen Augen anblickte. So süß sie auch lachte, er konnte es auf den Tod nicht leiden ausgelacht zu werden.
 

„Nicht lustig?“ kam es erstickt aus ihrem Gekicher.
 

„Noch nicht einmal im Ansatz!“
 

Sie beschenkte ihn mit einem einsichtigen Lächeln, dass sogar sein Herz kurz unfreiwillig Sprünge machte.
 

„Hach, herrlich! Ich hab schon sehr lange nicht mir so gelacht, aber egal. Was halten sie davon wenn wir das Thema wechseln?“
 

„Ich bitte darum.“
 


 

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4.

Viel Vergnügen beim Lesen ;D

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Er brauchte nur noch aus dem Auto auszusteigen, in das Haus reinzugehen, die Treppen hoch zu seiner Wohnung zu steigen und dann könnte er sich in sein Bett fallen lassen. Doch er war zu faul, als dass er sich auch nur um einen Zentimeter bewegen würde. Er war vollkommen erledigt. Wie lange war er bei seiner Verdächtigen geblieben 1,2 oder doch wirklich ganze 5 Stunden. Er hatte nicht die leiseste Ahnung. Er konnte sich ja noch nicht einmal daran erinnern worüber sie die ganze Zeit geredet hatten. Und das ohne einen erdenklichen Grund, immerhin hatte er außer den 3 Martinis nichts mehr getrunken.Verwunderlich war überhaupt, dass er solange reden konnte sonst war er nämlich nicht so gesprächig. Als er kurz vor Morgengrauen in sein Auto gestiegen war, nachdem er sie nach Hause gefahren hatte, wollte er eine SMS an Kikyo schreiben, damit sie sich keine Sorgen zu machen brauchte. Aber bevor er die SMS verschicken konnte, hatte ihn die Müdigkeit übermannt. Von einer Sekunde zur anderen war er in seinem Auto eingeschlafen. Als er wieder aus seiner überaus unbequemen Schlafposition aufwachte, war die Sonne bereits aufgegangen, die SMS zwar geschrieben, jedoch nicht verschickt. Wie zur Hölle wollte er das Kikyo jetzt erklären!? Tut mir leid Schatz, ich war noch in einem Stripclub und danach bei einer Prostituierten, die ich hinterher noch nach Hause gefahren hab. Da kann ich mir direkt mein eigenes Grab schaufeln! Sie würde definitiv über ihn herfallen. Und das nicht im positivem Sinne. Ganz und gar nicht. Er stieg aus dem Auto, machte die Tür hinter sich zu. Geräuschvoll seufzte er auf. Das kann ja gleich heiter werden!
 

Das unangenehm laute Klingeln ihres Telefons riss sie ziemlich unsanft aus dem Schlaf. Träge befreite sie sich von ihrer dünnen Decke und mühte sich in ihrer blau-weiß karierten Schlafhose und dem schlichten Tanktop dem Telefon entgegen. Wieso um alles in der Welt hatte sie das Telefon auf dem Schuhschrank bei der Haustür platziert? So weit weg von ihrem Schlafzimmer! Sie nahm ab.
 

„Hallo, Kagome Higurashi hier“ sagte sie verschlafen.

„Hey, ich bin's. Wie geht’s?“ antwortete eine muntere Stimme.

„Sango, Herrgott! Warum rufst du so früh an? Ich war am schlafen!“ entfuhr es Kagome etwas gereizt

„Was heißt früh? Hast du schon mal auf die Uhr geguckt!? Wir haben nach 1“ kam es vorwurfsvoll.

„Na und. Für mich ist das früh. Zur Information bei mir ist es gestern Abend eben ein wenig spät geworden.“

„Wie spät denn bitteschön?“

„4Uhr“

„Kagome? 4Uhr, kann nicht dein Ernst sein!? Wie bist um die Uhrzeit nach Hause gekommen?“

„Ich wurde gefahren“

„Und von wem?“ Die Neugierde war nicht zu überhören.

„Verrat ich dir nicht“

„Komm schon! War es ein Typ? Bestimmt. Sah er gut aus, erzähl!“

„Ich sagte doch: Verrat ich dir nicht“

„Aber das war kein Freiar oder? Bitte sag mir nicht, dass du dich auf einen dieser Säcke eingelassen hast? Kagome, ich warne dich! Wehe es war einer von diesen Ekelpaketen!“

„Beruhige dich es war keiner von denen. Was denkst du von mir? So tief bin ich noch nicht gesunken, Sango!“

„Also doch ein süßer Typ?“ Kagome verdrehte innerlich die Augen. So wie sie ihre beste und eigentlich auch einzige Freundin kannte, würde sie nicht eher ruhen, bis sie alles wusste.

„Was hältst du davon wenn wir uns zum Kaffee heute treffen? Dann erzähle ich dir mehr“

„Wenn ich nur auf diese Weise mehr erfahre, okay. Wann?“

„Gegen 6 beim LaVazza?“

„Von mir aus“

„Gut. Also dann, bis nachher. Tschüss“

„Warte, Kagome. Ich muss –“ Zu spät. Kagome hatte bereits aufgelegt. Sie würde sich jetzt erst einmal ein wohltuendes Bad gönnen.
 

„Ich bin wieder Zuhause“ Keine Antwort. Er schloss die Wohnungstür hinter sich. War sie vielleicht gar nicht zu Hause? Wenn es so war, dann hatte er zumindest vorerst seine Ruhe und konnte sich entspannen. Erleichtert atmete er aus. Hastig zog er seine Schuhe aus und schritt in das Wohnzimmer. Er lockerte seinen Gürtel, streifte seine Weste und sein Hemd ab, warf sie achtlos zu Boden, sodass ihm nur noch sein Unterhemd blieb. Er machte sich auf der Couch breit, nahm sich die Fernbedienung, schaltete den Fernseher an. Ach, wie schön es doch sein konnte, wenn sie nicht da war. So ungewohnt friedlich.
 

„Inuyasha!“ ertönte es nach wenigen ruhigen Minuten zischend hinter ihm. Entsetzt riss er die Augen auf. Verdammt! Es wäre auch zu schön gewesen, wäre sie nicht da gewesen. Reumütig drehte er sich zu ihr um, jedoch ohne von der Couch aufzustehen. Seine Lippen formten ein breites Lächeln.
 

„Kikyo, Schatz, Herzchen, Liebe meines Lebens, du hier? Wieso hast du denn nicht geantwortet als ich durch die Wohnung gerufen hab?“ fragte er als wäre er vollkommen unschuldig. Sie blickte ihm durch zusammengekniffene Augen ins Gesicht.
 

„Willst du mir vielleicht etwas beichten, Liebling!“ Die letzten Worte spuckte sie förmlich aus. Inuyasha tat als würde er überlegen.

„Nein, ich ...denke... nicht“ Die Unsicherheit war unüberhörbar. Plötzlich hob sie einen Teller hoch – sie musste ihn wohl die ganze Zeit über in der Hand gehalten haben – und warf in quer durchs Wohnzimmer. Reflexartig ging Inuyasha in Deckung. Der Teller zersplitterte, als er gegen die Wand, über dem Fernseher prallte. Er schaute wieder auf. Kikyo's Züge waren wutverzerrt.
 

„Wie kannst du es wagen mich anzulügen! Ich weiß genau, dass du in diesem Club voll Huren warst!“ fauchte sie.

„Nicht Hurenclub, Kikyo. Es war ein ganz normaler Stripclub. Wobei ich gestehen muss, dass die Einrichtung echt edel war. Fast schon Upperclass“ gab er wie vollkommen ungerührt von sich.

„Inuyasha!“ schrie sie. Wenn Blicke töten könnten. Er wäre spätestens jetzt qualvoll gestorben.

„Schon gut. Beruhige dich. Ich war nur wegen Ermittlungszwecken dort unterwegs. Keine Sorge. Du bist mir immer noch die Beste“

„Und das soll ich dir jetzt abkaufen?“ Selbstgefällig hob sie die Brauen an.

„Wenn du mich wirklich liebst, schon. Außerdem woher weißt du überhaupt, dass ich da war? Spionierst du mit etwa hinter her? Hast du einen Privatdetektiv auf mich angesetzt?“ Ihre Ausdruck veränderte sich schlagartig. Er schien plötzlich nachsichtig. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht - es erreichte jedoch nicht ihre Augen.

„Wenn du sagst, du bist wegen Ermittlungszwecken da gewesen, glaube ich dir selbstverständlich“ Für gewöhnlich ließ sie nie so schnell ab. Doch in diesem Moment war es ihm gleichgültig.

„Schön, dass wir das geklärt haben. Wir haben lange nichts mehr zusammen gemacht.Was hältst du von einem Kaffee im LaVazza, hm?“

„Wir haben doch noch Freitag, musst du nicht arbeiten?“

„Nein“

„Hast du dir frei genommen?“

„Nein“

„Das bedeutet Ärger am Montag“

„Jap“
 

Es war bereits nach 13 Uhr und er hätte bereits um 9 Uhr im Büro sein müssen. Zudem hätte er schon um 14.30 Uhr Schluss gehabt. Es würde sich nicht lohnen für eine halbe Stunde zur Arbeit zu gehen. Dafür würde ihm sein Chef am Montag sicherlich die Hölle heiß machen. Er konnte es kaum noch erwarten.
 

„Wie sieht es aus, gehen wir?“

„Können wir machen. Aber nicht jetzt. Lass uns später gehen. Außerdem brauchst du ein Bad. Du stinkst nach Hurenclub“

„Es ist noch immer ein Stripclub, Kikyo“ sprach er besserwisserisch. Innerlich verdrehte er die Augen.
 

Kagome trug eine enganliegende dunkle Röhrenjeans, eine hellblaue Bluse, die an den oberen Knöpfen beidseitig mit Rüschen besetzt war, dazu schlichte offene Schuhe in Weiß mit hohem Absatz. Sie wartete jetzt seit 15 Minuten vor dem Café LaVazza. Sango kam nicht pünktlich. Wieder einmal. Aber sie konnte im Grunde nichts dafür. Seit sie vor 2 Jahren einen Sohn bekommen hatte, war sie ständig auf Trab. Sie kannten sich schon von klein auf. Einst hatten sie in der selben Nachbarschaft gelebt. Als alles noch gut war. Sango war immer wie eine große Schwester für sie gewesen, hatte stets zu ihr gehalten. Ihre Persönlichkeit, ihre Lebensweise nie angezweifelt. Sie war etwa zweieinhalb Jahre älter als sie selber, glücklich verheiratet und Mutter. Bis vor ihrem Mutterdasein hatte sie erfolgreich bei einer Werbeagentur gearbeitet. Sie besaß so ziemlich das Leben, welches sie gerne haben würde. Aber sie war keines Falls neidisch auf ihre Freundin. Überhaupt nicht. Ihre Freundin hatte es sich nämlich verdient.
 

„Kagome!“ rief eine atemlose Stimme. Kagome blickte auf. Sango kam – in ihrem beigen Wollkleid, den schwarzen Nylonstrumpfhosen und Ballerinas – etwas gehetzt auf sie zu.

„Na, haben wir den Weg hierher auch einmal gefunden“ sagte sie belustigt.

„Ha.ha. Ich hab einen Sohn und einen faulen Mann zu Hause. Was will man da erwarten“

„Ich hab dich ja gewarnt: Finger weg vom Schürzenjäger Miroku. Jetzt hast du den Salat“

„Übertreib' nicht. Glaub mir Miroku ist ein ganz toller Ehemann“

„Ist er das, Fr. Hanasaki?“ Ungläubig legte Kagome ihre Stirn in Falten.

„Ja das ist er und in manchen Bereichen mehr als nur toll, falls du verstehst“ Sango zwinkerte ihr vielsagend zu. Ein klein wenig angewidert verzerrte sie ihr Gesicht. Sie konnte dieses Vergnügen, das man dabei haben soll schlichtweg nicht nachempfinden.

„Zu viel des Guten, Kagome?“

„Viel zu viel“ Kurz lachte Sango.

„Sollen wir rein gehen, Kaffee trinken?“

„Bitte“
 

Sango und Kagome setzten sich an einen der runden Zweiertischen, welche sich in der Mitte des mediterran eingerichteten Cafés standen. Gleich danach kam auch schon ein Kellner und nahm die Bestellungen auf. Sango bestellte sich einen Cappuccino, während Kagome sich einen Latte Macchiato wie auch ein Stück Käsekuchen bestellte.

„So jetzt erzähl! Wer ist dieser geheimnisvolle Typ?“

„Ein Besucher des Clubs“

„Du meintest doch es sei keiner von diesen Säcken. Kagome halte dich von diesen Vollidioten fern. Ich als deine beste Freundin, weiß das am besten“

„Sango er ist keiner dieser Ekelpakete. Er ist ganz anders. Nett und freundlich“

„Und am Ende schickt er dich auf den Strich.“

„Sango! Also bitte! Jetzt bist du diejenige die übertreibt. Du kennst ihn doch gar nicht“

„Und du schon oder wie?“

„Zumindest besser als du ihn kennst“

„Ach so!“

„Er ist nicht wie die anderen Männer. Er wollte mir nicht an die Wäsche, Sango“

„Was denn sonst?“

„Reden“

„Kagome nimm mich nicht auf dem Arm, welcher Mann kommt ins Obsessed um Konversationen zu führen. Jeder Mann ist den Mädchen hinterher.“

„Er nicht“

„Was macht dich da so sicher?“

„Ein Gefühl“

„Das ist doch absurd!“
 

Weshalb um alles in der Welt hatte sie begonnen sich zu rechtfertigen?! Allen voran ihn zu rechtfertigen!? Wenn sie wenigstens etwas von diesem Kerl wollte! Aber noch nicht einmal das war der Fall. Sie brauchte und wollte sich nicht auf ihn einlassen. Sie hatte lediglich den Wert einer Hure. Vielleicht sogar weniger. Aber bestimmt nicht mehr. Immerhin hatte sie obendrein ein Menschenleben auf dem Gewissen. Er konnte ihr vollkommen gleichgültig sein.
 

Inuyasha trat mit Kikyo zusammen in das Café. Er schaute sich nach einem geeigneten Sitzplatz um, während Kikyo kurz auf die Toilette gehen wollte, da erblickte er sie. Seine Verdächtige. Was machte sie hier!? So liebreizend, sie ihm auch gewesen war und auch jetzt noch erschien, sie durfte ihn auf keinen Fall entdecken, geschweige denn ansprechen. Vor allem nicht wenn Kikyo da ist. Sie würde ihm den Kopf abhacken. Aber sie hatte ihn bereits bemerkt, schnell sah er weg.
 

„Ach du scheiße, Sango er ist hier!“ kam es geschockt. Er war tatsächlich hier - sehr zu ihrem Leidwesen.

„Wer?“ brummte sie genervt.

„Das Ekelpaket“ flüsterte sie fast schon panisch.

„Was, wo!?“

„Hinter dir, am Eingang“
 

Sango wandte sich um. Sofort erkannte sie ihn wieder. Sofort wusste sie, weshalb er bei Kagome gewesen war. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er niemals aus reiner Laune heraus in einen Club wie das Obsessed gehen würde. Darüber hinaus wusste sie um den Tod Masaru's Bescheid. Kagome war seine Verdächtige. Ohne Frage. Und so karrieregeil wie dieser Typ war, spielte für ihn Kagome's Unschuld keinerlei Rolle.
 

„Kagome?“

„Ja?“ Sango wendete sich wieder ihr zu.

„Du musst mir etwas versprechen: Hände weg von diesem Kerl! “

„Wieso?“

„Du wirst dir nur die Finger an ihm verbrennen, glaub mir“

„Aber –“ Das sie sie aber auch nie aussprechen ließ!

„Kein Aber. Lass es einfach. Du weißt ich will nur dein bestes. Ich würde dir nie zu etwas raten was dir schadet, verstanden! Also versprich es mir“
 

„Versprochen. Ich hätte eh nichts von ihm gewollt. Man muss sich doch nur mal meinen Beruf anschauen.“ antwortete Kagome zögerlich.

„Kagome, wie oft habe ich dir schon erzählt, dass die inneren Werte zählen?"

„Zu oft"

„Warum hörst du dann nicht auf mich! Ich wette es gibt keinen Mann hier der dir nicht sofort zu Füßen liegen würde!"

„Na klar"

„Du glaubst mir nicht? Okay. Siehst du den schnuckeligen Kellner dahinten?" Sango deutete mit dem Finger auf einen jungen Mann. Kagome drehte sich um.

„Meinst den mit den braunen Locken und grünen Augen?"

„Ja, genau den mein ich. Ich wette wenn du ihn nur lang genug anstarrst, wirst du ihn vollkommen nervös machen"

„Werde ich das?" sagte Kagome mit einem verschmitzten Grinsen.

„Ja, das wirst du."

„Okay, dann probieren wir es doch mal aus" Ihr Grinsen wurde breiter.
 

Kagome blickte erneut zu dem jungen Mann rüber. Mit einem Hauch von Schmacht sah sie ihm unentwegt direkt in die Augen. Der junge Mann schaute verunsichert um sich. Meinte sie wirklich ihn? Er versuchte sich ihrem Blick zu entreißen, immerhin hatte er die Bestellungen an den Tisch, der Gäste zu bringen. Also sah er weg und ging weiter. Es dauerte nur 2,3 Herzschläge, da schaute er wieder Kagome an. Deren Blick immer noch unverwandt auf ihm lag. Spätestens da hatte sie ihn mit ihrem verführerischen Blick gefangen genommen. So geschah das was geschehen musste. Er lief gegen einen der Geschirrwagen, stolperte vornüber zu Boden. Das Klirren von zerbrechenden Glas war zu vernehmen. Schleunigst wandte sich Kagome wieder Sango zu.
 

„Was hab ich dir gesagt?" Kagome antwortete nicht, stattdessen kicherte sie leise.

„Hast du das gesehen, Sango?"

„Ja unser Schnuckel hat Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. Er hat dir wortwörtlich zu Boden gelegen"

„Und wie er das getan hat! Obwohl ganz so zu meinen Füßen hat er dann auch nicht gelegen" Nun begann auch sie zu lachen.
 

„Ich glaub diesen Spaß sollten wir uns öfters erlauben" meinte Sango schließlich.

„Ja, das glaube ich auch"
 

Natürlich hatte Inuyasha sich die ganze Szenerie mitangesehen. Und er musste unweigerlich zugeben, dass es recht amüsant gewesen war. Anscheinend hatte es seine Verdächtige faustdick hinter den Ohren. Wobei die Reaktion des Kellners auf sie bei ihrem Aussehen eigentlich nicht überraschend sein sollte. Es würde sicherlich noch das ein oder andere ereignisreiche Treffen mit ihr folgen.
 

„Du stehst ja immer noch da! Du wolltest uns doch einen Sitzplatz suchen!?" fuhr Kikyo Inuyasha an undriss ihn damit aus seinen Gedanken.

„Ich weiß. Können wir bitte in die Raucherlounge gehen? Ich könnte eine Zigarette echt gut vertragen"

„Wenn's sein muss" Besonders zustimmend klang sie nicht. Inuyasha legte eine Hand auf ihren Rücken und führte sie in Richtung der Raucherlounge.
 

„Stell dich nicht so an" sagte er scherzend mit einem liebevollen Lächeln.
 

Nun hatte sie einen weiteren Grund, um noch nicht einmal im Geringsten Hoffnung aufkeimen zu lassen. Erstens sie war lediglich eine Hure. Zweitens er war wie es schien glücklich vergeben. Sie konnte nur beten, dass er nicht ein weiteres mal aufkreuzen würde. Denn sonst würde ihre - wie sie empfand grundlose - Enttäuschung schnell zur begründeten Wut umschlagen. Sie hasste untreue Männer und das würde sie ihm dann auch gefälligst zeigen.
 


 


 

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5.

Nur mit einem weißen Handtuch bekleidet stand Inuyasha vor dem Waschbecken in seinem Badezimmer. Einzelne Tropfen von Wasser perlten über seinen Körper. Er wusch sein Gesicht mit eiskaltem Wasser. Dem Himmel sei Danke es war Freitag! Die Woche war endlich vorüber. Herr Osakawe hatte seinem Ruf als unbarmherzigen Chef alle Ehre gemacht. Selbstverständlich blieb sein unentschuldigtes Fehlen am Freitag nicht unbemerkt. Herr Osakawe wusste darum und hatte ihm eine dementsprechend gehörige Lektion erteilt. Ganz viel Papierkram, der zu bearbeiten war und noch viel mehr Überstunden. Es gab nicht einen Tag an dem er nicht vor 20:00 zu Hause gewesen war und selbst dann war die Arbeit längst nicht zu Ende. Seine letzten Tage bestanden einzig und allein aus arbeiten, essen, arbeiten, schlafen, arbeiten, essen, arbeiten, schlafen, arbeiten... und immer so weiter. Er konnte nur hoffen, dass Herr Osakawe ab Montag ihm gegenüber nicht mehr so streng war. Er musste sich einfach wieder einkriegen, immerhin war er einer der Besten, wenn nicht gar der Beste. Außerdem hatte er sich dem Mordfall Masaru zu widmen. Seine Tatverdächtige hatte noch nicht gestanden. Wie denn auch, wenn er sich mangels Zeit nicht weiter so mit ihr beschäftigte, dass er ihr auch ein Geständnis entlocken konnte!?
 

Wobei wenn er es sich recht überlegte? Irgendwie wäre es Schade um ein Geständnis. Er wusste nicht viel über sie, dennoch hatte sie ein gewisses Bild von ihr in ihm entstehen lassen. Dieses Bild würde mit einem Geständnis zerstört werden. Er hatte sie zwar nur einmal getroffen – vom Wiedersehen im Café mal abgesehen, sie hatten ja nicht einmal miteinander geredet geschweige denn sich begrüßt – aber der Eindruck, den sie beim ihm hinterlassen hatte war – Beruf hin oder her – ganz nett. Sie schien zu zerbrechlich, zu süß, als dass sie jemals einen Menschen töten könnte. Jedoch waren es zumeist die Unscheinbaren, die die größte Anzahl an Leichen im Keller vorzuweisen hatten. Es kam nicht selten vor, dass genau die Menschen von denen es man am wenigsten erwartet hätte, die zu Missetaten neigten. Doch eigentlich konnte es ihm vollkommen gleichgültig sein ob sie nun schuldig war oder nicht. Wie auch immer es enden sollte, sobald der Mordfall gelöst war, würde sie nicht länger existent für ihn sein. Denn er achtete stets konsequent darauf Berufsangelegenheiten vom Privatleben zu trennen.

Da er aber in keinem Fall, die Lösung des Mordfalls umgehen konnte, würde er heute dem Obsessed erneut einen Besuch abstatten. Immerhin musste er mit seinen Ermittlungen vorankommen. Sonst würde Herr Osakawe ihm die Hölle heiß machen. Darauf konnte er gut und gerne verzichten.
 

Es war 23 Uhr und Kagome war nun mehr seit etwa 3 Stunden im Obsessed und legte einen erotisierenden Tanz nach dem anderen ein. Es dauerte nicht mehr lang bis sie für heute Schluss haben würde. Sie ging noch ein letztes mal hinter die Bühne, zu den Garderoben um ihr Outfit zu wechseln. Das Outfit diesmal bestand aus einer matten Lederpanty in Schwarz, dessen Schnüre vorne geöffnet waren. Dazu ein enganliegendes Korsett in dunklem violett, welches einen äußerst großzügigen Ausschnitt besaß, selbst wenn die Sicht zu ihren Brustwarzen verwehrt blieb. Darüber hinaus trug sie eine elegante Strapse und Stiletos mit beachtlichen Absatz. Ihr Haar war in Wellen zu einer Seite gekämmt. Die Lippen mit einem knallroten Lippenstift betont. Die Augen waren eher dezent mit Wimperntusche und Eyeliner geschminkt worden. Auf ihren Wangen legte sie einen Hauch von Rouge auf. Als sie schließlich fertig war ging es zurück zur Bühne.
 

Inuyasha atmete einmal tief durch bevor er das Obsessed betrat. Er trug eine dunkle abgewetzte Jeans als auch ein legeres weißes T-Shirt mit einem verspielten Aufdruck. Dazu schlichte Sneakers. Er hatte sich heute nicht besonders herausgeputzt, da er weder die Lust noch die Zeit dazu hatte, nachdem er bis vor einer Stunde noch auf der Couch geschlafen hatte. Jedoch sollte dies die Damen bei seinem Charisma nicht weiter stören. Er nahm fast wie gewohnt wieder in einem der dunklen Ledersessel direkt vor der Bühne platz und begann zu warten. Sein Warten fand nur wenige Minuten später ein Ende. Seine Verdächtige trat auf die Bühne und ihr Aussehen verschlug ihm die Sprache. So sehr er sich auch dagegen sträubte, so verrucht es auch sein mochte, auf gewisse Weise gefiel ihm das was sie trug. Es sah schlichtweg heiß aus.
 

Ein kurzer unscheinbarer Blick über das Publikum reichte aus, um ihn zu entdecken. Er hatte sich tatsächlich hierher getraut! Entrüstet riss Kagome die auf. Sie blickte ihn direkt an und ihr Blick verhieß nur Ungutes.
 

Inuyasha hingegen schien verwirrt. Bildete er es sich nur ein oder funkelte da etwa doch Zorn in ihren Augen? Ehe er weiter darüber nachdenken konnte, begann auch die Musik. Sie fing an zu tanzen.
 

Jedoch nicht wie er sie das erstes mal erlebt hatte. Nicht das ihre Bewegungen schlecht waren. Das waren sie nämlich ganz und gar nicht. Ansonsten würde es ihn ja wohl auch nicht so faszinieren. Aber irgendwie erschienen sie heute anders. Sie waren nicht so weich wie beim letzten mal. Sie waren eher aggressiv. Als würde sie durch den Tanz ihre Wut entladen wollen. Zudem besaßen ihre Bewegungen und vor allem ihr Ausdruck Feuer. Echtes Feuer. So kam es ihm zumindest vor. Auch wenn ihm der Unterschied erst jetzt auffiel, aber dieser Tanz hatte ihm Gegensatz zum anderen Gefühl in sich, sodass es umso mehr Gefallen daran fand.
 

Er konnte einfach nicht anders als bei ihrem Anblick blöd zu grinsen. Ja, diese Frau hatte es höchstwahrscheinlich in sich. Sie war bestimmt nicht auf den Mund gefallen. Keine Frau die sich herum kommandieren ließ. Sie gehörte sicherlich zu den Frauen die einerseits zart, liebevoll, sanft und ruhig waren, aber andererseits temperamentvoll veranlagt waren und des öfteren mal explodierten, wenn man ihnen zu nahe trat oder ihnen gegenüber beleidigend wurde. Er sollte besser auf der Hut sein, stets darauf bedacht nichts falsches zu sagen geschweige denn zu tun, sonst könnte es ganz schön unangenehm werden.
 

Und dann dieser Beruf. Das passte alles nicht zusammen. Diese Süße und dieses Ungezügelte, die Sünde und die Unschuld, die von ihr aus ging. Dieser Frau gehörte zweifellos nicht zu den Frauen mit denen er für gewöhnlich zu tun hatte. Sie war etwas besonderes. Ein ungeschliffener Diamant, wie er empfand.
 

Nach einer halben Stunde war seine Verdächtige fertig und verschwand hinter der Bühne. Wieder folgte er ihr unbemerkt. Bei der Garderobe stellte er überraschenderweise fest, dass sie plötzlich nicht mehr da war. Wo war sie hin? Perplex schaute er um sich.
 

„Verschwinden sie, sofort!“

Erschrocken fuhr er herum. Sie stand hinter ihm. Inuyasha wandte sich ein wenig wütend zu ihr um.
 

„Müssen sie sich zu hinterrücks an mich schleichen?! Was sollte dieser Mist!?“ sagte er deutlich gereizt.

„Was der Mist soll? Habe ich denn nicht beim letzten mal gesagt: Besuchern ist der Zutritt hinter die Bühne verboten!“

„Na und. Das entschuldigt ihr Verhalten nicht! Was glauben sie wer sie sind?!“

„Jemand, der gleich den Sicherheitsdienst ruft wenn ein gewisser Fremdgeher nicht sofort abhaut!“

„Ich, ein Fremdgeher?“ empörte er sich.

„Ja, sie haben schon richtig gehört. Sie sollten sich was schämen. Kommen hierher, obwohl sie eine Frau haben. Leute wie sie sind das Letzte. Abschaum bestenfalls. Typen wie sie spielen ihren Frauen nur etwas vor und betrügen als wäre es das normalste auf der Welt. Und jetzt verschwinden sie gefälligst bevor ich mich noch ganz vergesse!“ zischte sie.

„Ersten ich bin kein Fremdgeher. Zweitens wer gibt ihnen das Recht so über mich zu richten wenn sie mich noch nicht einmal wirklich kennen. Sie sollten am besten wissen was es heißt mit Vorurteilen behaftet zu werden. Drittens selbst wenn es so wäre, was hat sie das zu interessieren. Außerdem haben wir lediglich geredet!“

„Sie schauen sich die Show an, das reicht schon aus!“

„Dann schaue ich mir eben die Show an. Ich bin eh in keiner festen Beziehung“ log er ganz unverfroren.

„Lügner sind wir also auch noch. Ich hätte von Anfang wissen müssen, dass mit ihnen was nicht stimmt. Ich hab sie doch gesehen mit ihrer Freundin!“

„Sie meinen die Frau im Café?“

„Richtig, mein Herr! Ganz schön hell in der Birne sind sie wohl auch nicht“

„Ausnahmsweise werde ich ihre Aussage aber auch alle anderen Beleidigungen überhören. Und zur Information diese Frau war meine Schwester, verstanden! Sie war meine Schwester“
 

„Wer's glaubt wird selig“ antwortete sie selbstgefällig. Jetzt reichte es aber! Was genug war war genug.
 

„Wissen sie was: glauben sie was sie wollen! Ich werde mich nicht weiter auf sie einlassen. Ich weiß gar nicht weshalb ich mich überhaupt vor ihnen rechtfertige. Als hätte ich das nötig! Ich gehe jetzt!“
 

Inuyasha wandte sich von ihr ab und entfernte sich eiligen Schrittes von ihr.
 

„Bleiben sie stehen! Ich bin noch nicht fertig!“

„Das kann mir am aller wertesten vorbei gehen; Kagome! Haben sie jemals über ihre Worte nachgedacht?! Mich einfach zu beleidigen und mir irgendwelche Dinge unterstellen ist ja wohl unverschämt! Dumme Gans!“

„Wie war das? Haben sie mich gerade dumme Gans genannt?!“ kam es entrüstet. Zur Hölle, was bildetete dieser Typ sich ein, das er glaubt er könnte sie so anmaßen!

„Auf Wiedersehen!“

„Ich rede mit – “

„Auf Wiedersehen, Kagome!“
 

„Sie meinten wohl: Auf nimmer Wiedersehen!“ rief sie ihm noch hinter her dann war er verschwunden.
 

Wie konnte er es wagen sie einfach als dumme Gans zu bezeichnen! So ein arroganter Mistkerl! Kagome verschränkte die Arme unter der Brust. Ein Seufzer entwich ihr. Ob sie wohl zu weit gegangen war? Sicher nicht. Oder etwa doch?
 

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6.

Es war Montag, Inuyasha saß in seinem Büro. Wie es schien hatte sich die Laune seines Chefs Herr Osakawe besänftigt, denn es gab keinen Berg von Akten, den er zu bearbeiten hatte. Kami sei dank. Nichtsdestotrotz fand er keine Ruhe. Nervös spielte er mit seinem schwarz-silbernen Kugelschreiber, während er starr ins Leere blickte. Die kleine Auseinandersetzung mit seiner Verdächtigen ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Verdammt! In was war er wieder geraten? Er hatte tatsächlich seine Verdächtige vergrault. Wie sollte er nun die Wogen glätten? Wenn Herr Osakawe davon Wind bekam würde er ihn sicherlich einen Kopf kürzer machen. Er hörte bereits seine drohende Stimme in seinem Ohr widerhallen. Als dann plötzlich Herr Osakawe die Tür zu seinem Büro öffnete und sie betrat hatte ihn die Unsicherheit vollends eingenommen. Ganz ruhig was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß...Lüge einfach...
 

„Guten Morgen, Herr Osakawe wie geht’s ihnen?“ Kurz musterte Herr Osakawe Inuyasha. Seine Augen verengten sich, als hätte er bereits eine Vorahnung.

„Lassen sie das!“ sagte er harsch „Kommen wir direkt zum Wesentlichen. Wie weit sind sie?“

„Wie weit mit was?“ fragte er mit gespielter Unwissenheit.

„Verkaufen sie mich nicht für dumm. Ich rede vom Mordfall Masaru Sagoya. Was macht die Tatverdächtige. Ist sie geständig?“

„Gute Frage. Also was soll ich sagen: es läuft sehr gut....nicht mehr lang...bestimmt...sie kennen mich doch Profis machen keine Fehler...oder? Nicht das ich einen Fehler...gemacht hätte oder so...“
 

Inuyasha schaffte es nicht seine Unsicherheit zu verbergen.

„Was haben sie angestellt, Herr No Taishō?!“

„Ich? Nichts...“

„Herr No Taishō. Ich kenne sie inzwischen gut genug um zu wissen das etwas vorgefallen ist. Also raus damit!“ sprach er diesmal mit Nachdruck. Er konnte Herr Osakawe schlichtweg nicht anlügen. Da war etwas in seinem Blick, in seinen Augen, was absolut jeden dazu zwang ehrlich ihm gegenüber zu sein.

„Nun ja...sagen wir mal so es gab da einen klitzekleinen Streit zwischen mir und der Tatverdächtigen Kagome Higurashi....Aber ich bin nicht schuld“

„Was haben sie zu ihr gesagt?“

„Nichts was von Bedeutung wäre...."

„Herr No Taisho!" zischte Herr Osakawe mahnend.

„Dumme Gans“ nuschelte Inuyasha halblaut

„Was?“

„Ich habe sie als dumme Gans beschimpft und ein wenig zurechtgewiesen. Mehr nicht“

„Mehr nicht?, Herr No Taisho!“ schrie er fast schon. „Mehr nicht! Sie werden sich gefälligst bei ihr entschuldigen verstanden. Und das sofort!“

„Aber ich habe Arbeiten zu erledigen!“

„Die wird Herr Hanasaki für sie machen“

„Ich habe eine Frau zu Hause, die auf mich wartet.“

„Sie sind verlobt! Nicht verheiratet! Sie gehen jetzt zu unserer Tatverdächtigen und entschuldigen sich bei ihr ohne jeden Umschweif!“
 

„Das können sie nicht verlangen. Sie hat doch angefangen“
 

„Mir ist egal wer angefangen hat. Sie benehmen sich wie ihm Kindergarten! Außerdem bin ich ihr Boss und als ihr Boss ist es ihnen nicht erlaubt mir zu widersprechen. Verstanden!?“
 

„Verstanden“ gab Inuyasha missmutig von sich und ließ sich weiter in seinen Bürosessel sinken.
 

„Gut und wehe sie erlauben sich noch mehr Fehler! Sie wollen doch nicht ihren Ruf als Bester an Herr Onigumo verlieren?“

„Nein, das will ich bestimmt nicht...“ antwortete er - innerlich die Augen verdrehend -, dann war Herr Osakawe verschwunden.
 

Inuyasha seufzte geräuschvoll. Wie konnte ihm überhaupt so etwas derart Absurdes widerfahren! Sonst war er auch nicht so unprofessionell. Das ist doch unmöglich! Aber sie war selbst schuld. In Himmelherrgotts Namen was bildete sich dieses Weib ein, dass sie glaubte ihn so angreifen zu können? Ihn einen Fremdgeher zu nennen ist ja wohl die Höhe! Vollkommen dreist, unverschämt und beleidigend! Er hatte es doch geahnt! Mit dieser Frau war nicht gut Kirschen essen. Wäre sie kein Fall, der gelöst werden musste würde er sich nie, nie, niemals bei ihr entschuldigen. Aber er hatte keine andere Wahl, wenn er vorankommen wollte war eine Entschuldigung zwingend notwendig. Er musste tatsächlich bei dieser dummen Gans um Verzeihung bitten. Dabei war sie diejenige, die nicht ihre Zunge zügeln konnte! Das war nicht fair. Überhaupt nicht!
 


 

Es war Mittag, Kagome kam gerade aus dem Supermarkt, eine braune Papiertüte gefüllt mit Lebensmitteln im Arm als sie plötzlich das Gefühl überkam verfolgt zu werden. Sie schaute leicht verängstigt um sich. Niemand war zu sehen. Dennoch wurde sie dieses Gefühl nicht los. Sie beschleunigte ihren Gang. Als sie glaubte eine altbekannte Stimme zu hören begann sie zu rennen. Ohne dabei zu achten wohin sie lief. Ihr Magen war ein Klumpen blanker Angst. Ihre Hände schweißnass. Ihr Atem ging immer schneller genauso wie ihr Herzschlag. Sie rann in eine der engen Gassen hinein. Atemlos blieb sie einen Moment an einer Wegkreuzung stehen, blickte erneut um sich. Sie tat ein paar Schritte nach hinten. Dann wie aus dem Nichts tauchte er plötzlich auf, die Tüte mit dem Lebensmitteln fiel auf den Boden. Warum war er nicht tot? Womit hatte sie das verdient? Hatte sie nicht bereits genug gelitten?
 

„Habe ich dir nicht gesagt, dass ich dich finden werde, liebste Kagome.“
 

Seine schwarzen Haare waren zerzaust. Das Gesicht verdreckt. Die Kleidung lumpig. In seinen dunklen Augen funkelte Hohn. Seine Lippen waren von einem bösartigen Grinsen umspielt. Blut floss unaufhaltsam über seinen Hals, strömte den dürren Körper hinab und sammelte sich auf dem kalten Boden wieder. Kagome wich weiter zurück. Sie zitterte. Einzelne Tränen stahlen sich aus ihren Augen, über ihre Wangen.
 

„...geh weg...geh weg...du bist tot....also geh endlich weg“ wimmerte sie leise.
 

„Was ist los? Gefalle ich dir nicht mehr?“
 

Er näherte sich ihr. Sie war wie gelähmt, rührte sich nicht vom Fleck.
 

„Ist es das Blut, ekelst du dich davor, hm? Wieso denn Kagome es klebt auch an deinen Händen. Schau sie dir an“
 

Sie blickte auf ihre Hände. Sie schienen wie in Blut getränkt worden, das Blut tropfte von ihren Fingerkuppen.
 

„...nein das kann nicht sein....nein nein...nein...Blut...überall Blut“ flüsterte sie panisch.
 

Sie bewegte ihre Hände, als wollte sie das Blut von ihnen schütteln. Das Blut blieb kleben.
 

„Siehst du, mein Blut klebt auf deinen Händen, auf ewig. Du wirst stets eine Mörderin sein.“
 

„Du lügst.“ Ihre Worte waren nicht mehr als ein Hauch. Sie sah auf „DU LÜGST“ schrie sie. Er war weg. Oder vielleicht doch nicht?
 

Da war wieder dieses unheilvolle Wispern. Sie musste ganz schnell hier weg, bevor er erneut zu ihr kam. Sie lief, wie sie noch nie zuvor gelaufen war. Doch da war dieser Schatten hinter ihr. Wieso ließ er sie denn nicht in Ruhe? Wieso?

„Du wirst mich nicht los, egal wohin du gehst. Ich werde stets bei dir sein“ raunte er in ihr Ohr.
 

Sie rannte aus der Gasse hinaus, zur Schnellstraße ohne dabei die Autos zu beachten. Lautes Hupen ließ sie hochschrecken und mitten auf der Straße stehen bleiben. Sie riss die Augen auf, als sie sah wie ein LKW geradewegs auf sie zu raste. Im nächsten Lidschlag jedoch wurde sie von etwas zu Boden gerissen, prallte hart gegen den Asphalt. Die Wucht des Aufpralls raubte ihr den Atem, sie schnappte nach Luft. Verschwommen erkannte sie eine Gestalt über ihr. Goldene Augen, die ihr irgendwie bekannt waren. Eine drängende Stimme. Jemand der an ihrer Schulter rüttelte.
 

Das Letzte was sie wahrnahm bevor sie sich in der vollkommenen Schwärze verlor war die warme Blutspur die entlang ihrer Schläfe floss und der pochende Schmerz, der sich in ihrem Inneren ausbreitete.
 


 


 

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7.

Das Wispern war verstummt. Nichts als Stille. Zäher Nebel hatte sich über ihre Sinne niedergelassen. Ihre Lider waren schwer und ließen sich kaum öffnen. Mit dem Bewusstsein kam der Schmerz zurück. Da war ein dumpfes Hämmern in ihrem Kopf. Was ist passiert? Wo bin ich hier? Mühevoll setzte sie sich auf. Der Schmerz verstärkte sich für einen kurzen Moment bis er wieder auf ein noch erträgliches Maß herabsank. Etwas benommen schaute sie um sich und an sich herab. Sie war in einem Krankenzimmer, zweifellos. Sie trug auch die Kleidung die für gewöhnlich Patienten eines Krankenhauses trugen. Aber weshalb war sie hier? Das Nachdenken fiel ihr schwer, ließ das Hämmern in ihrem Kopf größer werden. Mit einem Stöhnen presste sie die Finger gegen ihre Schläfe. Doch sie fühlte keine Haut, sondern ein Verband. Was ist bloß geschehen, wieso kann ich mich an nichts erinnern?
 

Das einzige woran sie sich erinnerte waren lediglich Bildfetzen. Gleißendes Licht, das ihr entgegenschlug um keinen keinen Augenblick danach von unendlicher Dunkelheit verzerrt zu werden. Hände die sie berührten. Arme, die sie fest gegen eine Brust drückten. Das Gefühl von Geborgenheit. Eine sanfte Stimme über ihrem Ohr, seltsam tröstend. Dunkelheit in der wieder etwas nach ihr griff. Stille. Und dann dieses Zimmer. Holprig stand sie auf. Obwohl jede einzelne Bewegung wehtat, schritt sie langsam zum Fenster. Sie hatte den Ausblick zu einem Garten. Bäume reihten sich an den Seiten des gepflasterten Fußwegs. Die Wiese hatte die Farbe eines satten Grünes, welches an manchen Stellen von blühenden Blumen durchbrochen wurde. Ein wenig abseits war ein kleiner See auf dem die Enten ihre Runden schwammen. Hier und da eine Bank auf der sich die Spaziergänger entspannen konnten. Wobei alles in der abendlichen Röte der Sonne ertrank. Es wirkte so idyllisch. Plötzlich drangen Stimmen von draußen hinein. Eine glaubte sie zu kennen. Aber woher? Das Hämmern in ihrem Kopf war zu einem bohrenden Pochen angeschwollen. Schlichtweg quälend. Hilflos wandte sie sich um, das Bett schien unendlich weit entfernt. Der Boden unter ihren Füßen schlug Wellen. Sie begann zu taumeln. Sie versuchte sich an der Fensterbank zu stützen, aber ihre Beine gaben unter ihr nach. Sie stürzte mit den Knien zu Boden, vergrub das Gesicht in ihre Hände.
 

„Mach das es aufhört, bitte, mach das es aufhört“ wimmerte sie ganz leise, als wären die Worte nur zur ihr selbst gesprochen.
 

Wie aus dem Nichts wurde die Tür geöffnet. Erschrocken blickte Kagome auf. Eine Frau trat herein. Die braunen Haare waren zu einem Zopf gebunden. Sie hatte eine eher rundliche Gestalt, trug eine einfache Jeans und Bluse. Der weiße Kittel verriet, dass es sich hierbei um eine Ärztin handeln musste. Mitfühlend sahen sie grüne Augen an.
 

„Was machen sie denn da, Frau No Taishō? Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass sie nicht vor morgen früh aufwachen.“
 

Kagome wusste nicht was sie sagen oder tun sollte. Sie war überfordert. Fragend starrte sie die Ärztin an.
 

„Sie armes Ding. Sie müssen sicherlich ganz verwirrt sein. Ich bin Fr. Murakami, ihre behandelnde Ärztin. Na komm lassen sie mich ihnen aufhelfen“
 

Fr. Murakami half ihr auf die Beine und quittierte sie zurück aufs Bett.
 

„Kann ich ihnen etwas bringen. Etwas zu trinken vielleicht?“

„Wasser bitte“
 

Einen kleinen Augenblick verschwand Fr. Murakami. Sie holte eine gläserne Kanne mit Wasser und ein Glas. Als sie schließlich zurück war stellte sie beides auf den kleinen Tisch, der sich gegenüber dem Bett befand und schüttete Wasser hinein, dann reichte sie es an Kagome weiter, die eiligst trank.
 

„Nicht so hastig, sie könnten sich verschlucken oder ihnen könnte gar übel werden und sie würden sich übergeben“ mahnte sie Kagome freundlich.
 

„Wie lange bin ich schon hier?“ fragte Kagome, nachdem das Glas geleert war.

„Drei Tage“

„Was ist passiert?“

„Nun ja, Fr. No Taishō... sie wären beinahe von einem LKW erfasst worden, wäre nicht ihr Mann gewesen. Er konnte sie noch rechtzeitig retten indem er sich samt ihnen zu Boden warf, weg vom LKW. Wobei nichtsdestotrotz auch der Aufprall bei ihnen Spuren hinterlassen hat.“ Irgendetwas stimmte hier nicht. Da war ein Gedanke in ihrem Kopf, ein Widerspruch, den ihr schmerzender Verstand nicht festhalten konnte.
 

„Wie auch immer. Sie können sich glücklich schätzen, so einen Mann wie ihn erwischt zu haben. Er war jeden Tag hier, hat ihre Hand in seiner gehalten und ist ihnen nicht von der Seite gewichen. Er muss sie wirklich lieben“ sagte Fr. Murakami mit einem Lächeln.
 

„Apropos Mann, er wartet draußen. Er müsste inzwischen Wurzeln geschlagen haben. Ich werde ihn rein holen. Sie haben ihren Gattin sicherlich vermisst...“
 

„Ich habe keinen Mann. Ich bin nicht verheiratet“
 

Die Erkenntnis war plötzlich da. Ihre Worte hielten den Redefluss der Ärztin an. Mitleidig betrachtete sie Kagome.
 

„Amnesie! Ich hatte es geahnt. Nur gut das ich ihrem Mann davor gewarnt habe. Vertrauen sie mir aber, sobald sie ihn sehen, können sie sich wieder erinnern. Wenn man allein schon sieht wie rührend er um sie besorgt war. Also wenn man da nicht von wahrer Liebe reden kann“
 

„Ich habe keinen Mann“ beharrte Kagome weiter. Oder ? Ein Arm legte sich mütterlich um ihre Schulter.
 

„Sie werden sehen. Ich werde ihn jetzt holen gehen, ja?“

„Nein, ich...“

„Nur keine Angst. Alles wird gut, versprochen! Ich bin gleich wieder da“
 

Mit schnellem Schritt ging Frau Murakami aus dem Zimmer. Kagome zog die Beine an und schlang die Arme darum. Ich bin nicht verheiratet oder etwa doch? Mit wem soll ich denn bitteschön verheiratet sein. Aber was ist wenn der Aufprall wirklich jede Erinnerung gelöscht hat. Nein! Nein! Ich bin nicht verheiratet! Was geht hier vor?
 

Mit einem Stöhnen lehnte sie die Stirn gegen die angewinkelten Knie. Ihr Kopf drohte zu platzen. Der Schmerz füllte ihre Augen mit Tränen. Sie saß völlig reglos, weigerte sich zu denken bis sich Stimmen und Schritte näherten. Dann strich sanft eine Hand über ihr seidenschwarzes Haar.
 

„Kagome?“
 

Als sie ihren Namen hörte, war mit einem Mal wieder alles da. Zusammen mit der Erleichterung stieg Wut in ihr auf. Wie konnte er es wagen!? Vorsichtig hob sie den Kopf an, schaute direkt in goldene Augen, die sie mit Wärme betrachteten des Mannes, der neben ihr hockte und schlug ihm

mit aller Kraft ins Gesicht. So schnell wie die Verblüffung seinerseits gekommen war im ersten Moment verschwand sie auch wieder. Zu einem zweiten Schlag würde sie nicht kommen. Ihre Hände waren in seinen gefangen.
 

„Du dreckiger Lügner. Fass mich nicht an!“ kreischte sie, während sie versuchte sich von seinem Griff zu lösen. Nur am Rande bemerkte sie die Verbände an seinen Händen und die Schürfwunde auf seiner Wange.
 

„Ich bin nicht deine Frau. Was fällt dir eigentlich ein?! Weißt du überhaupt was du mir angetan hat? Verfluchter Mistkerl! Ich dachte ich sei verrückt! Lass mich los!“
 

Völlig unbeeindruckt von ihrem Gezappel stand er samt ihr auf. Seine Hände öffneten sich so abrupt, dass sie zu Boden fiel, da sie ihr Gleichgewicht verlor. Er beugte zu ihr vor, versperrte somit der entsetzten Ärztin die Sicht.
 

„Noch ein falsches Wort, Kagome und du wirst es bereuen!“ zischte er kaum hörbar, bevor er seine Arme unter sie schob. Er hob sie hoch.
 

Der Zorn in seinem Gesicht brachte Kagome zum verstummen. Kein Wort traute sich mehr über ihre Lippen zu kommen.
 

„Du bist immer noch verwirrt von dem Sturz. Es ist besser wenn du dich noch etwas ausruhst. Du wirst dich schon noch an mich erinnern. Du wirst sehen, Liebes, morgen wird die Welt wieder ganz anders aussehen“ fuhr er diesmal lauter fort, während er sie ins Bett legte, sie zu deckte.
 

„Schlaf jetzt. Ich werde morgen wieder kommen. Bis dahin wirst du dich ganz bestimmt beruhigt haben“
 

Seine Lippen formten ein vermeintlich liebevolles Lächeln. Seine Finger fuhren durch ihr Haar. Er beugte sich erneut zu ihr vor, hielt kurz vor ihren Lippen inne. Kagome stand völlig neben sich. Was hatte dieser Kerl vor? Schier endlos verstrichen die Sekunden, in denen sich Schweigen über sie senkte.
 

„Vergiss mich bitte nicht“ hauchte er ihr irgendwann entgegen. Zärtlich küsste er noch ihre Stirn, dann wandte er sich von ihr ab.
 

Er ging aus dem Zimmer, mit ihm die Ärztin. Kagome konnte nicht anders als ihm hinterher zu blicken. Irrte sie sich oder funkelte wirklich einen unscheinbaren Augenblick lang ehrliche Sehnsucht in seinen Augen, als sich ihre Lippen beinahe berührt hätten?
 


 


 

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8.

Viel Vergnügen beim Lesen ^^
 

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Es war Morgen, Kagome war schon längst wach. In Gedanken verloren lag sie aufrecht auf dem Bett. Ob er wohl zurückkommen würde? Sicher nicht. Warum auch? Was hatte er bitteschön bei ihr verloren? Nichts. Er konnte von ihr aus ewiglich weg bleiben. Aber irgendwie fühlte sie sich hier einsam. Schlichtweg verlassen. Es gab niemanden, der sie besuchen kommen würde. Ihr zumindest etwas Gesellschaft leisten konnte. Niemanden außer Sango, die aber bestimmt genug zu tun hatte, als das sie es sich leisten konnte sie zu besuchen. Darüber hinaus würde sie ihr nur unnötig Sorgen bereiten. Das wollte sie nicht. Darauf konnte sie gut und gerne verzichten. Jetzt wo sie sich es so recht überlegte würde es gar nicht schaden, wenn er zurückkehren würde. Ganz im Gegenteil. Dann hätte sie wenigstens jemanden mit dem sie sich unterhalten konnte. Jemanden in dem sie etwas Ablenkung fand. Er musste einfach wieder kommen. Immerhin hatte er ihr das gestern noch gesagt. Außerdem musste sie unbedingt erfahren weshalb er behauptet hatte sie sei seine Ehefrau.
 

Kurz stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Wobei sie würden sicherlich nicht sehr lange reden können. Nein, früher oder später würden sie an den Punkt gelangen an dem sie sich wieder streiten würden. Einen Augenblick lang schlich sich ein Bild von ihm in ihren Kopf. Sein wutverzerrtes Gesicht entlockte ihr ein leises Kichern. Er konnte recht süß sein wenn er wütend war. Überhaupt war er verdammt gut aussehend. Wem auch immer er gehören möge, diese Frau hatte einen ausgesprochen guten Geschmack. Bestimmt hatte er eine ganz liebreizende Dame an seiner Seite. Eine Frau, die ihn allemal verdient hatte. Seltsamerweise zog sich bei dem Gedanken ihr Herz schmerzhaft zusammen. Er war doch nur irgendjemand und für sie sollte er besser niemand sein.
 

Wie lange wollte er denn noch vor der Tür des Krankenzimmers auf und ab laufen? Irgendwann musste er einfach das Zimmer betreten. Zumindest dann wenn er endlich weiter vorankommen wollte. Was er selbstverständlich auch wollte. Aber was wollte er seiner Verdächtigen groß erzählen? Und was noch wichtiger war: Wie sollte er sich bei ihr entschuldigen? Eigentlich brauchte er doch gar nicht mehr bei ihr um Verzeihung bitten. Immerhin hatte er ihr Leben gerettet. Wenn er nicht gewesen wäre, wäre sie mit größter Wahrscheinlichkeit vom LKW erfasst worden und wäre nun tot. Dass sie jetzt noch lebt, hatte sie allein ihm zu verdanken. Dieser Gedanke brachte ihn wiederum auf die nächste Frage. Was war mit ihr los gewesen? Als er sie so laufen gesehen hatte schien sie vollkommen in Panik gewesen zu sein. Als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her. Die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Blanke Angst. Unvorstellbar groß. Aber warum? Ob man ihr wohl was angetan hat? Er war ehrlich um sie besorgt. Dabei war sie nichts besonderes. Zumindest sollte sie nichts besonderes für ihn sein. Nichtsdestotrotz aus irgendeinem Grund, den er sich selbst nicht erklären konnte, hatte er das Bedürfnis ihr zu helfen, sie zu beschützen. Aber dafür musste sie sich ihm gegenüber öffnen. Doch wie sollte das geschehen, wenn sie ihm noch nicht einmal ansatzweise vertraute? Das Ganze könnte sich schwieriger gestalten als geplant.
 

Geräuschvoll seufzte er auf, dann legte sich seine Hand um die Türklinke. Vorsichtig machte er die auf und betrat das Zimmer. Er blickte auf und sah sie. Die Strahlen der aufgehenden Sonne erhellten das Zimmer, brachte ihr nachtschwarzes Haar zum glänzen und ließ die Blässe ihrer Haut erahnen. Ihr Fokus schien ins Leere zu gehen, obwohl sie eindeutig zum Fenster starrte. Ihre Augen schienen träumerisch. Die blutroten Lippen waren von einem unscheinbaren Lächeln umspielt. Sie war wunderschön, ihr Antlitz, so schlicht es auch war, fesselnd. Worüber sie wohl gerade nachdachte? Er begann breit zu grinsen. So wie er sie kennengelernt hatte, überlegte sie sich bestimmt wie sie ihm am besten den Kopf abreißen konnte, nachdem was er sich geleistet hatte. Allein die Tatsache, dass er sie ohne ihr Wissen als seine Ehefrau verkauft hatte ließ sicherlich bereits ihr Blut hochkochen. Sie wandte sich vom Fenster ab, direkt zur Tür wo er stand. 2,3 Herzschläge schauten sie einander an. Beide gefangen in dem Blick des jeweils anderen. Unangenehme Stille legte sich über sie.
 

„Hallo“
 

Mehr sagte sie nicht, um das Schweigen nach einer gefühlten Ewigkeit zu durchbrechen.
 

„Guten Morgen“ antwortete er plötzlich munter. Er schloss die Tür hinter sich, bevor er zu ihr zum Bett ging. Er setzte sich auf den Stuhl der daneben stand.
 

„Wie geht’s dir, Kagome?“ fragte er. Statt ihm zu antworten musterte sie ihn.

„Du hast Blumen mitgebracht. Wozu?“
 

Verwirrt legte er die Stirn in Falten. Blumen? Er betrachtete seine Hände. Tatsächlich er hatte Blumen mitgebracht. Für sie. Wie konnte er derartiges bloß vergessen! War er etwa wirklich so nervös? Nicht einmal bei seiner aller ersten Verabredung hatte er sich so verhalten! Zur Hölle was war los mit ihm?
 

„Achja....stimmt...die Blumen sind für dich.“ sprach er während er ihr den Strauss von weißen Lilien reichte.

„Ich hoffe du magst weiße Lilien...also wenn sie dir nicht gefallen ist es kein Problem...Ich mein ich kann dir andere schenken...wirklich...das wäre – “
 

„Sie sind wunderschön“ unterbrach sie ihn. Verdutzt starrte er sie an.

„Jetzt schau nicht so! Sie sind wirklich schön die Blumen“ tadelte sie ihn sanft.

„Das freut mich“

„Inu?“

„Ja“

„Danke schön. Das ist wirklich sehr aufmerksam von dir.“
 

Sie beschenkte ihn mit einem Lächeln, so liebevoll, dass es ihn sogar mit Wärme füllte. Diese Frau war einzigartig und nicht die seine. Diese Gewissheit war ernüchternd. Nein! Er musste gefälligst Distanz zwischen sich und ihr halten. Einzig und allein sein Beruf verband ihn mit ihr. Sie war lediglich seine Verdächtige. Vielleicht sogar eine Mörderin. Mehr aber auch nicht! Zudem war er verlobt. Er war bereits versprochen. An eine Frau, die er liebt. Wirklich liebt. Oder nicht? Seit wann zweifelte er an ihrer Beziehung? Wenn er ehrlich zu sich war, dann nicht seit gestern. Trotzdem konnte er wohl kaum 7 Jahre Beziehung hinschmeißen. Er trug Verantwortung. Verantwortung die er sich ohne Frage stellen würde.
 

„Inu?“

„Was ist?“ Er sah auf, jedoch lag sie nicht mehr im Bett. Wo war sie hin?

„Wieso hast du der Ärztin erzählt ich sei deine...deine...Frau“
 

Es fiel ihr sichtlich schwer die Frage auszusprechen. Er drehte seinen Kopf, zu dem Ort an dem ihre Stimme zu vernehmen war. Barfuß stand sie am Tisch, legte den Strauss in eine Vase. Die knappe Länge des Patientenhemds, eröffnete die Sicht zu ihren langen schlanken Beinen. Er musste unweigerlich schlucken.
 

„Ich...also...als du da so bewusstlos auf dem Asphalt lagst, habe ich selbstverständlich einen Krankenwagen gerufen, da aber nur Verwandte mit in den Krankenwagen dürfen habe ich kurzum erzählt ich sei dein Mann und na ja so führte eben das eine zum anderen. Wie es nun mal so ist.“
 

„Ach so...und was ist mit deinem Gesicht und deinen Händen passiert?“

„Du meinst die Verbände?“

„Hm“

„Das ist passiert als ich mich mit dir zu Boden geworfen habe. Wobei die Wunden an den Händen gar nicht mal so erwähnenswert waren. Ich habe sie halt nicht behandelt, sodass sich die zwei Wunden entzündet haben, deshalb auch die Verbände. Aber ich denke ich werde sie heute noch entfernen können.“
 

Von einer plötzlichen Unruhe überfallen, begann sie mit ihren Fingern über den Tisch zu streichen.
 

„Du hast mir das Leben geredet“ flüsterte sie.
 

„Wie?“
 

„Wenn du nicht gewesen wärst, hätte mich der LKW überfahren. Wie konnte ich auch so dumm sein und einfach auf die Straße rennen“

„Das kannst du doch gar nicht wissen. Wer weiß wenn ich es nicht gewesen wäre, wäre es jemand anderes gewesen“ Er wollte nicht, dass sie in Selbstvorwürfen versank.
 

„Lass uns über etwas anderes reden. Bist du schon im Garten gewesen? Ich hab gehört er soll ganz toll sein. Und bevor ich es vergesse ich wollte mich noch bei dir....entschuldigen. Der Vorfall letztes mal. Ich hab vielleicht etwas überreagiert...und...und das tut mir echt leid...Ich...ich hätte dich nicht beleidigen dürfen. Auch wenn ich sagen muss, dass du dich nicht viel besser benommen hast. Das spielt aber jetzt keine Rolle. Jedenfalls wollte ich mich hiermit entschuldigen....“
 

„Danke“
 

„Was?“ Inuyasha war irritiert. Warum bedankte sie sich denn jetzt? Hörte sie ihm überhaupt zu?

„Wie gesagt du hast mir das Leben gerettet. Also danke ich dir“
 

„Das ist nicht nötig“

„Doch das ist es“

„Nein ist es nicht, Kagome“

„Wieso kannst du es nicht einfach hinnehmen, dass ich mich bei dir bedanken will“

„Wieso sollte ich?“

„Wieso solltest du nicht!“ fuhr sie ihn diesmal an. Abrupt stellte er sich auf seine Beine.

„Ich kann tun und lassen was ich will!“

„Jeder normale Mensch hätte ein >Danke< einfach angenommen. Aber du plustert hier alles auf!“

„Tu ich nicht!“ schrie er fast schon.

„Tust du wohl!“

„Du bist diejenige, die alles auf die melodramatische Schiene schiebt!“

„Ich?“ sagte sie empört.

„Ja, du! Ich weiß gar nicht wieso du das Thema nicht einfach ruhen lassen kannst, anstatt es anzuschneiden!“

„Jetzt gibst du mir wieder die Schuld?!“

„Ich gebe sie dir nicht. Du hast sie bereits!“

„Das ist doch unmöglich mit dir!“

„Nein, es unmöglich mit – “
 

„Frau No Taishō, Herr No Taishō störe ich?“
 

Die Ärztin. Zweifellos. Wann war sie reingekommen? Schnell setzten sie ein freundliches Gesicht auf.
 

„Nein, nein. Sie stören nicht, Fr. Murakami. Meine Frau erinnert sich wieder an mich“ gab Inuyasha eilig zur Antwort.

„Das freut mich aber ungemein! Fr. No Taishō wie fühlen sie sich?“

„Mir geht es bestens“

„Wie sollte es auch anders sein, nachdem sie ihrem Liebsten wieder haben. Dennoch müsste ich sie kurz untersuchen. Da ich sie abhorchen muss, müssten sie sich obenrum frei machen. Die Unterwäsche können sie aber an behalten“
 

Augenblicklich spürte sie wie Röte ihren Hals hinauf kroch. Natürlich war es nicht ungewöhnlich sich ihrer Kleidung bis auf ihre Unterwäsche zu entledigen, immerhin arbeitete sie in einem Stripclub. Aber das was im Stripclub geschah, blieb auch dort. Die Arbeit im Stripclub sicherte ihr zwar ihren Lebensunterhalt. Jedoch war er kein Teil ihres Lebens. Er zeichnete sie, ihre Persönlichkeit, im keinen Fall aus. Deshalb war es ihr unangenehm sich neben ihm auszuziehen, selbst wenn es nur das Patientenhemd war welches sie auszog.
 

„Schatz“ begann sie mit zuckersüßer Stimme.

„Ja, Kagome?“

„Kannst du mir bitte den Gefallen tun und solange ich untersucht werde bitte raus gehen“

„Bist du dir da auch sicher, Liebes?“

„Ganz sicher“

„Na schön. Vergiss mich aber nicht! Ruft mich wieder rein wenn die Untersuchung fertig ist“

„Niemals. Dafür bedeutest du mir zu viel, als das ich dich erneut vergessen könnte“

„Wie könnte ich auch etwas anderes erwarten“
 

Ein gehauchter Kuss auf ihre Wange und er verschwand aus dem Zimmer. Kagome entledigte sich indes ihres Patientenhemds. Dann begann die Ärztin ihre Untersuchung. Zunächst horchte sie ihre Lungen ab.
 

„Sie haben sich da einen reizenden Mann angelacht“

„Ja, das ist er, ganz reizend.“ log Kagome.

„Wie lange sind sie denn schon verheiratet?“

„Etwa 3 Jahre“

„Süß. Sind sie denn immer noch so verliebt wie am ersten Tag?“

„Ja, das bin ich. Dadurch, dass wir uns immer wieder in die Haare kriegen gestaltet es sich recht amüsant zwischen uns“

„Wie heißt es so schön: Wenn zwei gleich sind, ist einer zu viel. Es wäre doch viel zu eintönig wenn der Partner genau wie man selbst ist“

„Da gebe ich ihnen recht“

„Sie können sich wieder anziehen. Wir wenden uns jetzt einmal der Kopfregion zu“

„Okay“...
 

Dauerten Untersuchungen schon immer so lang an? Er wollte endlich wieder rein. Es konnte doch nicht wahr sein, dass er sich nun zu Tode warten durfte! Was zu Hölle trieben sie denn da drin? Und überhaupt Kagome hätte ihn ruhig im Zimmer lassen können. Als gäbe es etwas besonderes an ihr zu sehen! Da hatte er besseres gesehen. Dumme Gans! Nichtsdestotrotz konnte er heilfroh sein, dass sie mitgespielt und ihn nicht verraten hatte. So aufbrausend sie auch manchmal sein konnte, auf den Mund gefallen war sie nicht. Auf einmal musste er lachen. Sie hatten sich wieder gestritten. Unnötig gestritten. Man könnte ja beinahe behaupten, sie kämen nur miteinander zurecht wenn sie sich stritten. Amüsant war es ja allemal. Warum auch immer, es machte ihm Spaß sich mit ihr zu streiten. Sie schaute einfach herzallerliebst aus, wenn sie wütend war. Hinzukommt, dass dadurch das Ganze ein wenig abwechslungsreich wurde. Es blieb nicht monoton zwischen ihnen.
 

„Herr No Taishō, hier sind sie!“ ertönte eine bekannte Stimme und riss ihn aus seinen Gedanken.

„Frau Murakami?“

„Was machen sie denn hier? Ich dachte sie würden vor der Tür warten“

„Da ich nicht wusste wie lange die Untersuchung andauert, dachte ich mir, ich vertrete mir etwas die Beine“

„So ist das also“

„Ist denn alles Ordnung?“

„Ja, alles in bester Ordnung“

„Na gut, dann werde ich mal zu meiner Frau zurückkehren“

„Tun sie das. Sie wartet bestimmt bereits“

„Bestimmt“
 

Er wollte sich gerade von ihr abwenden, da wurde er erneut gerufen.
 

„Herr No Taishō?“
 

Etwas genervt drehte er sich wieder der Ärztin zu.
 

„Was denn, Fr. Murakami?“

„Nun ja vielleicht da gibt es doch noch etwas von dem sie wissen sollten. Immerhin sind sie zwei verheiratet“
 

Da war ein Unterton in ihrer Stimme, der sein Blut gefrieren ließ. Angespannt biss er die Zähne zusammen.
 

„Was meinen sie?“

„Man hat diese Tabletten....“ Sie hob die Hand in der sie die Medikamentenpackung hielt hoch. „...bei ihrer Frau gefunden. Es sind fast keine mehr in der Packung enthalten“
 

„Und jetzt? Die sehen aus wie alle anderen Tabletten auch“
 

„Sie verstehen mich nicht, Herr No Taishō. Diese Tabletten, sie nennen sich Magnolinea, sind illegal und das nicht ohne Grund. Man verkauft sie schwarz als Antidepressiva an Patienten. Dabei verstärken sie nur die Symptome anstatt sie zu lindern. Es können Schlafstörungen, Halluzinationen auftreten. Verfolgungswahn ist auch nicht auszuschließen. Hinzukommen noch die Nebenwirkungen, die jedoch anfangs gar nicht auffallen sondern erst wenn es zu spät ist. Dieses Medikament ist nichts als eine gepanschte Droge. Worauf ich hinaus will ist Herr No Taisho ist das, wäre es nicht der LKW gewesen, hätten die Tabletten ihre Frau getötet. Es war nicht mehr viel nötig und sie hätten sie tot vorfinden dürfen.“
 

Das saß. Es war als hätte man ihn mitten ins Gesicht geschlagen. Jetzt kannte er den Grund für ihre Furcht. Außerdem spielte es nun keine Rolle ob er sie gerettet hatte oder nicht. Ob der LKW erst gar nicht da gewesen wäre oder doch. Sie wäre gestorben. Denn es wäre niemand da gewesen, der dies hätte verhindern können. Sie hätte weiterhin diese verfluchten Tabletten genommen, solange bis sie sie zu Tode gerichtet hätten.
 

„Das...das wusste ich nicht. Also ich wusste nicht, dass sie diese Tabletten nimmt. Hätte ich das gewusst dann...dann...“

„Sie brauchen sich nicht aufregen oder gar ihnen selbst dafür die Schuld zu geben. Aber worum ich sie bitte, kümmern sie sich um ihre Frau! Vielleicht ist es ihnen noch nicht aufgefallen, aber ihre Frau braucht sie jetzt mehr denn je. Sie benötigt ihren Halt, ihre Unterstützung, um da wieder raus zu kommen. Erschlagen sie sie nicht mit Vorwürfen oder schlimmeres.“
 

Er hatte nicht leiseste Ahnung, was er noch erwidern sollte.
 

„Normalerweise müsste ich solch einen Fall melden. Doch wenn ich sie zwei so sehe, denke ich schaffen sie es auch alleine. Deshalb lassen sie es mich nicht bereuen.“
 

„Sie werden es nicht bereuen. Ich werde mich um meine Frau kümmern, versprochen. Ich würde es mir nie verzeihen können, sollte ihr etwas passieren.“
 

Bis auf das ein oder andere Wort entsprach seine Aussage vollkommen der Wahrheit. So sehr es ihn auch dagegen sträubte er würde sie beschützen. Es war seine Pflicht sie zu beschützen, sich um sie zu kümmern. Ein Gefühl verriet es ihm.
 


 


 

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9.

Nun wusste er, dass sie irgendwelche illegalen Tabletten genommen hat, die sie bei weiterer Einnahme schon sehr bald getötet hätten. Und er wusste, dass die Wirkung der Tabletten, Schuld an ihren Angstzuständen war. Aber der Grund, weshalb sie überhaupt diese verfluchten Tabletten geschluckt hatte, kannte er nicht. Könnte es vielleicht sein, dass sie etwas erlebt hat, was sie so dermaßen aus der Bahn geworfen hatte, dass sie angebliche Antidepressiva nehmen musste. War es ihr Gewissen, welches sie plagte, weil sie einen Menschen ermordet hatte. Ihren Stiefvater. Reue und Schuld, die an ihr zerrten. Unwahrscheinlich war es nicht. Obwohl konnte denn tatsächlich ein Mensch wie sie, die Kaltblütigkeit besitzen, einen Menschen umzubringen? Nein. Sicher nicht. Immerhin war sie nicht gerade das was man sich unter einem Mörder vorstellte.
 

Aber hatte ihm sein Beruf nicht oft genug gezeigt, dass es meist anders war als man dachte. Als es auf den ersten Blick erschien. Dennoch er konnte es nicht glauben. Er wollte es nicht glauben. Das Bild, welches er sich von ihr erschaffen hatte, würde zerstört werden. Es wäre wie ein Schlag direkt in die Magengrube, wäre sie wahrhaftig eine Mörderin. Außerdem wer wusste schon wie viel Dreck ihr Stiefvater am Stecken hatte. Wer sagte, dass es bei ihm allein bei häuslicher Gewalt geblieben war. Vielleicht hatte er es verdient zu sterben. Immerhin gab es auch die Fälle, wo man nicht anders konnte als Mitleid mit den Tätern zu empfinden. Täter, die bevor sie überhaupt zu Tätern wurden, selbst Opfer ihrer Opfer waren. Nicht umsonst hatte er sich eine schützende Mauer aufgebaut, die alles was ihn auch nur im Ansatz berühren konnte verdrängt, die Mitgefühl abprallen ließ. Eine Mauer, die ihn in gewisser Hinsicht unnahbar machte. Doch um so weiter er sich seiner Verdächtigen nähern würde, desto eher würde seine Mauer zu bröckeln beginnen. Dessen war er sich bewusst. Aber ob er es auch verhindern können würde war fraglich.
 

Ein verzweifelter Seufzer entwich ihm. Inuyasha öffnete die Tür und trat erneut in das Krankenzimmer. Kagome betrachtete am Fensterrahmen gelehnt den Garten. Anscheinend hatte sie ihn bemerkt, denn sie wandte sich ihm zu. Kagome wollte ihn fragen, weshalb er vorhin nicht von vornherein das Zimmer verlassen hatte, anstatt es unnötig hinauszuzögern, als sie den Blick sah mit dem er sie an schaute.
 

Dieser Blick war ihr nicht unbekannt. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie andere Leute so anblickten. So mitleidig. So sorgenvoll. Mit einer Spur von Vorwurf. Sie hasste es, wenn man sie so ansah. Weil es ihr das Gefühl, schlecht zu sein. So schlecht, dass sie Menschen sogar dafür bemitleideten. Als wäre alles was sie tat, jede einzelne Bemühung sinnlos, nutzlos. Vollkommen gleichgültig. Denn obgleich was sie tat, weit bringen würde sie es – nach der Ansicht der Anderen – nicht.
 

„Was ist los?“ fragte sie ein wenig harsch.

„Ich weiß es nicht. Verrat du es mir.“ sagte er während er näher an sie herantrat.
 

„Worauf willst du hinaus?“ Verwirrt zog sie die Brauen zusammen.

„Sagt dir der Name Magnolinea etwas?“

„Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst“ versuchte sie zu lügen. Zwecklos.
 

„Ist das so? Das glaube ich eher weniger. Du musst wissen, dass Magnolinea Tabletten sind, die man sich nur schwarz beschaffen kann, weil sie illegal sind. Sie werden als Antidepressiva verkauft. Das ist aber erstunken und erlogen. Diese verdammten Tabletten sind nichts als gepanschte Drogen, die zu Halluzinationen führen. Oder sie geben einem das Gefühl verfolgt zu werden, sodass man aus der Panik heraus achtlos auf die Straße laufen könnte. Und wenn man nicht viel Glück hat könnte man von einem LKW erfasst werden und sterben. Und selbst wenn dies nicht eintrifft, früher oder später stirbt man an den Tabletten.“
 

„Gut. Was bringt mir das jetzt?“ Mit unbeeindruckter Miene, glaubte sie ihre Unsicherheit verstecken zu können.

„Ich dachte, diese Information könnte dir auf die Sprünge helfen“

„Tut sie aber nicht. Entschuldige.“
 

„Ganz sicher?“

„So sicher wie noch nie.“
 

„Kagome ich warne dich, hör auf mir was vorzumachen“ sprach Inuyasha ruhig, jedoch auch beschieden. Er stand am Tisch, sie war immer noch am Fenster, ihm direkt gegenüber.
 

„Ich mache dir nichts vor“ meinte sie unverfroren. Plötzlich schlug seine geballte Hand hart gegen die Tischplatte. Erschrocken zuckte Kagome zusammen. Wut funkelte in seinen Augen auf. Zur Hölle warum log sie ihn an!
 

„Kagome, für wen hältst du mich eigentlich? Denkst du wirklich man könnte mich so einfach für blöd verkaufen. Du lügst. Ich weiß genau von diesen verdammten Tabletten, die du genommen hast. Fr. Murakami hat mir davon erzählt. Man hat eine leere Packung bei dir gefunden. Was ist in dich gefahren, dass du glaubst dir den eigenen Tod mit den Tabletten holen zu müssen! Wie undankbar muss ein Mensch sein, dass er sein Leben einfach wegwirft!“
 

Inuyasha gab sich alle Mühe nicht los zu schreien. Nichtsdestotrotz wurde er zum Schluss lauter. Zorn schwang in seiner Stimme mit.
 

„Das kann dir doch egal sein“ antwortete Kagome mit erstickter Stimme.
 

„Mir soll es egal sein, wenn du dem Tod in die Arme läufst? Na schön, selbst wenn es mir egal wäre, dir sollte es nicht egal sein! Hast du jemals daran gedacht, was du anderen Menschen mit deinem Verlust antust? Hast du, Kagome? Hast du jemals daran gedacht!“
 

„Hör auf....hör auf...hör auf....ich will das nicht...bitte...“ kam es gepresst. Es war nicht zu überhören, dass sie mit den Tränen kämpfte. Weshalb um Himmels Willen machte er das? Wusste er denn nicht wie sehr er ihr damit weh tat.
 

„Nein, ich werde nicht aufhören! Ich werde dir jetzt mal davon berichten, was passiert wenn du an irgendwelchen gepanschten Drogen sterben würdest. Allein mit deinem Tod würdest Menschen, die dich lieben unvorstellbaren Schmerz zufügen und die Tatsache, dass du sinnlos gestorben bist wird es noch schlimmer machen. Willst du ernsthaft, dass eines Tages ein Polizist, irgendein Notseelsorger, Fremde, an die Tür klopfen und ihnen sagen sie wird nie wieder zurück kommen, denn sie ist tot. Ist es das was du willst, Kagome? Ist es das!?“
 

Seine Worte verfehlten nicht ihre Wirkung. Kagome begann zu zittern, fiel auf ihre Knie. Sie fing an zu weinen. Tränen liefen in Kaskaden über ihre Wangen.
 

„Du hast doch keine Ahnung....du weißt nichts...weißt nicht was er getan hat...rein gar nichts weißt du...“ Ihre Stimme war leise, ohne Festigkeit und zwischendurch vom Schluchzen unterbrochen.
 

Lange atmete Inuyasha aus. Darauf hatte er nicht abgezielt. Es lag nicht in seiner Absicht sie zum weinen zu bringen, sie in irgendeiner Weise fertig zu machen. Doch er hatte es getan. Und es tat ihm Leid. Ohne, dass er es sich erklären konnte, schmerzte es sie so aufgewühlt zu sehen. Anscheinend hatte er eine Wunde aufgerissen, die er besser nicht aufreißen hätte sollen. Vorsichtig beugte er sich zu ihr vor. Sacht hob er ihr Kinn an, damit sie ihn wieder anblickte. //Selbst tränenverhangen ist sie wunderschön. Nein, dieses zarte Wesen konnte doch unmöglich ein Menschenleben auf dem Gewissen haben.// Zärtlich wischte er ihre Tränen weg.
 

„Wein doch nicht. Ich kann mit so etwas echt nicht umgehen, Kagome.“ sagte er sanft.

„Daran hättest früher denken müssen“ wisperte sie.
 

„Mag sein. Aber Kagome denke jetzt nicht falsch von mir. Ich will dich doch nur beschützen.“

„Das ist ja eine tolle Art jemanden zu beschützen...ihn fertig zu machen“

„Verzeih mir, wenn ich dich angefahren habe“
 

Kurz senkte sich Schweigen über sie.
 

„Wieso?“ flüsterte sie unvermittelt.

„Wieso was?“

„Wieso willst du mich beschützen?“
 

„Ganz ehrlich? Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wieso. Ich weiß nur, dass ich es muss...also dich beschützen.“

„Ich verstehe“ meinte sie. Nein, sie verstand es nicht. Seine Lippen formten ein Lächeln
 

„Außerdem habe ich dir nicht bei unserem ersten Gespräch erzählt, dass ich von Beruf Held bin?“
 

Seine Aussage entlockte ihr ein leises Kichern. Sie schien sich allmählich wieder zu beruhigen. Endlich. Er ertrug es schlichtweg nicht, sie so traurig zu sehen.
 

„Wie konnte mir das bloß entfallen sein!“

„Da stimme ich dir aber zu. Und ich dachte, du hörst mir zu. Also wirklich, Kagome du enttäuschst mich.“ gab er gespielt vorwurfsvoll von sich.
 

„Das muss ausgerechnet aus deinem Mund kommen? Welcher Göttergatte hat seine Frau eine halbe Ewigkeit warten lassen, obwohl er zuvor gar nicht erst aus dem Zimmer gehen wollte?“ sagte sie mit einen belustigten Lächeln.
 

„Jetzt bin ich also schon dein Göttergatte. Gestern wolltest du noch nicht einmal, dass ich dein Ehemann bin und jetzt bin ich dein Göttergatte?“ Fragend starrte er sie an.
 

„Tja, Zeiten ändern sich“

„Es ist ja auch schon so viel Zeit vergangen“ sprach Inuyasha mit einem leisen Lachen.
 

„Man kann eben nicht sagen was Zeit ist.“

„Da irrst du dich. Es gibt Minuten, Stunden, Tage, Monate, Jahre und so weiter“
 

„Falsch, du irrst dich. Man kann nicht sagen was Zeit ist. Zeit ist so wie sie sein will.“
 

Trauer blitzte in ihren Augen auf.
 

„Ich war mal 8...glücklich." Ein, zwei Herzschläge lang schloss sie ihre Lider. Papa.
 

„Heute bin ich 22. Es wäre nur ein kurzer Wimpernschlag und die ganzen Jahre wären fort.“ hauchte sie ihm betrübt entgegen.
 

Wieder versuchten Tränen sich aus ihren Augen zu stehlen. Sie unterdrückte sie .
 

Tröstend nahm er sie in den Arm. Sie erwiderte die Umarmung.
 

„Dein Vater, nicht wahr?" sprach er ihr beinahe lautlos ins Ohr. Als sie das erste Mal miteinander geredet hatten, hatte sie ihren Vater nur flüchtig erwähnt.
 

„Ja" Es war nicht mehr als ein Hauch. Er drückte sie fester an sich.
 

„Hey, Kagome alles wird besser werden. Versprochen" flüsterte Inuyasha noch, dann war es wieder still, da Kagome ihm nicht antwortete.
 

Was wohl in ihrem Leben geschehen war, dass sie irgendwann ganz unten landete? Sie dazu brachte in einem Stripclub zu arbeiten? Und was viel wichtiger war, was war alles geschehen, dass seiner Einschätzung nach alte, schmerzliche Wunden an ihr nagten. Er würde es herausfinden.
 

Die Zeit vermochte zwar Wunden heilen, aber sie war eine miserable Kosmetikerin. Denn leidvolle Narben kamen eines Tages immer zum Vorschein.
 


 

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10.

Es war Samstag. Heute würde sie entlassen werden. Und er würde sie nach Hause fahren. Das hatte er ihr trotz mehrmaligen Ablehnens ihrerseits versprochen. Außerdem hatte er ihr Kleidung gekauft, da ihre Kleidung nach dem Unfall nicht länger brauchbar war. Er besaß nicht die leiseste Ahnung, ob ihr die Kleidung auch passte. Hoffentlich. Er hatte ihr die Größe gekauft, die auch Kikyo trug. Würden ihr die Sachen denn überhaupt stehen oder gefielen sie ihr vielleicht erst gar nicht? Wer wusste das schon? Er jedenfalls nicht.
 

„Herr No Taisho?“ rief eine ihm bekannte Frau. Mit einem freundlichen Lächeln wandte sich Inuyasha um.
 

„Ja, Fr. Murakami?“

„Na, freuen sie sich schon endlich ihre Frau wieder bei sich Zuhause zu haben?“ fragte die Ärztin.

„Selbstverständlich. Unsere Wohnung ist so groß und ohne sie so schrecklich leer.“ log Inuyasha.

„Das glaube ich ihnen aufs Wort. Viele denken ja es sei gar nicht so schlimm wenn der Liebste weg ist. Aber wenn es tatsächlich mal so ist, fühlt man sich irgendwie einsam: Es ist niemand da, der neben einem im Bett liegt und Wärme spendet. Als wäre man kein Ganzes mehr“

„Hehe...Sie bringen es auf den Punkt“ sprach Inuyasha, während er versuchte seine plötzliche Unsicherheit mit einem breiten Grinsen zu verbergen. Es tat ihm ja fast schon leid, diese nette, ahnungslose Frau anlügen zu müssen.
 

„Ich bin fertig. Wir können los“ ertönte Kagome's Stimme. Inuyasha wandte sich um, da sie hinter ihm stand. Das blaue Kleid wie auch die schlichte weiße Strickjacke saßen wie angegossen. Ihre leicht gewellten Haare fielen offen über ihre Schulter. Die Lippen waren zu einem Lächeln geformt. Trotz der Einfachheit, sah sie umwerfend aus. Perfekt.
 

„Na dann, komm“ Er bot Kagome seinen Arm an, sie hakte sich ein.
 

„Ich bedanke mich noch einmal, Fr. Murakami. Sie sind eine tolle Ärztin.“

„Ach das ist nicht der Rede wert. Immerhin ist es mein Job, anderen Menschen zu helfen. Und jetzt gehen sie gefälligst. Sie zwei haben sicher einiges nachzuholen, so wie das nun mal bei jungen Pärchen üblich ist. Da kann man nicht die Finger voneinander lassen. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Glauben sie es oder nicht, aber ich war auch mal jung.“ meinte Fr. Murakami mit einem schelmischen Grinsen
 

Gleichzeitig liefen sie hochrot an. Diese Frau war eindeutig nicht das, was man sich unter einer Ärztin vorstellte.
 

„Ach nein, sie brauchen doch nicht rot zu werden.“
 

„Wie meine Frau schon erwähnte, herzlichsten Dank. Ich denke wir...sollten uns jetzt nach Hause begeben....Auf Wiedersehen, Fr. Murakami“ brachte Inuyasha nach einigen Sekunden unangenehmer Stille zu Stande.
 

„Auf Wiedersehen.“ Fr. Murakami reichte beiden jeweils die Hand zum Abschied, dann ging sie, während Inuyasha und Kagome sich auf den Weg zum Auto machten.
 

Als sie beim Auto angekommen waren, geriet Kagome ins Staunen. Dieser Mann fuhr nicht einen einfachen fahrbaren Untersatz. Nein, es war ein Mercedes, der CLS-Klasse in schwarz-metallic Optik, wobei die Fensterriemen, genauso wie die Felgen, silbern waren. Eine nicht wenig teure Investition.
 

„Schickes Auto“

„Tja, als Held braucht man eben ein entsprechendes Auto.“

„Vor allem, da Held, ein weltweit anerkannter, hoch angesehener Beruf ist und so. Wie lange dauerte gleich noch einmal die Ausbildung?“

„Man wird nicht zum Held ausgebildet. Man wird zum Helden geboren. Tzz..“

„Ach! Wie konnte ich das bloß vergessen! .“ Ihre Stimme triefte geradezu vor Ironie.

„Ja, das versteh ich auch nicht.“ gab er gespielt beleidigt und die Augen verdrehend von sich, während er ihr die Tür aufhielt. Kagome stieg ein, doch anstatt das Inuyasha zur Fahrerseite wechselte, um einzusteigen, beugte er sich zu ihr vor.
 

„So Liebes, sollen wir es jetzt sofort, auf diesen verdammt bequemen, aber widerstandsfähigen Ledersitzen nachholen, oder warten bis wir im trauten Heim angekommen sind“ raunte er ihr entgegen.

„Du und ich werden rein gar nichts nachholen, weil es nichts nachzuholen gibt, kapiert!“ kam es deutlich gereizt. Inuyasha begann zu lachen.
 

„War doch nur ein Witz. Schau ich lache. Hahahaha. Nur ein Scherz. Kein Grund aus der Haut zu fahren, Kagome“
 

Er schlug die Tür zu, bevor er sich zum Fahrersitz begab und losfuhr. Es brauchte etwa eine halbe Stunde bis sie bei Kagome's Wohnung angekommen waren. Sie wohnte in einem schlichten Wohnviertel, dem Hauptbahnhof nah gelegen. Bei der Wohnsiedlung handelte es sich, um eine zumeist grau gehaltene Plattenbausiedlung, dessen Häuser im Gegensatz zu vielen Anderen Siedlungen dieser Art, jedoch nicht in die Höhe ragten. Vier maximal sechs Etagen, beinhalteten die Wohnungshäuser, oftmals geschmückt mit einem dunkelgrünen Balkon.
 

„Willkommen Daheim. Soll ich dich noch zur Wohnungstür begleiten?“ durchbrach Inuyasha das bisherige Schweigen, welches die ganze Fahrt über herrschte.

„Nein, das ist wirklich nicht nötig. Danke, dass du mich nach Hause gefahren hast.“

„Hab ich gerne getan.“
 

„Willst du vielleicht heute Abend zum Essen vorbeikommen?“ schoss es schlagartig aus ihr raus, als sie eigentlich im Begriff war die Tür zu öffnen.
 

„Was?“ Verwirrt runzelte Inuyasha die Stirn.

„Naja, du warst mir wirklich eine Stütze, während des Krankenhausaufenthalts. Und ich will mich irgendwie revanchieren.“

„Ich verstehe.“

„Also wie sieht es auch, schaust du zum Essen vorbei. Ich koche auch selbst“

„Was kochst du denn Schönes?“

„Was hältst du von Ramen? Ich weiß Eigenlob stinkt, aber meine selbst gekochten Ramen sind fantastisch.“

„Das wollen wir doch mal testen! Glaub mir ich bin, Ramen – Spezialist“

„Heißt das, du kommst?“

„Natürlich komm ich. Zu Ramen sag ich nicht nein. Wann soll ich da sein?“

„Was hältst du von 20Uhr. “

„Einverstanden“

„Okay, dann ist das ja – oh, nein!“

„Was ist?“

„Die Arbeit. Ich hab gar nicht angerufen. Eigentlich müsste ich heute Arbeiten. Wie jeden Samstag und Freitag. Falls die mich nicht gefeuert haben sollten, wird das wohl nix mit dem Abendessen. “

„Keine Sorge. Ist alles schon erledigt. Ich hab da angerufen und gesagt, dass du frühstens ab Montag wieder arbeiten kannst.“
 

Ein erleichterte Seufzer entwich ihr.
 

„Du hast ja anscheinend an alles gedacht. Dafür müsste ich dir eigentlich 100 Essen kochen.“

„Also um Acht bei dir?“

„Ja. Um Acht“

„Gut.“
 

Vollkommen unerwartet legte sich ihre Hand sanft auf seine Wange. Sie reckte sich ihm entgegen. Was hatte sie vor? Es schien als würde sein Herz für jenen Augenblick aussetzen. Zärtlich hauchte sie ihm ein Kuss auf seine Wange, bevor sie ihm beinahe lautlos ein „Danke schön“ ins Ohr flüsterte.
 

„Bis später.“ sagte sie noch mit einem herzallerliebsten Lächeln, dann stieg sie aus und verschwand im Haus. Inuyasha brauchte noch einige Sekunden bis er sich wieder gesammelt hatte. Nie hatte ihn eine Frau, wegen eines einfachen Kuss auf die Wange, so dermaßen aus der Fassung bringen können. Was war bloß los mit ihm?
 

Kaum, dass sie die Wohnungstür hinter sich geschlossen hatte, lief sie in die Küche, riss den Kühlschrank förmlich auf. Sie hatte es ja geahnt. Der Kühlschrank war so gut wie leer, immerhin war sie eine Woche lang nicht mehr Lebensmittel einkaufen gewesen. Und das was da war, war nicht brauchbar. Das bedeutete, dass sie sich schleunigst auf den Weg zum Supermarkt machen sollte, wenn sie rechtzeitig fertig werden wollte. Sie brauchte frischen Thunfisch, Nudeln als auch Gemüse, zum Kochen einer Brühe und als Beilage. Außerdem konnte sie doch unmöglich nur Ramen servieren. Ein Salat wie auch ein kleines Dessert sollten nicht fehlen. Und außer Wasser hatte sie keine anderen Getränke da. Ja, sie musste sich mehr als nur schleunigst beeilen, wenn sie rechtzeitig fertig werden wollte. Sie durfte keinerlei Zeit verschwenden.
 

„Ich bin wieder da“ rief Inuyasha durch die Wohnung. Er befreite sich von seinem Jackett, öffnete die oberen Knöpfe seines weißen Hemdes. Er ging in das Wohnzimmer, legte sich auf die Couch. Das Einzige wonach ihm war, war Entspannung. Die Woche war stressig gewesen, wenn er nicht gerade mit der Arbeit beschäftigt war, war er bei Kagome im Krankenhaus gewesen, da hatte er sich ein wenig Erholung verdient. Darüber hinaus, würde er in knapp vier Stunden wieder raus müssen, immerhin hatte Kagome ihn zum Abendessen eingeladen. Er war bereits jetzt gespannt auf ihr Essen. Es würde sicherlich köstlich werden. Zudem war es die Gelegenheit, um mehr von ihr zu erfahren.
 

„Na, lässt sich mein Verlobter auch mal wieder blicken“ ertönte eine Frauenstimme. Inuyasha wandte seinen Kopf um. Nur mit einem blauen Handtuch bekleidet stand sie vor ihm.
 

„Hallo, Schatz. Es tut mir Leid, dass ich diese Woche so wenig Zeit für dich hatte. Aber ich verspreche dir, dass wir das nachholen werden.“

„Das werden wir auch. Ich habe einen Tisch für heute Abend im Fuji reserviert.“

„Ausgerechnet heute? Eigentlich war ich mit Miroku verabredet.“

„Inuyasha, ich habe dich die ganze Woche nicht zu Gesicht bekommen. Ich will doch nur einen schönen Abend mit dir verbringen. Ich habe das Gefühl, als wäre es eine Ewigkeit her, seitdem wir etwas gemeinsam unternommen haben. Bitte.“

„Aber ich hab schon Miroku mein Wort gegeben“

„Bist du mit Miroku oder mit mir verlobt? Außerdem könnten wir uns nach dem Essen ein wenig austoben.“ Ihr Augenzwinkern verriet unmissverständlich, was sie damit meinte.

„Das klingt echt verlockend. Aber nein, ich kann nicht.“

„Bitte; Inuyasha. Bitte.“ Ihr Blick schien beinahe flehentlich.
 

„Na schön. Überredet“ Es wird wohl nicht allzu tragisch sein, wenn er Kagome für heute absagen würde, das hatte er zumindest gedacht, bevor ihm leider viel zu spät bewusst wurde, dass er gar nicht ihre Telefonnummer kannte. Wie wollte er da absagen?
 

Stolz betrachtete sie ihr Abendessen. Ihr Gericht bestand aus einer Ramensuppe mit Thunfischfilet, Chitakipilzen, Spinat und Lauchzwiebeln. Dazu sowohl ein bunter Salat als auch Mangocreme mit einer Sahnehaube als Dessert . Sie war pünktlich fertig geworden. Zumindest fast fertig. Das Essen war zwar zubereitet, dafür sah sie aber umso schrecklicher aus. Ihr war keine Zeit mehr geblieben, um sich wirklich in Schale zu werfen. Sie trug die Kleidung vom Nachmittag, nur ihr Gesicht hatte sie dezent geschminkt und die Haare zu einem Dutt frisiert. Kagome setzte sich an den Tisch, begann auf ihren ersehnten Gast zu warten.
 

Sie wartete. Und wartete. Zwei geschlagene Stunden dauerte es an, bis sie die Hoffnung aufgab, dass er sich vielleicht lediglich verspätete. Ohne auch nur von ihrem Essen zu kosten, räumte sie es weg. Ihr war die Lust danach vergangen. Was hatte sie sich dabei gedacht? Hatte sie tatsächlich geglaubt, er würde zum Abendessen kommen? Wie naiv sie doch war!
 

Kagome ging zu ihrem Telefon, wählte die Nummer des Clubs. Sie sollte nicht ihre Zeit mit einem Mann verbringen, der es nicht wert war. Es wäre reine Verschwendung. Sie hätte ihn nicht fragen dürfen. Stattdessen hätte sie besser zur Arbeit gehen sollen. Immerhin brauchte sie das Geld. Die Miete, Lebensmittel, Strom- und Heizkosten zahlten sich bekanntlich nicht von selbst. Außerdem, würde ihr Lohn geringer sein, würde sie heute erneut nicht arbeiten. Es gab keine Woche, in der sie nicht außerhalb ihrer Dienstzeiten, im Stripclub war. Wenn sie ihr übliches Monatsgehalt haben wollte, hieß das, dass sie heute länger machen würde. Und länger bedeutete, dass sie einen von diesen lüsternen Männern mitnehmen musste. Was blieb ihr denn schon Anderes übrig.
 

„Hier im Obsessed. Was kann ich für sie tun?“

„Ichiro.“

„Kagome?“

„Ja.“

„Was ist los, Süße?“

„Ich wollte wissen, ob ihr schon eine Vertretung für mich habt oder könnte ich heute noch kommen? Mir geht es wieder gut.“

„Eigentlich schon. Aber Nanami ist heute nicht da. Keine Ahnung, wo sie abgeblieben ist. Wenn du willst kannst du für sie einspringen.“

„Gut, ich bin in spätestens einer Stunde da.“

„Okay, bis dann“

„Bis dann.“
 

....
 

Sie vollführte ihren Auftritt, so graziös wie stets gewohnt. Ihre eleganten Bewegungen waren pure Sinnlichkeit mit einem Hauch von Unschuld. Diese einzigartige Mischung ließ sie überaus begehrenswert werden. Es gab mehr als genügend Männer, die es nach ihr, ihrem Körper durstete. Und heute würde einer von ihnen, diese Gelegenheit beschert werden.
 

Sie nahm ihren fremden Auserwählten an die Hand, führte ihn mit einem eindrucksvollen Hüftschwung in ihrem Gang zum Zimmer. Diesmal war es ein Herr mittleren Alters, das Haar war ergraut. Die Augen waren braun mit einem Grünstich. Er trug einen grauen Anzug, mit weißem Hemd. Eine goldene Kette schmückte seinen Hals, zahlreiche Ringe seine Hände. Bestimmend quittierte sie ihn auf das runde Bett. Sie hockte sich hinter ihn. Ihre Arme legten sich über seine Schultern, ihre Hände fingen an allmählich die Knöpfe zu öffnen, während sie seinen Nacken küsste. Abrupt packte er sie an den Armen, presste sie gegen seinen Rücken. Scharf sog sie die Luft ein. Was hatte er vor?
 

„Hier bin ich der Chef “ sprach er mit rauer Stimme.
 

Grob riss er sich von ihr los. Unsanft fiel sie nach hinten. Eiligst entledigte er sich seiner Kleidung, erst dann widmete er sich wieder, der attraktiven Frau auf dem Bett.
 

Mühevoll unterdrückte sie den Ekel, der sich in ihr aufbäumte, als ihr der modrige Gestank von Zigaretten entgegenschlug. Sie verbot sich das Bedürfnis ihn von sich zu schieben, als sich die von Sonne verbrannte, marode Haut an ihre schmiegte. Sie unterband das Verlangen sich zu übergeben, als er in sie eindrang. Und als er anfing sich in ihr zu bewegen, widerwärtiger hechelnder Atem, den in fahlen Kerzenlicht getauchten Raum erfüllte, kam kein Laut über ihre Lippen, so Schmerz verbunden es auch war.
 

Sie nahm es einfach hin. Immerhin, war das hier ihr Beruf. Sie verdiente sich nun mal auf diese Weise ihr tägliches Brot...
 

„Wie viel bin ich dir schuldig?“ fragte der ihr fremde Mann, nachdem das bittere Liebesspiel beendet war. Sie hatte einen rot glänzenden, kurzen Kimono aus Seide um ihren entblößten Körper geschlungen.
 

„16.000 Yen“
 

„Du machst wohl Scherze. Hier hast du 8000 Yen.“

„16.000 Yen. Nicht mehr, nicht weniger“ beharrte Kagome weiter.

„Ich kann dir auch gar nichts zahlen.“
 

„Ich wiederhole es noch einmal. Sie schulden mir 16.000 Yen.“

„Ich werde dir aber keine 16.000 geben. Du solltest dich mit 8.000 Yen zufrieden geben. Andere kriegen nicht mal die Hälfte davon.“

„Ich bin aber nicht die Anderen.“
 

„Oh doch das bist du. Eine kleine Hure, genau wie die anderen. Ihr seid ein nichtswürdiges Pack. Huren eben.“

„Nehmen sie das zurück!“
 

„Wieso sollte ich? Es ist wahr. Du bist eine Hure. Verkaufst dich an Männer. Ehrenloses Weib.“

„Dann nehmen sie gefälligst nicht unsere Dienste in Anspruch, wenn wir für sie so wertlos sind.“
 

„Irgendjemand muss euch doch Geld geben. Und umsonst wird es das nicht geben. Ich will auch was dafür haben.“ Er schritt näher an sie heran.
 

„Für noch eine Runde, würde ich dir 16.000 Yen geben“

„Wenn sie sich mir weiter nähern, rufe ich den Sicherheitsdienst.“ Sie versuchte entschieden zu klingen, es misslang ihr.

„Wird die kleine Hure trotzig?“

„Hören sie auf mich so zu nennen!“

„Ich sage es gerne noch mal. Hure. Hure. Hure“
 

„Halten sie den Mund! Sie sie...“

„Sag, was du zu sagen hast. Los trau dich doch!“
 

„Sie elendiger Mistkerl. Geben sie mir mein Geld und verschwinden sie, verfluchtes Drecksschwein. Und lassen sie sich nie wieder – “
 

Unvermittelt fasste er sie am Hals, raubte ihr den Atem, stieß sie hart gegen den Spiegel an der Wand. Der Spiegel zerbrach, einzelne Splitter streiften ihren Hals und Schulter, hinterließen blutige Spuren.
 

„Du bekommst nicht einen Yen von mir.“ zischte er.

„Lassen....sie mich....los“ gab Kagome erstickt von sich.

„Warum sollte ich?“
 

„Ich...ich... kriege keine Luft“ Er fasste fester zu.

„Umso besser. Du verdienst es zu sterben, Flittchen“
 

Kagome schloss die Augen, glaubte sich verloren.
 

Plötzlich fühlte sie keinerlei Druck mehr um ihren Hals. Ein dumpfer Aufprall ertönte. Lautes Fluchen hallte wieder. Kaum, dass sie ihre Lider hob, gaben ihre Beine unter ihr nach. Ichiro war gekommen. Er war Anfang 30 und sorgte dafür, dass alles reibungslos verlief, seinem Vater gehörte der Club. Seine pechschwarzen Haare waren lockig, die Augen von einem tiefen ozeanblau. Er trug eine schlichte Jeans, sowie einen dunklen Polo. Ichiro hatte den Mann zu Boden gezerrt, trat erbarmungslos auf ihn ein. Der Freier spuckte Blut. Ichiro war es jedoch gleichgültig. Der bloße Gedanke daran, was passiert wäre, wenn er nicht rechtzeitig gekommen wäre entzürnte ihn über alle Maße; Und das würde er diesem Kerl auch gefälligst zeigen. Er hatte sich eine gehörige Lektion verdient, denn niemand, absolut niemand durfte sich erlauben seinen Mädchen auch nur ein Haar zu krümmen. Wer es dennoch wagte, würde es dank Ichiro auf das Übelste bereuen können.
 

Kagome senkte ihren Blick, um nicht länger hinsehen zu müssen. Sie begann zu weinen. Tränen rannen in Kaskaden über ihre Wangen.
 

Wie sehr sie ihn doch vermisst hatte, wo sie die letzte Woche trotz Krankenhausaufenthalts in Ruhe verbringen konnte.

Es war höchste Zeit, dass er wieder einkehrte.
 

Der Alltag. Nein, ihr Alltag.
 


 

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11.

Es war früher Morgen und er stand bereits unter der Dusche. Eine ungewöhnliche Zeit für die er schon wach war, denn am Wochenende schlief er oftmals auch gern bis in den späten Vormittag hinein. Doch heute war es anders. Äußerst nachdenklich stand er da, während das warme Wasser über den Adonis gleichen Körper rieselte. Schon in der Nacht begann er sich den Kopf zu zerbrechen, hatte kaum geschlafen.
 

Ihm stand Großes bevor. Ja, sehr groß sogar.
 

Und er wusste nicht wie er es anstellen wollen würde. Er hatte nicht den blassesten Schimmer. Er war vollkommen überfordert. Aber er hatte keine andere Wahl. Es musste ihm einfach gelingen. Er durfte nicht scheitern.
 

Ja, das durfte er keinesfalls.
 

Doch der bloße Gedanke vor dem was ihm vorstand, sorgte für eine ungewohnte Nervosität. Mehr noch er hatte regelrecht Panik. Man konnte sogar behaupten, dass ihm die Knie zitterten. Er kannte sie zwar nicht lange. Jedoch lang genug um zu ahnen was er zu erwarten hatte. Mit dieser Frau war nicht gut Kirschen essen. So liebevoll sie auch war. So süß. So zerbrechlich. Ja, so engelsgleich. Sie besaß ein - nicht zu unterschätzendes - Temperament. Ja, sie hatte ein flammendes Temperament. Sie war...wie wollte er es ausdrücken?
 

Sie war der Honig für die Seele und das Salz in der Wunde zugleich.
 

Und er hatte sie versetzt. Sie wird sich für das Essen abgemüht haben und er hatte sie links liegen lassen. Nicht einmal abgesagt hatte er ihr. Sie würde es ihm übel nehmen. Verdammt übel sogar. Es würde ein regelrechtes Unwetter zwischen ihnen geben, dessen war er sich jetzt schon im Klaren. Worin war er da bloß wieder rein geraten. Was für ein Volltrottel er doch war. So würde er nie mit seinen Ermittlungen vorankommen können. Er musste es wieder gut machen. Aber wie? Wie wollte er es schaffen, dass sie ihm verzeiht. Sie war so ein Dickkopf. Wieso um alles in der Welt musste sie nur so ein Dickkopf sein?! Er würde alle Register ziehen müssen, um die Wogen wieder glätten.
 

Ja, Inuyasha stand Großes bevor.
 

Also hatte er auch dementsprechend Großes vorzubereiten.
 

Nach dem Vorfall im Club, hatte Ichiro Kagome nach Hause gefahren und ihr sogar für den Rest des Monats frei gegeben, dabei hatte der Monat erst angefangen. Sie hätte in letzter Zeit viel durchgemacht, und da sie nun einmal auch die beste Mitarbeiterin war, sie nicht nur wusste wie sie ihren Job zu erledigen hatte, sondern eben auch eine tolle Persönlichkeit war, sei ihr das mehr als gegönnt und längst überfällig. Das waren seine Worte. Und sie würde sogar einen Gehaltscheck für diesen Monat bekommen, um auch über die Runden kommen zu können, darauf hatte er ihr sein Wort gegeben.
 

Sie konnte ihm gar nicht genug danken. Ichiro konnte sehr gutmütig sein, hatte soviel Potential. Zu schade eigentlich dass er das Geschäft seines Vaters - den Stripclub - übernahm. Reinste Verschwendung. Er hätte mehr aus seinem Leben machen können. Aber er hatte nun einmal so entschieden.
 

Kagome lag mit dem Rücken auf ihrem Bett, starrte unentwegt die Decke an, während ihre Gedanken kreisten.
 

Ihre Gedanken kreisten stets um eine Sache.
 

Immer und immer wieder.
 

Der mehr als nur missratene Abend von gestern ließ sie nicht los. Geistesabwesend legten sie eine Hand an ihren geschundenen Hals. Womit hatte sie das bloß nur verdient? Schwamm sie denn nicht bereits im Dreck, dass man sie obendrein noch darin ertränken musste? Wut staute sich in ihr. Wut, die sich vor allem gegen eine ganz bestimmte Person richtete.
 

Wie hatte er sie bloß versetzen können? Ohne ihn wäre rs nie soweit gekommen. Warum konnte er nicht einfach sein Wort halten? Konnte überhaupt irgendein Mann sein Wort halten? Wohl kaum. Die Männerwelt war ein verlogenes Pack! Nicht mehr und nicht weniger. Wie konnte sie auch nur einen Augenblick tatsächlich glauben, er wäre anders?! Sie hatte sich ins eigene Fleisch geschnitten. Sie hätte ihm nie über den Weg trauen dürfen! Nie und nim-...
 

Plötzliches Klingeln an der Tür unterbrach ihren Gedankenstrom. Wer zur Hölle klingelte an einem Sonntag Morgen?! Sichtlich genervt stand Kagome in ihrer babyblauen Baumwollpyjamahose und weißem Tanktop auf, machte sich auf den Weg zur Wohnungstür. Dort angekommen, öffnete sie sie.
 

Kagome riss überrascht die Augen auf.
 

Ja, da stand er.

Der selbsternannte Held.
 

In seiner dunklen Jeans, dem rot/weiß karierten Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln, einen Strauß roter Rosen in der einen Hand, wohl riechender Kaffee in der anderen Hand, und eine Bäckertüte mit Plunderteilchen unterm Arm geklemmt.
 

Der Blick war reumütig, sein Lächeln zaghaft.
 

So ungern sie es ihm zugestand, er sah umwerfend aus. Es stockte ihr beinahe der Atem, ja beinahe wäre sie dahin geschmolzen. Sein alleiniger Auftritt wäre beinahe genug gewesen, dass sie ihm verziehen hätte.
 

Nun...aber eben nur beinahe. Ihr Atem stockte nicht, sie schmolz nicht dahin, geschweige denn verzieh sie ihm.
 

Nein, das stand ihr definitiv nicht im Sinn. So leicht würde sie es ihm nicht machen.
 

Inuyasha wollte gerade ansetzen, ihr zu erzählen wie sehr es ihm doch leid tat, dass er ihr jeden Wunsch von den Lippen ablesen würde, gleichgültig nach was ihr war, er würde es über sich ergehen lassen und und und.
 

Er hatte eine regelrechte Rede, einen Vortrag in seinem Kopf vorbereitet in der Hoffnung sie würde ihm vergeben.
 

Doch da hatte sie ihm auch schon die Tür vor der Nase zugeknallt...

Sie hatte ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen. Das hatte er kommen sehen. Er hatte geahnt, dass sie ihm - zumindest zunächst – nicht die geringste Chance geben würde. Aber er würde hartnäckig bleiben. Denn nicht nur sie konnte dickköpfig sein. Ja, er war selbst die eingefleischte Sturheit und das würde sie nun auch bei eigenem Leib erfahren. Inuyasha legte die Sachen auf den Boden, bevor er anfing gegen die Tür zu klopfen.
 

„Komm schon, Kagome. Es tut mir doch leid. Mach die Tür auf....B-Bi-Bitte.“ sprach er mit vermeintlich reumütiger Stimme, während sich sein Kopf gegen das kalte Holz der Tür lehnte.
 

Es fiel ihm sichtlich schwer das Wort „Bitte“ auszusprechen. Er konnte es sich nicht wirklich erklären, aber was für den einen Gang und Gebe war, war für ihn ein Zeichen der Schwäche. Er bat nicht um etwas, er forderte es ein. Wenn er etwas wollte, dann bekam er das auch gefälligst, und sagte nicht „Bitte“. Das hatte er nicht nötig. Er war ein wahrhaftiger Mann. Stark und unerschütterlich. Ja, Inuyasha bat nicht um etwas geschweige denn flehte er darum. Sein enormes Ego verbat ihm das. Bereits die Tatsache, dass er sich entschuldigen musste, kränkte ihn in seinem <falschen> Stolz. Doch so sehr er sich dagegen sträubte, zwangen ihn die Umstände dazu. Seine Ermittlungen hatten nun einmal Priorität.
 

„Verschwinde, hau ab!!!“ zischte Kagome.
 

Was bildete sich dieser Kerl überhaupt ein, hier einfach ganz unverfroren aufzutauschen?! Das Letzte was sie wollte war ihm zu begegnen. Er muss wohl den Verstand eines Kleinkindes haben, dass er meinte hierher kommen zu können. Hätte er auch nur den geringsten Ansatz von Grips hätte er wohl noch ahnen können, dass sie wütend sein würde und ihn nicht sehen wollte. Am besten nie wieder! Also was in Gottes Namen gab ihm Anlass sie zu besuchen. Als würde es ihm tatsächlich leid tun?! Dieser Typ wollte doch nur spielen, kaum ein Mann wollte etwas anderes! Wenn er bekommen würde was er wollte, würde er sie fallen lassen wie ein glühendes Stück Kohle. Darüber hinaus war sie eine <Hure>, der Dreck der Gesellschaft, was sollte sie da bitte anderes erwarten. Nein, sie war nicht auf den Kopf gefallen, sie ließ sich nicht blenden. Ihr machte man nichts vor!
 

„Vergiss es, du wirst mich nicht los“ verkündete Inuyasha felsenfest.
 

//Ach, Kagome, wieso machst du es mir nur so schwer?// Tief atmete er aus. Was stimmte nur mit dieser Frau nicht? Er hat einiges an Geschützen ausgefahren. Brachte frischen Kaffee mit, überaus schmackhafte Plunderteilchen von seinem liebsten Bäcker, sogar einen Strauß wunderschöner roter Rosen hatte er besorgt. Jede andere Frau wäre ihm schon allein wegen seines göttergleichen Aussehens erlegen. Aber bei ihr biss er auf Granit. Sehr zu seinem Leidwesen.
 

„Was willst du hier?!“ fragte Kagome harsch. Trotzdessen dass die Tür ihn von ihr trennte, war ihre Wut deutlich spürbar.
 

„Es tut mir leid, dass ich dich gestern versetzt habe. Mir ist etwas dazwischen gekommen. <Ein Familiennotfall>. Ich wollte absagen, ehrlich. Aber da fiel mir ein, dass ich deine Nummer doch gar nicht hattte, sodass es mir einfach nicht möglich war.“
 

Ein Punkt für ihn. Es ist schwer abzusagen, wenn einem die Nummer fehlte. Dennoch, sie würde nicht schwach werden. Er hätte kurz vorbei kommen können. Die zwei Minuten hätten ihn schon nicht umgebracht. Wo ein Wille war, war auch ein Weg.
 

„Du hättest kurz vorbei kommen können“ gab sie sichtlich ungerührt von sich.
 

Allmählich reichte es ihm. Zorn schlich in sein Inneres. Sein Geduldsfaden drohte zu reißen. Er gab sich die größte Mühe, sich zu entschuldigen und sie würdigte dies kein bisschen. Für wen hielt sich diese Frau! //Einfältige, dumme Gans!//
 

„Herrgott Kagome, jetzt stell dich nicht so an! Ich hab mich doch mehrmals entschuldigt.“ antworte er unüberhörbar gereizt.
 

Vollkommen unerwartet riss sie die Tür auf, dass er einen Schritt zurück trat. Wut funkelte in ihren Augen, die Arme waren unter ihrer Brust verhakt.
 

„Ich stell mich also an???“ kam es entrüstet.

„Ja, das tu-“ Inuyasha brach mitten im Satz ab, etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
 

„Wieso redest du nicht weiter?“
 

Kagome klang verunsichert. Was war denn auf einmal in ihn gefahren? Sie folgte seinem Blick, der wie sie leider feststellen musste, an ihrem geschundenen Hals hängen geblieben war. Plötzllich wurde ihr unwohl, sie fühlte sich ausgeliefert. <Schutzlos.> Er hätte ihren Hals nie so sehen dürfen. Wie hatte sie nur vergessen können, die schmerzhaften Spuren von vergangener Nacht zu verdecken. Ein einfacher Schal hätte gereicht. Ihr Magen wurde zu einem Klumpen, reflexartig entfernte sie sich von ihm. Doch er trat näher an sie heran, schloss die Tür hinter sich. Wie gebannt hatte sein Blick ihren Hals nicht verlassen. Nur noch wenige Centimeter trennten sie, seine Finger strichen über die bläulichen Würgemale, zeichneten die tiefen Kratzer nach. Seine Berührungen brannten auf ihrer Haut.
 

//Welcher Höllenhund hatte ihr das angetan?//
 

„Wer hat dir das angetan?“

„E-ein..ein Kunde... ich war gestern noch im Obsessed“ Die Stimme war zittrig.
 

Warum zur Hölle ging sie arbeiten, wenn er ihr unmissverständlich zu Verstehen gab, dass er dafür gesorgt hatte, dass sie freigestellt von der Arbeit war, damit sie sich problemlos erholen konnte. Sie war doch erst aus dem Krankenhaus entlassen worden! Wie konnte sie sich ihm einfach widersetzen! Inuyasha wandte sich Kagome ab, fest hatte er eine Hand zur Faust geballt. Wie gern hätte er doch jetzt um sich geschlagen, doch er unterdrückte seine Wut. Inuyasha drehte sich wieder zu ihr um?
 

„Wie war sein Name?!“ Seine Stimme zerschnitt die Luft.

„Wenn..wenn..ich mich recht erinnere war sein Name Katsuo...Katsou Yutaka.“
 

Weshalb fragte er? Er war doch nicht etwa auf Rache aus? Nein! Das durfte er nicht, sie wollte nicht, dass er sich seine Hände für sie schmutzig machen. Das war es, das war <sie> nicht wert.
 

„Es ist aber alles in Ordnung, mir geht es gut. Ichiro ist rechtzeitig zur Stelle gewesen, und hat-“
 

„Du wirst nie wieder aber auch nur einen Fuß in diesen Club setzen!“ unterbrach er sie.

„Was?“ Ungläubig schaute sie ihn an. Fassungslosigkeit zierte ihre Züge.
 

„Du hast schon richtig gehört, du gehst da nie wieder hin. Wir sehen ja nur zu gut was passiert. Oder wartest du darauf dass man dich demnächst im Leichenwagen abholt?! Erfahre ich, dass du dich mir widersetzt, dann-“
 

„Was dann Inuyasha? Was?! Drohst du mir etwa gerade allen Ernstens? Du bist nicht mein Mann, du hast mir nicht zu sagen was ich zu tun und zu unterlassen habe. Das ist nicht dein Job!
 

„Besser wäre es für dich, wäre ich dein Mann! Du rennst von einer Katastrophe in die nächste hinein. Irgendjemand muss auf dich aufpassen, von selbst kannst du es ja nicht!“

„Ich habe dich nie darum gebeten mein Aufpasser zu sein, also lass es!“

„Du brauchst gar nicht darum zu bitten. Deine Unbeholfenheit schreit schon förmlich danach.“

„Was bildest du dir eigentlich ein?!“
 

Unvermittelt fasste er sie am Handgelenk, zog sie zu sich um sie schließlich an sich zu drücken. Ihr Herz machte einen Sprung. Seltsam tröstend strich seine Hand über ihr weiches Haar. Für wenige Momente senkte sich Stille über sie. Was ging hier bloß vor?
 

„Kagome, ich sage dir was ich mir einbilde: Ich habe dir bereits im Krankenhaus versprochen, dich zu beschützen. Und wenn ich Versprechen gebe, dann halte ich sie. Ich würde es mir nicht verzeihen, würde man die auch nur ein Haar krümmen. <Deshalb lass es einfach zu.>“
 

„Habe ich eine andere Wahl?“

„Nein, hast du nicht“ antworte er bestimmend.
 

Sanft schob er sie von sich. Seine Augen musterten sie, ein mitleidiges Lächeln umspielte seine Lippen. //Womit hatte sie das verdient, dass das Leben sie so strafte.// Dann atmete er durch.
 

„So und nun werde ich die Sachen reinholen, du wirst schön frühstücken und dich darauf in Schale werfen, ich werde dich nämlich heute ausführen und anschließend gehen wir gemeinsam zum Lichterfest am Abend. Ich werde in der Zwischenzeit etwas erledigen und dich dann nachher abholen“
 

Inuyasha begab sich erneut nach draußen, hob die Sachen die er mitgebracht hatte vom Boden und platzierte sie auf die weiße Schuhkommode unmittelbar bei der Tür . Danach stand er wiéder vor ihr. Kagome wollte gerade ansetzen gegen sein Vorhaben zu demonstrieren, da verschloss er ihren Mund mit seiner Hand.
 

„Keine Widerworte, Madame“
 

Noch ein kleiner Kuss auf ihre Wange, ein zaghaftes Lächeln, dann war er auch schon weg und hinterließ eine vollkommen verwirrte Kagome zurück. Wieder einmal hatte er sie vor vollendeten Tatsachen gestellt.
 

Inuyasha hatte nicht <irgendwas> zu erledigen. Eiligst stieg er in sein Auto, und machte sich auf den Weg zum Polizeirevier, obwohl es gar kein Arbeitstag war.
 

Doch Kagome's Übeltäter sollte nicht ungestraft davon kommen. Auch wenn er es nach Außen nicht preisgab, so zerfraß ihn der Zorn regelrecht innerlich. Auf unerklärliche Weise war sein Drang sie zu beschützen immens. Die alleinige Vorstellung was alles hätte passieren könnte, erzürnte ihn über alle Maße. Beim Revier angekommen, setzte er sich an den Computer, suchte im Strafregister nach Katsou Yutaka und wurde auch schnell fündig. Der besagte Herr war schon mehrmals wegen häuslicher Gewalt aufgefallen, doch seine Frau hatte die Anzeige immer wieder zurückgenommen. //Wie töricht!//
 

Er schrieb sich die Adresses heraus, und machte sich auf den Weg zum maroden Haus dieses Bastards. Dort angekommen, klopfte er wie besessen an der Tür. Als sie dann geöffnet wurde und ihm Katsou Yutaka endlich gegenüber stand, fackelte Inuyasha nicht lange. Keine Sekunde verstrich, da packte er ihn am Kragen, und drückte ihn gewaltsam gegen die nächstgelegene Wand. Katsou war starr vor Schreck, konnte sich keiner Worte bedienen. Inuyasha's Blick war drohend, verachtend, <hasserfüllt>. Sein Blut kochte.
 

„Du hörst mir jetzt genau zu, du hättest es dir zweimal überlegen müssen an welchem Mädchen du dich vergreifst, elender Mistkerl. In fünf Minuten wird eine Polizeieskorte hier sein und dich in Haft nehmen, wegen versuchten Mordes. Du wirst deine verdiente Strafe bekommen“ flüsterte er unheildrohend in sein Ohr.
 

Inuyasha warf ihn zu Boden.
 

<„Ich werde höchstpersönlich dafür sorgen, dass du schmoren wirst“>
 

Und so wie er den Satz ausgesprochen hatte, verschwand er.



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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von:  holzeren
2017-10-03T17:38:09+00:00 03.10.2017 19:38
Spitzenmäßig..bin absolut begeistert
Bitte schreib weiter
Von:  oldBlacklion
2015-07-07T11:15:50+00:00 07.07.2015 13:15
Bitte schnell weiter schreiben ist echt toll die Story. ♡♡♡♡
Von:  Godzilla_1
2015-01-22T00:44:53+00:00 22.01.2015 01:44
Ich habe die Story gelesen und finde das es schnell weitergehen solte !!!!


:) bitte warte nicht mehr zu lange
Von:  Himawari-san
2014-11-22T20:06:16+00:00 22.11.2014 21:06
Ist ja noch besser geworden als erhofft. (; Richtig süß, wie stur die beiden sein können. Dementsprechend ist das auch gut vom Anime übernommen. Die Reaktion Inuyashas hatte ich mir schon erdacht, du hast meine Erwartungen auch noch getopt. Dass er den Mann anpackt und die Polizei auf ihn hetzt, diese Wut, hat das ganze recht spannend gemacht! Man merkt auch, dass sie ihm am Herzen liegen muss. Ich freu mich! Mach weiter so. ^-^

Ganz liebe Grüße Himawari-san
Von:  RizaElizabethHawkeye
2014-11-18T11:27:33+00:00 18.11.2014 12:27
Oh mei nGott die Story fesselt mich so. O_O
Kagome tut mir so leid.
Nur Schmerzen musste sie erfahren und so leid es mir tut, aber der Typ hat es verdient von ihr erschossen zu werden. >_>
Ich mag es wie du mal die Ansichten der Erzählungen tauscht und dein Schreibstil lässt sich schön flüßig lesen. :)
Ic hfreu mich schon aufs näcshte Kapi. :3
Von:  Snuggle
2014-11-17T17:53:05+00:00 17.11.2014 18:53
Ich liiiiiieeeebe deine Story :) Ich hoffe es geht schon bald weiter <3
Von:  Himawari-san
2014-11-16T18:03:20+00:00 16.11.2014 19:03
Oii, hier geht's ja auch weiter. Toll, deine Ffs wären aber auch viel zu schade, als dass man sie einfach aufgeben könnte. (; Verwirrend nur, dass du noch so wenig Kommentare hast. Tja, das werde ich dann eben ändern, ja? :D Mal sehen, ob sie ihm noch verzeiht. Ich bin dafür, dass sie ihn erstmal zappeln lässt. Immerhin hatte sie sich extra angestrengt! Hm, das wird schon wieder. (; Och, und weitermachen nicht vergessen!

Lg Himawari-san
Antwort von:  LaMarocaine
17.11.2014 00:24
Lieben Dank für deine Zwei Reviews:)

Vielleicht kriegt er sie ja noch rum man weiß es nicht haha zu der anderen Story (Pathetic Lullaby) da munkelt man auch. Sei gespannt;D

Warum wenig Reviews da sind? Ick weiß es nicht entweder es liegt an der Geschichte oder es scheitert am Schreibstil, irgendwas mach ich wohl falsch:$ hahah

LG LaMarocaine:)
Antwort von:  Himawari-san
17.11.2014 18:06
Du, was falsch machen? Sicher nicht. (; Also ich find deinen Schreibstil mega! Und an den Geschichten kann es allemal nicht liegen. Bestimmt sind die anderen einfach zu schüchtern Kommis zu schreiben, ja anders kann ich mir das garnicht vorstellen. Nur gut, dass ich es keineswegs bin und dir jede menge Kommentare hinterlassen werde. ^-^
Von: abgemeldet
2012-05-09T22:46:55+00:00 10.05.2012 00:46
Nein, wie konnte er sie nur versetzten? .__.
Und dann konnte er noch nicht einmal ihr bescheid sagen. Zu dumm -_-
Und was macht Kagome?
Genau, die muss so einen kuriosen Typen mitnehmen :o
Ach *seufz
Ich hoffe, Inuyasha entschuldigt sich ordentlich bei ihr, wenn nicht gibt es von mir was zu hören :D
P.s. tolles Kapitel *-*
Von: abgemeldet
2012-05-06T13:04:05+00:00 06.05.2012 15:04
Endlich hab ich mal Zeit gefunden, deine FF weiterzulesen ! :)
Wie immer toll geschrieben und der Schluss war traurig. Ich hab da richtig mitgefühlt, ich hoffe wirklich, dass Inuyasha Kagome helfen wird :o
Sie braucht jemanden, der sie stützt und eventuell bekommt er sie ja auch von diesem Millieu weg. Ich glaub nämlich, dass sie da eigentlich gar nicht arbeiten will, bzw sie kennt nichts anderes. (?)
Mal sehen, wie es weitergeht. :))

Von: abgemeldet
2012-04-05T10:45:58+00:00 05.04.2012 12:45
Ich frag mich grad echt warum Kagome solche Tabletten nimmt :o
Aber ich bin mir sowieso sicher, dass Inu Kagomes Droge wird *-*
Freu mich schon drauf, wie Inu Kagome helfen wird ect
& da geb ich Shitpaper recht, er verliebt sich langsam ! Yeah *-*

Wie immer ein tolles Kapitel & mach weiter so :)


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