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Assassin

Ragnarok Online Fanfiction
von

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Gefühle

Gefühle
 

„Na ist dir unten langweilig geworden?“ Er grinste und warf einige

seiner Klamotten auf das Bett. Wie sie es sich schon gedacht hatte,

war er im großen Bad am Ende des Ganges gewesen. Anscheinend

hatte er seinen Kopf unter Wasser gehalten, denn sein Haar war

komplett nass. Zu allem Überfluss war er auch noch oben herum nackt

und Ruîn konnte förmlich spüren wie ihr Gesicht rot anlief. Er stand

nun dicht vor ihr und betrachtete sie eingehend. Ruîn wollte ihren Blick

senken aber er hielt sie gefangen. Das rote Haar funkelte im Licht der

untergehen Sonne und seine eisblauen Augen hielten sie förmlich fest.

Sie fühlte die kalten Wassertropfen auf ihren Wangen als er sie langsam

an sich zog. „Wir müssen nicht unbedingt zum WoE…“ Er schüttelte

gemächlich den Kopf und Ruîn schloss die Augen. Seine Lippen waren

so unglaublich weich und seine Hände verursachten eine rege Gänsehaut

auf ihrem ganzen Rücken. Drei, Vier Küsse lang versuchte sie sich ein

wenig von ihm abzuwenden, doch dann erwischte Jeran ihre rechte

Hand und zog sie nach oben. Er küsste ihre Finger, die Handfläche,

das Handgelenk und dann wieder ihre Lippen. Ihre Hand hielt er

solange an seiner Schulter bis er sich sicher war, das sie sie auch

dort lassen würde. Er musste lächeln, es war gar nicht so einfach sie

dazu zu bringen ihn zu umarmen. Da Ruîn nicht trainieren gewesen war,

trug sie noch keine Rüstungsteile und keine Bandagen, lediglich ihren

leichten lilafarbenen Body und die Assassinen Strümpfe. So war es ein

leichtes für Jeran an ihre nackte Haut zu gelangen. Er küsste ihren Hals

und streifte ihr das Oberteil von den Schultern. Ruîn ließ ihre Hände

über seinen Nacken streifen, seine Haut war heiß, genauso wie seine

Küsse. Langsam drängte er sie ein wenig nach hinten. Erst ein Schritt,

dann ein weiterer, bis sie plötzlich an etwas anstieß. Etwas erschrocken

ließ sie sich nach hinten fallen und fand sich auf dem Bett wieder. Jeran

lächelte leicht, ergriff mit einer Hand eine der Bettstangen nahe der

Decke und blickte sie an. Ruîn konnte ihren Herzschlag beinahe

schon hören, so nervös war sie unter seinem durchdringenden Blick.

Auch sie betrachtete ihn nun eingehend, seine breiten Schultern,

sein durchtrainierter, schlanker Oberkörper und seine schmalen

Hüften, und obwohl sie ihn schon einmal so gesehen hatte, war es

nun etwas vollkommen anderes. Er ließ die Stange los und kniete

sich auf das Bett. Einen leisen Fluchtgedanken wegschiebend ließ

sich Ruîn nach hinten fallen und schloss die Augen. Seine Hände

wanderten über ihre Beine nach oben zu ihren Knien, wo es ein wenig

kitzelte, und dann weiter über ihre Oberschenkel bis zu ihren Hüften.

Dann spürte sie seine Lippen an ihrem Bauchnabel. Sanft glitten seine

Fingerspitzen über ihren nackten Oberkörper während er sich immer

weiter nach oben tastete. Dann lag er auf ihr. Sie schlang ihre Arme

um seinen Hals und sie küssten sich. Erst ganz langsam und sanft,

dann immer wilder und fordernder. Ruîn krallte sich an seiner

Schulter fest und warf den Kopf nach hinten. Sie hatte das Gefühl

das ihr schier die Luft weg blieb. Wie machte er das nur? Warum

hatte sie so etwas nicht schon vorher gefühlt? Bei Helios oder bei

Solar? Was war hier nur so anders? Jeran küsste sie am Hals und

seine Hand glitt langsam an ihr nach unten. Er wusste genau was

er da tat. Er wusste ganz genau wie er sie verführen konnte. Und

mit einem Mal wurde Ruîn klar, was diese ganzen Einkerbungen

an den Pfosten bedeuteten. Entsetzt schob sie Jeran von sich weg

und starrte auf die ganzen Einschnitte. „Was…?“ Er folgte ihrem

Blick und an seinen Augen konnte sie genau erkennen, dass sie

Recht hatte. Er schüttelte heftig den Kopf während Ruîn aufsprang

und ihr Oberteil wieder anzog. „Nein!“ Sie stürzte an die Tür und

kämpfte mit den Tränen. „Ich werde sicherlich nicht zu einer Markierung

an deinem Bett werden!“ „Nein so ist das nicht!“ Doch sie schüttelte

nur den Kopf und verschwand im Flur. So schnell sie konnte lief sie

aus dem Gildenhaus und hinüber zum WoE Treffpunkt. Was zum

Teufel hatte sie sich bloß wieder dabei gedacht? Sie wusste doch

ganz genau das Jeran mit allen Frauen spielte. Nur weil sie zusammen

in der Gilde waren und gemeinsam trainierten machte sie das noch

lange nicht zu einer Ausnahme. Sie musste sich abreagieren.

Sie musste irgendwen töten.
 

Die nächsten paar Tage hielt sich Ruîn so weit es ging von Jeran fern.

Tagsüber war das kein Problem da sie ja sowieso mit Solar in der

Gegend um Lighthalzen unterwegs war, aber beim nächtlichen

Training war es leider unmöglich. Da sie nicht darauf verzichten

wollte schleppte sie schließlich Danu als neutrale Bufferzone mit.

Die junge Priesterin war sehr erfreut das sie mitgehen konnte und

schien sich zudem noch blendend mit Duir zu verstehen. Von Jeran

hielt sie sich ein wenig entfernt. Sie waren an der Küste nahe Alberta

unterwegs wo sie Nine Tails und Dragonflys jagten. Mit der

Unterstützung einer tatkräftigen Priesterin war das natürlich eine leichte

Übung. Gegen drei Uhr morgens entfachten sie ein kleines Feuer an

den Klippen. Duir und Jeran durchsuchten das Loot um einige neue

Pfeile herstellen zu können und Danu setzte sich neben Ruîn auf die

andere Seite des Feuers. Der Rauch hatte eine sehr abschreckende

Wirkung auf die Dragonflys, so dass sie sich ein wenig entspannen

konnten. Während sie die beiden Männer dabei beobachteten wie

sie ihre Pfeile bastelten beugte sich Danu zu Ruîn und deutete auf

Jeran. „Das weiß aus der Gilde sonst keiner, aber er ist der Grund

dafür gewesen das ich damals beigetreten bin…“ „Hmm?“ Ruîn

war überrascht. „Ich habe ihn in Comodo auf einem Fest kennen

gelernt, wir haben getanzt…“ Ein leichter Wind wehte vom Meer

herüber und ließ einige Funken in der Dunkelheit umherfliegen.

„Er hat mich verführt. Und ich bin ihm in die Gilde gefolgt.

Aber als er mich dann wieder gesehen hat…“ Danu schüttelte

den Kopf und lächelte. „Er hat nichts gesagt, ich glaube er

konnte sich gar nicht mehr an mich erinnern.“ Die Priesterin

seufzte und Ruîn nickte. „Das kann ich mir gut vorstellen. Diese

Männer, alles Schweine.“ Beide kicherten, doch dann schüttelte

Danu ihren braunen Lockenkopf. „Nein, nicht alle…“ Sie blickte

durch das Feuer und Ruîn bemerkte das es nicht Jeran war,

den sie ansah. In der Nähe bellte ein Ninetail und so erhoben

sie sich um es in der Dunkelheit zu suchen, nicht das es sie

plötzlich aus dem Hinterhalt angriff. Einzelne dieser kleinen

Monster waren zwar kein Problem aber bei größeren Mobs

mussten sie ein wenig Acht geben das es sich nicht um den

großen Boss des Waldes, Eddga, handelte. Dieser Bär war

immer mit einigen Ninetails in diesem Gebiet unterwegs und

etwas gefährlich. Sie kämpften sich langsam in Richtung Osten

vor und Ruîn merkte das Jeran immer in ihrer Nähe war. Er passte

auf wenn sie Kämpfte, er hielt ihr die größeren Mobs vom Hals

und fing sie auf als sie, peinlicherweise, in der Dunkelheit über einen

Baumstumpf stolperte. „Vorsicht…“ „Mist! Ja ich hab das nicht

gesehen.“ Er sah sie nicht an, aber er behielt ihre Hand in seiner.

Die Gruppe erreichte eine kleine steinerne Hausruine auf einer

Anhöhe. In einiger Entfernung den Hügel hinunter, konnte man

die Lichter der Handelstadt erkennen. „Pause, ich mag nicht

mehr!“ Duir gähnte und ließ sich auf einen großen Felsen fallen.

Danu nickte, ließ sich neben ihm auf dem Boden nieder und

kontrollierte ihren Gemstones Vorrat. Ruîn zog ihre Hand

aus Jerans und wanderte nach vorne an die steinernen

Überreste eines Fensters. Sie blickte nach unten in die

Dunkelheit des Waldes und die Lichter der Stadt die durch

diese hindurch schimmerten. „Damit du eines weißt, ich

hatte niemals vor dich an dem Pfosten zu verewigen. Das

ist vorbei.“ Jeran war neben ihr und folgte ihrem Blick zu

den Lichtern. Sie sagte nichts und senkte den Kopf auf ihre

Arme, die sie an den Steinresten abgestützt hatte. Er tat es ihr

gleich und sie blickten sich an. „Sieht dir gar nicht ähnlich,

Leute wegen ihrer Vergangenheit zu verurteilen.“ „Vergangenheit,

hmmm?“ Sie stand auf und schüttelte den Kopf. „Ja vielleicht

tue ich das…“ Langsam ließ sie sich auf dem steinernen Boden

der alten Hausruine nieder und blickte nach oben zu den

Sternen. In der ferne hörte sie Danu kichern die sich wohl

mit Duir unterhielt. Dann war Jeran wieder neben ihr. Er

deutete nach oben. „Siehst du die Sterne dort? Wenn du

genau hinsiehst sehen die aus wie ein Aco.“ „Meinst du?“

Die Assassine kniff die Augen zusammen. „Ja und da drüben,

siehst du, das ist ein Poring.“ „Hmmm ja, mit viel Fantasie.“

Sie kicherte und schüttelte den Kopf.
 

Sie waren weit länger als geplant unterwegs gewesen und der

neue Tag war schon längst hereingebrochen als sich die vier

Kämpfer endlich wieder in Prontera einfanden. „Voll

Schlimm, gleich beginnt ja schon unsere Thors Party.“

Jeran hängte sich an Duirs Hals. „Als ob das deine erste

durchgemachte Nacht wäre.“ Der Hunter schüttelte den

Kopf und die Mädels kicherten. Während Jeran und Duir

sich gleich zum Partytreffpunkt aufmachten betraten Danu

und Ruîn das Gildengebäude. Sie wollten sich noch ein

wenig hinlegen. Als Ruîn ihr Zimmer betrat war Solar natürlich

schon längst wach. Es saß am Fenster und war sichtlich sauer.

„Warum bist du mitten in der Nacht abgehauen?“ Ruîn

seufzte. „Ich konnte eben nicht schlafen.“ „Du hättest mich

doch auch wecken können!“ Sie mochte es gar nicht

wenn er so laut wurde. „Es reicht doch wenn ich nicht

schlafen kann.“ Sie regte sich ja auch nicht auf wenn

er lange im PvP unterwegs war. „Außerdem weißt du

ganz genau was ich von dem Barden halte!“ Er war

aufgestanden und deutete aus dem Fenster. Er hatte

sie also gesehen. „Wir waren ja nicht alleine unterwegs!“

Langsam bekam sie Kopfschmerzen. „Oder hast du nun

auch noch was gegen Duir?“ Sie blickte ihn streng von

oben herab an, was nicht sonderlich schwer war, da sie

auch ohne ihre hohen Schuhe ein paar Zentimeter größer

war als Solar. „Nein gegen ihn habe ich nichts.“ Er schüttelte

den Kopf. „Aber…“ „Habe ich jemals irgendetwas gegen

einen deiner Freunde gesagt?“ Nun war sie wirklich wütend.

„Gibt es irgendetwas das ich dir verbiete?“ Jetzt trat er einen

Schritt zurück. Das sie sich so lautstark verteidigte war neu.

Sie schloss die Augen, etwas stimmte nicht. Sie atmete ein

paar Mal tief durch aber es half nicht. „Ich sage ja auch nicht

das ich dir etwas verbieten will oder so.“ Nun klang Solar

ein wenig kleinlaut. „Aber ich kenne diesen Kerl halt schon

länger als du.“ „Wir sind aber nur Freunde uns sonst gar

nichts!“ Schrie Ruîn nun viel lauter als eigentlich beabsichtigt.

Und plötzlich krampfe sich alles in ihr zusammen und sie

sank auf die Knie. Solar war entsetzt und sprang auf sie zu.

„Lass mich!“ Sie hieb mit der Faust auf den Boden, die

Schmerzen waren höllisch. „Nein, du musst aufstehen,

komm mit.“ Mit Solars Hilfe schaffe sie es auf die Beine

zu kommen und er führte sie ans Bett. „Leg dich hin, ich

hole Hilfe!“ Damit rannte er auch schon los. Ruîn schloss

erneut die Augen und versuchte nochmals tief durchzuatmen.

Ganz langsam ließ der Schmerz nach. Was war das bloß

gewesen? Konnte man durch Wut solche Schmerzen

bekommen? Als Solar mit einem fremden Scolar und

einer Alchemistin aus der Gilde wieder zurückkam, saß

sie schon wieder auf dem Rand des Bettes. Sie bestand

zwar darauf, das es ihr wieder gut ginge, bekam aber

trotzdem von der Alche einen sehr widerlich schmeckenden

Kräutertrunk für den Magen verabreicht. Naja wenigstens

hatte sich der Streit mit Solar erledigt.

Als sie sich am folgenden Morgen immer noch irgendwie

schlecht fühlte, beschloss Ruîn am nächsten Tag die Ärzte

in Juno aufzusuchen. Vielleicht hatte sie sich irgendeine Grippe

eingefangen. Sie wollte nur nicht das heutige Gildenevent

verpassen. Duir hatte es geplant um die Gildenkasse mal

wieder etwas aufzustocken. Beinahe die komplette Gilde

versammelte sich also gegen Mittag in der großen Eingangshalle

und wartete auf die Warps. Irgendwie fand es Ruîn passend,

dass es in die Nähe von Juno ging. Duir wollte dort unterhalb

des El Mes Plateaus die Goats wegen ihrer Herbs jagen.

Es machte allen eine Menge Spaß die einzelnen Monster

umherzujagen, kleinere Gruppen in den Storm Gust der

Wizzards zu mobben und gelegentlich beim Anblick einer

der seltenen Harpyen mit gespieltem Entsetzen herumzuschreien.

Duir stand am oberen Ende des Hügels und schickte gekonnt

einige Leute hin und her, während Jeran zwischen den einzelnen

Wizzards und Priestern hin und her wanderte und mal hier,

mal da ein Bragi erklingen ließ. Wenn er an Ruîn vorbei kam,

versorgte er sie immer mit den neuesten Informationen über

die verschiedensten Gildenmitgliedern die er gerade sehen

konnte. „Die da hinten haben schon fast 100 blue Herbs,

das wird ein nettes WoE geben.“ „Unsere Dancer da oben

kann einfach nicht den Takt halten, wie soll ich da ne Combo

mit ihr spielen?“ „Duir sind die Fallen ausgegangen, warte,

ich muss ihn mal kurz auslachen gehen.“ Ruîn hatte wirklich

ihren Spaß. Die Kämpfe mit den Goats waren zwar etwas

anstrengend aber durchaus schaffbar. Sie musste nur aufpassen,

dass sie sie mit ihren harten Hörnern nicht stunnten. So was

konnte böse enden.

Sie jagten die Goats bis in die frühen Abendstunden und

machten gelegentlich ein paar Pausen während ein oder

zwei Gildenmitglieder das bereits gesammelte Loot nach

Juno, und damit an das nächste Kafralager schafften. Bei

manchen Leuten war schon etwas Langeweile sichtbar. So

auch bei Solar und einigen seiner Freunden. Sie hatten sich

ein wenig abseits hingesetzt und besprachen wohl ihren

nächsten PvP Ausflug. Ruîn kämpfte gerade mit zwei Goats

und Jeran spielte neben ihr den Assassin Song of Sunset

welcher eine sehr antreibende Wirkung hatte. Als die

Monster besiegt waren wandte sich Jeran mit einem Bragi

an einige andere Leute der Gilde die gerade in der nähe

aufgetaucht waren. Ruîn sammelte ein paar Herbs auf

wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Irgendwie

war es gerade sehr anstrengend gewesen und sie hatte

den ganzen Tag über immer mal wieder einen stechenden

Schmerz in der Magengegend verspürt. Auch jetzt hatte

es plötzlich wieder angefangen. Sie fühlte sich auf einmal

sehr benebelt und stützte die Hände auf den Oberschenkeln ab.

Und dann sah sie es. Auf ihren Schuhen waren Blutflecken.

Sie bemerkte wie sie Herzklopfen bekam. Auch ihre

Bandagen an den Unterschenkeln waren Blutgetränkt.

Sie hob die Hände und betrachtete die nassen, roten

Handflächen. „Jeran…“ Sie konnte den Rücken des Barden

einige Meter vor sich sehen. Ruîn schloss die Augen.

„Jeran!“ Er hatte sich gerade mit einem Goat angelegt

und wollte nun nach dem Loot sehen als er sie hörte.

„Hmmm?“ Er drehte sich zu der Assassine um und sah

gerade noch wie sie auf die Knie fiel, die Blutüberströmten

Hände vor dem Gesicht. Mit einem Satz war er bei ihr und

verhinderte das sie nach hinten umkippte. „DUIR!!

SCHAFFT MIR EINEN PRIESTER HER!!“ Er hob

sie hoch und sah sich um. Ein Paar der Gildenmitglieder

waren in Kämpfe verwickelt, einige blickten erschrocken

zu ihm und von oben kam Duir heran gelaufen. Ihm folgte

Danu. „Mach einen Warp, irgendeine Stadt schnell!“

Danu nickte erschrocken und zückte einen Gemstone.

„Das ist Prontera, unser Gildenhaus.“ Sagte sie noch

schnell bevor Jeran mit Ruîn in dem Warp verschwand.
 

„Was ist denn los?“ Solar war neben ihnen aufgetaucht.

„Ruîn ist zusammengebrochen, wir brauchen einen Arzt,

ich hole jemanden.“ Damit schob Duir Solar in den Warp.

Auch Danu folgte ihm.

Jeran lief durch die Eingangshalle zu den Treppen. „Mein

Zimmer ist gleich oben das erste!“ Danu eilte an ihm vorbei

nach oben. Sie erreichten das Zimmer der Priesterin und

Jeran legte Ruîn auf das Bett. Sie war noch nicht bei

Bewusstsein. „Sie ist verdammt heiß, sie hat hohes Fieber.“

Jeran hatte sich neben das Bett gekniet und fuhr ihr langsam

über die Stirn. Danu nickte. „Ich hole was.“ Damit

verschwand sie aus dem Zimmer. „Sie hat sich schon

länger krank gefühlt, ich hab sie zum Arzt geschickt

aber sie wollte nicht hören.“ Solar stand an der Tür

und wusste irgendwie nicht was er machen sollte. „Hier

nehmt das, ich gehe nach unten und sehe nach den anderen.“

Damit schneite Danu wieder herein und drückte Jeran

eine Schüssel mit kaltem Wasser und einem Tuch in die

Hand. Er nickte und legte Ruîn den Stoff auf den Kopf.

Nach einigen Minuten hörten sie draußen im Gang eifrige

Stimmen und Schritte. Es war Duir mit einem Arzt aus

Juno und einer High Priesterin. Der Arzt kam gleich an

das Bett und befühlte Ruîns Stirn und Handgelenke

während die High Priesterin auf die Tür deutete.

„Würden sie bitte den Raum verlassen?“ Duir nickte

und deutete Solar ihm zu folgen, auch Danu wandte

sich an die Tür. „Sie auch bitte.“ Solar blickte zu

Jeran ans Bett. „Garantiert nicht!“ Der Barde rührte

sich keinen Zentimeter. „Nagut, ok.“ Die High Priesterin

wandte sich an die Tür bevor Solar den Raum wieder

betreten konnte und schloss diese. „Hey!“ Solar wollte

gerade an der Tür rütteln als Danu ihn herumzog. „Hol

ihre Freundin, hol diese Blacksmith. Hier können wir

sonst nichts tun.“ „Aber dann gehe ich da wieder rein!“

Danu nickte und schob ihn von der Tür weg bis er

sich umdrehte und zur Treppe lief. „Das war knapp.“

Duir seufzte. „Das letzte was wir jetzt brauchen ist

ein Streit da drinnen.“
 

Die Nacht war schon weit fortgeschritten, als die

High Priesterin nach draußen kam und in die Runde

blickte. Jeran, der sich nun doch auch draußen

eingefunden hatte, saß mit Isan auf einer hölzernen

Bank in der Mitte des Flurs und hatte den Arm um

die Blacksmith gelegt, damit sie an seiner Schulter

vielleicht ein wenig Schlaf fand. Auch Duir saß neben

ihnen. Vor einiger Zeit hatte er Danu nach oben in

sein Zimmer geschickt damit sie etwas schlafen konnte,

während sie hier ja ihr Schlafzimmer belagerten. Solar

wanderte den Gang nervös auf und ab. „Sie können

nun wieder reinkommen, ihre Freundin hat es geschafft,

sie ist über den Berg.“ Sie musste kichern als sich alle

gleichzeitig durch die Türe zu quetschen versuchten.

Der Arzt wischte sich gerade mit einem Tuch über die

Hände und im Raum roch es stark nach

Desinfektionsmitteln. Danu würde ihr Zimmer wohl sehr

ordentlich lüften müssen. Jeran trat an die linke Seite

des Bettes und ergriff Ruîns Hände. Als sie es bemerkte

öffnete sie die Augen und lächelte. Sie wirkte sehr

erschöpft und sprach ziemlich leise. „Danke, das du

mir geholfen hast…“ „Pssst, ist schon gut, mach die

Augen wieder zu und schlaf.“ Er legte ihr zwei Finger

auf die Lippen und blickte dann hoch zu Solar der auf

der anderen Seite des Bettes stand, mit dem Fuß auf

dem Boden trommelte und ihn sauer ansah. „Was war

los?“ Isan hatte sich an den Arzt gewandet. „Nun ich

weiß nicht ob das schon bekannt war, aber die junge

Dame hier hatte eine Fehlgeburt.“ „Sie war schwanger?“

Isan blickte hinüber zum Bett wo Solar mit den

Schultern zuckte. „Noch nicht sehr lange, vielleicht

einen Monat oder zwei, es kann gut sein das sie es

selber noch nicht gewusst hat.“ Er legte das Tuch

zusammen und sammelte dann ein paar seiner

Instrumente ein, die auf dem Tisch an der hinteren

Wand lagen. „So etwas kann gerade in der ersten

Zeit einer Schwangerschaft leider recht häufig

vorkommen, aber jetzt sollte alles wieder ok sein.“

Er verstaute die letzten seiner Werkzeuge und Isan

nickte während Solar Jeran zwielichtig beäugte. Als

dieser es merkte stand er auf und trat auf den

Assassinen zu. „Glaub jetzt ja nicht, dass ich daran

schuld war, so nahe war ich ihr nie!“ Damit verließ

er den Raum bevor Solar antworten konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Wave
2012-10-03T21:09:29+00:00 03.10.2012 23:09
Aiii.... Q_Q
Also am Anfang dacht ich: Ok, wird so ähnlich wie die lezten Kapitel.
Aber dann... gemein!!
~~~
Guter Titel dafür. Da rücken nicht nur die Gefühle der einzelnen Chars weiter nach vorn, sondern man selbst fiebert so richtig mit. Was ist jetzt mit ihr? Wird sie wieder gesund? Ist sie schwanger? Etc. *lach*

Bin trotzdem weiterhin gespannt, wie lang Solar das noch mit sich machen lässt. Er kommt mir mittlerweile wie son kleiner Macho vor. Am Anfang super charmant, dann nach der Hochzeit will er genau wissen wohin sie geht, was sie macht, mit wem sie unterwegs ist...
Aber er wird kleinlaut, sobald sie mal etwas lauter wird, hihi :-)

Ich wiederhole mich: Bin gespannt wanns zwischen den beiden knallt^^
Und vor allem: Wie es dann knallt :)

Gruß


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