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Nie wieder

von

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Stille. Undurchdringliche Stille. Keinen von den Freunden hatte die Lust etwas zu sagen. Das was gesagt werden musste wurde gesagt. Während der Rest vorerst stillgeschwiegen wurde. Naraku war wieder da. Selbstverständlich war er die ganze Zeit über da gewesen. Doch man hatte nichts mehr von ihm gehört. Jetzt schon. Miroku hatte aus verlässlicher Quelle erfahren, dass Naraku in Richtung Norden sein Unwesen trieb. Er soll ein ganzes Dorf niedergemetzelt und schließlich in Brand gesetzt haben. Außerdem griffen immer mehr Dämonen, selbst die schwächeren unter ihnen Menschen aber auch ganze Dörfer an. Ein Unheil schien sich anzubahnen. Ein Unheil, von dem sie bereits vor langer Zeit wussten, dass es kommen würde. Doch sie hatten es ignoriert. Bis heute. Es war an der Zeit den endgültigen Kampf gegen Naraku und seinen Handlagern zu beginnen. Wenn es nach Miroku und Sango ginge würden sie spätestens übermorgen bei Morgengrauen aufbrechen. Mit Inuyasha. Ohne Kagome. Sie würde unweigerlich hier bleiben müssen. Die Hände in den Schoß legen und abwarten. Nicht mehr. Nicht weniger.

Kagome strich sich nachdenklich über den Bauch.

Es war soweit. Inuyasha würde gehen. Dessen war sie sich sicher. Er würde nicht hierbleiben. Ohne Zweifel. Jedoch wollte sie ihn nicht allein gehen lassen. Sie wollte mit ihm gehen. An seiner Seite kämpfen. Ihn unterstützen. Aber er würde es nicht zulassen. Wenn es von Nöten wäre, würde er sie wahrscheinlich sogar in ihrer eigenen Hütte einpferchen. Hauptsache sie blieb hier. Vor Sorge umkommend.
 

„Dann wird es wohl so sein. Wir werden morgen bei Sonnenaufgang losziehen“
 

Es war als hatte man ihr ein Eimer kaltes Wasser über den Kopf geschüttet. Kagome riss ungläubig die Augen auf. Das konnte er unmöglich ernst meinen! Warum denn bereits morgen? Das ging ihr eindeutig zu schnell. Sie wollte doch wenigstens einen Tag mit ihm zusammen verbringen, bevor er sich vielleicht für längere Zeit verabschieden würde. Nein, das konnte er nicht machen! Nicht mit ihr.
 

„Kagome kommst du? Es ist schon spät“

„Ja“ Kagome schien wie ihn Trance. Nur allmählich begriff sie, dass er vor ihr stand und die Hand zu ihr gestreckt hatte. Er half ihr hoch.

„Wir sehen uns dann morgen. Ruht euch die Nacht aus. Es könnte eure letzte ruhige Nacht werden“ Inuyasha ging raus und schob Kagome, die noch immer abwesend wirkte mit sich.
 

Ihre Schritte führten sie nicht zu ihrer Hütte, sondern zum heiligen Baum. Als Kagome die Umgebung wiedererkannte, hatte sie sich auch wieder gesammelt. Hier hatte es angefangen. Hier würde es vielleicht enden. Wenn Inuyasha nicht mehr zurück kommen würde. Allein der Gedanke trieb Tränen in ihre Augen. Ab morgen könnte alles vorbei sein. Würde sie wohl möglich einsam sein. Mit ihrem Kind allein gelassen. Nein, so hatte sie es sich nicht vorgestellt. Ganz und gar nicht.

Inuyasha schlang seine Arme um ihre Taille und drückte sie fest an sich. Sein Kopf war auf ihrer Schulter gebettet. Er sog sehnsüchtig ihren unverwechselbaren Duft ein. Als wäre es das letzte mal.
 

„Du darfst nicht gehen. Nicht morgen. Bitte“ Ihre Stimme war betrübt, glich einem Wispern.

„Ich muss“

„Dann nimm mich mit dir, Inuyasha. Aber lass mich nicht alleine“

„Das geht nicht, Kagome. Es sind nur noch 3 Wochen bis zur Geburt, da kannst du nicht mit in den Kampf ziehen“ Sie wollte seinen Worten schlicht weg nicht glauben. Nein. Nein. Nein! So durfte es nicht laufen. Sie musste ihm helfen. Er brauchte sie doch. Genauso wie sie ihn brauchte. Sie gehörten an die Seite des jeweils anderen. Sie würde immer direkt neben ihm stehen. Wenn ihn Unsicherheit übermannte. Wenn er fror. Wenn er an Hunger litt. Und Qualen ihn durchfuhren. Würde sie direkt neben ihm stehen und dafür sorgen dass es ihm besser ging. Weil er alles und mehr für sie war.

„Dann warte bis nach der Geburt. Es wird alles so sein wie früher. Wir reisen gemeinsam“

„Was ist mit unserem Kind?“

„Ich werde sie bei meiner Mutter lassen. Sie wird sich um sie kümmern“

„Wir wissen noch nicht einmal ob sie wie wir durch den Brunnen reisen kann“

„Was ist mit Kaede?“ sie klang verzweifelt.

„Nein! In dieser Zeit ist es nicht sicher genug. Ihr könnte weiß Gott was passieren“ Es schien ausweglos. Er würde sie alleine lassen.

„Inuyasha. Ich flehe dich an, lass mich nicht hier alleine. Nimm mich bitte mit. Nur 3 Wochen mehr verlange ich nicht. Dann können wir zusammen weiter ziehen. Bitte“ Hörte sie ihm überhaupt nicht zu? Selbst wenn sie ihre Tochter bei ihrer Mutter oder bei Kaede ließen. Sie konnten und durften nicht weitere 3 Wochen bis zum Aufbruch warten. Es ist bereits zu viel Zeit verstrichen. Sie hatten Naraku schon viel zu lange vor sich her geschoben. Morgen würde es definitiv losgehen. Ob es ihr gefiel oder nicht war bei den Gegebenheiten gleichgültig.

„Kagome es geht nicht. Du bleibst hier oder bei deiner Mutter in deiner Zeit, das und nur das ist dir überlassen zu entscheiden“ Weshalb war er denn so hart zu ihr? Wieso verstand er sie nicht!
 

„Ich.Werde.Mit.Dir.Kommen“ Das konnte jetzt nicht wahr sein! Widerstrebend machte sich Inuyasha von ihr los. Er fasste sie an den Schulter, drehte sie zu sich um und legte ein Hand Kagome auf ihre Wange. Tränen liefen an ihnen hinab. Ihre Augen plagten die Verzweiflung.

„Kagome...“ begann er sanft. „....Selbst wenn ich es wollte, ich würde dich nicht mitnehmen. Es ist einfach viel zu gefährlich in deinem Zustand“ Sie biss sich auf ihre Unterlippe.

„Welcher Zustand Inuyasha? Ich bin doch nur schwanger und nicht schwerkrank“ Langsam aber sicher neigte sich seine Geduld dem Ende zu. Konnte sie die Tatsache, dass er ohne sie ging nicht einfach hinnehmen! Warum machte sie es schwerer als es ohnehin schon war.

„Meine Antwort steht. Du bleibst hier!“ Sein Tonfall war diesmal strenger.

„Inuyasha bitte. Ich werde mich auch zurückhalten. Unserem Kind passiert nichts“ Der Geduldsfaden riss.
 

„Kagome! Ich werde dich nicht mitnehmen! Ich habe es einmal getan. Und wir wissen beide was hätte passieren können. Du warst drauf und dran eine Fehlgeburt zu erleiden! Du wirst hier bleiben und auf mich warten. Ohne wenn und aber. Und was heißt hier bitteschön nur schwanger! Kagome, du trägst Leben in dir. Leben, dass durch uns entstanden ist! Unsere Tochter! Und du tust so als wäre es nichts! Wie naiv kannst du eigentlich sein Kagome! Naraku ist unser größter Feind. Nicht irgendjemand. Da kann man sich nicht zurückhalten. Man hat keine andere Wahl als zu kämpfen, wenn man überleben will!“

„Aber-“

„Kagome nichts aber. Ich sage es dir ein aller letztes mal: Du wirst hier bleiben und warten. Wenn ich Wiederworte höre, Kagome, bei meinen Blut du wirst mich schneller los sein als dir lieb ist!“

Es war sinnlos. Er hatte entschieden. Drohte ihr sogar.

„Wie du willst“ antworte sie ruhig. Kagome nahm es einfach hin. Und sie schaffte es mit ihrem Ausdruck, dass er sich wie der letzte Abschaum fühlte. Er seufzte. So hatte er sich das ganze nicht vorgestellt. Ganz und gar nicht.
 

Inuyasha lehnte seine Stirn gegen ihre.

„Kagome. Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht so anfahren dürfen. Verzeih mir“

„Ist schon gut“

„Du musst auch mich verstehen. Auch ich habe Angst. Fürchterliche Angst. Es gefriert mir schon das Blut wenn man dir auch nur einen Kratzer zufügt. Ich will nur dein bestens. Und wenn ich wirklich nicht zurückkommen sollte. Dann will ich wenigstens meine Frau und mein Kind in Sicherheit wissen. Es reicht schon wenn einer von uns geht. Unsere Tochter darf keine Waise werden“

„Ich verstehe dich“ flüsterte sie. Er beugte sich zu ihr vor, um sie zu küssen. Doch eine altbekannte kalte Stimme ließ sie aufhorchen.
 

„Wenn das mal nicht rührend ist? Zu dumm, dass es bald zu Ende sein wird“



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