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Fünf Dominien

Herrscher der Elemente
von

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Senilis

Am Abend der dritten Sonne nach Eleanors und Jakobs treffen ritten die beiden am Rand des Sonnengebirges entlang. Die Sonne war fast untergegangen und tauchte die Baumwipfel und die Berge in rotes Licht.

„Wir sollten ein Lager aufschlagen“, meinte Jakob.

Eleanor stimmte zu.

In diesen drei Tagen hatte sie Jakob viel besser kennen gelernt. Eigentlich war er gar kein Macho. er war sogar sehr nett. Er tat das gleiche am liebsten, was Eleanor auch am liebsten tat, nämlich reiten. Eleanor hatte in diesen drei Tagen sehr viel Spaß mit ihm gehabt.

Eleanor war nun müde, weil sie den ganze Tag ununterbrochen geritten waren, um das Sonnengebirge noch vor Sonnenuntergang zu erreichen. Morgenstern war ebenfalls sehr erschöpft. Eleanor nahm ihr die Trense ab und ließ sie grasen.

„Schlaf gut! Ich bleibe noch etwas wach!“, sagte Jakob.

Eleanor legte sich hin und schlief sofort ein. Doch Jakob konnte nicht schlafen und so lag er die ganze Nacht wach. Nach Mitternacht hörte er etwas.

War es nur der Wind? Nein!

Er spürte Kälte, obwohl es eine schwüle Sommernacht war.

Eine dunkle Macht?

Sein Herz klopfte wie wild. Dann hörte er eine Stimme hinter sich:

„Nein! Nicht das Schloss! Bitte nicht! Vater! Nein!“

Plötzlich verstummte die Stimme. Jakob drehte sich um. Eleanor schlief immer noch tief und fest und gab keinen Mucks von sich.

„Luk, Luk?“, flüsterte Jakob. „Hast du ‘was gesagt?“

Eleanor antwortete ihm nicht. Wie denn? Sie schlief ja. Jakob drehte sich wieder zurück und starrte in die Büsche. Plötzlich hörte er die Stimme wieder;:

„Molly, du dummes Mädchen, soll ich etwa noch mein Bade Wasser alleine einlassen? So etwas macht eine Prinzessin nicht!“

Da bemerkte Jakob, dass die Stimme von Eleanor kam. Er überlegte, und dann begriff er. Er rüttelte Eleanor wach. Nun sah er es ihr an. Sie war ein Mädchen! Aber kein gewöhnliches Mädchen!

„Warum hast du es mir nicht gesagt?“

Eleanor blinzelte ihn verschlafen an.

„Was gesagt?“

„Dass du ein Mädchen bist!“,

„Wie kommst du darauf?“, fragte Eleanor.

„Ich hab dich im Schlaf reden gehört.“

„Ach so!“, sagte Eleanor.

„Wie heißt du denn richtig?“, fragte er neugierig.

Schlauer Junge! Neues Mädchen, neuer Name.

„Eleanor!“

„Darf ich dich trotzdem weiter Luk nennen?“

„Wenn’s unbedingt sein muss.“

„Und du bist eine Prinzessin?“

„Ja!“, sagte Eleanor genervt. „Warte mal. Wieso fragst du mich hier aus und ich weiß überhaupt nichts über dich?

„OK! Ich heiße Jakob!“, sagte Jakob grinsend.

„Das weiß ich!“, sagte Eleanor scharf. „Aber abgesehen davon.“

„Na gut. Ich lebe schon seit fast 2 Jahren auf der Straße, seit meine Eltern gestorben sind“, sagte Jakob gelangweilt. „Möchtest du noch etwas wissen?“

„Nein, eigentlich nicht.“

„Natürlich wusste ich schon von Anfang an, dass du ein Mädchen bist“, sagte Jakob angeberisch.

„Klar!“, kicherte Eleanor, weil sie wusste, dass Jakob es nicht ernst gemeint hatte. „Komm, lass uns lieber schlafen! Heute müssen wir ja noch Senilis suchen.“

Beide legten sich hin und schliefen ein.
 

Eleanor erwachte früh. Die ersten Morgenstrahlen kitzelten schon die von taubedeckten Blätter. Jakob schlief noch, als Eleanor sich zu ihm umdrehte.

Eigentlich war er ganz anders als die Jungen, die Eleanor kannte. Er sah sogar sehr gut aus mit seinen dunkelbraunen Haaren und seinen grün-türkisen Augen.

Eleanor starrte ihn noch eine ganze Weile an. Dann beschloss sie aufzustehen, um Beeren zu sammeln.

Sie kniete sich hin, um ein paar Beeren für das Frühstück zu pflücken, da klopfte ihr jemand auf die Schulter. Eleanor machte vor Entsetzen einen Luftsprung. Sie zog blitzschnell ihr Schwert und drehte sich um.

Vor ihr stand ein sehr alter Mann. Er trug einen langen grauen Umhang, der den Mann noch vergammelter Aussehen ließ, als er sowieso schon war. Eine langen, weißen Haare und sein langer, weißer Bart glitzerten schwach im Licht der Morgensonne.

„Du bist Eleanor, nicht wahr?“, fragte der alte Mann.

„Eleanor!“, schrie sie zurück.

Doch nachdem sie sich besinnt hatte sagte sie:

„Entschuldigung. Es war nichts gegen Sie.“

„Das habe ich mir schon gedacht.“, sagte der alte Mann ruhig. „Herbana hat dich geschickt oder habe ich mich da getäuscht?“

„Nein.“

„Na dann komm mit mir und wir trinken zusammen eine Tasse Tee.“

„Bist du Senilis?“, platzte es aus Eleanor heraus.

Er nickte.

„Kommst du nun? Und konntest du bitte dieses Schwert von meiner Kehle nehmen?“, bemerkte Senilis lächelnd.

Eleanor steckte verlegen ihr Schwert zurück. Senilis wollte schon gehen, doch da sagte Eleanor:

„Warte! Wir müssen erst Jakob abholen!“

„Oh! Du hast einen Freund mitgebracht. Das find ich aber schön.“

Sie gingen los, um Jakob zu holen.

Er saß schon wach in der Mitte des Lagers. Jakob sprang auf und fragte erstaunt:

„Wer ist das, Luk?“

„Sen...“, fing Eleanor an, doch da sagte Senilis freundlich und lächelte:

„Dürfte ich mich vorstellen?“

Eleanor sah verlegen drein.

„Ich bin Senilis. Und du musst Jakob sein.“

Jakob nickte.

„Dann kommt beide mit zu mir und wir können uns zu einer Tasse Tee hinsetzen.“

Senilis wollte losgehen, doch da verhedderte er sich in seinem langen Bart und fiel hin.

„Das passiert mir jedes mal!“, schimpfte er.
 

Senilis‘ Haus war das ungewöhnlichste Haus, das Eleanor je gesehen hatte, sogar noch ungewöhnlicher als das von Herbana. Es war aus Stein, wie ein Schloss, doch es hatte nur eine Etage und das Dach war mit Reet bedeckt. Innen standen überall Regale, die mit Modellen aus Holz, einem Abakus und komisch Maschinen voll gestopft waren. Das Haus hatte 4 Räume: ein Wohnzimmer, ein Bad, ein Schlafzimmer und eine Abstellkammer, die mit kaputten Maschinen gefüllt war. In der Mitte des Wohnzimmers stand ein Tisch. Eleanor und Jakob setzten sich und Senilis lief zu einem Schrank, kam mit einer Kanne Tee zurück und stellte sie auf den Tisch. Dann setzte er sich.

Was alte Leute so in ihren Schränken haben!

Einige Minuten schwiegen sie alle drei, bis Senilis sagte:

„Nun denn. Ich sollte euch am besten die Geschichte von Anfang an erzählen.

Vor ungefähr 200 Jahren herrschte die dunkle Macht in unserem Land. Der schwarze Schatten versklavte alle Reiche und keines davon hatte die Macht sich dagegen zu wehren. Die einzigen die Widerstand leisteten waren die 4 Dominien der Elemente, Iknis, Aqua, Terra und Aer.

Als erstes scheiterte Aer, der Herrscher über die Luft bei dem Versuch die Berge der Mohnblüte zu schützen, dann Aqua bei den Wasserfällen der Tränen und Terra, die Herrscherin über die Erde, und mit das stärkste Element, bei den Wäldern des Sichelmondes. Alles wurde zerstört.

Die einzige, die übrig blieb, war Iknis, mit die mächtigste der Dominien und Herrscherin über das Feuer. Sie fertigte das Eisschwert an, das die Macht hatte den Schwarzen Schatten in die ewige Dunkelheit einzusperren. Iknis versuchte es zu benutzen, doch sie scheiterte bei dem Versuch.

Da fand das Eisschwert eine junge Kriegerin und es schloss einen Bund mit ihr. Die Kriegerin des Eises sperrte den dunklen Schatten in die ewigen Dunkelheit.

Doch auch eine Kriegerin stirbt einmal. Nach ihrem Tod wurde das Schwert in eine Höhle gesperrt, weil alle Menschen die Macht des Schwertes fürchteten.

Aber es ging verloren und der dunkle Schatten sammelt Kräfte um aus der ewigen Dunkelheit auszubrechen. Und um dies zu schaffen hat er die wieder Geburten von Aqua, Aer und Terra zu seinen Dienern gemacht. Das vierte Element, und somit die Wiedergeburt von Iknis, blieb verschollen. Doch ich bin mir sicher, dass sie bald auftauchen müsset.

Nun ja. Eure Aufgabe wird es sein, das Eisschwert zu suchen und es mir zu bringen.“

Nach dieser Rede trat Stillen ein. Eleanor und Jakob sahen Senilis nur verwundert an.

„Und wo sollen wir es suchen?“, fragte Jakob mit immer noch offenem Mund.

„Es müsste auf dem Gipfel des Réé sein, dem höchsten Berg des Sonnengebirges.“, antwortete Senilis.

„Und wie sollen wir da hin kommen?“, fragte Eleanor.

„Reiten!“, meinte Senilis nur. „Ich gebe euch noch etwas Proviant mit. Es konnte Tage dauern bis ihr den Gipfel erreicht.“

Senilis gab ihnen zwei Rucksäcke voll mit Essen.

„Kommt so schnell wieder wie möglich!“



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