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A past and a future secret

Krieg der Vampire
von

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Böse Überraschungen

Aloha!
 

Es ist mal wieder ein musikalisches Kapitel :) Ich wünsche einfach viel, viel Vergnügen damit und hoffe sehr, dass es euch überraschen und gefallen wird ;)
 

(*1*): http://www.youtube.com/watch?v=Erq7Wm1HV6w
 

(*2*): http://www.youtube.com/watch?v=aLyaqxpZ5-I
 

LG

Galenhilwen
 


 


 

(*1*) Deidara hatte seit Sasoris letzter Erklärung tatsächlich kein Wort mehr von sich gegeben. Der Jäger jedoch grinste nur kühl in einer gewissen Vorfreude vor sich hin. Sie ließen die letzten Meter bis zum Eingang hinter sich. Vor ihnen lag tatsächlich eine Art Höhleneinstieg, vor dem zwei Fackeln und ein großgewachsener, muskulöser Mann standen. Sasori trat vor und der große Kerl grinste diesen breit an: „Lange nicht gesehen. Das Übliche?“ Der Rothaarige nickte: „Ja. Keine großen Mätzchen, direkter Einstieg gegen den Champion.“
 

Ein großer Geldschein wechselte den Besitzer, ehe der Muskelprotz zufrieden grinste: „Ich werde es gleich weitergeben.“ Der Große blickte nun Deidara etwas skeptisch an. „Gehört der zu dir, Sasori?“ Dieser nickte: „Ja. Ich habe so viel zu tun, dass ich Unterstützung brauche.“ - „Aha... Na, wenn der dir hilft...“ Er wollte gerade losgiften, als er von dem Rothaarigen am Arm gepackt und in den Eingang gezogen wurde. Was war das hier für ein Ort? Und wieso wurde das Gefühl in ihm immer größer, dass er ihm nicht gefiel?
 

Im nackten Stein eröffnete sich eine von Fackeln gesäumte Treppe, die sich wie eine Spirale ins Erdreich arbeitete. Ohne groß auf ihn zu achten, ging Sasori einfach los. Er blickte dem Jäger kurz hinterher... und folgte. Stufe für Stufe ließen sie die Welt hinter sich, die vor dem Eingang so normal, so unscheinbar war. Doch hier schien der rotbraune, sandige Stein ihn schier zu erdrücken. Die Fackeln verursachten ein unheimliches Lichtspiel aus lodernden Flammen und tanzenden Schatten, die alle nach ihm zu greifen versuchten.
 

Fackel um Fackel, Wölbung für Wölbung zog an ihm vorbei. Noch immer schritt Sasori wort- und emotionslos voraus und er folgte, bis in die Haarspitzen gespannt. Nach einer ganzen Weile hörte er immer lauter werdende Geräusche. Je näher sie dem Ende der Treppe kamen, umso lauter und deutlicher wurden sie. Deidara hielt den Atem an. So langsam konnte er etwas heraushören... das waren Stimmen. Viele Stimmen! Schreie, Rufe, ein Tumult, als sei eine ganze Menschenmenge irgendwo versammelt... Doch konnte das sein?
 

Deidara biss sich auf die Unterlippe. Das Ende der Treppe nahte, endlich konnte er es sehen. Ein sehr langes Stück noch führte diese nun geradeaus weiter hinab...
 

Am Ende der Stufen weiteten sich Deidaras Augen. Ein schmaler Gang führte sie noch ein Stück weiter geradeaus, noch immer von Fackeln und bloßem Stein geprägt. Als sie das Ende des Ganges erreichten, führte die Treppe weiter hinunter... doch die Felswand zu seiner Linken verschwand und gab einen Blick auf etwas frei, war dem Blonden endgültig die Sprache verschlug, selbst wenn er nicht bereits den gesamten Weg geschwiegen hätte...
 

Wieder gingen sie Schritt für Schritt die Stufen weiter hinab, ein Fuß nach dem anderen, Sasoris Mantel wog sich in den Bewegungen und wehte hinter diesem leicht auf. Doch links von ihnen war nichts weiter als ein Abgrund, der gute 50 Meter in die Tiefe ragte, von dem sie durch nichts getrennt waren. Nicht einmal ein Geländer bot ein kleines bisschen Schutz. Und unten war alles voller Menschen. Deidara blieb einen Moment stehen und sah sich um.
 

Über ihnen war nur die Decke, die sie knapp 5 Meter überragte. Diese Höhle war gute 100 mal 100 Meter groß und quadratisch in den Fels geschlagen worden. In der Mitte am Boden befand sich eine etwa 10 Meter hohe kreisrunde Kuppel, die wie ein Stahlkäfig aussah. Alle Menschen drängten sich um diese Kuppel, brüllten, schrien, riefen und hauten in den ersten Reihen gegen das metallische Gestell. Im Käfig selber... Deidara schluckte schwer. Im Käfig wurde bis aufs Blut gekämpft...
 

Ein Räuspern Sasoris riss ihn aus seinen Gedanken und er schloss schnell zu diesem auf, ehe sie weiter in diesem fast hypnotisierenden Schritttempo weiter die Stufen hinabstiegen. Stufe, um Stufe, um Stufe, um Stufe... Die Treppe verlief an der riesigen Wand entlang und umschloss die Höhle auf drei Seiten, bis sie am Boden endete. Doch bis dahin war es noch ein Stück. Gerade einmal die erste Ecke hatten sie erreicht, arbeiteten sich nun an der zweiten Wand entlang.
 

Deidara ließ seine rechte Hand vorsichtig an der Wand entlanggleiten, um den Halt nicht zu verlieren. Mit jedem Schritt schienen seine Knie weicher zu werden. Wie ein hypnotischer Singsang drang das Rufen der Menschen an sein Ohr: „Tö-ten! Tö-ten! Tö-ten!“
 

Immer deutlicher konnte er sehen, was sich in der Kuppel abspielte. Die beiden Kämpfer schlugen und stachen aufeinander ein. Ihm wurde schlecht, denn er ahnte so langsam, was Sasori vor hatte. Und konnte es nicht glauben!
 

Doch wie ein König schritt dieser mit erhobenem Haupt voran, setzte einen Fuß nach dem anderen in ein offensichtliches Verderben, welches dort unten wartete. Durch Vampire konnte der Rothaarige nicht sterben... aber durch Menschen schon. Dennoch lag ein kühles Lächeln auf den schmalen Lippen, während sie ihren Weg fortsetzten. Da war keine Angst. Da war... Vorfreude!
 

Zitternd brachte er auch die zweite Ecke hinter sich. Fast waren sie da... Und sein Gehirn schien unter der Überlegung zu explodieren, wie er diese idiotische Geldbeschaffungsmaßnahme würde aufhalten können. Doch, so sehr ihn das auch in Angst versetzte, es gab nur eine Antwort: gar nicht!
 

Schneller, als ihm lieb war, hatten sie das Ende der Treppe schließlich erreicht. Seine Kehle schnürte sich zu, als sich plötzlich eine Gasse zu bilden begann. Und zwar in dem Augenblick, in dem die ersten Sasori zu erkennen schienen. Immer mehr Menschen drifteten vor ihnen auseinander... und sie schritten hindurch. Sasori noch immer königlich, mit wehendem Mantel und erhobenem Haupt, und er selbst verunsichert, mit hängenden Schultern und nervösem Blick. Der Geruch von Schweiß schlug ihm brutal entgegen, die unzähligen Männer starrten sie bedächtig, fast respektvoll an...
 

Deidara wurde wirklich übel. Schweiß, Dreck, Blut... alles kroch ihm schmerzhaft in die Nase. Dreckige, heruntergekommene oder einfach nur merkwürdige Gestalten umgaben sie, eröffneten ihnen immer weiter die Gasse und schienen wirklich genau zu wissen, wer der Rothaarige war. Einige jubelten diesem sogar zu, doch Sasori reagierte, was hatte er auch anderes erwartet?, nicht darauf, sondern setzte den Weg unbeirrt fort. Die Kuppel kam in Sichtweite und Deidara konnte den geöffneten Eingang erkennen... und den Toten, der gerade herausgeschleift wurde...
 

Sie blieben kurz stehen. Die beiden Kerle, die den Toten trugen, schritten wortlos an ihnen vorbei. Rasch schlug er sich die Hand vor Mund und Nase, um sich nicht übergeben zu müssen. Dieses Blut hier roch abartig.
 

Er blickte wieder zur Kuppel. Nun konnte er fast alles erkennen, da die Gasse vollständig bis zum Eingang frei war. Ein riesiger Hüne stand noch im Inneren und hob die Arme immer wieder triumphierend in die Luft. Sie setzten ihren Weg fort und Deidara fühlte sich mit jedem Schritt grauenvoller...
 

Sie erreichten die Stufen, die in die Kuppel führten. Sasori sah ihn kurz über die Schulter an und knurrte: „Warte hier!“ Ehe Deidara antworten konnte, schritt der Rothaarige bereits weiter, betrat den riesigen Käfig und die Menge begann schier zu toben, bäumte sich hinter ihm wieder zu einem Tumult auf, der ihn beinahe erdrückte. Die Tür wurde von einem Mann geschlossen und verriegelt. Rasch überbrückte er das letzte Stück, krallte sich an dem Metall fest. Sah, wie Sasori noch immer wie ein König voranschritt, auf die Mitte zu, in der sein geradezu riesiger Gegner die Menge anheizte. Und die unzähligen Männer gerieten schier aus dem Häuschen. Hier stand etwas Großes bevor, das spürte Deidara mit jeder Pore seines Körpers. Und etwas unsagbar Gefährliches! So langsam wurde ihm in der drängenden Menge klar, wieso ihm Sasori die Warnungen erteilt hatte... Das hier war ein Pulverfass, voller testosterongeladener Männer, welches keinen noch so kleinen Funken vertragen würde...
 

Mit prähistorischen Lauten donnerten die Stimmen der Männer durch die Höhle, die von riesigen Fackeln und großen Feuern erleuchtet wurde. Der Rauch zog irgendwo durch ein Belüftungssystem ab.
 

Über Lautsprecher ertönte eine Stimme und Deidara meinte die des Kerls vom Eingang darin zu erkennen: „Meine Freunde! Nach Monaten ist es mal wieder so weit, wir werden Zeuge eines hochrangigen Events, wie sie nur selten zu sehen sind! Unser amtierender Champion, der erfolgreiche Jäger Mike Shawn aus den USA, wird von der lebenden Legende und dem erfolgreichsten Jäger aller Zeiten, Sasori Akasuna aus Japan, direkt herausgefordert!“ Die Menge tobte regelrecht, nur Deidara verschränkte die Arme. Doofes westliches Volk. Der Name lautete Akasuna no Sasori, und nichts anderes. Aber das war den Dumpfbacken hier wohl zu schwer.
 

Abermals ertönte die Stimme alles: „Ihr habt 5 Minuten, um eure Wetten über eure Pager abzugeben! Danach werden wir alle einen der spannendsten Kämpfe der letzten Jahre miterleben dürfen! Liebe Jäger, dieser Abend hat das Zeug dazu, in die Geschichte der 'Hunter's Arena' einzugehen!“ Während die Meute um ihn herum noch mehr tobte, wurde dem Vampir plötzlich ganz anders...
 

Er schluckte schwer und krallte sich noch fester am Metallgestell fest. Das war also der wahre Grund, weshalb er zu absoluter Unauffälligkeit genötigt worden war... Er war ein verfluchter Vampir in einem riesigen Pulk aus Jägern! Wütend funkelte er zu Sasori herüber, der seinen Blick auffing und mit einem Grinsen quittierte, dass dieser bemerkt hatte, dass er nun endlich kapierte, wo er hier war.
 

Oh, das würde Rache geben! Diese Deppen hatten vielleicht keine Ahnung, im Gegensatz zum Rothaarigen, dass er als Vampir zwischen ihnen umher stolzierte, aber eine kleine Vorwarnung wäre wirklich nett gewesen. Beleidigt wandte er den Blick ab und schnaufte. Er musste ja ohnehin noch jemanden kontaktieren, doch eines war nun klar... Er würde den Akasuna genauso wenig darauf vorbereiten, wie dieser ihn auf das Spektakel, in dem er nun gefangen war... Und es würde ihm Spaß machen! Oh ja! Ohhhh ja...
 

Sasori musterte seinen Gegner, der sich noch immer feiern ließ, als sei dieser der Checker schlechthin. Typisch Amerikaner. Eingebildet und überheblich. Der Kerl schien ein Neuling in Europa zu sein und ihn nicht zu kennen, denn es war kaum zu übersehen, dass der Muskelprotz ihn eindeutig unterschätzte. Aber er würde sich hier niemals darüber beschweren. Es war stets zu seinem Vorteil gewesen.
 

Wie ein wild gewordener Affe hampelte der Größere herum und ließ sich bejubeln. Die vom Schweiß glänzende Glatze war von diversen Tätowierungen geschmückt, ebenso die Arme. Der Kerl war ein schierer Muskelberg, aber Sasori verspürte nicht einmal Herausforderung bei dem Anblick. Sein Gegner verließ sich eindeutig nur auf dessen Stärke und die Wirkung der Muskeln. Und so, wie sich dieser Typ nur über sein Äußeres verkaufte, so stufte dieser ihn mit abschätzigen und amüsierten Blicken ebenfalls ein.
 

Er selbst wusste, dass das ein fataler Fehler war. Aber es war doch irgendwie immer erfrischend, dass sich immer wieder Hitzköpfe fanden, die meinten ihm wegen seiner Größe und Statur ernsthaft etwas anhaben zu können. Er würde mit dem Glatzkopf den Boden wischen, mehr aber auch nicht.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit ertönte wieder Sam's Stimme, der oben an der Tür alles regelte. Nicht nur den Einlass, sondern eben auch das Ansagen der Kämpfe, da über Monitore alles für den Veranstalter dieser Treffen gut zu sehen war. Der Sprecher erklärte: „Die Wett-Zeit ist vorbei, wir nehmen keine weiteren Einsätze mehr an. In diesem speziellen Kampf sind die Quoten auf 1:1 gesetzt. Es wird ein offener Kampf sein: Alle Waffen sind erlaubt! Ich beginne mit dem Countdown! Zehn...“
 

Sasori und Mike positionierten sich auf markierten Punkten, die exakt 10 Meter vom Mittelpunkt aus gesehen auseinander lagen.
 

„...neun...“
 

Deidara spannte sich an und spürte, wie das Metall in seinen verkrampften Händen nachzugeben drohte. Rasch löste er den Griff.
 

„...acht...“
 

Sasori atmete tief durch und wurde ruhiger. Sein Kopf musste frei sein. Er durfte sich nur noch auf diesen Kampf konzentrieren.
 

„...sieben...“
 

Der Vampir seufzte. Wenn sein Gefährte doch nur im Ansatz wüsste, was für eine Welle an Sorge, Angst und Unruhe über ihm einbrach... Sasori würde dann sicherlich nicht dort drinnen sein...
 

„...sechs...“
 

Der Rothaarige lächelte kühl, als sein Gegenüber einen spöttischen Blick aufsetzte und hauchte: „Viel Glück...“
 

„...fünf...“
 

Mike lachte trocken auf: „Du wirst schon noch um dein Leben betteln. Ich werde dich besiegen und der beste Jäger werden.“
 

„...vier...“
 

Deidara schloss seine Augen. Es war kaum auszuhalten, wie die Angst ihn zerfraß. Ein schieres Trommelfeuer donnerte unter seiner Brust.
 

„...drei...“
 

Sasori verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen und knurrte: „Du wirst nie besser sein. Aber das werde ich dir schon noch beibringen.“
 

„...zwei...“
 

Der Muskelprotz lachte wieder: „Du kleines Würstchen drohst mir?! DU – drohst – MIR?!“
 

(*2*): „...eins...“
 

Der Rothaarige grinste unterkühlt und breit: „Im Gegensatz zu dir weiß ich, dass inmitten all dieser dreckigen Jäger ein Vampir herumspaziert, du dich von einem Blutsauger bejubeln lässt...“ Mike sah irritiert auf: „WAS?!“
 

„KÄMPFT!“
 

Ehe der Größere wirklich realisierte, dass er sich gerade wie ein blutiger Anfänger hatte an der Nase herumführen lassen, war Sasori bereits bei ihm, donnerte ihm eine Faust in den Magen.
 

So schnell wie er bei diesem riesigen Idioten gewesen war, so schnell hatte er sich auch wieder auf Abstand gebracht. So langsam wurde der Dicke munter und schoss auf ihn zu. Die riesigen Fäuste versuchten immer wieder ihn zu treffen, doch Sasori wich mit leichten und schnellen Schritten immer wieder aus.
 

Mike drängte ihn immer weiter zurück, während er mit ausweichen und parieren beschäftigt war. Auch wenn es rein äußerlich merkwürdig anmutete, so waren sie sich stärkemäßig ziemlich ebenbürtig. Das schien Mike zu Sasoris Erheiterung auch so langsam zu merken, während sie, ihre Schläge austauschend, die Eingangstür passierten.
 

Sasori wusste wirklich nicht, wieso, aber für einen flüchtigen Moment huschte sein Blick zu Deidara, der ihn aus mitfiebernden und besorgten Augen ansah. Mike nutzte die Gelegenheit und dessen Faust trat ihn mit voller Wucht ins Gesicht. In hohem Bogen flog er durch die Kuppe, ehe er fast auf der anderen Seite wieder auf den Boden donnerte.
 

Wütend rappelte er sich auf und konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie der Koloss eine große Axt von dessen Rücken griff und mit dieser auf ihn zu stürmte. Ohne zu zögern zückte er seine beiden Katana und wehrte mit diesen den Angriff ab. Das Metall donnerte aufeinander, Kraft entlud sich bei diesem Treffen explosionsartig. Sasori fuhr seine Kraftreserven auf und stieß Mike von sich.
 

Er grinste den Größeren eiskalt an und drehte sich einfach herum, während dieser zu einer weiteren Attacke ansetzte. Mit einem Mal lief er los, schoss in irrem Tempo auf das Metallgestell zu, lief an diesem ein paar Schritte hinauf und stieß sich ab. Mike hielt an und beobachtete ihn mit immer größer werdenden Augen. Sasori überschlug sich einmal und ließ seine Katana durch die Luft gleiten, ehe er selbst auf seinen Füßen landete und der obere Teil von Mikes Axt zu Boden donnerte.
 

Der Muskelprotz verlor so langsam die Geduld mit ihm. Wütend ließ dieser den Axtstiel fallen, griff nach der Klinge und schleuderte ihm diese entgegen. Doch ein wenig überrascht sprang er zur Seite, sein Mantel jedoch wurde von der scharfen Kante ein Stück aufgerissen. Nachdem er gelandet war, knurrte Sasori sauer: „So ein Arsch... mein guter Mantel...“ Er blickte auf und hielt plötzlich inne. Der Kerl war nicht nur ein Arsch, sondern auch noch ein Feigling!
 

Mike zog einen kleinen Revolver aus einem Halfter an dessen Wade und richteten diesen auf ihn. Mit einem kräftigen Satz sprang er nach oben und klammerte sich an dem Gerüst fest, ehe er eines seiner beiden Katana in Mikes Richtung schleuderte. Dieser wich jedoch aus und wurde nur leicht am Arm getroffen. Mehr als ein kleiner Kratzer blieb jedoch nicht zurück.
 

Wieder zielte der Glatzkopf auf ihn und schoss. Die Menge jubelte und geriet in eine schiere Raserei, als Sasori mit schier übermenschlichen Sprüngen immer wieder versuchte auszuweichen, in dem er riesige Sätze von einem Ende der Kuppel zum nächsten machte. Mal landete er auf dem Boden, mal landete er irgendwo über Mike an dem Metallgerüst.
 

Die verbliebene Klinge klemmte zwischen seinen Zähnen, damit er sich effektiver bewegen konnte. Ein wenig genervt sah er sich immer wieder um. Er brauchte nur eine geeignete Gelegenheit, einen vernünftigen Standpunkt...
 

Ein weiteres Mal landete er auf dem Boden und fixierte seinen Gegner mit seinen Augen. Dieser zielte abermals, doch Sasori grinste nur. So ein Affe, konnte nicht einmal zählen. Mike drückte den Abzug durch, doch außer einem leisen Klacken entwich der Waffe nichts weiter. Das was DIE Gelegenheit. Er warf seinen zweiten Katana und traf. Das Metall bohrte sich in die Schulter des Größeren, riss diesen durch die Wucht des Wurfes zu Boden.
 

Ohne zu zögern preschte Sasori los, auf seine erste Waffe zu. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sein Gegner sich wieder aufrappelte, nach einer weiteren Schusswaffe griff und auf ihn zielte. Mit einem Mal weiteten sich seine Augen panisch. Das war kein Revolver, das war eine verdammte Uzi!
 

Mike schoss, Sasori sprang. Die Kugeln bohrten sich in den Boden und flogen allen um die Ohren. Im letzten Augenblick konnte er sein Schwert im Sprung greifen, drehte sich im Flug und stieß sich wieder ab, um nun direkt auf seinen Gegner zuzufliegen. Mike zielte, krümmte bereits den Finger, als Sasori den Katana warf...
 

Die Menge hielt gebannt den Atem an. Deidara kniff die Augen zusammen, konnte nicht hinsehen, hielt sich die Ohren zu. Bis er das Kreischen und Brüllen der Zuschauer hörte.
 

Sasori landete auf dem Boden, während Mikes Waffe ebenfalls herunterfiel, der Besitzer mit dem Schwert zwischen den Augen. Noch bewegte sein Gegner sich. Blut sickerte diesem zwar über das Gesicht und Sasori war sich sicher, dass die Überlebenschancen schlecht standen, doch noch lebte Mike.
 

Die Stimme von Sam erklang wieder: „Was für ein Kampf! Das Ende steht kurz bevor! Ihr entscheidet! Gnade oder Tod für den Verlierer?“ Deidaras Augen weiteten sich. Das war... barbarisch! Nie hätte er den Menschen ein solch blutrünstiges Verhalten zugetraut. Zumindest den modernen Menschen nicht mehr... aber manche Dinge änderten sich wohl nie... Denn die ganzen Menschen riefen, wie bereits bei ihrer Ankunft: „Tö-ten! Tö-ten! Tö-ten!“ Immer und immer wieder. Geschockt blickte er zu Sasori.
 

Der Rothaarige ging auf seinen Gegner zu. Eigentlich war es gar nicht so grausam, dieses Urteil. Nicht aus seinen Augen. Mike würde langsam dahinsiechen, wenn er es jetzt nicht beenden würde, weswegen er doch irgendwie froh war, diesem Leid ein schnelles Ende setzen zu können. Es mochte von außen bestialisch wirken, aber er empfand es als durchaus grausamer, diesem Glatzkopf nun das Leben zu schenken, wenn dieses hinterher eine panische Fahrt ins Krankenhaus bedeutete, einen Hirnschaden und vielleicht eine Rettung, die ihn als Wrack am Leben hielt.
 

Er blieb vor Mike stehen und kurz sahen sie sich in die Augen. Der Verlierer nickte leicht, zeigte deutlich den Respekt, den er mit seinem Leben bezahlt hatte. Zeigte ebenso deutlich, dass er nun besser wusste, was er sich zuvor mit Überheblichkeit nicht hatte vorstellen können.
 

Sasori zog das Schwert aus dem Schädel. Mike gab dabei nicht einen Ton von sich. Dieser schloss lediglich die Augen und wartete. Noch immer brüllte die Menge: „Tö-ten! Tö-ten! Tö-ten!“ Er seufzte, holte aus...
 

und ließ die Klinge durch den Hals seines Gegners gleiten. Mikes Kopf fiel zu Boden und die Zuschauer gerieten endgültig aus dem Häuschen.
 

Scheinbar unbeeindruckt sammelte Sasori auch seinen zweiten Katana ein, steckte seine Waffen in die Scheiden zurück und schritt langsam zur Tür, die wieder geöffnet wurde und durch die ein paar Kerle strömten, die sich um den Leichnam kümmerten. Er verließ die Kuppel und ging auf Deidara zu, der ihn mit panischem Blick und fahlem Teint anstarrte. Ohne anzuhalten zog er den Blonden mit sich und brummte diesem zu: „Lass uns das Geld abholen und verschwinden...“ Der Vampir nickte einfach nur und ließ sich von ihm zurück in Richtung Treppe ziehen, während über Lautsprecher der nächste Kampf angekündigt wurde.
 

Wie immer, nachdem er gegen den amtierenden Champion gekämpft hatte, folgte der Kampf zwischen dem zweit- und drittplatzierten um den Titel. Er hatte kein Interesse daran und war viel zu selten hier. Manche Jäger machten schon fast nichts anderes mehr, als diese dämlichen Wetten und Duelle. Er selbst jedoch kam wirklich nur dann her, wenn er dringend neues Geld brauchte. So wie heute. Und so spontan er hier immer auftauchte, so schnell verschwand er auch wieder.
 

Wie immer würde Sam ihm oben das Geld aushändigen. Er verabscheute diesen Ort und wollte nie länger als nötig bleiben. Und da man ihn kannte, konnte er sich ein paar Extrawürstchen erlauben. Mal abgesehen davon wollte er heute so sehr wie nie hier weg. Er wusste, dass er Deidara mit diesem Besuch hier nicht nur überrumpelt, sondern auch immens verstört hatte. Aber es musste sein, und darüber hinaus hätte er den Blonde sich eh nicht überreden können, ihn alleine losziehen zu lassen. Der wäre ja doch mitgekommen, ob er es ihm einmal oder hunderte Male erklärt hätte. So war es eine Lektion auf die harte Tour gewesen. Aber vielleicht... würde das ihren Umgang wenigstens ein bisschen erleichtern... Trotz des schlechten Gewissens, welches sich dreist und ungehemmt in ihm einschlich...
 


 


 

15 Minuten später saßen sie wieder im Wagen und Sasori zählte das Geld noch einmal vorsichtshalber durch. Ein wenig erleichtert vernahm er nach all der Zeit wieder die Stimme des Vampirs, der bis gerade eben noch eisern geschwiegen hatte: „Sasori...“ Ohne aufzublicken knurrte er: „Ja?“ - „Guck mich an...“ - „Sofort...“ - „Nein, jetzt!“ - „Sofort!“ - „NEIN! JETZT!“ Er seufzte, steckte das Geld weg und sah den Blonden schließlich an. Die blauen Augen funkelten voller Wut, Enttäuschung und Entsetzen in der Dunkelheit, leuchteten geradezu.
 

Deidara war bis zum Zerreißen angespannt und keifte: „Sag mal, was fällt dir eigentlich ein?! Was sollte der Scheiß?!“ Abermals seufzte er: „Hör zu... ich brauchte Geld, wir mussten uns vorerst vor deinen tollen Kollegen verstecken und du hättest mich ja doch nicht alleine gehen lassen. Also reg dich nicht so auf.“ - „Ich rege mich so viel auf, wie ich will! Man, du Arsch! Du hättest mich ja mal vorwarnen können, dass wir in den Schlund der Hölle reisen, damit du ein Tänzchen mit dem Teufel wagen kannst!“
 

Erschöpft wischte er sich über das Gesicht: „Deidara, was hätte es geändert?“ Der Blonde packte ihn am Kragen und brüllte: „SO EINIGES, VERDAMMT!“ - „Blödsinn...“
 

Sasori zuckte zurück und riss die Augen auf, als die Deidaras plötzlich grell zu leuchten begannen, das harmlose blau von einem gefährlichen rot ersetzt wurde, und die Reißzähne deutlich hervortraten, ehe der Blonde mit einer unwirklich verzerrten Stimme sprach: „Halt die Klappe! Es hätte ALLES geändert! Du hättest erfahren, dass ich genug Geld habe, um dir dein dummes kleines Hobby zu finanzieren! Ich hätte mich darauf vorbereiten können! Das hätte ich aber auch gar nicht gemusst, denn ich hätte dich davon abhalten können! Dann wäre ich vor Angst da unten nicht fast gestorben, baka!“
 

Mit großen Augen und offenem Mund starrte er Deidara an, schluckte schwer und schüttelte leicht den Kopf. Was was DAS?! Doch so schnell diese Veränderung gekommen war, so schnell klang sie auch wieder ab, und der Vampir sah ihn wieder aus blauen, aber tottraurigen Augen an: „Verdammt, Sasori. Ich bin eingegangen vor Sorge um dich, weil du für mich noch immer mein Gefährte bist. Du machst dir ja keine Vorstellung davon, wie mächtig diese Verbindung ist und wie heftig die Gefühle, die damit zusammenhängen.“
 

Entgegen alle seiner Erwartungen und üblichen Verhaltensregeln wandte er den Blick ab, denn er wusste irgendwie, dass es wahr war. Und er fühlte sich zu allem Überfluss auch noch mies deswegen. Fast lautlos knurrte er: „Tut mir Leid...“ - „Wie war das?“ Er sah wieder Deidara an und giftete: „Nochmal entschuldige ich mich nicht!“ Der Blonde lächelte: „Musst du auch nicht. Ich weiß auch so, dass du mich magst.“ - „Tu ich nicht!“ - „Tust du wohl...“ - „Niemals!“ - „Oh doch. Sonst würde es dir nicht Leid tun.“ Sasori verdrehte die Augen: „Für einen Blutsauger bist du... aushaltbar. Zufrieden?“ - „Sasori?“ - „Ja?!“ - „Ich habe heute wirklich große Angst um dich gehabt. Gleich zwei Mal! Und es freut mich, dass du das zu schätzen weißt...“
 

Ein wenig grummelig verschränkte er die Arme vor der Brust: „Schon gut, mach kein Drama draus. Du bist halt der Erste, der sich um mich sorgt... also bilde dir nichts drauf ein. Und... du hilfst mir. Zwar nur, weil du mich erst in Schwierigkeiten gebracht hast und obwohl ich das nicht will, aber...“ - „Sasori?“ - „WAS?!“ - „Sag doch einfach, dass du mich magst.“ - „...“ - „Es tut nicht weh.“ - „...“ - „Nun komm schon, gib dir nen Ruck...“ - „Schön... dann mag ich dich eben. Okay? Aber ich will dich nicht mögen und... mmmh...!“
 

Panisch riss er die Augen auf. Deidaras Hände hatten seinen Kragen losgelassen, statt dessen blitzschnell sein Gesicht umschlossen und nun... Nun jagten Milliarden kleinster Blitze durch seinen Körper! Die weichen Lippen des Blonden lagen auf seinen und all sein Protest, all seine Wut, seine Gereiztheit, verschwanden wieder unter dieser Decke aus Wehrlosigkeit. Der Vampir schlang die Arme um seinen Hals, zog ihn noch näher heran. Unter größtem Protest seines Verstandes erwiderte er die Geste. Er wusste nicht wieso, er tat es einfach.
 

Seufzend strich die fremde Zunge über seine Lippen und zu den kleinen Blitzen in ihm gesellten sich schiere Stromstöße, die durch seinen Körper zuckten. Seine Härchen richteten sich auf und er keuchte leise, ehe er Deidaras Zunge mit seiner berührte, sich die beiden Muskel anstupsten, umschmeichelten und plötzlich einen wilden Kampf begannen. Erst, als er diesen zu verlieren drohte, Deidara sich auf ihn schob und das Gerangel sich in seine Mundhöhle verlagerte, erlangte sein Verstand die Herrschaft zurück.
 

Keuchend stieß er den Blonden von sich, riss die Autotür auf und lief los. Es war ihm gerade egal wohin, oder dass er mitten in der Nacht im Nirgendwo war! Er musste so schnell wie möglich weg! Ignorierte die Rufe des Vampirs... und lief. Immer weiter in die Dunkelheit. Nicht verkraftend, dass er gerade Küsse mit einem der Geschöpfte ausgetauscht hatte, die seine gesamte Familie ausgerottet und seine Existenz zerstört hatten...



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