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Maybe I love him...

KlausxTatia / ElijahxTatia
von

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Zwei Nächte, zwei Brüder

Tatia

Es verging ein Monat, ich war hilflos überfordert. Nicht nur Elijah warb mehr um mich, auch sein Bruder Niklaus. Ich verbrachte immer wieder Zeit mit beiden und je mehr ich sie kennen lernte, desto mehr schloss ich sie in mein Herz. Elijah war ein Ruhepol, er war aufrichtig, ein guter Zuhörer und treu. Wenn es einem schlecht ging, war man bei ihm gut aufgehoben und sein Lächeln war aufrichtig und ehrlich. Niklaus war ganz anders, er war ein freigeist. Er liebte es im Wald herumzustreifen, zu Jagen und Spaß zu haben. Er hatte viel Humor und brachte es tatsächlich zu Stande, mich zum Lachen zu bringen. Bei ihm fühlte ich mich frei. Doch je mehr Zeit und Aufmerksamkeit ich beiden schenkte, desto größer wurde ihre Ungeduld. Ich bekam mit, wie beide immer wieder allein leise miteinander stritten. Sie waren Brüder, die besten Freunde, aber eine Frau brachte Zwiespalt zwischen sie. Und ihrer Mutter mies fiel dies. Esther war ein paar Tage zuvor zu meiner Mutter gekommen und hatte mit ihr gesprochen. Sie meinte, dass ihre Söhne nur so in sie vernarrt waren, weil sie fremd war, schön, ein Abenteuer. Sie wollte, dass ich mich endlich entscheidete, aber erst wollte Esther, dass ihre Söhne sich klar worden, ob sie mich wirklich liebten. Deswegen entscheid meine Mutter, mich für ein paar Wochen weg zu schicken. Während der Regentage hatte ich mir eine Erkältung zugezogen und um meinen kleinen Sohn nicht anzustecken und meine Genesung zu fördern wollte sie mich zu unseren Bekannten an die Küste schicken. Einer der Männer, die den Tauschhandel bestritt würde mich mitnehmen und zu meiner Freude, ging ich nicht allein. Henrik, der jüngste Sohn von Esther und Mikale und der geliebte kleine Bruder der Familie begleitete mich. Er hatte sich am Bein eine Wunde zugezogen und sollte sich an der Küste wieder gänzlich erholen. Mir schien es aber auch so, als ob die Familie einen anderen Grund hatte ihn wegzuschicken. Schmerzlich hatte ich mich von meinem Nikolai verabschiedet, aber ich wusste das meine Familie mich gut um ihn kümmern würde. Als die Kutsche ablegte stand am Ende des Dorfes Niklaus und Elijah, sie winkten ihrem Bruder zu, aber ich wusste ihr letzter wehmütiger Blick, galt mir.

Es war bereits dunkel, aber Henrik schien keinerlei Anzeichen von Müdigkeit zu haben, gespannt starrte er hinaus. Da auch ich nicht schlafen konnte, begann ich ein Gespräch mit ihm. „Du warst noch nie außerhalb deines Dorfes oder?“ Der Junge sah mich an. Schüttelte den Kopf: „Nein, Vater schickt meistens Finn und Niklaus, um Botengänge zu machen und er meint ich sei noch zu jung dafür.“ Ich lächelte: „In deinem Alter sind mein Bruder und ich übers Meer, es war anstrengend da so viele Menschen auf einem Schiff waren, aber es war wunderschön wenn die Sonne über dem Meer unterging.“ Gebannt setzte er sich vor mir: „Wow, das klingt spannend. Elijah hat mir mal erzählt, dass du von weit weg kommst.“ Ich sah nach draußen: „Was haben deine Brüder denn so erzählt?“

Henrik begann zu Lachen, es hatte viel von mit seines blonden Bruders: „Nun ja, sie finden das du das schönste Wesen auf Der Welt bist und das sie für dich sterben würden.“ Ich wurde rot: „Oh, ich hoffe sie streiten deswegen nicht.“ Er schüttelte den Kopf: „Nein, sie haben gesagt wer auch immer dich bekommt, sie wünschen dem anderen alles gute.“ Die Fahrt verging und nach einem langen Tag in der unbequemen Kutsche kamen wir endlich an. Der Geruch von Salz lag in der Luft und es war feucht, aber schön. Ich verbrachte die meiste Zeit mit Lesen, was ich zu Hause nie wirklich konnte, da ich fast immer bei Nikolai war. Auch ging ich oft mit Henrik spazieren, ich fing an mein Wissen mit ihm zu teilen und er sog es auf, als sei es lebenswichtig. Ich freute mich einen Zuhörer gefunden zu haben, der weder Interesse an mir hegte noch zu meiner Familie gehörte. Ich genoss es und bemerkte kaum wie viel Zeit schon vergangen war. Am 19. Abend seit unserer Ankunft erschien Elijah in der Türe, als ich Henrik gerade etwas über meinen Vater erzählte. Es regnete draußen und sein Haar klebte an seinem Körper. „Bruder“ Henrik sprang auf und stürmte glücklich auf seinen Bruder zu. Elijah nahm ihn in den Arm, drückte ihn ansich, flüsterte ihm etwas ins Ohr und stand wieder auf. „Oh, ich lass euch dann allein“ schon war er hinausgerannt. Elijah setzte sich zu mir, ich mochte seinen Blick nicht. „Bist du hier um Henrik abzuholen?“ fragte ich ruhig und legte das Buch weg, was ich zuvor nebenbei gelesen hatte. „Nicht direkt“ begann er leise, griff nach meiner Hand: „Tatia, es ist etwas passiert. Vorgestern war Vollmond, dein Bruder war mit Finn draußen und es hat stark geregnet.“ Ich hörte wie seine Stimme abbrach, aber er brauchte nicht weiter sprechen. Ich wusste, was er mir sagen wollte. „Waren es die Wölfe?“ mein Stimme war immer noch gelassen, viel zu gelassen. „Nein, er ist die Klippe hinabgestürzt, mein Vater hat ihm am nächsten Morgen gefunden. Es tut mir so Leid.“ Ich sah das Mitleid und ich merkte, dass sich in mir nichts regte. Mein Vater, mein Mann, mein Bruder. „Wenigstens war es nicht qualvoll.“ Ich legte das Buch auf den Tisch, sah hinaus aus dem Fenster. Henrik kam zurück, sagte gute Nacht und ging schlafen. Ich saß schweigend da und sah hinaus. Ich war nicht imstande zu denken. Irgendwann schien ich aufhören zu atmen. Da packte Elijah mich und schüttelte mich durch. „Tatia, ich weiß das tut weh aber bitte, sag doch irgendwas, von mir aus schrei. Doch sag irgendwas.“ Ich versuchte ihn wegzudrücken, aber er war zu stark, seine Muskeln waren unter dem engen Oberteil genau zu spüren. „Lass mich“ schrie ich verzweifelt, aber er drückte mich nur fester an mich. Er streichelte über mein Haar, flüsterte mich beruhigende Worte zu und ich fing an zu weinen. Ich krallte mich in sein Haar und weinte mich an ihm aus. Stundenlang. Und irgendwann sah ich ihm tief in die Augen, sie waren braun, nicht so besonders wie die von Niklaus, aber sie waren wie ein warmes Haus. Seine Hand legte sich auf meine Wange, sanft streichelte er mich. Ich legte meine Arme um seinen Hals und küsste ihn liebevoll, aber zurückhaltend. Doch obwohl wir bereits so lange innig zusammensaßen schien ihn das zu überraschen. Er zögerte, doch dann erwiderte er. Nach einer Weile ließen wir voneinander ab. Er atmete schneller und lies mich los. „Warum lässt du mich los?“ fragte ich leise, hatte ich doch gedacht das sei sein Wunsch. Er hatte um mich geworben, ich hatte ihn mich trösten lassen und einen Kuss geschenkt, doch jetzt wo ich bereit war mich ihm hinzugeben wollte er nicht. „Du bist traurig. Ich will nicht, dass du deine Entscheidung in so einer Situation triffst. Das wäre nicht fair und recht.“ Doch ich schmiegte mich an ihn: „Bitte lass mich jetzt nicht allein.“ Ich hatte sonst Angst an meiner Trauer zu zerbrechen, war Ilian doch der einzige in meiner Familie, der immer zu mir gestanden hatte. Elijah schüttelte den Kopf und trug mich hinüber, zum kleinen Bett. Behutsam legte er mich hinein und neben mich. „Ich bleibe bei dir, wenn du das wünscht.“ Elijah hielt sein Versprechen, als ich am nächsten Morgen aufwachte lag er schlafend neben mir. Wir hatten unsere erste gemeinsame Nacht miteinander verbracht, für mich war es das, auch wenn wir bis auf den einen kurzen Kuss kein bisschen intim geworden sind.

Elijah

schon am nächsten Morgen saßen wir in einem einfachen Holzwagen und fuhren zurück in unser Dorf. Während Henrik durchgehend plapperte saß Tatia etwas abseits von uns, sie hatte ihre Kapuze weit über sich gezogen und verbarg so ihr Gesicht. Ich lies es zu, war ich doch immer noch ganz durcheinander von der Nacht. Liebte sie mich? Oder war es tatsächlich nur wegen dem Verlust ihres Bruders? Ich musste mir dessen bewusst werden, aber viel Zeit hatten wir nicht mehr. Unsere Mutter wurde ungeduldig. Es wurde später Abend als wir ankamen, das Dorf war in Feuerschein erhellt, aber mein Mutter stand am Eingang und erwartete uns. Als sie Henrik sah, der in der kurzen Zeit aufgeblüht zu sein schien, lächelte sie überglücklich und schloss ihren Jüngsten in ihre Arme: „ich bin froh, dass du wieder wohlauf bist mein Sohn. Deine Brüder warten schon auf dich, geh zu ihnen.“ Ich half Tatia gerade beim Aussteigen. Vor meiner Mutter deutete sie eine knappe Verbeugung an. „Es freut mich auch dich wieder zu sehen Tatia. Mein Beileid, ich weiß wie schwer es sein muss nun auch deinen Bruder so jung verloren zu haben.“ Zwischen meiner Mutter und der Frau meiner Wahl lag ein seltsames Gefühl inder Luft, ich wusste meine Mutter begann sie unter Druck zu setzen, doch ich hoffte dass die Umstände sie dazu brachten sich mehr zurückzuhalten. Dann wandte sie sich mir zu: „Danke, dass du deinen Bruder heim gebracht hast. Begleite Miss Tatia doch noch nach Hause, ich erwarte ich später.“ „Wie du wünschst, Mutter“ ich sah zu, wie sie zurück zum Haus lief. „Elijah“ Tatia sah mich ruhig an. „Keine Sorge, niemand erfährt etwas von letzter Nacht.“ Sie schüttete leicht merklich den Kopf, ihr Haar war von der Fahrt leicht zerzaust, aber dennoch für mich war es wie das warme Braun eines Pferdes. Nebeneinander, mit einem gebührenden Abstand begleitete ich sie nach Hause. Als die Tür aufschwang tapste ein kleiner Junge heraus, Tatia stürmte auf ihn zu und drückte ihn an sich. „Моето красиво малко момче, така ми липсваш. Елате на майка си, обичам те толкова много.“ Sie weinte und lachte gleichzeitig und der kleine Junge schien glücklich zu sein, Ich lächelte, wie würde sie erst reagieren wenn sie erfuhr das inzwischen alle wussten, dass es ihr Sohn war. Aufgrund der Umstände um ihren Bruder hatten die Dorfbewohner es ohne große Schmach aufgenommen und die Bewunderung für Tatia war gegen aller Erwartungen sogar noch gewachsen. Als sie sich wieder beruhigt hatte, hob sie ihren kleinen hoch und drehte sich zu mir um: „Danke. Für alles.“ Ich gab ihr einen Kuss auf die Hand: „Gern geschehen. Schlaf gut.“ Langsam drehte ich mich um und lief nach Hause. Die nächsten zwei Wochen hatte ich keine Zeit mehr mit ihr zu reden, sie begann sich zu Hause einzusperren und erst Niklaus gelang es, sie hinaus zu locken. Wenn auch aus einem tragischen Grund.

Tatia

Laute Rufe drangen aus dem Dorf, Nikolai war krank geworden und ich weigerte mich das Haus zu verlassen, ehe er nicht wieder gesund war. Nun ging es meinem kleinen endlich besser und so beschloss ich nachzusehen, was draußen vor sich ging. Rebekah stand auf dem Platz und sah zu, wie ihr Vater und Finn sich prügelten. „Was ist passiert?“ fragte ich sie aufgeregt, anscheinend war etwas schlimmeres passiert. Rebekah, die anscheinend geweint hatte drehte sich zu mir um: „Elijah und Niklaus haben gestern aus Spaß einen kleinen Schwertkampf gemacht, sie haben sich nichts weiter dabei gedacht. Vater hat sie erwischt und es übertrieben, er hat Niklaus vor dem ganzen Dorf gedemütigt. Niklaus war darüber schrecklich betrübt und weil er heute Morgen sogar etwas weinte, hat unser Vater….“ Sie schluckte schwer. „Er hat seinem Pferd, was er seit er so klein ist wie Henrik hat, den Kopf abgeschlagen.“ Meine Augen weiteten sich: „Was? Aber warum denn?“ „Als Warnung, er sollte niemals so schwach werden und die Hilfe von anderen erbetteln.“ Ich konnte diesen Mann nicht verstehen, gerade wo er doch schon ein Kind verloren hatte. „Wo ist Niklaus jetzt?“ Rebekah musste sich sehr zusammen reisen, um nicht wieder anfangen müssen zu weinen. „Das weiß niemand, wir wollten ihn suchen, aber Vater hat es verboten.“ Ich legte ihr behutsam eine Hand auf den Rücken: „Geh und kümmere dich um deine Familie, Ich werde ihn suchen.“ „Aber Tatia“ ich fiel ihr ins Wort: „er verbart es euch, nicht mir. Er kann es mir gar nicht verbieten, keine Sorge, ich finde ihn.“ Ohne auf ihre Reaktion zu warten lief ich in den Wald, ich vermutete ihn an zwei Orten, von denen Elijah mir einmal erzählt hatte, das er und Niklaus als Kinder oft dort gewesen waren, bei Felsen wo sie früher verstecken spielten oder am Fluss. Beim Fluss fand ich ihn nicht, also lief ich zu den Felsen. Es war nicht leicht, da der Tag bewölkt und die Blätter erst grün geworden waren ihn zu finden. Doch dann tauchte er vor mir auf, in eine Niesche zurückgezogen und verbarg seinen Kopf in seinem Schoß. Er weinte so sehr, dass er mich nicht einmal bemerkt hatte. Langsam lies ich mich neben ihm in die Knie sinken: „Klaus?“ Ich hatte angefangen ihn so zu nennen, ein Freund meines Vaters hatte diesen Namen gehabt, der z mir und meinem Bruder immer sehr lieb gewesen war. Aber ich nannte ihn nur so, wenn wir allein waren. Erschrocken fuhr sein Kopf nach oben und als ich in seine blauen Augenblickte, waren es nicht die eines erwachsenen Mannes sondern die eines ungeliebten Kindes. „Tatia, was machst du hier?“ seine Stimme war leise, kaum mehr als ein Windhauch. „Rebekah hat sich große Sorgen gemacht, ich wollte dich suchen.“ Ich wollte nach seiner Hand greifen, aber er entzog sie mir. „Du solltest nicht hier sein. Mein Vater wird dich bestrafen, wenn er es herausfindet.“ Ich sah ihn böse an: „Soll er doch, dass ist mir egal. Was er mit dir gemacht hat ist viel schlimmer.“ Erneut heftiges Kopfschütteln: „Nein bitte, ich will nicht, dass dir etwas passiert.“ „Aber Klaus“ ich legte trotz seines Widerstrebens meine Hand auf seine Wange: „lass mich dir helfen. Nur das eine Mal.“ Ohne weiter zu warten zog ich ihn an mich und bettet wie ich es oft mit Nikolai tat wenn er weinte, seinen Kopf auf meinen Schoss. „Wein dich aus, niemand wird es jemals erfahren“ versprach ich. Und nach kurzem Zögern kam er meiner Bitte nach. Er weinte, leise und kaum merklich, aber innig. Irgendwann beruhigte er sich. Halb aufgerichtet blickte Niklaus mich an: „Danke, für deine Hilfe.“ Er kam näher, ich spürte seinen heißen Atem auf meinem Gesicht, das Glühen seines Körpers, er streichelte über meinen Rücken, schloss halb meine Augen und küsste mich. Ich ließ es zu, legte meine Arme sanft um ihn. Legte meine Haut um seine, spürte seine Intensivität. Fühlte den Unterschied zu Elijah. Elijah war Ruhe und Zuflucht, Niklaus war Aufregend und Versprach ein ewiges Abenteuer. Was begehrte ich mehr? Ich wusste es nicht, ich war hilflos zwischen zwei Männern, zwei Brüdern hergerissen. Doch zog ich in dieser einen Nacht den einen Bruder dem anderem vor.



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