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Our prayer was to be free

von

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der erste Morgen

Müde richtete Racer sich auf und sah sich verwirrt um. Was war noch passiert? Weshalb wachte er gerade in einem weichen Bett auf, und nicht auf der ungemütlichen Matratze in seiner Zelle? Wieso waren die Fenster nicht mehr Vergittert, und wieso war die Tür aus Holz und nicht aus zentimeterdickem Stahl?

Für einen Moment schwirrten all diese Fragen in seinem Kopf, dann erinnerte er sich wieder. Dieser seltsame Mann, Dumbledore, hatte sie hier her gebracht, wo es schon Abend gewesen war. Ein staubiger, kleiner Pub, in dem sie sofort ein Zimmer bekommen hatten. Die Erinnerung deckte sich mit seinen Beobachtungen.

Noch immer ein wenig Morgenmüde kämpfte er sich unter seinen Decken hervor und schwang seine Beine aus dem Bett. Ah, er hatte gut geschlafen. Sehr gut sogar, vor allem im Vergleich dazu, dass er die ganzen letzten Jahre nur auf den harten Gefängnismatratzen geschlafen hatte.

Schnell stellte er fest, dass nur Angel bereits wach war, und offenbar schon nach unten in den Schankraum gegangen war. Denn sie lag weder in ihrem Bett, noch war sie im Badezimmer, dass er gerade betrat, um zu Duschen und sich fertig zu machen. Zehn Minuten später stand er, durch die Dusche endgültig wach, vor der Tür und trat den Weg nach unten an. Noch bevor er die letzte Stufe genommen hatte, konnte er sowohl Angel mit einem leeren Teller, als auch Dumbledore ihr gegenüber sitzend sehen.

Abwechslungsreich, wie sein Kleiderschrank war, trug er seine übliche Oracion Seis-Windjacke und die dazugehörige Hose. Heute allerdings nicht das weiß/rote Modell, sondern das gelb/schwarze. Angel hingegen hatte heute eine betonende, schwarze Lederjacke und eine schwarze Jeans dazu. Das Haarband, das gestern noch knallig Pink gewesen war, hatte heute einen dunkelgrauen Ton angenommen.

Erst beim Näherkommen bemerkte Racer, das zwischen ihr und Dumbledore, der heute eine waldgrüne Robe und einen passenden Spitzhut trug, ein kunstvoll gefertigtes Schachbrett stand. Sie schenkten ihm beide ein kurzes Lächeln, dann wandten sie sich wieder dem Schachbrett zu. Racer ließ sich neben Angel nieder und beobachtete die Partie ein wenig. Er verstand nicht viel vom Schach, er wusste nur so gerade, wie er die Figuren ziehen durfte. Das Spiel war ihm einfach zu langsam.

„Springer auf C-5.“ Sagte Angel leise, aber deutlich. Der Springer war ein detailreich gestaltetes Pferd, das gerade die Vorderhufe nach oben gezogen hatte und so fast seinen Reiter herunterwarf. Zu Racers erstaunen senkte das Steinpferd seine Hufen und ließ sie auf dem Boden aufkommen, dann machte es einen großen Sprung auf das gewünschte Feld und nahm dort wieder seine Haltung ein. Dumbledore überlegte für einen Moment, dann erwiderte er:

„Dame auf H-5.“ Eine weiße Steinfigur, die aussah wie eine Frau in einem Kleid aus der Barock-Zeit und einem Spazierstock trippelte über das Feld zu dem gewünschten Feld, auf dem allerdings ein schwarzer Bauer mit Mistgabel stand. Die Dame hob ihren Spazierstock hoch und stach sie durch die Brust des Bauern, der sofort zur Seite, außerhalb des Spielbrettes, kippte.

„Sie haben gut geschlafen, Mr. Bell?“ fragte Dumbledore, während Angel ihren nächsten Zug plante. Ihm entging nicht, dass Racer für wenige Sekunden das Gesicht verzog, doch er ging nicht darauf ein, stattdessen warf er einen kurzen Blick auf das Schachbrett. Aber Angel hatte noch nicht gezogen.

„Besser als im Gefängnis.“ Erwiderte Racer schnell.

„Sie mögen es nicht, mit ihrem Geburtsnamen angesprochen zu werden.“ Stellte Dumbledore fest, allerdings klang es eher wie eine Frage „Genau wie Miss Alsy hier.“

„Brain war unser Vater, und er gab uns andere Namen.“ Meinte Racer schnell, während Angel eine Figur von Hand versetzte und etwas fester als nötig auf das Brett knallte „Alles andere sind nur verschnörkelte Linien auf Urkunden.“ Dumbledore nickte verstehend.

„Natürlich.“ Meinte er, bevor er einer anderen Schachfigur einen Befehl erteilte „Sagen sie, sind ihre beiden Gefährten denn bereits wach? Ich muss noch einige Dinge mit ihnen besprechen.“

„Es ist okay, wenn sie es uns sagen. Midnight schläft eh den ganzen Tag und Cobra wird auch nicht vor zwölf aufwachen.“ Erwiderte Angel und zog „Schach.“ Dumbledore nahm beides lächelnd zur Kenntnis und hob, während er von Hand eine Figur versetzte, einen Holzstab.

Nachdem er seinen Zug beendet hatte und den Holzstab schnell geschnippt hatte, spielte er einfach weiter, als hätte er nichts getan. Er unterhielt sich auch vorrangig mit Angel, während Racer sich ein Frühstück bestellte.

Nach gut einer viertel Stunde, Racer war noch nicht ganz fertig mit dem Essen, trotteten Cobra und Midnight die Treppe herunter. Sie sahen beide zerknautscht aus, es war offensichtlich, dass sie eben erst aufgestanden waren. Midnight war nicht mal geschminkt, und Cobras Haare schienen wilder zu sein als sonst. Halb schlafend ließen sie sich auf zwei Stühlen nieder und starrten glasig das Schachbrett an.

„Guten Morgen.“ Rief Dumbledore glücklich, und sie grummelten irgendetwas „Nun, da sie auch wach sind, wird es Zeit, dass ich ihnen die Spielregeln erkläre. Zunächst einmal müssen sie wissen, dass wir hier die magische Welt und die nichtmagische Welt strickt trennen. Kein nicht-Magier weiß von der Magie, oder darf etwas davon erfahren. Sollten sie dies Missachten, kann ich nichts für sie tun.“ Sagte er. Noch immer lächelte er, doch eine gewisse Aura umgab ihn, als würde er sagen „mit mir ist nicht zu spaßen“.

„J-ja!“ stammelten sie schnell.

„Wunderbar. Hm, ich habe lange nachgedacht. Aber außer diese eine Regel möchte ich ihnen keine Auflagen machen.“ Fuhr er fort, jetzt mit seiner ganz normalen Tonlage „Sie werden alles nach eigenem Ermessen entscheiden. Daran sehe ich am besten, wie weit sie sind.“ Sie nickten zustimmend. Die Regel kam ihnen sehr zugute „Weiterhin muss ich sie im Auge behalten. Ich bin Leiter einer Schule, daher werden sie dort als Lehrer Arbeiten.“

„Was werden wir unterrichten?“ fragte Racer sofort.

„Ihre Erfahrungen.“ Erwiderte Dumbledore „Alles, von dem sie glauben, dass es Schülern zwischen elf und 18 nützen könnte.“ Für einen Moment schwieg er, und in der Zeit brachte der bucklige Wirt Tom zwei weitere Teller mit Frühstück „Was sagen sie, Miss? Noch eine Runde?“ schlug er vor, und Angel nickte. Dumbledore zog seinen seltsamen Holzstab wieder hervor und malte damit etwas in die Luft, im nächsten Moment plumpste eine Schachuhr auf den Tisch.

Etwa zwanzig Minuten später waren sie fertig mit Spielen, und auch Cobra und Midnight waren fertig mit Essen. Dumbledore stand auf und ließ seinen Holzstab kurz durch die Luft wirbeln, das Schachbrett und die Uhr verschwanden sofort. Er bemerkte genau, dass es die Oracion Seis beeindruckte, aber er ging nicht darauf ein.

Dumbledore führte sie in den Hinterhof des Pubs. Der war nicht groß und irgendwie dreckig, als wäre hier noch nie sauber gemacht worden. Der Hinterhof war etwa drei Meter lang und vielleicht fünf Meter breit. Ein Kamin, in dem kein Feuer brannte, war direkt neben dem Eingang, doch ansonsten war hier nur eine solide wirkende Backsteinmauer.

Dumbledore ging auf die Mauer zu und hob seinen seltsamen Holzstab wieder. Schnell zählte er die Steine ab, von einem Mülleimer angefangen drei Steine hoch und zwei zur Seite. Er tippte den Stein, den er ausgezählt hatte, dreimal an. Für einen Moment geschah nichts. Dann begannen die Steine sich in der Wand neu zu sortieren. Ein solider Torbogen bildete sich von alleine.

„Willkommen in der Winkelgasse.“ Rief Dumbledore und trat zur Seite, damit sie durch den Bogen gehen konnten. Mit offenem Mund betraten sie die Gasse, die sich direkt dahinter befand. Die Einkaufsstraße war riesig. Sie sahen sich schon nach dem Geschäft für Lacryma um, und nach einem Kiosk, einem Kaufhaus und nach einem Tiergeschäft, aber das schien es hier nicht zu geben. Stattdessen gab es einen Zauberstabladen und eine Apotheke, eine Schneiderei und eine Eulerei.

Dumbledore hielt auf den Zauberstabladen zu, der „Olivanders“ hieß. Als sie eintraten, klingelte eine Ladenglocke, die erneut klingelte, als die Tür ins Schloss viel. Der Laden war alt und staubig, und sehr klein: mit fünf Leuten war kaum noch Platz. Die einzige Einrichtung des Ladens war ein storchbeiniger Stuhl, den Dumbledore zur Seite rückte und ein gutes Dutzend von Regalen an den Wänden, die vom Boden bis zur Decke mit länglichen Schachteln gefüllt waren. Ein Vorhang ließ ein Hinterzimmer erahnen.

Es dauerte einige Sekunden, da kam durch den Vorhang ein alter Mann mit großen, blassen Augen. In der Hand hatte er einen Holzstock, ähnlich wie Dumbledore. Erstaunt musterte er die vier Oracion Seis, ohne dabei zu blinzeln.

„Albus.“ Grüßte er mit sanfter Stimme, die sich allerdings nicht sehr erstaunt anhörte „Guten Tag, die Herrschaften. Ich bin Mr. Ollivander, ein Zauberstabhersteller.“ Stellte er sich vor „Hm…Chaos-Magier, wie?“ Murmelte er vor sich hin und ging zu den Regalen.

„Verzeihung, aber WAS?“ fragte Cobra.

„Oh, sie haben mich gehört?“ erwiderte Mr. Ollivander und betrachtete die Schachtel eingehend.

„Ich habe ein gutes Gehör.“ Erwiderte Cobra nur, und Mr. Ollivander nickte.

„Chaos-Magier.“ Wiederholte er laut „Magier, die ohne Zauberstab Magie einsetzen. Für die meisten Zauberer hier zulande unmöglich. Aber in Fiore, ihrer Heimat, lehrt man diese Art der Magie.“ Sagte er „Wissen sie, ich erinnere mich an jeden einzelnen Zauberstab, den ich jemals verkauft habe. An jeden einzelnen. Ich nehme für gewöhnlich immer Maße, aber das ist, offen gesagt, überflüssig für sie. Magier, die chaotische Magie benutzen können nicht jeden Zauberstab verwenden.“

Während er redete, zog er schwungvoll vier Schachteln aus den Regalen und ließ sie los, sobald sie nicht mehr sicher im Regal standen. Doch die Schachteln vielen nicht zu Boden. Sie schwebten für einige Sekunden in der Luft, dann glitten sie durch die Luft auf den storchbeinigen Stuhl zu und legten sich dort nebeneinander.

„Ein Zauberstab besteht aus verschiedenen Komponenten. Am wichtigsten sind vor allem das Holz und der Kern.“ Erklärte Ollivander und nahm den ersten „Ich benutze ausschließlich die Haare von Einhörnern, Herzfasern von Drachen oder Schwanzfedern von Phönixen. Jeder Magier ist im Charakter unterschiedlich, genau wie jeder Zauberstab im Charakter unterschiedlich ist. Der Zauberstab sucht sich den Zauberer.“ Sagte er.

„Verzeihung, aber wofür brauchen wir bitte so einen Zauberstab?“ fragte Angel „Der sieht mir nicht nach einer soliden Waffe aus.“ Mr. Ollivander sah sie für einen Moment ungläubig an, dann begann er zu lachen:

„Eine Waffe, wie?“ fragte er „Ein Zauberstab ist weit mehr als eine Waffe. Der Einsatz von Gewalt ist nur ein kleinster Teil der Anwendungsmöglichkeiten. Hier, sehen sie.“ Er zückte seinen eigenen Zauberstab und schnippte ihn kurz durch die Luft. Ein Strauß Blumen brach aus der Spitze hervor, den Mr. Ollivander der perplexen Angel in die Hand drückte „Ein Zauberstab ist eine Alltagshilfe. Keine Waffe.“

Angel fragte nicht weiter nach, sie beobachtete nur, noch immer ein wenig perplex, den Mann, wie er die erste Schachtel nahm und öffnete. Ein Holzstab kam zum Vorschein, ganz ähnlich wie der von Dumbledore oder ihm selber.

„Nehmen sie nur, Miss.“ Sagte er und hielt ihr den Zauberstab hin „Er gehört ganz ihnen. Er ist aus Rosenholz gefertigt und misst zehn Zoll, der Kern ist ein Haar aus der Mähne eines Einhornes.“ Sagte er und drückte ihr den Holzstab in die Hand.

Angel hätte nicht so eine Wirkung erwartet. Von ihren Fingern, mit dem sie den Holzstab festhielt, ging ein Kribbeln aus, eine wärme, die sie wie magisch anzog. Probehalber schwang sie den Stab ein wenig, und dabei flogen leuchtende Funken aus der Spitze.

„Sehen sie, der Zauberstab sucht sich den Zauberer aus.“ Erklärte Mr. Ollivander und dabei hob sich die zweite Schachtel in die Höhe und segelte gemächlich in die Hände von dem Zauberstabverkäufer „Bei der ersten Berührung wissen sie sofort, ob sie dem Zauberer dienen wollen oder nicht. Man sieht es an der Wirkung, die sie bei ihren ausgewählten Besitzern haben.“ Erklärte er und öffnete die Schachtel „Diese vier Zauberstäbe reagierten bereits, als sie die Winkelgasse betreten haben. Es ist daher nicht schwer, sie zuzuordnen. Hier.“ Er drückte den Zauberstab Cobra in die Hand.

„Wow!“ rief er, von der Reaktion ebenfalls überrascht.

„Zwölf dreiviertel Zoll, Eibe und Drachenherzfaser. Der Drache, der sie gab, wollte, dass nur einer Seinesgleichen diesen Stab bekommt.“ Erklärte Mr. Ollivander. Cobra löste seinen Blick von dem Holzstab und sah nun den alten Mann verwundert an:

„Woher wissen sie das?“ fragte er.

„Ich habe das Verfahren entwickelt, daher erkenne ich, an wem es genutzt wurde.“ Erwiderte er sanft und ließ die dritte Schachtel näher kommen. Auch die fing er geschickt und öffnete sie „Neun Zoll, ein wunderbarer Stab. Gefertigt mit der Feder aus dem eleganten Schweif eines Phönix und aus Mahagoniholz.“ Sagte er und drückte Midnight den Stab in die Hand „Ich kann mich an jeden einzelnen Stab erinnern, den ich je verkauft habe. Und es kommt so, dass ich vor vielen Jahren einen Zauberstab mit denselben Maßen und aus denselben Materialien gefertigt habe. Ein junger, freundlicher und schlauer Mann namens…“

Dumbledore räusperte sich vernehmlich. Mr. Ollivander hatte so leidenschaftlich erzählt, dass er nicht bemerkt hatte, wie er vom Thema abkam. Er nickte schnell entschuldigend, dann ließ er die letzte Schachtel herbeischweben.

„Verzeihung. Ich bin selber manchmal überwältigt, wie Zauberstäbe denken.“ Sagte er und öffnete sie letzte Schachtel „Hier. 13 ein Halb Zoll. Weinrebe und Einhornhaar.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  kleinerwolfi
2014-02-03T11:10:01+00:00 03.02.2014 12:10
Huh, echt coole Idee. Schreibst du noch weiter?
Von:  Art_is_a_BANG
2013-04-17T20:03:17+00:00 17.04.2013 22:03
Wow coole Geschichte.
Bin Mal gespannt, wie die 4 sich so als Lehrer machen.
Und was ihre Schüler so sagen (und in Cobras Fall auch denken) werden.
Dumbeldor triffst du meiner Meining nach sehr gut.
Diese FF spiel im 4ten Jahr, von Harry und co, oder? Dann bin ich mal gespannt wie Cobra auf die Drachen reagiert (xD)Und auf Nagini (irgentwann)...
Mach bitte schnell weiter.
Antwort von:  kleinerwolfi
05.02.2014 09:07
Hab da schon eine Ahnung wie sich die vier Lehrer machen:
Angel: Naja, die wird war. am normalesten tun
Racer: dem wird alles viiel zu langsam gehen
Cobra: Wird sich totlachen weil er alle Gedanken hört
Midnight: Der wird auf nen Stuhl sitzen und pennen
oh mann, wie ich mich freu *freu*

Mach bald weiter!!!!!!!!
Von:  A-yafeatKalona
2012-10-20T21:25:54+00:00 20.10.2012 23:25
finde ich gut
total spannend
bin gespannt
Von:  fahnm
2012-05-16T22:38:08+00:00 17.05.2012 00:38
Die Story gefällt mir.
Mach weiter so.^^


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