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Ewig dein! Ewig mein! Ewig uns!

von

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Ein Schrei nach Hilfe


 

60. Ein Schrei nach Hilfe
 

 

KLATSCH!

 

Laut halte der Ton durch das ganze Haus und mit ihm die verärgerte Stimme Shikamarus.

  „Temari! Ich rede mit dir!“, schrie er sie erbost an, wobei er mit der Hand ausgeholt und ihr eine Ohrfeige gegeben hatte, weil er wegen ihrem glückseligen Lächeln, welches sich bei ihren letzten Gedanken auf ihre Züge gelegt hatte, dachte, sie würde sich über ihn lustig machen. Dass sie aber an etwas ganz anderes gedacht hatte, konnte er ja nicht wissen…

 

Ungläubig tastete Temaris Hand nach ihrer Wange. Es pochte. Es pochte und schmerzte. Man konnte den Handabdruck genau sehen und sie konnte es auch spüren, doch konnte Temari noch immer nicht so richtig glauben, was gerade eben passiert war. Sie hatte ja erkannt gehabt, dass Shikamaru sauer war, aber dass er sie schlag, hätte sie nie für möglich gehalten, denn bis dato hatte er so was immer vermieden. Schnell wurde aber aus Temaris Ungläubigkeit Wut und Frustration. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und ihre Augen begannen zu blitzen. Ohne aber ein Wort zu sagen, ging sie an Shikamaru vorbei durch die offene Haustür, dabei schnappte sie sich noch schnell ihren Fächern. Mit einem Satz landete sie auf dem Dach, auf welchem sie dann entlang rannte. Ihr Ziel hatte sie klar vor Augen. Sie musste sich nun abreagieren und zwar schnell, denn sonst konnte sie für nichts mehr garantieren.

 

Als sie an ihrem Ziel ankam, sah sie sich zuallererst um. Es war keiner da. Gut! Dann musste sie sich wenigstens nicht zurückhalten und niemand konnte sie aufhalten, immerhin war in Konoha bekannt, dass sie sich eigentlich ausruhen sollte, damit sie morgen mit ihrer Familie nach Suna reisen konnte. Temari hatte lange mit Naruto diskutieren müssen, denn auch er hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Letztendlich hatte er aber zugestimmt, aber nur unter der Bedingung, dass ein kleines Team sie begleitete. Natürlich war ihre Wahl auf Neji und TenTen gefallen, denn von denen wusste sie, dass sie sich nicht einmischen würden. Nur ob Genma die richtige Wahl konnte sie nach ihrem Streit mit Shikamaru nicht mehr sagen, aber das war ihr nun auch egal. Ändern konnte sie es eh nicht mehr, außerdem hätte Sakura es so gedreht, dass sie, Kurenai oder er mitkamen, damit jemand dabei war, der bescheid wusste. Von Shikamaru wusste sie, es ihm lieber gewesen wäre, wenn Sakura mitgekommen wäre, denn dann hätten sie wenigstens einen Arzt dabei gehabt, aber darauf wollte die Sabakuno absolut keine Rücksicht nehmen.

 

Voller Wut ließ sie einen ihrer gefährlichen Winde über den Trainingsplatz rasen. Als sie die Befriedigung spürte, feuerte sie gleich noch einen ab und noch einen und noch einen. Dennoch spürte sie eine unglaubliche Wut in sich. Sie war nicht wütend auf Shikamaru. Nein. Sie war wütend auf sich selbst. Sie hatte es so weit kommen lassen. Sie war an alldem Schuld. Sie hatte es nicht verhindern können. Sie wusste, dass sie eine Strafe verdient hatte, trotzdem wollte sie sich nicht so von Shikamaru behandeln lassen. Es war erniedrigend gewesen. Es hatte an ihrem Ego gekratzt und ihren Stolz verletzt. Nein. Niemand durfte sie so behandeln, egal was passiert war.

 

Mit einem lauten Aufschrei feuerte sie ihre Waffe weg. Danach fuhr sie sich verzweifelt durch ihre Haare. Sie wusste einfach nicht, was sie machen sollte. Es war alles so verwirrend. Vielleicht hätte sie doch mit jemanden reden sollen… Aber es gab niemanden in Konoha, dem sie ihre Gefühlswelt anvertrauen würde. Normal würde sie höchstens mit Shikamaru oder ihren Brüdern darüber reden. Shikamaru fiel in dieser Situation aber raus und mit ihren Brüdern konnte sie auch nicht reden, immerhin beschrieb man so was nicht in einem Brief. Temari wusste ja nicht mal, ob sie mit ihnen reden konnte, wenn sie ihnen alleine gegenüber stand. Sie nahm sich allerdings fest vor mit ihnen zu reden, wenn sie etwas merkten und sie darauf ansprachen, denn dann wusste sie, dass es wirklich ernst aussah, dass sie wirklich Hilfe brauchte, wobei ihr dieser Fakt schon jetzt klar war.

 

„Mami?“, erklang plötzlich ein zarte Stimme hinter ihr. Sofort drehte Temari sich und blickte in die weinerlichen Augen ihrer Tochter. Unbewusst biss sie sich auf Unterlippe. So sollte ihre Tochter sie eigentlich nicht sehen. Sie verstand auch nicht, warum sie ihr so schnell folgen konnte, aber das war eher nebensächlich, denn es schien, als wäre ihre Tochter den Tränen nah. Aus diesem Grund kam sie nun auch auf sie zu und ließ sich vor ihr auf den Boden fallen. Ohne etwas zu sagen nahm sie das kleine Mädchen in den Arm. Das kleine Mädchen erwiderte die Umarmung sogleich, wobei sie nicht verhindern konnte, dass ihr die eine oder andere Träne aus dem Auge trat und ein Schluchzer ihre Lippen verließ. Temari aber strich ihr sogleich beruhigend über den Rücken.

 

„Hey, Mäuschen, was ist denn los? Nicht weinen“, sprach sie ruhig auf die kleine Blondine ein.

  „Hat dir Papa doll weh getan?“, fragte sie mit ihrer kindlichen Stimme. Ein trauriges Lächeln huschte über Temaris Züge. Sie hatte gehofft gehabt, dass ihre Kinder nichts davon mitbekommen hatten, aber das war dann wohl nichts. Die junge Mutter wusste auch nicht, warum ihr Freund vor ihren Kindern so aggressiv geworden war. Wobei… Doch eigentlich wusste sie es. Aus diesem Grund war sie doch hierher geflüchtete, wobei dies wohl eher mehrere Gründe gehabt hatte, aber es war einer der Gründe gewesen. Das wollte sie ihrem kleinen Mädchen aber nicht zeigen.

  „Nein, du siehst doch mir geht’s gut. Du musst dir keine Sorgen machen, dein Papa war ganz lieb“, versicherte sie ihr, aber damit wollte sich die Kleine nicht zufrieden geben.

  „Aber warum ist deine Wange so rot?“, hakte Satsuki nach, wobei sie auf die Wange ihrer Mutter tippte. Sofort presste Temari ihre Zähne aufeinander. Noch immer schmerzte die Stelle, wo er sie geschlagen hatte.

  „Ach das ist nichts. Mir ist nur kalt, darum ist meine Wange auch so rot, aber das geht wieder vorbei. Wenn du zu lange draußen bist, wird deine Wange auch ganz rot“, erklärte sie ihr.

 

Satsuki wollte gerade mit ihrer Fragestunde fortfahren, als hinter ihnen eine Stimme erklang.

  „Ich dachte, du hattest vorgehabt, deine Kinder niemals anzulügen, Temari“, schalte es über den gesamten Trainingsplatz. Temari richtete sich auf und sah zum Eingang, wo sie Kurenai, Hinoko und ihre beiden Söhne erkennen könnte. Langsam kamen die vier auf sie zu. Temari war ein wenig erstaunt die ältere zu sehen, immerhin hatte sie dies nicht seit jener Nacht. Aus irgendeinem Grund war Kurenai die einzige gewesen, die sie sie weitestgehend in ruhe gelassen hat. Dass sie sie nun aber vor ihren Kindern als Lügnerin bezeichnete, ging eindeutig zu weit.

  „Ich lüge nicht, es ist eine Tatsache, dass es momentan sehr kalt ist“, erwiderte sie deshalb. Kurenai betrachte sie mit einem ernst aber auch besorgten blick.

 

Natürlich hatten Sakura und Genma ihr erzählt, was momentan im Hause Sabakuno-Nara so abging und auch von den Leuten auf der Straße hörte sie immer wieder Gerüchte, wobei sie eigentlich damit gerechnet hatte, dass einer der beiden zu ihr kam, um sie um rat zu bitten. Umso erstaunter war sie aber gewesen, als Akira und Masato plötzlich vor ihrer Tür standen und ihr erzählten, dass ihre Mama und ihr Papa gerade einen riesigen Streit hatten. Sofort war sie den beiden gefolgt. Es kam oft vor, dass Shikamaru und Temari mal eine Meinungsverschiedenheit hatten, weshalb sie eigentlich daran gewöhnt sein mussten. Daraus hatte sie geschlussfolgert, dass bei den beiden wirklich etwas Ernstes vorliegen musste und sie nun nicht mehr nur zu schauen konnte. Das, was sie hier sah, sprach deutlich dafür, dass Temari jemanden zum Reden brauchten, immerhin sah es für sie aus wie ein Schrei nach Hilfe.

 

„Was hältst du dann davon, wenn du mit zu mir kommst? Da kannst du dich aufwärmen“, schlug Kurenai ihr vor, wobei ihr Blick deutlich sagte, dass es eher eine Aufforderung war als ein Vorschlag. Aus diesem Grund nickte Temari auch ergeben. Schnell holte sie noch ihren Fächer zurück, ehe sie Kurenai folgte. Ihre Kinder liefen dabei neben ihr her. Es tat Temari wirklich leid, dass ihre Kinder so viel von ihren Problemen mitbekommen hatten. Vielleicht sollte sie sich wirklich jemanden anvertrauen, der ihr dann auch noch einen guten Rat geben konnte. Vielleicht war Kurenai mit ihrer Erfahrung wirklich die richtige Person dafür. Zuerst aber wollte Temari sich erst mal beruhigen und dafür sorgen, dass ihre Kinder nichts davon mitbekamen, denn das war Momentan das wichtigste. Sie wollte einmal das richtige tun, wenn sie schon ihr gesamtes vorheriges Leben in den Sand gesetzt hatte.

 

Im Haus angekommen verzogen sich die Drillinge zusammen mit Hinoko in sein Zimmer. Der kleine Mann hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die drei ein wenig abzulenken und dafür zu sorgen, dass sie nicht von dem Gespräch zwischen seiner Mutter und Temari mitbekam. Er wusste schon genau, was er machen musste, damit sie nicht auf das geschehen im Wohnzimmer achteten, immerhin wusste er genau, was die beiden Brüder auf die Palme brachte.

 

Währenddessen kochte Kurenai einen Tee und Temari machte es sich auf dem Sofa bequem. Sie hatte beschlossen, dass sie mit Kurenai reden würde, denn eines war ihr an diesem Tag bewusst geworden, sie brauchte dringend Hilfe. Shikamaru würde sie so sicher nicht mehr lange aushalten und dann würden ihre schlimmsten Befürchtungen in Erfüllung gehen, aber dies würde sie mit all ihrer Macht verhindern. Dafür würde sie sogar ihren Stolz und ihr Ego vergessen. Ihre Familie war ihr einfach unglaublich wichtig, wichtiger als ihr Leben. Ja, Temari wollte nun endlich versuchen dafür zu sorgen, dass ihr Leben wieder in seinen geregelten Bahnen zurückkehrte und alles besser wurde, denn es war schön so, wie es gewesen war. Sie waren halt einfach nicht das typische Paar und ihnen war egal, was die anderen sagten, das, was zählte, war, was sie dachten und fühlte. Das war Temari in diesem Moment, als sie ihre Tochter gesehen hatte, wieder klar geworden.

 

„Also willst du mir erzählen, was passiert ist, Temari?“, fragte Kurenai, nachdem sie die Teekanne vor ihnen abgestellt hatte. „Warum sind deine beiden Söhne ganz aufgeregt zu mir gekommen und haben mir erzählt, dass Shikamaru dir ganz doll wehgetan hat?“

  „Das liegt nur daran, dass die drei zu früh aus der Schule gekommen sind, sonst hätten sie von dem Streit nicht mitbekommen“, verteidigte sich Temari.

  „Temari, erzähl mir nicht, dass das ein normaler Streit war. Deine Kinder kennen diese Situation. Sie wissen, dass ihr euch dann und wann mal streit. Das muss etwas Ernstes gewesen sein! Außerdem sehe ich noch immer seinen Handabdruck. Also was ist passiert?“, hakte die Ältere nach, wobei sie Temari eingehend musterte. Temari seufzte resigniert.

  „Du hast Recht. Es war kein normaler Streit. Ich habe gleich gemerkt, dass der sehr wütend war. Dadurch wurde er irgendwie auch aggressiver. Seine Wut hat das alles nur noch mehr gesteigert… Auf jeden Fall hat er mich plötzlich an die Arme gepackt und festgehalten. In dem Moment sind die Kinder aufgetaucht. Shikamaru… Er hat sie plötzlich angeschrien. Die beiden Jungs haben Satsuki schnell fort gebracht. Aber… Danach war er irgendwie noch wütender. Ich hab das aber nicht gemerkt, weil ich so in Gedanken war, bis er mich geschlagen hatte“, gestand sie, wobei sie beim letzten Teil ganz leise wurde. „Aber er hat es sicher nicht gewollt“, verteidigte sie ihn schnell. Diese Tatsache ließ Kurenai schmunzeln. Sie hatte eigentlich erwartet, dass Temari unglaublich wütend auf ihren Freund war und ihn am liebsten killen würde, aber das schien nicht der Fall zu sein. Es zeigte ihr, dass Temari eingesehen hatte, dass sie etwas ändern musste.

 

„Temari, wie ist es dazu gekommen? Warum habt ihr euch so sehr gestritten?“, hakte Kurenai nach. Kurz sah Temari auf und blickte in die Augen der Älteren. Sie überlegte, ob sie Kurenai wirklich alles erzählen sollte oder nicht, ob sie ihr auch ihre Gefühle erklären sollte. Temari wusste, dass das eigentlich mit dazu gehörte, aber sie konnte nicht. Natürlich kannten sich die beiden schon etwas länger, aber die Zeit reichte nicht aus, damit sie sich ihr gefühlsmäßig öffnen konnte. Das fiel ihr sogar bei Shikamaru und ihren Brüdern schwer. Klar, Kurenai war eine Frau und es war etwas mit einer Frau zu reden als mit einem Mann, aber… Nein, sie konnte es einfach nicht. Trotzdem begann sie mit ihrer Erzählung.

  „Seit ich erfahren habe, dass Karura… Tod… ist, hab ich mich etwas verändert. Ich hab mich von Shikamaru entfernt und mich nur noch auf die Kinder konzentriert. Shikamaru ist das natürlich nicht entgangen. Er hat mich darauf angesprochen, aber ich bin ihm immer wieder ausgewichen. Heute wollte er aber endlich seine Antwort haben. Als ich ihm aber keine Antwort gegeben habe, ist er immer wütender geworden. Er hat geschrien. Dabei hab ich gemerkt, dass er immer aggressiver geworden ist. Ich wollte dem entkommen, aber er hat mich an den Armen gepackt und mich ganz doll festgehalten. Den Rest weißt du ja bereits“, erzählte sie ihr, wobei sie bewusst den größten Teil ausließ.

 

Aber Kurenai war nicht dumm. Sie merkte, dass Temari ihr etwas verschwieg.

  „Und wie sieht es bei dir aus, Temari? Warum hast du das gemacht?“, fragte Kurenai weiter, wobei sie die Blondine ernst ansah. Temari wendete jedoch ihren Blick ab. Ihre Hände krallten sich in ihre Hose. Es war ihr unangenehm, dass Kurenai sie so schnell durchschaut hatte. War sie in den Jahren, in denen sie nun schon hier in Konoha wohnte, so durchschaubar geworden, dass man es aus ihren Augen lesen konnte? Oder lag es einfach nur daran, dass Kurenai genug Erfahrung hatte, um es zu sehen? Temari wusste es. Aber eigentlich war es auch egal, denn nun musste sie überlegen, was sie der Braunhaarigen sagen sollte, denn die Wahrheit würde sie ihr nicht sagen können. Das musste ihrem Gegenüber eigentlich klar sein, immerhin kannte sie sie schon ziemlich lange und sie wusste, dass sie, Temari Sabakuno, sich niemanden öffnen konnte.

 

Temari aber hatte Glück, denn genau in dem Moment kam Hinoko in das Wohnzimmer gerannt.

  „Tante Temari, es tut mir leid, aber Satsuki, Akira und Masato sind durch das Badezimmerfenster abgehauen“, berichtete er völlig aufgebracht. Temari schrak auf. Schnell erhob sie sich vom Sofa.

  „Wann war das?“, fragte sie schnell.

  „Vor einer halben Stunde…“, gab Hinoko kleinlaut zu, wobei er sich verlegen am Nacken kratzte.

  „Was? Warum bist du nicht früher gekommen?“, fuhr sie ihn an. „Ich muss schnell los!“, meinte sie und rannte in den Flur, um ihre Jacke zu holen. Wenig später war sie aus der Tür verschwunden und auf der Suche nach ihren Kindern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2014-02-13T20:55:18+00:00 13.02.2014 21:55
Spitzen Kapi^^
Mach weiter so^^
Antwort von:  Little-Cherry
13.02.2014 21:56
danke
Von:  Carmion2
2014-02-12T17:13:25+00:00 12.02.2014 18:13
Ich bin ja mal gespannt ob Temari dann auch wirklich mit ihren Brüdern drüber spricht. Und wie es Shikamaru jetzt wohl geht.
Antwort von:  Little-Cherry
12.02.2014 18:49
Das wirst du alles noch erfahren, aber erst einmal sind meine Lieblinge dran (dieses mal wirklich)

lG


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