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Sound of Crystal

von

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Ankunft

Kapitel

2
 

So sollte Dendeline erst 19 Jahre alt werden, als eine kleine Gruppe am Hofe des Königs eintraf und um eine Audienz beim König bat. Ein junger Mann, in Begleitung einer attraktiven jungen Dame und einem kleinen, kräftig gebauten und mürrisch schauenden Zwerg, wurden empfangen und durften vor den König treten.

Der schöne braunhaarige Jüngling und seine Begleiter knieten auf dem prunkvollen Marmorboden nieder und begannen sich vorzustellen.

»Mein großer König..«, so begann der Mann, welcher wohl der Anführer des Dreiergespanns war, zu sprechen.

»Mein Name ist Raphael Bannion und meine Begleiter kamen mit mir aus dem Nachbarland, welches auch bekannt ist als das goldene Land. Wir hörten von der Tragödie eurer wunderschönen Tochter.«

Bei diesen Worten hob er seinen Blick zu Dendeline und beiden erschien es, als würde die Zeit stoppen. Wie von Magie geleitet konnten sie kaum ihre Blicke wieder trennen und die Prinzessin spürte wie ihr das Blut langsam zu Kopf stieg. Erst mit einem deutlichen Räuspern ihres Vaters erlang sie wieder Kontrolle über sich und senkte ihren Blick zum Boden vor ihren Füßen.

Raphael, dachte an die Prinzessin und ihre Wangen wurden von einem zarten Rosa überhaucht als sie heimlich die Augen schloss und sich in den Augenblick zurück wünschte, in welchem sie ihn so innig anschauen konnte, dass die Zeit stehen blieb. Und so hörte sie nur halb zu als ihr Vater das Wort an die Reisenden richtete.

»Ihr seit also gekommen um für meine Tochter in die Schlacht zu ziehen?«

Die Drei nickten und sprachen wie im Chor, dass dies ihr Wille sei. Der König fragte sich warum nach so langer Zeit doch noch Krieger kamen, um sich in den Tod zu stürzen.

So lud er seine Gäste ein, in seinem Palast zu rasten und ihm beim Abendmahl Gesellschaft zu leisten. Dort würde er, so hoffte sein Herz, ihre wahren Beweggründe erfahren.
 

Nachdem die Reisenden je ein Zimmer zugeteilt bekommen hatten, ging ein Jeder von ihnen den eigenen Tätigkeiten nach:
 

Der mürrische Zwerg, namens Arb Hartwell, beschäftigte sich damit, seine große silberne Axt mit einem alten Tuch zu polieren. Mit kritischem Blick musterten seine braunen Augen das Metall und leise murrte er bei jeder Kerbe und jedem Kratzer den er entdeckte. Normale Menschen hätten diese wahrscheinlich gar nicht gesehen, doch sein geübtes Auge war darauf spezialisiert jeden Defekt und jede Deformierung zu entdecken um so die Qualität einer Waffe genauestens bestimmen zu können. Er war bereits 36 Jahre alt, doch gelernt hatte er diese Fähigkeit schon zu Kinderzeiten von seinem Großvater, welcher im ganzen Land als der beste Schmied bekannt war. Die Waffen, die er fähig war anzufertigen, hielten meist ein ganzes Leben lang und kaum etwas konnte sie zerstören. Wut regte sich in seinem Herz, als er sich daran erinnerte, wie er seinen Großvater vor vielen Jahren verloren hatte als er kaum 12 Jahre alt war. Ein gewaltiges Ungetüm erwischte den Mann an einem Morgen auf dem Weg in die Schmiede und tötete ihn. Als der kleine Zwergenjunge gerade am Ort des Geschehens ankam, war sein Großvater bereits seinen schweren Verletzungen erlegen und das Monster verschwand gerade, mit etwas funkelndem zwischen den Krallen, am Horizont. Und so schwelgte er in Erinnerungen an seinen geliebten verstorbenen Großvater.
 

Ein Zimmer weiter stand die attraktive Elbin, Blair Olbruk, vor einem großen Spiegel und bewegte ihre Hüften schwungvoll in alle Richtungen, als würde sie tanzen. Sie räkelte sich und ließ ihr langes schwarzes Haar über ihre Schultern gleiten. Es schien als würde sie versuchen ihr eigenes Spiegelbild zu verführen doch in Wahrheit probierte Blair ihre attraktivste Pose zu entdecken um dem schönen Mann zu gefallen, den sie schon so lange begleitete und ihm doch nicht aufzufallen schien. Wann immer sie durch eine Stadt zogen, kaufte sie neue Kleider die mehr Haut zeigten als zu bedecken. Im Grunde bedeckten die Stoffe nur die notwendigsten Stellen ihres Körpers, doch alles was Raphael jemals dazu zu sagen hatte war die Frage ob sie eigentlich frieren würde in ihren Outfits. Das hatte sie vor knapp einem Monat hart getroffen, doch Blair war fest entschlossen keine Schwäche zu zeigen und aufgeben würde sie erst Recht nicht.

» Oh mein liebster Raphael... «

Sie hatte in Gedanken genau sein Bild vor Augen.

»Eines Tages wird es dir wie Schuppen von den Augen fallen, wie schön ich bin und du wirst merken wie sehr ich dich begehre.. Eines Tages bestimmt...«
 

Zur selben Zeit war Raphael Bannion, in seinem Gemach, aber kein Stück damit beschäftigt, an Blair auch nur einen Gedanken zu verschwenden. Stattdessen ließ er die stählerne Klinge seines breiten Schwertes im Licht funkeln, welches durch das große Fenster drang und lächelte vor sich hin. Jeder einzelne seiner Gedanken war bei der zarten Prinzessin mit den sanften grünen Augen. Im war als hätte ihr Anblick ihn verzaubert. Schon fast so als hätte sie mit ihren zierlichen Händen zärtlich über sein einsames Herz gestreichelt. Die Erinnerung an sie erwärmte ihm das Gemüt. Schon lange hatte er dieses Gefühl nicht mehr empfunden. Zuletzt, so erinnerte er sich, hatte er diese Wärme in den Armen seiner Eltern verspürt. Als seine liebevolle Mutter, die leider immer etwas kränklich war, noch nicht am Fieber gestorben war und sein mutiger Vater noch nicht im Kampf gegen ein mächtiges Ungetüm ums Leben kam. Noch heut fragt sich Raphael, woher dieses Wesen so plötzlich gekommen war. Wie nur konnte es seinen Vater so einfach überrumpeln? Während der Vater den Sohn ihm Umgang mit dem Schwert unterrichtete, kam es aus dem Nichts und tötete den starken Krieger. Doch aus welchem Grund? Und was hatte es mit dem Edelstein auf sich, den das Monstrum seinem Vater aus der Brust gerissen hatte? Egal was es war, was ihm Grund zum töten gab... Er würde seinen Vater rächen! Und wenn es das letzte war, was er tun würde! Das schwor er sich.
 

Während Raphael zwischen den Gedanken an Dendeline und der Vorstellung seinen Vater zu rächen hin und her wechselte, klopfte Akiko an seine Tür und trat nach seiner Aufforderung in das Gemach ein. Sie verbeugte sich tief vor ihm und teilte ihm mit, dass der König nun zum Abendmahl bat und Raphael bemerkte das Stoffbündel in ihren Armen.

»Werter Herr, der König wünscht einen angemessenen Auftritt, wenn ihr zum Abendmahl erscheint und so habe ich es mir erlaubt euch diese Kleider zu besorgen. Ich hoffe sehr, dass sie euch zusagen und euch weder zu groß, noch zu klein sind. Ich möchte euch bitten sie anzulegen und mir dann in den Speisesaal zu folgen. Ich werde euch vor der Tür erwarten.«

Raphael war etwas verwirrt, woher diese fremde Dienerin seine Größe wissen wollte.

Es überraschte ihn als die prunkvollen Kleider so genau passten, als wären sie nur für seinen Körper gemacht.

Die Kleidung, die ihm gegeben wurde, bestand aus einem weißen Hemd über welches er eine schwarze Weste zog. Dazu hatte er eine passende einfarbige Hose bekommen, welche ebenfalls in schwarz gehalten war. Darüber zog er den weinroten Mantel, den ihr die junge Frau empfohlen hatte und ihm schien, dass diese Frau Ahnung davon hatte, was einen Mann wie einen reichen Edelmann wirken lassen konnte. Der rote Mantel war sehr aufwändig mit vielen kleinen Details gearbeitet. Die Weste hatte um die Knopfleiste ein wunderschönes Ornamentmuster aus zarten verschnörkelten Ranken.

Noch kurz im Spiegel betrachtet, sah er, dass er zwar sehr gut gekleidet war aber er musste doch feststellen, dass er sich in schweren Rüstungen doch wohler fühlte.

Als er vor die Tür trat, wartete dort, wie abgemacht, die junge Frau. Sie betrachtete ihn auffällig und strahlte als sie die Hände zu einem kurzen Applaus zusammenschlug und laut mitteilte, dass sie das Gewand einfach umwerfend fand.

Er persönlich, fand allerdings die farblich passenden, weinroten Schuhe etwas albern.
 

Auf dem Weg in den Speisesaal trafen sie auf Kaede, die gerade Blair und Arb zum selben Ziel führte. Arb trug ein ähnliches Kostüm wie Raphael und sah damit weniger glücklich aus, als Raphael sich fühlte. Seiner Figur schmeichelte das Kostüm jedenfalls nicht. Wie lange es wohl gedauert hat ihn von diesen Kleidern zu überzeugen?

Blair dagegen sah wie immer extrem sexy und freizügig aus. Ihre Brüste und ein Stück ihres Bauches waren von einer körperbetonenden kurzen Corsage umhüllt, welche vorn in der Mitte durch eine Schnürung mit Bändern zusammengehalten wurde.

Es überraschte Raphael nicht, als er einen Blick auf ihren Körper wagte und unter dem gewaltigen Ausschnitt, durch die Schüre hindurch, einen tiefen Einblick auf ihre sehr weiblichen Kurven erhielt. Er gestand sich jedes Mal, dass es sicherlich Vorzüge hätte, sich ihr hinzugeben. Doch auch wenn auch er nur ein Mann war und sie sehr attraktiv fand, so reizte ihn ihre unverhüllten Kurven nicht. Er fand es nicht aufregend genug, sich eine Frau an seine Seite zu nehmen, die er so leicht haben könnte. Schon gar nicht wenn er die Frau nicht von Herzen liebte.
 

Als Blair den gut gekleideten Raphael entdeckte, begann sie prompt wieder mit ihrem übertriebenen Hüftschwung. Dabei gab sie sich die größte Mühe, den Stoff vor ihren Beinen zur Seite schwingen zu lassen. Sie trug eine so kurze Hose, dass man ihr halbes Hinterteil zu sehen bekam wenn man sie von ihrer Rückseite betrachtete. Das Höschen endete dann auch schon wieder knapp über ihrer Weiblichkeit, was Blair sehr gefiel. Sie störte sich jedoch sehr daran, dass vorn in der Mitte an dem Höschen mit einer Brosche eine Art langes Tuch angebracht war. Beim Versuch es zu entfernen musste sie leider feststellen, dass es nicht nur mit der schönen Brosche angebracht war, die als Schmuck ebenfalls ihre Kleidung zierte, sondern Diese nur die naht versteckte, mit der das Tuch ärgerlicher Weise angenäht war.

Dennoch war sich Blair ihrer Reize sehr bewusst und setzte sie so gut sie konnte ein. Von einem lächerlichen Tuch würde sie sich nicht abschrecken lassen.
 

Endlich gemeinsam im Speisesaal angekommen, zogen sich Kaede und Akiko zurück und ließen die hungrige Gruppe mit dem König allein.

»Willkommen die Herren und natürlich auch die Dame! Bitte nehmt doch schon einmal Platz, dass Mahl wird in wenigen Augenblicken serviert werden.«

Der König wies bei seinen Worten in Richtung des großen runden Tisches. Er war mit glänzenden Tellern und funkelndem Besteck gedeckt. An den Rändern der weißen Teller schillerten goldenen Ränder und an den Griffen des Bestecks glitzerten bunte Edelsteine. Blair links von Raphael war sichtlich begeistert und ließ jeden Stein im Licht des gewaltigen Kronleuchters blinken und blitzen. Arb, an Raphaels rechter Seite dagegen nahm lieber das Handwerk selbst unter die Lupe. Raphael schmunzelte darüber und wandte sich dann an den König, welcher ihm gegenüber den Platz eingenommen hatte.

»Bitte verratet mir doch, Majestät, wie kommt es, dass nur ihr allein uns die Ehre erweißt? Wo steckt eure liebreizende Tochter?«

Blair spitzte sofort die Ohren als sie hörte wie Raphael über Blair sprach.

»Meine Tochter fühlt sich nicht wohl, sie ruht sich in ihrem Gemach unter der Obhut ihrer Dienerinnen aus.«

Raphael machte ein unglückliches Gesicht und bat den König ihr auszurichten, dass er hoffte das es ihr bald wieder besser gehen würde. Als dann das Abendessen serviert wurde, war es für alle Drei wie eine Explosion auf der Zunge. Die Geschmacksnerven tobten und feierten ein Fest in ihren Mündern. Noch nie hatte einer von ihnen so gut gespeist und schlugen sich ordentlich die Bäuche voll. Jeder wusste, dass sie so bald nicht mehr so gut und so reichlich Nahrung bekommen würden, und erst Recht nicht umsonst.

Während sie aßen, erzählten Raphael, Arb und Blair, dem König auf dessen Nachfrage auch von ihrer Reise und dem Grund dazu.
 

Arb erzählte von seinem Wunsch, seinen Großvater zu rächen, indem er das Monster mit der Axt zerschlug, welche sein Großvater damals geschmiedet hatte.
 

Raphael teilte mit dem König seine Erinnerung an seinen Vater und wie dieser vor seinen Augen von einem ihm fremden Wesen zerfetzt wurde. So verstand der König auch seinen tiefen Wunsch nach blutiger Rache.
 

Blair erwähnte kurz, dass Raphael ihr einmal das Leben vor Jägern gerettet hatte. Sie hatte ihm ewige Treue geschworen und so zog sie, ob er wollte oder nicht, immer an seiner Seite durch die Welt.
 

Nachdem am Ende der Mahlzeit alle von Nahrung und vielen Erinnerungen gesättigt waren, ging am Horizont schon langsam der Tag dem Ende zu. Die Sonne näherte sich den Baumkronen des fernen Waldes und mit ein wenig Fantasie, sah es aus als würde sie darin eintauchen wollen um erst am nächsten Morgen wieder daraus aufzusteigen und die Welt mit neuer Kraft zu überfluten.

Das Licht im Saal ging in sanfte Dämmerung über und so löste der König die Runde bald auf, wünschte allen eine angenehme Nachtruhe und rief als Geleit ein paar Diener herbei. Diese brachten die fast platzenden und sehr müden Reisenden zurück in ihre Gemächer um Jedem von Ihnen ebenfalls eine gute Nacht zu wünschen, nachdem sie sich dessen Wohlbefinden zum letzten Mal für diesen Tag vergewissert hatten.
 

Und so dauerte es nicht mehr lange, bis bald das ganze Schloss in tiefem Schlaf versank und von lieblichen Träumen umhüllt wurde, bevor am nächsten Tag eine lange Reise beginnen sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LeciDa
2012-11-21T17:32:09+00:00 21.11.2012 18:32
Ups XD Arb ist ein kräftiger Zwerg, kein Troll *lacht* Hab ich den armen Arb einfach zum Troll gemacht. Ohje.. XD"
Von:  Caomei
2012-11-21T17:27:59+00:00 21.11.2012 18:27
Hmmm^^ was ist Arb denn nun für eine Rasse? In der Charabeschreibung hast du Zwerg geschrieben, aber in der Geschichte selber ist er ein Troll?
Mit der Elbe kann ich mich nicht so richtig anfreunden, sie kommt mir so bissle oberflächlich vor, wie sie immer so nackig vor Raphael rumtänzelt >.<
Dendeline hatte aber echt noch Glück das das Monster sie überhaupt am Leben gelassen hat >.<
Von:  Azahra
2012-10-25T09:51:59+00:00 25.10.2012 11:51
Ein sehr lustiges Gespann, hast du dir da ausgesucht.
Ein kampflustiger Troll, eine Männerjagende Elbin und ein starker Anführer mit einem klaren Ziel.
Und wie es aussieht, bekommt Blair Konkurrenz von Dendeline.

Ich kann mir vorstellen, dass das noch sehr lustig wird :)




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