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Sound of Crystal

von

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Der Beginn


 

Sound of Crystal

Prolog


 

Eine stürmische Nacht, finster und kalt. Grelle Blitze auf die lautes Gedonner folgte. Erst ein fürchterliches Stöhnen, dann ein Säuglingsgeschrei...

Die Sonne brannte heiß über der Stadt, doch das hielt die Menschen nicht davon ab, ausgelassen zu feiern. Die frohe Kunde verbreitete sich wie ein Waldbrand: Die Königin hatte dem König in der vergangenen Nacht ein gesundes Kind geboren. Klatsch und Tratsch verbreiteten sich von selbst und so drang auch der Name der Prinzessin von allein an alle Ohren der Stadt.
 

Sie bekam den Namen Dendeline und wuchs über die Jahre zu einem munteren jungen Mädchen heran. Sie spielte viel mit den Dienern und Mägden des Schlosses, lachte viel, sang gern und brachte damit Jeden in ihrer Umgebung, der es hörte, zum Lächeln.
 

So wurde das Königreich bald berühmt unter dem Namen:

Land des Lächelns.
 

Doch niemand ahnte, dass der Tag kommen sollte, an dem ihr Gesang verstummen sollte.....


 


 


 


 

Verlust

Kapitel

1
 

Dendeline ist inzwischen 15Jahre alt und lebt ein fröhliches Leben als junge Prinzessin im Palast ihres Vaters. Sie trug jeden Tag schöne Kleider in den verschiedensten Farben und tanzte oft darin durch die Gänge des Schlosses. Wenn sie sich im Kreis drehte, breiteten sich die Stoffe um sie herum weit aus und sie kicherte wenn sich ihre langen blonden Haare durch den Schwung wie Wellen um ihr Gesicht legten. Oft sang sie auch wenn sie tanzte und jeder Diener des Hauses erfreute sich daran wenn er es zu hören bekam. Irgendwann verbrachte sie so oft sie konnte ihre Zeit damit, Melodien zu summen und begann bald darauf zu bemerken wie positiv die Menschen um sie herum darauf reagierten. Sie sang bald jeden Tag und so entwickelte sich ihre Stimme bald zur schönsten des ganzen Landes. Ihre Mutter sagte oft zu ihr wie hell und klar es klang und das ihre Lieder den Menschen die Wärme der Sonne in ihre Herzen bringen würde. Dendeline hoffte das ihre Mutter recht hatte denn sie wollte nicht das die Menschen frieren mussten. Besonders nicht in der frostigen Jahreszeit die gerade hereingebrochen war und kleine Blumen aus Kälte an die großen Fenster des Schlosses malte .
 

Sie spielte im Hof, nahe des angrenzenden Waldes, während weiße Flocken sanft wie Federn auf die Erde rieselten und die Welt in ein glitzerndes Schneeparadies verzauberten.

Ihre Dienerinnen, die Zwillinge Akiko und Kaede, mussten lachen als sie sahen, wie ihre kleine Prinzessin mit der Zunge versuchte ein paar Flocken zu fangen. Die jungen Frauen kümmerten sich um Dendeline, seit das Mädchen auf die Welt gekommen war. Sie liebten nichts mehr, als sich um sie zu kümmern und mit ihr zu spielen. Sie war immer freundlich zu den Beiden und sie fühlten sich schon fast wie ihre großen Schwestern, wenn sie in ihrer Nähe war. Sie hatten sie so sehr ins Herz geschlossen, dass sie sich schworen, für ihre liebste Prinzessin zu sterben. Doch daran dachte im Augenblick niemand. Sie waren zu sehr beschäftigt damit, Schneeflocken zu naschen und einen großen runden Schneeprinzen zu bauen.
 

Gerade als Dendeline ihrem Schneemann eine dicke Rübe ins Gesicht stecken wollte, die seine Nase werden sollte, erklang über ihren Köpfen ein Geräusch. Es klang nach großen Flügeln, welche schwer durch die Luft schlugen und dadurch starke Windböen über die Erde pressten. Jeder von Ihnen hob den Blick in den Himmel, um die geweckte Neugierde zu stillen, was dieses Geräusch auslöste. Als die kleine Prinzessin sah, was sich über ihr befand, wurden ihre Augen groß und füllten sich mit entsetzen. Ein riesiges Wesen blickte mit großen katzenförmigen Augen auf sie herab. Die großen ledrigen Flügel, ähnlich einer gigantischen Fledermaus, ließen den großen, echsengleichen Körper langsam nach unten sinken. Seine langen Krallen bohrten sich in die gefrorene Erde, als es mit dem Bauch im kalten Schnee aufkam. Es schlug mit seinem langen, dünnen Schwanz auf den Boden und lies eine große Wolke von Schneestaub um sich herum aufwirbeln. Der Körper des Wesens war völlig bedeckt von glänzenden Schuppen in weißen und roten Farbtönen. An manchen Stellen wurden die Farben von schwarzen Schatten verdunkelt und gaben der gesamten Färbung eine mysteriösere Eigenart mit auf den Weg, als das angsteinflößende Ungetüm von sich aus schon mitgebracht hatte.

Als es mit seinen bernsteinfarbenen Augen den zarten Körper der Prinzessin musterte, rannten Kaede und ihre Schwester zu Dendeline um sich schützend vor sie zu stellen. Es stieß einen schrillen Laut aus, als es jenes Vorhaben bemerkte und gab dabei den verfärbten Anblick, seiner großen spitzen Zähne frei. Als der Gestank nach Blut und Verwesung den Zwillingen in die Nase stieg, wussten Beide sofort, dass es hier um das Wohlergehen ihrer geliebten Prinzessin ging und waren fest entschlossen, sich auch durch den Schrei nicht von ihrer Aufgabe abbringen zu lassen. Die Flugechse, wie Akiko sie nannte, als sie das Monster laut anschrie es solle sofort wieder verschwinden, setzte seinen Körper langsam in Bewegung. Jedoch nicht um sich ohne Beute wieder aus dem Staub zu machen. Es hatte den Blick nur auf Dendelines Körper gerichtet und ignorierte alles Andere um sich herum.

Bei jedem Schritt den es ging, zerbrach es die Erde unter sich in kleine Stücke wenn es seine Krallen aus dem Boden zog, und mit jedem Mal wenn seine Füße wieder aufstampften und die Krallen sich erneut Zugang in das Innere des Erdreiches bohrten, erbebte die Erde so mächtig das die jungen Frauen es nicht schafften, ihr Gleichgewicht irgendwie zu halten. Bald lagen die Frauen am Boden und da sie so der Gestalt im Weg waren, schob die Echse sie einfach Beide mit seinen großen Pranken zur Seite und machte sich den Weg zu Dendeline frei.
 

Auch sie selbst war durch das Zittern der Erde zu Boden gefallen und es musste sich nur noch über sie lehnen. Ihr stieg der kaum erträgliche Gestank aus seinem Maul in die Lungen, so dass sie sich fast übergeben musste. Angstschweiß lief über ihr Gesicht, doch sie versuchte still zu bleiben. Sie hoffte, dass das Monster vielleicht von ihr ablassen würde, wenn sie ihm keinen Grund zum Angriff gab. Diese Hoffnung starb jedoch, als die Echse so nah über ihrem Kopf war, dass ein Tropfen seines Speichels ihr auf die Wange tropfte.

Als dieser ihre Haut hinablief, war es für die kleine Prinzessin zu viel und so sehr sie sich bemüht hatte, keinen Laut von sich zu geben, schrie sie nun doch so laut sie konnte nach ihrem Vater, damit er kommen möge um sie zu retten. Doch kaum hatte Sie begonnen zu schreien, stieß Es erneut seinen schrillen Laut aus und schien Dendeline damit die Luft aus dem Körper zu saugen. Sie wand sich unter ihm, zitterte und verkrampfte ihren Körper. Ihre Augen waren blutunterlaufen als aus ihrem Mund ein sanfter Lichtschein zu strahlen schien.

Langsam löste sich zwischen ihren Lippen ein kleiner Kristall heraus. Er funkelte in einem warmen rötlichen Schimmer und leuchtete so hell wie die Sonne an einem wolkenlosen Tag. In ihm schien sich eine mächtige Kraft zu befinden. Das Ungeheuer saugte ihn aus der Prinzessin heraus um ihn sich gleich darauf in seinem stinkenden Maul zwischen die gefährlichen Zähne zu klemmen.

Die Dienerinnen konnten nur hilflos zusehen wie das Mädchen, dass sie doch beschützen wollten, nun so sehr leiden musste.
 

Sofort, als das Monster von ihr abgelassen hatte und sich mit wenigen kräftigen Flügelschlägen wieder hoch zwischen die Wolken bewegte, rannten die Dienstmädchen zu Dendeline um sich um sie zu kümmern.

Sie hörten das klappern der Rüstungen, welche die Wachen des Palastes trugen. Der König und einige Krieger waren so schnell gekommen wie sie konnten, nachdem einer der königlichen Leibgarde den Schrei der Prinzessin vernommen hatte. Kaede teilte den ankommenden mit, was geschehen war und Akiko sorgte dafür, dass die bewusstlose Dendeline sofort zum königlichen Hausarzt gebracht wurde. Nach einigen Tagen war sie bereits wieder auf den Beinen, sah jedoch sehr blass und zerbrechlich aus.

Der Berater des Königs drängte ihn dazu, seiner Tochter nun endlich von der Warnung zu erzählen, die er einst auf der Straße von einer Zigeunerin bekam, doch beide wussten, dass dies nicht so leicht sein würde.

Mit schwerem Herzen fasste der König seinen Mut zusammen und suchte an einem klaren, kühlen Morgen seine Tochter in ihrem Zimmer auf. Man hatte ihr gerade beim anziehen geholfen und ihr das Haar liebevoll gekämmt, als wäre sie eine kleine Puppe. Sie mochte es nicht so behandelt zu werden, doch seit dem Angriff war sie schwächer als je zuvor.
 

Als der König vor der Tür seiner Tochter ankam, zögerte er einen Moment ob er es wirklich schon tun musste. Würde sie das alles verkraften? Er wollte sie nicht weiter erschöpfen mit Geschichten aus der Vergangenheit, doch er wusste das es früher oder später sein musste. Denn die Vergangenheit, die er verschuldete, würde ihre Zukunft sein.
 

Er klopfte an und wartete ab. Er respektierte seine Tochter und wollte schon jetzt, dass sie lernte ihre Sanftmütigkeit ablegen zu können um eines Tages ihren Platz einzunehmen und sein Reich mit gerechter Hand zu führen. So trat er erst in ihr Gemach, nachdem sie ihn hereingebeten hatte.

Langsam lief er durch den großen Raum und sah sich um. So selten fand er Zeit um sich um sein Kind zu kümmern und war dankbar dafür, dass er Dienerinnen wie Akiko und Kaede für seine geliebte Tochter gefunden hatte. Oder hatten die Beiden vielleicht auch Sie gefunden? Schließlich traten sie ihre Stelle an seinem Hof erst kurz vorm Tod seiner Frau an.

Nachdem Dendelines Mutter, kurz nach Ihrem dritten Geburtstag gestorben war, machte er sich oft Vorwürfe, ihr die verlorene Mutter nicht ersetzen zu können. Aus diesem Grund freute er sich besonders darüber, dass sich sein kleines Mädchen unter der Obhut der beiden Dienerinnen so gut entwickelte und diese beiden jungen Frauen sich so um sie bemühten wie es die Königin selbst wohl getan hätte, würde sie noch unter Ihnen sein.
 

Mit einem gütigen Lächeln bedankte er sich bei den Frauen und entließ sie in den Morgen, damit sie ihren restlichen Pflichten nachgehen konnten und später wieder Zeit für seine Tochter haben würden. Während die Zwillinge den Raum verließen, tanzte Dendeline in ihrem rosafarbenen Kleid und den dazu farblich passend abgestimmten Schuhen, über den weinroten Teppich. Ihr Haar trug sie heut offen, bis auf ein paar Haarsträhnen die von der Seite glatt nach hinten gekämmt waren und dort von einer roten Schleife gehalten wurden. Der lange Stoff schwebte bei jeder Drehung durch die Luft und schlang sich um ihre Beine wenn sie anhielt oder die Richtung wechselte. Gern hätte sie auch für ihn gesungen, doch ihre Stimme versagte bei jedem Versuch.
 

Er sah seinem kleinen Mädchen einen Augenblick zu und fragte sich wie sie so unbeschwert sein konnte, nachdem sie von so einem Ungetüm angegriffen wurde. Erst als sie aufhörte zu tanzen und ihrem Vater in die Augen sah, erkannte er die Leere, die das Monster bei ihr hinterlassen hatte. Etwas fehlte ihr und der König wusste, dass er Dendeline erzählen musste was vor vielen Jahren geschehen war. Er nahm Platz auf der roten Couch am Fenster, welche genau auf den Teppich abgestimmt war. Dendeline selbst hatte sich ihn gewünscht und es erfreute sein Gemüt, was für einen guten Geschmack seine Tochter doch hatte. Genau wie ihre Mutter vor vielen Jahren.

»Möchtest du dich nicht zu seinem alten Vater setzen?«

Dendeline folge der Bitte des Königs und setzte sich neben ihn. Er nahm sie in den Arm, küsste sie väterlich auf die Stirn und begann seine Geschichte zu erzählen.

»Mein liebes Kind..«, begann der Vater mit seiner vertrauten sanften Stimme und versteckte seinen traurigen Blick, als ihm die Erinnerung an die Vergangenheit einholte. »Vor vielen Jahren, als du noch nicht auf der Welt warst und deine Mutter und Ich noch um viele Jahre jünger waren, blühte das Land in voller Pracht. Genau so, wie du es heute kennst. Doch es kam eine Zeit, in der sollte Hass das Schicksal unserer Welt leiten.«

»Was war das für eine Zeit, Vater?«

»Nun.. Ich war ein junger Prinz, etwas älter als du jetzt. Ich war gerade alt genug um endlich zu heiraten. Mein Vater, also dein Großvater, wollte durch eine Hochzeit den Frieden zwischen unserem Land und dem Land der Drachen, hinter den drei großen Wäldern, sichern. Er verabredete mit dem König diesen Landes, eine Hochzeit mit seiner ältesten von zwei Töchtern. Ich hatte nie eine von diesen Prinzessinnen zuvor gesehen, doch ich war mir meiner Pflicht als Thronfolger bewusst und so willigte ich wortlos ein, als mir mein Vater mein Schicksal nannte. Einige Tage später flog die Einladung zum Ball, im Palast meiner zukünftigen Braut, ins Haus und ich konnte es kaum erwarten dort die mir bestimmte Prinzessin kennen zu lernen. Ich hatte gehört, dass beide Töchter sehr schön sein sollten und so war ich natürlich sehr nervös als ich am Abend des Balls am Schloss ankam.«

Der Vater erzählte weiter, wie er sich das prunkvolle Gebäude ansah und einen kurzen Spaziergang durch den großen Garten unternahm, der vor dem Schloss gerade in voller Blüte stand.

Dendeline schwelgte in der Zwischenzeit in Gedanken und fragte sich ob diese Braut, die er dort kennen lernen und heiraten sollte, ihre Mutter war. So wurde sie hellhörig als der König anfing von einer Frau zu erzählen, die seine Stimme zittern ließ. Sie sah ihm ins Gesicht und sah die Tränen auf seinen Wangen.

»Ich sah sie auf einem Balkon stehen, wie sie den Schein des Vollmondes genoss und leise dazu sang. Sie sang so schön wie du es immer getan hast, Dendeline...«

»War es meine Mutter?«

Er verstummte kurz während er seiner Tochter liebevoll über das glänzende Haar strich.

»Du siehst genau so aus wie sie... Als wäre sie in dir noch einmal zum Leben erwacht. Nur deine Augen, die hast du von deinem alten Vater.« Er schmunzelte bei seinen letzten Worten und ließ sich von seiner Tochter umarmen. Sie fragte ihn wie es weiter ging und er erzählte ihr, dass er sich unsterblich in sie verliebt hatte. Leider war sie nicht die Braut, die für ihn ausgewählt worden war. Doch er wählte mit seinem Herzen und so entschied er sich für die Jüngere der beiden Prinzessinnen und machte sie zu seiner Königin. Das Recht aber, das Land der Drachen führen zu dürfen, wurde ihm durch seine Entscheidung versagt. Doch auch die für mich ursprünglich geplante Braut sah nun ihre Chance auf Macht im Nichts verschwinden und gab sich aus Zorn und Hass dem Teufel hin, der ihr dunkle Zauberkräfte schenkte. Sie schickte das Land in Finsternis und beschwor wilde Kreaturen herauf, die alle Menschen in Angst und Schrecken versetzen sollten. Sie erfuhr von einer Macht, die selbst der Teufel ihr nicht geben konnte und tat alles um sie zu bekommen.

»Weißt du, Dendeline.. Einer Legende nach, so erzählt man sich, könnte man alles zwischen Himmel und Hölle regieren, wenn man alle Kristalle der Welt in sich vereinen würde. Doch diese treten in verschiedensten Gestalten auf. Sie verstecken sich, um nicht in die falschen Hände zu fallen.«

»Was sind das für Gestalten?«

»Kristalle, Perlen, Edelsteine die schöner glänzen und heller Strahlen als alle Anderen. Sie haben eigene Seelen und wollen nicht für das Böse eingesetzt werden. Darum verstecken sie sich in den guten Herzen der Menschen. Einer davon wohnte einst im Herz deiner Mutter und als ihre böse Schwester dies erfuhr, wollte sie ihn stehlen indem sie deine Mutter tötete.

Als sie ihre dunklen Mächte auf sie los ließ, bist du in dessen Schussbahn geraten. Deine Mutter warf sich aus Liebe zur dir einfach vor dich und schützte so dein Leben... Gab aber ihres dafür auf. Der Kristall in ihrem Herzen reagierte auf diese selbstlose Tat und setzte eine gewaltige Kraft frei, welcher deine Tante nicht gewachsen war. So verbannte er sie von dieser Welt in eine zweite Dimension in der sie die ewige Einsamkeit ertragen sollte. Danach sahen wir alle, die um dich herum standen und uns sorgten, wie der Kristall in dich überging. Er spürte was für ein besonderes Mädchen du bist. Doch was lange niemand wusste, war dass die Geschichte da noch nicht zu Ende war. Die Kraft eines einzelnen Kristalls sollte nicht reichen, um sie für immer zu verbannen und eines Tages sollte ich von deinem Schicksal erfahren.«

Dendeline sah ihren Vater erschrocken an, als er ihr offenbarte was er erfahren hatte. Er verriet ihr von einem Besuch in der Hauptstadt des Königreiches und von der Zigeunerin die ihn vor einer schlimmen Zukunft warnen wollte. Er gestand ihr sein Bedauern, nicht auf sie gehört zu haben, denn sie sprach von einer gewaltigen Macht die kurz davor war erneut zu versuchen die Gewalt an sich zu reißen.

»Sie warnte mich davor, deinen Kristall ohne Schutz zu lassen und redete eindringlich auf mich ein dich nie aus den Augen zu lassen... Ach hätte ich doch nur auf sie gehört..«

»Vater...Was passiert mit mir, jetzt wo mir der Kristall geraubt wurde? Werde ich sterben? Oder wird etwas anderes schlimmes mit mir passieren?«

Der König schüttelte den Kopf, legte seinem Kind die Hand auf die Schulter und sah ihr tief in die Augen, welche nicht mehr so glänzten wie sie es früher immer taten.

»Dieser Kristall schenkte dir die Kunst so zu singen wie es deine Mutter gekonnt hat. Doch ohne ihn wird deine Stimme versagen wenn du es versuchen solltest.«

Kurz erinnerte sich Dendeline an die Fehlversuche zu singen. Sie verstand das alles nicht und es war ihr unbegreiflich warum man ihr den Gesang rauben sollte.

Völlig verwirrt stimmte die Prinzessin mit einem leisen Summen das Lied an, welches ihre Mutter ihr früher vorgesungen hatte, wenn sie Dendeline zu Bett gebracht hatte. Erst summte sie nur ganz leise. Es viel ihr hörbar schwer und der Vater betrauerte schon jetzt in seinem Herz ihr Schicksal. Als sie Luft holte und die ersten Worte singen wollte kam aus ihrem Mund nichts als ein furchtbar klingendes Krächzen und lies ihren Hals furchtbar schmerzen.

Entsetzt wie Dendeline nun war, füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sie begriff, was ihr der Vater erklären wollte und stürmte aus dem Zimmer. Fast rannte sie auf den Gängen dabei ein paar der Diener um. Diese waren erschüttert über den Anblick der Prinzessin. Noch nie hatte sie jemand weinen gesehen. Sie war immer fröhlich gewesen, doch jetzt rannte sie vollkommen aufgelöst durch das Schloss ohne recht zu wissen wohin sie fliehen sollte. Sie konnte sich damit nicht abfinden nie wieder so singen zu können, dass die Menschen Wärme und Glück empfinden würden. Nie wieder sollte sie die geliebten Texte der Mutter singen können, die doch der wichtigste Teil ihrer Erinnerungen an sie waren.

Ohne Mantel rannte sie in ihrem Kleid hinaus in die bittere Kälte des angebrochenen Vormittags, über das Gelände bis hin zum Pferdestall um ihr Gesicht im Fell ihrer liebsten Stute zu vergraben. Bitterlich weinte das Mädchen lange dort um ihre Mutter, ihre Stimme und die vielen Erinnerungen, die sie fürchtete zu verlieren wenn sie die Lieder nicht singen konnte. Bald hatte sich Dendeline in der wärmenden Nähe des Pferdes in den Schlaf geweint. Starke Kopfschmerzen und vom Winter blau gefärbte Lippen hatte sie bereits, als Kaede und Akiko sie endlich fanden und in weiche Decken hüllten.

»Werte Prinzessin... Das ganze Schloss sorgte sich um euch! Warum seid ihr davon gelaufen?«

Kaede drückte bei diesen Worten den kalten Körper des Mädchens an sich und ließ sich von ihrer Schwester helfen die schwache Prinzessin zurück in den Palast und in ihr Gemach zu begleiten. Dort erzählte Dendeline kurz was ihr der Vater erzählt hatte und war überrascht zu erfahren, dass diese Geschichte für keine von Beiden unbekannt zu sein schien. Sie beruhigte sich etwas als sie erfuhr, dass der König bereits Mittel und Wege zu finden versuchte um die mutigsten und stärksten Krieger an den Hof bringen zu lassen. Er wollte sie auf die Suche nach dem Monster schicken, damit seine Tochter ihren Kristall zurück bekommen würde.

Viele Kämpfer folgten dem Ruf ihres lieben Königs und kamen von Nah und Fern um ihr Glück zu versuchen, der Prinzessin den Gesang zurück zu bringen. So zogen sie alle aus doch wer es fand, konnte von Glück reden, es zu überleben denn das Ungeheuer hatte Kräfte, die nicht von dieser Welt waren. Kam ein Krieger lebendig zurück, dann nur durchtränkt von seinem eigenen Blut, blass und schwach mit Angst im Blick der nicht mehr menschlich schien.
 

So vergingen die Jahre und Dendeline wuchs langsam zu einer jungen Frau heran. Durch ihren Verlust führte sie ein Leben erfüllt von Leid. Man nahm ihr die größte Freude und die Erinnerungen an ihre tote Mutter, um der Welt zu schaden und Macht zu ergattern. Der Gedanke daran erfüllte sie mit tiefer Trauer, Schmerz und Wut.

Es kamen schon lange keine Krieger mehr um den Kampf mit der Echse aufzunehmen. Die Geschichten der Männer, die knapp dem Tode entgangen sind, haben sich mit dem Wind über die Lande verbreitet und warnte die Menschen sich in den Kampf mit diesem Wesen zu stürzen. Jeder im Schloss hatte dadurch bereits die Hoffnung aufgegeben und den Glauben daran verloren die Prinzessin je wieder singen zu hören oder lachen zu sehen. Jeder der sie sah, spürte ihren Schmerz und Dendeline fragte sich, ob es irgendwo auf der Welt jemanden gab, der ihr helfen konnte.. Und es auch wollte.

Ankunft

Kapitel

2
 

So sollte Dendeline erst 19 Jahre alt werden, als eine kleine Gruppe am Hofe des Königs eintraf und um eine Audienz beim König bat. Ein junger Mann, in Begleitung einer attraktiven jungen Dame und einem kleinen, kräftig gebauten und mürrisch schauenden Zwerg, wurden empfangen und durften vor den König treten.

Der schöne braunhaarige Jüngling und seine Begleiter knieten auf dem prunkvollen Marmorboden nieder und begannen sich vorzustellen.

»Mein großer König..«, so begann der Mann, welcher wohl der Anführer des Dreiergespanns war, zu sprechen.

»Mein Name ist Raphael Bannion und meine Begleiter kamen mit mir aus dem Nachbarland, welches auch bekannt ist als das goldene Land. Wir hörten von der Tragödie eurer wunderschönen Tochter.«

Bei diesen Worten hob er seinen Blick zu Dendeline und beiden erschien es, als würde die Zeit stoppen. Wie von Magie geleitet konnten sie kaum ihre Blicke wieder trennen und die Prinzessin spürte wie ihr das Blut langsam zu Kopf stieg. Erst mit einem deutlichen Räuspern ihres Vaters erlang sie wieder Kontrolle über sich und senkte ihren Blick zum Boden vor ihren Füßen.

Raphael, dachte an die Prinzessin und ihre Wangen wurden von einem zarten Rosa überhaucht als sie heimlich die Augen schloss und sich in den Augenblick zurück wünschte, in welchem sie ihn so innig anschauen konnte, dass die Zeit stehen blieb. Und so hörte sie nur halb zu als ihr Vater das Wort an die Reisenden richtete.

»Ihr seit also gekommen um für meine Tochter in die Schlacht zu ziehen?«

Die Drei nickten und sprachen wie im Chor, dass dies ihr Wille sei. Der König fragte sich warum nach so langer Zeit doch noch Krieger kamen, um sich in den Tod zu stürzen.

So lud er seine Gäste ein, in seinem Palast zu rasten und ihm beim Abendmahl Gesellschaft zu leisten. Dort würde er, so hoffte sein Herz, ihre wahren Beweggründe erfahren.
 

Nachdem die Reisenden je ein Zimmer zugeteilt bekommen hatten, ging ein Jeder von ihnen den eigenen Tätigkeiten nach:
 

Der mürrische Zwerg, namens Arb Hartwell, beschäftigte sich damit, seine große silberne Axt mit einem alten Tuch zu polieren. Mit kritischem Blick musterten seine braunen Augen das Metall und leise murrte er bei jeder Kerbe und jedem Kratzer den er entdeckte. Normale Menschen hätten diese wahrscheinlich gar nicht gesehen, doch sein geübtes Auge war darauf spezialisiert jeden Defekt und jede Deformierung zu entdecken um so die Qualität einer Waffe genauestens bestimmen zu können. Er war bereits 36 Jahre alt, doch gelernt hatte er diese Fähigkeit schon zu Kinderzeiten von seinem Großvater, welcher im ganzen Land als der beste Schmied bekannt war. Die Waffen, die er fähig war anzufertigen, hielten meist ein ganzes Leben lang und kaum etwas konnte sie zerstören. Wut regte sich in seinem Herz, als er sich daran erinnerte, wie er seinen Großvater vor vielen Jahren verloren hatte als er kaum 12 Jahre alt war. Ein gewaltiges Ungetüm erwischte den Mann an einem Morgen auf dem Weg in die Schmiede und tötete ihn. Als der kleine Zwergenjunge gerade am Ort des Geschehens ankam, war sein Großvater bereits seinen schweren Verletzungen erlegen und das Monster verschwand gerade, mit etwas funkelndem zwischen den Krallen, am Horizont. Und so schwelgte er in Erinnerungen an seinen geliebten verstorbenen Großvater.
 

Ein Zimmer weiter stand die attraktive Elbin, Blair Olbruk, vor einem großen Spiegel und bewegte ihre Hüften schwungvoll in alle Richtungen, als würde sie tanzen. Sie räkelte sich und ließ ihr langes schwarzes Haar über ihre Schultern gleiten. Es schien als würde sie versuchen ihr eigenes Spiegelbild zu verführen doch in Wahrheit probierte Blair ihre attraktivste Pose zu entdecken um dem schönen Mann zu gefallen, den sie schon so lange begleitete und ihm doch nicht aufzufallen schien. Wann immer sie durch eine Stadt zogen, kaufte sie neue Kleider die mehr Haut zeigten als zu bedecken. Im Grunde bedeckten die Stoffe nur die notwendigsten Stellen ihres Körpers, doch alles was Raphael jemals dazu zu sagen hatte war die Frage ob sie eigentlich frieren würde in ihren Outfits. Das hatte sie vor knapp einem Monat hart getroffen, doch Blair war fest entschlossen keine Schwäche zu zeigen und aufgeben würde sie erst Recht nicht.

» Oh mein liebster Raphael... «

Sie hatte in Gedanken genau sein Bild vor Augen.

»Eines Tages wird es dir wie Schuppen von den Augen fallen, wie schön ich bin und du wirst merken wie sehr ich dich begehre.. Eines Tages bestimmt...«
 

Zur selben Zeit war Raphael Bannion, in seinem Gemach, aber kein Stück damit beschäftigt, an Blair auch nur einen Gedanken zu verschwenden. Stattdessen ließ er die stählerne Klinge seines breiten Schwertes im Licht funkeln, welches durch das große Fenster drang und lächelte vor sich hin. Jeder einzelne seiner Gedanken war bei der zarten Prinzessin mit den sanften grünen Augen. Im war als hätte ihr Anblick ihn verzaubert. Schon fast so als hätte sie mit ihren zierlichen Händen zärtlich über sein einsames Herz gestreichelt. Die Erinnerung an sie erwärmte ihm das Gemüt. Schon lange hatte er dieses Gefühl nicht mehr empfunden. Zuletzt, so erinnerte er sich, hatte er diese Wärme in den Armen seiner Eltern verspürt. Als seine liebevolle Mutter, die leider immer etwas kränklich war, noch nicht am Fieber gestorben war und sein mutiger Vater noch nicht im Kampf gegen ein mächtiges Ungetüm ums Leben kam. Noch heut fragt sich Raphael, woher dieses Wesen so plötzlich gekommen war. Wie nur konnte es seinen Vater so einfach überrumpeln? Während der Vater den Sohn ihm Umgang mit dem Schwert unterrichtete, kam es aus dem Nichts und tötete den starken Krieger. Doch aus welchem Grund? Und was hatte es mit dem Edelstein auf sich, den das Monstrum seinem Vater aus der Brust gerissen hatte? Egal was es war, was ihm Grund zum töten gab... Er würde seinen Vater rächen! Und wenn es das letzte war, was er tun würde! Das schwor er sich.
 

Während Raphael zwischen den Gedanken an Dendeline und der Vorstellung seinen Vater zu rächen hin und her wechselte, klopfte Akiko an seine Tür und trat nach seiner Aufforderung in das Gemach ein. Sie verbeugte sich tief vor ihm und teilte ihm mit, dass der König nun zum Abendmahl bat und Raphael bemerkte das Stoffbündel in ihren Armen.

»Werter Herr, der König wünscht einen angemessenen Auftritt, wenn ihr zum Abendmahl erscheint und so habe ich es mir erlaubt euch diese Kleider zu besorgen. Ich hoffe sehr, dass sie euch zusagen und euch weder zu groß, noch zu klein sind. Ich möchte euch bitten sie anzulegen und mir dann in den Speisesaal zu folgen. Ich werde euch vor der Tür erwarten.«

Raphael war etwas verwirrt, woher diese fremde Dienerin seine Größe wissen wollte.

Es überraschte ihn als die prunkvollen Kleider so genau passten, als wären sie nur für seinen Körper gemacht.

Die Kleidung, die ihm gegeben wurde, bestand aus einem weißen Hemd über welches er eine schwarze Weste zog. Dazu hatte er eine passende einfarbige Hose bekommen, welche ebenfalls in schwarz gehalten war. Darüber zog er den weinroten Mantel, den ihr die junge Frau empfohlen hatte und ihm schien, dass diese Frau Ahnung davon hatte, was einen Mann wie einen reichen Edelmann wirken lassen konnte. Der rote Mantel war sehr aufwändig mit vielen kleinen Details gearbeitet. Die Weste hatte um die Knopfleiste ein wunderschönes Ornamentmuster aus zarten verschnörkelten Ranken.

Noch kurz im Spiegel betrachtet, sah er, dass er zwar sehr gut gekleidet war aber er musste doch feststellen, dass er sich in schweren Rüstungen doch wohler fühlte.

Als er vor die Tür trat, wartete dort, wie abgemacht, die junge Frau. Sie betrachtete ihn auffällig und strahlte als sie die Hände zu einem kurzen Applaus zusammenschlug und laut mitteilte, dass sie das Gewand einfach umwerfend fand.

Er persönlich, fand allerdings die farblich passenden, weinroten Schuhe etwas albern.
 

Auf dem Weg in den Speisesaal trafen sie auf Kaede, die gerade Blair und Arb zum selben Ziel führte. Arb trug ein ähnliches Kostüm wie Raphael und sah damit weniger glücklich aus, als Raphael sich fühlte. Seiner Figur schmeichelte das Kostüm jedenfalls nicht. Wie lange es wohl gedauert hat ihn von diesen Kleidern zu überzeugen?

Blair dagegen sah wie immer extrem sexy und freizügig aus. Ihre Brüste und ein Stück ihres Bauches waren von einer körperbetonenden kurzen Corsage umhüllt, welche vorn in der Mitte durch eine Schnürung mit Bändern zusammengehalten wurde.

Es überraschte Raphael nicht, als er einen Blick auf ihren Körper wagte und unter dem gewaltigen Ausschnitt, durch die Schüre hindurch, einen tiefen Einblick auf ihre sehr weiblichen Kurven erhielt. Er gestand sich jedes Mal, dass es sicherlich Vorzüge hätte, sich ihr hinzugeben. Doch auch wenn auch er nur ein Mann war und sie sehr attraktiv fand, so reizte ihn ihre unverhüllten Kurven nicht. Er fand es nicht aufregend genug, sich eine Frau an seine Seite zu nehmen, die er so leicht haben könnte. Schon gar nicht wenn er die Frau nicht von Herzen liebte.
 

Als Blair den gut gekleideten Raphael entdeckte, begann sie prompt wieder mit ihrem übertriebenen Hüftschwung. Dabei gab sie sich die größte Mühe, den Stoff vor ihren Beinen zur Seite schwingen zu lassen. Sie trug eine so kurze Hose, dass man ihr halbes Hinterteil zu sehen bekam wenn man sie von ihrer Rückseite betrachtete. Das Höschen endete dann auch schon wieder knapp über ihrer Weiblichkeit, was Blair sehr gefiel. Sie störte sich jedoch sehr daran, dass vorn in der Mitte an dem Höschen mit einer Brosche eine Art langes Tuch angebracht war. Beim Versuch es zu entfernen musste sie leider feststellen, dass es nicht nur mit der schönen Brosche angebracht war, die als Schmuck ebenfalls ihre Kleidung zierte, sondern Diese nur die naht versteckte, mit der das Tuch ärgerlicher Weise angenäht war.

Dennoch war sich Blair ihrer Reize sehr bewusst und setzte sie so gut sie konnte ein. Von einem lächerlichen Tuch würde sie sich nicht abschrecken lassen.
 

Endlich gemeinsam im Speisesaal angekommen, zogen sich Kaede und Akiko zurück und ließen die hungrige Gruppe mit dem König allein.

»Willkommen die Herren und natürlich auch die Dame! Bitte nehmt doch schon einmal Platz, dass Mahl wird in wenigen Augenblicken serviert werden.«

Der König wies bei seinen Worten in Richtung des großen runden Tisches. Er war mit glänzenden Tellern und funkelndem Besteck gedeckt. An den Rändern der weißen Teller schillerten goldenen Ränder und an den Griffen des Bestecks glitzerten bunte Edelsteine. Blair links von Raphael war sichtlich begeistert und ließ jeden Stein im Licht des gewaltigen Kronleuchters blinken und blitzen. Arb, an Raphaels rechter Seite dagegen nahm lieber das Handwerk selbst unter die Lupe. Raphael schmunzelte darüber und wandte sich dann an den König, welcher ihm gegenüber den Platz eingenommen hatte.

»Bitte verratet mir doch, Majestät, wie kommt es, dass nur ihr allein uns die Ehre erweißt? Wo steckt eure liebreizende Tochter?«

Blair spitzte sofort die Ohren als sie hörte wie Raphael über Blair sprach.

»Meine Tochter fühlt sich nicht wohl, sie ruht sich in ihrem Gemach unter der Obhut ihrer Dienerinnen aus.«

Raphael machte ein unglückliches Gesicht und bat den König ihr auszurichten, dass er hoffte das es ihr bald wieder besser gehen würde. Als dann das Abendessen serviert wurde, war es für alle Drei wie eine Explosion auf der Zunge. Die Geschmacksnerven tobten und feierten ein Fest in ihren Mündern. Noch nie hatte einer von ihnen so gut gespeist und schlugen sich ordentlich die Bäuche voll. Jeder wusste, dass sie so bald nicht mehr so gut und so reichlich Nahrung bekommen würden, und erst Recht nicht umsonst.

Während sie aßen, erzählten Raphael, Arb und Blair, dem König auf dessen Nachfrage auch von ihrer Reise und dem Grund dazu.
 

Arb erzählte von seinem Wunsch, seinen Großvater zu rächen, indem er das Monster mit der Axt zerschlug, welche sein Großvater damals geschmiedet hatte.
 

Raphael teilte mit dem König seine Erinnerung an seinen Vater und wie dieser vor seinen Augen von einem ihm fremden Wesen zerfetzt wurde. So verstand der König auch seinen tiefen Wunsch nach blutiger Rache.
 

Blair erwähnte kurz, dass Raphael ihr einmal das Leben vor Jägern gerettet hatte. Sie hatte ihm ewige Treue geschworen und so zog sie, ob er wollte oder nicht, immer an seiner Seite durch die Welt.
 

Nachdem am Ende der Mahlzeit alle von Nahrung und vielen Erinnerungen gesättigt waren, ging am Horizont schon langsam der Tag dem Ende zu. Die Sonne näherte sich den Baumkronen des fernen Waldes und mit ein wenig Fantasie, sah es aus als würde sie darin eintauchen wollen um erst am nächsten Morgen wieder daraus aufzusteigen und die Welt mit neuer Kraft zu überfluten.

Das Licht im Saal ging in sanfte Dämmerung über und so löste der König die Runde bald auf, wünschte allen eine angenehme Nachtruhe und rief als Geleit ein paar Diener herbei. Diese brachten die fast platzenden und sehr müden Reisenden zurück in ihre Gemächer um Jedem von Ihnen ebenfalls eine gute Nacht zu wünschen, nachdem sie sich dessen Wohlbefinden zum letzten Mal für diesen Tag vergewissert hatten.
 

Und so dauerte es nicht mehr lange, bis bald das ganze Schloss in tiefem Schlaf versank und von lieblichen Träumen umhüllt wurde, bevor am nächsten Tag eine lange Reise beginnen sollte.

heimlicher Besuch

Kapitel

3
 

Im Land des Lächelns herrschte Stille als die Uhren gerade Mitternacht schlugen. Die Wälder lagen in Dunkelheit. Nicht einmal ein Häschen hüpfte noch umher. Kein Licht brannte noch in Dörfern und Städten. Nur der Mond und die Sterne strahlten pflichtbewusst am Himmel und wachten über die Welt. So waren sie auch die Einzigen, die sehen konnten, das im Land des Lächelns doch nicht alle schliefen. In einem Kämmerchen, versteckt in verwinkelten Gängen, flüsterten zwei Stimmen energisch aufeinander ein.

»Kaede.. Das geht so nicht...Nein, nein...«

»Es müssen mehr Rüschen dran..«

»Es soll sexy sein und nicht niedlich!«

»Solltest du dann nicht weniger Stoff nehmen???«

»Nein, nein, nein es wird lang, schlicht und perfekt!«

» Und wo sollen nun die Rüschen hin???«

Als sich am Horizont gerade die ersten Sonnenstrahlen blicken ließen, wurden letzte überschüssige Fäden vom Gesamtstück getrennt und dann wieder der alltäglichen Arbeit nachgegangen.
 

Dendeline lag schon seit Stunden wach in ihrem Bett und sah der Sonne beim aufgehen zu. Die letzte Nacht hatte sie kaum schlafen können. Immer wieder hatte sie im Traum gehört wie sie gerufen wurde. Die Stimme war ihr fremd aber doch irgendwie auch vertraut. Aber war sie real? Sie hörte sie doch nur wenn sie schlief aber sobald sie erwachte verschwand der Traum im Nichts und nahm die Stimme mit sich. Wenn sie doch nur wenigstens mehr verstehen könnte als ihren Namen. Zu undeutlich waren die Worte um sie zu entziffern.

Sehnsüchtig sah sie den Wolken zu, wie sie frei über das Blau des Himmels hinweg zogen. Innerlich wünschte sie sich, die drei Fremden zu begleiten um selbst nach ihrem Kristall zu suchen. Sie malte sich in ihrer Fantasie gerade aus, welch einen Spaß eine solche Reise auch mit sich bringen könnte, da klopfte es an der Tür und Kaede steckte den Kopf ins Zimmer.

»Nanu.. Prinzessin, ihr seid schon erwacht? Wie ungewöhnlich von euch..«

»Die Sonnenstrahlen haben mich geweckt.«, log sie und wandte stumm Akiko den Blick zu, die gerade ihrer Schwester ins Zimmer folgte.

Sie wollte ihren liebsten Dienerinnen keine Sorgen bereiten und hatte sich darum dafür entschieden, kein Wort über ihren Traum zu erzählen.

Wie jeden Morgen halfen Akiko und Kaede ihrer Prinzessin mit den Kleidern, den Schuhen und den langen Haaren, bevor Dendeline sich zum Frühstück in den Speisesaal begab. Dort würde wie immer ihr Vater auf sie warten, einen Kuss auf die kahle Stirn von ihr bekommen und ihr als Dank einen guten Morgen wünschen.
 

Während dessen, wurde Raphael gerade von einem Vogel geweckt, der vor dem Fenster saß und ein Lied trällerte.

Er fragte sich was er wohl heut erleben würde und wann er sein Ziel erreichen würde. Werden sie alle Abenteuer bestehen, die noch auf sie warten? Er hoffte es sehr. Als er sich dazu entschied sich nun doch der fesselnden Wärme des Bettes zu entziehen, sah er sich im Zimmer um.

»An so einem schicken Plätzchen werde ich wohl nicht so bald wieder eine Reise ins Traumland machen. Prinz müsste man sein...«

Niedergeschlagen von der Wahrheit flog sein Blick über die

Tür und blieb dort hängen. Was war das? Am unteren Ende, auf dem schwarzen Teppich, lag doch etwas.

Raphael zog die noch warme Decke von seinem kräftigen Körper, stand auf und ging in Richtung Tür um zu untersuchen was sich da über Nacht Zutritt zu seinem Schlafplatz verschafft hatte. Als er näher kam, entdeckten seine müden Augen einen kleinen Zettel vor seinen Füßen liegen. Er bückte sich und hob ihn auf.

»Na.. Du warst aber gestern Abend noch nicht hier.. Was steht denn da..?

„Lieber Gast, als Dank für die kommenden Mühen erhalten sie von uns ein kleines Geschenk sobald sie die Tür öffnen. Wir wünschen Ihnen viel Glück und verbleiben mit den freundlichsten Grüßen an Sie, Kaede und Akiko.“

Ein Geschenk? Für mich? Hm.. Na mal sehn.«

Auf dem Boden entdeckte er dann einen kleinen Karton, geschmückt mit einer roten Schleife. Sorgsam hob er es vom Boden auf und nahm das Geschenk an sich. Leise verschwand er wieder in seinem Zimmer. Er stellte die Schachtel auf dem Fußende des großen Bettes ab und öffnete es vorsichtig.

»Bitte sei nicht noch so ein alberner Anzug wie der vom letzten Abend..«

Als er den Deckel abnahm und sich genauer ansah was sich darunter verbarg, staunte er nicht schlecht. Zum Vorschein kam ein schwarzer Reiseumhang aus Leder, perfekt für die weite Reise und dazu noch neue Stiefel. Es war auch nicht zu übersehen, wie abgetragen seine Alten waren.

»Nette Idee, dass muss man schon sagen..«

Er zog schnell die Stiefel an und warf sich den Umhang über die Schultern. Er staunte über die Leichtigkeit, welche er nicht gewohnt war und stellte fest, obwohl er sich in der Ungeduld nichts unter den Umhang angezogen hatte, war ihm dennoch warm. Es musste ein sehr hochwertiges Leder sein. Da es nicht auf seinen Schultern riebt, nahm er die Innenseite genauer unter die Lupe und fand eine eingenähte weiche Schicht aus feinster Wolle.

»Muss ein ganz schön reicher Mann sein, dieser König.«

Als er sich im Spiegel betrachtete, war er von der Kunst der Näherinnen beeindruck. Kaede und Akiko mussten sich wirklich große Mühe damit gemacht haben. Stiefel und Umhang waren von bester Qualität und ohne Makel.
 

Er dachte an seine tot Mutter, die vom Himmel aus über ihn wachte. Sie würde jetzt zu ihm sagen, er sähe aus wie sein Vater, denn auch er trug immer einen solchen Reiseumhang, wenn er für ein paar Tage seine Familie verlassen hatte, um in anderen Dörfern und Städten nach guten Materialien zu suchen.

Er schwellte seine starke Brust unter dem Umhang an und platze fast vor Stolz seinem Vater so ähnlich zu sein.
 

Blair und Arb war es in ihren Gemächern zur selben Zeit ganz ähnlich ergangen. Auch sie fanden vor ihren Türen die neuen Umhänge und Schuhe, was sie sowohl verwirrte als auch positiv überraschte.
 

Als die drei frisch beschenkten Reisenden nach einer Weile ihre Räume verlassen hatten und zum Frühstück im Speisesaal eintrafen, warteten der König und dessen Tochter bereits auf sie. Raphael fiel sofort Dendelines zarte Schönheit ins Auge.
 

Ihr langes blondes Haar wurde geschmückt von einem schlichten Perlendiadem, welches weich auf ihrem Kopf auflag. Sie trug ihre Haare heut in leichten Wellen auf ihren Schultern und es floss gleichzeitig wie ein lieblicher Fluss ihren Rücken hinunter. Es leuchtete wie die Sonne auf ihrem feuerrot schimmernden Samtkleid. Ihren ungewöhnlich großen Ausschnitt, von dem Blair völlig entsetzt war, zierte eine Kette aus Silber mit einem großem schwarzen Edelstein.

Dendeline und der König entdeckten die Gäste und erhoben sich zur Begrüßung von ihren Stühlen. Nun konnte man auch den Rest von Dendeline sehen, die über ihre Hüfte gelegt einen Schmuck trug, der dem Diadem auf ihrem Kopf ähnelte. Die selben Perlen und andere Schmuckelemente waren daran angebracht und verstärkt wurde es durch ein festes, schmales Lederband. Bei ihrem Anblick währe Blair am liebsten aus der Haut gefahren. Wie konnte dieses Weib es wagen, Raphaels Aufmerksamkeit zu erregen? Sie hasste es, still zusehen zu müssen wie seine Augen an ihr klebten.

»Einen wunderschönen guten Morgen die Herrschaften. Die Tafel ist zum heutigen Morgen erneut für euer Wohlergehen gedeckt und mein Vater sowie auch ich, laden euch wieder herzlich ein mit uns zu speisen.«

Dendeline hob die Hand in Richtung der festlich gedeckten Frühstückstafel und der breite Ärmel rutschte an ihrem Unterarm über die blasse Haut. Während Blair sich zwar von ihrem Zorn nicht erholt hatte aber sich dennoch über das Essen her macht, bemerkte Arb Raphaels gezielten Blick auf die perfekte weibliche Form von Dendelines Körper.

»Diesen Blick habe ich bei dir noch nie gesehen mein junger Freund. Dir wird doch nicht ihre perfekte Weiblichkeit in den Kopf gestiegen sein? Ich gebe zu, sie hat ein Becken wie keine Andere und die Größe ihrer Brüste ist genau so wie es sich gehört. Nicht zu gr....«

»ARB!«

Schnell stoppte Raphael Arbs Wortschwall. Dieser hatte zwar sehr leise gesprochen, doch das Risiko war Raphael zu hoch. Mit einem Flüstern gab er Arb Recht, nahm ihm aber im selben Atemzug das Recht so offen über ihren engelsgleichen Körper zu sprechen als würde er eine Waffe begutachten. Aber er hatte schon den Nagel auf den Kopf getroffen, schoss es dem jungen Mann durch den Kopf. Diese Frau war einzigartig. Diese Frau war liebevoll und schön wie keine andere Frau auf der Welt. Diese Frau würde er niemals vergessen.
 

Und so kam es, dass Raphael seinen Blick so oft er konnte der Prinzessin schenkte und gleichzeitig tödliche Blicke von Blair kassierte.

Dendeline fühlte sich wahnsinnig unwohl in diesem ungewohnt aufreizenden Kleid, doch wie hätte sie ablehnen können als die Zwillinge ihr dieses Kleid unbedingt schenken wollten. Sie hatten doch so lang daran gesessen, hatten sie ihr erzählt. Nur konnte sie nicht so richtig verstehen, warum ausgerechnet so ein Kleid. Noch nie hatte sie gern solche Kleider getragen die ihren Körper entblößten. Lieber fühlte sie sich von den Stoffen umhüllt und umarmt.

Dazu kam noch das Wissen, dass es ihrem Vater überhaupt nicht aufgefallen war. Sah er sie denn jemals an? Nur einmal? Nur kurz? So wie früher? Und was sollte das heimliche Gestarre des jungen Mannes ihr gegenüber? Wenn er sie ansehen wollte, dann sollte er es tun anstatt es zu verbergen. Offensichtlich schaffte er es ja nicht, sie anzusehen ohne es jemanden merken zu lassen. Besonders diese wahnsinnig gut aussehende Frau mit den schwarzen Haaren schien sehr wütend. Aber worüber eigentlich? Mochte sie ihn nicht oder mochte sie ihn mehr als er ahnte und war darum eifersüchtig? Fragen über Fragen und mit jeder weiteren ebbte Dendelines Wunsch ab, sie auf ihrer Reise zu begleiten. Sollten sie halt wie alle Anderen versuchen das Monster zu finden und es zu töten. Hauptsache sie bekam ihren Kristall wieder zurück damit sie wieder fröhliche Lieder singen konnte. Dann würde ihr Vater sie bestimmt auch wieder mehr beachten.
 

Einige Stunden später, jeder wieder in seinem Zimmer, waren Arb und Blair gerade dabei sich auf die Weiterreise vorzubereiten, während Raphael lieber aus dem Fenster sah und an die Prinzessin denken musste. Was sie wohl gerade in ihrem Zimmer tat? Lesen, singen oder tanzen? Wer weiß?

»Wahrlich, ich wüsste es gern. Was treibt eine Prinzessin eigentlich wenn sie allein ist.?«

Er raffte sich auf und schlich aus seinem Zimmer. Wo waren überhaupt ihre Gemächer?

Ärgerlich musste Raphael feststellen, dass er es wohl nie herausfinden würde und schlich sich wieder in sein Zimmer. Schlecht konnte er einfach durch den gesamten Palast laufen und sie suchen. Das würde sicherlich negativ auffallen. Doch er wollte sie so gern noch einmal sehen bevor er sie wohl für sehr lange Zeit nicht wieder sehen würde. Wenn überhaupt...
 

Ein leises klopfen an seiner Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Er rief dem Klopfenden zu, dass die Tür nicht verschlossen sei, doch niemand trat hinein. Stattdessen wurde nur wieder ein Zettel durch den Spalt zwischen Tür und Teppich hindurch geschoben. Schnell lief er zur Tür, hob den Zettel auf und riss die Tür auf. Auf dem Gang stand er, vollkommen allein.

Irritiert, wie jemand sich so schnell in Luft auflösen konnte, las er das Briefchen und lächelte.

»Ich soll also nicht verzagen?! Na toll, das hilft mir ja jetzt nicht besonders weiter, aber danke trotzdem!«

Raphael kam sich ziemlich bescheuert vor, wie er da im leeren Gang stand und mit sich selbst verrückte Gespräche führte. Doch was war das? Lag doch nur wenige Meter zu seiner Rechten noch ein Briefchen. Er sammelte es auf und war schon gespannt was nun auf diesem stehen würde, doch er staunte, als hier nur eine wirre Wegbeschreibung aufgemalt war. Ein großer Künstler war der Zeichner dieses Briefchens ja nicht, fand Raphael, doch fasste das Glück bei der Hand und folgte dem Weg.
 

Dendeline war es müde, sich Sorgen und Gedanken zu machen, wie ihr Leben weitergehen sollte und hatte sich aus ihrem zwar schönen aber unangenehmen Kleid herausgeschält.

»Was haben sich die Zwillinge nur hierbei gedacht? Das ist kein Kleid, sondern eine zweite Haut...Jetzt bin ich nur vom ausziehen dieses Kleides so erschöpft.. Richtig müde..«

Nur in ihrem knappen Höschen und dem Busenhalter, dem es eindeutig an Stoff fehlte, legte sie sich in ihr Bett und zog die Bettdecke bis über den Kopf. Sie wollte lieber Dunkelheit beim schlafen haben, anstatt der grellen Sonne in ihrem Gesicht. Bis zur nächsten Mahlzeit hatte sie viele Stunden zeit zu schlafen und bei der Abreise der Fremden, musste sie nicht zwingend dabei sein. Niemand würde sie also für die nächste Zeit vermissen.

Und so schlief Dendeline schnell tief und fest ein und ließ sich in die Welt der Träume ziehen.
 

Raphael, der inzwischen einmal durch das halbe Schloss geschlichen war und sich vor einigen Dienern versteckt hatte, kam nun in einem leeren Gang an. Am Ende war eine einzige Tür, reich geschmückt an Verzierungen. Nach vorsichtigem testen, stellte er überrascht aber erleichtert fest, dass sie offen war. So schlich er sich hinein und wanderte mit den Augen durch das Zimmer. Auf dem Bett entdeckte er einen menschlichen Körper. Man konnte unter der Decke die Anatomie erahnen doch der heimliche Gast war zu neugierig.

Könnte es tatsächlich der Körper der schönen Prinzessin sein?

Noch einmal blickte er sich um, erkannte auf der Lehne eines Stuhls das samtene Kleid und bekam starkes Herzklopfen.

Seine Hand glitt langsam durch die Luft, um auf ihrer Decke zu landen. Sein Herz klopfte so stark, dass es in seiner Brust schmerzte. Vor Aufregung und Nervosität lief ihm eine Perle des Schweißes übers Gesicht. Endlich griffen seine Finger in den weichen Stoff der Decke und ganz langsam, fast unmerklich, ließ er sie über ihren Körper gleiten. Erst erschien ihr liebliches Gesicht und er sah sie lächeln. Sie muss etwas schönes Träumen, dachte er sich. Zögerlich zog er noch etwas an der Decke. Nur ein einziges Mal wollte er ihren Körper in seiner ganzen Perfektion sehen können. Ihre blasse Haut berühren und ihren Anblick für immer in seinem Gedächtnis abspeichern. Nur einmal ihren Körper betrachten, ohne dabei zu versuchen, es zu verheimlichen.

Stück für Stück entblößte er ihren Körper, bekam große Augen beim Anblick ihres ungewöhnlichen Busenhalters und spürte sofort die drängende Begierde in seiner Hose.

»Du unglaublich liebliches Wesen. So scheu wie ein Reh gibst du dich und versteckst deine Reizwäsche unter schlichten Stoffen.«

Langsam und ganz vorsichtig zog er die Decke auch über ihre Hüfte und legte ihr Becken frei. Das knappe Höschen bedeckte nur das nötigste und er konnte dem kribbeln in seinen Fingern kaum wiederstehen, ihre weiblichen Rundungen zu berühren. Erst im letzten Augenblick, hielt er sich zurück. Er wollte nicht mit der Schande leben es heimlich getan zu haben. Eines Tages würde er sie berühren. Ganz sicher!

Er deckte sie wieder zu, immer darauf bedacht sie nicht zu wecken, schlich sich wieder heraus und folgte der Wegbeschreibung zurück durchs Schloss in sein Zimmer.

Dort packte er nun endlich auch seine Sachen zusammen und freute sich über seine Erinnerung an das eben geschehene.

Nun konnte die Reise beginnen!



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  Kiwy
2012-12-02T20:00:37+00:00 02.12.2012 21:00
Hay duuu! jetz hab ichs endlich mal geschafft xD
Die Kapitel hatte ich ja schon länger mal durchgelesn, und echt daumen rauf haben mir gut gefallen! Ich finds gut das du in jedem Kapitel nen ganz eigenen höhepunkt drinnenhast!
Die charas find ich übrigens auch gut ausgedacht und zusammengewürfelt xD das kann ja was werden! von zickenterror bis weiß nicht was x3

glg kiwi

Von:  Azahra
2012-11-23T07:29:55+00:00 23.11.2012 08:29
Raphael ist ein Sch***!!
Schade, dass Dendeline nicht plötzlich wach geworden ist XD
Ich glaube, sie hätte ihm umgebracht....

Dann kann die Reise ja, nach Rapheals heimlichen Blick, weitergehen :D

Bis bald!

cucu
Azahra
Von:  LeciDa
2012-11-21T18:52:20+00:00 21.11.2012 19:52
überarbeitet
Von:  Caomei
2012-11-21T17:38:58+00:00 21.11.2012 18:38
Der is aber ein böser Junge der Raphael XD aber gut, er hat ja wieder aufgehört^^.
Öhm^^ hab ich mir irgendwie verlesen? Im 2. Kapitel schreibst du doch bevor seine Mutter gestorben war und nun im dritten steht da sie wartet auf seine Rückkehr?
Von:  LeciDa
2012-11-21T17:32:09+00:00 21.11.2012 18:32
Ups XD Arb ist ein kräftiger Zwerg, kein Troll *lacht* Hab ich den armen Arb einfach zum Troll gemacht. Ohje.. XD"
Von:  LeciDa
2012-11-21T17:29:49+00:00 21.11.2012 18:29
Joar, das mit den Rechtschreibis weiß ich schon. Hab ich schon paar Worte von meinem Freund zu hören bekommen XD" Hatte aber keine Lust es nochmal zu verbessern. :P *faul*
Von:  LeciDa
2012-11-21T17:28:08+00:00 21.11.2012 18:28
Eilig hatte ich es nicht, ich hab nur versucht die Einführung möglichst kurz zu halten, da es in der Geschichte nicht darum geht wie Dendeline auf die Welt kam, sondern was ihr im Leben noch so passieren wird :)
Von:  Caomei
2012-11-21T17:27:59+00:00 21.11.2012 18:27
Hmmm^^ was ist Arb denn nun für eine Rasse? In der Charabeschreibung hast du Zwerg geschrieben, aber in der Geschichte selber ist er ein Troll?
Mit der Elbe kann ich mich nicht so richtig anfreunden, sie kommt mir so bissle oberflächlich vor, wie sie immer so nackig vor Raphael rumtänzelt >.<
Dendeline hatte aber echt noch Glück das das Monster sie überhaupt am Leben gelassen hat >.<
Von:  Caomei
2012-11-21T17:15:19+00:00 21.11.2012 18:15
Hmmm du hast irgendwie einen ungewöhnlichen schreibstil (das meine ich nicht negativ!). Die Art und Weise wie du erzählst erinnert mich an die alten Märchenbücher die ich als Kind immer so gerne gelesen habe XD
Bisschen achtgeben musst du noch bei der Rechtschreibung, da haben sich nen paar Fehler eingeschlichen.
Die Story find ich gut, erinnert mit den Kristallen nen wenig an Sailor Moon XD
Von:  Caomei
2012-11-21T17:09:48+00:00 21.11.2012 18:09
Der Prolog klingt schonmal nicht schlecht^^ allerdings finde ich es klingt ein wenig eilig. Also irgendwie so als hättest du dich beeilen müssen beim schreiben. Is jetzt keine direkte Kritik, ist mir nur beim lesen so vorgekommen.


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