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Nichts ist so wie es scheint

Inu x Kago
von

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8. Kapitel

„Kagome! Wo warst du denn?“ Ich seufzte. Dann beschloss ich, nur die halbe Wahrheit zu sagen.

„Ich war zuhause…“

„Du hättest ja wenigstens Bescheid sagen können! Weißt du, was für Sorgen wir uns gemacht haben? Inu Yasha kam zu uns und meinte, du wärst weg! Ohne viele Worte, ohne zu sagen, wann du wiederkommst!“ Ich musterte Inu Yasha mit hochgezogener Augenbraue.

„So? Hat er das?“ Kaede sah mich irritiert an.

„Ja, stimmt das etwa nicht?“

„Doch… Es stimmt.“ Ich würde mich später leider noch mit ihm auseinander setzen müssen. Ich seufzte. Da hatte ich nun gar keine Lust drauf.

Ich ging an ihr vorbei in die Hütte hinein. Trotz des erwärmten Raumes froh ich erbärmlich.

„Ich hasse Schnee…“, murmelte ich. Inu Yasha warf mich eine Decke vor die Füße und setzte sich auf den Boden. Ich warf ihm einen wütenden Blick zu, den er ungerührt erwiderte. Trotzdem legte ich mir die Decke um die Schultern und setzte mich auf mein Nachtlager. Es war zwar immer noch kalt, aber wenigstens erträglich. Sango ließ sich neben mir nieder.

„Also? Was war los?“ Ich sah, wie Inu Yashas süße Hundeohren zuckten. Ich seufzte.

„Ich erzähl’s dir, sobald hier keine ungebetenen Gäste mehr im Raum sind.“ Sie verstand. „Inu Yasha, geh doch mal und hol Holz rein, ja?“ Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Sie war wirklich unglaublich.

Inu Yasha stand murrend auf und verließ die Hütte. Es war klar, dass er nicht lange wegbleiben würde.

„Ich hatte mich mit Inu Yasha gestritten. Er gab sich alle Schuld daran, was mit mir passiert war, was Kumiko getan hatte. Naja, es wurde ziemlich unschön und ich warf ihm auch ziemlich gemeine Dinge an den Kopf. Ich rannte weg und wollte schon zurück nach Hause, da tauchte Inu Yasha wieder auf. Er meinte, ich solle ihm verzeihen und ich war drauf und dran, ihm zu sagen, dass alles schon vergessen sei und es mir auch leid tue.“ Ich kämpfte mit den Tränen. Sango sah mich an.

„Und dann?“

„Er… Inu Yasha hat mich hochgehoben…“ Die Tränen rannen über meine Wangen.

„Und hat mich in den Brunnen fallen lassen…“ Meine Stimme brach und ich versteckte das Gesicht in den Händen. Sango zog mich in ihre Arme.

„Weißt du, wieso er das gemacht hat?“ Ich schüttelte den Kopf.

„Nein. Wahrscheinlich wollte er mich nicht mehr hier haben…“

„Kagome… Das stimmt nicht, zumindest glaube ich das.“ Ich sah meine beste Freundin an.

„Wieso bist du dir da so sicher?“ Sie seufzte leise.

„Inu Yasha ist sehr stolz, aber als er gemerkt hat, wie sehr dieser Youkai Kumiko dich verletzt hat… Da ist er durchgedreht. Er war auch nach dem Kampf hier in der Hütte wie besessen davon. Ich glaube nicht, dass er dich nicht hier haben wollte. Ich glaube eher, dass er das getan hat, um dich zu schützen. Nur einfach auf seine eigene Art und Weise.“ Ich war sprachlos. Inu Yasha hatte mich angeschrien, aber er hatte Angst. Angst, uns irgendwann alle umzubringen. Er gab sich die Schuld dafür, was mit mir passiert war, ihm, nicht Kumiko. Ruckartig stand ich auf. Überrascht sah Sango mich an.

„Was ist?“ Ich lächelte leicht.

„Ich muss mit Inu Yasha reden.“ Jetzt lächelte auch Sango.

„Dann geh.“ Ich ging schnellen Schrittes Richtung Tür, doch Inu Yasha trat genau in diesem Moment in die Hütte. Er legte das Holz auf den Boden und wollte sich gerade niederlassen, als ich ihn am Oberteil packte und hinter mir herzog. Erst protestierte er, doch als ich ihn flehend ansah, verstummte er und folgte mir.

Die Kälte draußen war eisig. Es hatte wieder zu schneien begonnen und der Wind pfiff. Prompt fing ich an zu zittern und Inu Yasha sah mich an.

„E-es t-tut mir l-leid“, brachte ich mit klappernden Zähnen heraus, wobei ich mit jedem Wort Angst hatte, mir die Zunge abzubeißen. Er sah mich noch einen Moment an, seufzte dann und zog mich an sich.

„Und dafür wolltest du hier raus, in die Kälte?“, raunte er mir ins Ohr. Gänsehaut, die nichts mit der Kälte zu tun hatte, überzog mich. Dann nickte ich immer noch zitternd.

„Du spinnst“, murmelte er. Ich boxte ihm leicht gegen die Brust.

„Und du bist gemein.“
 

Er vergrub seufzend das Gesicht in meinem rabenschwarzen Haar.

„Ich weiß.“ Ich lehnte mich an ihn, doch gerade als ich etwas erwidern wollte, hörte ich ein Knacken. Inu Yasha versteifte sich und hob den Kopf, aber als auch ich mich umdrehen wollte, drückte er mich an sich und ließ es nicht zu. Doch ich wusste schon längst, wer es war, bevor die Stimme erklang.

„Tust du das wirklich, Inu Yasha? Lässt du mich für meine Reinkarnation, für ein Abbild meiner selbst, fallen? Wirklich, Inu Yasha?“ Ich spürte, wie Inu Yasha die Hände zu Fäusten ballte.

„Kikyo, es geht mir nicht darum, dass sie deine Reinkarnation ist. Du solltest mich gut genug kennen, dass du weißt, dass ich nicht so blind bin.“

„Ich weiß, dass du blind bist, sobald es um mich geht. Ich weiß, dass du alles dafür tun würdest, um die Zeit zurückzudrehen. Ich weiß, dass du mich immer noch liebst. Ist das nicht genug, um zu dieser Annahme zu kommen, Inu Yasha?“ Ich erstarrte. Sie hatte Recht. Inu Yasha hatte immer alles für sie getan, sie bis auf’s Blut verteidigt. Wieso sollte es sich geändert haben? Vielleicht dachte er sich, wenn er nicht die richtige Kikyo haben kann, nimmt er das Abbild. Ich fing an zu zittern. Was, wenn es tatsächlich so war?

„Kikyo…“ Ich hatte es gewusst. Er würde es nicht abstreiten. Immer noch zitternd machte ich mich von ihm los und taumelte zurück. Ich war nur ein Ersatz. Ein Ersatz für eine Frau, die gestorben war.

>Was, wenn er es immer so wollte? Wenn er nie in dir das Mädchen gesehen hat, das du bist? Was würdest du dann tun?< Ich zuckte zusammen, als die Stimme in meinem Kopf ertönte. Ich schüttelte den Kopf.

>Ich weiß es nicht!<, dachte ich.

>Würdest du sie umbringen? Diesmal endgültig? Oder willst du ihn dafür bestrafen?<



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