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About Imprinting and Re-Imprinting.

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Das Autotüren-Mysterium.

Und weiter gehts;)
 

Sam hatte sich mittlerweile wieder einigermaßen beruhigt und strich sich eine verirrte Träne aus dem Augenwinkel.

„Nunja, weißt du.“ Er gluckste noch immer, aber als er Mays absolut tödlichem Giftpfeilblick begegnete, verstummte er sogleich, räusperte sich und setzte erneut an: 

„Das Ganze ist ganz amüsant, weil.. Naja, du hast uns eingeladen.“ 

„Ich habe was?! Nein!“ ihre Stimme war quietschig hoch. Nie im Leben würde sie…

„Doch. <Hej ihr swei, kommt doch rein. ´sch hab ne große Couch. Kannste.. Könnta, ausziehn. Müssta nich mehr nach Hause fahrn.> Kommt dir das irgendwie bekannt vor?“

Ooooh nein. Sie hatte doch nicht ernsthaft... gelallt?!  Sie hatte doch nicht ernsthaft irgendwelche fremden Anabolikajunkies, und dann auch noch gleich zwei von der Sorte, zu sich nach Hause eingeladen?!  Beim Gedanken daran schüttelte sie sich.

Nein, nein, nein! Das durfte wirklich nicht wahr sein! 

Allerdings würde das das Autotüren-Mysterium aufklären… Aber das war doch eigentlich so gar nicht ihre Art.. Sie seufzte.

Also gut, dass die beiden hier in ihrer Wohnung waren, ging also auf ihre vom Alkohol vernebelte Kappe. Aber wer zum Teufel hatte ihnen das Recht gegeben, sich hier gleich heimisch zu fühlen?!

Gerade wollte sie den Mund aufmachen, um die beiden wenigstens deswegen anzupflaumen, als Paul sich schnell einschaltete:

„Ja und, bevor du dich drüber aufregst : Bevor du in dein Zimmer gestolpert bist, hast du uns noch lautstark klar gemacht <´sch würd ja sagn, einer von eusch schläf bei mir..Aber s wär ungerecht und ´sch mag misch nisch entscheidn. Also.. Jungs.. Fühlt euch wie su Hause.>“ 

Am liebsten wäre sie im Erdboden versunken, hätte geschimpft, geschrieen. Alles zusammen. Und danach hätte sie sich am liebsten in ihr Bett verkrümelt, sich die Bettdecke über den Kopf gezogen und den ganzen verfluchten Abend und den „Morgen danach“ verdrängt.

Nie mehr Alkohol, nie nie mehr.

Sie musste einfach ihre Gedanken ordnen, irgendwie. Frische Luft! Ja, gemischt mit ein wenig Nikotin wirkte die doch immer wieder Wunder!

May erhob sich, griff nach der Zigarettenschachtel, die auf dem Tisch lag und wollte sich gerade auf den Weg zum Balkon machen, als ein empörtes „Hej, das sind meine!“ hinter ihr ertönte. Paul. Sie wirbelte herum, funkelte ihn böse an. Sein Gesicht wechselte schlagartig die Farbe und er biss sich auf die Lippen. 

Innerlich triumphierend, da dieser Blick einfach unschlagbar war, machte May auf dem Absatz kehrt und stolzierte Richtung Balkon, der direkt an ihre Küche anschloss.

Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, sackte sie zusammen und schlug sich die Hand gegen die Stirn.

Was da alles hätte passieren können… Schon wieder die verfluchte Stimme ihrer Mutter in ihrem Kopf.
 

Nachdem sie die Schachtel halb leer geraucht hatte, ganz im Kettenraucher-Stil, stieß sie einen tiefen Seufzer aus und kehrte in die Küche zurück. Sie fühlte sich kein Stück besser. 

Wie lange genau sie weg gewesen war, konnte sie nicht sagen, auf jeden Fall zehn Zigaretten lang.

Erleichtert atmete sie auf. Die Küche war leer. Gott sei Dank!

Nach einem Streifzug durch die gesamte Wohnung – so ganz konnte sie noch nicht glauben, dass sie die beiden wirklich los war – kehrte sie zu ihrem Ausgangspunkt, der Küche, zurück und machte sich erst mal eines ihrer liebsten Avocadosandwiches, die wirkten bei einem Kater wirklich Wunder.

Gerade hatte sie es sich auf der Küchenzeile bequem gemacht und herzhaft – oder besser gesagt so, dass die Avocadocreme an den Seiten herausquoll – in ihr Sandwich gebissen, als ihr Blick auf einen fein säuberlich zusammengefalteten Zettel neben der Kaffeemaschine fiel. 

Sie glitt von der Ablage, ging schnurstracks auf die Kaffeemaschine zu, grabschte nach dem Zettel und entfaltete ihn:
 

„Hej Kleines.“ Sie schnaubte. Witzig, wirklich witzig. Sie könnte ihre Hand dafür ins Feuer legen, dass das auf Arnolds.. äh.. Sams Mist gewachsen war.

„Da wir irgendwie das Gefühl hatten, nicht wirklich…nunja.. erwünscht zu sein..“ Ay Blitzmerker! Na, immerhin hatte die Klette es diesmal früher verstanden als am vergangenen Abend. Aber verdammt, wer zum Teufel schreibt denn bitte in einem.. Brief? “Nunja“?! 

„..haben wir uns gedacht, wir lassen dich deinen Kater mal ausschlafen und uns schon mal auf den Weg nach Hause gemacht.“ Na dankeschön, zu gnädig, die Herren.

„Falls du uns aber vermissen solltest…“ Erneut entwich ihr ein empörtes Schnauben.

„Hier hast du unsre Nummern. Falls du mal wieder ein Taxi brauchst, oder den Abend nicht allein verbringen willst“ Und DAS war hundertprozentig auf Pauls Mist gewachsen. Idiot. Zischend stieß sie Luft aus. Was hatte sie sich da nur eingehandelt?!

Darunter standen gut lesbar zwei Handynummern, ihre Namen und eine abschließende Anmerkung.  Ein P.S. also . Sowas von out. Oder hieß das nicht mittlerweile over? Whatever. Over and out.

„P.S.: Paul wünscht dir übrigens noch ein paar angenehme Stunden mit seinen Zigaretten, er wird langsam schon ganz hibbelig, an der nächsten Tanke muss er sich wieder eindecken sonst wird er unerträglich.“ Pah! Noch unerträglicher?! Ist das denn möglich?

May grummelte sich etwas in ihren imaginären Bart und zerknüllte den Zettel in ihrer Hand. 

Gerade wollte sie ihn in den Mülleimer schmeißen als sie inne hielt. Sollte sie wirklich?

Wieder schlug sie sich die Hand gegen die Stirn. Was zur Hölle war nur los mit ihr?! Sie setzte erneut zum Wurf an, zog ihre Hand aber im letzten Moment zurück.

Schnieke waren die beiden ja schon, aber das Ego der beiden übertraf fast das ihrige, also wäre es wirklich keine gute Idee, wenn sie den Zettel behalten würde. Sonst käme sie vielleicht im betrunkenen Kopf auf die törichte Idee, einen der beiden wirklich anzurufen.

May öffnete den Mülleimer noch einmal, ein letztes Mal, und versenkte den Zettel in den unergründlichen Tiefen des Müllschluckers.

Dann machte sie sich mit einer Packung Kekse bepackt auf den Weg in ihr Schlafzimmer und ihr heißersehntes Bett. Vergessen. Den Mist einfach vergessen.

Nie mehr Alkohol, nie nie mehr. Das schwor sie sich, und es war ihr voller Ernst. Mindestens so voll, wie sie es am Abend gewesen war.
 

Und, was meint ihr? Reviews, Wertungen etc wären echt klasse;)



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