Zum Inhalt der Seite

About Imprinting and Re-Imprinting.

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Someone call the ambulance..

Jakes POV:
 

Himmel noch mal, ich kam viel zu spät. May hatte sich sicher schon auf den Nachhauseweg gemacht. Und morgen… Ja morgen würde sie mir den Kopf abreißen, da war ich mir zu hundert Prozent sicher. Eine Frau wie May versetzt man nicht, das war ein ungeschriebenes Gesetz.

„Jake, ich weiß, dass du in Eile bist, aber, verdammt noch mal, konzentriere dich! Noch 5 Minuten, okay?!“ herrschte Sam mich an.

Warum zur Hölle musste er auch ausgerechnet jetzt die Patrouillen für die nächsten Tage einteilen?!

„Das weißt du ganz genau.“ Diese verfluchte Gedankenübertragung…

Sam war die letzten Tage aber auch wirklich mies drauf. So schlecht gelaunt hatte ich ihn schon lange nicht mehr erlebt.

Jede noch so winzige Kleinigkeit brachte ihn auf die Palme. Und genau dort hatte er sich mittlerweile schon ein kleines Baumhaus zusammengezimmert und warf von Zeit zu Zeit wild fluchend mit Kokosnüssen um sich.

Er schickte mir einen bitterbösen Blick, der meine Gedanken sofort verstummen ließ. Dann fuhr er fort.

„Jared, Leah, ihr werdet den Freitagabend übernehmen.“ Keiner der beiden wagte es, zu protestieren – auch wenn Jared am Freitag sein so-und-so-vieltes mit Kim feiern wollte und er bereits alles bis in kleinste Detail durchgeplant hatte. Aber Sams Stimmungsschwankungen waren momentan so unberechenbar, dass man wirklich lebensmüde sein musste, um sich in seiner Gegenwart auch nur zu räuspern. Also hielt Jared die Klappe. Um seiner Gesundheit Willen.

Sam plante unterdessen munter weiter.

„Den Samstagabend werden Embry und Seth…“

Er schaffte es allerdings nicht, den Satz zu beenden, denn plötzlich sackte zu Boden und krümmte sich vor Schmerzen.

Sofort standen alle mit besorgter Miene um ihn herum. „Scheiße, Sam, was ist los? Ist was mit Emily?“ Embry musterte ihn aufmerksam.

Sam krümmte sich noch immer am Boden, schaffte es aber dann doch noch, einen Namen zwischen den Zähnen herauszupressen.

„May!“ dann zwang er sich in eine aufrechte Position, wenig später stand er, noch immer mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht, auf beiden Beinen und hatte er sich bereits seiner Kleidung entledigt, die er nun um sein rechtes Bein band. Dann verschwand er in Wolfsgestalt im Dickicht des Waldes. Es dauerte einige Sekunden, bis ich begriff, was sich hier gerade abgespielt hatte, dann tat ich es Sam gleich. Nur am Rande nahm ich die verworrenen Gedankenfetzen der anderen wahr.

´Das kann nicht sein! May.. sie..´

´…ist nicht seine Geprägte, ja Jared, das wissen wir alle.´ Herrschte Leah ihn an.

´Ja, aber was zur Hölle hatte das gerade dann zu bedeuten?´ Embry stellte die Frage aller Fragen...

Was war hier gerade passiert? Konnte es denn sein, dass Sam…? - Niemals, unmöglich!

Oder…?
 

Mays POV:
 

Meine Haut brannte wie Feuer. Doch ich unterdrückte die Schmerzensschreie, die sich in meiner Kehle zusammenbrauten. Es würde ihn nur weiter anspornen. Verfluchte Scheiße, warum machte er einfach nicht kurzen Prozess mit mir?!

Insgeheim wusste ich die Antwort: Es wäre zu... unbefriedigend.

Ich sog scharf Luft ein, als die Klinge fast schon zärtlich, vor allem aber quälend langsam wenige Millimeter neben meiner Halsschlagader entlang strich. Dieses einfache „Streicheln“ reichte schon aus, sodass ich einen Bruchteil von Sekunden später spürte, wie warmes Blut an meinem Hals hinunter strömte.

Jeder seiner Schnitte war präzise. Sie würden mich nicht töten – nicht direkt. Das wäre zu einfach. Der metallische Geruch meines Blutes hing schwer in der Luft und brachte mich dazu zu würgen. Jake, wo bleibst du?! Ich war verzweifelt, und ich hatte Angst. Todesangst.

Ich lag zusammengekauert auf dem Boden, während Dave breitbeinig über mir stand und mich mit hunderten von feinen Schnitten „verzierte“. Von Zeit zu Zeit trat er einen Schritt zurück und begutachtete sein „Kunstwerk“. Er war Künstler, wie er zu sagen pflegte. Und er liebte seine Arbeit.

Als er mit dem Messer an meinem Oberschenkel hinauffuhr und sich immer weiter meiner empfindsamsten Stelle näherte, entwich meinem Mund ein ängstliches Wimmern. Fehler Nummer 1.

„Halt den Mund!“ fauchte er mich an. Vor Schreck ließ ich ein weiteres Quieken verlauten. Fehler Nummer 2. Er hasste es, bei seiner Arbeit gestört zu werden.

Dave verlor die Beherrschung und brüllte mich mit vor Wut verzerrtem Gesicht an.

„Sei!“ Er versenkte das Messer mit einem tiefen Stich in meinem Oberschenkel.

„Endlich!“ Stich.

„Still!“ Stich.

„du dreckige Schlampe!“ Erneut stach er das Messer tief in mein Bein, zog es diesmal aber nicht wieder heraus, sondern riss es regelrecht einige Zentimeter weiter durch mein Fleisch.

Ich schrie auf, dann wurde alles schwarz. Der menschliche Körper konnte nun einmal nur ein gewisses Maß an Schmerzen ertragen.
 

Sams POV
 

Ich rannte wie ein Verrückter, mein Blut rauschte in meinen Ohren und der Schmerz in meiner Brust, der von Minute zu Minute stärker wurde, vernebelte meine Sinne. Nur am Rande hatte ich mitbekommen, dass Jake mir gefolgt war.

Im Grunde war es mir egal. Die einzige, die nun zählte, war May. Sie schwebte in Lebensgefahr.

Am Waldrand angekommen verwandelte ich mich zurück und schlüpfte in meine Kleider. Ich wartete gar nicht erst auf Jake, rannte direkt weiter. Mein Instinkt wies mir den Weg. So kam es, dass ich wenige Minuten später vor dem winzigen Plattenladen stand, den ich nie zuvor betreten hatte. Die Tür war abgeschlossen, alles war still. May war nicht da.

Hatten mich meine Instinkte etwa getäuscht? Sie war schwer verletzt, da war ich mir sicher. Aber wo zur Hölle steckte sie?!

Laut fluchend kickte ich eine rostige Coladose aus dem Weg, als ich die dunklen Pfützen auf dem Boden entdeckte. War das…? Nein!

Ich kniete mich auf den Boden und tauchte einen Zeigefinger in die zähe Flüssigkeit. Blut. Scheiße! Das war Blut! Mein Magen drehte sich um und ich hinterließ eine Pfütze neben der Blutlache.

„Sam? Was ist passiert? Was.. was ist das an deinem Finger? Wo ist May?“ Jake war schwer keuchend neben mir aufgetaucht.

„Ich weiß nicht.. Überall Blut, Mays Blut.“ Ich zitterte wie Espenlaub. War sie..? Ich traute mich nicht, den Gedanken zu Ende zu führen. Nein! Das konnte nicht sein!
 

"Er ist wieder da. Ich weiß es. Er wird mich finden. Sam, ich werde sterben.“
 

Mays Worte hallten in meinem Kopf. Mit einem dumpfen Geräusch sackte ich erneut zu Boden. Ich hatte sie allein gelassen. Ich hatte ihr versprochen, auf sie aufzupassen, für sie da zu sein. Ich hatte mein Versprechen gebrochen. Und jetzt war sie…

„Sam.“ Jakes Stimme riss mich zurück ins Hier und Jetzt. „Hör mal hin. Da schlägt ein Herz.“ Ich blickte verwirrt zu ihm hoch. Das wäre mir doch aufgefallen, das..

Doch, da war er, der Herzschlag. Er war ungewöhnlich schwach und wurde von Sekunde zu Sekunde langsamer. Ich sprang auf, gefolgt von Jake, und sprintete in die Richtung, aus welcher ich das dumpfe Pochen vernahm.

Plötzlich tauchte neben dem schwachen Schlagen eines Herzen auch noch ein weiteres Geräusch auf: leise rasselnder Atem. Ich trat näher an den unförmigen schmutzigen Kleiderhaufen heran und keuchte. Das war May!

Sie lag in einer Pfütze aus ihrem eigenen Blut, ihr Gesicht, ihr Körper war übersäht mit Schnitten.

Ich wollte mir gerade die Kleidung vom Leib reißen, um May in Wolfsgestalt zum Krankenhaus zu bringen, als hinter mir eine glockenklare Stimme ertönte.

„Gib sie mir.“ Ich wirbelte herum und knurrte. „Warum zur Hölle sollte ich DAS tun?!“

„Es ist zu gefährlich, in Wolfsgestalt in der Innenstadt aufzutauchen. Mal abgesehen davon bin ich schneller da.“ Alice sprach ruhig, doch der Ausdruck in ihren Augen verriet ihre Aufgewühltheit.

„Ich soll sie dir geben, damit du sie aussaugen kannst? Für wie dumm hältst du mich eigentlich, du dreckiger Blutsauger?“ meine Stimme war bedrohlich angeschwollen. Dieses Monster sollte verschwinden, bevor ich mich vergaß.

„Sam, lass gut sein! Alice hat sich unter Kontrolle. Und hör verdammt noch mal auf zu diskutieren, während May uns unter den Händen wegstirbt!“ zischte Jake. Er fixierte mich mit seinem Blick, schaute mich eindringlich an. Ich gab mich geschlagen.

Widerwillig trat ich einen Schritt zur Seite. Augenblicklich stand Alice neben May, hob sie in ihre Arme und einen Augenaufschlag später war sie schon verschwunden.

Ich starrte ihr hinterher, nicht fähig, mich zu bewegen. Ich hoffte für Jake, dass er Recht behielt, und Alice sich trotz der Unmengen Blut, die aus Mays Körper strömten, unter Kontrolle hatte.. Wenn nicht, dann..

„Wir sollten uns auf den Weg machen.“ Unterbrach Jake ungeduldig meine Horrorvorstellungen. Ich nickte bloß.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück