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This is no Fairytale

von

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I did it!

Harry holte tief Luft. Es war ein Tag nach der etwas verrückten Unterhaltung mit Ron und Hermine über Draco Malfoy. Er hatte seine letzte Unterrichtstunde für den heutigen Tag hinter sich und da es Unterricht gewesen war, den die Gryffindors gemeinsam mit den Slytherins hatten, befand sich besagtes Gesprächsthema des letzten Tages unweit von ihnen entfernt mit Crabbe und Goyle noch in der Nähe des Klassenzimmers.

„Wünscht mir Glück!“, flüsterte Harry zu seinen beiden besten Freunden und sah sie nervös an. „Ich drück dir die Daumen!“, meinte Hermine ermutigend und auch Ron nickte ihm unterstützend zu.

„Malfoy! Malfoy!“ Beinahe wäre ihm der Blonde noch entwischt, denn er und seine Kumpanen hatten schon den Weg Richtung Slytherinkerker eingeschlagen. Nun aber blieb der Angesprochene seufzend stehen.

„Was ist, Potter?“, fragte er genervt, wobei er Harrys angefügten Nachnamen wie eine Beleidigung klingen ließ. Langsam drehte er sich zu dem Gryffindor um.

„Kann ich dich mal kurz sprechen?“, erwiderte Harry und blickte den Malfoy etwas unsicher an.

Draco hob eine Augenbraue an und sah zu seinen Freunden. Schließlich nickte er mit dem Kopf in Richtung Kerker, woraufhin Crabbe und Goyle sich kurz Blicke zuwarfen und dann abzogen.

Harry sah sich kurz um und stellte zufrieden fest, dass sie alleine auf dem Gang waren. Er wusste nicht wirklich wie er anfangen sollte, obwohl er in seinen Gedanken schon tausendmal durchgegangen war, was er sagen würde. Aber auf einmal schien sein Kopf wie leer gefegt. Egal, seine zurechtgelegten Worte würden sowieso nicht helfen, schließlich war der Malfoy in seiner Vorstellung immer begeistert von Harrys Nachhilfe-Idee gewesen und hatte sofort zugesagt. Und damit hatten sich Diskussionen erübrigt. Leider wusste Harry, dass der reale Malfoy es ihm alles andere als leicht machen würde.

„Malfoy, ich brauche deine Hilfe!“

Eine Augenbraue des Blonden wanderte nach hoben. Das Potter Hilfe brauchte, war ihm bewusst. Die abgetragenen, viel zu großen und auch unmodischen Klamotten, die Wischmoppfrisur, die einfach nur lächerlich aussehende Brille, natürlich nicht zu vergessen seine Narbe, seine ach so tollen Freunde, die allesamt aus Schlammblütern und Blutsverrätern bestanden und natürlich das größte Problem: Potter selbst, dessen ganzes Auftreten und Verhalten, besonders Draco gegenüber, was diesen auch gerne mal auf die Palme brachte.

Was auf jeden Fall klar war: Potter brauchte Hilfe. Soweit konnte Draco ja auch noch folgen. Aber in wie fern brauchte Potter bitte Hilfe von ihm? Sollte er ihn auf den rechten Weg geleiten, oder was? Der Zug war schon vor vier Jahren abgefahren. Also wie bitte kam der Potter auf die Idee, dass er Dracos Hilfe brauchte, dass Draco ihm helfen konnte bzw. dass Draco ihn überhaupt helfen wollte?!

Und sowieso: Schon allein Potters Aussage war abnormal. Wie konnte er nur zugeben, dass er Hilfe von Draco brauchte? Der Blonde beschloss keinen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, sondern einfach abzuwarten. Potter würde ihn schon aufklären. Ausdruckslos sah der Slytherin den jungen Gryffindor an. Wie niveaulos es wohl noch werden würde?

„Du hast doch ein Ohnegleichen in Zaubertränke, oder?“

Draco starrte seinen Erzfeind weiterhin ohne ein Anzeichen von Gefühlen an, obwohl er jetzt am liebsten verwirrt geblinzelt und sich erkundigt hätte, warum Potter überhaupt fragte.

Warum wollte der das wissen? Nein. Wieso fragte Potter überhaupt so blöde? Er kannte die Antwort doch bereits. Es war immerhin kein Geheimnis, dass er gut in Zaubertränke war und auch noch der Liebling des Zaubertrankprofessors.

Draco sah Harry abwartend und leicht fragend an. Harry sagte nichts, weswegen sich der blonde Slytherin dann doch dazu verpflichtet fühlte irgendetwas zu tun. Er nickte langsam. Immer noch war er verwirrt, zeigte das aber gekonnt nicht.

„Gut.“, sagte Harry fast schon erleichtert und Draco dachte, dass bei dem Gryffindor schlichtweg eine Sicherung durchgebrannt war. Gut für wen? Ja wohl für Draco, aber was hatte das jetzt mit Potter zu tun?

Harry gab sich einen Ruck.

„Gib mir Nachhilfe!“, bat er und kaute nervös auf seiner Unterlippe rum.

Draco wusste nicht, was er davon halten sollte. War das ein Scherz? Sollte er lachen? Potter verarschte ihn doch! Der machte auf jeden Fall Witze! Nie im Leben meinte der das ernst!

„Ich frage mich grade, ob ich verächtlich lachen und dich jetzt für endgültig und unwiderruflich total bescheuert abstempeln soll oder dich bemitleiden, dafür, dass du dich so tief hast sinken lassen!“, sagte Draco dann schließlich doch nach einigen Sekunden. Seine Stimme triefte nur so vor Spott und Verachtung. Aber wirklich. Er und Potter Nachhilfe geben? Was dachte sich dieser Idiot eigentlich dabei? Dachte er überhaupt? Unfassbar!

„Och komm schon, Malfoy.“

„Nachhilfe in Zaubertränke? Potter, wieso sollte ich das tun?“ „Bitte?“ „Nein! Das ist mein letztes Wort!“ „Aber-“ „Potter! Ich sagte nein!“ Nun doch sichtlich verärgert strich Malfoy sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Und überhaupt.“, sagte er schließlich. „Was springt dabei bitte für mich raus?“

„Also geht es hier nur um die Verhandlung nach dem Preis? Nicht um die Hilfe an sich.“, stellte Harry schmunzelnd fest und Draco schnaubte augenverdrehend. „Nicht wirklich, nein. Ich bin ein Malfoy. Du hast nichts, was du mit bieten könntest.“, schnarrte er in arroganter Malfoymanier.

„Oh, aber du wirst ja sagen müssen! Das ist eine Herausforderung, die du unmöglich ablehnen kannst!“, versuchte es Harry schließlich. Dass er den Malfoy nicht mit materiellen Dingen ködern konnte, war ihm schon klar und versklaven oder so wollte er sich nicht wirklich, keinen seiner Freunde verletzen oder ähnliches, also blieb ihm nur noch übrig die Trumpfkarte auszuspielen, dass Malfoy ihn in der Hand hatte, mehr oder weniger.

„Und wie kommst du darauf?“, fragte der Blonde dann auch schon und konnte einen leicht fragenden Unterton nicht unterdrücken.

Harry grinste. Hatte er Malfoy etwa neugierig gemacht?

„Na ja... So lange du mir Nachhilfe in Zaubertränke gibst, muss ich wohl oder übel nett zu dir sein und das machen, was du von mir verlangst, solange bin ich nämlich auf dich angewiesen. Das heißt du kannst mehr oder weniger machen was du willst und mich demütigen so viel du willst.“ Und Harry wusste, dass das Anreiz genug für Malfoy war. Der Überlegene zu sein. Das würde sich Malfoy bestimmt nicht entgehen lassen!

Amüsiert hob Draco eine Augenbraue an. „Und das würdest du über dich ergehen lassen? Bist du etwa masochistisch veranlagt, Potter oder hast du es nur einfach wirklich so nötig?“, fragte er grinsend. Wobei, wozu fragte er noch? Potter war so mies in Zaubertränke, bloß Longbottom war vielleicht noch schlechter. Klar brauchte er die Nachhilfe mehr als dringend.

Harry seufzte. Wollte Malfoy ihm hier schon einen Vorgeschmack geben und ihn runterputzen? Also darauf hatte er wirklich keine Lust. Zumindest nicht, wenn noch nicht mal feststand, ob der Blonde ihm wirklich helfen würde. „Lass mich deine Antwort wissen, wenn du fertig bist!“, sagte der Potter also schließlich genervt und wollte sich schon umdrehen. Mehr zum Schauspiel als wirklich zu gehen, aber es wirkte.

„Potter! Ich mach’s!“, hörte er schließlich die Stimme des Anderen und Harry konnte sich ein breites Grinsen nicht mehr verkneifen. Ging doch!

„Toll. Du wirst es auch nicht bereuen! Ich verspreche, dass ich mich wirklich bemühen werde!“, sagte Harry erfreut und fragte sich innerlich wie er sich überhaupt über den Umstand, jetzt mehr Malfoy und mehr Zaubertränke am Hals zu haben, freuen konnte. Dann erinnerte er sich jedoch wieder daran, dass es wichtig für seine Zukunft war und irgendwie war Malfoys Zusage ja doch auch ein kleiner persönlicher Triumph über den Blonden, wenn auch nur in Harrys Kopf.

„Aber warum eigentlich nicht Granger?“, fragte Draco schließlich doch etwas irritiert. Für einen Moment wurde es Harry ganz flau und er hatte Angst, dass sein Plan vielleicht auffliegen könnte. Andererseits, wie sollte Malfoy schon auf all seine Beweggründe kommen?

„Hermine hat bloß ein Erwartungen übertroffen!“, sagte der Gryffindor also ehrlich und als er Malfoys Grinsen sah, wusste er, dass dieser fiel zu sehr von seinem Stolz geblendet war, als das er sich die ganze Wahrheit zusammenreimen konnte. Hätte er nachgedacht, wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass ein Erwartungen übertroffen für Harry doch vollkommen ausreichend war, denn bei Snape würde er sowieso nicht mal das kriegen, selbst wenn er auf diesem Niveau war.

„Ha!“, sagte der Blonde jedoch nur gehässig und Harry sah ihn fragend und abwartend an. „Wenn du dich dann genug über das Leid Anderer erfreut hast...“

„Okay, okay! Ich halte mein Wort!“, sagte der Malfoy schließlich. „Wir treffen uns morgen nach dem Essen im Raum der Wünsche. Und wehe du lässt mich warten!“

„Danke, danke, danke!“, überschüttete Harry den Blonden mit Danksagungen und hörte schon fast gar nicht mehr zu. Er hatte einen Termin zur Nachhilfe für Zaubertränke! Was wollte er mehr? Malfoys Warnung, dass er die ganze Sache direkt abblasen würde, wenn Harry unpünktlich kommen sollte, ging ins eine Ohr rein und ins andere Ohr wieder raus. Harry nickte einfach nur enthusiastisch, bedankte sich noch ein paar mal brav, ehe er mit einem „Bis morgen!“ flüchtete.

Draco sah ihm grimmig hinterher. „Was für ein Spinner!“

Mit erhobenen Haupt eilte er davon.

Harry währenddessen grinste vor sich hin. Im Gemeinschaftsraum der Gryffindors angekommen, fand er dann auch Hermine und Ron vor. „Wo warst du so lange, Harry?“, fragte Hermine ihn vorwurfsvoll, konnte sich aber schon denken, dass man Zeit brauchte um Malfoy zu überreden. „Und, Alter? Wie war's?“, fragte Ron. Hermine antwortete jedoch für Harry. „Bei dem Grinsen kannst du dir das doch wohl selber denken, Ronald.“, meinte sie und kräuselte die Nase. „Ich frag' mich nur, wie man sich so sehr über Nachhilfe in Zaubertränke mit Draco Malfoy freuen kann.“, fügte sie hinzu.

Harry murrte. „Danke, ich versuchte gerade erfolgreich zu verdrängen wie unausstehlich dieser Kerl eigentlich ist und denke an die positiven Seiten. Eine gute Note in Zaubertränke, Aussichten Auror zu werden-“

Hermine schnaubte. „Wenn dein genialer Plan aufgeht. Ich korrigiere: Falls alles klappt.“ Sie sah nicht wirklich überzeugt aus. „Wer weiß, vielleicht setzt du zu große Hoffnungen in Malfoy und in sein Durchhaltevermögen.“



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