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Darkness

Wettbewerb-FF für 'Alle lieben Digimon'
von

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Der Angriff

Der Angriff
 

Als ich meine Augen wieder öffnete befand ich mich an einem Strand. Rechts neben mir war das Meer, dessen Wellenrauschen beruhigend in meine Ohren drang. Natürlich wusste ich sofort, wo ich war. Es war der Strand der File Insel. Ken war nirgends zu sehen, was mich allerdings auch nicht sonderlich verwunderte. Wir hatten zwar die Möglichkeit, dass wir die Positionen einzelner DigiRitter ausmachen konnten, doch exakt an die Stelle gelangen, wo sie sich befanden konnten wir nicht. Ein sehr großes Hindernis, wenn wir einmal angegriffen werden sollten. Ich musste mit Izzy dringend darüber sprechen, wie wir dieses Risiko umgehen konnten. Der Rotschopf hatte schon einige Male versucht, das Programm so umzuprogrammieren, dass es uns ermöglichte, an die direkte Position des Hilfesuchenden zu gelangen, hatte es aber nie geschafft. Also musste eine andere Lösung her, über die ich mir zu diesem Zeitpunkt allerdings keine Gedanken machte. Zuerst einmal musste ich Ken finden und dafür sorgen, dass er heil in unsere Welt zurückkehrte.

Ich nahm mein DigiVice aus der Tasche, auf welchem ich – wie vorhin auf Izzy´s Laptop – den blinkenden Punkt sah, welcher Ken´s DigiVice darstellte. Er befand sich nicht weit von mir, etwa fünfhundert Meter den Strand entlang und dann in den Wald hinein. Da ich nicht unbedingt mehr Zeit verstreichen lassen wollte als nötig, lief ich los.

Unterwegs fragte ich mich immer wieder, was es war, das Ken angegriffen hatte – denn ich war davon überzeugt, dass sich die Nachricht, er sei in  Schwierigkeiten, auf den Angriff eines Digimons bezog. Aber warum war es so? Was hatte ein Digimon dazu verleitet ihn anzugreifen? Dass er der Digimonkaiser war lag schließlich schon mehrere Jahre zurück und die Digimon hatten ihm inzwischen verziehen. Warum also war es nun zu einem Angriff gekommen? Eine weitere Frage, welche ich mir stellte war die, ob es sich wirklich um einen gezielten Angriff gegen Ken handelte. Konnte es nicht sein, dass er nur dummerweise gerade zur falschen Zeit am falschen Ort war? Dass sich dieser Angriff gar nicht gegen ihn, sondern gegen ein anderes Digimon hatte richten sollen? Oder noch schlimmer: Gegen uns andere DigiRitter? Es gab schließlich schon immer jemanden, der uns hatte vernichten wollen. War dies auch jetzt wieder so? Hatten wir einen neuen Feind? Ich hoffte, dass es nicht so war und war gespannt, was Ken mir erzählen würde, wenn ich ihn fand.

Ich war nun nicht mehr weit von ihm entfernt, wie mir mein DigiVice anzeigte. Gute hundert Meter trennten mich noch von meinem Freund.

„Ken?“, rief ich in den Wald hinein, da ich niemanden sah. „Ken, bist Du hier irgendwo?“

„Tai.“ Ich sah zu meiner Rechten, von wo die Stimme kam, und atmete erleichtert aus.

„Ken!“ Ihm schien nichts passiert zu sein, denn ich sah keine Verletzungen oder sonstiges. „Ist alles okay?“ fragte ich nun, während ich auf ihn zu schritt. „Geht es Dir gut?“

Der Blau haarige nickte. „Es ist okay. Nur ein leichter Schock.“ „Was ist denn passiert? Wurdest Du angegriffen?“

„Lass uns das in der Höhle besprechen.“ Er deutete auf einen Eingang in einem Felsen gute fünfzig Meter links von uns. „Leomon und Andromon sind auch da.“
 

„Tai!“ Die beiden Digimon erhoben sich, als ich die Höhle betrat. Ich konnte Erleichterung in ihren Gesichtern erkennen. „Gott sei Dank! Bist Du gut hierher gekommen? Hat man Dich angegriffen?“ Ich schüttelte den Kopf, besorgt über die Fragen der beiden. „Nein, alles in Ordnung. Ich habe niemanden gesehen.“ Nachdem ich Leomon und Andromon begrüßt hatte, setzten wir uns in einem Kreis auf den Boden. „Was ist passiert?“

Leomon erzählte – mit einigen Ergänzungen Andromons – dass Gennai mit ihnen Kontakt aufgenommen und ihnen von mehreren Angriffen auf Digimon erzählt hatte. Niemand von ihnen wusste, was die Bewohner dieser Welt angriff oder warum es das tat. Er wüsste nur, dass es wahllos zuschlug. Bis jetzt waren einige kleinere Digimondörfer dem Angreifer zum Opfer gefallen, allesamt auf dem Kontinent Server.

Server befand sich jenseits des Ozeans, auf der anderen Seite der DigiWelt. Ich kannte diesen Ort und wusste auch, wie groß er war. Wenn die Angreifer wirklich keinen Unterschied bei denen machten, die sie angriffen, dann hieße das, dass wir den gesamten Kontinent im Auge behalten müssten. Ein Ding der Unmöglichkeit.

„Bis jetzt hat es in der Umgebung des Koromondorfes zugeschlagen.“, sagte Leomon mit einem besorgten Blick. „Außerdem ist auch noch ein Pagumon- und ein Motimondorf das Opfer der Angriffe geworden.“

„Verdammt, was soll das denn?“ Ich konnte nicht umhin, dass sich eine gewisse Wut in mir anstaute. Wer tat so etwas Schreckliches?

„Das fragen wir uns alle.“, sagte Andromon leise. „Es geht jetzt schon seit mehreren Tagen so und es macht uns Angst.“ „Verständlicherweise.“ ich sah nach draußen. Die Blätter der Bäume bewegten sich leicht im Wind.

„Gennai hat inzwischen einige andere Beobachter an seiner Seite.“, meinte Leomon gerade, was mich dazu veranlasste, erneut zu den Dreien zu blicken. „Sie versuchen herauszufinden, was es mit diesen Angriffen auf sich hat. Unglücklicherweise sind nicht einmal sie im Stande das Grauen zu verhindern.“ „Es scheint, als wäre der Angreifer ihnen immer einen Schritt voraus.“ „Ihr meint also, dass es möglich ist, dass der Angreifer einer von ihnen ist?“ Es war das erste Mal, dass Ken gesprochen hatte. Seine Stimme klang unsicher, ängstlich. Auch ich musste schlucken, denn diese Möglichkeit bereitete mir doch Sorgen. Sollte tatsächlich ein Beobachter auf die andere Seite gewechselt sein? Ich wollte mir gar nicht erst ausmalen, welche Konsequenzen das für uns alle haben könnte.

„Wir können nichts ausschließen.“, beantwortete Andromon die Frage des Blau haarigen. „Gennai behält alle seine Mitarbeiter im Auge. Er selbst glaubt nicht, dass es einer von ihnen ist.“ „Aber dennoch: Sicher kann auch er nicht sein. Deshalb brauchen wir Eure Hilfe.“ Ich sah zu Leomon. „Was ist hier passiert?“

Das Löwendigimon stand auf und ging in der Höhle auf und ab. „Das ist es ja, was uns noch mehr Sorgen bereitet. Es scheint als wäre das, was auf Server schon für Unruhen sorgt, nun auch auf der File Insel angelangt.“

„Ich hatte mich mit Wormon hier verabredet.“, ergriff nun Ken wieder das Wort. Ich sah zu ihm hin. „Und kurz nachdem ich hier angekommen war, hat mich etwas angegriffen. Ich konnte nicht sehen, was es war. Er kamen mehrere Lichtstrahlen auf mich zu. Ich bin mir sicher., dass es die Attacke eines Digimons war.“ „Hast Du irgendetwas gehört? Den Namen der Attacke vielleicht? Oder kam sie Dir bekannt vor?“ Auf meine Fragen schüttelte Ken den Kopf, was mich seufzen ließ. Was sollte ich jetzt machen? Was konnte man gegen etwas unternehmen, von dem man noch nicht einmal wusste, was es war? Dazu kam noch, dass wir nicht wussten, ob es sich tatsächlich um ein Digimon handelte. Ken war zwar der festen Überzeugung, dass es so war, doch wenn sich nicht einmal Gennai sicher war konnte es durchaus sein, dass es etwas anderen gewesen sein könnte. Die Frage war nur was. Oder wer.

„Wo sind unsere Digimon? Wissen sie schon Bescheid?“ Andromon nickte. „Ja, ich habe sie hierher gebeten. Sie müssen in den nächsten Minuten kommen.“ „Wie sieht es bei Euch aus? Habt Ihr den anderen Bescheid gegeben?“ „Kari übernimmt gerade ihre Generation. Matt und Izzy wollen zusehen, dass sie so viele wie möglich von unserer zusammen bekommen. Sie kommen dann hierher.“ „Also helft Ihr uns?“ „Wir sind immer für Euch da, das wisst Ihr doch.“
 

Wir warteten zehn Minuten, ehe ich beschloss, dass es vielleicht mehr Sinn machte, wenn wir nach draußen gingen und dort auf unsere Partner warteten. Zum einen hatten wir dann eine bessere Übersicht, falls es erneut zu einem Angriff kam und zum anderen wussten unsere Partner sofort, wo wir zu finden waren.

„Tai?“ Ken war zu mir getreten und sah mich nun fragend an. „Hm?“ „Wie ist Dein Plan?“ Ich überlegte. Am Besten war es, wenn wir – sobald die anderen anwesend waren – in Gruppen die Insel absuchten. Zwar hatten wir keine Ahnung, ob der oder die Angreifer sich noch immer hier befanden, doch schaden konnte es nicht. Ich teilte Ken diese Idee mit, welcher sich sofort damit einverstanden zeigte. „Sobald die anderen da sind teilen wir die Gruppen ein.“

„Tai, hallo!“ Ich drehte mich zu der Stimme um, die mich gerade gerufen hatte, und lächelte. Mein Partner kam lachend und winkend auf mich zugelaufen.

„Hey, Kumpel.“ Ich ging in die Hocke und nahm Agumon in den Arm. „Schön, Dich zu sehen. Ist alles okay?“ Der kleine Dinosaurier nickte. „Mir geht es gut, Tai.“ „Wo sind denn die anderen?“ Erst jetzt bemerkte ich, dass die Digimon der anderen DigiRitter ebenfalls anwesend waren. Gabumon, welches diese Frage gestellt hatte, sah mich neugierig an. „Sie müssten nachher kommen. Matt trommelt gerade die anderen zusammen.“

Wir machten uns wieder auf dem Weg zurück in die Höhle. Unsere Partner waren bereits über alles informiert, wie sich herausstellte. Teils von Gennai und teils von anderen Digimon, denen einige Geschichten zu Ohren gekommen waren. So sprachen manche von ihnen von einer 'wiedergekehrten Macht', was dies allerdings bedeutete, wusste niemand.

„Es soll ein Divermon gegeben haben, welches diese Worte sagte.“, teilte Gomamon mit. „Ich hatte in den letzten Wochen ziemlich viel Kontakt mit Meeresdigimon. Es heißt, dass dieses besagte Divermon danach nie mehr wiedergesehen wurde.“

„Was meinst Du damit?“ Ich blickte bei meiner Frage zu Ken, welcher mich besorgt musterte. Dann wandte ich mich wieder Gomamon zu. „Ist es verschwunden?“

Das fisch ähnliche Digimon nickte. „Ja. Und niemand weiß, wo es sich aufhält.“ „Wisst Ihr, was es mit dieser 'wiedergekehrten Macht' meinte?“ Nun war es an Agumon, den Kopf zu schütteln. „Nein, das wissen wir nicht. Auch die anderen Divermon können sich nicht erklären, was es damit gemeint haben könnte.“ Ich überlegte. Was hatte es mit diesen Worten auf sich? Bedeutete es, dass das, was die Digimon angriff, schon einmal in der DigiWelt war? Dass es eine Bedrohung war, die die Digimon kannten? Oder vielleicht sogar wir selber?

„Hey, Leute.“ Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich sah zum Eingang der Höhle. „Davis!“ Veemon sprang seinen Partner an und der Rest der Digimon folgte.

„Mensch, schön Euch zu sehen!“ Lächelnd erhob ich mich. „Seid Ihr alle da?“

„Alle bis auf Mimi, Joey und Cody.“ Matt trat nun hervor. „Mimi ist ja in Amerika. Sie hat zur Zeit schulischen Stress und muss ihrer Mutter helfen. Joey ist noch immer im Prüfungsstress und Cody hat Kendo-Unterricht.“

Ich nickte. „Gut, dann müssen wir ohne die drei auskommen.“ Mein Blick ging zu den Partnern der nicht anwesenden DigiRitter. „Ist das okay für Euch?“

Sie nickten. „Du kannst Dich auf uns verlassen, Tai.“
 

Nachdem wir uns nun alle begrüßt hatten erzählten die Digimon, Ken und ich den anderen, was in der DigiWelt vor sich ging. Sie alle hatten in etwa die gleichen Mienen aufgesetzt, welche auch ich bei meiner Ankunft gehabt haben musste. Es war alles dabei, von Verwirrung über Ärger bis hin zur Angst.

„Und Ihr wisst wirklich nicht, was diese Angriffe verursacht?“ fragte Sora, welche neben mir saß.

„Nein.“, antwortete Leomon und schüttelte den Kopf. „Wir sind im Moment genauso ratlos wie Ihr.“

„Dann haben wir nur eine Möglichkeit.“ Ich sah in die Gesichter meiner Freunde und der Digimon. „Wir müssen es selbst herausfinden. Lasst uns in Zweiergruppen die Insel durchforsten. Vielleicht finden wir ja etwas.“ Zwar standen die Chancen recht gering, dass ich mit meiner Aussage richtig lag, doch ich wollte und konnte nicht tatenlos herum sitzen, wenn die DigiWelt und vor allem deren Bewohner in Schwierigkeiten waren.

„Tai hat Recht.“ Matt erhob sich. „Wir müssen was tun. Wenn wir hier nur rum sitzen wird es nicht besser.“ Auch der Rest von uns kam zu diesem Schluss, denn nun erhoben sich nach und nach auch die anderen. Ich sah sie an und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Wieder einmal merkte ich, welch ein gutes Team wir doch waren.

„Alles klar, Leute. Gehen wir es an.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taiora87
2013-09-22T14:24:32+00:00 22.09.2013 16:24
Mal gucken was bei der Erkundungstour raus kommt .


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