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Flustered Love

Kouji x Takuya x Kouichi
von

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Am Abend war Takuya wieder zuhause und lag auf seinem Bett. Noch immer spürte er den Geschmack von Kouichis Lippen und noch immer konnte er nicht fassen, was an diesem Wochenende alles passiert war. Eigentlich war geplant gewesen, dass er bei Kouji übernachtete und wer weiß was alles dabei herumgekommen wäre. Aber stattdessen hatte Kouji einen Unfall und Takuya hatte das Wochenende bei Kouichi verbracht, nur um irgendwie eine Affäre mit ebendiesem anzufangen. Takuya vergrub das Gesicht im Kissen. Wie konnte er so enorm dämlich sein? Er wusste, dass es falsch war. Er wusste es ganz genau. Und er wusste auch, dass es absolut richtig war, wenn er bei seiner nächsten Begegnung mit Kouichi klar machte, dass sie nichts miteinander anfangen durften, solange Takuya noch mit Kouji zusammen war und wenn Kouichi ihn haben wollte, dann musste er auch akzeptieren, seinen Bruder damit zu verletzen. Aber Takuya wusste auch ganz genau, dass er all das nicht würde sagen können. Er konnte es einfach nicht. Dafür hatte er sich viel zu sehr nach Kouichi verzehrt, als dass er ihn nun wieder gehen lassen könnte. Und wenn Kouichi nicht wollte, dass Takuya mit Kouji Schluss machte... Takuya seufzte. Wie wahnsinnig war er bitte schön, dass er Kouichi sogar diesen Wunsch gewährte? Das war doch alles zum Haare raufen.
 

Am nächsten Tag konnte der Braunhaarige sich kaum auf den Unterricht konzentrieren. Zwar versuchte er, immer mal wieder dem Lehrer zuzuhören, aber seine Gedanken wanderten nahezu nonstop von Kouji zu Kouichi und wieder zurück, Er war in einer emotionalen Zwickmühle gefangen und das war eine Lage, mit der er einfach nicht umgehen konnte. Er wusste nicht, was das Beste war, was er tun konnte. Er wusste nicht, wie er sich all dem wirklich stellen sollte. Und das Schlimmste war, dass er nicht einmal jemanden hatte, den er um Rat fragen konnte. Selbst wenn er verschwiegen hätte, dass er schwul war und es um zwei andere Jungs ging, keiner, den er kannte, hätte auch nur ansatzweise gut geheißen, was er da abzog. Das wusste er selbst und doch schien es ihm so unmöglich, jetzt noch irgendwie aus dieser Misere rauszukommen.

Als die Schulglocke zum Schluss des Unterrichts klingelte, war Takuya kein Stück schlauer geworden. Weder über den Unterricht, noch über seine Beziehung. Lediglich Kopfschmerzen hatten sich noch zu seinen Problemen dazu gesellt. Damit machte er sich dann schließlich seufzend auf den Weg nach Hause. Vielleicht half ihm ja ein wenig Abstand zu den betroffenen Personen, um einen klaren Blick auf die Angelegenheit werfen zu können.
 

Bis zum Wochenende war Takuya auch tatsächlich auf Abstand geblieben. Er hatte hier und da ein paar Nachrichten mit Kouji oder auch mal mit Kouichi ausgetauscht, aber gesehen hatte er keinen von ihnen. Er war die ganze Zeit zuhause geblieben und hatte sich größtenteils in sein Zimmer verkrochen und nachgedacht. Gebracht hatte es ihm nicht sehr viel. Er war immer bei derselben Erkenntnis geblieben: Er liebte Kouji nicht im Geringsten und dafür umso mehr Kouichi. Er war sich nicht einmal mehr sicher, wie weit er noch in der Lage war, irgendetwas mit Kouji zu unternehmen, wenn er die Chancen hatte, das alles mit Kouichi zu erleben. Es war zum Haare raufen!

Auf jeden Fall war das einer der Gründe, weshalb er nur mit wenig Motivation am Samstag morgen das Haus verließ und sich auf den Weg in die Stadt machte. Die ganze Gruppe hatte sich heute treffen wollen, nicht zuletzt, damit Kouji etwas mehr unternahm, als immer nur zuhause zu sitzen. Somit hatten sie sich alle zusammen in einem Café getroffen, um ein paar angenehme Stunden zu verbringen. Kouji war mit Müh und Not und der Hilfe seines Bruders auf Krücken hergekommen, froh, endlich wieder sitzen zu können, nachdem er sich durch die überfüllten Bahnen hatte quetschen müssen.

Nun saßen sie allesamt da, an einem Tisch und gaben ihre Bestellungen auf. Kouji und Takuya saßen natürlich nebeneinander. Kouichi dafür hatte sich direkt gegenüber den Beiden gesetzt. Tomoki, Izumi und Junpei hatten die übrigen Sitze unter sich aufgeteilt.

"Wie geht es denn mittlerweile deinem Bein, Kouji?", fragte Izumi zwischendurch.

Kouji zuckte mit den Schultern. "Es tut nicht mehr wirklich weh, aber den Gips hab ich trotzdem noch ne Weile."

"Na, aber da hast du nochmal ziemliches Glück gehabt. Einfach von einem Auto überfahren zu werden.", sagte Junpei.

"Ja, wir hatten auch einen ziemlichen Schrecken gehabt.", mischte sich Kouichi ein.

"Wehe, du wagst noch einmal so was Hirnrissiges!", sagte Izumi etwas tadelnd.

Kouji grinste. "Ich geb mein Bestes."

Der Kellner brachte ihnen ihre Getränke und wie er wieder fort war, ging das Gespräch weiter. Diesmal ging es allerdings um Tomoki und darum, dass er kürzlich dem Fußball-Klub seiner Schule beigetreten war.

Takuya hörte munter zu und warf hier und da mal einen Kommentar ein, aber die meiste Zeit war er damit beschäftigt, zwischen den Zwillingen hin und her zu schauen. Kouji hatte sich ebenfalls auf das Gespräch konzentriert. Kouichi dahingegen sah mindestens genauso oft zu Takuya, wie Takuya zu ihm. Und das machte es dem Braunhaarigen gehörig schwer. Die Erinnerungen an das vergangene Wochenende kamen ihm immer wieder in den Sinn und Takuya bemühte sich, nicht rot anzulaufen. Er hatte gar nicht gewusst, was für eine Herausforderung das sein konnte.

"Ich bin mal auf Toilette.", sagte er schließlich, als es ihm doch etwas zu viel geworden war und so begab er sich auf direktem Wege zur Männertoilette. Kaum war er dort, atmete er erst einmal tief durch, ehe er dann doch eine der Kabinen betrat und sich erleichterte.

Als er wieder aus der Kabine trat, um sich die Hände zu waschen, wurde er allerdings von niemand anderem als Kouichi überrascht. Sofort schlug Takuyas Herz höher. "Oh, musstest du auch?", fragte Takuya scheinheilig.

Kouichi blickte leicht verlegen drein. "Nicht wirklich, aber ich dachte, das hier sei eine gute Gelegenheit..."

Und ohne groß zu Zögern kam Kouichi näher und beugte sich vor, um Takuya zu küssen.

Takuyas Herz legte noch einmal einen Schlag zu, doch bevor er den Kuss weiterführte, packte er sich den Dunkelhaarigen und zog ihn wieder in eine der Kabinen zurück.

"Bist du verrückt?", fragte er nervös. "Was, wenn einer der Anderen auf einmal reinkommt?"

Kouichi blinzelte verwundert. "Stimmt, daran hatte ich nicht wirklich gedacht.", gab er zu. "Aber ich konnte einfach nicht wiederstehen."

Takuya seufzte.

"Missfällt es dir etwa?"

Kouichis Blick sah so unschuldig und unsicher aus und sofort überkam Takuya ein schlechtes Gewissen. Wie hätte es ihm bitte schön missfallen können, von Kouichi begehrt zu werden? Und so zog er Kouichi einfach eng zu sich. "Nicht im Geringsten.", wisperte er noch leise, ehe er von sich aus einen Kuss startete, viel mehr Verlangen hineinlegte, als Kouichi zuvor. Doch der Dunkelhaarige ließ sich davon nicht einschüchtern, bat schon bald um Einlass seiner Zunge, die Takuya ihm nur zu gern gewährte. Doch trotz allem lösten sie den Kuss nach nicht allzu langer Zeit.

"Takuya...", hauchte Kouichi leise.

"Ja?"

"Wirst du heute bei Kouji übernachten?"

Takuyas Mundwinkel verzogen sich etwas nach unten. "Das war der Plan..."

Kouichi lehnte sich einfach an den Anderen, vergrub das Gesicht an dessen Schulter. "Takuya, würdest du... Was auch immer du mit Kouji machst, ehm... Würdest du dasselbe auch mit mir tun?"

Takuya schielte hinab und er sah aus den Augenwinkeln, wie Kouichis Ohren dunkelrot glühten. Wow, der Junge musste ja echt knallrot sein. Schade, dass er nicht sehr viel mehr dazu sehen konnte. Aber umso mehr spürte er, wie er selbst bei der Frage rot angelaufen war.

"Ich... ehm... Ja... Würde ich.", stotterte er schließlich verlegen. Gott, war das schwer. Takuya hatte sich selbst eingeredet, dass es das Klügste war, wenn er so tat, als wäre Kouji sein Hauptaugenmerk und Kouichi war nur etwas, das sich aus Sympathie ergeben hatte. Aber dieses Bild war verdammt schwer zu wahren, wenn man bedachte, dass er grad schon am liebsten gesagt hätte, dass er all solche Sachen im Grunde nur mit Kouichi machen wollte. Er unterdrückte ein Seufzen und schob Kouichi schließlich sanft von sich. Etwas verwundert wurde er von dem Blauhaarigen angeschaut.

"Ich sollte wieder zurück zu den Anderen. Sonst schöpft noch jemand Verdacht...", nuschelte er.

Kouichi nickte kurz und damit nutzte Takuya seine Chance und wandte sich ab, verließ die Kabine und schritt zum Waschbecken, um sich hastig noch die Hände zu waschen. Kurz sah er dabei in den Spiegel. Er war immer noch etwas rot. Das war gar nicht gut. Schnell kippte er sich etwas von dem Wasser ins Gesicht und trocknete sich ab. Wenigstens hatte das einigermaßen geholfen.

"Entschuldigung, dass ich dir solche Probleme bereite...", nuschelte Kouichi, stand nach wie vor in der Tür der Kabine.

Takuya lächelte kurz in seine Richtung. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich bin doch derjenige, der sich drauf einlässt..." Und damit atmete er tief durch und verließ die Toilette wieder, schritt zum Tisch zurück, wo ihn die Anderen begrüßten.

"Du warst ja ganz schön lange weg.", stellte Kouji fest.

Takuya bemühte sich darum, sein schlechtes Gewissen einfach zu ignorieren. "Ja, ich hab mich kurz mit Kouichi festgequatscht.", sagte er.

"Auf der Toilette?" Izumi hob eine Augenbraue. "Und dann beschwert ihr Jungs euch immer darüber, dass wir Mädchen immer nur zu zweit aufs Klo gehen würden..."

Takuya und Junpei lachten kurz darüber, ehe das Gespräch wieder dort weiterging, wo es stehen geblieben war, als Takuya wieder zurück gekommen war. Wenn der Braunhaarige es richtig mitbekommen hatte, dann war es eine Diskussion über das kommende Fußballspiel Tokyo gegen Osaka und welche Mannschaft gewinnen würde. Takuya hörte nur halbherzig zu. Als Kouichi zwischenzeitlich auch den Weg wieder zurück gefunden hatte, hatte er kurz den Älteren angeschaut, aber dieser hatte Takuya keinerlei Beachtung geschenkt. Takuya wusste nicht, ob er darüber glücklich oder traurig sein sollte. Er entschied sich, einfach gar nicht darüber nachzudenken.
 

Einige Zeit lang saß die Gruppe noch in dem Cafe, bestellte einige Getränke, plauderte und lachte. Zum Nachmittag hin löste sich das Treffen allerdings wieder auf. Izumi und Junpei hatten noch Karten für eine Kinovorstellung, während Tomoki noch mit ein paar Klassenkameraden verabredet gewesen war. Kouichi nahm auch die Gelegenheit wahr und verabschiedete sich von allen, um sich auf den Weg nach Hause zu machen. Immerhin hatte er laut eigener Aussage seiner Mutter versprochen, das Abendessen vorzubereiten. Somit waren am Ende nur noch Takuya und Kouji übrig, ebenfalls unterwegs zum Zuhause der Familie Minamoto. Langsam fanden sie ihren Weg zur nächsten Bahnstation, wo sie in die erstbeste Anbindung einstiegen. Kouji ließ sich dabei auf einen der Sitze fallen, während Takuya vor ihm stehen blieb.

Erleichtert atmete Kouji durch. "Endlich mal wieder nur zu zweit, was?"

Takuya lächelte. "Stimmt, das sind wir schon eine ganze Weile nicht mehr gewesen, huh?"

Kouji nickte. "Über eine Woche. Das war noch vor meinem Unfall. Seitdem war immer jemand dabei, wenn wir uns gesehen haben."

"Naja, aber so oft haben wir uns seitdem ja auch gar nicht gesehen..."

Kouji hob eine Augenbraue. "Und wessen Schuld ist das wohl?", fragte er grinsend.

Takuya lachte verlegen. "Sorry, ich musste halt für einen Test lernen."

"Du und Lernen? Das glaubst du doch selbst nicht!"

"Doch, ich meins ernst. Mama hat mir mit Stubenarrest gedroht, wenn ich meinen nächsten Test verhaue, also musste ich mich anstrengen. Dieses Wochenende ist nur meinem Fleiß zu verdanken." Er grinste breit.

Kouji lachte. "Schon klar. Dann hoff ich, dein Fleiß hat sich auch für dich gelohnt."

Die Bahn passierte die Haltestelle der Zwei und somit war Kouji wieder aufgestanden. Gemeinsam mit Takuya hatte er die Bahn verlassen und wanderte nun auf kürzestem Weg zu seinem Haus. Als er die Tür aufschließen wollte, hatte Takuya ihn kurz gestützt, damit Kouji nach dem Schlüssel schauen konnte, dann waren sie auch schon im Hause drin. Schnell hatte Takuya Koujis Eltern begrüßt, ehe er seinen Freund schon in dessen Zimmer begleitet hatte. Hastig hinkte Kouji zu seinem Bett, ließ sich prompt darauf fallen. Takuya grinste, folgte ihm langsam. Wenn er so darüber nachdachte, dann war er gerade zum ersten Mal in Koujis Zimmer, seit sie die Beziehung angefangen hatten. Davor war er schon etliche Male hier gewesen, hatte mit dem Blauhaarigen gezockt oder sich ab und an Nachhilfe geben lassen. An sich hatte er nie ein Problem damit gehabt, mit Kouji allein zu sein, und vor einer Woche hatte die Idee, hier zu übernachten auch gar nicht so verkehrt geklungen, doch nun fühlte sich Takuya tatsächlich etwas unwohl. Es war nicht schwer, zu erraten, welcher Gedanke eigentlich hinter dem Übernachten gestanden hatte - immerhin waren sie beide pubertierende Teenager - allerdings war sich Takuya ganz und gar nicht sicher, ob er auch nur ansatzweise in der Lage war, mit Kouji so weit zu gehen. Nicht, wo er schon Probleme hatte, den Langhaarigen zu küssen. Nicht, wo er nahezu pausenlos an Kouichi denken musste.

Dennoch hielt es Takuya nicht davon ab, sich neben Kouji aufs Bett zu setzen, diesem ein Lächeln zu schenken. Kouji lächelte zurück, nur um seine Arme um Takuyas Nacken zu legen und den Braunhaargen in einen tiefen Kuss zu ziehen. Takuya schloss die Augen, erwiderte diesen.

Gerade spürte er, wie Kouji mit der Zunge über seine Lippen fuhr, da klopfte es an der Zimmertür. Hastig gingen sie wieder auf Abstand, ehe sich die Tür öffnete und Frau Minamoto herein lugte.

"Kouji, wir sind dann jetzt weg, ja? Ich hab euch etwas zu Essen fertig gemacht. Wenn ihr Hunger habt, wärmt es einfach in der Mikrowelle auf, ja?"

Kouji nickte. "Ist gut, Mutter."

Frau Minamoto lächelte. "Euch dann noch viel Spaß." Und damit ging sie wieder. Die Tür ließ sie dabei offen, aber scheinbar war es auch nicht nötig, diese wieder zu verschließen, denn nur wenige Momente später hörte Takuya, wie die Haustüre auf und wieder zu ging und anschließend Ruhe im ganzen Haus herrschte.

"Ehm... deine Eltern sind heute weg?"

Kouji nickte leicht verlegen. "Die Eltern meiner Mutter feiern Jubiläum und darum fahren meine Eltern heute weg. Da die Feier etwas weiter weg ist, kommen sie Montag erst wieder." Er blickte Takuya an. "Wir haben das Haus also ganz für uns."

Takuya schluckte, wahrte aber sein Lächeln. "Okay... cool.", sagte er. Das war jetzt überraschend gewesen. Er hatte eigentlich überlegt, dass er, falls Kouji es darauf anlegte, wenigstens die Ausrede nutzen konnte, Angst gehört zu werden zu haben. Aber unter diesen Umständen... Takuya fühlte sich wie eine Maus, die in einer Falle saß. Er wusste wirklich nicht, was er tun sollte.

"Takuya...?"

Takuya zuckte zusammen, blickte fragend zu seinem Freund. "Ja, Kouji?"

Kouji wurde leicht rot. "Meinst... meinst du, wir... könnten es heut abend vielleicht einmal versuchen?"

Takuya erstarrte innerlich, doch äußerlich wahrte er sich weitestgehend seine Miene. Lediglich ein kleiner Rotschimmer schlich auf seine Wangen. "Ehm, naja... ich weiß nicht, ob...", druckste er herum. "Was ist denn mit einem Bein?"

Kouji blickte kurz zum Gips. "Keine Ahnung...", sagte er. "Ich... weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie genau wie überhaupt..." Er wurd einen Tacken roter. "Aber ich denke nicht, dass ich kein Problem damit hätte, wenn du... naja... oben wärst..."

Takuya unterdrückte ein erneutes Schlucken. Für den Bruchteil eines Momentes hatte er wieder an sein Toilettengespräch mit Kouichi denken müssen. Seine Gedanken waren von da aus auf Koujis Frage gewandert, nur um ihm direkt im Anschluss ein Bild von Kouichi zu übermitteln, nackt und stöhnend unter ihm. Falscher Zeitpunkt, ganz falscher Zeitpunkt. Hastig schüttelte er den Kopf etwas, lachte leicht verlegen. "Also das... ich... weiß ehrlich gesagt nicht, ob heute wirklich so richtig ist, aber... wir können es versuchen und schauen, wie weit wir kommen?"

Kouji lächelte und nickte schwach. "Klar. Es eilt ja nicht. Ich dachte nur, wo wir schon die passende Gelegenheit hätten..."

Takuya lachte matt. Ja, die Gelegenheit war einwandfrei. Nur er selbst war nicht einmal ansatzweise bereit dazu.

"Naja, wie lief der Test denn? In welchem Fach wurdest du überhaupt geprüft?"

Takuya blinzelte kurz verwirrt. Der Themenwechsel war gerade verdammt plötzlich gekommen und er brauchte einen Moment, um zu realisieren, was er gefragt worden war. Dann setzte er aber zur Antwort an, und insgeheim war er auch sehr erleichtert darüber, dass Kouji erst einmal wieder von der kommenden Nacht abgelenkt hatte.
 

Eine Weile hatten sie da gesessen und über Gott und die Welt geredet. Es tat gut, einmal bedenkenlos über alles mögliche quatschen zu können. Seit sie zusammen waren, hatten sie das kaum noch gemacht und Takuya war froh, dass sie es nun wieder taten. Hier ging es gerade nicht um ihre Beziehung oder romantische Gefühle. Das hier war ihre gute alte Freundschaft, die sie die letzten drei Jahre über gehabt hatten. Und es war schön zu wissen, dass diese Freundschaft auch nach wie vor da war.

Sie quatschten und als es allmählich etwas dunkler wurde, hatten sie sich auch das Essen gemacht, dass Frau Minamoto ihnen da gelassen hatte. Danach hatten sie sich aber auch schon umgezogen und fürs Bett fertig gemacht. Am Ende saßen sie nur noch gemeinsam auf Koujis Bett und schauten ein wenig fern. Kouji hatte sich dabei an Takuya angelehnt, schaute den Film nur halbherzig. Takuya dahingegen hatte dem Film all seine Aufmerksamkeit geschenkt. Der Film war weder spannend, noch überragend gut, aber der Braunhaarige war der Überzeugung, dass er sich keine Gedanken um Kouji machen musste, solange er vorgab, am Fernseher interessiert zu sein. Zumindest hatte er das geglaubt, bis er mit einem Mal einen Hauch an seinem Ohr spürte, der ihm einen heißen Schauer über den Rücken fahren ließ. Keinen Moment später spürte er Zähne, die sanft an seinem Ohrläppchen knabberten. Takuya unterdrückte jegliche Laute, wandte stattdessen den Kopf Kouji zu, nur um von zwei Armen am Hals umschlossen und mitgezogen zu werden. Takuya gab einen überraschten Laut von sich, als er sich auf Kouji liegend wieder fand. Sofort war er etwas errötet. Sein Herz schlug höher vor Nervosität. Er wollte etwas sagen, aber noch bevor er dazu kam, hatte Kouji seine Lippen mit den eigenen verschlossen, küsste ihn leidenschaftlich. Takuya erwiderte den Kuss, ließ sich sogar auf ein feuriges Zungenduell ein, nach welchem sie beide hastig nach Luft schnappen mussten. Takuya richtete sich etwas auf, blickte auf seinen Freund herab, die Arme zu beiden Seiten dessen Kopfes abgestützt. Wieder blinkte vor seinem inneren Auge kurz Kouichi auf, doch schnell hatte Takuya es verdrängt, stattdessen Kouji seinerseits geküsst. Er spürte, wie die Hand des Langhaarigen dabei unter sein Shirt wanderte, dieses langsam höher schob.

Wieder lösten sich ihre Lippen voneinander und Kouji nutzte prompt die Chance, um sich etwas hochzubeugen und Takuya einen Kuss am Hals zu bescheren, mit dem Mund dort zu verharren und zu saugen. Takuya keuchte leise auf, schloss dabei die Augen und biss sich auf die Unterlippe. Unweigerlich legte er den Kopf etwas schief, gab Kouji damit besseren Zugang. "Kouji..."

Der Langhaarige ließ sich davon nicht beirren. Stattdessen nutzte er beide Hände, um Takuyas Shirt so hoch wie nur möglich zu ziehen. Da er aber selbst nach wie vor dessen Hals liebkoste, stoppte er da erst einmal mit dem Prozess des Ausziehens. Stattdessen waren seine Finger wieder etwas zurück gewandert, fanden ihren Weg zu Takuyas Brustwarzen, über die sie sanft strichen, ehe sie mit diesen zu spielen begannen.

Abermals keuchte Takuya auf. Das fühlte sich so gut an. Es war einfach herrlich, so berührt zu werden. Warum nur hatte er sich noch einmal so dagegen gesträubt? "Kou-" 'ichi', dachte Takuya in Gedanken weiter und riss die Augen auf. Sein Herz setzte für einen Moment aus. Ein Glück hatte er noch im Aussprechen realisiert, was er hatte sagen wollen, sonst wäre es übel ausgegangen.

"Nicht!", sagte er stattdessen, hob seine Hände, um sie Kouji auf die Schultern zu legen und diesen damit wieder etwas von sich weg in die Matraze zu drücken.

Verwirrt blickte Kouji seinen Freund an. "Ist alles in Ordnung?"

Takuya schluckte. Er hatte gerade beinahe Kouichis Namen gestöhnt. Noch bevor sie richtig mit dem Vorspiel angefangen hatten. Noch bevor irgendetwas passiert war. Er hatte nicht einmal an den Älteren gedacht und trotzdem hatte ihm der Name über die Lippen gleiten wollen. Wie wäre das dann erst ausgegangen, wenn er mit Kouji noch weiter gegangen wäre?

"Takuya?"

Takuya richtete sich etwas auf. Er hatte es geahnt. Er hatte von dem Moment an, da er dieses Zimmer betreten hatte, schon geahnt, wie es ausgehen würde. Seine Schultern sackten etwas ab und er schloss die Augen.

"Entschuldige, Kouji...", sagte er leise. "Aber ich kann einfach nicht."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lucario
2015-02-13T20:15:00+00:00 13.02.2015 21:15
Auch ein sehr geiles Kapi! Wieder einmal ist das hin & her zwischen Kopf & Gefühl toll beschrieben x3 und wie die Affäre langsam ihren Lauf nimmt! Aufm Klo.. XD"""
Zu Beginn die Gedanken von Takuya, wie er sich für seine Taten selbst verteufelt, aber auch dass er weiss dass er das alles nicht beenden könnte. Und später wie er trotzdem nachgibt.

"Takuya, würdest du... Was auch immer du mit Kouji machst, ehm... Würdest du dasselbe auch mit mir tun?" Einfach zu geil xD
Auch die krasse Situation mit Kouji im Zimmer, wie Takuya versucht sich von ihm abzuwenden und fast die Beherrschung verliert, weil er fast "Kouichi" gesagt hätte.

Finds aber ein wenig extrem wieviel Takuya nachdenkt & sich zurückzieht, hätte ihn mehr als den offensiven Typ eingeschätzt, der Probleme anpackt. Aber okay, das macht der Story keinen Abbruch.

Mach weiter, zum F!ck!


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